stahlmarkt 07.2011 (Juli)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
62 K Special: Edelstahl<br />
Stahl mal anders:<br />
Vom Stahlwerk in die Künstlerwerkstatt<br />
Wolfgang Lamché im Stahl-Zentrum<br />
Düsseldorf (ES). Wer mit Stahl nur einen kühlen, tonnenschweren<br />
Industriewerkstoff verbindet, der irrt. Dass Stahl<br />
viel mehr sein kann, zeigt Wolfgang Lamché derzeit<br />
eindrucksvoll im Stahl-Zentrum in Düsseldorf. Dort stellt<br />
der Bildhauer im Foyer bis September 2011 ausgewählte<br />
Kunstwerke aus.<br />
WW K Der im münsterländischen Ennigerloh<br />
wohnende Objektkünstler arbeitet hauptsächlich<br />
mit Edelstahl und spielt dabei mit<br />
Licht und Reflexion sowie mit den verschiedensten<br />
Perspektiven. Er foliert das Flachmaterial<br />
beidseitig und legt den Schnitt fest,<br />
bevor die Objekte mit einer Walze in ihre<br />
endgültige Form gebracht werden. Für seine<br />
Arbeiten verwendet er Edelstahlsorten von<br />
ThyssenKrupp Schulte. Die Lichtschwingen<br />
sind aus gewalzten, hochpolierten und<br />
meistens dreieckigen Edelstahlblechstücken<br />
gefertigt.<br />
Wolfgang Lamché, 1947 in Hamm geboren<br />
und bereits während der Schule als freier<br />
Mitarbeiter in einer Werbeagentur tätig,<br />
begann 1968 nach dem Abitur ein BWL-<br />
Studium an der Westfälischen Wilhelms-<br />
Universität in Münster. Ein Jahr später wurde<br />
ihm jedoch bereits klar, dass er lieber praktisch<br />
arbeiten will. Dazu bot sich ihm 1970<br />
die Gelegenheit, eine verkürzte Ausbildung<br />
bei einem Steinbildhauer in Ahlen zu beginnen,<br />
für den er auch während der Schule<br />
gelegentlich arbeitete. Dies war die Initialzündung<br />
für Lamchés berufliche Karriere als<br />
Künstler. Fortan arbeitete der Bildhauer mit<br />
Sandstein, bis sich ein Auftrag des damaligen<br />
Unternehmens Polysius in Neubeckum,<br />
heute ThyssenKrupp Polysius, nicht wie ge -<br />
wohnt mit Stein oder Bronze ausführen ließ.<br />
Daraufhin entdeckte er Stahl als Werkstoff<br />
für seine künstlerischen Arbeiten. »Das Reizvolle<br />
an Stahl sind seine Vielfältigkeit und<br />
die wunderschönen Reflexionen. Es ist jedes<br />
Mal eine Herausforderung für mich, aus<br />
dem vermeintlich kalten Edelstahl traumhaf-<br />
(110702290/2)<br />
(110702290/1)<br />
Die Umwelt wird durch die Reflexionen zum Bestandteil der<br />
Lichtschwingen.<br />
Die gekringelte Lichtschwinge steht auf schwarzem Granit<br />
(Fotos: Wolfgang Lamché).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>