stahlmarkt 07.2011 (Juli)
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Branchenbericht K 25<br />
Metallverpackungsindustrie wieder<br />
mit Zuwächsen<br />
Hohe Rohstoffpreise für Verpackungshersteller nach wie vor<br />
problematisch<br />
Düsseldorf. Die deutsche Verpackungsindustrie und die<br />
Hersteller von Verpackungen aus Metall konnten 2010<br />
wieder Zuwächse bei den produzierten Verpackungsmengen<br />
sowie den erzielten Umsätzen verzeichnen. Probleme<br />
bereiten ihnen jedoch die Rohstoffpreise.<br />
WW K Im vergangenen Jahr wurden in<br />
Deutschland rd. 1,7 Mill. t Stahl und Aluminium<br />
zu Verpackungen verarbeitet. Das<br />
entspricht einer Produktionssteigerung von<br />
6,8 % gegenüber dem vorangegangenen<br />
Krisenjahr 2009. Der Umsatz der deutschen<br />
Verpackungsindustrie belief sich im Jahr<br />
2010 auf rd. 5,6 Mrd. € und lag damit um<br />
6 % höher als im Vorjahr. Doch die Entwicklungen<br />
innerhalb der Branche weisen zum<br />
Teil massive Unterschiede auf.<br />
Große Unterschiede bei Stahl<br />
und Aluminium<br />
Während Verpackungen aus Aluminium<br />
mehrheitlich deutliche Zuwächse erzielen<br />
konnten, ergibt der Blick auf Verpackungen<br />
aus Stahl ein differenziertes Bild. Die größeren<br />
Gebinde aus Schwerblech mit einer<br />
Blechdicke von mindestens 0,5 mm konnten<br />
bei der Produktion immerhin eine Steigerung<br />
um 5,5 % verzeichnen. Demgegenüber<br />
hat sich der Markt für die kleineren<br />
Weißblechgebinde, also für Verpackungen<br />
mit einem Volumen bis etwa 40 l und einer<br />
Blechdicke von maximal 0,49 mm, im Vergleich<br />
zum Vorjahr kaum verändert. Branchenkreise<br />
sehen die Ursache in dem infolge<br />
der Wirtschaftskrise veränderten Orderverhalten<br />
der Füllgutindustrie, das durch das<br />
hohe Kostenniveau beim Vormaterial Weißblech<br />
weiter aufrechterhalten wird. So heißt<br />
es in einer Pressemitteilung des Verbandes<br />
Metallverpackungen e.V. in Düsseldorf.<br />
Preise an Rohstoffmärkte<br />
angepasst<br />
Vor allem die Verwender von Verpackungsstahl<br />
haben mit den Auswirkungen der<br />
hohen Rohstoffkosten zu kämpfen. Die Preise<br />
für Verpackungsstahl (Weißblech) sind im<br />
Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwischen<br />
20 und 25 % erhöht worden. Außerdem<br />
werden keine Jahreskontrakte mehr ausgehandelt.<br />
Die zum Januar zwischen den<br />
Weißblechlieferanten und Abnehmern vereinbarten<br />
Preise sowie die Preise für Verpackungen<br />
aus Weißblech gelten nur noch für<br />
ein halbes Jahr. Mit der Verkürzung der Vertragslaufzeiten<br />
auf sechs Monate und den<br />
Preisanpassungen passen sich die Weißblechlieferanten<br />
an die Rohstoffmärkte an.<br />
Die früher üblichen Jahreskontrakte beim<br />
Bezug der Rohstoffe haben sich inzwischen<br />
in vielen Branchen überholt, hieß es. So werden<br />
Eisenerzpreise im Vertragsmarkt mittlerweile<br />
quartalsweise fixiert, mit Tendenz zu<br />
Monatspreisen. Auch Benchmarkpreise für<br />
Kokskohle werden nur noch für ein Quartal<br />
ausgehandelt.<br />
Kostentreiber sind neben der unvermindert<br />
starken Nachfrage nach Rohstoffen und<br />
Stahlprodukten auch Naturkatastrophen.<br />
Die schweren Überflutungen australischer<br />
Minen haben die Jahresexporte von australischer<br />
Kokskohle um ein Fünftel reduziert.<br />
Diese Mengen dürften dem Weltmarkt<br />
fehlen und das Preisniveau für Kokskohle<br />
zumindest im ersten Halbjahr 2011 hochhalten.<br />
Ein weiterer Faktor, der laut Weißblechindustrie<br />
die Vormaterialkosten steigen<br />
lässt, ist die Verteuerung von Zinn, da Zinn<br />
zur Oberflächenveredelung von Weißblech<br />
benötigt wird.<br />
(sm 110702220) K<br />
Der Verband Metallverpackungen (VMV)<br />
Rd. 55 Unternehmen mit mehr als 11.000<br />
Beschäftigten gehören zum Verband<br />
Metallverpackungen (VMV). Unter den<br />
Mitgliedern befinden sich vor allem Hersteller<br />
von Metallverpackungen, Flaschenund<br />
Gläserverschlüssen. Der Verband mit<br />
Sitz in Düsseldorf unterstützt seine Mitglieder<br />
in fachlichen, technischen oder<br />
allgemeinen Belangen sowie in der Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Diese Aufgaben erfüllt er<br />
auf Bundesebene. Darüber hinaus ist der<br />
VMV Teil eines europäischen Verbandsnetzes,<br />
um den globalisierten Wirtschaftsstrukturen<br />
Rechnung zu tragen.<br />
Kontakt<br />
Verband Metallverpackungen e.V.<br />
(VMV)<br />
Tersteegenstraße 14<br />
40474 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 45465-0<br />
www.metallverpackungen.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>