16.11.2017 Aufrufe

stahlmarkt 07.2011 (Juli)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

<strong>07.2011</strong><br />

WWK Großanlagenbau: Zurück auf Wachstumskurs<br />

WWK Stahlhandel: Serviceleistungen werden ausgebaut<br />

WWK Edelstahl: Elektropolieren nichtrostender Stähle


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong><br />

K 1


2 K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Editorial K 3<br />

Investitionen<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

wiebke.sanders@stahleisen.de<br />

WW K Die Stahlkonjunktur in Deutschland läuft weiterhin<br />

rund. Die Kapazitäten waren im Frühjahr fast vollständig<br />

ausgelastet. Auch wenn mit einer Beruhigung in den<br />

nächsten Monaten zu rechnen ist, so blicken die Unternehmen<br />

doch nach wie vor optimistisch nach vorn: Sie<br />

investieren und sorgen für Wettbewerbsfähigkeit.<br />

WW K Laut einer Frühjahrsumfrage des Instituts der deutschen<br />

Wirtschaft Köln zeigt sich vor allem die Investitionsgüterindustrie<br />

zuversichtlich. Aufgrund der hohen<br />

Kapazitätsauslastung stecken wieder mehr Unternehmen<br />

Geld in neue Anlagen und Maschinen. Das gilt<br />

auch für die Stahlbranche. Eine Reihe von Meldungen<br />

bestätigt dies, wie in der der vorliegenden Ausgabe des<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«, u. a. in der Rubrik »Steel International«,<br />

nachzulesen ist.<br />

WW K Die Stahlunternehmen in Deutschland und Europa<br />

nutzen die gute Konjunkturlage und bauen ihre technologisch<br />

führende Position weiter aus. Sie wollen durch<br />

intensive Investitionspolitik auch in Zukunft höchsten<br />

internationalen Qualitätsansprüchen gerecht werden.<br />

Forschung und Entwicklung stehen ebenfalls verstärkt<br />

im Mittelpunkt. Sowohl anlagentechnisch wie personell<br />

hält sich die europäische Stahlbranche auf Spitzenniveau<br />

und ist bestens vorbereitet, sich dem internationalen<br />

Wettbewerb zu stellen.<br />

Deutschland – der Emissionsrechtehandel und das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

im Fokus. Die Energie- und Klimapolitik<br />

der Bundesregierung kann für die Branche<br />

nicht akzeptabel sein. »Wir brauchen mehr wettbewerbsgerechte<br />

politische Rahmenbedingungen, die die<br />

globalen Zu sammenhänge auf den Weltmärkten berücksichtigen«,<br />

sagt dazu Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender des<br />

Stahl instituts VDEh. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 8.<br />

WW K Dennoch: Der Optimismus überwiegt. Die weltweite<br />

Edelstahlproduktion befindet sich laut ISSF (International<br />

Stainless Steel Forum) auf Rekordniveau, siehe<br />

unser Special »Edelstahl« ab Seite 52. Und auch der<br />

Stahlhandel rüstet sich. Da wird in Lagerkapazitäten<br />

investiert – sei es hierzulande oder gar in Asien – und<br />

Einkaufsverbunde feiern überdurchschnittliche Erfolge.<br />

Es wird sogar eine neue Bank für die Mitglieder gegründet.<br />

Mehr dazu in unserem Special »Stahlhandel &<br />

Stahl-Service-Center« ab Seite 40.<br />

WW K Wie sich der Stahlmarkt in den letzten Jahren verändert<br />

hat – weltweit, in China, Europa und Deutschland<br />

– zeigt Ihnen wieder unsere jährlich im <strong>Juli</strong> erscheinende<br />

Stahlstatistik ab Seite 26. Die Grafiken stehen wie<br />

im vergangenen Jahr wieder zum Download auf unserer<br />

Website bereit.<br />

WW K Doch wo Licht ist, gibt es bekanntlich auch Schatten:<br />

Neben Unwägbarkeiten wie den Folgen der Katastrophe<br />

in Japan, den politischen Unruhen in Nordafrika<br />

oder den volatilen Rohstoffmärkten stehen – speziell in<br />

Die aktuelle Stahlstatistik von Seite 26 ff.:<br />

zum Download bereit unter<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


4 K<br />

Inhalt <strong>07.2011</strong><br />

Seitenblick<br />

6 Am Image arbeiten<br />

Steel International<br />

8 Stahlkonjunktur findet zurück zum langfristigen Trend<br />

11 Die US-Stahlindustrie kommt nicht zur Ruhe<br />

12 Das modernste Stabstahlwerk Europas<br />

14 Warmbandfertigung auf höchstem Niveau<br />

15 Forschungsbudget auf neuem Rekordwert<br />

16 Duisburger Hafen wächst und wächst<br />

18 Berichte und Bilanzen<br />

20 Neue Firmenschriften<br />

Branchenbericht<br />

22 Großanlagenbau zurück in der Spur<br />

25 Metallverpackungsindustrie wieder mit Zuwächsen<br />

26 STAHL-Statistik<br />

Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

40 Einkaufsverbund gründet Spezialbank<br />

42 Stahl- und Metallhandel als Partner der Industrie<br />

43 Investition in Mumbai<br />

44 Einkaufs- und Serviceverbund wächst mit großer Dynamik<br />

46 Blechtragklemme erbringt Höchstleistungen im Test<br />

47 Die Kultur der Technik<br />

48 Die IT als Basis für ein erfolgreiches Wissensmanagement<br />

Special: Edelstahl<br />

52 Elektropolieren nichtrostender Stähle<br />

56 Großinvestition in die Sekundärmetallurgie<br />

58 Neuer Hochregalanlagenkomplex<br />

60 Edelstahlgüte stellt sich dem Wettbewerb<br />

62 Stahl mal anders: Vom Stahlwerk in die Künstlerwerkstatt<br />

Rubriken<br />

59 Fachmedien<br />

65 RECHT<br />

66 VIP<br />

68 StahlTermine<br />

70 Inserentenverzeichnis<br />

72 Vorschau/Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


worldsteel-Report K 5<br />

Weltrohstahlproduktion<br />

im Mai 2011<br />

Foto: Stahl-Zentrum + deFOTOGRAF viersen<br />

Foto: Günther + Schramm<br />

Foto: Poligrat GmbH<br />

Steel International<br />

Die konjunkturellen Voraussetzungen<br />

für ein gutes<br />

Stahljahr sind gegeben,<br />

zugleich bestehen Risiken,<br />

wie Hans Jürgen Kerkhoff,<br />

Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl und<br />

Vorsitzender des Stahlinstituts<br />

VDEh erläutert.<br />

Stahlhandel<br />

Stahldistributeure müssen<br />

zum flexiblen Service- und<br />

Dienstleistungscenter mit<br />

erhöhter Wertschöpfung<br />

werden. Wer langfristig<br />

erfolgreich bleiben will, muss<br />

seine Unternehmensstrategie<br />

ständig anpassen.<br />

Edelstahl<br />

Das Elektropolieren<br />

nichtrostender Stähle führt<br />

nicht nur zu glänzend<br />

aussehenden Oberflächen,<br />

sondern verbessert auch<br />

Korrosionsbeständigkeit,<br />

Gratfreiheit und Reinigbarkeit.<br />

8<br />

42<br />

52<br />

Mai<br />

2011<br />

April<br />

2011<br />

Mai<br />

2010<br />

% Veränd.<br />

Mai 11/10<br />

5 Monate Veränderung<br />

2011 2010 in %<br />

Belgien 775 e 750 815 – 4,9 3.781 3.366 12,3<br />

Bulgarien 80 e 75 e 64 24,6 362 341 6,2<br />

Deutschland 4.116 3.816 4.073 1,1 19.317 18.888 2,3<br />

Finnland 385 403 291 32,1 1.907 1.612 18,3<br />

Frankreich 1.458 1.446 1.573 – 7,3 6.741 6.763 – 0,3<br />

Griechenland 150 e 170 e 215 – 30,2 799 830 – 3,7<br />

Großbritannien 847 839 894 – 5,3 4.129 4.357 – 5,2<br />

Italien 2.649 2.462 2.477 6,9 12.067 11.164 8,1<br />

Luxemburg 240 e 270 274 – 12,3 1.198 1.184 1,2<br />

Niederlande 610 e 591 604 1,0 2.984 2.581 15,6<br />

Österreich 676 630 659 2,5 3.267 2.910 12,2<br />

Polen 720 800 827 – 13,0 3.571 3.437 3,9<br />

Rumänien 350 e 340 e 374 – 6,5 1.650 1.543 6,9<br />

Schweden 495 479 440 12,7 2.358 2.093 12,6<br />

Slowakei 325 350 454 – 28,4 1.860 2.032 – 8,5<br />

Slowenien 62 59 55 13,2 293 248 18,4<br />

Spanien 1.556 1.504 1.646 – 5,5 7.386 7.525 – 1,8<br />

Tschechien 508 461 461 10,2 2.391 2.257 5,9<br />

Ungarn 140 143 165 – 15,3 690 693 – 0,5<br />

Weitere EU-Länder (27) (e) 175 e 180 e 170 2,8 859 820 4,6<br />

European Union (27) 16.317 15.767 16.534 – 1,3 77.609 74.645 4,0<br />

Bosnien-Herzegovina 58 45 51 13,6 271 256 5,9<br />

Kroatien 10 e 15 e 5 99,0 55 25 117,8<br />

Mazedonien 30 e 30 e 29 3,0 145 101 43,9<br />

Norwegen 52 38 38 37,4 232 198 17,4<br />

Serbien 119 158 83 43,4 742 498 48,8<br />

Türkei 2.850 e 2.757 2.536 12,4 13.543 11.006 23,0<br />

Europa außer EU 3.119 3.043 2.742 13,7 14.987 12.084 24,0<br />

Kasachstan 400 e 410 e 368 8,6 1.998 1.638 21,9<br />

Moldawien 0 e 0 e 66 – 100,0 0 198 – 100,0<br />

Russland 5.765 e 5.960 e 5.937 – 2,9 28.837 27.447 5,1<br />

Ukraine 3.165 e 2.950 e 2.906 8,9 15.023 14.168 6,0<br />

Usbekistan 70 e 60 e 66 6,6 313 307 2,1<br />

Weißrussland 235 e 220 e 211 11,6 1.107 1.049 5,6<br />

C.I.S. (6) 9.635 9.600 9.553 0,9 47.278 44.806 5,5<br />

El Salvador 7 e 7 e 5 35,1 34 25 34,6<br />

Guatemala 35 e 30 e 22 59,8 155 110 41,6<br />

Kanada 1.100 e 1.060 e 1.055 4,3 5.317 5.334 – 0,3<br />

Kuba 30 e 25 e 22 33,7 132 117 13,3<br />

Mexiko 1.580 e 1.500 e 1.496 5,6 7.559 7.082 6,7<br />

Trinidad und Tobago 53 62 54 – 0,7 277 250 11,0<br />

USA 7.273 7.098 7.264 0,1 35.572 33.808 5,2<br />

Nordamerika 10.078 9.782 9.918 1,6 49.047 46.726 5,0<br />

Argentinien 496 474 438 13,1 2.243 2.028 10,6<br />

Brasilien 3.276 2.940 e 2.856 14,7 14.753 13.530 9,0<br />

Chile 155 e 135 e 40 286,3 736 304 141,8<br />

Ecuador 35 e 30 e 29 19,4 169 131 29,2<br />

Kolumbien 110 e 110 e 109 0,8 532 480 10,8<br />

Paraguay 2 e 1 e 6 – 68,2 8 31 – 73,9<br />

Peru 75 e 85 e 72 4,8 355 356 – 0,3<br />

Uruguay 6 e 5 e 6 3,6 24 23 5,3<br />

Venezuela 340 e 300 e 108 216,1 1.543 637 142,2<br />

Südamerika 4.495 4.080 3.664 22,7 20.363 17.519 16,2<br />

Ägypten 553 532 579 – 4,5 2.659 2.628 1,2<br />

Algerien 40 e 5 83 – 51,7 161 325 – 50,5<br />

Libyen 0 e 0 e 65 – 100,0 100 329 – 69,6<br />

Marokko 25 e 25 e 58 – 56,9 115 249 – 53,9<br />

Südafrika 560 e 540 e 685 – 18,2 2.720 3.484 – 21,9<br />

Afrika 1.178 1.102 1.470 – 19,9 5.755 7.016 – 18,0<br />

Iran 1.073 1.050 e 1.027 4,5 5.583 4.942 13,0<br />

Qatar 170 e 165 e 178 – 4,7 836 823 1,6<br />

Saudi-Arabien 467 447 444 5,2 2.275 2.242 1,5<br />

Mittlerer Osten 1.711 1.662 1.650 3,7 8.694 8.007 8,6<br />

China 60.245 59.032 55.877 7,8 290.345 267.491 8,5<br />

Indien 5.876 6.150 e 5.860 0,3 29.610 28.440 4,1<br />

Japan 9.047 8.419 9.724 – 7,0 45.184 45.221 – 0,1<br />

Südkorea 5.856 5.885 5.192 12,8 28.201 23.828 18,4<br />

Taiwan, China 1.670 e 1.710 e 1.769 – 5,6 9.081 7.956 14,1<br />

Asien 82.694 81.196 78.421 5,4 402.421 372.936 7,9<br />

Australien 563 650 e 612 – 8,1 3.084 2.927 5,4<br />

Neuseeland 75 64 75 0,7 352 359 – 1,9<br />

Ozeanien 638 714 687 – 7,1 3.437 3.286 4,6<br />

Gesamt (64 Länder) 129.865 126.946 124.639 4,2 629.591 587.026 7,3<br />

Die 64 an worldsteel berichtenden Länder repräsentieren über 98 % der Weltrohstahlproduktion 2010 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt, r – revidiert<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


6 K<br />

Seitenblick<br />

Am Image arbeiten<br />

Früher war es einfach: Wer gute Produkte zu einem<br />

attraktiven Preis anbot konnte sicher sein, dass seine Kasse<br />

klingelt. Heute achten die Verbraucher immer häufiger<br />

darauf, dass das Unternehmen bei dem sie einkaufen,<br />

Umwelt- und Sozialstandards einhält. Auch wollen immer<br />

mehr Menschen bei Unternehmen arbeiten, die ein<br />

anerkannt gutes Image haben.<br />

WW K Vor ein paar Wochen durften mehr als<br />

800 Mitarbeiter des Textildiscounters Kik<br />

einmal etwas anderes tun, als für ihren<br />

Arbeitgeber Shirts und Blusen zu verkaufen<br />

oder im Büro zu arbeiten. Sie absolvierten<br />

ein Casting für Werbeaufnahmen. Gesucht<br />

wurden mehr als drei Dutzend Männer und<br />

Frauen, die ihr Gesicht für die Kleiderkette<br />

in die Kamera halten. Im Herbst will der Fi ­<br />

lialist, der in Deutschland mehr als 2.300<br />

Läden betreibt, dann die Imagekampagne<br />

starten. Dass eine solche Aktion »Mitarbeiter<br />

werben für ihr eigenes Unternehmen«<br />

etwas bewirken kann, hatte zuvor bereits<br />

die Fast-Food-Kette McDonald’s bewiesen.<br />

Umfragen zeigen, dass der Burger-Anbieter<br />

sein Image als Arbeitgeber deutlich verbessert<br />

hat, seitdem ausgesuchte Beschäftigte<br />

für ihren Arbeitgeber als Model aufgetreten<br />

waren.<br />

Warum greifen Unternehmen zu solchen<br />

Methoden? Warum setzen sie nicht auf traditionelle<br />

Formen der Werbung? Etwa<br />

indem sie einen Prominenten für ein Testimonial<br />

gewinnen? Die Antwort ist einfach:<br />

Weil die Glaubwürdigkeit sehr viel größer<br />

ist, wenn ein Mitarbeiter vor die Kamera<br />

tritt.<br />

Für die Unternehmen ist es vor allem aus<br />

zwei Gründen wichtig, in einem guten Licht<br />

zu erscheinen. Zum einen natürlich, um sich<br />

positiv von Mitbewerbern abzuheben und<br />

bei den Kunden Sympathiepunkte zu sammeln.<br />

Zum anderen aber auch, um sich als<br />

Ein gutes Unternehmensimage<br />

ist attraktiv<br />

für Führungskräfte.<br />

attraktiver Arbeitgeber zu empfehlen. Denn<br />

längst ist es nicht mehr so, dass nur bei<br />

wenigen ausgewählten Spezialisten, wie<br />

Ingenieuren, Mangel herrscht. Oder, dass<br />

ausschließlich um hoch qualifizierte Nachwuchskräfte,<br />

die sogenannten High Potentials,<br />

gebuhlt wird. Die demografische Entwicklung<br />

lässt vielmehr erwarten, dass bald<br />

auch in anderen, weniger anspruchsvollen<br />

Berufsfeldern Mitarbeiter knapp werden.<br />

Also polieren die Unternehmen ihr Image als<br />

Arbeitgeber auf.<br />

Wie sehr sich vor allem die Unternehmen<br />

bemühen, in einem besseren Licht zu er ­<br />

scheinen, ist derzeit intensiv bei einigen derjenigen<br />

Einzelhändler zu beobachten, die<br />

lange Zeit ein Schmuddelimage hatten.<br />

Dazu gehört Kik. Die Kleiderkette war unter<br />

anderem wegen mieser Arbeitsbedingungen<br />

in seinen Nähereien in Bangladesch<br />

heftig in die Kritik geraten. Inzwischen kontrolliert<br />

der Billiganbieter seine Lieferanten<br />

stärker und beschäftigt in der Geschäftsführung<br />

sogar einen anerkannten Fachmann<br />

für Themen wie nachhaltiges Wirtschaften<br />

und Umwelt. Oder Lidl: Der Discounter<br />

musste heftige Kritik einstecken, als bekannt<br />

wurde, dass er Mitarbeiter bespitzeln ließ<br />

und die Gründung von Betriebsräten behinderte.<br />

Das Unternehmen zog daraufhin die<br />

Notbremse, erhöhte die Löhne, durchleuchtete<br />

die Führungsstruktur und informierte<br />

die Öffentlichkeit stärker. Die Maßnahmen<br />

hatten Erfolg. Die Umfragewerte für Lidl<br />

haben sich deutlich verbessert.<br />

Oder Schlecker: Zunächst war es nur die<br />

Gewerkschaft Verdi, die die Drogerie kette<br />

immer wieder an den Pranger stellte, weil<br />

sie angeblich Mitarbeiter peinigte und<br />

wegen Kleinigkeiten abmahnte. Dann be ­<br />

gann das Familienunternehmen, Teile der<br />

Stammbelegschaft durch schlechter be ­<br />

zahlte Mitarbeiter einer Leiharbeitsfirma zu<br />

ersetzen, und plötzlich interessierte sich<br />

sogar Bundesarbeitsministerin Ursula von<br />

der Leyen für dessen Geschäftsgebaren.<br />

Prompt sackten die Sympathiewerte für<br />

Schlecker in den Keller. Firmenchef Anton<br />

Schlecker reagierte, ließ zu, dass seine<br />

34.000 Mitarbeiter künftig nach Einzelhandelstarif<br />

bezahlt werden und schränkte die<br />

umstrittene Leiharbeit ein. Inzwischen versuchen<br />

Schleckers Kinder, die im Unternehmen<br />

Schritt für Schritt Verantwortung übernehmen,<br />

den schlechten Ruf weiter aufzupolieren.<br />

Viele Kunden richten ihre Kaufentscheidung<br />

nicht mehr nur vornehmlich am Preis<br />

aus, sondern wollen beim Einkauf auch ein<br />

gutes Gewissen haben. Unternehmen können<br />

das nicht als Modeerscheinung abtun,<br />

sondern müssen sich ernsthaft mit dem Thema<br />

Nachhaltigkeit beschäftigen: zum einen,<br />

weil immer weniger Menschen bei ihnen<br />

arbeiten wollen, zum anderen, weil immer<br />

mehr Menschen bei ihnen kaufen wollen.<br />

ber (sm 110702323) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong><br />

K 7


8 K Steel International<br />

Stahlkonjunktur findet zurück<br />

zum langfristigen Trend<br />

Allerdings sind die Risiken nach wie vor groß<br />

Düsseldorf. Auf dem deutschen Markt sind die konjunkturellen<br />

Voraussetzungen für ein gutes Stahljahr gegeben. »Wir<br />

knüpfen an den langjährigen Wachstumstrend an und heben<br />

uns vom europäischen Umfeld ab. Trotz guter Perspektiven hat<br />

sich zugleich das Risikoprofil für unsere Industrie geschärft.«<br />

So beschrieb Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh,<br />

anlässlich des Berliner Stahldialogs die Lage.<br />

Hans Jürgen Kerkhoff<br />

(110702354/1)<br />

WW K Dieses Treffen fand Anfang Juni zwischen<br />

Vertretern von Wirtschaft, Politik,<br />

Verbänden und Organisationen statt. Laut<br />

Hans Jürgen Kerkhoff haben sich die Auftragseingänge<br />

für die Stahlindustrie in den<br />

ersten vier Monaten des laufenden Jahres<br />

auf dem hohen Niveau des Vorjahres stabilisiert.<br />

Für das Gesamtjahr wird ein Zuwachs<br />

der Rohstahlproduktion von rd. 4 % auf<br />

dann 45,5 Mill. t erwartet. Dies entspreche<br />

dann einer effektiven Kapazitätsauslastung<br />

von knapp 90 %.<br />

Rohstoffmärkte mit<br />

neuen Risiken<br />

In den letzten Monaten erlebte die Branche<br />

auf den Rohstoffmärkten einen Preisschub<br />

Rohstahlproduktion in Deutschland<br />

f – Vorhersage<br />

(110702354/2)<br />

wie seit 2008 nicht mehr. Seit Anfang 2010<br />

haben sich die Preise für Feinerz um 200 %<br />

und für Kokskohle um 156 % nach oben<br />

bewegt. Ein Blick auf die Kostensteigerung<br />

der anderen Industrierohstoffe zeigt die<br />

Sonderentwicklung bei den Massenrohstoffen<br />

Eisenerz, Kokskohle und Schrott für die<br />

Stahlproduktion. Ebenso schwer wie der<br />

reine Kostendruck wiegt die gewachsene<br />

Volatilität aufgrund des neuen Preissystems.<br />

Statt Jahreskontrakten werden seit April<br />

2010 nur noch Quartalsabschlüsse bei Eisenerz<br />

angeboten. Bei Kokskohle wurden jüngst<br />

sogar Monatskontrakte durchgesetzt. Dies ist<br />

nur möglich mit der Marktmacht der globalen<br />

Minenkonzerne (70 % des seewärtigen<br />

Eisenerzhandels befinden sich in der Hand<br />

in Mill. t<br />

50<br />

48,6<br />

48<br />

46,4<br />

46,4<br />

46<br />

47,2<br />

45,5<br />

45,0<br />

45,0<br />

44,0<br />

44<br />

44,8 44,8<br />

42,2<br />

42,1<br />

43,8<br />

42<br />

42,1<br />

40 39,7 40,8<br />

39,8<br />

langfristiger Trend<br />

38<br />

37,6<br />

36<br />

34<br />

32,7<br />

32<br />

1991 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 2011 f<br />

Quelle: WV Stahl<br />

von drei Unternehmen). »Dass sich die Kontraktpreise<br />

am chinesischen Spotmarkt orientieren,<br />

zeigt auch unsere Abhängigkeit vom<br />

globalen Rohstoffmarkt«, so Kerkhoff weiter.<br />

Die Folgen sind eine erschwerte Kostenplanung<br />

und der Verlust von Planungssicherheit<br />

für alle Partner in den stahlbasierten Wertschöpfungsketten<br />

Stahl.<br />

Mit der kurzfristigen Preisbindung steigt<br />

auch das Interesse der Finanzmarktakteure<br />

am Handel mit Derivaten für Massenrohstoffe.<br />

Dies hat eine weitere erhebliche Zunahme<br />

der Preisvolatilität zur Folge. »Die Rohstoffinitiative<br />

der Europäischen Kommission<br />

sollte daher auch mit Maßnahmen der<br />

Finanzmarktregelung verknüpft werden«,<br />

mahnt der Verbandschef. Er sieht für die<br />

Stahlindustrie drei Fragen im Vordergrund:<br />

• Wie kann der »Vermachtung« im Rohstoffsektor<br />

begegnet werden?<br />

• Wie kann man den freien und fairen Zu -<br />

gang und Handel mit Rohstoffen sichern?<br />

• Welche Auswirkungen wird eine zunehmende<br />

Rohstoffspekulation auf die Stahlindustrie<br />

haben?<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

muss erhalten werden<br />

Die Bedeutung der Industrie für den gegenwärtigen<br />

Aufschwung wird in diesen Zeiten<br />

offenbar klarer erkannt. Doch es fehlen konkrete<br />

Konsequenzen daraus bei den anstehenden<br />

politischen Entscheidungen. »Wir<br />

haben uns mit der Stahlindustrie einen Vorsprung<br />

im internationalen Wettbewerb erar-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Steel International K 9<br />

beitet, der so schnell von anderen Regionen<br />

der Welt nicht aufgeholt werden kann. Dieser<br />

Vorsprung ist jedoch in Gefahr«, so lautet<br />

die eindringliche Warnung des Stahlpräsidenten.<br />

Der am 27. April 2011 rechtskräftig ge -<br />

wordene Beschluss der EU-Kommission zu<br />

Zuteilungsregeln und Benchmarks im Emissionsrechtehandel<br />

ab 2013 ist für die Stahlindustrie<br />

mit erheblichen Minderzuteilungen<br />

verbunden. Er wird ihre internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig beeinträchtigen.<br />

Der Beschluss ist ein Menetekel,<br />

heißt es dazu. Die Benchmarks für Roheisen,<br />

Koks und Sinter liegen etwa 8 % unter dem<br />

Niveau der emissionsärmsten 10 % der<br />

Entwicklung der Preise für Feinerz und Kokskohle<br />

Feinerz [USD/trocken-t]<br />

Brasilien, Indien<br />

+200%<br />

Kokskohle [USD/t]<br />

fob Australien<br />

letzter Spotmarkt-Wert: APR 2011: 181,42 (Δ: +24% geg. Durchschnitt 2010)<br />

letzter Spotmarkt-Wert: APR 2011: 325 (Δ: +48% geg. Durchschnitt 2010)<br />

+156%<br />

(110702354/3)<br />

Quelle: SBB; PLATTS, CRU, WV Stahl<br />

»Wir haben uns mit der<br />

Stahlindustrie einen Vorsprung<br />

im internationalen Wettbewerb<br />

erarbeitet, der so schnell von<br />

anderen Regionen der Welt nicht<br />

aufgeholt werden kann.«<br />

Industrieanteile<br />

Verarbeitendes Gewerbe in % der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung<br />

Anlagen in der EU. Sie sind damit unter dem<br />

technisch Machbaren. »Wir tun alles, diesen<br />

falschen Beschluss in Brüssel zu revidieren«,<br />

verdeutlicht Kerkhoff.<br />

Die Kosten allein durch den Kauf von Zertifikaten<br />

können ab 2013 bei 300 Mill. €/a<br />

liegen. Auch die emissionshandelsbedingten<br />

Strompreissteigerungen kritisiert die Branche<br />

bereits seit fünf Jahren. Diese Last, die<br />

sich für die Stahlindustrie ab 2013 abzeichnet,<br />

muss man mit berücksichtigen, wenn<br />

man die aktuelle Energiewende und deren<br />

Auswirkungen angemessen beurteilen will.<br />

Die Förderung erneuerbarer Energien hat<br />

bereits in der Vergangenheit die Stromkosten<br />

massiv in die Höhe getrieben. Die Subventionszahlungen<br />

für erneuerbare Energien<br />

belaufen sich inzwischen auf über 12<br />

Mrd. € jährlich. Sie werden angesichts der<br />

ambitionierten Ausbauziele der Bundesregierung<br />

bis 2015 um weitere 70 % steigen.<br />

Die Umlage auf den Strom aus erneuerbaren<br />

Energien hat sich innerhalb von zwei Jahren<br />

auf 16,7 Mrd. € fast vervierfacht. Das Fördersystem<br />

des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG) hat damit finanzielle Dimensionen,<br />

(110702354/4) Quelle: IW Köln, WV Stahl<br />

die den bundesdeutschen Länderfinanzierungsausgleich<br />

übertreffen.<br />

Für die Stahlindustrie liegt die Belastung<br />

aus der EEG-Umlage trotz Härtefallregelung<br />

in diesem Jahr bei ca. 180 Mill. €. Im aktuellen<br />

Entwurf zu diesem Gesetz werden die<br />

besondere Ausgleichsregelung und die<br />

Befreiung industriellen Eigenstroms von der<br />

EEG-Umlage aufgeweicht, was für die Stahlindustrie<br />

eine Verdoppelung der EEG-Kosten<br />

auf 400 Mill. € bedeuten würde. «Hier müssen<br />

bei den parlamentarischen Debatten<br />

dringend Korrekturen vorgenommen werden.<br />

Die Stahlindustrie will keine Privilegien<br />

oder Subventionen – es geht um einen Ausgleich<br />

für im Wettbewerb nicht tragbare<br />

Sonderbelastungen, die durch die Energiewende<br />

den Industrien auferlegt werden«,<br />

macht Hans Jürgen Kerkhoff deutlich.<br />

Energiewende mit Chancen, doch<br />

die Risiken sind offensichtlich<br />

Die Stahlunternehmen wollen auf den<br />

Märkten erfolgreich sein, nachhaltig wirtschaften,<br />

Arbeitsplätze sichern und schaffen.<br />

Sie wollen am Standort investieren und<br />

die Anstrengungen bei Forschung und Entwicklung<br />

fortsetzen. Leistungsfähige Stahlprodukte<br />

werden weltweit benötigt. Der<br />

Industrialisierungs- und Urbanisierungsprozess<br />

in Schwellen- und Entwicklungsländern<br />

treibt den Prozess. »Auch in klassischen In-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


10 K Steel International<br />

dustrieländern werden wir wachsen. Dabei<br />

messen wir wirtschaftliche Erfolge nicht<br />

allein in Tonnagezahlen, sondern immer<br />

mehr in der nachhaltigen Wertschöpfung«,<br />

heißt es vonseiten der Stahlindustrie. Zu -<br />

gleich fragt sie sich aber auch, wie dies mit<br />

Blick auf die drohenden Belastungen ge -<br />

schehen soll.<br />

»Wir wollen die Ressourceneffizienz weiter<br />

vorantreiben. Warum gibt es aber einen<br />

Verordnungsentwurf, der die ökologisch<br />

sinnvolle und weitere Verwertung von Schlacken,<br />

einem Nebenprodukt der Stahlerzeugung,<br />

im Straßenbau verhindert?«, lautet<br />

ein weiterer Einwurf der Stahlproduzenten.<br />

In Deutschland wird knapp die Hälfte des<br />

Stahls aus Schrott hergestellt, weshalb sich<br />

die Politik auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

der stofflichen Verwertung<br />

konzentrieren sollte. »Verbindliche<br />

Vorgaben und Steuern als Lenkungsinstrument<br />

sind nicht hilfreich. Wir müssen Ressourceneffizienz<br />

nicht nur politisch wollen,<br />

sondern sie auch technisch ermöglichen«,<br />

»Der Erhalt der Industrie muss zum<br />

zentralen Leitgedanken werden,<br />

damit es Deutschland und Europa<br />

weiter gut geht.«<br />

gibt Kerkhoff zu bedenken, und weiter:<br />

»Wir wollen unsere Rohstoffbasis sichern.«<br />

Für eine Kokereierweiterung im Ruhrgebiet<br />

fehlen bisher jedoch die Emissionszertifikate.<br />

Noch ist unsicher, ob die Neuanlagenreserve<br />

zieht. Ansonsten drohen Mehrkosten<br />

von 40 Mill. € allein für diese Anlage. Da<br />

stelle sich dann die Frage, ob zu schlechteren<br />

Umweltbedingungen erzeugter Koks<br />

importiert werden solle.<br />

Zugleich wird deutlich: Die Unternehmen<br />

wollen Stahl produzieren, z. B. für Windkraftanlagen<br />

und Werkstoffe für hochleistungsfähige<br />

Kraftwerke. Die Stahlindustrie<br />

kann starke Beiträge leisten zu den großen<br />

Zukunftsaufgaben Mobilität, Erneuerung<br />

der Infrastruktur oder nachhaltiges Bauen.<br />

»Technik und Innovationen in Deutschland<br />

weiter zu entwickeln ist jedoch nur möglich,<br />

wenn wir hierzulande auch in der Zukunft<br />

produzieren«, betont der Stahlpräsident.<br />

Schwindet die Werkstoffbasis, schwinden<br />

auch Vorsprünge in der Material- und Werkstoffforschung<br />

und die industrielle Produktion<br />

würde in Mitleidenschaft gezogen. Was<br />

einmal weg ist an industrieller Basis, Innovationskraft<br />

oder Exportstärke kehrt so schnell<br />

nicht zurück, heißt es.<br />

Hans Jürgen Kerkhoff: »Der Erhalt der<br />

Industrie muss zum zentralen Leitgedanken<br />

werden, damit es Deutschland und Europa<br />

weiter gut geht und damit wir nachhaltig<br />

wachsen können. Dafür brauchen wir mehr<br />

denn je wettbewerbsgerechte politische<br />

Rahmenbedingungen, die die globalen<br />

Zusammenhänge auf den Weltmärkten<br />

berücksichtigen.«<br />

<br />

(sm 110702354) K<br />

Arch Coal erwirbt ICG<br />

und wird Nr. 4 in der Welt<br />

WW New York (bln). Mit Preisen für metallurgische<br />

Kohle für die Stahlindustrie im<br />

Aufwind wird die Arch Coal Inc. die International<br />

Coal Group (ICG) und ihre bedeutenden<br />

Reserven für 3,4 Mrd. USD erwerben.<br />

Die Transaktion soll Mitte dieses Jahres unter<br />

Dach und Fach gebracht werden.<br />

Mit dem Erwerb von ICG wird Arch Coal<br />

zweitgrößter Kohlehersteller in den USA<br />

und viertgrößter in der Welt. Arch Coal produziert<br />

in der Hauptsache Kraftwerkskohle;<br />

ICG dagegen verfügt in West Virginia und<br />

Kentucky über große Reserven an me -<br />

tallurgischer Kohle, aus der Koks hergestellt<br />

wird, der neben Eisenerz für die Produktion<br />

von Stahl verwendet wird.<br />

ICG wurde vor sieben Jahren von Wilbur<br />

Ross, einem Milliardär und Superunternehmer,<br />

mit dem Ziel gegründet, die Kohlevorkommen<br />

von bankrotten Bergwerksfirmen<br />

zu erwerben. Das gleiche Prinzip hatte Ross<br />

vor Jahren als Gründer der International<br />

Steel Group (ISG) verfolgt, die bankrotte<br />

Stahlwerke ankaufte. Wie der Verkauf der<br />

ISG verspricht auch der von ICG ein finanzieller<br />

Erfolg für Ross zu werden. ICG etabliert<br />

zurzeit ein neues Bergwerk in West Virginia,<br />

wo in drei Jahren mit der Förderung von<br />

hochwertiger metallurgischer Kohle begonnen<br />

werden soll.<br />

Starke Nachfrage und hohe<br />

Preise für metallurgische Kohle<br />

Arch Coal beliefert Kraftwerke insbesondere<br />

im Westen der USA und exportiert einen<br />

beträchtlichen Teil der Kraftwerkskohle. Das<br />

Unternehmen verfügt über eine reiche In -<br />

frastruktur für den Transport von Kohle,<br />

jedoch wenig Zugang zu hochqualitativen<br />

metallurgischen Kohlevorkommen.<br />

Der Merger von Arch und ICG soll dem<br />

Arch-Management zufolge jährliche Kohlelieferungen<br />

in Höhe von 179 Mill. t be -<br />

deuten und zwischen 70 und 80 Mill. USD<br />

jährlich an Betriebs-, Marketing- und Verwaltungskosten<br />

einsparen. Die avisierte<br />

Transaktion zwischen Arch und ICG ist die<br />

dritte in den Vereinigten Staaten innerhalb<br />

des letzten halben Jahres, die von der starken<br />

Nachfrage und hohen Preisen für me -<br />

tallurgische Kohle angetrieben wurden. In<br />

diesem Frühjahr erwarb Walter Energy Inc.<br />

die Western Coal Corporation für 3,3 Mrd.<br />

USD und die Alpha Natural Resources Inc.<br />

kaufte die Massey Energy Company für 7,1<br />

Mrd. USD.<br />

Nicht nur die Preise für Koks, sondern<br />

mehr noch die steigenden Kosten für Eisenerze<br />

schlagen für Stahlhersteller hoch zu<br />

Buch. Entsprechend suchen amerikanische<br />

Stahlunternehmen Klauseln in Lieferungsverträgen,<br />

die ihnen bei steigenden Rohstoffpreisen<br />

– insbesondere für Eisenerz-<br />

Kostenaufschläge erlauben. AK-Steel-Chef<br />

James Wainscott beispielsweise ließ Wall-<br />

Street-Analysten wissen, dass sein Unternehmen<br />

keine langfristigen Verträge ohne<br />

Erhöhungsklauseln für Eisenerz unterzeichnet.<br />

Andere Unternehmenschefs waren<br />

zurückhaltender mit kategorischen Erklärungen,<br />

aber U.S.-Steel-Chef John Surma<br />

sprach auch von entsprechenden Arrangements<br />

mit Kunden in Bezug auf Kosten für<br />

Eisenerze und Kohle. (sm 110702311) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Steel International K 11<br />

Die US-Stahlindustrie kommt nicht<br />

zur Ruhe<br />

U.S. Steel steht in Kanada gewaltig unter Druck<br />

New York (bln). Seit Jahren ist der Monat Mai gesetzlich<br />

festgelegt der »Steelmark Month«, in dem die US-Stahlindustrie<br />

die Gelegenheit bekommt, ihre bedeutenden<br />

Beiträge zur nationalen Sicherheit und Verteidigung zu<br />

feiern. Zwar gab es auch in diesem Jahr keine Großveranstaltungen<br />

zu Ehren der Stahlbranche, aber West<br />

Virginias öffentlicher Rundfunk gehörte zu den Mediaorganisationen,<br />

die die Öffentlichkeit mit Reportagen an<br />

die wichtige Rolle von Stahl made in USA »vom zweiten<br />

Weltkrieg bis zum Krieg gegen Terror« erinnerten.<br />

WW K In der Berichterstattung wurde auch<br />

die Wandlung eines der größten Arbeitgeber<br />

im Land zu einer geschrumpften, aber<br />

wieder wettbewerbsfähigen Industrie hervorgehoben.<br />

Nirgends war diese Tatsache<br />

besser bekannt als in den Stahlhochburgen<br />

im sogenannten »Rostgürtel« des Landes<br />

mit Bundesstaaten wie Ohio, Pennsylvania,<br />

West Virginia und Maryland.<br />

Während an zahlreichen Standorten Hüttenwerke<br />

stillgelegt wurden, wechselten<br />

andere Betriebe ihre Besitzer mehrfach. Der<br />

Erwerb von drei Severstal-Werken (zuvor<br />

Wheeling Pittsburgh, West Virginia; W.C.I.<br />

Steel in Warren, Ohio; Bethlehem Steel in<br />

Sparrows Point, Maryland) durch RG Steel<br />

war der jüngste Wechsel dieser Art. Der<br />

neue Eigentümer und die United-Steelworkers-Gewerkschaft<br />

einigten sich über einen<br />

neuen Tarifvertrag, der von der Mehrheit der<br />

Arbeitnehmer ratifiziert wurde. Der Gewerkschaft<br />

zufolge garantiert die Einigung die<br />

angestrebte Stabilität und Sicherheit und<br />

außerordentliche Verbesserungen in Bezug<br />

auf Löhne, Sozialleistungen und Arbeitsbedingungen<br />

für alle. Für Gewerkschaftssprecher<br />

David McCall unterstützt die Belegschaft<br />

voll und ganz das Managementziel,<br />

RG Steel zum drittgrößten integrierten<br />

Stahlhersteller Nordamerikas zu machen.<br />

Die kanadische Regierung<br />

kämpft mit harten Bandagen<br />

Im Gegensatz dazu verhärteten sich die<br />

Fronten zwischen der U.S. Steel Corporation,<br />

dem größten integrierten Unternehmen,<br />

und den seit November vergangenen Jahres<br />

ausgesperrten Stahlarbeitern im U.S.-Steel-<br />

Hamilton-Werk in Kanada: Zum vierten Mal<br />

versuchte eine Gruppe militanter Arbeiter,<br />

den Transport von 20.000 t Koks vom Hamilton-Standort<br />

zu anderen U.S.-Steel-Werken<br />

zu verhindern. Zwar wurde die Blockade des<br />

Transportschiffs nach fünf Stunden abgebrochen,<br />

aber über den Protest wurde von<br />

den Nachrichtenmedien ausführlich berichtet<br />

und das trug erneut zum negativen<br />

Image in Kanada bei.<br />

Weitaus kostspieligere Folgen könnte das<br />

Urteil des kanadischen Berufungsgerichts<br />

haben, das Ende Mai im Rechtsstreit zwischen<br />

U.S. Steel und der kanadischen Regierung<br />

die Klage des Stahlunternehmens ab -<br />

wies, und insbesondere die Behauptung,<br />

dass der Investment Canada Act verfassungswidrig<br />

sei. Damit bestätigte das Ge -<br />

richt das Urteil in erster Instanz und gab<br />

grünes Licht für die kanadische Regierung,<br />

Strafen bis zu 10.000 CAD pro Tag gegen<br />

U.S. Steel zu verhängen, weil das Unternehmen<br />

sein beim Erwerb von Stelco Steel ge -<br />

machtes Versprechen gebrochen hat, die<br />

Arbeitsplätze in den kanadischen Werken zu<br />

erhalten. U.S. Steel schloss zwei Jahre nach<br />

dem Erwerb von Stelco zwei der Werke und<br />

verletzte damit sein Arrangement mit Ottawa<br />

aus dem Jahr 2007 mit der Erklärung,<br />

dass sich seit damals die wirtschaftliche<br />

Situa tion drastisch verschlechtert hatte. Die<br />

De tails des Abkommens zwischen U.S. Steel<br />

und der Ottawa-Regierung wurden niemals<br />

veröffentlicht. U.S. Steel muss nun entscheiden,<br />

ob das Unternehmen seinen Fall vor<br />

den obersten kanadischen Gerichtshof<br />

bringt oder eine Lösung durch Verhandlungen<br />

mit Ottawa sucht. (sm 110702310) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


12 K Steel International<br />

Das modernste Stabstahlwerk Europas<br />

Saarstahl AG stellt optimiertes Werk in Völklingen-Nauweiler vor<br />

Völklingen. Die Saarstahl AG hat Mitte Mai den vorläufigen<br />

Höhepunkt ihrer kontinuierlichen Investitionstätigkeiten<br />

ihren Kunden vorgestellt. Das Stabstahlzentrum in<br />

Völklingen-Nauweiler ist in den vergangenen zehn Jahren<br />

mit rd. 160 Mill. € fit gemacht worden für die Zukunft und<br />

wird höchsten internationalen Qualitätsansprüchen gerecht.<br />

WW K »Wir haben unser Produktportfolio<br />

durch eine intensive Investitionspolitik<br />

schrittweise auf qualitativ anspruchsvolle<br />

Güten ausgerichtet. Die erfolgten Modernisierungen<br />

und die Optimierung der internen<br />

Abläufe im Werk Nauweiler spielen in<br />

dieser Strategie eine zentrale Rolle«, verdeutlicht<br />

der Vorstand Vertrieb der Saarstahl<br />

AG, Dr. Peter Schäfer. Neben der neuen<br />

Freiformschmiede und dem LD-Stahlwerk<br />

befindet sich nun ein weiteres technologisches<br />

Highlight am Standort Völklingen.<br />

Das Werk Nauweiler besticht durch eine<br />

europaweit einzigartige Logistik und optimal<br />

aufeinander abgestimmte Materialflüsse.<br />

Die gesamten Baumaßnahmen wurden<br />

während der Produktion durchgeführt, was<br />

auch besondere Anforderungen an die<br />

Arbeitssicherheit stellte. Zuletzt wurden in<br />

Nauweiler die Schäl- und Prüflinie (2007),<br />

die Schwarzprüflinie (2008) und das neue<br />

Rechenkühlbett (2010) mit Adjustage auf<br />

den neuesten Stand der Technik gebracht.<br />

»In Summe haben wir in den vergangenen<br />

zehn Jahren rd. 160 Mill. € in die 1,2 km<br />

langen Hallen investiert. Nauweiler gehört<br />

heute zu den modernsten Stabstahlzentren<br />

in Europa«, verdeutlicht Schäfer. Das damit<br />

erreichte Leistungsvermögen untermauere<br />

die Zielsetzung der Saarstahl AG, ihre Position<br />

als strategischer Stabstahllieferant in<br />

der deutschen Automobilindustrie, im Ma -<br />

schinenbau und anderen hoch anspruchsvollen<br />

Industriebereichen weiter zu festigen<br />

und auszubauen.<br />

Der gewalzte Stabstahl wird überwiegend<br />

in der Automotive-Industrie zu Kurbelwellen,<br />

Radaufhängungen und Getriebeteilen<br />

weiterverarbeitet. Eine weitere bedeutsame<br />

Abnehmerbranche ist der Maschinenbau.<br />

Zahlreiche Saarstahl-Kunden, die aus Europa,<br />

China, Kanada und den USA nach Völklingen<br />

angereist waren, konnten sich Mitte<br />

Mai bei einem »Kundentag 2011« direkt<br />

vor Ort von der neuen Leistungsfähigkeit<br />

der Völklinger überzeugen. Fundierte Fachvorträge<br />

und ausführliche Werksbesichtigungen<br />

in drei Sprachen vermittelten den<br />

internationalen Gästen ein eindrucksvolles<br />

Bild von der Wettbewerbsfähigkeit der neuen<br />

Walzstraße.<br />

»Die Zukunft liegt im Stab. Mit der konsequenten<br />

Investitionsserie seit 2002, die<br />

wir auch in schwierigen Zeiten unbeirrt fortgesetzt<br />

haben, wird Nauweiler neben dem<br />

Stahlwerk und der Schmiede eine sehr be -<br />

deutende Rolle spielen«, erklärte abschließend<br />

der Vorstandsvorsitzende der Saarstahl<br />

AG, Dr. Klaus Harste. (sm 110702225) K<br />

(110702225/1)<br />

Das Stabstahlzentrum in<br />

Völklingen-Nauweiler ist<br />

nach umfangreichen<br />

Modernisierungen fit<br />

für die Zukunft<br />

(Foto: Saarstahl).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Steel International K 13<br />

Dillinger Hütte baut neue Stranggießanlage<br />

WW Dillingen/Saar. Der Aufsichtsrat der Aktien-Gesellschaft der<br />

Dillinger Hütten werke (Dillinger Hütte) hat in seiner Sitzung vom<br />

25. Mai 2011 ein weiteres Großprojekt genehmigt: Um die Brammenversorgung<br />

für die beiden leistungsfähigen Grobblechwalzwerke<br />

in Dillingen und bei ihrer 100%igen Tochtergesellschaft GTS<br />

Industries in Dünkirchen sicherzustellen und einen immer anspruchsvolleren<br />

Produktmix abzudecken, wird im Dillinger Stahlwerk eine<br />

neue zweisträngige Stranggießanlage, die »CC6«, gebaut. Dabei<br />

soll der in Dillingen erprobte und bewährte Senkrechtanlagentyp<br />

zur Anwendung kommen. Die neue Stranggießanlage 6 ersetzt die<br />

Stranggießanlage 3.<br />

Mit dieser Investition von rd. 300 Mill. € – einer der bisher größten<br />

Einzelinvesti tionen am Stahlstandort Dillingen – unterstreicht die<br />

Dillinger Hütte ihre führende Rolle in der Technologie der Herstellung<br />

hochwertiger Stranggussbrammen für an spruchsvollste Grobblechspezifikationen.<br />

»Damit führen wir unsere Strategie, kontinuierlich<br />

in moderne Anlagen und Prozesse zu investieren, konsequent fort<br />

– eine wichtige Voraussetzung, um als Hersteller mit hochwertigem<br />

Produktmix weltweit zu agieren«, erläutert Dr. Karlheinz Blessing,<br />

Vorstandsvorsitzender der Dillinger Hütte. Und, so Dr. Norbert Bannenberg,<br />

Vorstand Technik: »Diese Investition ist eine wichtige Entscheidung<br />

für die Zukunftssicherung der Dillinger Hütte und ein<br />

Bekenntnis für den Stahlstandort an der Saar.« Der Baubeginn für<br />

die neue Anlage ist für Herbst 2011 und die Inbetriebnahme im<br />

ersten Halbjahr 2014 geplant.<br />

Die Entscheidung des Aufsichtsrats für eine neue CC6 stellt zudem<br />

ein besonderes Highlight zum »Jubiläum 50 Jahre Brammenstranggießen<br />

in Dillingen« dar. Mit der weltweit ersten Stranggießanlage<br />

zum kontinuierlichen Gießen von schweren Brammen (Formate bis<br />

1.500 mm Breite x 200 mm Dicke), die 1961 in Betrieb ging, setzte<br />

sich die Dillinger Hütte an die Spitze des technologischen Fortschritts.<br />

Diese Position hat das Unternehmen immer wieder und<br />

zuletzt im Oktober 2010 bestätigt, als auf der Stranggießanlage CC5<br />

mit 450 mm Dicke erneut die dickste Bramme der Welt produziert<br />

wurde.<br />

(sm 110702324) K<br />

Klöckner schafft Eintritt in Schwellenländer<br />

WW Duisburg. Klöckner & Co SE hat den im Rahmen der Strategie<br />

»Klöckner & Co 2020« angekündigten Eintritt in die Schwellenländer<br />

mit der Übernahme eines Anteils von 70 % an der Frefer-Gruppe,<br />

dem drittgrößten unabhängigen Stahl- und Metalldistributor in<br />

Brasilien, vollzogen. Die Übernahme erfolgt unter anderem im Wege<br />

einer Kapitalerhöhung bei der Frefer-Gruppe, sodass weitere Mittel<br />

für die Expansion zur Verfügung stehen.<br />

Die Frefer-Gruppe ist ein auf Flachstahl fokussiertes Distributionsund<br />

Service-Center-Unternehmen, das im Geschäftsjahr 2010 mit<br />

rd. 360 Mitarbeitern an 14 Standorten in Brasilien einen Umsatz von<br />

rd. 340 Mill. BRL (rd. 150 Mill. €) erzielt hat. Das Unternehmen<br />

konnte in den letzten Jahren den Absatz überproportional zum<br />

ohnehin schon dynamischen Marktwachstum steigern.<br />

<br />

(sm 110702272) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


14 K Steel International<br />

Warmbandfertigung<br />

auf höchstem Niveau<br />

ThyssenKrupp Steel Europe investiert<br />

Duisburg. Die ThyssenKrupp Steel Europe AG investiert<br />

rd. 300 Mill. € in ihre Warmbandwerke in Bochum und<br />

Duisburg. Mit den Investitionen baut der Stahlhersteller<br />

seine technologisch führende Position bei hochwertigen<br />

Qualitätsflachstahlprodukten aus. Gleichzeitig sichert die<br />

Modernisierung Standorte und Arbeitsplätze an Rhein<br />

und Ruhr.<br />

WW K Warmband ist die Basis aller Flachstahlprodukte<br />

von ThyssenKrupp Steel Europe.<br />

Das Unternehmen betreibt vier Warmbandwerke<br />

mit einer jährlichen Gesamtkapazität<br />

von rd. 15 Mill. t. Die Warmbandwerke 1<br />

und 2 sowie eine Gießwalzanlage, die ebenfalls<br />

Warmband fertigt, arbeiten am Standort<br />

Duisburg. In Bochum produziert das<br />

Warmbandwerk 3. Bei der Warmbandfertigung<br />

werden Stahlblöcke bei Temperaturen<br />

von mehr als 1.000 °C in mehreren hintereinanderliegenden<br />

Walzgerüsten zu dünnem<br />

Band gewalzt. Das Material wird von<br />

den Kunden entweder direkt eingesetzt<br />

oder bei ThyssenKrupp Steel Europe weiterverarbeitet.<br />

Die Warmbandwerke, die jetzt moder nisiert<br />

werden, erzeugen unter anderem hochfeste<br />

Leichtbaustähle für die Automobilproduktion,<br />

Vormaterial für Weißblech, das als<br />

vollständig recyclingfähiges Dosenmaterial<br />

von Lebensmittel- und Getränkeherstellern<br />

eingesetzt wird, sowie Stähle für Erdöl- und<br />

Erdgaspipelines. Hinzu kommt Vormaterial<br />

für Elektroband, das unter anderem in Windkraftanlagen<br />

oder in Hy bridmotoren für<br />

Automobile zum Einsatz kommt oder in<br />

Transformatoren für höchste Wirkungsgrade<br />

bei der Energieübertragung sorgt. Bei diesen<br />

Stahlsorten kommt es auf genaue Abmessungen<br />

und auf präzise eingestellte, über die<br />

gesamte Bandlänge gleichbleibende technologische<br />

Eigen schaf ten an.<br />

Ein Investitionsschwerpunkt des Warmbandkonzepts<br />

ist das Warmbandwerk 1 mit<br />

einer Jahreskapazität von rd. 3 Mill. t. Das<br />

Werk erhält unter anderem Systeme zur Profil-,<br />

Kontur- und Planheitsregelung, die<br />

besonders gleichmäßige und präzise Ab -<br />

messungen über die gesamte Länge und<br />

Breite des Warmbandes sichern. Außerdem<br />

wird die Bandkühlung erneuert. Der Kühlprozess<br />

hat großen Einfluss auf die technologischen<br />

Eigenschaften des Stahls wie<br />

Festigkeit oder Umformbarkeit. Die Öfen, in<br />

denen die Stahlbrammen auf Walztemperatur<br />

gebracht werden, erhalten teilweise<br />

neue Brenner. Die Brenner sorgen nicht nur<br />

für kürzere Aufheizzeiten, sondern kommen<br />

auch mit weniger Energie aus. Neue Walzantriebe<br />

und die Erneuerung der rechnerbasierten<br />

Steuerung der gesamten Walzstraße<br />

sind ebenfalls Teil des Modernisierungsprogramms.<br />

Zurzeit installiert wird eine neue Intensivkühlung<br />

im Warmbandwerk 2 im Werksteil<br />

Beeckerwerth. Damit will ThyssenKrupp<br />

Steel Europe unter anderem das Produktspektrum<br />

bei höherfesten Stählen für Ölund<br />

Erdgaspipelines ausbauen. Zusätz liche<br />

Investitionen gehen in eine neue rechnerbasierte<br />

Steuerung der Vor- und Fertigstraße<br />

und in die Ausstattung weiterer Walzantriebe<br />

mit neuen Großmotoren. Aufwendig<br />

erneuert werden auch die Anlagen für<br />

Transport und Lagerung der fertigen Warmbandcoils.<br />

Im Warmbandwerk 3 in Bochum<br />

wird ebenfalls in eine neue Kühlstrecke für<br />

eine genauere Temperaturführung sowie<br />

Walzeinrichtungen für noch präzisere<br />

Warmbandabmessungen investiert.<br />

Seit 2006 hat ThyssenKrupp Steel Europe<br />

bereits 180 Mill. € in den Ausbau der Warmbandwerke<br />

2 und 3 investiert. Damit hat das<br />

Unternehmen zusätzliche Kapazitäten für die<br />

Verarbeitung von jährlich 2 Mill. t Brammen<br />

aus dem neuen Hüttenwerk von Thyssen-<br />

Krupp in Brasilien geschaffen. «Mit dem ak -<br />

tuellen Warmbandkonzept steigern wir unsere<br />

Leistung nochmals, auch in qualitativer<br />

Hinsicht«, erläutert Dr. Ulrich Jaroni, für das<br />

Ressort Produktion verantwortliches Mitglied<br />

des Vorstandes der ThyssenKrupp Steel Eu -<br />

rope AG. »Außerdem erweitern wir unser<br />

Angebot im hochwertigen, ertragsstarken<br />

Produktspektrum, mit dem wir zur Umweltund<br />

Ressourcenschonung beitragen. Das ist<br />

ein weiteres, klares Bekenntnis zum Standort<br />

Deutschland, an dem wir nur dann erfolgreich<br />

sind, wenn wir erstklassige Qualität<br />

anbieten können.«<br />

(sm 110702297) K<br />

Ticker Steel<br />

Weltweit erste CSP ® -Anlage<br />

mit drei Strängen gestartet<br />

Düsseldorf. Die von SMS Siemag gelieferte<br />

CSP ® -Anlage (Compact Strip Production)<br />

für den indischen Stahlhersteller Essar<br />

Steel Ltd. am Standort Hazira im Bundesstaat<br />

Gujarat wurde Ende März erfolgreich<br />

in Betrieb genommen. Das erste Band hatte<br />

eine Enddicke von 5,5 mm und eine<br />

Breite von 1.290 mm.<br />

Die Anlage ging mit einem Gießstrang<br />

in Betrieb und wird in den nächsten Monaten<br />

sukzessive um den zweiten und dritten<br />

Strang erweitert. Essar Steel wird damit<br />

über die erste Dreistrang-CSP ® -Anlage<br />

weltweit mit einer Jahreskapazität von 3,5<br />

Mill. t Warmband verfügen.<br />

<br />

(sm 110702284) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Steel International K 15<br />

Forschungsbudget<br />

auf neuem Rekordwert<br />

voestalpine stockt Mittel für Produktund<br />

Technologieentwicklung auf<br />

Linz. Der voestalpine-Konzern wendet mehr denn je für<br />

den weiteren Ausbau seiner Forschung und Technologieentwicklung<br />

auf. Das vom Aufsichtsrat der voestalpine AG<br />

genehmigte Budget für das am 1. April beginnende<br />

Geschäftsjahr 2011/12 sieht eine Steigerung der FuE-Mittel<br />

von zuletzt 111 Mill. € um weitere 10 % auf einen neuen<br />

Höchstwert von mehr als 120 Mill. € vor.<br />

WW K »Mit diesem Signal unterstreichen wir<br />

unsere langfristige Strategie, den voestalpine-Konzern<br />

künftig noch klarer als globalen<br />

Technologieführer in den qualitativ<br />

anspruchsvollsten Wachstumssegmenten zu<br />

positionieren«, betont Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender<br />

und CEO der voestalpine<br />

AG. Diese Steigerung wird von einer Erhöhung<br />

des Budgetvolumens in allen fünf<br />

Konzernsparten getragen, wobei die Division<br />

Edelstahl mit rd. 25 % den markantesten<br />

Zuwachs verzeichnet.<br />

Schwerpunkt liegt auf Mobilität<br />

und Energie<br />

Der Schwerpunkt der erhöhten Forschungsund<br />

Entwicklungsmittel liegt demnach auf<br />

divisionsübergreifenden und längerfristig<br />

ausgerichteten Vorhaben in den Bereichen<br />

Mobilität und Energie, die bereits jetzt die<br />

beiden größten Kundensegmente der voestalpine-Gruppe<br />

darstellen. »Neben der Weiterentwicklung<br />

von Leichtbauwerkstoffen<br />

für die Automobil- und Konsumgüterindustrie<br />

stehen technologisch höchst anspruchsvolle<br />

Anwendungen im Energiebereich wie<br />

Hochtemperaturwerkstoffe im Mittelpunkt,<br />

die im Wesentlichen einen deutlich höheren<br />

Wirkungsgrad als bisher, vor allem in Kraftwerks-<br />

und Flugzeugturbinen, ermöglichen«,<br />

ergänzt voestalpine-Forschungschef<br />

Peter Schwab. »Es geht um ein Optimum<br />

aus Werkstoff, Werkzeug und Verarbeitung,<br />

da auch künftige Anwendungen immer<br />

komplexer werden und wir daher in enger<br />

Kooperation mit Kunden und externen Forschungseinrichtungen<br />

zunehmend hochintegrierte<br />

Lösungen entwickeln müssen«.<br />

Dies gilt auch für Innovationen im Bereich<br />

der erneuerbaren Energien, in dem sich der<br />

voestalpine-Konzern langfristig ebenfalls im<br />

obersten Technologie- und Qualitätssegment<br />

positionieren wird.<br />

FuE-Mittel seit 2000/2001<br />

vervierfacht<br />

Mit der neuerlichen Erhöhung des Forschungs-<br />

und Entwicklungsbudgets bleibt<br />

der voestalpine-Konzern nicht nur weiterhin<br />

eines der gemäß EU-Statistik forschungsintensivsten<br />

Unternehmen Österreichs. »Ab-<br />

gesehen von der krisenbedingten Konsolidierung<br />

in den vergangenen beiden Ge -<br />

schäftsjahren auf dem hohen Niveau des<br />

bisherigen Alltime-High weist der voestalpine-Konzern<br />

nunmehr bereits seit dem<br />

Geschäftsjahr 2000/2001 – und damit seit<br />

mehr als zehn Jahren – einen ununterbrochenen,<br />

markanten Anstieg seiner FuE-Aufwendungen<br />

aus«, unterstreicht Eder. In<br />

diesem Zeitraum hat die voestalpine die<br />

Innovationsmittel von damals knapp 30<br />

Mill. € auf den nunmehrigen Wert von über<br />

120 Mill. € vervierfacht. In Summe hat das<br />

Unternehmen in dieser Periode einen Betrag<br />

von 780 Mill. € in Forschung und Entwicklung<br />

investiert.<br />

(sm 110702026) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


16 K Steel International<br />

Duisburger Hafen wächst und wächst<br />

Größter Binnenhafen der Welt ist mehr als nur ein Umschlagplatz<br />

Duisburg (SR). Der Hafen in Duisburg hat sich in den letzten<br />

Jahrzehnten vom reinen Güterumschlagplatz zum Dienstleistungsriesen<br />

rund um das Thema Logistik entwickelt. Die<br />

Region profitiert von dieser Neuausrichtung.<br />

WW K 1.350 ha Grundfläche, 21 Hafenbecken<br />

mit über 180 ha Wasserfläche und 37 km<br />

Uferlänge: Der Duisburger Hafen gilt als<br />

größter Binnenhafen Europas. Zählt man alle<br />

öffentlichen und privaten Hafenanlagen zu -<br />

sammen, ist er sogar der größte Binnenhafen<br />

der Welt. Durch seine Lage im Ruhrgebiet<br />

befindet sich der Hafen in Duisburg im Herzen<br />

des größten europäischen Konsumentenmarktes.<br />

30 Mill. Konsumenten lassen<br />

sich in einem Radius von 150 km rund um<br />

den Hafen er reichen. Im letzten Jahr wurden<br />

hier mehr als 110 Mill. t Güter umgeschlagen<br />

– mit steigender Tendenz. Im vergangenen<br />

Geschäftsjahr lag der Containerumschlag bei<br />

den Verkehrsträgern Schiff, Bahn und LKW<br />

auf einem Rekordniveau von 2,25 TEU. Das<br />

entspricht einem Plus von 25 % gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum. Mit einem Gesamtumsatz<br />

von 148 Mill. € konnte die Gesamtleistung<br />

gegenüber 2009 um 3 Mill. € erneut<br />

ge steigert werden.<br />

Strukturwandel auch im Hafen<br />

Seit dem ersten Spatenstich für die Hafenanlage<br />

im Jahr 1716 hat sich in Duisburg<br />

einiges getan. Mit dem strukturellen Wandel<br />

des Ruhrgebiets hat sich auch die Ausrichtung<br />

des Hafens verändert. Waren es in den<br />

Boomjahren von Bergbau und Stahlindustrie<br />

vor allem »montane« Massengüter, also<br />

Kohle, Erze und Stahl, die in der Region verschifft<br />

wurden, werden seit 2006 jedes Jahr<br />

mehr Stückgüter als Massengüter umgeschlagen.<br />

Zwar gehören Importkohle, Stahl,<br />

Mineralöl und Chemie auch heute noch zu<br />

den Hauptumschlaggütern und strategischen<br />

Geschäftsfeldern des Duisburger<br />

Hafens. Pro Jahr werden hier mehr als 80<br />

Mill. t Güter umgeschlagen. Insgesamt hat<br />

sich der Hafen aber zu einem Dienstleistungsmulti<br />

entwickelt, der seinen Kunden<br />

verschiedene Serviceleistungen an nahezu<br />

jedem Punkt der Wertschöpfungskette an -<br />

bietet. Das Portfolio umfasst inzwischen<br />

sowohl die Lagerung als auch die Weiterverarbeitung<br />

und Behandlung von Gütern.<br />

Darüber hinaus bietet die Duisburger Hafen<br />

AG Dienstleistungen rund um Kontrakt- und<br />

Projektlogistik sowie Automobil-, Schwergut-<br />

und Verpackungslogistik. So stehen<br />

beispielsweise neben fünf Importkohleterminals<br />

und 130 Krananlagen auch sechs<br />

Service-Center für die Weiterverarbeitung<br />

von Stahlprodukten zur Verfügung.<br />

Die strukturelle und strategische Neuausrichtung<br />

zeigt sich auch im Duisburger<br />

Stadtbild: Im Westen der Stadt wurde das<br />

ehemalige Gelände des Krupp-Stahlwerks<br />

zum Logistikzentrum »logport« umfunktioniert.<br />

So kann das Gelände in Rheinhausen<br />

auch nach dem Abwandern des Stahlwerks<br />

sinnvoll genutzt werden.<br />

Wertvoll für die Region<br />

Nicht nur für die Duisburger Hafen AG, sondern<br />

auch für die Stadt Duisburg und die<br />

Region war die Neuausrichtung des Hafens<br />

wichtig. Das Logistikzentrum am Zusammenfluss<br />

von Rhein und Ruhr beherbergt<br />

rd. 300 Unternehmen. Insgesamt sind vom<br />

Duisburger Hafen etwa 40.000 Arbeitsplätze<br />

abhängig, das sind 11 % aller Duisburger<br />

Arbeitsplätze. Die gesamte mit dem<br />

Hafen verbundene Wertschöpfung beträgt<br />

dabei mehr als 2 Mrd. €. Die im Jahr 2000<br />

gegründete Duisport-Gruppe, bestehend<br />

aus der Duisburger Hafen AG und verschiedenen<br />

Tochterunternehmen, beschäftigt<br />

allein 700 Mitarbeiter in verschiedenen<br />

Geschäftsfeldern.<br />

Der Schiffsumschlag in Duisburg erreichte 2010 Rekordniveau (Foto: Marina von Kaler,<br />

duisport).<br />

(110701977/1)<br />

Internationaler Ausbau geplant<br />

Das Investitionsniveau der Duisburger Hafen<br />

AG ist seit Jahren konstant hoch. Im Jahr<br />

2010 belief es sich auf 23 Mill. €. Schwerpunkte<br />

der Investitionen waren die Verpackungshalle<br />

auf dem Nordhafenareal, die<br />

Erweiterung der Umschlagkapazitäten so -<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Steel International K 17<br />

wie der weitere Ausbau der Hafen- und<br />

Schieneninfrastruktur. Letztere soll auch in<br />

diesem Jahr vorangetrieben werden. Deshalb<br />

wurden in der Vergangenheit neue<br />

Zugverbindungen aufgebaut sowie die Frequenz<br />

bereits bestehender Verbindungen<br />

erhöht. Ab diesem Jahr soll zum Beispiel der<br />

»Moscovite« häufiger fahren. Der Zug verbindet<br />

seit Mai 2010 Duisburg und Moskau<br />

und benötigt für die 2.200 km lange Strecke<br />

sieben Tage. Mit dem Bau des Rhein-Ruhr-<br />

Hub soll zudem die Bahndrehscheibe Duisburg<br />

ausgebaut werden. Bei diesem ge -<br />

meinsamen Projekt der Deutschen Bahn und<br />

der Duisport-Gruppe werden über 100<br />

Mill. € in das Megahub für den Umschlag<br />

über Schienen investiert. So soll langfristig<br />

die Verteilerfunktion des Duisburger Hafens<br />

gestärkt werden.<br />

Auch international will man in Duisburg<br />

seine Aktivitäten ausbauen. Zu der im Jahr<br />

2009 gegründeten Tochtergesellschaft<br />

duisport consult hat sich im vergangenen<br />

Jahr duisport partners gesellt. Das Joint Venture<br />

aus duisport und der HOCHTIEF Concessions<br />

AG soll weltweit Häfen- und Ha -<br />

fenterminals entwickeln und dabei deren<br />

Management, Betrieb und Vermarktung<br />

übernehmen. Neben dem neuen Joint Venture<br />

hat duisport außerdem Kontakte nach<br />

Brasilien geknüpft und wird künftig die brasilianische<br />

Regierung bei der Erstellung eines<br />

Logistikkonzeptes für den São-Paulo-Santos-Korridor<br />

beraten. Der Korridor ist die<br />

Hauptader der brasilianischen Warenströme<br />

zwischen der Küste und dem wirtschaftlich<br />

starken Hinterland von São Paulo.<br />

<br />

(sm 110701977) K<br />

Ticker Steel<br />

EUROFER kritisiert<br />

erneut Klimapolitik<br />

Brüssel. Die Europäische Wirtschaftsvereinigung<br />

der Eisen- und Stahlindustrie<br />

(EUROFER) hat die europäische Klimapolitik<br />

erneut scharf kritisiert und die Politiker<br />

zum Umdenken aufgefordert. In einem<br />

offenen Brief an die Regierungen des politischen<br />

Bündnisses, das Europäische Parlament<br />

und die Europäische Kommission<br />

warnte der Verband vor der Zerstörung der<br />

Stahlindustrie und der damit zusammenhängenden<br />

Arbeitsplätze.<br />

So warf EUROFER den Politikern vor,<br />

durch die Einführung des Emissionshandelssystems<br />

(ETS) die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der europäischen Stahlunternehmen<br />

und damit der gesamten europäischen<br />

Industrie zu beschränken und sich nicht an<br />

die im Dezember 2008 verabschiedeten<br />

Vereinbarungen zu halten.<br />

Der Schaden entstehe, da selbst die<br />

Stahlunternehmen, die im internationalen<br />

Vergleich die wenigsten Kohlendioxide<br />

emittieren, auf einmal nicht mehr alle be -<br />

nötigten CO 2<br />

-Zertifikate kostenlos erhalten<br />

sollen und zudem keine Kompensationen<br />

für die wegen der ETS-Einführung<br />

steigenden Stromkosten zugelassen würden.<br />

Diese neue Herangehensweise führt<br />

nach Einschätzung des Verbandes zu<br />

einem Verlust von Hunderttausenden von<br />

Arbeitsplätzen. Damit werde auch das<br />

Wachstum dieser Industrie und die weitere<br />

Unterstützung der Metall verarbeitenden<br />

Betriebe verhindert. Gerade sie aber glänzen<br />

in Europa durch ihre Innovationskraft,<br />

die Zahl der Beschäftigten und die Wertschöpfung.<br />

Der Gesetzgeber vermittelt EUROFER<br />

zufolge aber den Eindruck, dass durch diese<br />

unilateralen Maßnahmen im Rahmen<br />

des Emissionshandels der Klimawandel<br />

abgeschwächt wird. Dies sei aber ein Irrglaube,<br />

heißt es. Richtig sei vielmehr, dass<br />

die Stahlindustrie nach der ETS-Einführung<br />

ins außereuropäische Ausland abwandere<br />

und sich dort niederlasse, wo es keine<br />

strengen Emissionsvorschriften gebe. Da -<br />

mit steige die globale Schadstoffbelastung.<br />

In die EU würden dann mehr Produkte<br />

mit einer wesentlich schlechteren CO 2<br />

-<br />

Bilanz importiert – zulasten der Industrie,<br />

der Arbeitsplätze und des Bruttoinlandsprodukts<br />

Europas. (sm 110702243) K<br />

worldsteel veröffentlicht Studie<br />

zum Wassermanagement<br />

Brüssel. Die World Steel Association<br />

(worldsteel) hat einen Bericht über Wassermanagement<br />

in der Stahlindustrie veröffentlicht.<br />

Grundlage der Studie sind Daten<br />

von Verbandsmitgliedern über eingesetzte<br />

Wassermengen und Wasserqualitäten<br />

sowie die Aufbereitung von Wasser bei der<br />

Stahlerzeugung.<br />

Der Report enthält außerdem Fallstudien<br />

über gute Wassermanagementverfahren,<br />

gegliedert für jeden einzelnen Schritt der<br />

Stahlerzeugung: Von der Kohleproduktion<br />

über die Eisenherstellung und Stahlproduktion<br />

bis zum Walzen und zur Abfallbehandlung.<br />

Aufgezeigt wird, wie die Verfügbarkeit<br />

von Wasser, die Art des Wassers<br />

und die Gesetze ausschlaggebend sind für<br />

die Technik, die bei der Vor- und Nachbehandlung<br />

des Wassers eingesetzt werden.<br />

Im Anhang werden die besten in Eu ropa<br />

zur Verfügung stehenden Wassermanagementtechniken<br />

vorgestellt, die in der EU-<br />

Vorschrift zur integrierten Verschmutzungsvorsorge<br />

(IPPC) gelistet sind. Beigelegt ist<br />

zudem eine CD mit einem Wassermanagementprogramm,<br />

das jedes Unternehmen<br />

einsetzen kann.<br />

Die menschlichen und technischen Vo -<br />

raussetzungen, die in dieser Studie für den<br />

Einsatz im Wassermanagement dargestellt<br />

werden, können nach Angaben des Projektleiters<br />

Hans Regtuit nicht nur auf an -<br />

dere Stahlunternehmen, sondern auch auf<br />

andere Industrien übertragen werden.<br />

Es zeige sich, dass das meiste Wasser bei<br />

der Stahlerzeugung durch Verflüchtigung<br />

verloren werde. Bei der Stahlerzeugung<br />

gehe indes nur wenig Wasser verloren. Aus<br />

diesem Grund sei der effektive Einsatz von<br />

Wasser die wichtigste Aufgabe.<br />

Aus dem Bericht geht hervor, dass bei<br />

der integrierten Stahlerzeugung durchschnittlich<br />

zwischen 25,3 und 28,6 m 3<br />

Wasser pro erzeugter Tonne Stahl eingesetzt<br />

werden. Bei der elektrischen Stahlerzeugung<br />

liegt der Wasserbedarf zwischen<br />

26,5 und 28,1 m 3 pro produzierter<br />

Tonne.<br />

WW Der Bericht kann über<br />

www.worldsteel.org<br />

bezogen werden.<br />

<br />

(sm 110702245) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


18 K Berichte & Bilanzen<br />

Zweithöchster Umsatz der<br />

Unternehmensgeschichte<br />

voestalpine konnte Überschuss auf<br />

rd. 600 Mill. € verdreifachen<br />

Linz. Der voestalpine-Konzern hat im Geschäftjahr 2010/11<br />

erhebliche Umsatz- und Ergebniszuwächse gegenüber dem<br />

Vorjahr erzielt und so die zweithöchsten Umsatzerlöse der<br />

Geschichte erwirtschaftet.<br />

WW K Diese Entwicklung wurde von der sich<br />

im Jahresverlauf verstärkenden Konjunkturdynamik<br />

sowie einem weitgehend 100%­<br />

igen Auslastungsgrad aller Produktionskapazitäten<br />

getragen und durch die Effekte<br />

der konzernweit laufenden Effizienzsteigerungs-<br />

und Kostenoptimierungsprogramme<br />

verstärkt. Die Umsatzerlöse des voestalpine-<br />

Konzerns erhöhten sich im Geschäftsjahr<br />

2010/11 gegenüber dem Vorjahr um<br />

2.403,7 Mill. € bzw. 28,1 % auf 10.953,7<br />

Mill. €, dem zweithöchsten Wert in der<br />

Geschichte nach 2008/09 (11.725 Mill. €).<br />

Mit einem Zuwachs um 1.076,3 Mill. €<br />

(+ 34,7 %) auf 4.175,0 Mill. € weist die Di ­<br />

vision Stahl – sowohl durch eine Steigerung<br />

der Menge als auch eine Erhöhung der Preise<br />

– absolut betrachtet die größte Stei gerung<br />

aus. In Bezug auf den Umsatz mit<br />

einem Plus von 38,8 % relativ am stärksten<br />

zulegen konnte die Division Edelstahl, und<br />

zwar um 735,9 Mill. € auf 2.631,3 Mill. €,<br />

wobei dort allerdings auch die krisenbedingten<br />

Einbrüche im Vorjahr besonders<br />

gravierend ausgefallen waren. In beiden<br />

Stahldivisionen ist der Umsatzanstieg auf<br />

eine breite Nachfragesteigerung aus fast<br />

allen wesentlichen Kundenbranchen zu ­<br />

rückzuführen.<br />

Steigende Bedarfe vor allem aus der Solarenergie,<br />

dem Bus- und Nutzfahrzeugbau<br />

sowie dem Bereich landwirtschaftlicher<br />

Maschinen ergaben in der Division Profilform<br />

eine Erhöhung der Umsatzerlöse um<br />

30,8 % bzw. um 268 Mill. € von 871,3<br />

Mill. € auf 1.139,3 Mill. €.<br />

Fahrzeuge und Bahnsysteme<br />

mit hohem Zuwachs<br />

Die hohe Nachfrage aus den Schwellenländern<br />

insbesondere nach Fahrzeugen des<br />

Premiumsegments und ein kontinuierlich<br />

steigender Bedarf bei Nutzfahrzeugen führten<br />

in der Division Automotive mit 1.040,1<br />

Mill. € zu einem um 204,7 Mill. € bzw.<br />

24,5 % höheren Umsatz. Die Division konnte<br />

damit erstmals seit Gründung 2001 die<br />

1-Mrd.-€-Marke übertreffen.<br />

Die hohe Krisenresistenz und das in den<br />

Vorjahren vergleichsweise stabile Umsatzniveau<br />

brachte der Division Bahnsysteme<br />

einen Zuwachs um 427,5 Mill. € bzw.<br />

18,6 % auf 2.723,3 Mill. €.<br />

Noch markanter als bei den Umsatzerlösen<br />

spiegelt sich die verbesserte wirtschaftliche<br />

Lage in der Entwicklung der einzelnen<br />

Ergebniskategorien wider. Aus einem<br />

Umsatzanstieg von 28,1 % resultiert beim<br />

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor<br />

Abschreibungen (EBITDA) im Vergleich zum<br />

Geschäftsjahr 2009/10 ein Zuwachs um<br />

59,9 % auf 1.605,6 Mill. € bzw. eine von<br />

11,7 % auf 14,7 % gestiegene EBITDA-<br />

Marge. Aufgrund des sehr guten Ergebnisses<br />

und des unter Abschreibungsniveau lie­<br />

Hüttentechnik holt auf<br />

WW Düsseldorf (kv). Die Stahlindustrie<br />

investiert wieder intensiver in ihre Anlagen.<br />

Die deutsche Hütten- und Walzwerkstechnik<br />

profitiert dank ihrer technischen Spitzenstellung<br />

davon weltweit.<br />

Die Hütten- und Walzwerksbauer können<br />

sich weiter über ein lebhaftes Geschäft freuen.<br />

Allerdings werden sie 2011 noch längst<br />

nicht wieder an die Erfolge des Rekordjahres<br />

2008 herankommen. Der Absturz im Krisenjahr<br />

2009 war zu dramatisch: Um gut 60 %<br />

schrumpften damals die Auftragseingänge,<br />

und zwar in fast gleichem Ausmaß im Inund<br />

Ausland. Im vergangenen Jahr begann<br />

die Aufholjagd: Die Bestellungen stiegen<br />

nach den Worten von Dr. Gutmann Habig,<br />

Geschäftsführer des VDMA-Fachverbandes<br />

Hütten- und Walzwerkeinrichtungen, um<br />

38 % auf 3,1 (2,3) Mrd. €. Um das Spitzenjahr<br />

2008 (5,9 Mrd. €) wieder zu erreichen,<br />

müssten sie indessen nochmals um etwa<br />

90 % zulegen, was naturgemäß 2011 nicht<br />

gelingen kann. Immerhin zeigt eine Konjunkturumfrage<br />

des Verbandes, dass die<br />

Unternehmen einen Zuwachs von 20 % für<br />

realistisch halten. Damit näherten sie sich<br />

immerhin wieder langsam der 4-Mrd.-€-<br />

Marke – einem Wert, der (abgesehen von<br />

den Ausnahmejahren 2007 und 2008) deutlich<br />

über dem Durchschnitt des letzten Jahrzehnts<br />

liegt. Wie die Umfrage belegt, gehen<br />

die Unternehmen zuversichtlich in die Zu ­<br />

kunft.<br />

»Die positive Grundstimmung der Branche<br />

spiegelt sich in den ak tuellen Ifo-Indizes.<br />

Nahezu auf Höchststand war der Index für die<br />

Beurteilung der Wettbewerbsposition im<br />

Inland und auf den Nicht-EU-Märkten«,<br />

erläutert Habig. Bei der Stahlnachfrage rechnet<br />

auch der VDMA »trotz schwieriger Rahmenbedingungen«<br />

2011 mit der Fortsetzung<br />

der weltweiten Erholung. Dabei erwarten die<br />

Maschinenbauer stärkere Impulse aus Brasilien<br />

und Indien als aus den EU-27-Ländern.<br />

Auch aus China wird mit weiterhin hoher<br />

Nachfrage gerechnet. Ein weiteres Positivum:<br />

Ȇber 60 % der Umfrageteilnehmer planen,<br />

2011 ihre Stammbelegschaften zu erhöhen.<br />

Sorge hingegen be reiten den Unternehmen<br />

die Rohstoffver sorgung und die Preisentwicklung<br />

an den Rohstoffmärkten«, so Habig.<br />

<br />

(sm 110702295) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Berichte & Bilanzen K 19<br />

genden Investitionsaufwandes konnte die Nettofinanzverschuldung<br />

gegenüber 31. März 2010 um 10,7 % von 3.037,3 Mill. € auf<br />

2.713,1 Mill. € verringert werden. Die im Laufe des Geschäftsjahres<br />

2010/11 stark verbesserte Konjunktur spiegelt sich auch in einem<br />

deutlichen Anstieg der Rohstahlproduktion wider. Die im Geschäftsjahr<br />

2010/11 erreichte Gesamt erzeugungsmenge von 7,72 Mill. t<br />

liegt um 27,2 % über dem Vorjahreswert und stellt für den voestalpine-Konzern<br />

einen neuen Produktions rekord dar.<br />

Aussichten für das laufende Geschäftsjahr<br />

Nicht nur die voestalpine, sondern weite Teile der Industrie weltweit<br />

haben sich überraschend schnell von den Auswirkungen der Krise<br />

der Jahre 2008 und 2009 erholt und sind dabei, deutlich schneller<br />

als erwartet wieder Anschluss an die solide Vorkrisenentwicklung<br />

zu finden. Dennoch bleiben Risiken, alles in allem überwiegen aber<br />

die positiven Aspekte. Für Europa ist davon auszugehen, dass sich<br />

die solide Nachfrageentwicklung in Kerneuropa und Skandinavien<br />

fortsetzt und in Zentral- und Osteuropa (einschließlich Russland) der<br />

jüngst spürbare Aufwärtstrend weitergeht. Im Gegensatz dazu ist<br />

für den Süden und den äußersten Westen Europas auch 2011 noch<br />

nicht mit nennenswerter Belebung zu rechnen.<br />

Auch in branchenmäßiger Hinsicht ergibt sich für 2011 ein insgesamt<br />

durchaus zuversichtlich stimmendes Szenario: Insbesondere<br />

die Automobil- und Nutzfahrzeugindus trie, der Maschinenbau und<br />

die Konsum güterindustrie sowie der Energiebereich (konventionell<br />

und alternativ) lassen eine Nachfrage auf hohem Niveau erwarten.<br />

Im Herbst 2011 wird die Division Stahl die Kapazität über ihre<br />

gesamte Wertschöpfungskette um rd. 10 % auf etwa 6 Mill. t/a<br />

erhöhen und auch in der Division Edelstahl sollte noch eine gewisse<br />

Mengensteigerung möglich sein. Zusätzlich positiv wird sich die weitere<br />

Umsetzung der 2009 eingeleiteten Effizienzsteigerungs- und<br />

Kostenoptimierungsprogramme auswirken.<br />

(sm 110702308) K<br />

Tata Steel steigert Gewinn und Umsatz<br />

WW Mumbai. Tata Steel Ltd hat für das vergangene Quartal einen<br />

Anstieg des kon solidierten Nettogewinns ausgewiesen. Gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum konnte das Ergebnis um 72 % auf 937 Mill.<br />

USD gesteigert werden. Gründe dafür sieht das Unternehmen neben<br />

höheren Produkt preisen im robusten Umsatzwachstum des Inlandsgeschäfts<br />

sowie dem einmaligen Ertrag von 561 Mill. USD aus dem<br />

Verkauf einer Anlage im britischen Teesside. Der Umsatz kletterte<br />

um 23 % auf 7,59 Mrd. USD. <br />

(sm 110702300) K


20 K Neue Firmenschriften<br />

OttComputer<br />

StaWiKon – die Branchensoftware<br />

für den Stahl- und Metallhandel<br />

12 Seiten, deutsch<br />

StaWiKon ist eine Branchensoftware,<br />

die speziell für die Anforderungen der<br />

Stahlwirtschaft entwickelt wurde. Es<br />

werden hier die Bereiche des Stahlhandels,<br />

des Röhrenhandels von Edelstahlhandelsunternehmen<br />

sowie Betonstahlbiegebetrieben<br />

abgedeckt. Des Weiteren<br />

unterstützen die Produktionsmodule<br />

Stahl-Service-Center bei der Coilverarbeitung,<br />

die Zylinder- und Hydraulikrohrherstellung,<br />

Aluminiumprofilhersteller<br />

sowie Sägezentren.<br />

OttComputer<br />

Hans-Böckler-Straße 12, 40764 Langenfeld<br />

Tel. +49 2173 9724-0, Fax +49 2173 9724-11<br />

E-Mail: stawikon@ottcomputer.de, www.ottcomputer.de (sm 110702214)<br />

Kjellberg Finsterwalde<br />

Schweißautomaten der Reihe KA<br />

8 Seiten, deutsch<br />

Das flexible Baueinheitenkonzept der<br />

Kjellberg-Unterpulver-Schweißautomaten<br />

bildet die Basis für individuelle Systemlösungen<br />

mit großer technologischer<br />

Anwendungsbreite. Die KA-Automaten<br />

sind mobile Geräte, leicht zu<br />

transportieren und anzupassen. Die<br />

modulare Struktur der KA-Reihe erleichtert<br />

die Erweiterung der Automaten um<br />

Zusatzeinrichtungen wie Nahtverfolgung<br />

und Pulverzufuhr.<br />

Kjellberg Finsterwalde Schweißtechnik<br />

und Verschleißschutzsysteme GmbH<br />

Stockumer Straße 28, 58453 Witten<br />

Tel. +49 2302 661-648, Fax +49 2301 661-658<br />

E-Mail: schweissen@kjellberg.de, www.kjellberg.de (sm 110702213)<br />

hpl-Neugnadenfelder Maschinenfabrik<br />

Sondermaschinen und Anlagenbau<br />

12 Seiten, deutsch/englisch<br />

Die hpl-Neugnadenfelder Maschinenfabrik<br />

liefert Maschinen und Anlagen zur<br />

Be- und Verarbeitung von Bändern aus<br />

Stahl, Edelstahl, beschichtetem Metall,<br />

NE-Metallen und Sonderwerkstoffen.<br />

Hinzu kommen die Auftragsfertigung<br />

von einzelnen Baugruppen, Maschinen<br />

und Anlagen sowie der Sondermaschinenbau.<br />

Das Unternehmen bietet von<br />

der Entwicklung bis zu Montage und<br />

Service alles aus einer Hand.<br />

hpl-Neugnadenfelder Maschinenfabrik GmbH<br />

Spangenbergstraße 20, 49824 Ringe/Neugnadenfeld<br />

Tel. +49 5944 9301-0, Fax +49 5944 9301-44,<br />

E-Mail: info@hpl-neugnadenfelder.de, www.hpl-neugnadenfelder.de<br />

(sm 110702212)<br />

H. Hesse, Kaltprofile + Bearbeitung GmbH & Co.<br />

Die Natur als Baumeister<br />

für technische Innovation<br />

8 Seiten, deutsch<br />

Die H. Hesse, Kaltprofile + Bearbeitung<br />

GmbH verarbeitet Stahl, Edelstahl, NE-<br />

Metall sowie oberflächenbeschichtete<br />

Werkstoffe aller Art zu äußerst präzisen<br />

und qualitativ hochwertigen Standardund<br />

Spezialprofilen für sämtliche Bereiche<br />

der Wirtschaft. Vor, während und nach<br />

der Profilierung können diese gelocht<br />

und vielfältig bis hin zum einbaufertigen<br />

Endprodukt weiter verarbeitet werden.<br />

H. Hesse Kaltprofile + Bearbeitung GmbH & Co.<br />

Binnerheide 16, 58239 Schwerte, Tel. +49 2304 4987<br />

Fax +49 2304 4913, E-Mail: hessekaltprofile@t-online.de<br />

www.hessekaltprofile.de (sm 110702211)<br />

GMH Ringvertriebs GmbH<br />

Wir sorgen für Bewegung – weltweit<br />

4 Seiten, deutsch<br />

Die GMH Ringvertriebs GmbH ist die<br />

Verkaufsorganisation für nahtlos gewalzte<br />

Ringe und Radreifen innerhalb der<br />

Georgsmarienhütte-Unternehmensgruppe<br />

mit den Ringwalzwerken der Bahntechnik<br />

Brand-Erbisdorf GmbH, der<br />

Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH<br />

und der Schmiedewerke Gröditz GmbH.<br />

Die drei Ringwalzwerke der Unternehmensgruppe<br />

bieten weltweit ein weitreichendes<br />

Spektrum im Bereich der<br />

nahtlos gewalzten Ringe und Radreifen.<br />

GMH Ringvertriebs GmbH<br />

Halskestraße 27, 47877 Willich<br />

Tel. +49 2154 88588-0, Fax +49 2154 88588-46<br />

E-Mail: vertrieb@gmh-rvg.de, www.gmh-rvg.de (sm 110702210)<br />

EMG Automation GmbH<br />

Elektromagnetische<br />

Bandstabilisierung<br />

6 Seiten, deutsch<br />

EMG ist ein Spezialist für die Automatisierungstechnik.<br />

Zentrale Anwendungsbereiche<br />

für Serienprodukte, Einzelkomponenten<br />

und für komplexe Systemlösungen<br />

sind u. a. kontinuierliche Produktionsprozesse<br />

in der Metallbranche.<br />

Die Lösungen im Bereich der Bandlaufregelungen<br />

und qualitätssichernden<br />

Systeme gehören zu den Standards der<br />

EMG.<br />

EMG Automation GmbH<br />

Industriestraße 1, 57482 Wenden<br />

Tel. +49 2762 612-0, Fax +49 2762 612-384<br />

E-Mail: servo@emg-automation.com, www.emg-automation.com<br />

(sm 110702209)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


22 K Branchenbericht<br />

Großanlagenbau zurück in der Spur<br />

Wettbewerbsdruck nimmt deutlich zu<br />

Frankfurt (kv). Im deutschen Großanlagenbau ist wieder<br />

Wachstum angesagt. Der Markt hat sich nach dem Einbruch<br />

2009 inzwischen deutlich erholt und die heimischen<br />

Anlagenbauer fühlen sich auch dem verstärkten Wettbewerbsdruck<br />

gewachsen. Im laufenden Jahr dürften die<br />

Auftragseingänge um etwa 10 % zulegen.<br />

WW K Helmut Knauthe, der neue Vorstandssprecher<br />

der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau<br />

im Verband Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau (VDMA), hat in seinem<br />

Amt einen guten Start erwischt. Nach dem<br />

tiefen Einbruch im Rahmen der internationalen<br />

Finanzkrise geht es bei den Anlagenbauern<br />

wieder aufwärts: »Für 2011 sind wir<br />

verhalten optimistisch. Über nahezu alle<br />

Branchen hinweg rechnen wir damit, dass<br />

sich die Projekttätigkeit weiter beleben und<br />

der seit Mitte 2010 zu beobachtende Aufwärtstrend<br />

im Auftragseingang anhalten<br />

wird. Die Be stellungen dürften damit das<br />

Niveau des Jahres 2010 übertreffen.« Dabei<br />

helfe, dass »in der Rezession verschobene<br />

Vorhaben wiederaufleben und sich auch die<br />

Nachfrage nach neuen Investitionsprojekten<br />

verbessert«. Eine Rückkehr zu den Spitzenwerten<br />

der Jahre 2007 und 2008 sei aber<br />

»vorerst« noch nicht zu erwarten.<br />

In Zahlen bedeutet diese Aussage: Nachdem<br />

sich der Auftragseingang von 2002<br />

(15,2 Mrd. €) bis 2008 auf 32,8 Mrd. €<br />

mehr als verdoppelt hatte, brach er 2009<br />

um ein Drittel auf 22,1 Mrd. € ein und erholte<br />

sich im vergangenen Jahr nur leicht auf<br />

22,4 Mrd. €. Für 2011 rechnet die Arbeitsgemeinschaft<br />

mit einem »hohen einstelligen<br />

oder niedrigen zweistelligen« Zuwachs. Eine<br />

genaue Prognose für einen bestimmten Zeitraum<br />

fällt schon deshalb schwer, weil bereits<br />

etwa vier Großprojekte, die sich über den<br />

Stichtag hinaus verschieben (Einzelvolumen<br />

mindestens 25 Mill. €) für die Statistik deutlich<br />

ins Gewicht fallen.<br />

Stärkste Impulse wieder<br />

aus den BRIC-Staaten<br />

Knauthe, der im Hauptberuf Geschäftsführer<br />

der Uhde GmbH ist, geht davon aus, dass<br />

die stärksten Impulse für den Großanlagenbau<br />

2011 aus den BRIC-Staaten (Brasilien,<br />

Russland, Indien, China) kommen. »Gleichzeitig<br />

sollte der Aufschwung regional weiter<br />

an Breite gewinnen. Verbesserte Perspektiven<br />

nehmen wir unter anderem auch in<br />

Südostasien – vor allem Indonesien und<br />

Vietnam –, im restlichen Osteuropa und in<br />

einigen Regionen Südamerikas wahr. Hingegen<br />

haben sich die Aussichten für Nordafrika<br />

infolge der politischen Umwälzungen<br />

verschlechtert. Mittlerweile strahlen diese<br />

auch auf die arabische Halbinsel aus«, erläutert<br />

Knauthe. Dennoch bleibe der Mittlere<br />

Osten ein hochattraktiver, allerdings vom<br />

Wettbewerb auch sehr umkämpfter Markt<br />

für den deutschen Großanlagenbau. Insgesamt<br />

gelte für den internationalen Markt:<br />

Die langfristigen Wachstumstrends wie<br />

weltweit steigender Energiebedarf, zunehmende<br />

Bedeutung von Energieeffizienz und<br />

Ressourcenschonung, überproportional ho -<br />

he Nachfrage aus Schwellenländern seien<br />

»weiter intakt«. Die über 2011 hinausreichenden<br />

Perspektiven des Großanlagenbaus<br />

seien daher günstig. Knauthe: »Wir wollen<br />

an diesen Marktchancen teilhaben und werden<br />

daher unseren Technologievorsprung<br />

durch konsequente Innovation zukünftig<br />

halten sowie unsere Abwicklungskompetenzen<br />

erhöhen.«<br />

Als typisches Jahr einer rapiden Kehrtwende<br />

erwies sich 2010. Knauthe: »Der<br />

Großanlagenbau mit seinen Investitionsgüterbranchen<br />

nimmt mit zeitlicher Verzögerung<br />

an wirtschaftlichen Aufschwüngen<br />

teil.« Vor allem die Anlagenbauer, die die<br />

Grundstoffindustrien ausrüsten, konnten im<br />

vergangenen Jahr die Rückgänge des Kri-<br />

Großanlagenbau kurzgefasst<br />

Zum Großanlagenbau gehören Unternehmen<br />

der Branchen elektrotechnische Ausrüstungen,<br />

Kraftwerke, Hütten- und Walzwerke,<br />

verfahrenstechnische Chemieanlagen,<br />

Baustoffanlagen, Papier- und Zellstoffanlagen,<br />

Wasserkraftanlagen, Anlagen<br />

für Holzwerkstoffe und solarthermische<br />

Anlagen. Die Unternehmen müssen<br />

nach der Definition der Arbeitsgemeinschaft<br />

Großanlagenbau im VDMA einoder<br />

mehrmals jährlich kundenspezifische<br />

Industrieanlagen im Wert von jeweils mindestens<br />

25 Mill. € herstellen können. Der<br />

Umsatz im Großanlagenbau ist als Indikator<br />

zur aktuellen Marktentwicklung wenig<br />

geeignet, da er angesichts der Langfristigkeit<br />

des Geschäfts zum Teil Jahre zurückliegende<br />

Aufträge widerspiegelt. Wohl<br />

aber kann er, wenn man einen mittelfristigen<br />

Zeitraum heranzieht, einen Vergleich<br />

mit anderen Ländern über Marktanteile<br />

liefern. Nimmt man den Fünfjahreszeitraum<br />

2006 (Weltmarktvolumen 225<br />

Mrd. €) bis 2010 (250 Mrd. €), so lässt sich<br />

festhalten, dass Deutschland bis 2010 auf<br />

einen Anteil von 18 % (nach 20 %) abgerutscht<br />

ist. Westeuropa ohne Deutschland<br />

kommt auf weitere 22 (25) %. Marktführer<br />

bleiben die USA mit 20 (22) %. Stark verloren<br />

hat Japan mit 10 (15) %, während<br />

Südkorea mit 12 (5) % und China mit 8<br />

(5) % die deutlichen Gewinner sind.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Branchenbericht K 23<br />

senjahres 2009 teilweise wettmachen. So<br />

berichten die Anbieter von Hütten- und<br />

Walzwerkstechnik (siehe Seite 18), von Ze -<br />

ment- und von Papieranlagen über zweistellige<br />

Zuwachsraten. Die Anbieter von<br />

elektrotechnischen Ausrüstungen erzielten<br />

im Berichtszeitraum sogar den höchsten<br />

jemals gemeldeten Auftragseingang. Dagegen<br />

konnten der Kraftwerksbau und der<br />

Chemieanlagenbau den Abwärtstrend 2010<br />

noch nicht brechen.<br />

Ȇber nahezu alle Branchen<br />

hinweg rechnen wir damit,<br />

dass sich die Projekttätigkeit<br />

weiter beleben und der seit Mitte<br />

2010 zu beobachtende Aufwärtstrend<br />

im Auftragseingang<br />

anhalten wird.«<br />

Helmut Knauthe, Vorstandssprecher<br />

der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau<br />

im Verband Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau (VDMA)<br />

Fast 80 % der Aufträge kommen<br />

aus dem Ausland<br />

Kunden im Ausland hielten sich in der frühen<br />

Phase der Erholung zunächst noch<br />

zurück. So sanken die Auslandsaufträge mit<br />

17,6 Mrd. € insgesamt um 3 %. Der Anteil<br />

an den Gesamtbestellungen liegt damit bei<br />

rd. 79 %. Doch hat sich die Situation im<br />

Laufe des Jahres spürbar verbessert: Während<br />

die Bestellungen aus dem Ausland im<br />

ersten Halbjahr noch um ein Viertel sanken,<br />

legten sie in der zweiten Hälfte um 23 % zu.<br />

Die BRIC-Staaten waren bereits 2010 die<br />

wichtigsten Auslandsmärkte. 30 % aller<br />

Order wurden von Kunden aus diesen Ländern<br />

getätigt. Zum Vergleich: Vor zwanzig<br />

Jahren waren es 9 %, vor zehn Jahren<br />

18 %. »Die tief greifenden Verschiebungen<br />

in den Marktverhältnissen der Weltwirtschaft<br />

spiegeln sich somit auch in den Zahlen<br />

des Großanlagenbaus wider«, kommentierte<br />

Knauthe diese Entwicklung. Ebenfalls<br />

aufwärts ging es mit der Nachfrage aus<br />

Nordamerika, Afrika und den GUS-Staaten.<br />

In Europa lagen die Bestellungen 2010 hingegen<br />

unter dem Vorjahresniveau; der Einbruch<br />

im Osteuropageschäft fiel mit minus<br />

70 % besonders deutlich aus. »In zahlreichen<br />

osteuropäischen Ländern zeigten sich<br />

die Folgen der Rezession erst mit Verspätung<br />

und führten zu rückläufigen Investitionen<br />

vor allem im privaten Sektor«, so<br />

Knauthe.<br />

Die Inlandsnachfrage hat sich 2010 dagegen<br />

vom Rückschlag des Vorjahres erholt.<br />

Mit 4,8 Mrd. € stiegen die Auftragseingänge<br />

um 27 % auf 4,8 Mrd. €. Dies ist maßgeblich<br />

auf Großaufträge für Stromübertragungstechnik<br />

zurückzuführen. Ferner meldeten<br />

auch grundstoffnahe Anlagenbausparten<br />

deutliche Zuwächse. Hingegen<br />

setzte sich die bereits 2009 zu beobachtende<br />

Nachfrageschwäche für fossil befeuerte<br />

Großkraftwerke in Deutschland fort«, erläuterte<br />

Knauthe.<br />

Keine Neueinstellungen in Sicht<br />

Trotz insgesamt praktisch stagnierender<br />

Bestellungen haben die Unternehmen ihre<br />

Stammbelegschaften in Deutschland im<br />

Berichtszeitraum weiter erhöht. Insgesamt<br />

arbeiteten Ende 2010 60.700 (2009:<br />

59.600) Arbeiter und Angestellte in den<br />

inländischen Stammhäusern. Mehr waren es<br />

zuletzt im Jahr 1997 mit damals gut 63.000<br />

Personen gewesen. Dieser Zuwachs ist<br />

wesentlich auf Personalaufstockungen im<br />

Kraftwerksbau zurückzuführen. Hingegen<br />

war in einigen grundstoffnahen Branchen<br />

wie dem Hütten- und Walzwerksbau oder<br />

dem Chemieanlagenbau eine leicht rückläufige<br />

Tendenz zu beobachten. Im laufenden<br />

Jahr wird es nach Knauthes Worten höchstwahrscheinlich<br />

keinen weiteren Personalaufbau<br />

geben. Nur 10 % der Unternehmen<br />

planen Neueinstellungen. Die Bedeutung<br />

der Zeitarbeit habe wieder zugenommen.<br />

Der Anteil an freien Mitarbeitern sowie an<br />

Zeit- und Leiharbeitern stieg 2010 auf 9,0<br />

(8) %. Die Branche wende sich gegen weitere<br />

Regulierungen dieses für sie »unentbehrlichen<br />

Instruments«. Da das Arbeitsrecht<br />

in Deutschland befristete Arbeitsverhältnisse<br />

erschwere, seien die Unternehmen<br />

auf Zeitarbeit »als notwendigen Flexibilitätspuffer<br />

im zyklischen Großanlagenbaugeschäft«<br />

angewiesen. Ohne dieses Werkzeug<br />

wäre der Wettbewerb gegen neue Marktteilnehmer<br />

aus Ostasien zusätzlich er -<br />

schwert.<br />

Zunehmende Konkurrenz<br />

aus China und Korea<br />

Allerdings werde der Wettbewerb im Großanlagenbau<br />

nicht nachlassen, sondern eindeutig<br />

steigen. Positive Konjunkturaussichten,<br />

hohe Rohstoffpreise und wachsende<br />

Investitionen in Rohstoffländern erhöhten<br />

zwar die Wahrscheinlichkeit wachsender<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


24 K Branchenbericht<br />

Auftragseingänge für die deutschen Unternehmen.<br />

Als Folge zunehmender Konkurrenz<br />

steige aber gleichzeitig der Druck auf<br />

die Vertragskonditionen. Mit einer »Entspannung<br />

dieser Situation« sei vorerst nicht<br />

zu rechnen. Neben den etablierten An -<br />

bietern aus Europa und Nordamerika träten<br />

zunehmend neue Wettbewerber aus<br />

Schwellenländern in Erscheinung. Vor diesem<br />

Hintergrund haben die Arbeitsgemeinschaft<br />

und die Unternehmensberatung<br />

Management Engineers (ME) die Frage<br />

untersucht, woher die Wettbewerber der<br />

Zukunft kommen und wie sich die jahrzehntelang<br />

erfolgreichen deutschen Anlagenbauer<br />

für neue Herausforderungen rüsten.<br />

Die erarbeitete Studie basiert auf einer Um -<br />

frage bei 180 Topmanagern des deutschen<br />

und europäischen Großanlagenbaus<br />

Der Studie zufolge sind die chinesischen<br />

Großanlagenbauer die derzeit auffälligsten<br />

Wettbewerber auf dem Weltmarkt. Sie träten<br />

nicht nur besonders offensiv im Preiswettbewerb<br />

auf, sondern zeigten sich auch<br />

ausgesprochen risikofreudig im Hinblick auf<br />

die Projektplanung und -realisierung. Auch<br />

wenn es um die Effizienz und Schnelligkeit<br />

in der Umsetzung gehe, versuchten chinesische<br />

Unternehmen derzeit – mehr als<br />

andere Anlagenbaunationen – neue Maßstäbe<br />

zu setzen. Dieses Ergebnis der Umfrage<br />

ist nach Feststellung des VDMA insofern<br />

besonders bemerkenswert, als diese Umsetzungsfähigkeit<br />

noch vor wenigen Jahren als<br />

ausgeprägte Schwäche des chinesischen<br />

Anlagenbaus gesehen wurde. Dieses Manko<br />

bestehe allerdings weiterhin für die Innovationskraft<br />

der Chinesen, die weit hinter<br />

westeuropäischen Maßstäben zurückbleibe.<br />

Weniger auffällig, aber trotzdem überaus<br />

erfolgreich, seien die südkoreanischen An -<br />

bieter, die derzeit vor allem im Chemieanlagenbau<br />

arbeiteten. Dabei solle es erklärtermaßen<br />

allerdings nicht bleiben: Kooperationsanfragen<br />

sowie erste gemeinsame<br />

Projekte mit deutschen Unternehmen in<br />

Segmenten wie dem Hütten- und Walzwerks-<br />

sowie dem Kraftwerksbau zeigten,<br />

dass Südkorea auf Expansion setzt. »Wenn<br />

diese Strategie Früchte trägt, wird sich der<br />

Wettbewerbsdruck aus Asien nochmals verschärfen<br />

– und zwar in der gesamten Marktbreite«,<br />

so die Einschätzung von Gerald<br />

Orendi, Anlagenbauexperte und Teilhaber<br />

der Unternehmensberatung ME. Dies gelte<br />

umso mehr, als die südkoreanischen Anlagenbauer<br />

schon heute in fast allen untersuchten<br />

Wettbewerbsfeldern auf vorderen<br />

Plätzen gesehen werden. Im Hinblick auf<br />

ihre Fortschritte bei Qualitäts- und Termintreue<br />

nehmen sie in der Befragung sogar die<br />

Spitzenposition ein.<br />

Ungeachtet der zunehmenden Konkurrenz<br />

aus Asien dominiere Westeuropa in<br />

zahlreichen Segmenten des Großanlagenbaus<br />

nach wie vor das Marktgeschehen.<br />

»Um nachhaltig bestehen<br />

zu können, will und muss der<br />

heimische Großanlagenbau seine<br />

Kosteneffizienz weiter<br />

verbessern und gleichzeitig<br />

mit seiner Innovationskraft<br />

bis ans Limit gehen.«<br />

Gerald Orendi, Anlagenbauexperte und<br />

Teilhaber der Unternehmensberatung ME<br />

Nicht von ungefähr verspüren drei Viertel<br />

aller befragten Unternehmen erheblichen<br />

Wettbewerbsdruck vor der eigenen Haustür.<br />

Dies ist umso bedeutsamer, als diese europäischen<br />

Wettbewerber ein ähnliches Stärken-Schwächen-Profil<br />

wie die deutschen<br />

Anlagenbauer aufweisen – mithin im gleichen,<br />

hochtechnologischen Marktsegment<br />

den Erfolg suchen. Westeuropa ist denn<br />

auch unangefochtener Spitzenreiter, wenn<br />

es darum geht, neue und marktgerechte<br />

Lösungen anzubieten.<br />

Selbstbewusstsein<br />

bei den Deutschen<br />

Der deutsche Anlagenbau – so zeigt es die<br />

Umfrage – sieht sich für die Herausforderungen<br />

eines neuen globalen Wettbewerbs<br />

insgesamt gut gerüstet. Die heimischen<br />

Unternehmen stellen sich der wachsenden<br />

Konkurrenz aus Ostasien offenbar mit großem<br />

Selbstbewusstsein, das auf ebenso<br />

großen Anstrengungen auf allen relevanten<br />

Wettbewerbsfeldern beruht. Preisliche Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Technologieführerschaft<br />

ragen allerdings mit jeweils deutlich<br />

über 90 % der Nennungen nochmals he -<br />

raus. »Um nachhaltig bestehen zu können,<br />

will und muss der heimische Großanlagenbau<br />

seine Kosteneffizienz weiter verbessern<br />

und gleichzeitig mit seiner Innovationskraft<br />

bis ans Limit gehen«, betont Orendi, der<br />

zugleich auf die Chancen einer solchen<br />

Hochtechnologiestrategie vor dem Hintergrund<br />

einer nachhaltigen CO 2<br />

-Reduzierung<br />

hinweist: »Angesichts der künftig nochmals<br />

verschärften Anforderungen auf diesem Feld<br />

sehen wir für die heimischen Großanlagenbauer<br />

gute Chancen, neue Maßstäbe in<br />

Europa zu setzen – mit Lösungen, die zwar<br />

in der Anschaffung etwas teurer, dafür aber<br />

in der Betriebsphase deutlich verbrauchsärmer<br />

sind«.<br />

Nach den Worten Knauthes erfordert der<br />

zunehmende Wettbewerbsdruck vom deutschen<br />

Großanlagenbau parallele Antworten<br />

auf mehreren Ebenen. Knauthe: »Klassische<br />

Maßnahmen, wie die Verbesserung der In -<br />

novationsleistung oder Kostenreduzierungsprogramme<br />

sind zwingend notwendig und<br />

werden aktuell auch umgesetzt. Sie allein<br />

werden diesmal aber nicht ausreichen. Auch<br />

die Stärkung der Fähigkeit zur gesamtverantwortlichen<br />

Abwicklung von Projekten ist<br />

nur eine notwendige Bedingung zum Bestehen<br />

im internationalen Wettbewerb.« Die<br />

wichtigsten Handlungsfelder seien die weitere<br />

Internationalisierung der Wertschöpfung<br />

und des Einkaufs sowie die Verbesserung<br />

des Risikomanagements in den Projekten.<br />

Kostenanalysen im Großanlagenbau<br />

zeigten, dass ein wesentlicher Teil der Projektkosten<br />

durch Planabweichungen bzw.<br />

Projektrisiken entstehe, sei es durch intern<br />

oder extern verursachte Qualitätsmängel<br />

oder Terminverzögerungen. Je nach Unternehmen<br />

und Projekttyp liege die Summe<br />

dieser Planabweichungen zwischen 10 und<br />

30 % des Projektvolumens. Demgemäß<br />

arbeiteten die Unternehmen intensiv daran,<br />

ihr Risikomanagement in den Projekten zu<br />

verbessern.<br />

(sm 110702328) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Branchenbericht K 25<br />

Metallverpackungsindustrie wieder<br />

mit Zuwächsen<br />

Hohe Rohstoffpreise für Verpackungshersteller nach wie vor<br />

problematisch<br />

Düsseldorf. Die deutsche Verpackungsindustrie und die<br />

Hersteller von Verpackungen aus Metall konnten 2010<br />

wieder Zuwächse bei den produzierten Verpackungsmengen<br />

sowie den erzielten Umsätzen verzeichnen. Probleme<br />

bereiten ihnen jedoch die Rohstoffpreise.<br />

WW K Im vergangenen Jahr wurden in<br />

Deutschland rd. 1,7 Mill. t Stahl und Aluminium<br />

zu Verpackungen verarbeitet. Das<br />

entspricht einer Produktionssteigerung von<br />

6,8 % gegenüber dem vorangegangenen<br />

Krisenjahr 2009. Der Umsatz der deutschen<br />

Verpackungsindustrie belief sich im Jahr<br />

2010 auf rd. 5,6 Mrd. € und lag damit um<br />

6 % höher als im Vorjahr. Doch die Entwicklungen<br />

innerhalb der Branche weisen zum<br />

Teil massive Unterschiede auf.<br />

Große Unterschiede bei Stahl<br />

und Aluminium<br />

Während Verpackungen aus Aluminium<br />

mehrheitlich deutliche Zuwächse erzielen<br />

konnten, ergibt der Blick auf Verpackungen<br />

aus Stahl ein differenziertes Bild. Die größeren<br />

Gebinde aus Schwerblech mit einer<br />

Blechdicke von mindestens 0,5 mm konnten<br />

bei der Produktion immerhin eine Steigerung<br />

um 5,5 % verzeichnen. Demgegenüber<br />

hat sich der Markt für die kleineren<br />

Weißblechgebinde, also für Verpackungen<br />

mit einem Volumen bis etwa 40 l und einer<br />

Blechdicke von maximal 0,49 mm, im Vergleich<br />

zum Vorjahr kaum verändert. Branchenkreise<br />

sehen die Ursache in dem infolge<br />

der Wirtschaftskrise veränderten Orderverhalten<br />

der Füllgutindustrie, das durch das<br />

hohe Kostenniveau beim Vormaterial Weißblech<br />

weiter aufrechterhalten wird. So heißt<br />

es in einer Pressemitteilung des Verbandes<br />

Metallverpackungen e.V. in Düsseldorf.<br />

Preise an Rohstoffmärkte<br />

angepasst<br />

Vor allem die Verwender von Verpackungsstahl<br />

haben mit den Auswirkungen der<br />

hohen Rohstoffkosten zu kämpfen. Die Preise<br />

für Verpackungsstahl (Weißblech) sind im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwischen<br />

20 und 25 % erhöht worden. Außerdem<br />

werden keine Jahreskontrakte mehr ausgehandelt.<br />

Die zum Januar zwischen den<br />

Weißblechlieferanten und Abnehmern vereinbarten<br />

Preise sowie die Preise für Verpackungen<br />

aus Weißblech gelten nur noch für<br />

ein halbes Jahr. Mit der Verkürzung der Vertragslaufzeiten<br />

auf sechs Monate und den<br />

Preisanpassungen passen sich die Weißblechlieferanten<br />

an die Rohstoffmärkte an.<br />

Die früher üblichen Jahreskontrakte beim<br />

Bezug der Rohstoffe haben sich inzwischen<br />

in vielen Branchen überholt, hieß es. So werden<br />

Eisenerzpreise im Vertragsmarkt mittlerweile<br />

quartalsweise fixiert, mit Tendenz zu<br />

Monatspreisen. Auch Benchmarkpreise für<br />

Kokskohle werden nur noch für ein Quartal<br />

ausgehandelt.<br />

Kostentreiber sind neben der unvermindert<br />

starken Nachfrage nach Rohstoffen und<br />

Stahlprodukten auch Naturkatastrophen.<br />

Die schweren Überflutungen australischer<br />

Minen haben die Jahresexporte von australischer<br />

Kokskohle um ein Fünftel reduziert.<br />

Diese Mengen dürften dem Weltmarkt<br />

fehlen und das Preisniveau für Kokskohle<br />

zumindest im ersten Halbjahr 2011 hochhalten.<br />

Ein weiterer Faktor, der laut Weißblechindustrie<br />

die Vormaterialkosten steigen<br />

lässt, ist die Verteuerung von Zinn, da Zinn<br />

zur Oberflächenveredelung von Weißblech<br />

benötigt wird.<br />

(sm 110702220) K<br />

Der Verband Metallverpackungen (VMV)<br />

Rd. 55 Unternehmen mit mehr als 11.000<br />

Beschäftigten gehören zum Verband<br />

Metallverpackungen (VMV). Unter den<br />

Mitgliedern befinden sich vor allem Hersteller<br />

von Metallverpackungen, Flaschenund<br />

Gläserverschlüssen. Der Verband mit<br />

Sitz in Düsseldorf unterstützt seine Mitglieder<br />

in fachlichen, technischen oder<br />

allgemeinen Belangen sowie in der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Diese Aufgaben erfüllt er<br />

auf Bundesebene. Darüber hinaus ist der<br />

VMV Teil eines europäischen Verbandsnetzes,<br />

um den globalisierten Wirtschaftsstrukturen<br />

Rechnung zu tragen.<br />

Kontakt<br />

Verband Metallverpackungen e.V.<br />

(VMV)<br />

Tersteegenstraße 14<br />

40474 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 45465-0<br />

www.metallverpackungen.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


26 K STAHL-Statistik – Welt<br />

Stahl weltweit<br />

Weltrohstahlproduktion nach Regionen<br />

A01<br />

in Mill. t 1.414<br />

1.346 1.327<br />

1.247<br />

1.229<br />

1.144<br />

285<br />

1.071<br />

271 272<br />

970<br />

255<br />

250<br />

243<br />

227<br />

213<br />

489<br />

419<br />

500<br />

627<br />

283 353<br />

574<br />

222<br />

111<br />

106<br />

125<br />

193<br />

113<br />

113<br />

133<br />

202<br />

112<br />

113<br />

126<br />

195<br />

116<br />

120<br />

130<br />

207<br />

120<br />

124<br />

131<br />

210<br />

119<br />

114<br />

124<br />

198<br />

88<br />

98<br />

81<br />

139<br />

110<br />

109<br />

111<br />

173<br />

andere<br />

Länder<br />

China<br />

Japan<br />

GUS<br />

NAFTA<br />

EU 27<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Quelle: World Steel Association, WV Stahl<br />

Weltrohstahlerzeugung (einige Länder/Regionen) 2009 und 2010<br />

China 627<br />

574<br />

EU 27<br />

Japan<br />

USA<br />

Russland<br />

Indien<br />

Südkorea<br />

Ukraine<br />

Brasilien<br />

D I F<br />

D I F<br />

34<br />

30<br />

33<br />

27<br />

81<br />

58<br />

67<br />

60<br />

67<br />

63<br />

59<br />

49<br />

110<br />

88<br />

173<br />

139<br />

2010: Welt gesamt 1.414 Mill. t<br />

2009: Welt gesamt 1.229 Mill. t<br />

davon<br />

D – Deutschland<br />

I – Italien<br />

F – Frankreich<br />

2010 vorläufige Zahlen<br />

Quelle: World Steel Association, WV Stahl<br />

A00<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


STAHL-Statistik – Welt K 27<br />

Weltstahlrohrproduktion in Mill. t<br />

A02<br />

119,9 125,9 125,2<br />

113,5<br />

109,7<br />

99,1<br />

39,0<br />

36,1<br />

40,0<br />

90,1 33,1<br />

32,8<br />

nahtlose<br />

Rohre 74,5 75,3 81,2 27,9<br />

24,0<br />

SIE HABEN 21,0<br />

GROSSE<br />

19,9 19,3<br />

PLÄNE<br />

geschweißte<br />

63,4 65,0<br />

65,5 63,5<br />

57,5<br />

Rohre<br />

bis 406,4 mm 43,5 43,9 47,0<br />

52,0<br />

56,1<br />

ä. Durchm.<br />

geschweißte<br />

Großrohre 1)<br />

11,1<br />

12,1<br />

13,2<br />

14,1<br />

15,1<br />

17,0<br />

18,8<br />

21,4<br />

19,4<br />

21,7<br />

2001 02 03 04 05 06 07 08 09 10<br />

1) > 406,4 mm äußerer Durchmesser Quelle: WV Stahlrohre<br />

WIR SCHM<br />

Weltweite Marktversorgung mit Fertigerzeugnissen 2010<br />

Anteile von Ländern und Regionen in %<br />

Deutschland<br />

3% an Welt<br />

N. u. M.<br />

24% an EU-27<br />

Osten<br />

Afrika<br />

EU-27<br />

übr. Asien/<br />

2%<br />

übr. Europa<br />

Ozeanien<br />

3%<br />

11%<br />

GUS<br />

2%<br />

20%<br />

4%<br />

9% NAFTA<br />

1.284 Mill. t<br />

3%<br />

übr. Amerika<br />

China<br />

45%<br />

Quelle: worldsteel (vorläufig), WV Stahl<br />

A09-2<br />

Weltweite Stahlerzeugung<br />

Erzeugung in Mill. t<br />

1.600 B<br />

1.200<br />

H<br />

F<br />

1.000<br />

J<br />

800<br />

B<br />

J<br />

H<br />

F<br />

1.800<br />

1.400<br />

B<br />

H<br />

F<br />

Eisenerzproduktion<br />

Roheisenerzeugung**<br />

Rohstahlerzeugung<br />

dar. Strangguss<br />

F<br />

F<br />

P<br />

B<br />

B<br />

H<br />

F<br />

B<br />

H<br />

F<br />

J J J<br />

P<br />

P<br />

P<br />

600<br />

P<br />

B B B B<br />

400 F F F<br />

F<br />

200<br />

*) vorläufige und z.T. geschätzte Zahlen<br />

**) ohne Eisenschwamm<br />

0<br />

2006 2007 2008 2009 2010*<br />

B<br />

H<br />

F<br />

J<br />

P<br />

B<br />

F<br />

dar. Elektrostahl<br />

Warmgew. Stahlerzeugnisse*<br />

Flacherzeugnisse*<br />

Langerzeugnisse*<br />

Quellen: worldsteel, WV Stahl<br />

A0<br />

Karl Diederichs KG · Stahl-, Walz- und Hammerwerk<br />

Postfach 12 01 65 · D-42871 Remscheid<br />

Tel. 02191/593-0 · Telefax 02191/593-165<br />

E-Mail info@dirostahl.de • Internet www.dirostahl.de<br />

Qualitäts-Schmiedestücke<br />

E<br />

213_179 Dirostahl.indd 1<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


28 K STAHL-Statistik – Welt<br />

Scheinbare Stahlverwendung: Entwicklung weltweit<br />

Veränderungen in % im Vergleich zum Vorjahr<br />

34,3<br />

33,0<br />

21,2<br />

7,5<br />

8,9<br />

8,4<br />

10,9<br />

4,9 3,7<br />

5,5 5,8<br />

6,3<br />

EU-27<br />

7,2 2,6 7,3<br />

GUS-<br />

Staaten<br />

Asien &<br />

Oceanien<br />

gesamt<br />

NAFTA<br />

Mittlerer 5,1 5,0 5,0<br />

Osten<br />

9,1<br />

China<br />

13,2<br />

36,4<br />

5,9<br />

Afrika<br />

6,0 6,6 -3,6 -3,1<br />

8,3<br />

Welt gesamt<br />

Mittel- und<br />

Südamerika<br />

2010 2011 p 2012 p<br />

p<br />

Prognose<br />

Quelle: worldsteel, short range outlook, April 2011<br />

A10<br />

Die große STAHL-Statistik finden Sie als PDF zum Download unter<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


STAHL-Statistik – Welt K 29<br />

Die fünfzehn weltgrößten Stahlkonzerne 2010*<br />

A03<br />

ArcelorMittal<br />

Baosteel<br />

POSCO<br />

Nippon Steel 1<br />

JFE<br />

Jiangsu Shagang<br />

TATA Steel 2<br />

US Steel<br />

Anshan 3<br />

Gerdau<br />

Nucor<br />

Severstal<br />

Wuhan 4<br />

ThyssenKrupp 5<br />

Evraz<br />

23,2<br />

23,2<br />

22,3<br />

22,1<br />

18,7<br />

18,3<br />

18,2<br />

16,6<br />

16,4<br />

16,3<br />

37,0<br />

35,4<br />

35,0<br />

31,1<br />

98,2<br />

0<br />

10<br />

20<br />

30<br />

40<br />

50<br />

60<br />

70<br />

80<br />

90<br />

100<br />

Rohstahlerzeugung in Mill. t<br />

* Nur worldsteel-Mitgliedunternehmen – Tonnage bezieht sich auf alle Stahlsorten, inkl. nichtrostende<br />

1<br />

inkl. Anteile an Osaka und NSSC<br />

2<br />

inkl. NatSteel<br />

3<br />

ohne Panzhihua<br />

4<br />

ohne Kumming und Echeng<br />

5<br />

inkl. 50% Anteil an HKM<br />

Quelle: worldsteel<br />

Edelstahl-Rostfrei-Produktion<br />

Produktion in Mill. t<br />

Rostfrei-Rohstahlproduktion nach Regionen<br />

A04<br />

Asien ohne China<br />

Nord-/Mittel-/Südamerika<br />

A0<br />

2009 2010<br />

12,350<br />

22<br />

20<br />

Westeuropa/Afrika<br />

Mittel-/Osteuropa<br />

19.867<br />

5,974<br />

1,509<br />

1,210 1,583 1,306<br />

1,315<br />

0,699<br />

0,200 0,276 1,045<br />

0,844<br />

Deutschland<br />

Frankreich<br />

7,494<br />

2,607<br />

3,427<br />

9,751<br />

2,201<br />

1,618<br />

5,814<br />

5,073<br />

Italien Belgien Spanien Europa Japan China USA Südkorea/<br />

Taiwan/<br />

Indien<br />

Quelle: Focus Rostfrei<br />

Produktion in 1.000 t<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

16.200<br />

15.935<br />

15.011<br />

8.669<br />

8.272<br />

2.604<br />

364<br />

2.315<br />

333<br />

6.449<br />

1.958<br />

237<br />

7.871<br />

2.609<br />

340<br />

2007 2008 2009 2010<br />

Quelle: ISSF<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


30 K STAHL-Statistik – China<br />

Stahl in China<br />

China – Stahlaußenhandel<br />

B02<br />

8.500<br />

7.500<br />

6.500<br />

5.500<br />

4.500<br />

3.500<br />

2.500<br />

1.500<br />

500<br />

-500<br />

-1.500<br />

-2.500<br />

-3.500<br />

-4.500<br />

1.000 t<br />

Exporte:<br />

2009: 24 Mill. t,<br />

2010: 42 Mill. t<br />

Letzter Wert:<br />

März 2011<br />

Exporte seit<br />

Jahresbeginn:<br />

+21 % zu Vorj.<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Nettoexporte Nettoimporte Exporte Importe<br />

Quellen: WV Stahl<br />

Monatliche Rohstahlerzeugung in China<br />

B01<br />

Rohstahlerzeugung in Mill. t<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Rohstahlerzeugung 2010: 626,7 Mill. t<br />

10<br />

5<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

<strong>Juli</strong><br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Mittelwert<br />

Quelle: WV Stahl<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


STAHL-Statistik – Europa K 31<br />

Stahl in der EU<br />

Stahlproduktion Deutschland und EU-27<br />

Roheisenerzeugung<br />

Rohstahlerzeugung<br />

– Strangguss<br />

– Elektrostahl<br />

Edelstahlerzeugung<br />

Warmgewalzte Stahlerzeugnisse<br />

Flacherzeugnisse<br />

Langerzeugnisse<br />

Produktion in Mill. t<br />

50<br />

J<br />

H<br />

40<br />

30 B<br />

20<br />

10<br />

F<br />

J<br />

H<br />

B<br />

F<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

B<br />

J<br />

H<br />

F<br />

HJ<br />

B<br />

F<br />

EU-27<br />

B<br />

J<br />

H<br />

F<br />

J<br />

H<br />

B<br />

F<br />

C01<br />

EU-Stahlrohrproduktion in Mill. t<br />

nahtlose<br />

Rohre<br />

17,8 17,9<br />

16,5 16,3 16,4 16,6 16,8<br />

15,8<br />

5,0<br />

4,4<br />

4,3<br />

4,9<br />

5,2<br />

5,7<br />

5,8<br />

5,5<br />

11,6<br />

3,1<br />

13,3<br />

4,1<br />

C02<br />

Produktion in Mill. t<br />

0<br />

220<br />

J<br />

200H<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

B<br />

100<br />

80F<br />

60<br />

J<br />

H<br />

B<br />

F<br />

EU 27<br />

H<br />

J<br />

B<br />

F<br />

J<br />

H<br />

B<br />

F<br />

geschweißte<br />

Rohre<br />

bis 406,4 mm<br />

ä. Durchm.<br />

geschweißte<br />

Großrohre 1)<br />

9,1<br />

2,4<br />

9,6<br />

2,3<br />

9,3<br />

2,2<br />

9,1<br />

2,4<br />

2001 02 03 04 05 1 06 1 07 1 08 1 09 1 10 1<br />

1 EU 27<br />

1) > 406,4 mm äußerer (ä.) Durchmesser Quelle: WV Stahlrohre<br />

8,7<br />

2,7<br />

9,4<br />

2,7<br />

9,5<br />

2,6<br />

8,6<br />

2,7<br />

6,2<br />

2,3<br />

7,0<br />

2,2<br />

40<br />

2007 2008 2009 2010 p<br />

p = vorläufige Ergebnisse<br />

Quellen: worldsteel, Eurofer, Statistisches Bundesamt, WV Stahl<br />

hpl-Neugnadenfelder Maschinenfabrik GmbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


32 K STAHL-Statistik – Europa<br />

Perspektiven* der Stahl verwendenden Sektoren in der EU<br />

SWIP-Index<br />

(Steel Weighted Industrial Production,<br />

stahlbezogene industrielle Produktion)<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

20,6<br />

15<br />

11,3<br />

10<br />

5<br />

1,7 3,1 2,5 2,3 2,9 9,7<br />

8,2<br />

5,3<br />

7,3<br />

4,6 4,7<br />

2,5 2,6<br />

3,7<br />

8,0<br />

6,1 5,6 5,7 4,6 4,7 5,3 5,9<br />

4,0<br />

4,7<br />

3,8<br />

0<br />

-5<br />

-2,1<br />

-2,1<br />

-10<br />

-18,6<br />

Bauwesen Stahlbau<br />

Maschinenbau<br />

Automotive<br />

Hausgeräte<br />

Schiffbau Rohre Metallwaren<br />

Sonstige<br />

Mittelwert<br />

* Eurofer-Prognose vom April 2011<br />

EU: Reale und sichtbare Stahlverwendung<br />

vierteljährliche Vorhersage B reale Stahlverwendung<br />

J sichtbare Stahlverwendung<br />

Quelle: Eurofer, Economic and Steel Market Outlook, April 2011<br />

C07 C06<br />

12<br />

Veränderung in % zum Vorjahreswert<br />

9,9<br />

10 J<br />

B<br />

8 8,7<br />

6<br />

5,0<br />

B<br />

4<br />

J<br />

3,5<br />

2<br />

0<br />

1. Quartal 2011<br />

2. Quartal 2011<br />

3. Quartal 2011<br />

6,0<br />

J<br />

4,7<br />

4,9<br />

3,9<br />

J<br />

J 4,4 4,4<br />

3,8<br />

J J<br />

B<br />

B B B B<br />

B 4,0 4,2<br />

3,6<br />

3,6<br />

J<br />

1,5<br />

4. Quartal 2011<br />

1. Quartal 2012<br />

2. Quartal 2012<br />

3. Quartal 2012<br />

4. Quartal 2012<br />

Quelle: Eurofer, Economic and Steel Market Outlook, April 2011<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


STAHL-Statistik – Europa K 33<br />

Stahlhandel der EU-27 im Jahr 2010 – in Mill. t<br />

C04<br />

NAFTA<br />

Importe 0,5<br />

Exporte 5,3<br />

Lateinamerika<br />

Importe 0,8<br />

Exporte 1,9<br />

Übr. Europa<br />

Importe 4,8<br />

Exporte 9,3<br />

EU-27<br />

Intra-Handel: 102<br />

Importe 27,3<br />

Exporte 33,8<br />

Saldo: 6,5<br />

Afrika<br />

Importe 0,9<br />

Exporte 6,6<br />

GUS<br />

Importe 13,2<br />

Exporte 2,1<br />

Asien<br />

N. u. M. Osten Importe 6,6<br />

Importe 0,2<br />

Exporte 3,2<br />

Exporte 5,0<br />

Australien<br />

Importe 0,2<br />

Exporte 0,3<br />

Quelle: Amtliche Außenhandelsstatistik der EU, aufbereitet von WV Stahl<br />

(Steel Mill Products – gewalzte, geschmiedete und Rohrerzeugnisse)<br />

Stahlhandel der EU-27 im Jahr 2010 – in Mrd. €<br />

C05<br />

NAFTA<br />

Importe 1,2<br />

Exporte 6,3<br />

Lateinamerika<br />

Importe 0,4<br />

Exporte 1,9<br />

Übr. Europa<br />

Importe 3,4<br />

Exporte 7,6<br />

EU-27<br />

Intra-Handel: 84<br />

Importe 18,9<br />

Exporte 32,8<br />

Saldo: 13,9<br />

Afrika<br />

Importe 0,7<br />

Exporte 4,7<br />

GUS<br />

Importe 6,2<br />

Exporte 2,4<br />

Asien<br />

N. u. M. Osten Importe 6,7<br />

Importe 0,1<br />

Exporte 3,0<br />

Exporte 6,5<br />

Australien<br />

Importe 0,1<br />

Exporte 0,4<br />

Quelle: Amtliche Außenhandelsstatistik der EU, aufbereitet von WV Stahl<br />

(Steel Mill Products – gewalzte, geschmiedete und Rohrerzeugnisse)<br />

Dortmund · www.saz-stahl.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


34 K STAHL-Statistik – Deutschland<br />

Stahl in Deutschland<br />

Stahlerzeugung in Deutschland<br />

Erzeugung in Mill. t<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Rohstahl<br />

1980 - 1990 Westdeutschland<br />

43,8<br />

SM<br />

davon Edelstahl*<br />

* fest<br />

35,8 34,7<br />

30,8 29,7<br />

20,1<br />

65,3% 21,3<br />

71,7%<br />

10,7<br />

5,8<br />

34,7% 7,2<br />

Walzstahl gesamt<br />

davon Langstahl<br />

8,4<br />

28,3%<br />

41,8<br />

39,0<br />

12,9<br />

33,0%<br />

davon Flachstahl<br />

43,8<br />

1980 1990 2000 2010<br />

EL - Elektrostahl<br />

SM - Siemens-Martin-Stahl<br />

LD - LD-Konverter-Stahl<br />

38,4<br />

46,4<br />

8,7<br />

26,1<br />

67,0%<br />

9,2<br />

39,5<br />

36,8<br />

24,9<br />

67,6%<br />

11,9<br />

32,4%<br />

D01<br />

Quellen: Statistisches Bundesamt Wiesbaden, Berechnungen der WV Stahl<br />

Erzeugung, Beschäftigung und Produktivität<br />

Stahlindustrie in Deutschland<br />

Erzeugung<br />

in Mill. t/a:<br />

43,8 43,8<br />

+10%<br />

35,8 39,5<br />

Beschäftigte<br />

in 1.000:<br />

288<br />

Produktivität in t<br />

Rohstahl/Beschäftigter:<br />

489<br />

D04<br />

-69% +222%<br />

90<br />

152<br />

Rohstahl Walzstahl<br />

1980 2010 1980 2010<br />

1980 2010<br />

1980 2010<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, WV Stahl<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


STAHL-Statistik – Deutschland K 35<br />

Monatliche Rohstahlerzeugung in Deutschland<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Rohstahlerzeugung in Mill. t<br />

4,4<br />

4,2<br />

4,0<br />

3,8<br />

3,6<br />

3,4<br />

3,2<br />

3,0<br />

2,8<br />

2,6<br />

2,4<br />

2,2<br />

2,0<br />

1,8<br />

1,6<br />

Januar<br />

Februar<br />

Rohstahlproduktion 2010: 43,8 Mill. t<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

<strong>Juli</strong><br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Mittelwert<br />

Quelle: WV Stahl<br />

Die größten Stahlerzeuger in Deutschland * 2010<br />

Anteil an der Gesamterzeugung von 43,8 Mill. t: 96 %<br />

Rohstahlproduktion in Mill. t<br />

14,0<br />

Oxygenstahl<br />

Elektrostahl<br />

Umsatzerlöse der Stahlindustrie in Deutschland<br />

D02<br />

Exportanteil in %<br />

Umsatzerlöse in Mrd. €<br />

48,4 51,5<br />

36 36 36<br />

37 37 38 37 38 39 38 37 36 40,7<br />

33 34<br />

35<br />

37,2 41,7<br />

34<br />

32,3<br />

32,8<br />

15,2 **) 7,4 7,0<br />

**)<br />

6,4<br />

24,4 23,9<br />

21,8<br />

24,9 25,2<br />

21,6 25,9<br />

25,9<br />

26,3<br />

1,2<br />

1,0<br />

6,1 5,2<br />

2,1<br />

0,9<br />

2,1 2,0 1,9 1,9<br />

1,9<br />

1,2 1,1 0,9 0,9 0,7<br />

0,1<br />

1995<br />

96 97 98 99 2000 01 02 03 04 05 06 07 08 09 2010<br />

ThyssenKrupp<br />

ArcelorMittal<br />

Salzgitter<br />

HKM<br />

Dillinger Hütte<br />

Saarstahl<br />

RIVA<br />

Badische<br />

Stahlwerke<br />

Georgsmarienhütte<br />

Lech Stahlwerke<br />

Deutsche<br />

Edelstahlwerke<br />

Stahlwerk<br />

Thüringen<br />

FERALPI<br />

Elbestahlwerk<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen der WV Stahl<br />

*)<br />

nur die Produktion der Unternehmen in Deutschland<br />

**)<br />

Produktion einschließlich HKM-Anteil Quelle: WV Stahl<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


36 K STAHL-Statistik – Welt Deutschland<br />

Stahlhandel in Deutschland im Jahr 2010 – in Mill. t<br />

D17<br />

NAFTA<br />

Importe 0,1<br />

Exporte 1,2<br />

Lateinamerika<br />

Importe 0,0<br />

Exporte 0,3<br />

EU-27<br />

Importe 20,1<br />

Exporte 19,2<br />

Deutschland<br />

Importe 22,9<br />

Exporte 25,7<br />

Saldo: 2,8<br />

Afrika<br />

Importe 0,0<br />

Exporte 0,5<br />

übr. Europa<br />

Importe 0,9<br />

Exporte 1,6<br />

GUS<br />

Importe 1,1<br />

Exporte 0,7<br />

Asien<br />

N. u. M. Osten Importe 0,6<br />

Importe 0,0<br />

Exporte 0,6<br />

Exporte 1,4<br />

Australien<br />

Importe 0,0<br />

Exporte 0,0<br />

Quelle: Amtliche Außenhandelsstatistik der EU, aufbereitet von WV Stahl<br />

(Steel Mill Products – gewalzte, geschmiedete und Rohrerzeugnisse)<br />

Stahlhandel der EU-27 im Jahr 2010 – in Mrd. €<br />

D18<br />

NAFTA<br />

Importe 0,7<br />

Exporte 1,8<br />

Lateinamerika<br />

Importe 0,0<br />

Exporte 0,5<br />

EU-27<br />

Importe 18,2<br />

Exporte 18,5<br />

Deutschland<br />

Importe 21,9<br />

Exporte 27,9<br />

Saldo: 8,0<br />

Afrika<br />

Importe 0,0<br />

Exporte 0,5<br />

übr. Europa<br />

Importe 1,2<br />

Exporte 2,1<br />

GUS<br />

Importe 0,7<br />

Exporte 0,9<br />

Asien<br />

N. u. M. Osten Importe 1,1<br />

Importe 0,0<br />

Exporte 1,0<br />

Exporte 2,4<br />

Australien<br />

Importe 0,0<br />

Exporte 0,1<br />

Quelle: Amtliche Außenhandelsstatistik der EU, aufbereitet von WV Stahl<br />

(Steel Mill Products – gewalzte, geschmiedete und Rohrerzeugnisse)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


STAHL-Statistik STAHL-Statistik – Deutschland – Welt K 37<br />

Deutschland: Markt, Inlandslieferungen und Einfuhren Walzstahlerzeugnisse<br />

Drittlandimporte* 2010 nach Regionen<br />

Asien<br />

GUS<br />

20%<br />

NAFTA<br />

6%<br />

38%<br />

33%<br />

3%<br />

übriges<br />

Europa<br />

übrige<br />

Länder<br />

Marktentwicklung<br />

Mengen in Mill. t<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Importe aus Drittländern<br />

Einfuhren aus übriger EU<br />

Inlandslieferungen<br />

2004 05 06 07 08<br />

09<br />

2010<br />

* Drittländer = Länder außerhalb der EU-27<br />

Quelle: WV Stahl<br />

Deutsche Ausfuhren von Walzstahlerzeugnissen<br />

D11<br />

Drittlandexporte* 2010 nach Regionen<br />

Asien<br />

GUS<br />

21%<br />

9%<br />

N. u. M.<br />

Osten<br />

NAFTA<br />

8%<br />

18%<br />

27%<br />

10%<br />

übriges<br />

Europa<br />

7%<br />

übrige<br />

Länder<br />

Afrika<br />

Entwicklung<br />

Mengen in Mill. t<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Ausfuhren in übrige EU<br />

Exporte nach Drittländern<br />

2004 05 06 07 08 09 2010<br />

* Drittländer = Länder außerhalb der EU-27<br />

Quelle: WV Stahl<br />

D12<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


38 K STAHL-Statistik – Deutschland<br />

Lagerbestand, Lagerabsatz und Lagerreichweite 2009/2010<br />

– monatliche Durchschnittswerte für die zum BDS gehörenden Stahlhändler –<br />

D0<br />

Lagerbestand (in 1.000 t)<br />

Lagerabsatz (in 1.000 t)<br />

Lagerreichweite (in Monaten)<br />

2009<br />

2.382,5<br />

2010<br />

2.342,1<br />

237,0<br />

92,9<br />

2,6<br />

296,3<br />

98,4<br />

3,1<br />

426,7<br />

184,6<br />

2,4<br />

3,3<br />

746,2<br />

231,1<br />

105,6<br />

2,1<br />

335,3<br />

128,8<br />

2,6<br />

472,3<br />

222,7<br />

2,1<br />

893,4<br />

2,5<br />

Formstahl +<br />

Breitflanschträger<br />

Kaltgewalztes<br />

Blech 1)<br />

o.v.<br />

Blech 2)<br />

Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

Formstahl +<br />

Breitflanschträger<br />

Kaltgewalztes<br />

Blech 1)<br />

o.v.<br />

Blech 2)<br />

Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

1) inkl. Elektroblech<br />

2) Weißblech, schmelztauchveredelt, elektrolytisch veredelt organisch beschichtet; zusätzlich inkl. verzinktem Bandstahl<br />

Quelle: Bundesverband Deutscher Stahlhandel (BDS AG)<br />

Lagerreichweite und Lagerbestände Fertigerzeugnisse<br />

Stahlhandel und Stahl-Service-Center in Deutschland<br />

1.000 t in Monaten<br />

3.600<br />

4,9<br />

3.400<br />

3.200<br />

Lagerbestände<br />

(links)<br />

Lagerreichweite<br />

(rechts)<br />

4,4<br />

3.000<br />

3,9<br />

2.800<br />

langfristiger<br />

Durchschnitt<br />

3,4<br />

2.600<br />

2.400<br />

2,9<br />

2.200<br />

2005 2006 2007<br />

2008 2009 2010<br />

2011<br />

2,4<br />

Letzter Wert: Februar 2011<br />

Quelle: BDS, WV Stahl<br />

D19<br />

UnSer LeiStUnGSSpeKtrUm<br />

OUr SErVicES<br />

• Plasmaschneiden<br />

Plasma cutting<br />

• Laserschneiden<br />

Laser cutting<br />

Kompetenz techniK Service<br />

ExpEriEncE HiGH-TEcH SErVicE<br />

Ihr Serviceteam für nichtrostende,<br />

säure- und <strong>stahlmarkt</strong> hitzebeständige <strong>07.2011</strong> Stähle<br />

sowie Sonderwerkstoffe.<br />

Your service team for stainless,


STAHL-Statistik – Deutschland K 39<br />

Produktionsindex für das produzierende Gewerbe*<br />

Index der industriellen Nettoproduktion:<br />

Volumenindex 2005 = 100<br />

D08<br />

2009<br />

94,5<br />

104,4<br />

80,6<br />

97,6<br />

2010<br />

74,8<br />

98,5<br />

91,6<br />

96,7<br />

91,5<br />

104,8<br />

107,6<br />

109,9<br />

95,1<br />

92,9<br />

86,3<br />

111,5<br />

92,0<br />

116,9<br />

92,4<br />

102,4<br />

87,0<br />

104,5<br />

106,9<br />

90,4<br />

108,6<br />

109,2<br />

Produz.<br />

Gewerbe<br />

Fahrzeugbau<br />

Metallerzeugung<br />

u. -bearbeitung<br />

Roheisen,<br />

Stahl u.<br />

Ferrolegierungen<br />

Herstellung<br />

von<br />

Rohren<br />

Metallerzeugnisse<br />

Stahl- u.<br />

Leichtmetall<br />

bau<br />

* Auf Basis der Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ2008)<br />

Kessel- u.<br />

Behälterbau<br />

Schmiede-,<br />

Press-,<br />

Zieh-,<br />

Stanzteile<br />

Ober-<br />

Maschinenbaflächenveredelung<br />

Schiffbau<br />

Bauhauptgewerbe<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, WV Stahl<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


40 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Einkaufsverbund gründet Spezialbank<br />

Mit der ETRIS BANK will E/D/E seinen Finanzbereich ausbauen<br />

Wuppertal. Das Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler (E/D/E)<br />

hat eine eigene Bank gegründet. Die ETRIS BANK GmbH soll<br />

als hundertprozentiges Tochterunternehmen das Finanzgeschäft<br />

des Wuppertaler Familienunternehmens weiter<br />

professionalisieren. Start der Spezialbank für Mitglieder und<br />

Lieferanten ist am 1. Januar 2012.<br />

WW K »Die Gründung der ETRIS BANK ist ein<br />

logischer und konsequenter Schritt bei der<br />

stetigen Weiterentwicklung aller Leistungsbereiche<br />

als Kernelement der langfristigen<br />

Unternehmensstrategie des E/D/E«, so<br />

Hans-Jürgen Adorf, Vorsitzender der E/D/E<br />

Geschäftsführung. Die Bankengründung ist<br />

Adorf zufolge ein Meilenstein in der 80-jährigen<br />

Geschichte der E/D/E-Verbundgruppe,<br />

in der knapp 1.000 mittelständische Handelsunternehmen<br />

im Bereich des Produktionsverbindungshandels<br />

und etwa 400<br />

weitere Einzelhändler angeschlossen sind.<br />

Die Erlaubnis zum Betreiben von Bankgeschäften<br />

erhielt der Wuppertaler Mittelständler<br />

bereits durch die Bundesanstalt für<br />

Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und<br />

durch die Bundesbank. Auch der Eintrag ins<br />

Handelsregister wurde vollzogen. Die ETRIS<br />

BANK nimmt ihre Geschäftsaktivitäten am<br />

1. Januar 2012 auf. Zuvor läuft vom 1. <strong>Juli</strong><br />

2011 an eine sechsmonatige Pilotphase. Die<br />

ETRIS BANK ist ein Spezialinstitut für Zentralregulierung,<br />

Zahlungsverkehr und Handelsfinanzierung,<br />

das künftig das Finanzgeschäft<br />

des E/D/E übernehmen wird. Im<br />

Rahmen der Zentralregulierung bildet sie<br />

gemeinsam mit dem E/D/E einen stabilen<br />

Haftungsverbund.<br />

»Es ist eine langfristig ausgerichtete Maßnahme,<br />

die unseren knapp 1.400 mittelständischen<br />

Mitgliedern, unseren rd. 2.500 Lieferanten<br />

und dem E/D/E selbst viele neue<br />

Möglichkeiten eröffnen wird«, erläutert<br />

Adorf. Das E/D/E will mit dieser strategischen<br />

Ausrichtung die Verbundgruppe mit<br />

ihrem Netzwerk aus Händlern und Lieferanten<br />

auch im Finanzbereich insgesamt weiter<br />

stärken.<br />

9. Union Stahl-Forum<br />

Dresden. Das 9. Union Stahl-Forum, organisiert<br />

von der Union Stahl-Handel im<br />

E/D/E, fand am 31. März und 1. April dieses<br />

Jahres in Dresden statt. Es bewies mit<br />

über 170 Gästen und fünf hochkarätigen<br />

Fachvorträgen, dass es sich über die Jahre<br />

zu einer bedeutenden Kommunikationsplattform<br />

der Branche entwickelt hat. In<br />

seinem Vortrag »Zukunftswerkstoff Stahl<br />

– Innovationen für die Ressourceneffizienz«<br />

plädierte Prof. Dr. Ekkehard Schulz,<br />

Vorstandsvorsitzender der ThyssenKrupp<br />

AG, für einen sparsameren Umgang mit<br />

Energieträgern. Ein Ziel für die Zukunft sei<br />

die Entwicklung von Stählen mit hoher Festigkeit<br />

und guten Umformungsqualitäten.<br />

Ein entscheidender Produktvorteil des Baustahls<br />

bestehe darin, dass Stahl »unendlich<br />

recycelbar« sei, betonte Marc Blum, stellvertretender<br />

Vorsitzender des bauforums Stahl<br />

und Geschäftsführer von ArcelorMittal<br />

Commercial Long Deutschland GmbH, in<br />

seinem Vortrag »Umwelt-Produkt-De -<br />

klaration (EPD) für Baustahl«. Nachhaltiges<br />

Bauen werde für die Zukunft immer wichtiger,<br />

dies zeigten auch die europäische<br />

Bauproduktenrichtlinie und das deutsche<br />

Bauproduktengesetz.<br />

»Krise im Euroland – wie soll es mit der<br />

Währungsunion weitergehen?« war der<br />

Vortrag von Prof. Dr. Joachim Starbatty<br />

betitelt. Starbatty, Vorstandsvorsitzender<br />

der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft<br />

e.V., hatte bereits 1998 gemeinsam<br />

mit anderen erfolglos gegen eine vorzeitige<br />

Einführung des Euro geklagt, denn<br />

einige Kandidaten seien noch nicht reif für<br />

die Währungsunion gewesen.<br />

Prof. Dr. Xuewu Gu, Direktor des Center<br />

for Global Studies, referierte über »Treibende<br />

Kräfte, Nachhaltigkeit und Auswirkungen<br />

der chinesischen Aufholjagd«.<br />

Innenpolitisch strebe China eine dauerhafte<br />

Prosperität ohne Demokratie an. Wirtschaftspolitisch<br />

setze man auf Marktwirtschaft<br />

ohne Dominanz von Privatkapital;<br />

alle staatseigenen Schlüsselindustrien<br />

beherrschten den chinesischen Markt.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 41<br />

Das ETRIS-Führungsteam (v.l.n.r.)<br />

Martin Beckmüller, Matthias Schmidt,<br />

Joachim Siebert (Fotos: E/D/E, ETRIS)<br />

Wir unternehmen mit.<br />

Unternehmerbank<br />

für die Branche<br />

Die ETRIS BANK ist als Unternehmerbank für<br />

den mittelständischen Produktionsverbindungshandel<br />

und für seine Lieferanten auf<br />

den spezifischen Bedarf der Branche ausgerichtet.<br />

»Hauptfunktion der ETRIS BANK ist<br />

die Zentralregulierung mit Delkredere-Übernahme.<br />

Damit wird die Zentralregulierung<br />

als Kerngeschäftsfeld des E/D/E zukunftsfest<br />

gemacht«, so Dr. Andreas Trautwein, der in<br />

der E/D/E-Geschäftsführung u.a. den Finanzbereich<br />

verantwortet. Das Volumen der Zen-<br />

Neuer Geschäftsfüher bei E/D/E<br />

tralregulierung umfasst im E/D/E nahezu<br />

5 Mrd. €.<br />

Klassische Bankkonten können bei der<br />

neuen Bank von den Handelsunternehmen<br />

eröffnet werden, die Mitglied im E/D/E sind.<br />

Als mögliche Zusatzleistungen könnten<br />

zukünftig Investitionsfinanzierungen, Factoring<br />

oder auch Bürgschaften und Garantien<br />

angeboten werden. »Hierbei orientiert sich<br />

die Weiterentwicklung der Leistungspalette<br />

der ETRIS BANK an den spezifischen Bedürfnissen<br />

der Mitglieder und Lieferanten des<br />

E/D/E. Denn auch in der neuen Bank begegnen<br />

sich mittelständische Familienunternehmen<br />

auf Augenhöhe«, erklärt Trautwein.<br />

Kundenzielgruppe der ETRIS BANK sind<br />

ausschließlich die Partner des E/D/E auf der<br />

Mitglieder- und Lieferantenseite. Insgesamt<br />

wird durch die ETRIS BANK der Zahlungs-<br />

Am 1. Juni 2011 ist Klaus Strietzel in die Geschäftsführung des<br />

E/D/E eingetreten. Der 49-Jährige verantwortet die Geschäftsbereiche<br />

Personal, IT/Organisation/Qualitätsmanagement und<br />

Logistik. Der gelernte Industriekaufmann, Wirtschaftsassistent<br />

und Betriebswirt bringt eine 20-jährige Erfahrung in den Be -<br />

reichen Logistik/Supply-Chain-Management, IT/Organisation/<br />

Prozessmanagement und Personalwesen mit.<br />

und Buchungsverkehr optimiert. Im E/D/E<br />

werden jeden Tag bis zu 35.000 Belege in<br />

modernsten elektronischen Prozessen verarbeitet.<br />

Dies entspricht einem Jahresvolumen<br />

von über 7,5 Mill. Vorgängen. Das<br />

Führungsteam der ETRIS Bank besteht aus<br />

Jo achim Siebert, Martin Beckmüller und<br />

Matthias Schmidt.<br />

Experte entwickelte den neuen<br />

Markennamen<br />

Zu der neuen Marke ETRIS BANK gehören<br />

das Markenzeichen, die Unternehmensfarben<br />

und der Name. Dieser wurde von dem<br />

bekannten Markennamenentwickler Manfred<br />

Gotta kreiert. Der Experte hat die deutsche<br />

Markenlandschaft bereits mit vielen<br />

bekannten Namen geprägt, z. B. mit EVO-<br />

NIK, Twingo, Cayenne, Panamera, Xetra<br />

oder Actros. Ziel bei der Entwicklung der<br />

ETRIS BANK war die Erarbeitung eines neuen<br />

Namens, der Sicherheit, Solidität und<br />

Verlässlichkeit vermittelt und damit wesentliche<br />

Werte der E/D/E-Gruppe repräsentiert.<br />

<br />

(sm 110702288) K<br />

Kontakt<br />

Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler<br />

EDE-Platz 1<br />

42389 Wuppertal<br />

Tel. +49 202 6096-0<br />

www.ede.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


42 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Stahl- und Metallhandel als Partner<br />

der Industrie<br />

Spezialisierte Lösungen sind gefragt<br />

Oberkochen. Wer langfristig erfolgreich bleiben will, muss<br />

seine Unternehmensstrategie ständig an die veränderten<br />

Marktbedingungen anpassen. »Für die Stahldistribution<br />

bedeutet das, neue Konzepte und Wege der Arbeitsteilung<br />

mit Industrieunternehmen zu entwickeln«, beschreibt Bernd<br />

Seibold, Geschäftsführer der Günther + Schramm GmbH, die<br />

zukünftige Aufgabenstellung an den Stahlhandel.<br />

WW K Eines der aktuellen Kernthemen für die<br />

Stahldistribution ist die Weiterentwicklung<br />

des klassischen Stahlhandels zum flexiblen<br />

Service- und Dienstleistungscenter mit er -<br />

höhter Wertschöpfung für den Kunden.<br />

Diese Auffassung wird zurzeit bei Fachforen<br />

diskutiert. Die neuen Anforderungen an den<br />

Stahlhandel lassen sich in die einfache Formel<br />

packen: mehr Service und Dienstleistung<br />

für die verarbeitende Industrie. »Neben<br />

dem Bedarf an Sägezuschnitten und aufwendig<br />

vorgefertigten Halbzeugen steigt<br />

vor allem die Nachfrage nach umfangreichen<br />

Dienstleistungsprojekten. Wir realisieren<br />

als externes Lager- und Bearbeitungszentrum<br />

für unsere Kunden die Bevorratung,<br />

Anarbeitung und Just-in-time-Lieferung<br />

des benötigten Materials, das wir teilweise<br />

sogar einzeln in Tüten verpacken«,<br />

berichtet Geschäftsführer Bernd Seibold.<br />

Das Unternehmen zählt zu den führenden<br />

Systemdienstleistern Süddeutschlands,<br />

wenn es um die Beschaffung, Lagerung und<br />

Anarbeitung von Stahl, Aluminium und<br />

Metallen geht.<br />

Schon lange vor der jüngsten Wirtschaftskrise,<br />

die die Marktbedingungen stark verändert<br />

hat und viele Stahlhändler heute<br />

zum Umdenken zwingt, begann Günther +<br />

Schram, seine Serviceleistungen konsequent<br />

auszubauen. Maschinenpark und Sortiment<br />

wurden erweitert, die intralogistischen Prozesse<br />

automatisiert, die bestehende IT-Struktur<br />

neu ausgerichtet und vieles mehr. »Heute<br />

sind wir ein flexibler Lösungsanbieter<br />

rund um Stahl- und Aluminiumprodukte mit<br />

einer erhöhten Wertschöpfung«, beschreibt<br />

Bernd Seibold das Ergebnis der Neupositionierung.<br />

»Für jeden Kunden entwickeln wir<br />

ein maßgeschneidertes Dienstleistungskonzept,<br />

das auf unseren Kernkompetenzen<br />

Metallhandel, Just-in-time-Belieferung und<br />

Materialan arbeitung basiert.« So agiert<br />

Günther + Schramm für einige Industrieunternehmen<br />

als Full-Service-Dienstleister, der<br />

neben der Artikelfertigung und Just-in-time-<br />

Lieferung auch eine beleglose Datenverwaltung<br />

und -übermittlung realisiert. Andere<br />

Unternehmen nutzen hauptsächlich die<br />

breite Handelsproduktpalette des Stahldistributors.<br />

»Darüber hinaus erstellen wir in<br />

unserem Zentrum für Blechbearbeitung<br />

hochpräzise Prototypen und produzieren<br />

diese in Serie«, fügt Bernd Seibold hinzu.<br />

Der Anteil der Serviceleistungen am Ge -<br />

samtumsatz von Günther + Schramm steigt<br />

stetig. »Die Nachfrage nach spezialisierten<br />

Stahl- und Metalllösungen wird weiter deutlich<br />

zunehmen. In zwei bis drei Jahren wird<br />

der Serviceanteil unseres Umsatzes bei über<br />

50 % liegen«, blickt der Oberkochener<br />

Geschäftsführer in die Zukunft. »Davon sind<br />

wir fest überzeugt.«<br />

(sm 110702092) K<br />

Lagerung und Anarbeitung von Stahl müssen heute mit noch mehr Service und Dienstleistung<br />

angeboten werden (Foto: Günther + Schramm).<br />

(110702092/1)<br />

Kontakt<br />

Günther + Schramm GmbH<br />

Heidenheimer Straße 65<br />

73447 Oberkochen<br />

Tel. +49 7364 24-110<br />

www.gs-stahl.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 43<br />

Investition in Mumbai<br />

Indische Lagerkapazitäten verdoppelt<br />

Düsseldorf. SCHMOLZ + BICKENBACH baut am Standort<br />

Mumbai eine neue Lagerhalle und verdoppelt so die<br />

Lagerkapazitäten auf die Fläche von insgesamt 3.000 m 2 .<br />

Künftig werden indische Kunden von hier aus nicht nur mit<br />

Stab material aus nichtrostendem Stahl, Werkzeugstahl und<br />

Edelbaustahl, sondern auch mit großen Schmiedeblöcken<br />

und den hochwertigen Spezialstahllösungen des Konzerns<br />

beliefert.<br />

Benedikt Niemeyer, Vorstandsvorsitzender<br />

der SCHMOLZ + BICKENBACH AG, sieht<br />

Indien als stärksten Wachstumsmarkt<br />

für die nächsten Jahre (Foto: SCHMOLZ +<br />

BICKENBACH).<br />

(110702302/1)<br />

WW K »Mit der Kapazitätserweiterung reagieren<br />

wir auf die steigende Nachfrage nach<br />

hochlegierten Stählen in dem sich schnell<br />

entwickelnden indischen Markt«, erklärt<br />

Benedikt Niemeyer, Vorstandsvorsitzender<br />

der SCHMOLZ + BICKENBACH AG. »Indien<br />

ist für uns in den nächsten Jahren ein starker<br />

Wachstumsmarkt, da dort Spezialstähle in<br />

unserer Qualität und Ausführung noch nicht<br />

von lokalen Produzenten hergestellt werden.«<br />

Die neue Halle schließt direkt an die<br />

Ende 2010 eröffnete erste Lagerhalle an.<br />

Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und<br />

des jährlichen Monsuns ist es in Indien notwendig,<br />

hochwertiges Material ausschließlich<br />

überdacht zu lagern. Um ein sicheres<br />

und zuverlässiges Handling von großen<br />

Schmiedeblöcken zu gewährleisten, ist die<br />

neue Lagerhalle mit Krankapazitäten von bis<br />

zu 25 t ausgestattet. Darüber hinaus wird<br />

der Sägeservice am Standort erweitert:<br />

Künftig stehen fünf Bandsägen für runde<br />

und flache Materialien bis zu einer Größe<br />

von 800 mm x 1.100 mm für kundenspezifische<br />

Anarbeitungen zur Verfügung. Serviceleistungen<br />

wie Fräs- und Schleifarbeiten<br />

sowie ein sukzessiver Ausbau der Mitarbeiterzahl<br />

von aktuell acht auf 25 sind zudem<br />

für die kommenden Jahre geplant.<br />

Zu den indischen Abnehmern zählen beispielsweise<br />

lokale Maschinenbauunternehmen,<br />

die Automobilzuliefererindustrie sowie<br />

Werkzeugbauer. »Aber auch die Öl- und<br />

Gasindustrie sowie die Luftfahrtindustrie vor<br />

Ort gehören zu unseren Kunden. Zudem<br />

bietet der Ausbau des indischen Standorts<br />

unseren international agierenden Kunden<br />

zahlreiche Synergieeffekte«, fügt Niemeyer<br />

hinzu. »Mit den Produkten und Dienstleistungen<br />

der produzierenden, verarbeitenden<br />

und vertreibenden Gesellschaften unseres<br />

Konzerns sehen wir uns bestens gerüstet,<br />

um auch weiterhin am starken wirtschaftlichen<br />

Wachstum Indiens zu partizipieren.«<br />

<br />

(sm 110702302) K<br />

Kontakt<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

International GmbH<br />

Eupener Straße 70<br />

40549 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 509-0<br />

www.schmolz-bickenbach.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


44 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Einkaufs- und Serviceverbund wächst<br />

mit großer Dynamik<br />

Rekordergebnis im Lagergeschäft<br />

Hagen. Die Nordwest Handel AG hat das Geschäftsjahr 2010<br />

erfolgreich abgeschlossen. Der Umsatz des Verbandes für<br />

750 mittelständische Fachhändler wuchs zweistellig.<br />

Das Geschäftsfeld Stahl verzeichnete einen Anstieg des<br />

Geschäftsvolumens um 27 %.<br />

WWK »Nordwest ist im vergangenen Jahr<br />

überdurchschnittlich gewachsen. Wir sind<br />

stolz darauf, dass ganz besonders unsere<br />

innovativen Vertriebs- und Marketingkonzepte<br />

ihre volle Wirkung entfaltet haben<br />

und zu diesem Erfolg maßgeblich beigetragen<br />

haben«, so Dr. Günter Stolze, Vorstandsvorsitzender<br />

der Nordwest Handel<br />

AG. Der Konzern erzielte im vergangenen<br />

Jahr ein Geschäftsvolumen von 1,7 Mrd. €.<br />

Das sind 250 Mill. € mehr als im vorangegangenen<br />

Geschäftsjahr, entsprechend<br />

einer Steigerung von 17,4 %. Dabei zeigt<br />

sich die Umsatzsteigerung gleichermaßen in<br />

allen Geschäftsfeldern.<br />

Mit einem Anstieg des Geschäftsvolumens<br />

um 26,9 % auf 765 Mill. € profitierte<br />

das Geschäftsfeld Stahl besonders stark von<br />

der positiven Preis- und Nachfrageentwicklung.<br />

Das Geschäftsvolumen des Geschäftsfelds<br />

Bau-Handwerk-Industrie stieg um<br />

12,1 % auf 660 Mill. €. Die Haustechnik<br />

konnte eine Volumensteigerung von 8,6 %<br />

auf 267 Mill. € erzielen. Im Lagergeschäft<br />

verzeichnete Nordwest mit einem Gesamtvolumen<br />

von 85,7 Mill. € (+ 21,7 %) das<br />

beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte.<br />

Nordwest verbesserte das Jahresergebnis<br />

um 4,6 Mill. € auf 2,3 Mill. € (Vorjahr<br />

– 2,3 Mill. €). Hierdurch stieg auch das<br />

nominelle Eigenkapital von 42,2 Mill. € auf<br />

44,3 Mill. €.<br />

Der Kreis der Fachhandelspartner wurde<br />

um 22 Unternehmen auf 754 Händler er -<br />

höht. Davon rechnen 262 Partner über die<br />

zum Konzern gehörende Nürnberger Bund<br />

Produktionsverbindungshandels GmbH<br />

(NBP) ab. Mit 267 Beschäftigten ist die Zahl<br />

der Nordwest-Mitarbeiter konstant geblieben,<br />

davon befinden sich 13 junge Leute in<br />

der Ausbildung.<br />

Geschäftsfeld Stahl ist wieder<br />

auf Wachstumskurs<br />

Nach einem historischen Umsatzhoch im<br />

Jahr 2008 und dem großen Umsatzeinbruch<br />

im Jahr 2009 konnte der Stahlbereich das<br />

Jahr 2010 mit einem deutlichen Wachstum<br />

von rd. 27 % abschließen. Neben dem leicht<br />

gestiegenen Mengenvolumen war insbesondere<br />

der Preisanstieg Ursache für diese<br />

Entwicklung. Nach einem verhaltenen Jahresbeginn<br />

förderten erste Rohstoffpreiserhöhungen<br />

bei Eisenerz, Koks, Kohle und<br />

Nickel zum Ende des ersten Quartals 2010<br />

dann aber die Nachfrage bei den Stahlhändlern,<br />

hieß es. Auch auf den klassischen<br />

Der Vorstand der Nordwest Handel AG: Klaus Heinzel, Dr. Günter Stolze,<br />

Vorstandsvorsitzender, und Peter Jüngst (Foto: Nordwest AG)<br />

(110702181/1)<br />

Kontakt<br />

NORDWEST Handel AG<br />

Berliner Straße 26 – 36<br />

58135 Hagen<br />

Tel. +49 2331 461-0<br />

www.nordwest.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 45<br />

Absatzmärkten für Stahl, wie dem Automobil- und Maschinenbau,<br />

zog die Konjunktur und damit die Nachfrage wieder an.<br />

Die Entwicklung in den Einzelbereichen des Geschäftsfelds Stahl<br />

war durchaus unterschiedlich. So konnte das Mengen volumen im<br />

Edelstahl-Rostfrei-Bereich um 19,2 % gesteigert werden. Das Konzentrationsvolumen<br />

im Stabstahlbereich hat sich trotz starken<br />

Drucks durch Drittlandimporte auf Vorjahresniveau bestätigt. Auch<br />

der Bereich Formstahl-Breitflanschträger stellte sich mit einer Steigerung<br />

von über 10 % erneut positiv dar, ebenso wie der Bereich<br />

Rohrprodukte, der mit einem Plus von 13,1 % aufwartete. Der Baustahlbereich<br />

konnte hingegen nicht von der positiven Entwicklung<br />

profitieren.<br />

Im Geschäftsfeld Stahl bündelt Nordwest die Mengen der derzeit<br />

120 angeschlossenen Stahlhändler zu großvolumigen Paketen und<br />

verhandelt die Konditionen mit den Lieferantenpartnern zentral.<br />

Hierdurch konnte die Konzentrationstonnage um weitere 3 % erhöht<br />

werden. Das Geschäftsfeld Stahl ist mit einem Wachstum von 51,4 %<br />

im ersten Quartal äußerst schwungvoll in das laufende Jahr gestartet.<br />

Das Unternehmen rechnet damit, dass sich dieses Wachstum im Laufe<br />

des Jahres nivellieren wird. Der Geschäfts bereich Stahl soll 2011<br />

im Bereich der Flachprodukte weiter ausgebaut werden.<br />

<br />

(sm 110702181) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


46 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Blechtragklemme erbringt<br />

Höchstleistungen im Test<br />

Selbst tonnenschwere Stahlteile lassen sich<br />

mit Tragklemmen sicher heben<br />

Memmingen. Auch bei 3 Mill. Lastwechseln arbeitet<br />

die PFEIFER-RENFROE-Tragklemme zuverlässig und ist damit<br />

die einfachste und sicherste Methode, tonnenschwere<br />

Stahlbauteile mit dem Kran zu bewegen.<br />

WW K Wo Bleche, Träger, Rohre und Stahlbaukonstruktionen<br />

be- und verarbeitet werden,<br />

wird heute ganz selbstverständlich mit<br />

Blechtragklemmen gearbeitet. Erfunden hat<br />

dieses praktische und handliche Werkzeug<br />

ein amerikanisches Unternehmen mit dem<br />

Namen J.C. Renfroe & Sons, Inc. Die Idee,<br />

die hinter dieser innovativen Erfindung<br />

steckt, gründet auf der Übertragung von<br />

Haltekraft. Dies geschieht über gehärtete<br />

und verzahnte Greifelemente, die in das<br />

Blech eindringen. Dieses Funktionsprinzip ist<br />

auch unter dem Namen »Mikroformschluss«<br />

bekannt.<br />

Als Kooperationspartner von J.C. Renfroe<br />

& Sons fertigt und vertreibt die Pfeifer Seilund<br />

Hebetechnik GmbH in Memmingen<br />

diese Tragklemmen inzwischen seit über vier<br />

Jahrzehnten. Sie sind unter dem Markennamen<br />

»PFEIFER-RENFROE-Tragklemmen«<br />

erhältlich. Im Laufe der Jahre wurde die<br />

Tragklemme immer weiter an die Bedürfnisse<br />

der Stahl verarbeitenden Industrie angepasst.<br />

Inzwischen steht ein umfangreiches<br />

Programm an Tragklemmenmodellen für die<br />

verschiedensten Anwendungen, Materialien<br />

und Tragfähigkeiten zur Verfügung.<br />

Robuste Klemme für<br />

den Dauereinsatz<br />

Besonders bewährt hat sich die PFEIFER-<br />

RENFROE-Tragklemme in Stahlbaubetrieben,<br />

in denen viele und besonders schwere<br />

Stahlteile gehoben werden. Durch ihre konstruktive<br />

Auslegung nach amerikanischem<br />

Sicherheitsstandard sowie die Verwendung<br />

hochfester Werkzeugstähle ist die PFEIFER-<br />

RENFROE-Tragklemme außerordentlich<br />

robust. Der amerikanische Standard ASME<br />

B30.20, nach dem die Klemme gefertigt<br />

wird, liegt deutlich über den europäischen<br />

Sicherheitsanforderungen der EN 13155.<br />

Die Tragklemme verfügt deshalb über enorme<br />

Sicherheitsreserven, die sie besonders<br />

resistent gegen Verschleiß und Bedienungsfehler<br />

machen. Daher kommt es in der be -<br />

trieblichen Praxis durchaus vor, dass Ersatzteile<br />

für Tragklemmenmodelle benötigt<br />

werden, die schon so lange im Einsatz sind,<br />

dass sie nicht mehr zum aktuellen Verkaufssortiment<br />

gehören.<br />

Langes Leben bei hoher<br />

Sicherheit und Flexibilität<br />

Die Langlebigkeit der Tragklemmen hat sich<br />

auch im Langzeitversuch bestätigt. Im unternehmenseigenen<br />

Versuchsstand und unter<br />

Laborprüfbedingungen erreicht die Tragklemme<br />

über 3 Mill. Lastwechsel. Das ist<br />

mehr als das 150-Fache der von der EN-<br />

Norm geforderten 20.000 Lastwechsel. Die<br />

PFEIFER-RENFROE-Tragklemme zeichnet sich<br />

gegenüber anderen Fabrikaten aber nicht<br />

allein durch ihre lange Lebensdauer aus.<br />

Auch ihre große Maulweite und der große<br />

zulässige Schrägzugwinkel bieten höchste<br />

Flexibilität bei gleichzeitig hoher Sicherheit.<br />

Aktuell arbeitet ein Team aus Spezialisten<br />

bei Pfeifer daran, die Tragklemme noch besser<br />

an die Bedürfnisse der Anwender in den<br />

Stahlbaubetrieben anzupassen. Dies betrifft<br />

etwa die Handhabung und ergonomische<br />

Gesichtspunkte. Bei allen Neuerungen wird<br />

jedoch strikt der amerikanische Sicherheitsstandard<br />

zugrunde gelegt. So soll Sicherheit<br />

auch in Zukunft das wichtigste Produktmerkmal<br />

der PFEIFER-RENFROE-Tragklemmen<br />

bleiben, damit sie noch viele weitere<br />

Jahrzehnte das Vertrauen der Kunden ge -<br />

nießen.<br />

(sm 110702221) K<br />

(110702221/1)<br />

Auch nach 40 Jahren steht<br />

PFEIFER RENFROE für Sicherheit<br />

und Innovation und verbindet<br />

Tradition mit neuen Ideen<br />

(Foto: PFEIFER).<br />

Kontakt<br />

PFEIFER Seil- und Hebetechnik GmbH<br />

Dr.-Karl-Lenz-Straße 66<br />

87700 Memmingen<br />

Tel. +49 8331 937-0<br />

www.pfeifer.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 47<br />

Die Kultur der Technik<br />

Der familiengeführte Maschinenbauer GEORG<br />

verbindet Tradition und Moderne<br />

Kreuztal. Mit der Erfindung der Liliputschere und der ersten<br />

Moniereisenrichtmaschine gelang Heinrich Georg, dem<br />

Gründer der gleichnamigen Maschinenbaufabrik, vor über<br />

50 Jahren der internationale Durchbruch. Noch heute wird<br />

das Unternehmen im Sinne seiner Vision von Technik geführt.<br />

WW K Technologien zu entwickeln, die die<br />

Arbeit anderer Menschen leichter machen,<br />

das war stets das Ziel und die Vision von<br />

Heinrich Georg, als er vor über einem halben<br />

Jahrhundert die Heinrich Georg GmbH<br />

Maschinenbaufabrik in Kreuztal gründete.<br />

Mit innovativen Erfindungen wie der sogenannten<br />

Liliputschere und der ersten Mo -<br />

niereisenrichtmaschine verhalf der Südwestfale<br />

sich und seinem Unternehmen zu internationaler<br />

Reputation. Inzwischen leitet sein<br />

Enkel, Mark Georg, die Geschäfte. Das Profil<br />

des Unternehmens und sein Portfolio haben<br />

sich im Laufe der Jahrzehnte verändert, nicht<br />

aber seine Philosophie. So orientiert man<br />

sich immer noch an den Idealen und Werten<br />

des Firmengründers, ohne dabei den Blick<br />

für das aktuelle Marktgeschehen und die<br />

Bedürfnisse der Kunden zu verlieren.<br />

Die Motivation von damals<br />

gilt noch heute<br />

Geschäftsführer Mark Georg sagt: »Wir<br />

sind zu einem Unternehmen gewachsen,<br />

das weltweit fortschrittliche Bandanlagen,<br />

Sonderwerkzeugmaschinen und als Weltmarktführer<br />

Produktionsanlagen für die<br />

Transformatorenindustrie anbietet. Ohne<br />

am Vergangenen festzuhalten sehen wir die<br />

Motivation, die meinen Großvater da mals<br />

antrieb, als bedeutend für unser Handeln<br />

heute. Unser Ansporn ist es, mit unseren<br />

Kunden zu überlegen, welche Lösungen wir<br />

für sie entwickeln können, die technisch<br />

überlegen sind. Das geht nur mit Leidenschaft<br />

und die ist bei GEORG fühlbar.«<br />

Know-how wappnet für<br />

die Zukunft<br />

Eine Stärke sieht man bei GEORG vor allem<br />

in der persönlichen Unternehmenskultur<br />

und im Know-how der Mitarbeiter. Teilweise<br />

seien ganze Mitarbeiterfamilien schon über<br />

mehrere Generationen Teil des Unternehmens,<br />

wie Mark Georg berichtet. »Es gibt<br />

eine ganz starke Beziehung unserer Mitarbeiter<br />

zum Unternehmen, die von Vertrauen<br />

und Respekt geprägt ist. Das zeichnet uns<br />

aus und ermöglicht uns, mit gemeinsam<br />

gestalteten, fortschrittlichen Ideen Märkte<br />

auch in Zukunft zu prägen«, so Georg.<br />

<br />

(sm 110702281) K<br />

Geschäftsführer Mark Georg will traditionelle<br />

Werte und zukunftsorientiertes Denken in der<br />

Firmenphilosophie verbinden (Foto: GEORG).<br />

(110702281/1)<br />

Kontakt<br />

Heinrich Georg GmbH<br />

Siegener Straße 73 – 83<br />

57223 Kreuztal<br />

Tel. +49 2732 779-0<br />

www.georg.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


48 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Die IT als Basis für ein erfolgreiches<br />

Wissensmanagement<br />

Chancen für den Mittelstand<br />

Krefeld. Eine leistungsfähige IT-Infrastruktur hat<br />

entscheidenden Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit eines<br />

Unternehmens. Dass sie dabei aber auch einen zentralen<br />

Beitrag zum Wissensmanagement leisten kann, rückt erst<br />

nach und nach in das Bewusstsein der Verantwortlichen im<br />

Mittelstand. Welche Chancen sich dadurch eröffnen, erklärt<br />

Christian Lehmann, Assistent der Geschäftsführung bei der<br />

GOB Software & Systeme.<br />

WW Herr Lehmann, warum ist das Thema<br />

Wissensmanagement für mittelständische<br />

Unternehmen von zentraler Bedeutung?<br />

WW Steigender Wettbewerb, eine zunehmende<br />

Komplexität der Prozesse und kürzer<br />

werdende Innovationszyklen – das sind He -<br />

rausforderungen, denen sich Unternehmen<br />

heute stellen müssen. Große Konzerne<br />

haben das Thema Wissensmanagement in<br />

diesem Zusammenhang schon relativ früh<br />

für sich entdeckt, der Mittelstand zieht erst<br />

jetzt langsam nach. Dabei werden gerade<br />

mittelständische Unternehmen mit besonderen<br />

Anforderungen konfrontiert. So se -<br />

hen sie sich aufgrund ihrer geringen Größe<br />

Christian Lehmann<br />

(110702226/1, Foto: GOB)<br />

stark dem Problem der Informationsüberflutung<br />

gegenübergestellt. Es wird für sie<br />

immer schwieriger, Informationen zielgruppengerecht<br />

aufzubereiten – auch weil sie oft<br />

kurzfristiger planen und weniger dokumentieren.<br />

Darüber hinaus sind sie in der Regel<br />

stark von Kenntnissen einzelner Mitarbeiter<br />

abhängig – verlassen diese das Unternehmen,<br />

gehen wertvolle Erfahrungen verloren.<br />

Deshalb ist hier die professionelle Verwaltung<br />

der Ressource Wissen, z. B. zu Produkt-<br />

Know-how, Verträgen, Wettbewerbs- und<br />

Kundeninformationen sowie Prozessabläufen,<br />

besonders wichtig.<br />

WW So weit die Theorie, aber wie sieht<br />

die Praxis in mittelständischen Unternehmen<br />

aus?<br />

WW Aktuelle Umfragen zeigen, dass die<br />

meisten Unternehmen die Relevanz des Themas<br />

Wissensmanagement für sich erkannt<br />

haben. Allerdings wissen vor allem kleine<br />

und mittlere Unternehmen oft nicht, wie sie<br />

sich dem Thema im Tagesgeschäft sinnvoll<br />

und effizient nähern können. Selbstverständlich<br />

wird auch hier Wissen gesammelt,<br />

in der Regel aber unstrukturiert. In der Folge<br />

geht nicht nur Wissen verloren, sondern<br />

durch das Suchen von Informationen zusätzlich<br />

auch Arbeitszeit. Mit einem intelligenten<br />

Einsatz von entsprechenden Techniken,<br />

wie speziellen Softwarelösungen, können<br />

diese Effekte deutlich reduziert werden. So<br />

z. B. durch die Nutzung von Customer-Relationship-Management-Tools<br />

(CRM), Business-Intelligence-Werkzeugen<br />

(BI) oder auch<br />

von Dokumenten-Management-Systemen<br />

(DMS).<br />

WW Welche Grundvoraussetzungen müssen<br />

aus Ihrer Sicht erfüllt sein, damit die<br />

IT einen Beitrag zu einem erfolgreichen<br />

Wissensmanagement leisten kann?<br />

WW Der Schlüssel zum Erfolg liegt in transparenten<br />

und effizienten Geschäftsprozessen.<br />

Dieser Anspruch lässt sich am besten im<br />

Rahmen einer integrierten Softwarelösung<br />

erfüllen. Im Optimalfall beginnt die IT-seitige<br />

Unterstützung des Wissensmanagements<br />

deshalb bereits in der Auswahl- und Implementierungsphase<br />

eines ERP-Systems. Die<br />

GOB arbeitet hier beispielsweise mit einem<br />

speziellen Projektportal. Über dieses wird<br />

unter anderem auch das Anforderungsmanagement<br />

realisiert. Dem Anwender wird<br />

dazu ein Standardprozessmodell bereitgestellt,<br />

das es ihm ermöglicht, die Funktionalitäten<br />

der Lösung zu diskutieren und Unterschiede<br />

zu den eigenen Prozessen zu erfassen.<br />

Auf Basis dieser Ergebnisse erfolgt dann<br />

die systematische Abbildung der gesamten<br />

Geschäftsprozesse des Unternehmens: Das<br />

Wissen wird explizit und strukturiert verfügbar<br />

gemacht.<br />

WW Nicht jedes Unternehmen steht vor<br />

einer Neustrukturierung seiner ERP-<br />

Lösung – welche weiteren Möglichkeiten<br />

gibt es, um das Wissensmanagement<br />

IT-gestützt zu optimieren?<br />

WW Grundsätzlich muss es immer das Ziel<br />

sein, die Komplexität zu reduzieren. Dabei<br />

können verschiedene Softwaretools eine<br />

Hilfestellung bieten – so z. B. CRM-Lösungen.<br />

In diesem Fall liegt ein kundenorientierter<br />

Ansatz zugrunde, da es hier in erster<br />

Linie darum geht, bestehende Kunden zu<br />

binden, profitable Kunden zu selektieren<br />

und neue Kunden zu gewinnen. Um optimale<br />

Erfolge zu erzielen, muss der Informationsstamm<br />

fortlaufend analysiert und aktualisiert<br />

werden. Das Ergebnis ist eine<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 49<br />

umfangreiche Wissensdatenbank, auf die<br />

Mitarbeiter gezielt zurückgreifen können.<br />

Darüber hinaus bieten auch BI-Werkzeuge<br />

eine interessante Möglichkeit der Wissensspeicherung<br />

und -systematisierung. Denn<br />

mit den entsprechenden Reporting- und<br />

Analysetools lassen sich aus unstrukturierten<br />

Daten wertvolle Informationen gewinnen.<br />

Zusätzlich sind auch DMS-Systeme,<br />

Workflows und Archivlösungen attraktive<br />

Bausteine für ein konsequentes Wissensmanagement.<br />

Entscheidend ist dabei aber vor<br />

allem, dass die verschiedenen Werkzeuge<br />

eng miteinander verknüpft sind.<br />

WW Wie kann eine solche Datenverknüpfung<br />

aus Ihrer Sicht optimal realisiert<br />

werden?<br />

WW Um gespeichertes Unternehmenswissen<br />

zugänglich zu machen, bietet es sich an, auf<br />

Webportale zu setzen. Die GOB arbeitet beispielsweise<br />

mit dem SharePoint Server 2010,<br />

der in Kombination mit Web-2.0-Instrumenten<br />

dafür sorgt, dass Wissen optimal genutzt<br />

werden kann. Der Vorteil dieser Lösung ist,<br />

dass alle hinterlegten Dokumente und sons-<br />

WW Duisburg. Klöckner & Co übernimmt<br />

nach erfolgreich abgeschlossener Due Diligence<br />

sowie den notwendigen kartellrechtlichen<br />

Zustimmungen das US-amerikanische<br />

Unternehmen Macsteel Service Centers<br />

USA, Inc. (»MSCUSA«).<br />

MSCUSA ist eines der führenden Flachstahl-Service-Center-Unternehmen<br />

in den<br />

USA. Für das Geschäftsjahr 2011 wird ein<br />

Umsatz von 1,8 Mrd. USD erwartet. Durch<br />

die Akquisition verdoppelt Klöckner & Co<br />

Umsatz und Standorte in Nordamerika und<br />

wird damit einer der Top-3-Stahl- und<br />

Metalldistributeure in den USA. Das bisher<br />

primär auf Langprodukte und Grobbleche<br />

ausgerichtete Produktportfolio wird damit<br />

um Flachprodukte erweitert.<br />

Künftig trägt die US-amerikanische Landesgesellschaft<br />

rd. 30 % zum Konzernumsatz<br />

bei. Damit sind sowohl das Produktangebot<br />

als auch die geografische Abdeckung<br />

komplementär zu den eigenen Aktivitäten.<br />

Die Akquisition folgt konsequent der Zielsettigen<br />

Inhalte mit Keywords (Tags) versehen<br />

werden können. Diese Kategorisierung<br />

ermöglicht einen schnellen, präzisen und<br />

ortsunabhängigen Zugriff auf gewünschte<br />

Informationen. Zusätzlich kann der Anwender<br />

auf weitere Web-2.0-Instrumente wie<br />

RSS-Feeds zurückgreifen – so ist jederzeit ein<br />

aktueller Überblick gewährleistet. Daten aus<br />

anderen Quellen, z. B. aus dem ERP-System,<br />

aus dem CRM oder aus der BI-Lösung, können<br />

dabei unkompliziert in das Portal eingebunden<br />

werden. Grundsätzlich gilt dabei<br />

allerdings: IT-Lösungen unterstützen das<br />

Wissensmanagement in Unternehmen –<br />

aber mit ihnen allein lässt sich kein erfolgreiches<br />

Wissensmanagement betreiben. Sie<br />

müssen immer in ein schlüssiges Gesamtkonzept<br />

eingebunden werden.<br />

<br />

(sm 110702226) K<br />

Kontakt<br />

GOB Software & Systeme<br />

Europark Fichtenhain A4<br />

47807 Krefeld<br />

Tel. +49 2151 349-1200<br />

www.gob.de<br />

Klöckner & Co SE übernimmt<br />

Macsteel Service Centers USA<br />

zung der Strategie Klöckner & Co 2020, das<br />

wertschöpfungsintensivere Stahl-Service-<br />

Center-Geschäft auszubauen.<br />

Der in bar zu entrichtende Kaufpreis für<br />

das Eigenkapital beträgt maximal 660 Mill.<br />

USD. Zudem werden Schulden einschließlich<br />

Pensionsverpflichtungen in Höhe von 258<br />

Mill. USD übernommen. Der daraus resultierende<br />

Unternehmenswert von 918 Mill. USD<br />

entspricht dem rund siebenfachen des er -<br />

warteten operativen Jahresgewinns (EBITDA)<br />

vor Synergien für das Jahr 2011. Sollte<br />

MSCUSA im Jahr 2011 ein EBITDA von we -<br />

niger als 120 Mill. USD erreichen, reduziert<br />

sich der Kaufpreis um bis zu 60 Mill. USD.<br />

Die Konsolidierung von MSCUSA erfolgte<br />

zum 1. Mai 2011. Die Transaktion wirkt sich<br />

sofort ergebnissteigernd aus, auch weil keine<br />

nennenswerten Integrationskosten er -<br />

wartet werden. Die erwarteten jährlichen<br />

Kostensynergien liegen im unteren zweistelligen<br />

Millionen-USD-Bereich und werden<br />

insbesondere im Einkauf und der Administration<br />

erwartet. Sie werden ab dem Jahr<br />

2012 voll ergebniswirksam.<br />

<br />

(sm 110702201) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


50 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Versteckte Kostentreiber<br />

bei Logistik und Transport<br />

Die Stahlbranche braucht spezialisierte<br />

Dienstleister<br />

Neuss. Das Kraftstoffpreisniveau ist so hoch wie nie zuvor<br />

und verteuert den Transport mit dem LKW – sehr zum Ärger<br />

vieler Unternehmen aus Stahlproduktion, Verarbeitung und<br />

Distribution. Doch die Logistikkosten werden durch eine<br />

große Anzahl versteckter Faktoren wie eine suboptimale<br />

Disposition in die Höhe getrieben. Diese Ineffizienz kann<br />

durch Outsourcing an einen Dienstleister vermieden werden.<br />

WW K »Um die Logistik- und Transportkosten<br />

pro Stück zu ermitteln, kalkulieren viele<br />

Unternehmen natürlich die Kosten für Personal,<br />

Fahrzeuge und Kraftstoff sowie Posten<br />

für Wartung und Instandhaltung der<br />

Flotte. Auch Mautgebühren, Transitkosten<br />

und Versicherungsprämien werden hinzuaddiert.<br />

Nicht immer bedenken Entscheider,<br />

dass ebenfalls Kosten für Verwaltungsräume<br />

und Stellplätze der Fahrzeuge oder Zinsen<br />

für laufende Kredite zur Finanzierung der<br />

Fixkosten anfallen. Doch die eigentlichen<br />

Kostentreiber wie eine suboptimale Disposition<br />

tauchen überhaupt nicht in der<br />

Be rechnung auf«, verdeutlicht Marcel Hergarten,<br />

geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Stahlspedition Hergarten. Viel stärker als<br />

beispielsweise steigende Spritpreise wirkt<br />

sich bei Stahlhändlern und Stahlproduzenten<br />

nämlich eine suboptimale Touren- und<br />

Einsatzplanung von Lkw und Fahrern auf die<br />

Logistikkosten aus. Unnötige Kosten entstehen<br />

ebenfalls, wenn ein Unternehmen<br />

bei Lieferspitzen oder bei Krankheit eines<br />

Mitarbeiters Laderaum hinzukaufen muss<br />

– dieser kann je nach Marktsituation teuer<br />

sein. Durch Outsourcing an spezialisierte<br />

Dienstleister werden solche Kostenfaktoren<br />

eliminiert, denn Logistik- und Transportdienstleister<br />

setzen eine entsprechende<br />

Software ein, die eine optimierte Tourenplanung<br />

ermöglicht. »Allein durch geschickte<br />

Disposition reduzieren wir bei unseren<br />

Kunden die Anzahl der bislang eingesetzten<br />

Lkw spürbar«, berichtet Marcel Hergarten.<br />

Zudem führen zahlreiche Synergieeffekte zu<br />

einer höheren Effizienz des Dienstleisters.<br />

Dieser beschafft bei Bedarf auch günsti -<br />

gen zusätzlichen Laderaum. Doch auch bei<br />

einem Logistikoutsourcing ist Vorsicht geboten,<br />

Marcel Hergarten rät: »Wenn sich<br />

Unternehmen aus den Bereichen Stahlproduktion,<br />

Stahlhandel und Distribution dazu<br />

entschließen, den Fuhrpark auszulagern,<br />

sollten sie nur mit einer hochspezialisierten<br />

Spedition zusammenarbeiten, die über langjährige<br />

Erfahrung und Know-how im Stahltransport<br />

verfügt.«<br />

1902 am Standort Köln gegründet, befindet<br />

sich Hergarten heute in fünfter Generation<br />

im Familienbesitz. Die Hergarten-Unternehmensgruppe<br />

ist Spezialist für die Distribution<br />

und den Transport von Stahlstückgutsendungen<br />

sowie Teil- und Komplettpartien<br />

im Stahlsegment und zählt zu den bundesweit<br />

führenden Logistikdienstleistern in diesem<br />

Bereich. In den Niederlassungen in Köln,<br />

Erfurt, Neuss, Neuss-Holzheim, Leverkusen,<br />

Altbach und Frankenberg verfügt das Unternehmen<br />

über eine Lagerfläche von insgesamt<br />

35.000 m 2 . Jährlich transportiert die<br />

Unternehmensgruppe rd. 250.000 Sendungen<br />

mit einer Gesamttonnage von mehr als<br />

750.000 t. Zu den Kernaufgaben gehören<br />

u. a. Planung und Entwicklung sowie Durchführung<br />

von Outsourcingprojekten aller Größenordnungen.<br />

(sm 110702287) K<br />

Kontakt<br />

B. Hergarten Stahlspedition GmbH<br />

Gladbacher Straße 435<br />

41460 Neuss<br />

Tel. +49 211 565313-0<br />

www.stahlspedition.de<br />

Ticker Steel<br />

Steigender Stahlabsatz<br />

in Europa<br />

Brüssel. Die hohe Nachfrage der produzierenden<br />

Industrie hat den Absatz von Stahlprodukten<br />

in Europa im ersten Quartal des<br />

laufenden Jahres in die Höhe schnellen lassen.<br />

Allein beim Auftragseingang wurde<br />

nach Angaben des Verbands EUROMETAL<br />

ein Plus von 19 % verzeichnet.<br />

Der Flachstahlabsatz der europäischen<br />

Stahlhändler (DISMET) stieg im Jahresvergleich<br />

um 15 %. Die auf Flachstähle spezialisierten<br />

Stahl-Service-Center (EASSC)<br />

setzten sogar 18 % mehr ab und überschritten<br />

damit erstmals das Niveau des<br />

Jahres 2007. Ganz anders präsentierte sich<br />

aber die Bauindustrie. Hier gab es in den<br />

ersten drei Monaten keinerlei Wachstum.<br />

So verbesserte sich dann auch der Absatz<br />

von Langstahlprodukten um 9 %. Unter<br />

dem Strich führte die gute Nachfrage<br />

dazu, dass sich die Lagerbestände am<br />

Ende des Erstquartals weiter reduzierten<br />

und nur noch weniger als 60 Verkaufstagen<br />

entsprachen.<br />

<br />

(sm 110702244) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 51<br />

Schneller Stapler für den Außeneinsatz<br />

WW Fulda. Der neue HUBTEX 2150 des hessischen Maschinenbauunternehmens<br />

HUBTEX ist als Elektro-Mehrwege-Seitenstapler für<br />

den Außeneinsatz konzipiert. Vor allem die neue Lenkung ermöglicht<br />

durch fließende Übergänge Fahrten bis 16 km/h. Der HUBTEX<br />

2150 verfügt über Tragfähigkeiten von 5.000 bis 8.000 kg und<br />

enorme Resttragfähigkeiten bei großem Lastschwerpunkt. Die Steigfähigkeit<br />

liegt bei 8 bzw. 10 %. Eine große, robuste DXL- und QXL-<br />

Kabine und weiche Elastikbereifung sorgen dabei für größtmöglichen<br />

Komfort.<br />

Die neue Serie knüpft an Vorgängermodelle wie den HUBTEX 2125<br />

an. Dieser ist nach Herstellerangaben derzeit weltweit der kompakteste<br />

Elektro-Mehrwege-Seitenstapler seiner Klasse. Durch seinen<br />

Multifunktions-Joystick mit integrierter Fahrtrichtungsvorwahl, das<br />

ergonomische Kabinendesign, den modularen Fahrwerksrahmen und<br />

die 80-V-Drehstromtechnik setzte er weltweit Maßstäbe. Der neue<br />

HUBTEX 2150 hat all diese Eigenschaften seines Vorgängers geerbt.<br />

Herausragendes Merkmal ist bei ihm aber das neue Lenksystem. Bei<br />

gewohntem Komfort wurden die Umschaltzeiten beim Fahrtrichtungswechsel<br />

deutlich reduziert. Durch den Verzicht auf starr definierte<br />

Lenkprogramme erhält der Fahrer größtmögliche Freiräume bei<br />

der Bewegung des Fahrzeuges. Lenkprogrammwechsel, die die Bedienung<br />

bislang komplizierter machten und Abläufe verlangsamten, sind<br />

nun nicht mehr notwendig. Der fließende Übergang zwischen den<br />

Fahrtrichtungen erhöht die Effizienz, da das Fahrzeug der Bewegungsvorgabe<br />

des Fahrers ohne Umschaltzeiten unmittelbar folgt. Die neue<br />

Lenkung wird ab Herbst 2011 auf allen Elektro-Mehrwege-Seitenstaplern<br />

optional verfügbar sein. Der HUBTEX 2150 ist ebenfalls ab<br />

Herbst dieses Jahres lieferbar. <br />

(sm 110702216) K<br />

Kontakt<br />

HUBTEX<br />

Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

Werner-von-Siemens-Straße 8<br />

36041 Fulda<br />

Tel. +49 661 8382-0<br />

www.hubtex.com<br />

Normung im Stahlhandel<br />

Durch den Verzicht auf starr definierte Lenkprogramme erhält<br />

der Fahrer des HUBTEX 2150 größtmögliche Freiräume bei der<br />

Bewegung des Fahrzeuges (Foto: HUBTEX).<br />

(110702216/1)<br />

WW Düsseldorf. Die zunehmende Globalisierung der Wirtschaft und<br />

das Fortschreiten der europäischen Integration haben deut lichen<br />

Einfluss auf die Normung. Das gilt in starkem Maße auch für den<br />

Stahlhandel. Daher organisiert der Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

das Seminar »Normung im Stahlhandel« am 11. November<br />

2011 in Bonn. Angesprochen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

aus den Verkaufsabteilungen des Stahlhandels. Aber auch in der<br />

Anarbeitung der Branche engagiertes Personal gehört zur Zielgruppe<br />

dieser Veranstaltung. Die Teilnehmer sollen auf die stahlhandelsrelevanten<br />

Veränderungen in der Normung hingewiesen, für daraus<br />

entstehende Probleme sensibilisiert und mit der Systematik jener<br />

Informationen konfrontiert werden.<br />

WW www.stahlhandel.com<br />

(sm 110601734) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


52 K Special: Edelstahl<br />

Elektropolieren nichtrostender Stähle<br />

von Dr. Hans-Peter Wilbert*<br />

Das Elektropolieren nichtrostender Stähle führt vielfach zu<br />

optisch glänzend aussehenden Oberflächen, doch auch<br />

verbesserte technische Eigenschaften der Bauteile wie<br />

Korrosionsbeständigkeit, Gratfreiheit und Reinigbarkeit<br />

sind wesentliche Aspekte des Verfahrens.<br />

WW K Das Elektropolieren nichtrostender<br />

Stähle ist ein elektrochemisches Oberflächenbehandlungsverfahren,<br />

bei dem als<br />

Folge eines elektrischen Ladungsaustauschs<br />

zwischen einem metallischen Bauteil und<br />

einem flüssigen Medium, dem Elektrolyten,<br />

Metallionen von der Bauteiloberfläche ab ­<br />

getragen werden. Entscheidendes Merkmal<br />

ist eine bevorzugte Abtragung von Rauheitsspitzen,<br />

wodurch eine Einebnung er ­<br />

folgt, die eine verringerte Mikrorauigkeit<br />

bewirkt und für eine metallurgisch reine<br />

Oberfläche ohne Störstellen sorgt.<br />

Grundlagen<br />

Im Prinzip handelt es sich beim Elektropolieren<br />

um eine Umkehrung des galvanischen<br />

Prozesses. Ein typisches Elektropolierbad<br />

besteht aus gleichen Volumenanteilen von<br />

96-prozentiger Schwefelsäure und 85-prozentiger<br />

Orthophosphorsäure. Mehrere<br />

Kathoden aus Blei, Kupfer oder nichtrostendem<br />

Stahl werden in den Elektrolyten eingetaucht<br />

und mit dem Minuspol der Stromquelle<br />

verbunden. Das zu behandelnde<br />

Bauteil wird an einem Korb befestigt, der<br />

aus Titan, Kupfer oder Bronze besteht und<br />

ebenfalls in den Elektrolyten eingetaucht an<br />

den Pluspol der Stromquelle angeschlossen<br />

wird. Wenn Gleichstrom angelegt wird, fungiert<br />

der Elektrolyt als Leiter und Metall wird<br />

an der Oberfläche des anodisch geschalteten<br />

Bauteils gelöst. Die Stromlinien konzentrieren<br />

sich hierbei auf Grate und andere<br />

vorstehende Unregelmäßigkeiten der Bauteiloberfläche,<br />

wo ein verstärkter Metallabtrag<br />

erfolgt, bis die Oberfläche weitgehend<br />

eingeebnet ist. Dabei werden auch feine<br />

Grate, die infolge mechanischer Bearbeitung<br />

entstehen, beseitigt. Die Behandlungsdauer<br />

liegt üblicherweise zwischen 2 und 20 min.<br />

Im Allgemeinen lassen sich alle nichtrostenden<br />

Stähle, unabhängig von ihrer chemischen<br />

Zusammensetzung und ihren mechanischen<br />

Eigenschaften, durch das Elektropolieren<br />

anodisch abtragen. Hierbei erfordern<br />

ferritische nichtrostende Stähle gegenüber<br />

austenitischen nichtrostenden Stählen je ­<br />

doch den Einsatz anderer Elektrolyte mit in<br />

der Regel höherer Stromdichte, um vergleichbar<br />

gute Elektropolierergebnisse zu<br />

erzielen. Das gilt auch für härt- und vergütbare<br />

martensitische nichtrostende Stähle.<br />

Wesentlich für ein einwandfreies Elektropolieren<br />

ist eine gründliche vorhergehende<br />

Reinigung der Bauteile. Besonders schädlich<br />

wirken sich Farb-, Fett- und Zunderrückstände<br />

aus. Sie würden den gleichmäßigen<br />

Stromübergang behindern und zu ungleichmäßigem<br />

Angriff führen. Vom Werkstoff her<br />

sollte ein möglichst feines, gleichmäßiges<br />

und homogenes Gefüge mit nur geringen<br />

nichtmetallischen Einschlüssen vorliegen.<br />

Wichtige Voraussetzung für eine zufriedenstellende<br />

Elektropolierbehandlung ist, dass<br />

das anodische Auflösungsverhalten der verschiedenen<br />

Legierungsbestandteile gleich ist<br />

und auch keine elektrochemisch resistenten<br />

Legierungsbestandteile vorliegen. Dies be ­<br />

deutet für die Praxis, dass niob- oder titanstabilisierte<br />

Stähle, Automatenstähle oder<br />

nichtrostende Stähle mit höheren Gehalten<br />

an Kohlenstoff, Silicium, Aluminium, Phosphor<br />

und Schwefel nur bedingt zum Elektropolieren<br />

geeignet sind.<br />

Mechanische Beschädigungen wie Kratzer<br />

oder Ziehriefen auf der Bauteiloberfläche sind<br />

* Der Autor ist Geschäftsführer der Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei, Düsseldorf. Die Ausführungen ba ­<br />

sieren auf dem Merkblatt 974, das kostenfrei bei der<br />

Informationsstelle, Fax: +49 211 6707-344, angefordert<br />

werden kann.<br />

(110702190/1)<br />

Das Elektropolieren dient auch der Entgratung – speziell bei Teilen, die sich nur schwer<br />

mechanisch bearbeiten lassen (Fotos: Poligrat GmbH, München).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Zwanzigjährige<br />

Praxiserfahrung in<br />

diesem U-Bahnhof<br />

haben gezeigt, dass<br />

geschliffene und<br />

elektropolierte<br />

Oberflächen unterhaltsfreundlich<br />

sind<br />

(Foto: Euro Inox,<br />

Brüssel / Rheinbahn<br />

AG, Düsseldorf).<br />

(110702190/3)<br />

auch nach dem Elektropolieren noch sichtbar,<br />

da sie durch den verstärkten Abtrag an Kanten<br />

besonders deutlich hervorgehoben werden.<br />

Das Spektrum der zum Elektropolieren<br />

geeigneten Bauteilgeometrien ist sehr vielfältig.<br />

Kleinteile wie Schrauben und Bolzen<br />

können als Schüttgut in der Trommel bearbeitet<br />

werden. Größere Teile werden einzeln<br />

an Kontaktgestellen befestigt. Dies gilt auch<br />

für Rohre und Profile. Da vom Elektropolieren<br />

keine mechanischen und thermischen<br />

Belastungen ausgehen, können auch kleine<br />

und empfindliche Bauteile auf diese Weise<br />

behandelt werden. Bei der Bearbeitung von<br />

Bauteilen mit Passungen oder engen Toleranzen<br />

ist der beim Elektropolieren auftretende<br />

Metallabtrag zu berücksichtigen.<br />

Eine Nachbehandlung der Bauteile mit Salpetersäure<br />

entfernt die beim Elektro polieren<br />

entstehenden Reaktionsprodukte. Diese<br />

bestehen zumeist aus Schwermetallphosphaten<br />

und -sulfaten, die mit Wasser allein nur<br />

schwer abzuschwemmen sind. Reste von Salpetersäure<br />

wiederum lassen sich mit kaltem<br />

Wasser entfernen, da sie besser wasserlöslich<br />

sind als alkalische Rückstände.<br />

chanisch abtragenden Verfahren beruhen,<br />

verändern unvermeidlich die Oberfläche, so<br />

schonend sie auch vorgenommen werden<br />

mögen. So weisen mechanisch polierte<br />

Oberflächen mikroskopische Kratzer, Spannungen,<br />

Metallabtrag und Schleifmittelrückstände<br />

auf. Elektropolierte Oberflächen<br />

sind frei von derartigen Störstellen. Sie zeigen<br />

die ursprüngliche, unverfälschte Kristallstruktur<br />

des Werkstoffs – ohne jene Veränderungen,<br />

die eine beim mechanischen<br />

Polieren stattfindende Kaltumformung un ­<br />

weigerlich mit sich bringt.<br />

Elektropolierte Oberflächen kennzeichnen<br />

sich durch höhere Reflexionswerte aus als<br />

mechanisch polierte, obgleich sie aufgrund<br />

der für elektropolierte Oberflächen charakteristischen<br />

leichten Welligkeit eher diffus reflektieren.<br />

Die starke Einebnung im Mikrobereich<br />

bedeutet auch Vorteile hinsichtlich einer geringeren<br />

Reibung. Der Reibungskoeffizient elektropolierter<br />

Oberflächen kann ein Bruchteil<br />

von dem mechanisch polierter Oberflächen<br />

betragen. Dies ist insbesondere für verschleißbeanspruchte<br />

Bauteile von Bedeutung.<br />

Weiterhin ist beim Elektropolieren von Vorteil,<br />

dass die verschiedenen Legierungsbestandteile<br />

bei nichtrostenden Stählen mit<br />

unterschiedlicher Geschwindigkeit in Lö sung<br />

gehen. Eisen- und Nickelatome lösen sich<br />

leichter aus dem Kristallgitter als Chrom atome.<br />

Durch die bevorzugte Heraus lösung von Eisen<br />

und Nickel entsteht eine chromreiche Oberfläche.<br />

Durch dieses Phänomen wird die dem<br />

Werkstoff innewohnende optimale Korrosionsbeständigkeit<br />

vollständig ausgeschöpft<br />

Typische Anwendungen<br />

Das Elektropolieren ist in Branchen, in denen<br />

Korrosionsbeständigkeit und Reinigbarkeit<br />

von besonderer Bedeutung sind, ein Standardverfahren.<br />

So gehört die Medizintech­<br />

Vergleich zum mechanischen<br />

Polieren<br />

Der Unterschied zwischen mechanisch po ­<br />

lierten und elektropolierten Bauteilen ist für<br />

das ungeübte Auge oft kaum erkennbar,<br />

insbesondere wenn beide eine vergleich bare<br />

Rauigkeit aufweisen. Bei starker Vergrößerung<br />

werden jedoch die besonderen Eigenschaften<br />

der elektropolierten Ausführung<br />

deutlich. Behandlungen, die auf der Wirkung<br />

von Schleifmitteln oder anderen me ­<br />

Anhaftungen zu vermeiden gehört bei Dosiereinrichtungen in der Pharmaindustrie zu den<br />

zentralen Anforderungen (Foto: Centro Inox, Mailand / Delmet, Gorgonzola).<br />

(110702190/2)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


54 K Special: Edelstahl<br />

nik zu den klassischen Anwendungsbereichen<br />

des Elektropolierens. Das Verfahren<br />

empfiehlt sich für Krankenhausausstattungen,<br />

chirurgische Instrumente oder andere<br />

medizinische Teile, die vollständig und kontaminationsfrei<br />

zu reinigen sein müssen.<br />

Auch Gegenstände, die ionisierender Strahlung<br />

ausgesetzt sind und regelmäßig dekontaminiert<br />

werden müssen, sind prädestiniert<br />

für das Elektropolieren.<br />

Reinräume in der Halbleiterindustrie müssen<br />

frei von Partikeln und anderen Verunreinigungen<br />

sein. Das Elektropolieren ergibt<br />

optimale Metalloberflächen für Reinraumumgebungen.<br />

Ebenso wie die Halbleiterindustrie<br />

sind auch Unternehmen der Pharmaindustrie<br />

auf hochreine metallische Oberflächen<br />

angewiesen. In pharmazeutischen Anlagen<br />

stellt das Elektropolieren bei Risiken mikrobiologischer<br />

oder anderer Verunrei nigungen eine<br />

geeignete Gegenmaßnahme dar.<br />

In der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie<br />

führt das Elektropolieren zu jenen<br />

gut reinigbaren und gleichzeitig ansprechend<br />

aussehenden Oberflächen, die in dieser<br />

Industrie gefordert werden. Insgesamt<br />

wird eine Oberfläche erzielt, die ein Höchstmaß<br />

an Schutz gegen Bakterienbesiedlung<br />

und Produktanhaftungen bietet. Bei der<br />

Wasseraufbereitung und der Destillation<br />

dient das Elektropolieren dem Ziel, die Korrosionsbeständigkeit<br />

des nichtrostenden<br />

Stahls zu optimieren und bakterieller Kontamination<br />

entgegenzuwirken.<br />

Durch Verringerung der Mikrorauigkeit<br />

vermindert das Elektropolieren bei Straßen­<br />

möbeln die Anfälligkeit für Schmutzanhaftungen<br />

und erleichtert die Entfernung von<br />

Graffiti.<br />

Neuerdings gehört auch die Energiewirtschaft<br />

zu den Anwendern des Elektropolierens.<br />

Mehr und mehr Bohrgestänge werden<br />

elektropoliert, vor allem zur Abwehr von<br />

Korrosion durch Sauergas. (sm 110702190) K<br />

Kontakt<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />

(ISER)<br />

Sohnstraße 65<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 6707-835<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

Feinblech mit Duplexbeschichtung<br />

neu auf dem Markt<br />

WW Salzgitter. Seit 2010 hat die Salzgitter<br />

Flachstahl GmbH ein innovatives Produkt in<br />

ihrem Portfolio: Folastal Stroncoat ® . Bei dem<br />

Produkt handelt es sich um kaltgewalztes<br />

Feinblech, das durch ein Duplexsystem aus<br />

einer organischen Beschichtung und dem<br />

neuentwickelten Schmelztauchüberzug<br />

Stroncoat ® geschützt wird. Unter dem Markennamen<br />

Folastal ® ist das beschichtete<br />

Feinblech von Salzgitter Flachstahl bei Kunden<br />

schon seit Jahrzehnten bekannt. Das<br />

neue Duplexsystem aus einer organischen<br />

Beschichtung und dem Zink-Magnesium-<br />

Überzug Stroncoat ist seinem Vorgänger<br />

jedoch überlegen. Die Korrosionsschutzwirkung<br />

dieses neuen Systems ist deutlich<br />

stärker als die der klassischen Kombination<br />

aus Standardzinküberzug und organischer<br />

Beschichtung. Aufgrund der hohen Leistungsfähigkeit<br />

von Stroncoat kann die Überzugsdicke<br />

im Vergleich zu Standard-Zink-<br />

Überzügen in der Regel halbiert werden.<br />

Trotzdem wird eine bessere Schutzwirkung<br />

erreicht, die auf dem Zusammenwirken zweier<br />

Mechanismen basiert. Einerseits be steht<br />

wie beim Standardzinküberzug eine kathodische<br />

Schutzwirkung, andererseits bilden<br />

die Zink-Magnesium-Korrosionsprodukte<br />

eine dichte, fest haftende Deckschicht. Diese<br />

hat eine Barrierewirkung und führt so zu<br />

einer deutlich verlangsamten Zinkauflösung.<br />

Durch die Reduzierung der Überzugsdicke<br />

ergibt sich ein wirtschaftlicher Vorteil, weil<br />

der Stahl-Materialkostenanteil sinkt. Durch<br />

den geringeren Kostenanteil erhöht sich bei<br />

gleichem Produktpreis die Gewinnmarge am<br />

Endprodukt. Außerdem sind Produkte aus<br />

Folastal Stroncoat besser vor Korrosion<br />

geschützt und haben dadurch eine längere<br />

Lebensdauer. Darüber hinaus leistet Folastal<br />

Stroncoat einen Beitrag für die Umwelt,<br />

denn die Reduzierung der Überzugsdicken<br />

führt zur Energieeinsparung bei der energieintensiven<br />

Zinkgewinnung und somit zur<br />

Reduzierung des CO 2<br />

-Aussstoßes.<br />

WW www.salzgitter-flachstahl.de<br />

<br />

(sm 110702247) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Special: Edelstahl K 55<br />

Ticker Steel<br />

Rostfrei-Erzeugung erreicht<br />

neuen Quartalsrekord<br />

Brüssel. Noch nie wurde in den ersten drei<br />

Monaten eines Jahres so viel nichtrostender<br />

Stahl hergestellt wie im laufenden Jahr.<br />

Die Erzeugung kletterte nach vorläufigen<br />

Berechnungen des International Stainless<br />

Steel Forum (ISSF) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 8,6 % auf fast 8,4 Mill. t.<br />

Dabei zeigte China im Jahresvergleich<br />

erneut die größten Veränderungen. Hier<br />

wurde die Produktion um 18 % auf 3,076<br />

Mill. t ausgebaut. In Asien ohne China lag<br />

die Erzeugung indes mit einem Plus von<br />

nur 0,2 % auf 2,238 Mill. t fast auf Vorjahresniveau.<br />

In der Region Westeuropa/Afrika<br />

stieg die Produktion um 6,4 % auf 2,215<br />

Mill. t, in Osteuropa um 8,4 % auf 79.000 t<br />

und in der Region Amerika um 6,9 % auf<br />

779.000 t.<br />

Die immensen Verbesserungen zum Vorjahreszeitraum<br />

begründet der internationale<br />

Verband vor allem mit der hohen<br />

Nachfrage der Endverwender und dem<br />

kontinuierlichen Nachfüllen der Lagerbestände<br />

in den Service-Centern und in der<br />

verarbeitenden Industrie.<br />

Im Vergleich zum vierten Quartal 2010<br />

stieg die Erzeugung im Auftaktquartal<br />

2011 nur um 8,2 %. In diesem Quartalsvergleich<br />

zeigte die Region Amerika mit<br />

einem Anstieg um 37 % das größte Plus,<br />

Osteuropa mit einem Minus von knapp<br />

10 % die größte Verschlechterung.<br />

Trotz dieses guten Auftakts rechnet der<br />

Verband nicht damit, dass diese Steigerungsraten<br />

im weiteren Verlauf des Jahres<br />

aufrechterhalten werden können. Er geht<br />

vielmehr davon aus, dass die Lagerbestände<br />

wegen der sehr volatilen Bewertung<br />

der Rohstoffe wieder abgebaut werden.<br />

Gleichwohl rechnet das Management da ­<br />

mit, dass im laufenden Jahr so viel nichtrostender<br />

Stahl produziert wird wie schon<br />

lange nicht mehr.<br />

(sm 110702293) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


56 K Special: Edelstahl<br />

Großinvestition in die<br />

Sekundärmetallurgie<br />

Deutsche Edelstahlwerke modernisieren<br />

am Standort Witten<br />

Witten. Die Deutschen Edelstahlwerke investieren<br />

rd. 50 Mill. € in den Umbau und die Modernisierung der<br />

Sekundär metallurgie am Standort Witten. Nach Abschluss<br />

der Arbeiten im Jahr 2014 werden sich die Anlagen auf<br />

dem aktuellen Stand der Technik befinden.<br />

WW K Mit der Vertragsunterzeichnung zwischen<br />

dem Stahlproduzenten und der IN ­<br />

TECO special melting technologies GmbH,<br />

einem bekannten Anlagenbauer für Stahlproduktionsanlagen,<br />

fiel in diesem Frühjahr<br />

der offizielle Startschuss für die Maßnahmen.<br />

Bereits heute kann mit einer modernen<br />

3-D-Software von INTECO die zukünftige<br />

Anordnung der Anlagen und der ge ­<br />

samte Betriebsablauf simuliert werden.<br />

»Ein Betriebsstillstand ist undenkbar, eine<br />

akribische Vorplanung der einzelnen Schritte<br />

daher umso wichtiger«, erläutert Dirk<br />

Wallesch, Geschäftsführer der Deutschen<br />

Edelstahlwerke, die Zusammenarbeit. Die<br />

Sekundärmetallurgie ist ein Kernbereich bei<br />

der Edelstahlerzeugung, denn erst hier er ­<br />

hält der im Elektrolichtbogenofen erschmolzene<br />

Rohstahl mithilfe zugeführter Legierungselemente<br />

nicht nur die gewünschten<br />

Eigenschaften, sondern auch diverse qualitätssteigernde<br />

Nachbehandlungen. In Witten<br />

bilden Pfannenofen, Legierungsanlage,<br />

Vakuumbehandlungsanlage (VD/VOD-An ­<br />

lage) und Spülstand die Sekundärmetallurgie.<br />

In der VD/VOD-Anlage entweichen<br />

unter vermindertem Druck die im Metall<br />

gelösten Gase, in Kombination mit einer<br />

Spülstandbehandlung können sogar noch<br />

höhere Reinheitsgrade erreicht werden. Die<br />

Vakuumbehandlung mit Sauerstoff ermöglicht<br />

bei hoch chromhaltigen Stählen tiefste<br />

Kohlenstoffgehalte zur Herstellung von<br />

rost-, säure- und hitzebeständigen Stahlsorten<br />

(RSH-Stähle). »Dieses Sauerstofffrischverfahren<br />

unter Vakuum ist eine Spezialität<br />

des Wittener Standorts«, berichtet Thomas<br />

Pieper, Leiter des Stahlwerks Witten.<br />

Dirk Wallesch (links), Geschäftsführer der Deutsche Edelstahlwerke GmbH,<br />

und Dr. Harald Holzgruber, Geschäftsführer der INTECO special melting<br />

technologies GmbH, besiegeln die Modernisierung (Foto: DEW).<br />

(110702217/1)<br />

»Schließlich wurde das Verfahren hier in den<br />

frühen 1960er-Jahren erfunden. Im Laufe<br />

der Jahrzehnte haben wir das Verfahren<br />

kontinuierlich weiterentwickelt und den<br />

jeweils aktuellen Marktanforderungen an ­<br />

gepasst. Ab 2014 verfügen wir nicht nur<br />

über eine Menge Know-how, sondern auch<br />

über eine der modernsten VD/VOD-Anlagen<br />

Deutschlands.« Aus dem Projekt »Sekundärmetallurgie«<br />

ergeben sich zahlreiche Verbesserungen<br />

in unterschiedlichen Bereichen.<br />

Bessere Logistik – mehr Effizienz<br />

Mit den geplanten Maßnahmen lässt sich<br />

die Prozesssicherheit insgesamt weiter erhöhen.<br />

Das erreicht man u. a. durch eine Neuanordnung<br />

der sekundärmetallurgischen<br />

Anlagen. Dabei werden sowohl ein neuer<br />

Pfannenofen als auch eine neue VD/VOD-<br />

Anlage in einer eigens dafür gebauten Halle<br />

errichtet. Bisherige logistische Probleme<br />

beim Transport des erschmolzenen Rohstahls<br />

zu den weiteren Verarbeitungsstationen<br />

gehören damit der Vergangenheit an.<br />

So verknüpft beispielsweise ein Fahrwagen<br />

Pfannenofen und VD/VOD-Anlage, wodurch<br />

der Transport des Rohstahls zwischen Pfannenofen<br />

und VD/VOD-Anlage nur noch 90 s<br />

anstatt der bisherigen 20 Min. dauert. Das<br />

spart Zeit und Energiekosten. Zusätzlich<br />

beinhaltet das Konzept der Deutschen Edelstahlwerke<br />

Raum für eine zweite, potenzielle<br />

Linie, bestehend aus Pfannenofen und<br />

VD/VOD-Anlage, um bei Bedarf zukünftig<br />

flexibel auf steigende Anfragen reagieren zu<br />

können.<br />

Mehr Arbeitssicherheit,<br />

bessere Ergonomie<br />

Die Verlagerung und Neukonzeption der<br />

sekundärmetallurgischen Anlagen hätte die<br />

Gießgrubenkapazität enorm reduziert. Um<br />

dies zu Verhindern wurde die Gießhalle in<br />

der Vorbereitungsphase bereits verlängert<br />

und gewährleistet seit Dezember 2010 eine<br />

räumliche Trennung zwischen dem Gießgrubenbereich<br />

und dem Verladungs- bzw.<br />

Nachbehandlungsbereich. Der Bereich Plattenmauern<br />

wurde ebenfalls in den neuen<br />

Hallenteil verlagert und an den Gießgrubenbetrieb<br />

angegliedert.<br />

Der Leitstand der neuen sekundärmetallurgischen<br />

Linie befindet sich in absolut zentraler<br />

Lage, sodass die Mitarbeiter auch bei<br />

Hinzunahmen der zweiten Linie einen opti­<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Special: Edelstahl K 57<br />

malen Überblick haben. Da der Leitstand und die Aggregate sich<br />

zukünftig auf einer Hallenebene befinden, stellen Vorortüberprüfungen<br />

für die Mitarbeiter kein erhöhtes Verletzungsrisiko mehr dar.<br />

Die Arbeitsab läufe können so unter modernen ergonomischen<br />

Bedingungen stattfinden.<br />

Im Zuge der Maßnahmen wird auch die Legierungsbunkeranlage<br />

erneuert und verfügt anschließend über 28 Tagesbunker für Legierungen<br />

und Zuschläge, die vollautomatisch bedient werden.<br />

Hohe Produktqualität<br />

und neue Werkstoffe<br />

Durch den Neubau und die damit einhergehende Vergrößerung der<br />

Legierungsbunkeranlage weiten die Deutschen Edelstahlwerke auch<br />

ihre Legierungspalette aus und können ihren Kunden somit eine<br />

noch größere Anzahl an spezialisierten Werkstoffen im hoch- und<br />

höchstlegierten Bereich anbieten. Dazu gehören zum Beispiel RSH-<br />

Stahl, Röhrenvormaterial, Werkzeugstähle und Wälzlagerstähle.<br />

Im Rahmen des Projekts wird außerdem ein neues Entstaubungskonzept<br />

für das Stahlwerk Witten umgesetzt. Es umfasst dann<br />

neben der Sekundärmetallurgie auch den Bereich rund um den Elektrolichtbogenofen,<br />

sodass das Stahlwerk in Sachen Um weltschutz<br />

ab 2014 zukunftsfähig ist.<br />

<br />

(sm 110702217) K<br />

Kontakt<br />

Deutsche Edelstahlwerke GmbH<br />

Auestraße 4<br />

58452 Witten<br />

Tel. +49 2302 29-0<br />

www.dew-stahl.com<br />

Ticker Steel<br />

ISSF übergibt Award<br />

an Outokumpu<br />

Brüssel. Das International Stainless Steel Forum (ISSF) hat seinen<br />

ersten Nachhaltigkeitspreis der finnischen Outokumpu<br />

verliehen. Der Rostfrei-Erzeuger wurde für seine Erfolge bei der<br />

Abfallvermeidung und der Verbesserung des Materialein satzes<br />

in seinem Werk in Sheffield ausgezeichnet.<br />

Outokumpu verwendet den bei der Stahlherstellung anfallenden<br />

Abfall auf sehr unterschiedliche Weise. So wird die<br />

Schlacke für die Produktion von Asphalt eingesetzt und feuerfester<br />

Abfall als Ersatz für Kalkstein bei der Herstellung von<br />

nichtrostendem Stahl. Der Stahlerzeuger hat seit 2007 mehr<br />

als 80 % seiner Schlacke wiederverwertet und als Straßenbelag<br />

eingesetzt. Im Jahr 2010 wurden 50 % des feuerfesten Abfalls<br />

als Substitut für Kalkstein benutzt. Outokumpu will noch weitere<br />

Verbesserungen erreichen.<br />

<br />

(sm 110702307) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


58 K Special: Edelstahl<br />

Neuer Hochregalanlagenkomplex schafft<br />

Platz und erhöht Kapazitäten<br />

Voß Edelstahlhandel hat kräftig investiert<br />

Neu Wulmstorf. Seit der Gründung 1979 steht Voß dem<br />

Handel als starker Partner in Sachen Edelstahlwerkstoffe zur<br />

Seite. Jetzt hat Voß seine Lagerkapazitäten am Zentrallager<br />

in nur neun Monaten um ein weiteres Hochregallager<br />

erweitert.<br />

WW K Das Gebäude, in dem die neue automatische<br />

Hochregalanlage steht, ragt 22 m<br />

in die Höhe und bietet den Raum für die<br />

Erweiterung der Aluminiumproduktpalette.<br />

Der neue Lagerkomplex zeichnet sich durch<br />

eine transparente und moderne Architektur<br />

aus. Das vom Tageslicht durchflutete Gebäude<br />

sorgt für eine angenehme Arbeitsatmosphäre.<br />

Um zu verhindern, dass das Gebäude<br />

erdrückend wirken könnte, wurde eine<br />

beeindruckende Glasfront eingezogen. Der<br />

Blick auf die Technik schafft dabei einen faszinierenden<br />

Einblick in die Arbeitswelt von<br />

Voß. Mit dem Bau erhält das Unternehmen<br />

mehr Platz und kann Kapazitäten erhöhen.<br />

Die gesamte Lagerlogistik am Zentralstandort<br />

kann nun beeindruckende 120 Positionen<br />

je Stunde schaffen.<br />

Das alles hat aber nichts an den Voß-<br />

Grundprinzipien geändert: Zu denen zählt<br />

eine ausschließliche Konzentration auf die<br />

Handelskunden (d. h. Kundenschutzgarantie),<br />

eine umfangreiche Produktpalette in<br />

Edelstahl und Aluminium sowie ein guter,<br />

zuverlässiger Service. Das Edelstahlprogramm<br />

umfasst die gesamte Palette an<br />

Langprodukten: Rohre, Vierkantrohre, Rohrbögen,<br />

Profile – vor allem lasergeschweißt,<br />

große Rundstähle in über 15 verschiedenen<br />

Güten immer ab Lager. 2007 wurde das<br />

Angebot auch auf Aluminium-Standard-<br />

Güten (sog. FLUTZ-Profile) ausgeweitet – die<br />

neue Anlage schafft die Kapazitäten für<br />

viele neue Abmessungen im Bereich EN AW<br />

6060, eine neue Abmessungspalette in der<br />

Güte EN AW 6082 und eine Erweiterung im<br />

Bereich EN AW 2007. Der Vorteil, sowohl<br />

Aluminium als auch Edelstahl als Paket be ­<br />

ziehen zu können, vereinfacht die Logistik<br />

– das spart Zeit und Transportkosten.<br />

Unter Service versteht man bei Voß aber<br />

nicht nur Produktpalette und Lieferzuverlässigkeit,<br />

sondern auch die Flexibilität des<br />

eigenen Schleifservices. Sonderwünsche<br />

sind dabei immer möglich. Laufend wird in<br />

Neu Wulmstorf an weiteren Optimierungen<br />

gearbeitet: zwischenzeitlich sind alle Standorte<br />

mit einem eigenen Bestand an Aluminiumprofilen<br />

bestückt. So können alle Kunden<br />

in Deutschland, Österreich, England<br />

und Frankreich flächendeckend schnell versorgt<br />

werden.<br />

Über die neue Lagerhalle ist man sichtlich<br />

stolz bei Voß. »Das ist ja auch ein Gemeinschaftswerk.<br />

Ohne die Flexibilität und Be ­<br />

reitschaft unserer Mitarbeiter, während der<br />

Bauphase sich vermehrt zu engagieren, wäre<br />

es nicht gegangen« bestätigen die beiden<br />

Geschäftsführer, Thorsten Studemund und<br />

Markus Fischer. »Wir haben das dann auch<br />

mithilfe einer Web-Cam dokumentiert. Über<br />

die Internetseite www.voss­ edelstahl.de ließ<br />

sich der gesamte Bau verfolgen«.<br />

<br />

(sm 110702289) K<br />

Kontakt<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />

Lessingstraße 39<br />

21629 Neu Wulmstorf<br />

Tel. +49 40 700165-0<br />

www.voss-edelstahl.de<br />

(110702289/2)<br />

Das neue Hochregallager bietet viel Raum<br />

für Erweiterungen (Foto: Voß).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Fachmedien<br />

WW Jochen Adams, Peter Drodten,<br />

Wolfgang Drodten: Edelstahl Rostfrei –<br />

Stainless Steel. Deutsch-Englisch<br />

BDS Bundesverband Deutscher Stahlhandel AG,<br />

Düsseldorf 2009, 1. Aufl., 144 S., 104 Abb., A4,<br />

99,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand,<br />

ISBN: 978-3-921457-71-9.<br />

Dieses BDS-Fachbuch behandelt die nichtrostenden<br />

Stähle nach der Umwandlung der nationalen<br />

Normen in die europäischen Normen.<br />

Zurzeit sind es 157 verschiedene Stahlsorten<br />

für 18 Einsatzgebiete. Es soll dem Verkäufer<br />

dieser anspruchsvollen Werkstoffgruppe helfen,<br />

die täglichen Herausforderungen im Verkaufsgespräch<br />

zu meistern. Für den Spezialisten<br />

sind werkstoffkundliche Zusammenhänge,<br />

insbesondere bei der Korrosionsbeanspruchung<br />

und beim Verarbeitungsverhalten, z. B.<br />

durch das Schweißen, erläutert. Diese Bereiche<br />

liegen besonders markiert vor. Wer nicht in die<br />

Tiefe gehen muss, kann sie überlesen.<br />

Die Autoren kommen aus einem weltweit<br />

agierenden Distributionsunternehmen, aus<br />

dem Forschungsbereich eines Stahlherstellers<br />

und aus der Unternehmensleitung eines<br />

weltweit operierenden Apparatebauers.<br />

Somit ist sichergestellt, dass Erfahrungen<br />

aus all diesen Bereichen in das Fachbuch<br />

eingeflossen sind.<br />

(sm 110602147) K<br />

Kontakt<br />

BDS AG – Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

Oryx steigert Umsatz um 140 %<br />

WW Mülheim a. d. Ruhr/Dordrecht. Oryx<br />

Stainless, eines der weltweit größten Edelstahlschrotthandelsunternehmen,<br />

hat im Ge ­<br />

schäftsjahr 2010 seinen Umsatz um 140 % auf<br />

rd. 800 Mill. € gesteigert. So konnte mit knapp<br />

450.000 t im vergangenen Jahr 60 % mehr<br />

Edelstahlschrott als 2009 umgesetzt werden.<br />

Die gestiegenen Rohstoffpreise haben sich<br />

positiv auf den Umsatz ausgewirkt. Der Weltmarktanteil<br />

des mittelständischen und eigentümergeführten<br />

Unternehmens liegt bei 5 %.<br />

2011 soll die Umsatzgrenze von 1 Mrd. €<br />

überschritten werden. Dafür will Oryx Stainless<br />

mehr als 500.000 t Edelstahlschrott umschlagen.<br />

Mittelfristig strebt das Unternehmen ein<br />

jährliches Wachstum von 5 bis 6 % an. Derzeit<br />

werden zwei Drittel des Umsatzes in Europa<br />

erzielt, ein Drittel generiert das Unternehmen<br />

auf dem asiatischen Markt. »Der asiatische<br />

Raum wird für die Edelstahlbranche und damit<br />

auch für Oryx Stainless noch weiter an Bedeutung<br />

gewinnen. Um an dem Wachstum in<br />

dieser Region noch besser teilhaben zu können,<br />

haben wir uns entschlossen, neben den<br />

europäischen Standorten einen Dritten im<br />

asiatischen Raum zu eröffnen«, so Ewout<br />

Slooff, Vorstandsmitglied und Gesellschafter<br />

der Oryx Stainless. Der asiatische Stützpunkt<br />

soll in den nächsten 15 Monaten operativ werden<br />

und die Verantwortung für Einkauf und<br />

Vermarktung in der gesamten pazifisch-asiatischen<br />

Region übernehmen.<br />

WW www.oryxstainless.com<br />

<br />

(sm 110702219) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


60 K Special: Edelstahl<br />

Edelstahlgüte stellt sich dem Wettbewerb<br />

mit Nickellegierungen und Titan<br />

Outokumpu führt Hochleistungsstahlsorte ein<br />

Helsinki. Der führende Edelstahlhersteller Outokumpu hat<br />

die Hochleistungsstahlsorte 654 SMO ® in den Markt eingeführt.<br />

Dank ihrer hervorragenden Korrosionsbeständigkeit<br />

und mechanischen Eigenschaften erweitert diese Stahlsorte<br />

den Anwendungsbereich von Edelstahl um eine kostengünstige<br />

Alternative für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen,<br />

in denen derzeit Nickellegierungen und Titan zum<br />

Einsatz kommen.<br />

WW K 654 SMO ist eine superaustenitische<br />

Stahlsorte, deren Beständigkeit gegenüber<br />

Loch- und Spaltkorrosion weit über der<br />

anderer Edelstähle liegt. Diese Güte weist<br />

eine fast doppelt so hohe Festigkeit wie<br />

gängige austenitische Edelstahlgüten auf<br />

und verfügt über eine ausgezeichnete Verformbarkeit<br />

und Zähigkeit sowie über sehr<br />

gute Verarbeitungseigenschaften.<br />

Der Werkstoff bietet eine Kombination<br />

aus exzellenter Korrosionsbeständigkeit und<br />

hervorragenden mechanischen Eigenschaften,<br />

wodurch sich diese Güte als eine<br />

äußerst interessante Alternative zu Nickelbasislegierungen<br />

und Titan anbietet. Sie<br />

eignet sich zur Verwendung in einem breitgefächerten<br />

Anwendungsbereich, zu dem<br />

auch der Einsatz unter extremen Betriebsbedingungen<br />

zählt. Zudem ergibt sich ein<br />

klarer Kostenvorteil, da dieser Stahl einen<br />

erheblich geringeren Nickel- und Molybdängehalt<br />

aufweist als andere gängige Nickellegierungen<br />

wie C-276. Daher kann diese<br />

Edelstahlgüte als »Lean-Nickelbasislegierung«<br />

bezeichnet werden. Hersteller von<br />

Plattenwärmetauschern sind eine Kundengruppe,<br />

die erheblich von der Güte 654<br />

SMO profitieren kann.<br />

»Durch einen Umstieg von Nickelbasislegierungen<br />

auf 654 SMO lassen sich finanzielle<br />

Risiken senken, da unser Produkt eine<br />

sehr viel bessere Preisstabilität bietet. Unsere<br />

Kunden sind nicht mehr von der Verfügbarkeit<br />

von Titan abhängig, das in der Vergangenheit<br />

äußerst starken Fluktuationen<br />

unterlegen war. 654 SMO bietet als Ersatz<br />

für Titan die Möglichkeit der Reduzierung<br />

der eingesetzten Blechdicke«, so Mikael<br />

Willför von der Technical Market Development<br />

Group im Avesta-Forschungszentrum<br />

von Outokumpu.<br />

Kühlrohre für Kernkraftwerke sind ein<br />

interessantes Beispiel, in denen Titan durch<br />

die sogenannte »Tröpfchenerosion« beschädigt<br />

werden kann. Die höhere Erosionsbeständigkeit<br />

und hervorragende Festigkeit<br />

des 654 SMO ermöglicht bei Rohrleitungen<br />

eine im Vergleich zu Titan dünnere Wandstärke<br />

und höhere Zuverlässigkeit. Der Edelstahl<br />

wurde in den aggressivsten Bereichen<br />

Ticker Steel<br />

Positives erstes Quartal für Aperam<br />

Luxemburg. Der luxemburgische Rostfrei-<br />

und Spezialstahlerzeuger Aperam<br />

verzeichnete bereits im ersten Quartal<br />

2011 einen Anstieg von Umsatz und<br />

Ergebnis im Vergleich zum Schlussquartal<br />

des Vorjahres.<br />

Von Januar bis März steigerte Aperam<br />

ihren Umsatz im Vergleich zum vierten<br />

Quartal 2010 um 17 % auf 1,681 Mrd.<br />

USD. Dem zugrunde lag ein Anstieg des<br />

Absatzes um 23 % auf 452.000 t.<br />

von schwedischen und finnischen Kernreaktorkondensatoren<br />

erfolgreich als Ersatz von<br />

Titan eingesetzt.<br />

Andere Anwendungsgebiete, bei denen<br />

sich mit diesem Werkstoff ein klarer Kostenvorteil<br />

ergibt, sind Förderleitungen in der<br />

Öl- und Gasindustrie, Meerwasserkühlsysteme,<br />

Filter zur Abgasbehandlung sowie sonstige<br />

Anlagenkomponenten der Rauchgasreinigung.<br />

Die Markteinführung der Stahlsorte er ­<br />

folgt im Einklang mit Outokumpus Strategie<br />

zur Förderung von nichtrostenden Sonderwerkstoffen<br />

und stärkt den Ruf des Unternehmens<br />

als weltweit führender Hersteller<br />

von Spezialedelstählen. Der Zeitpunkt für<br />

die Markteinführung ist gut gewählt, da die<br />

neue Güte aufgrund der erhöhten Nickelpreise<br />

eine interessante und kostengünstige<br />

Alternative darstellt.<br />

654 SMO ist eine bewährte Lösung für<br />

Umgebungen, in denen eine außergewöhnlich<br />

hohe Korrosionsbeständigkeit und he ­<br />

rausragende mechanische Eigenschaften<br />

gefordert sind.<br />

WW www.outokumpu.com<br />

<br />

(sm 110702291) K<br />

Dieses Plus führte zusammen mit einer<br />

Verbesserung der Margen zu einer Verbesserung<br />

des operativen Ergebnisses<br />

(EBITDA) auf 139 (22) Mill. USD. Unter<br />

dem Strich verblieb ein Nettogewinn von<br />

25 (2) Mill. USD.<br />

Den größten Umsatzanteil im Erstquartal<br />

lieferte die Sparte Rostfrei- und Elektrostahl<br />

mit 1,440 Mrd. USD gefolgt von<br />

Services & Solutions mit 728 Mill. USD.<br />

<br />

(sm 110702292) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Special: Edelstahl K 61<br />

Stainless 2011 in Brünn<br />

sehr erfolgreich<br />

WW Xanten/Brünn. Der internationale<br />

Stainless-Steel-Kongress Stainless fand am<br />

17. und 18. Mai 2011 zum zweiten Mal im<br />

tschechischen Brünn statt. Die Veranstaltung<br />

war die sechste ihrer Art und hatte<br />

zuvor bis zum Jahr 2007 alle zwei Jahre in<br />

Ostrava stattgefunden. Erst 2009 wechselten<br />

der verantwortliche Veranstalter und<br />

somit auch der Veranstaltungsort.<br />

Rd. 140 Aussteller aus 16 Ländern der<br />

Welt zeigten in Brünn ihre neuesten Produktentwicklungen<br />

und Dienstleistungen.<br />

Immerhin waren rd. 80 % der Aussteller<br />

aus dem Ausland gekommen. Länder wie<br />

Deutschland, Italien, Polen, die Niederlande,<br />

Österreich, die Schweiz und Belgien waren<br />

besonders stark vertreten. Mancher Aussteller<br />

zeigte sich bereits am ersten Tag der<br />

Fachmesse hochzufrieden. Die von nahezu<br />

allen Ausstellern sehr geschätzten qualifizierten<br />

Fachbesucher waren von der Vielfalt<br />

des Messeangebots beeindruckt.<br />

Neben vielen bedeutenden Unternehmen<br />

präsentierte ThyssenKrupp seine neuen hitzebeständigen<br />

Stähle Thermax ® , die u. a.<br />

wegen ihrer besonders hohen Hitzebeständigkeit<br />

bei der Herstellung von Abgasanlagen<br />

für Automobile eingesetzt werden. Zu<br />

den Ausstellern gehörte auch SCHMOLZ +<br />

BICKENBACH Edelstahl, die ihre Fähigkeiten<br />

als Stahlhersteller, -bearbeiter und -distributeur<br />

eindrucksvoll zur Schau stellten. Industeel<br />

ArcelorMittal Belgium präsentierte u. a.<br />

ihre warmgewalzten, nichtrostenden Quartobleche<br />

mit Dicken von 5 bis 200 mm,<br />

während Marcegaglia die ganze Palette ihre<br />

Produktion von geschweißten, nicht rostenden<br />

Rohren vorstellte. ATI (Allegheny<br />

Technologies Incorporated), Hersteller von<br />

Spezialstählen für die Raumfahrt- und Rüstungsindustrie,<br />

die chemische Industrie und<br />

andere Industriezweige, präsentierte seine<br />

gesamte Produktpalette, zu der Titan und<br />

Titanlegierungen, nickelbasierte Legierungen<br />

und Superlegierungen, Edel- und Spezialstähle<br />

und weitere andere Werkstoffe<br />

gehören.<br />

WW www.stainless2011.com<br />

<br />

(sm 110702270) K<br />

Stahlindustrie fürchtet<br />

Verdoppelung der EEG-Kosten<br />

WW Düsseldorf. Der Stahlindustrie droht<br />

nach den gegenwärtigen Plänen zur Novellierung<br />

des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG) eine Verdoppelung der EEG-Kosten<br />

auf mindestens 400 Mill. € im Jahr. »Dies<br />

wäre nach den jüngsten Beschlüssen der EU<br />

zu den Emissionshandels-Benchmarks ein<br />

erneuter schwerer Schlag gegen den Stahlstandort«,<br />

erklärt Hans Jürgen Kerkhoff,<br />

Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

in Düsseldorf. »Angesichts der sich summierenden<br />

energie- und klimapolitischen Kosten<br />

müssen alle Möglichkeiten genutzt werden,<br />

die Strompreise der energieintensiven<br />

Industrien auf ein wettbewerbsfähiges Ni ­<br />

veau zu senken. Mit dem vorliegenden Entwurf<br />

des Bundesumweltministeriums ge ­<br />

schieht aber genau das Gegenteil. Dies wäre<br />

ein schlechter Start für die Energiewende.«<br />

Der Gesetzentwurf soll als Teil der Energiewende<br />

verabschiedet werden. Es ist zwar<br />

geplant, die Begrenzung der EEG-Umlage<br />

für energieintensive und im internationalen<br />

Wettbewerb stehende Unternehmen grundsätzlich<br />

fortzuführen. Viele Stahlunternehmen<br />

müssten dennoch künftig die volle<br />

EEG-Umlage zahlen, da eine Ermäßigung an<br />

unerfüllbare Auflagen geknüpft werde. Zum<br />

Beispiel werden technisch unrealistische<br />

Energieeinsparziele vorgegeben. Außerdem<br />

soll industrieller Eigenstrom der Umlage<br />

unterliegen, was auch ökologisch nicht sinnvoll<br />

wäre. »Hier muss die Bundesregierung<br />

dringend korrigieren. Statt Übereile beim<br />

EEG ist mehr Sorgfalt im Hinblick auf die<br />

Konsequenzen für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Industrie erforderlich«, mahnt Kerkhoff.<br />

Schon jetzt drohen der Stahlindustrie<br />

in Deutschland ab 2013 erhebliche Mehrkosten.<br />

Ein verantwortungsloser Beschluss<br />

zu den Benchmarks beim europäischen<br />

Emissionsrechtehandel, dem keine andere<br />

Region der Welt außerhalb der EU folgen<br />

will, führe zu Belastungen im Wettbewerb<br />

auf den globalen Märkten. Dabei ist Stahl<br />

Werkstoff Nr. 1. »Stahl ist eine wichtige<br />

Basis für den Bestand der industriellen Wertschöpfungsketten<br />

in Deutschland und leistet<br />

als Werkstoff einen unverzichtbaren<br />

Beitrag für eine verantwortungsvolle Energie-<br />

und Klimapolitik«, so der Verbandspräsident.<br />

<br />

(sm 110702303) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


62 K Special: Edelstahl<br />

Stahl mal anders:<br />

Vom Stahlwerk in die Künstlerwerkstatt<br />

Wolfgang Lamché im Stahl-Zentrum<br />

Düsseldorf (ES). Wer mit Stahl nur einen kühlen, tonnenschweren<br />

Industriewerkstoff verbindet, der irrt. Dass Stahl<br />

viel mehr sein kann, zeigt Wolfgang Lamché derzeit<br />

eindrucksvoll im Stahl-Zentrum in Düsseldorf. Dort stellt<br />

der Bildhauer im Foyer bis September 2011 ausgewählte<br />

Kunstwerke aus.<br />

WW K Der im münsterländischen Ennigerloh<br />

wohnende Objektkünstler arbeitet hauptsächlich<br />

mit Edelstahl und spielt dabei mit<br />

Licht und Reflexion sowie mit den verschiedensten<br />

Perspektiven. Er foliert das Flachmaterial<br />

beidseitig und legt den Schnitt fest,<br />

bevor die Objekte mit einer Walze in ihre<br />

endgültige Form gebracht werden. Für seine<br />

Arbeiten verwendet er Edelstahlsorten von<br />

ThyssenKrupp Schulte. Die Lichtschwingen<br />

sind aus gewalzten, hochpolierten und<br />

meistens dreieckigen Edelstahlblechstücken<br />

gefertigt.<br />

Wolfgang Lamché, 1947 in Hamm geboren<br />

und bereits während der Schule als freier<br />

Mitarbeiter in einer Werbeagentur tätig,<br />

begann 1968 nach dem Abitur ein BWL-<br />

Studium an der Westfälischen Wilhelms-<br />

Universität in Münster. Ein Jahr später wurde<br />

ihm jedoch bereits klar, dass er lieber praktisch<br />

arbeiten will. Dazu bot sich ihm 1970<br />

die Gelegenheit, eine verkürzte Ausbildung<br />

bei einem Steinbildhauer in Ahlen zu beginnen,<br />

für den er auch während der Schule<br />

gelegentlich arbeitete. Dies war die Initialzündung<br />

für Lamchés berufliche Karriere als<br />

Künstler. Fortan arbeitete der Bildhauer mit<br />

Sandstein, bis sich ein Auftrag des damaligen<br />

Unternehmens Polysius in Neubeckum,<br />

heute ThyssenKrupp Polysius, nicht wie ge -<br />

wohnt mit Stein oder Bronze ausführen ließ.<br />

Daraufhin entdeckte er Stahl als Werkstoff<br />

für seine künstlerischen Arbeiten. »Das Reizvolle<br />

an Stahl sind seine Vielfältigkeit und<br />

die wunderschönen Reflexionen. Es ist jedes<br />

Mal eine Herausforderung für mich, aus<br />

dem vermeintlich kalten Edelstahl traumhaf-<br />

(110702290/2)<br />

(110702290/1)<br />

Die Umwelt wird durch die Reflexionen zum Bestandteil der<br />

Lichtschwingen.<br />

Die gekringelte Lichtschwinge steht auf schwarzem Granit<br />

(Fotos: Wolfgang Lamché).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Special: Edelstahl K 63<br />

Massivumformung rechnet<br />

mit neuen Aufträgen<br />

Diese Lichtschwinge erinnert an die Hörner eines Widders.<br />

(110702290/3)<br />

WW Hagen. Die Stimmung in der Massivumformungsbranche ist gut.<br />

Wie gut, zeigte sich Anfang April auf der Hannover Messe: Mit 31<br />

Unternehmen präsentierten sich so viele Mitglieder des Industrieverbandes<br />

Massivumformung auf der Messe wie noch nie. Mit einer<br />

Fläche von rd. 850 m 2 stellten die Unternehmen den größten Branchenstand<br />

innerhalb der Zuliefermesse »Indus trial Supply«. Hier<br />

zeigten sie Trends und technische Innovationen zum Themenschwerpunkt<br />

Leichtbau.<br />

Der Geschäftsführer des Verbandes, Dr. Theodor L. Tutmann, rechnet<br />

parallel zum konjunkturellen Aufschwung mit einem satten Plus<br />

bei den Auftragseingängen: »Für das laufende Jahr erwarten wir<br />

eine Steigerung um 10 % im Branchendurchschnitt. Das Wachstum<br />

der Fahrzeugzulieferer wird sogar darüber liegen«, sagte er. Auch<br />

die Nachfrage aus dem Maschinenbau gestalte sich zunehmend<br />

dynamisch. Derzeit erwirtschaftet die Branche einen Jahresumsatz<br />

von rd. 6,5 Mrd. €.<br />

(sm 110702193) K<br />

te Objekte zu gestalten, die den Betrachter auf sehr spielerische Art<br />

in ihren Bann ziehen«, so der Stahlkünstler.<br />

Lamchés künstlerisches Talent und seine fachlichen, technischen<br />

und organisatorischen Fähigkeiten machten ihn zu einem inzwischen<br />

bekannten Objektkünstler. Mitunter ist es wohl auch seiner<br />

offenen und unkomplizierten Persönlichkeit zu verdanken, dass<br />

zahlreiche prestigeträchtige Ausstellungen u. a. in Berlin, Hongkong,<br />

Mailand, New York oder Paris in seiner Vita zu finden sind. Auch<br />

Konzerne wie ThyssenKrupp und Siemens, Kommunen und Banken<br />

stellten seine Kunstwerke bisher aus. Ein großes Werk findet sich in<br />

der nordrhein-westfälischen Landesvertretung in Berlin. Der Künstler<br />

versteht es, seine Kunst mit der Corporate Identity des Auftraggebers<br />

sowie den baulichen und örtlichen Gegebenheiten in Einklang<br />

zu bringen und zu einem Ge samtkunstwerk verschmelzen zu<br />

lassen.<br />

(sm 110702290) K<br />

Kontakt<br />

Wolfgang Lamché<br />

Ostenfelder Straße 32<br />

59320 Ennigerloh<br />

Tel. +49 2524 7500<br />

www.lamche.com<br />

Neu: DB Schenker Rail Romania<br />

WW Berlin/Bukarest. Kürzlich fand in Bukarest die Umfirmierung<br />

der Logistic Services Danubius SRL in DB Schenker Rail Romania SRL<br />

statt. DB Schenker Rail Romania soll mehr Güterverkehr von der<br />

Straße auf die Schiene verlagern und den Kunden durchgängige<br />

Transporte aus einer Hand anbieten. Dafür wurde gezielt in Lokomotiven<br />

und Güterwagen investiert. Schon heute sind rd. 45 % der<br />

Verkehre grenzüberschreitend und das Unternehmen verfügt über<br />

Grenzabkommen mit den Bahnen benachbarter Länder.<br />

<br />

(sm 110702280) K<br />

Outokumpu nimmt Recyclinganlage in Betrieb<br />

Espoo. Der finnische Rostfrei-Erzeuger Outokumpu hat seine An -<br />

lage zur Säureregenerierung im schwedischen Avesta in Betrieb<br />

genommen. Mittels Filtration wird die beim Glühen und Beizen eingesetzte<br />

Säure so aufbereitet, dass 95 % wieder in der Produktion<br />

eingesetzt werden können. Außerdem wird die Nitratemission in<br />

den Fluss Dalälven um ein Drittel reduziert. Schließlich wird noch<br />

Metall wieder ge wonnen, das anschließend wieder bei der Erzeugung<br />

von Stahl eingesetzt wird. Das Projekt wurde im März 2009<br />

begonnen und kostete 28 Mill. €. <br />

(sm 110702304) K<br />

Wasserstrahlschneiden<br />

• Edelstahl<br />

• Aluminium<br />

• Stahlbleche<br />

• Verbundstoffe<br />

• Stein<br />

• Glas<br />

• Kunststoffe<br />

• Pappe<br />

• Textilien<br />

• Mehrschichtmaterialien<br />

• ... uvm!<br />

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!<br />

Friedhelm Jung GmbH<br />

Hommeswiese 95<br />

D-57258 Freudenberg<br />

Tel.: 02734-27 48-0<br />

Fax: 02734-27 48 48<br />

E-Mail: info@friedhelm-jung.de<br />

Internet: www.friedhelm-jung.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


64 K Special: Edelstahl<br />

Dammbau mit Beton<br />

und Edelstahl<br />

Arbeiten an der atlantischen<br />

Fassade Frankreichs<br />

Bayonne/Renningen. Der Norddamm des Hafens von<br />

Bayonne in Frankreich, rd. 45 Jahre alt, benötigt eine<br />

Erneuerung. Dazu wird in einer zweistufigen Baumaßnahme<br />

eine Betonplatte mit nichtrostenden UGIGRIP ® -Stählen von<br />

UGITECH verstärkt.<br />

Rohstahlproduktion<br />

im Mai 2011<br />

Düsseldorf. Die Rohstahlproduktion in<br />

Deutschland hat sich im Mai 2011 auf<br />

4,1 Mill. t erhöht. Das bereits sehr hohe<br />

Niveau des Vorjahresmonats wurde um<br />

1 % überschritten. Die Kapazitäten wa -<br />

ren im abgelaufenen Monat nahezu vollständig<br />

ausgelastet. Die Stahlkonjunktur<br />

läuft damit weiterhin auf hohen Touren.<br />

Für die kommenden Monate ist mit einer<br />

Beruhigung zu rechnen. (sm 110702327) K<br />

Rostfrei-Seminar<br />

WW K Der Norddamm bildet das Schlüsselelement<br />

zum Schutze der Hafenzugänge<br />

gegenüber den von Nordwesten kommenden<br />

Hauptdünungen des Atlantiks. Da die<br />

vertikale und horizontale Partie der Staumauer<br />

zahlreiche Risse aufweist, musste ein<br />

Sanierungsprogramm ausgearbeitet werden.<br />

Dieses Bauvorhaben wird in zwei Stufen<br />

durchgeführt: Zunächst wurden ab <strong>Juli</strong> 2007<br />

etwaige Hohlräume unter der Betonplatte<br />

des Dammes ermittelt. Diese konnten mit<br />

Steingrundierungen von 40 bis 80 kg oder<br />

200 bis 500 kg aufgefüllt werden. Der zweite<br />

Bauabschnitt beinhaltet die Verstärkung<br />

der Struktur der Staumauerbekrönung in<br />

der vertikalen und horizontalen Partie.<br />

Dabei ist zunächst die vertikale, sehr rissige<br />

Partie auf einer Höhe von 80 bis 100 cm<br />

abzureißen. Diese wird anschließend wieder<br />

errichtet und dabei mit nichtrostenden UGI-<br />

GRIP-Stählen der UGITECH GmbH aus Renningen<br />

bewehrt. Danach erhält die horizontale<br />

Partie ebenfalls eine 40 cm dicke Betonplatte<br />

mit Bewehrungen aus nichtrostendem<br />

Stahl.<br />

Das Gesamtprojekt umfasst ein Volumen<br />

von rd. 10 Mill. € und stellt einzigartige<br />

Arbeiten über der atlantischen Küste dar.<br />

Das Bauvorhaben ist Gegenstand technischer<br />

Sonderregelungen, um die Widerstandsfähigkeit<br />

des Bauwerkes entscheidend<br />

zu verbessern. Bis heute wurden im<br />

zentralen Bereich des Bauwerkes ein Bereich<br />

von ungefähr 150 m verstärkt.<br />

Verbindung von Beton<br />

und nichtrostendem Stahl<br />

Das Bauprojekt soll in seiner Gesamtheit<br />

eine bessere Verteilung der Lasten ermöglichen,<br />

die durch das Bauwerk bei der Wiederauffüllung<br />

der Dammböschung getragen<br />

werden müssen. Die Verbindung von Beton<br />

und Edelstahl garantiert eine deutlich längere<br />

Lebensdauer im Vergleich zu konventionellem<br />

Stahlbeton und stellt ein Novum in<br />

Frankreich dar.<br />

Experimentelle Arbeiten, durchgeführt in<br />

den 1960er-Jahren in Mexiko, belegten den<br />

Erfolg dieser Verbindung. Dabei stellte sich<br />

heraus, dass ein 1 km langer Damm aus<br />

»klassischem« Stahlbeton nur einige Jahre<br />

standhalten konnte, sein »Bruder« mit Be -<br />

wehrungen aus nichtrostendem Stahl allerdings<br />

bis heute keinerlei Schäden aufweist.<br />

Somit werden dadurch auch langfristige<br />

Unterhaltungskosten und aufwendige Wartungen<br />

minimiert. UGIGRIP bietet hierzu ein<br />

breites Spektrum an Bewehrungen aus<br />

nichtrostenden Stählen und erfüllt die Be -<br />

dürfnisse dieses Dammprojektes – zuverlässig,<br />

dauerhaft und umweltfreundlich.<br />

<br />

(sm 110702240) K<br />

Kontakt<br />

UGITECH GmbH<br />

Benzstraße 43<br />

71272 Renningen<br />

Tel. +49 7159 9260-0<br />

www.ugitech.com<br />

WW Düsseldorf. Die Edelstahlhandels-Vereinigung<br />

veranstaltet am 20. September 2011<br />

in Asendorf ein eintägiges Seminar, das sich<br />

speziell an angehende Edelstahlkaufleute<br />

richtet. Das Seminar vermittelt in einem breiten<br />

Spektrum Basiskenntnisse rund um den<br />

nichtrostenden Stahl. Folgen de Themen werden<br />

u. a. behandelt: »Der Markt für nichtrostende<br />

Stähle – Strukturen und Trends«;<br />

»Grundlagen der Werkstoffauswahl«; »An-<br />

arbeitung und Service«; »Werkstoffauswahl<br />

für Langprodukte – aber richtig«.<br />

WW www.edelstahl-rostfrei.de/<br />

page.asp?pageID=1743<br />

<br />

(sm 110501957) K<br />

Euroforum-Seminar:<br />

Stahlmarkt im Überblick<br />

WW Düsseldorf. Auf dem zweitägigen Euroforum-Seminar<br />

»Stahlmarkt im Überblick«<br />

sollen die Teilnehmer alles Wichtige und Wissenswerte<br />

rund um den Stahlmarkt erfahren.<br />

Sie erhalten neben technischen Grundlagen<br />

fundiertes Wissen zu erfolgreichen Beschaffungsstrategien,<br />

unterschiedlichen Vertriebsformen<br />

und dem Umgang mit volatilen Stahlpreisen.<br />

Das Seminar findet am 17. und 18.<br />

August in Osnabrück sowie am 13. und 14.<br />

September 2011 in Duisburg statt. Nach<br />

Ansicht der Ausrichter wissen die Teilnehmer<br />

nach dem Seminar, wie die Wertschöpfung der<br />

Stahlwirtschaft strukturiert ist und funktioniert<br />

und kennen die Strategien des Stahleinkaufs<br />

unter den veränderten Marktbedingungen.<br />

WW www.euroforum.de/<strong>stahlmarkt</strong><br />

<br />

(sm 110702206) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


RECHT K 65<br />

Alles, was RECHT ist<br />

von Christoph Burgmer<br />

Christoph Burgmer<br />

Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

40212 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 586777-0<br />

www.burgmer.com<br />

Anfechtung eines Vergleichs<br />

wegen Drohung<br />

1.) Ein Prozessvergleich kann wegen Drohung<br />

angefochten werden (§ 123 Abs. 1<br />

BGB). Unerheblich ist, ob die Drohung<br />

vom Prozessgegner oder vom Gericht<br />

ausgeht.<br />

Auch wenn eine Partei (notwendig)<br />

anwaltlich vertreten ist, genügt zur<br />

Anfechtung die Beeinflussung ihres Willens,<br />

wenn der Prozessbevollmächtigte<br />

den Vergleich aufgrund der Weisung der<br />

Partei schließt.<br />

2.) Die Voraussetzungen an eine Drohung<br />

i.S.v. § 123 Abs. 1 BGB sind bereits dann<br />

erfüllt, wenn der Vorsitzende Richter<br />

eines Landesarbeitsgerichts gegenüber<br />

einer Prozesspartei äußert: »Gleich werden<br />

Sie an die Wand gestellt und erschossen«,<br />

»Ich reiße Ihnen sonst den Kopf<br />

ab« und »Seien Sie vernünftig, sonst<br />

müssen wir Sie zum Vergleich prügeln«.<br />

Die bloße, auch eindringliche Verdeutlichung<br />

der Prozessrisiken kann regelmäßig<br />

nicht als Drohung gewertet werden.<br />

Die Entscheidung des BAG stellt klar, dass<br />

ein gerichtlich abgeschlossener Vergleich<br />

angefochten werden kann, wenn dieser aufgrund<br />

einer Drohung evtl. durch einen Richter<br />

für das Abschließen eines Prozessvergleichs<br />

ausgesprochen wurde. Die Aufgabe<br />

der Richter ist es, Rechtsstreitigkeiten zu<br />

entscheiden. Darauf hat jede Partei verfassungsgemäß<br />

einen Anspruch (sog. Justizgewährungsanspruch).<br />

Bei einem Güte- oder<br />

einem Kammertermin ist es von Vorteil, dass<br />

Zeugen im Gerichtssaal anwesend sind, sollte<br />

man sich vom Richter bedrängt fühlen.<br />

Ebenso sollte man darauf bestehen, mögliches<br />

Drohverhalten des Richters im Protokoll<br />

aufzunehmen.<br />

BAG, Urteil vom 12.05.2010 – 2 AZR 544/08<br />

Abmahnung schränkt<br />

Kündigungsmöglichkeit ein<br />

1.) Spricht der Arbeitgeber wegen einer<br />

bestimmten Vertragspflichtverletzung<br />

eine Abmahnung aus, so kann er wegen<br />

des darin gerügten Verhaltens des<br />

Arbeitnehmers das Arbeitsverhältnis<br />

nicht mehr – außerordentlich oder<br />

ordentlich – kündigen.<br />

2.) Treten anschließend weitere Pflichtverletzungen<br />

zu den abgemahnten hinzu<br />

oder werden frühere Pflichtverletzungen<br />

dem Arbeitgeber erst nach Ausspruch der<br />

Abmahnung bekannt, kann er auf diese<br />

zur Begründung einer Kündigung zurückgreifen<br />

und dabei die bereits abgemahnten<br />

Verstöße unterstützend heranziehen.<br />

Mit diesem Urteil führt das BAG seine Rechtsprechung<br />

zum Verbrauch eines Kündigungsgrundes<br />

durch Ausspruch einer<br />

Abmahnung fort. Somit verzichtet man<br />

beim vorschnellen Abmahnen zugleich auf<br />

sein etwaiges Kündigungsrecht.<br />

Damit eine Abmahnung auch eine Warnfunktion<br />

hat, sollte sie möglichst zügig ausgesprochen<br />

werden. Es ist jedoch sinnvoll,<br />

sich im Abmahnungsschreiben vorzubehalten,<br />

aufgrund anderer Vergehen zu kündigen.<br />

Formulierungsbeispiel: »Hinsichtlich<br />

anderer Pflichtverletzungen, die nicht<br />

Gegenstand dieser Abmahnung sind, behalten<br />

wir uns den Ausspruch einer Kündigung<br />

vor«.<br />

BAG, Urteil vom 26.11.2009 – 2 AZR 751/08<br />

Falsch berechnete<br />

Kündigungsfrist<br />

1.) Ist die Frist in einer Kündigungserklärung<br />

falsch angegeben, so wird dadurch die<br />

ordentliche Kündigung insgesamt<br />

unwirksam. In diesem Fall muss der<br />

gekündigte Arbeitnehmer innerhalb von<br />

drei Wochen Kündigungsschutzklage<br />

erheben.<br />

2.) Der fünfte Senat des BAG beantwortet<br />

die Frage nicht, ob eine mit zu kurzer<br />

Frist erklärte Kündigung im Regelfall als<br />

Kündigung mit richtiger Frist auszulegen<br />

ist.<br />

Die einzelnen Senate des BAG sind sich<br />

nicht einig, wie mit einer ordentlichen Kündigung<br />

umgegangen werden soll, die mit zu<br />

kurzer Frist ausgesprochen wurde. Zwei<br />

Senate sind der Ansicht, dass bei einer<br />

ordentlichen Kündigung für den Arbeitnehmer<br />

erkennbar ist, dass der Kündigende die<br />

Frist einhalten wollte. Der achte und der nun<br />

urteilende fünfte Senat beantwortet diese<br />

Frage nicht. Falls sich der Arbeitgeber bei<br />

der Berechnung der Kündigungsfrist vertan<br />

hat, so sollte er eine erneute Kündigung<br />

aussprechen. Dies soll nur der Sicherheit<br />

dienen. In dieser Kündigung sollte er jedoch<br />

klarstellen, dass diese Kündigung keine<br />

»Rücknahme« der zuvor ausgesprochenen<br />

Kündigung darstellt. Andernfalls bestünde<br />

die Gefahr, dass das Gericht in dem Kündigungsschutzverfahren<br />

feststellen würde,<br />

dass das Arbeitsverhältnis nicht beendet<br />

wurde, da die ausgesprochene Kündigung<br />

aufgrund der fehlerhaften Frist nicht wirksam<br />

ist.<br />

BAG, Urteil vom 01.09.2010 – 5 AZR 700/09<br />

Unsere Seite »Alles was RECHT ist« informiert in loser<br />

Reihenfolge über Rechtsthemen.<br />

Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht greift an dieser Stelle<br />

aktuelle Themen und Urteile auf.<br />

Bei Rückfragen erreichen Sie ihn unter obiger Adresse.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


66 K Personalien<br />

VIP<br />

Wolfgang Leese wurde 65 Jahre<br />

WW Prof. Dr.-Ing. E.h. Wolfgang Leese, bis<br />

Januar dieses Jahres Vorsitzender des Vorstands<br />

der Salzgitter AG, wurde am 17. Juni<br />

65 Jahre alt. Geboren und aufgewachsen in<br />

Saarbrücken, machte Leese nach der Schule<br />

eine kaufmännische Lehre. Im Anschluss<br />

schloss er ein Studium an der Hochschule<br />

seiner Heimatstadt mit dem Diplom-Be -<br />

triebswirt ab. Zum Stahl kam er 1973 als<br />

Controlling-Direktor der Eisengießerei Halbergerhütte.<br />

Sein Chef im Saarland war<br />

Dr. jur. Gerhard Cromme, der ihn 1988 als<br />

Direktor für Sonderaufgaben und Controlling<br />

in den Krupp-Konzern holte. Es folgten<br />

Stationen bei den Hüttenwerken Krupp Mannesmann,<br />

Krupp Hoesch Verarbeitung und<br />

Hoesch Hohenlimburg sowie bei Krupp<br />

Thyssen Nirosta und Krupp Thyssen Stainless.<br />

Im Jahr 1999 wurde Leese zum Vorstandsvorsitzenden<br />

des Salzgitter-Konzerns er -<br />

nannt. Mit seiner unprätentiösen Art gelang<br />

es dem Saarländer schnell, nach dem Weggang<br />

seines Vorgängers Ruhe und Kontinuität<br />

in den Konzern zu bringen. Kurz nach Leeses<br />

Amtsantritt kaufte Salzgitter von Vodafone<br />

für einen Euro die Mannesmannröhren-<br />

Werke in Mülheim an der Ruhr. Zu dem erwies<br />

sich das von Leese eingeführte dezentrale<br />

Führungskonzept mit einer Holdingstruktur<br />

als Erfolg. Nach dem Börsengang verfolgte er<br />

stets das Konzept des Alleingangs für Salzgitter,<br />

das auch dank der Beteiligung des Landes<br />

Niedersachsen aufging. Als Glücksgriff<br />

zeigten sich zudem Akquisitionen wie der<br />

Kauf der Klöckner-Werke 2007 und die Be -<br />

teiligung am Kupferkonzern Aurubis.<br />

2008 wurde Wolfgang Leese von der<br />

Financial Times Deutschland zum »Strategen<br />

des Jahres« gewählt. Das Handelsblatt<br />

bezeichnete ihn wegen seiner teils pessimistischen<br />

Prognosen einmal als »Kassandra<br />

des Stahls«. Seine Prophezeiung aus dem<br />

Jahr 2000, er werde der sein, der zuletzt<br />

lacht, hat sich im Rückblick auf seine berufliche<br />

Laufbahn bewahrheitet. Während seiner<br />

Amtszeit hat sich der Aktienkurs des<br />

Salzgitter-Konzerns versiebenfacht.<br />

Im Jahr 2007 verlieh ihm die TU Braunschweig<br />

die Ehrendoktorwürde. Die TU<br />

Chemnitz ernannte ihn ein Jahr später zum<br />

Honorarprofessor. Einige Monate vor seinem<br />

Vertragsende übergab der Aufsichtsrat<br />

auf Leeses Wunsch hin den Vorstandsvorsitz<br />

an seinen Nachfolger Prof. Heinz Jörg Fuhrmann.<br />

Leese ist heute noch Mitglied der<br />

Aufsichtsräte von Aurubis und MAN Nutzfahrzeuge.<br />

<br />

(sm 110702282) K<br />

WW Prof. Dr.-Ing. Hubertus Christ, früher<br />

Vorsitzender des Deutschen Verbandes<br />

Technisch-Wissenschaftlicher Vereine (DVT),<br />

feiert am 10. <strong>Juli</strong> seinen 75. Geburtstag.<br />

<br />

(sm 110702252) K<br />

WW Am 14. <strong>Juli</strong> wird Dipl.-Kfm. Fritz Fischer,<br />

früher Vorstandsmitglied der Krupp Hoesch<br />

Stahl AG sowie Vorsitzender der Walzstahl-<br />

Vereinigung, 75 Jahre alt. (sm 110702253) K<br />

WW Prof. Dr.-Ing. Hans-Dieter Kunze, ehemals<br />

geschäftsführender Institutsleiter des Frauenhofer<br />

Instituts für Fertigungstechnik und an -<br />

gewandte Materialforschung (IFAM), hat am<br />

24. <strong>Juli</strong> 75. Geburtstag. (sm 110702254) K<br />

WW Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz, Mitglied<br />

des Aufsichtsrats und bis Januar 2011 Vorstandsvorsitzender<br />

der ThyssenKrupp AG,<br />

begeht am 24. <strong>Juli</strong> seinen 70. Geburtstag.<br />

<br />

(sm 110702255) K<br />

WW Am 2. August wird Norbert Srowig,<br />

vormals Geschäftsführer der Oschatz GmbH,<br />

70 Jahre alt. (sm 11070XXXX) K<br />

WWSeinen 70. Geburtstag begeht am 3. Au -<br />

gust Rolf Willeke, früher Geschäftsführendes<br />

Präsidiumsmitglied, Bundesvereinigung der<br />

deutschen Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />

e.V. (BDSV). (sm 11070XXXX) K<br />

WWGünter Hölscher, früher Geschäftsführer,<br />

MDS Mannesmann Demag Sack GmbH,<br />

wird am 5. August 85 Jahre alt.<br />

<br />

(sm 11070XXXX) K<br />

WW Auf dem 25. Deutschen Ingenieurtag<br />

wurde Prof. Dr.-Ing. Hans-Jörg Bullinger,<br />

Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, mit<br />

der Grashof-Denkmünze, der höchsten Auszeichnung<br />

des Vereins Deutscher Ingenieure,<br />

geehrt. Der VDI-Präsident Prof. Dr.-Ing. Bruno<br />

O. Braun würdigte Bullingers langjährige,<br />

herausragende Arbeit und seine Verdienste<br />

für das Ingenieur wesen. (sm 110702301) K<br />

Ekkehard Schulz wird 70 Jahre<br />

WW Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. Ekkehard<br />

D. Schulz, bis Januar Vorsitzender des<br />

Vorstands bei ThyssenKrupp, wird am 24.<br />

<strong>Juli</strong> 70 Jahre alt. Geboren in Bromberg,<br />

machte er 1961 in Kaiserslautern das Abitur.<br />

1967 beendete er sein Studium der Eisenhüttenkunde<br />

an der TU Clausthal mit dem<br />

Diplom. Im Anschluss arbeitete er am Institut<br />

für allgemeine Metallurgie und Gießereiwesen,<br />

wo er 1971 promovierte.<br />

Schulz verbrachte sein ganzes Berufsleben<br />

beim Thyssen-Konzern, beginnend im Jahr<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Personalien K 67<br />

VIP<br />

1972 als Vorstandsassistent bei Thyssen Niederrhein<br />

in Oberhausen. Es folgten u. a. Stationen<br />

als Werksdirektor der Werke Ruhrort<br />

und Hüttenbetrieb Meiderich sowie als<br />

Werksdirektor Betriebswirtschaft der Thyssen<br />

Stahl AG. Der Aufsichtsrat berief ihn 1985<br />

zum stellvertretenden, ein Jahr später zum<br />

ordentlichen Vorstandsmitglied der Thyssen<br />

Stahl AG. Dort war er für das Ressort Produktion,<br />

ab 1988 für die gesamte Technik zuständig.<br />

1991 wurde Schulz zum Vorstandsvorsitzenden<br />

der Thyssen Stahl AG und zum Mitglied<br />

des Vorstandes der Thyssen AG.<br />

Zu Beginn der Stahlkrise Anfang der<br />

1990er-Jahre schuf Schulz die Basis für eine<br />

dauerhafte Erholung der Stahlsparte. Er<br />

wirkte maßgeblich an der Fusion von Thyssen<br />

Stahl mit Krupp Hoesch Stahl zur Thyssen-<br />

Krupp Stahl AG mit. Seit 2001 stand Schulz<br />

in alleiniger Verantwortung an der Konzernspitze.<br />

Sowohl im Aufsichtsrat als auch bei<br />

den Arbeitnehmervertretern genoss er, der<br />

als bodenständig, geradlinig und fair gilt,<br />

stets großes Ansehen.<br />

Er hat sich unermüdlich in zahlreichen<br />

Organisationen, Verbänden und Einrichtungen<br />

engagiert. Die Förderung des Ingenieurnachwuchses<br />

liegt Ekkehard Schulz<br />

besonders am Herzen. Ihm selbst wurden<br />

zahlreiche Ehrungen zuteil: u. a. verlieh ihm<br />

1999 die TU Clausthal den Professorentitel.<br />

Ehrendoktorwürden erhielt er von der TU<br />

Berlin und der RWTH Aachen. 2008 freute<br />

sich Schulz über den Innovationspreis des<br />

Landes NRW für sein Lebenswerk. Stolz ist<br />

er auch auf die Richard-Merton-Ehrennadel<br />

des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft,<br />

die ihm in diesem Jahr verliehen<br />

wurde. Diese höchste Auszeichnung des<br />

Verbandes hatte er für seine Verdienste um<br />

den Stifterverband erhalten, dessen Vorstandsmitglied<br />

er seit 1998 ist.<br />

Seit seinem Ausscheiden als Vorstandsvorsitzender<br />

von ThyssenKrupp gehört Ekkehard<br />

Schulz dem Aufsichtsrat des Unternehmens<br />

an. Dort ist er Vertreter des Hauptaktionärs,<br />

der Alfried Krupp von Bohlen und<br />

Halbach-Stiftung.<br />

(sm 110702299) K<br />

ISSF-Führung neu aufgestellt<br />

WW Das International Stainless Steel Forum<br />

(ISSF) hat seine Führungsriege neu aufgestellt.<br />

Die Mitglieder des Verbandes wählten<br />

während der 15. Jahrestagung in Madrid<br />

Chang Kwan Oh (Posco) zum Chairman.<br />

Seine Stellvertreter wurden Bernard Fontana<br />

(Aperam) und Bernardo Velazques<br />

(Acerinox). Mika Seitovirta (Outokumpu) ist<br />

Schatzmeister und Pascal Payet-Gaspard<br />

(ISSF) Generalsekretär. Ins Executive Committee<br />

zogen Dingbo Lou (Baoshan Iron &<br />

Steel), Ratan Jindal (Jindal Stainless), Xiaobo<br />

Li (Taiyuan Iron & Steel), Clemens Iller<br />

(ThyssenKrupp Nirosta), Hiroshi Kinoshita<br />

(Nippon Steel & Sumikin Stainless Steel)<br />

sowie Jeffrey Hsu (Yusco) ein. Ihre Mandate<br />

enden nach Ablauf eines Jahres im Mai 2012.<br />

Außerdem wurde das indische Unternehmen<br />

Sunflag Iron & Steel als 71. Mitglied des Verbandes<br />

aufgenommen. (sm 110702296) K<br />

ArcelorMittal erweitert<br />

Management Commitee<br />

WW Der Stahlerzeuger ArcelorMittal hat in<br />

seinem Verwaltungsrat einige Veränderungen<br />

vorgenommen. Chairman und CEO<br />

Lakshmi Mittal nahm das Ausscheiden von<br />

Christophe Cornier zum Anlass und teilte<br />

Zuständigkeiten neu ein. Er erhofft sich so<br />

neue Ideen und Perspektiven für die weitere<br />

Entwicklung des Geschäfts. Außerdem wurde<br />

das Management Committee von 12 auf<br />

25 Mitglieder erweitert, um die Zusammenarbeit<br />

der einzelnen Bereiche zu verbessern.<br />

Cornier fungiert künftig für Verwaltungsrat<br />

und CEO noch als Berater und bleibt zudem<br />

Chairman bei ArcelorMittal in Frankreich.<br />

Finanzvorstand Aditya Mittal, der bislang<br />

für das Flachstahlgeschäft in der Re -<br />

gion Amerika, Strategie, Investor Relations<br />

und Kommunikation zuständig war, übernimmt<br />

künftig die Verantwortung für das<br />

europäische Flachstahlgeschäft und kümmert<br />

sich auch weiterhin um Kommunikation<br />

und Investor Relations. Die Bereiche<br />

Flachstähle Amerika und Strategie gibt er<br />

indes ab. Der bislang für das europäische<br />

Flachstahlgeschäft zuständige Michael<br />

Wurth übernimmt nun die Verantwortung<br />

für das globale Flachstahlbusiness. Gonzalo<br />

Urquijo trennt sich vom Langstahlbereich<br />

und erhält dafür die Region AACIS ohne<br />

China und Indien, den Vertrieb, Röhren und<br />

Unternehmensverantwortung. Er bleibt<br />

Chairman des Investment Allocations Committee<br />

(IAC). Lou Schorsch wird neu in den<br />

Verwaltungsrat aufgenommen und muss<br />

sich um Flachprodukte in der Region Amerika,<br />

Strategie, Technologie sowie Forschung<br />

& Entwicklung kümmern. Außerdem wird er<br />

IAC-Mitglied. Bislang arbeitete er im Ma -<br />

nagement Committee und war CEO für<br />

Flachstähle Amerika.<br />

Die anderen Verantwortlichkeiten im Verwaltungsrat<br />

bleiben bestehen. So bleibt<br />

Peter Kukielski zuständig für das Bergbaugeschäft,<br />

Sudhir Maheshwari für Finanzierung,<br />

Zusammenschlüsse und Zukäufe,<br />

Risikomanagement, China und Indien und<br />

Davinder Chugh beaufsichtigt die zentra -<br />

len Dienstleistungen. Vorstandsvorsitzender<br />

Lakshmi Mittal übernimmt die direkte Verantwortung<br />

für Gesundheit und Sicherheit.<br />

<br />

(sm 110702274) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


68 K StahlTermine<br />

Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />

5.-6.7.2011<br />

München<br />

6.-7.7.2011<br />

Düsseldorf<br />

14.-15.7.2011<br />

München<br />

10.-12.8.2011<br />

Peking<br />

17.-18.8.2011<br />

Osnabrück<br />

6.-7.9.2011<br />

Frankfurt/Main<br />

8.9.2011<br />

Frankfurt/Main<br />

8.-9.9.2011<br />

Orissa/Indien<br />

12.-13.9.2011<br />

Oberaula<br />

13.-14.9.2011<br />

Duisburg<br />

13.-15.9.2011<br />

Bangkok<br />

14.-16.9.2011<br />

Karlsruhe<br />

19.-20.9.2011<br />

Gelsenkirchen<br />

19.-24.9.2011<br />

Hannover<br />

20.9.2011<br />

Asendorf<br />

25.-30.9.2011<br />

Aachen<br />

26.9.2011<br />

Oberaula<br />

26.-28.9.2011<br />

Budapest<br />

26.-28.9.2011<br />

Shanghai<br />

27.-29.9.2011<br />

Hamburg<br />

29.9.2011<br />

Oberhausen<br />

3.-7.10.2011<br />

Brünn<br />

4.10.2011<br />

Oberaula<br />

4.-7.10.2011<br />

Stockholm<br />

10.-13.10.2011<br />

Stuttgart<br />

13.10.2011<br />

Düsseldorf<br />

18.10.2011<br />

Stuttgart<br />

18.-20.10.2011<br />

Sosnowiec<br />

18.-20.10.2011<br />

München<br />

FOCUS-Jahrestagung<br />

»Zukunft Maschinen- und Anlagenbau«<br />

Seminar:<br />

Stahleinkauf kompakt<br />

19. Handelsblatt-Jahrestagung<br />

zur Automobilindustrie<br />

The 8 th China (Beijing) International Metallurgy<br />

Industry Expo 2011<br />

Euroforum-Seminar<br />

»Stahlmarkt im Überblick«<br />

Management Circle AG +49 6196 4722-801<br />

www.managementcircle.de/<br />

focus-ma.<br />

BME Akademie GmbH /<br />

BDS Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

+49 69 30838200<br />

www.bme.de/index.<br />

php?id=10050838<br />

EUROFORUM +49 211 96 86-3000<br />

www.handelsblatt.com/<br />

veranstaltungen/automobil<br />

Beijing Hiven Exhibition Co., Ltd. +8610 6860 4326<br />

http://www.bcime.com/en/<br />

Euroforum Deutschland SE +49 211 9686-3647<br />

www.euroforum.de/<strong>stahlmarkt</strong><br />

Dow Jones Stahltag 2011 Dow Jones News GmbH +49 69 29725151<br />

www.stahltag2011.de<br />

Dow Jones Kupfer-Forum 2011 Dow Jones News GmbH +49 69 29725151<br />

www.dowjones-events.de<br />

Iron making & Coal Conference Steel & Metallurgical Information Services +91 98307 64071<br />

www.steelmetallurgy.com<br />

Bauen mit dünnwandigen Bauteilen aus Metall –<br />

Planen, Gestalten und Konstruieren<br />

Euroforum-Seminar<br />

»Stahlmarkt im Überblick«<br />

wire Southeast ASIA<br />

Tube Southeast ASIA 2011<br />

Industrieverband für Bausysteme<br />

im Metallleichtbau e.V. (IFBS)<br />

+49 211 91427-0<br />

www.ifbs.de/seminare.php<br />

Euroforum Deutschland SE +49 211 9686-3647<br />

www.euroforum.de/<strong>stahlmarkt</strong><br />

Messe Duesseldorf Asia Pte Ltd +65 6332 9620<br />

mdafairs@singnet.com.sg<br />

Metallografietagung Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V. +49 69 75306-757<br />

www.dgm.de/metallographie<br />

Seminar: Rohrzubehör – Fittings und Flansche BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

EMO Hannover – Die Welt der Metallbearbeitung<br />

VDW Verein Deutscher<br />

Werkzeugmaschinenfabriken e.V.<br />

+49 69 756081-74<br />

www.emo-hannover.de<br />

Rostfrei-Seminar Edelstahlhandels-Vereinigung +49 211 687831-0<br />

www.​edelstahl-rostfrei.​de/​ehv<br />

10 th ICTP International Conference<br />

on Technology of Plasticity, Aachen<br />

Technisches Seminar für Kaufleute<br />

2nd International Conference and Exhibition<br />

on Clean Technologies in the Steel Industry<br />

MTM Expo 2011 – International Trade Fair<br />

for Metallurgy, Tube and Metal<br />

DVS Congress<br />

DVS Expo 2011<br />

Institute of Forming Technology and<br />

Lightweight Construction (IUL) der<br />

TU Dortmund und Institut of Metal Forming<br />

(IBF) der RWTH Aachen<br />

Industrieverband für Bausysteme<br />

im Metallleichtbau e.V. (IFBS)<br />

Hungarian Mining and Metallurgical Society<br />

(OMBKE)<br />

Shanghai Shenshi Exhibition Service Co. Ltd. /<br />

IMAG – Internationaler Messe- und<br />

Ausstellungsdienst GmbH<br />

DVS – Deutscher Verband für Schweißen<br />

und verwandte Verfahren e.V.<br />

+49 241 80-95908<br />

www.ictp2011.com<br />

+49 211 91427-0<br />

www.ifbs.de/seminare.php<br />

+36 1 3275 780<br />

www.cleantech11.com/index.php<br />

+49 89 949 22 333<br />

www.mtmexpo.net<br />

+49 211 1591-304<br />

www.die-verbindungsspezialisten.de<br />

Metallsoftware 2011 Fachverband Metall NW +49 201 89647-0<br />

www.metallsoftware-nrw.de<br />

MSV 2011 & Transport a Logistika Veletrhy Brno, a. s. +420 541 152 960<br />

www.bvv.cz/msv-de<br />

Seminar: »Vordimensionierung von Trapezund<br />

Kassettenprofilen«<br />

Industrieverband für Bausysteme<br />

im Metallleichtbau e.V. (IFBS)<br />

+49 211 91427-0<br />

www.ifbs.de<br />

Blech Nordic 2011 Mack Brooks Exhibitions +44 1727 814 400<br />

www.blechnordic.com<br />

30. MOTEK und 5. BONDexpo P.E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.schall.messen.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong>-Jubiläumsveranstaltung<br />

»60 Jahre <strong>stahlmarkt</strong>«<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag, Düsseldorf +49 211 6707-538<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

Verkauf Stahlhandel BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

SteelMET 2011 Expo Silesia +48 32 7887500<br />

www.steelmet.pl<br />

Materialica 2011 MunichExpo Veranstaltungs GmbH +49 89 322991-0<br />

www.materialica.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong><br />

K 69


70 K Inserentenverzeichnis<br />

Inserentenverzeichnis<br />

A<br />

Abraservice Deutschland GmbH 26<br />

AGTOS GmbH 67<br />

Ametras Oboe GmbH 47<br />

Andernach & Bleck 26<br />

Autogena Stahl Gmbh 19<br />

B<br />

Bandstahl-Service-Hagen GmbH 2, 33<br />

Becker Stahl-Service GmbH 36<br />

BEDA GmbH 34<br />

Betafence Deutschland GmbH 24/25<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 51<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 69<br />

Coutinho & Ferrostaal GmbH 29<br />

D<br />

Delta Qualitätsstahl GmbH 36<br />

Deutsche Edelstahlwerke GmbH U4<br />

Deutsche Derustit GmbH 55<br />

Dirostahl27<br />

DM-Stahl GmbH 2, 33<br />

E<br />

EMW Eisen- und Metallh. GmbH 35<br />

Energietechnik Essen GmbH 32<br />

Enpar Sonderwerkstoffe GmbH U2, 29<br />

EuroBrücke GmbH<br />

U3<br />

Egon Evertz KG GmbH & Co. 29<br />

F<br />

Dr. Fister GmbH 45<br />

G<br />

Heinrich Georg GmbH 30<br />

H<br />

Hoselmann Stahl GmbH 38<br />

hpl-Neugnadenfelder<br />

Maschinenfabrik GmbH 31<br />

I<br />

IB Andresen Industri A/S 31<br />

IBE Software GmbH 37<br />

IDEAL Werk<br />

C + E Jungeblodt GmbH & Co.KG 31<br />

IMS27<br />

Internorm Kunststofftechnik<br />

GmbH28<br />

INTERSEROH NRW GmbH 27<br />

J<br />

Friedhelm Jung GmbH 63<br />

L<br />

Bankhaus Lampe 34<br />

Lechner GmbH 7<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Stahlschmidt & Flender GmbH 43<br />

M<br />

MCB Deutschland GmbH 1<br />

N<br />

NIRO Wenden GmbH 38<br />

Nissen & Velten Software GmbH 32<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 54<br />

Pintsch Bubenzer GmbH 35<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Inserentenverzeichnis K 71<br />

R<br />

Willy Rapp GmbH 43<br />

RMIG GmbH 37<br />

S<br />

Salzgitter Mannesmann<br />

Stahlhandel GmbH 29<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 19, 33<br />

Von Schaewen AG 34<br />

Gebr. Schmachtenberg GmbH 45<br />

Service Center Gelsenkirchen GmbH21<br />

Siegener Verzinkerei<br />

Holding GmbH 35<br />

Springer GmbH 15<br />

SSB Schienensysteme<br />

Brandt GmbH 67<br />

Stappert Spezial-Stahl<br />

Handel GmbH 37, 59<br />

Staufen Stahlkontor GmbH 49<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 1<br />

V<br />

Verlag Stahleisen GmbH 21<br />

Verticalgalva Voigt & Müller<br />

GmbH13<br />

Voß Edelstahlhandel<br />

GmbH & Co. KG Titel, 57<br />

W<br />

WALZEN IRLE GmbH 28<br />

Warenzeichenverband Edelstahl<br />

Rostfrei e.V. 61<br />

Woko Magnet- und<br />

Anlagenbau GmbH 30<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


72 K Vorschau / Impressum<br />

Vorschau 08.2011<br />

Refresh!<br />

Der »<strong>stahlmarkt</strong>« in neuem Outfit – wir haben das Layout aufgefrischt<br />

Zum Jubiläumsjahr<br />

Der Stahlmarkt in den 1980er-Jahren<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« crossmedial (Print, Video, Internet & Co)<br />

Unser Messenachbericht zur BLECHexpo<br />

So war der 3. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />

Wir zeigen Ihnen, wie unser Heft entsteht<br />

Nachbericht Metec, Gifa, Thermprocess, Newcast<br />

Paradebeispiel einer Karriere<br />

Steel International<br />

Rohre aus Russland für fast jeden Bedarf<br />

Polens Seehäfen wachsen rasant<br />

Maschinenbau: China forciert globalen Wettbewerb<br />

Erholung im metallurgischen Anlagen- und Maschinenbau<br />

Branchenbericht<br />

Stahlbau hofft auf Investitionsschub<br />

Special: Rohre; Profile, Flansche<br />

hierbei u. a.<br />

• Europäische Stahlrohrindustrie erneut am Scheideweg<br />

• HFI-geschweißte Stahlrohre – hohe Güten zu wirtschaftlichen Preisen<br />

• Neues Airport-Terminal in Stahl und Glas<br />

• Neue Presse für brasilianischen Rohrproduzenten<br />

• Planungshilfe für Stahlbauspezialisten<br />

• Zwei Erfolgsgeschichten gehen weiter: wire 2012 & Tube 2012<br />

Special: SÄGEN<br />

hierbei u. a.<br />

• Reinhold Mannel: Qualitäts-, Zeit- und Kostendruck bleiben bestehen<br />

• IPS 2011 – International Partners in Steel – ein Nachbericht<br />

viele Firmenporträts und Anwenderberichte<br />

Veranstaltungen<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, D-40042 Düsseldorf<br />

Tel. +49 (0)211 6707-0, Fax +49 (0)211 6707-517<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung: Dipl.-Ing. Adrian Schommers<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 (0)211 6707-538, Fax +49 (0)211 6707-540<br />

E-Mail: maria.jansen@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Brüssel, London, New York<br />

Anzeigenleitung: Katrin Küchler<br />

Tel. +49 (0)211 6707-518, Fax +49 (0)211 6707-629<br />

E-Mail: katrin-kuechler@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 (0)211 6707-527, Fax +49 (0)211 6707-582<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 (0)211 6707-500, Fax +49 (0)211 6707-501<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch und Ulrich Pasucha GbR<br />

Erkrather Straße 365, D-40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 11,– , im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 99,– einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 114,– einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 55.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, daß diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in<br />

Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

(Foto: Mehring)<br />

(Foto: V & M Tubes)<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2011 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>


Verkauf West:<br />

Blumenstr. 3<br />

51766 Engelskirchen<br />

Tel. +49 (0) 2263 92902-61<br />

Fax: +49 (0) 2263 92902-62<br />

verkauf.west@euro-bruecke.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!