stahlmarkt 07.2011 (Juli)
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Steel International K 17<br />
wie der weitere Ausbau der Hafen- und<br />
Schieneninfrastruktur. Letztere soll auch in<br />
diesem Jahr vorangetrieben werden. Deshalb<br />
wurden in der Vergangenheit neue<br />
Zugverbindungen aufgebaut sowie die Frequenz<br />
bereits bestehender Verbindungen<br />
erhöht. Ab diesem Jahr soll zum Beispiel der<br />
»Moscovite« häufiger fahren. Der Zug verbindet<br />
seit Mai 2010 Duisburg und Moskau<br />
und benötigt für die 2.200 km lange Strecke<br />
sieben Tage. Mit dem Bau des Rhein-Ruhr-<br />
Hub soll zudem die Bahndrehscheibe Duisburg<br />
ausgebaut werden. Bei diesem ge -<br />
meinsamen Projekt der Deutschen Bahn und<br />
der Duisport-Gruppe werden über 100<br />
Mill. € in das Megahub für den Umschlag<br />
über Schienen investiert. So soll langfristig<br />
die Verteilerfunktion des Duisburger Hafens<br />
gestärkt werden.<br />
Auch international will man in Duisburg<br />
seine Aktivitäten ausbauen. Zu der im Jahr<br />
2009 gegründeten Tochtergesellschaft<br />
duisport consult hat sich im vergangenen<br />
Jahr duisport partners gesellt. Das Joint Venture<br />
aus duisport und der HOCHTIEF Concessions<br />
AG soll weltweit Häfen- und Ha -<br />
fenterminals entwickeln und dabei deren<br />
Management, Betrieb und Vermarktung<br />
übernehmen. Neben dem neuen Joint Venture<br />
hat duisport außerdem Kontakte nach<br />
Brasilien geknüpft und wird künftig die brasilianische<br />
Regierung bei der Erstellung eines<br />
Logistikkonzeptes für den São-Paulo-Santos-Korridor<br />
beraten. Der Korridor ist die<br />
Hauptader der brasilianischen Warenströme<br />
zwischen der Küste und dem wirtschaftlich<br />
starken Hinterland von São Paulo.<br />
<br />
(sm 110701977) K<br />
Ticker Steel<br />
EUROFER kritisiert<br />
erneut Klimapolitik<br />
Brüssel. Die Europäische Wirtschaftsvereinigung<br />
der Eisen- und Stahlindustrie<br />
(EUROFER) hat die europäische Klimapolitik<br />
erneut scharf kritisiert und die Politiker<br />
zum Umdenken aufgefordert. In einem<br />
offenen Brief an die Regierungen des politischen<br />
Bündnisses, das Europäische Parlament<br />
und die Europäische Kommission<br />
warnte der Verband vor der Zerstörung der<br />
Stahlindustrie und der damit zusammenhängenden<br />
Arbeitsplätze.<br />
So warf EUROFER den Politikern vor,<br />
durch die Einführung des Emissionshandelssystems<br />
(ETS) die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der europäischen Stahlunternehmen<br />
und damit der gesamten europäischen<br />
Industrie zu beschränken und sich nicht an<br />
die im Dezember 2008 verabschiedeten<br />
Vereinbarungen zu halten.<br />
Der Schaden entstehe, da selbst die<br />
Stahlunternehmen, die im internationalen<br />
Vergleich die wenigsten Kohlendioxide<br />
emittieren, auf einmal nicht mehr alle be -<br />
nötigten CO 2<br />
-Zertifikate kostenlos erhalten<br />
sollen und zudem keine Kompensationen<br />
für die wegen der ETS-Einführung<br />
steigenden Stromkosten zugelassen würden.<br />
Diese neue Herangehensweise führt<br />
nach Einschätzung des Verbandes zu<br />
einem Verlust von Hunderttausenden von<br />
Arbeitsplätzen. Damit werde auch das<br />
Wachstum dieser Industrie und die weitere<br />
Unterstützung der Metall verarbeitenden<br />
Betriebe verhindert. Gerade sie aber glänzen<br />
in Europa durch ihre Innovationskraft,<br />
die Zahl der Beschäftigten und die Wertschöpfung.<br />
Der Gesetzgeber vermittelt EUROFER<br />
zufolge aber den Eindruck, dass durch diese<br />
unilateralen Maßnahmen im Rahmen<br />
des Emissionshandels der Klimawandel<br />
abgeschwächt wird. Dies sei aber ein Irrglaube,<br />
heißt es. Richtig sei vielmehr, dass<br />
die Stahlindustrie nach der ETS-Einführung<br />
ins außereuropäische Ausland abwandere<br />
und sich dort niederlasse, wo es keine<br />
strengen Emissionsvorschriften gebe. Da -<br />
mit steige die globale Schadstoffbelastung.<br />
In die EU würden dann mehr Produkte<br />
mit einer wesentlich schlechteren CO 2<br />
-<br />
Bilanz importiert – zulasten der Industrie,<br />
der Arbeitsplätze und des Bruttoinlandsprodukts<br />
Europas. (sm 110702243) K<br />
worldsteel veröffentlicht Studie<br />
zum Wassermanagement<br />
Brüssel. Die World Steel Association<br />
(worldsteel) hat einen Bericht über Wassermanagement<br />
in der Stahlindustrie veröffentlicht.<br />
Grundlage der Studie sind Daten<br />
von Verbandsmitgliedern über eingesetzte<br />
Wassermengen und Wasserqualitäten<br />
sowie die Aufbereitung von Wasser bei der<br />
Stahlerzeugung.<br />
Der Report enthält außerdem Fallstudien<br />
über gute Wassermanagementverfahren,<br />
gegliedert für jeden einzelnen Schritt der<br />
Stahlerzeugung: Von der Kohleproduktion<br />
über die Eisenherstellung und Stahlproduktion<br />
bis zum Walzen und zur Abfallbehandlung.<br />
Aufgezeigt wird, wie die Verfügbarkeit<br />
von Wasser, die Art des Wassers<br />
und die Gesetze ausschlaggebend sind für<br />
die Technik, die bei der Vor- und Nachbehandlung<br />
des Wassers eingesetzt werden.<br />
Im Anhang werden die besten in Eu ropa<br />
zur Verfügung stehenden Wassermanagementtechniken<br />
vorgestellt, die in der EU-<br />
Vorschrift zur integrierten Verschmutzungsvorsorge<br />
(IPPC) gelistet sind. Beigelegt ist<br />
zudem eine CD mit einem Wassermanagementprogramm,<br />
das jedes Unternehmen<br />
einsetzen kann.<br />
Die menschlichen und technischen Vo -<br />
raussetzungen, die in dieser Studie für den<br />
Einsatz im Wassermanagement dargestellt<br />
werden, können nach Angaben des Projektleiters<br />
Hans Regtuit nicht nur auf an -<br />
dere Stahlunternehmen, sondern auch auf<br />
andere Industrien übertragen werden.<br />
Es zeige sich, dass das meiste Wasser bei<br />
der Stahlerzeugung durch Verflüchtigung<br />
verloren werde. Bei der Stahlerzeugung<br />
gehe indes nur wenig Wasser verloren. Aus<br />
diesem Grund sei der effektive Einsatz von<br />
Wasser die wichtigste Aufgabe.<br />
Aus dem Bericht geht hervor, dass bei<br />
der integrierten Stahlerzeugung durchschnittlich<br />
zwischen 25,3 und 28,6 m 3<br />
Wasser pro erzeugter Tonne Stahl eingesetzt<br />
werden. Bei der elektrischen Stahlerzeugung<br />
liegt der Wasserbedarf zwischen<br />
26,5 und 28,1 m 3 pro produzierter<br />
Tonne.<br />
WW Der Bericht kann über<br />
www.worldsteel.org<br />
bezogen werden.<br />
<br />
(sm 110702245) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>