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stahlmarkt 07.2011 (Juli)

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18 K Berichte & Bilanzen<br />

Zweithöchster Umsatz der<br />

Unternehmensgeschichte<br />

voestalpine konnte Überschuss auf<br />

rd. 600 Mill. € verdreifachen<br />

Linz. Der voestalpine-Konzern hat im Geschäftjahr 2010/11<br />

erhebliche Umsatz- und Ergebniszuwächse gegenüber dem<br />

Vorjahr erzielt und so die zweithöchsten Umsatzerlöse der<br />

Geschichte erwirtschaftet.<br />

WW K Diese Entwicklung wurde von der sich<br />

im Jahresverlauf verstärkenden Konjunkturdynamik<br />

sowie einem weitgehend 100%­<br />

igen Auslastungsgrad aller Produktionskapazitäten<br />

getragen und durch die Effekte<br />

der konzernweit laufenden Effizienzsteigerungs-<br />

und Kostenoptimierungsprogramme<br />

verstärkt. Die Umsatzerlöse des voestalpine-<br />

Konzerns erhöhten sich im Geschäftsjahr<br />

2010/11 gegenüber dem Vorjahr um<br />

2.403,7 Mill. € bzw. 28,1 % auf 10.953,7<br />

Mill. €, dem zweithöchsten Wert in der<br />

Geschichte nach 2008/09 (11.725 Mill. €).<br />

Mit einem Zuwachs um 1.076,3 Mill. €<br />

(+ 34,7 %) auf 4.175,0 Mill. € weist die Di ­<br />

vision Stahl – sowohl durch eine Steigerung<br />

der Menge als auch eine Erhöhung der Preise<br />

– absolut betrachtet die größte Stei gerung<br />

aus. In Bezug auf den Umsatz mit<br />

einem Plus von 38,8 % relativ am stärksten<br />

zulegen konnte die Division Edelstahl, und<br />

zwar um 735,9 Mill. € auf 2.631,3 Mill. €,<br />

wobei dort allerdings auch die krisenbedingten<br />

Einbrüche im Vorjahr besonders<br />

gravierend ausgefallen waren. In beiden<br />

Stahldivisionen ist der Umsatzanstieg auf<br />

eine breite Nachfragesteigerung aus fast<br />

allen wesentlichen Kundenbranchen zu ­<br />

rückzuführen.<br />

Steigende Bedarfe vor allem aus der Solarenergie,<br />

dem Bus- und Nutzfahrzeugbau<br />

sowie dem Bereich landwirtschaftlicher<br />

Maschinen ergaben in der Division Profilform<br />

eine Erhöhung der Umsatzerlöse um<br />

30,8 % bzw. um 268 Mill. € von 871,3<br />

Mill. € auf 1.139,3 Mill. €.<br />

Fahrzeuge und Bahnsysteme<br />

mit hohem Zuwachs<br />

Die hohe Nachfrage aus den Schwellenländern<br />

insbesondere nach Fahrzeugen des<br />

Premiumsegments und ein kontinuierlich<br />

steigender Bedarf bei Nutzfahrzeugen führten<br />

in der Division Automotive mit 1.040,1<br />

Mill. € zu einem um 204,7 Mill. € bzw.<br />

24,5 % höheren Umsatz. Die Division konnte<br />

damit erstmals seit Gründung 2001 die<br />

1-Mrd.-€-Marke übertreffen.<br />

Die hohe Krisenresistenz und das in den<br />

Vorjahren vergleichsweise stabile Umsatzniveau<br />

brachte der Division Bahnsysteme<br />

einen Zuwachs um 427,5 Mill. € bzw.<br />

18,6 % auf 2.723,3 Mill. €.<br />

Noch markanter als bei den Umsatzerlösen<br />

spiegelt sich die verbesserte wirtschaftliche<br />

Lage in der Entwicklung der einzelnen<br />

Ergebniskategorien wider. Aus einem<br />

Umsatzanstieg von 28,1 % resultiert beim<br />

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor<br />

Abschreibungen (EBITDA) im Vergleich zum<br />

Geschäftsjahr 2009/10 ein Zuwachs um<br />

59,9 % auf 1.605,6 Mill. € bzw. eine von<br />

11,7 % auf 14,7 % gestiegene EBITDA-<br />

Marge. Aufgrund des sehr guten Ergebnisses<br />

und des unter Abschreibungsniveau lie­<br />

Hüttentechnik holt auf<br />

WW Düsseldorf (kv). Die Stahlindustrie<br />

investiert wieder intensiver in ihre Anlagen.<br />

Die deutsche Hütten- und Walzwerkstechnik<br />

profitiert dank ihrer technischen Spitzenstellung<br />

davon weltweit.<br />

Die Hütten- und Walzwerksbauer können<br />

sich weiter über ein lebhaftes Geschäft freuen.<br />

Allerdings werden sie 2011 noch längst<br />

nicht wieder an die Erfolge des Rekordjahres<br />

2008 herankommen. Der Absturz im Krisenjahr<br />

2009 war zu dramatisch: Um gut 60 %<br />

schrumpften damals die Auftragseingänge,<br />

und zwar in fast gleichem Ausmaß im Inund<br />

Ausland. Im vergangenen Jahr begann<br />

die Aufholjagd: Die Bestellungen stiegen<br />

nach den Worten von Dr. Gutmann Habig,<br />

Geschäftsführer des VDMA-Fachverbandes<br />

Hütten- und Walzwerkeinrichtungen, um<br />

38 % auf 3,1 (2,3) Mrd. €. Um das Spitzenjahr<br />

2008 (5,9 Mrd. €) wieder zu erreichen,<br />

müssten sie indessen nochmals um etwa<br />

90 % zulegen, was naturgemäß 2011 nicht<br />

gelingen kann. Immerhin zeigt eine Konjunkturumfrage<br />

des Verbandes, dass die<br />

Unternehmen einen Zuwachs von 20 % für<br />

realistisch halten. Damit näherten sie sich<br />

immerhin wieder langsam der 4-Mrd.-€-<br />

Marke – einem Wert, der (abgesehen von<br />

den Ausnahmejahren 2007 und 2008) deutlich<br />

über dem Durchschnitt des letzten Jahrzehnts<br />

liegt. Wie die Umfrage belegt, gehen<br />

die Unternehmen zuversichtlich in die Zu ­<br />

kunft.<br />

»Die positive Grundstimmung der Branche<br />

spiegelt sich in den ak tuellen Ifo-Indizes.<br />

Nahezu auf Höchststand war der Index für die<br />

Beurteilung der Wettbewerbsposition im<br />

Inland und auf den Nicht-EU-Märkten«,<br />

erläutert Habig. Bei der Stahlnachfrage rechnet<br />

auch der VDMA »trotz schwieriger Rahmenbedingungen«<br />

2011 mit der Fortsetzung<br />

der weltweiten Erholung. Dabei erwarten die<br />

Maschinenbauer stärkere Impulse aus Brasilien<br />

und Indien als aus den EU-27-Ländern.<br />

Auch aus China wird mit weiterhin hoher<br />

Nachfrage gerechnet. Ein weiteres Positivum:<br />

Ȇber 60 % der Umfrageteilnehmer planen,<br />

2011 ihre Stammbelegschaften zu erhöhen.<br />

Sorge hingegen be reiten den Unternehmen<br />

die Rohstoffver sorgung und die Preisentwicklung<br />

an den Rohstoffmärkten«, so Habig.<br />

<br />

(sm 110702295) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>

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