stahlmarkt 07.2011 (Juli)
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50 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Versteckte Kostentreiber<br />
bei Logistik und Transport<br />
Die Stahlbranche braucht spezialisierte<br />
Dienstleister<br />
Neuss. Das Kraftstoffpreisniveau ist so hoch wie nie zuvor<br />
und verteuert den Transport mit dem LKW – sehr zum Ärger<br />
vieler Unternehmen aus Stahlproduktion, Verarbeitung und<br />
Distribution. Doch die Logistikkosten werden durch eine<br />
große Anzahl versteckter Faktoren wie eine suboptimale<br />
Disposition in die Höhe getrieben. Diese Ineffizienz kann<br />
durch Outsourcing an einen Dienstleister vermieden werden.<br />
WW K »Um die Logistik- und Transportkosten<br />
pro Stück zu ermitteln, kalkulieren viele<br />
Unternehmen natürlich die Kosten für Personal,<br />
Fahrzeuge und Kraftstoff sowie Posten<br />
für Wartung und Instandhaltung der<br />
Flotte. Auch Mautgebühren, Transitkosten<br />
und Versicherungsprämien werden hinzuaddiert.<br />
Nicht immer bedenken Entscheider,<br />
dass ebenfalls Kosten für Verwaltungsräume<br />
und Stellplätze der Fahrzeuge oder Zinsen<br />
für laufende Kredite zur Finanzierung der<br />
Fixkosten anfallen. Doch die eigentlichen<br />
Kostentreiber wie eine suboptimale Disposition<br />
tauchen überhaupt nicht in der<br />
Be rechnung auf«, verdeutlicht Marcel Hergarten,<br />
geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Stahlspedition Hergarten. Viel stärker als<br />
beispielsweise steigende Spritpreise wirkt<br />
sich bei Stahlhändlern und Stahlproduzenten<br />
nämlich eine suboptimale Touren- und<br />
Einsatzplanung von Lkw und Fahrern auf die<br />
Logistikkosten aus. Unnötige Kosten entstehen<br />
ebenfalls, wenn ein Unternehmen<br />
bei Lieferspitzen oder bei Krankheit eines<br />
Mitarbeiters Laderaum hinzukaufen muss<br />
– dieser kann je nach Marktsituation teuer<br />
sein. Durch Outsourcing an spezialisierte<br />
Dienstleister werden solche Kostenfaktoren<br />
eliminiert, denn Logistik- und Transportdienstleister<br />
setzen eine entsprechende<br />
Software ein, die eine optimierte Tourenplanung<br />
ermöglicht. »Allein durch geschickte<br />
Disposition reduzieren wir bei unseren<br />
Kunden die Anzahl der bislang eingesetzten<br />
Lkw spürbar«, berichtet Marcel Hergarten.<br />
Zudem führen zahlreiche Synergieeffekte zu<br />
einer höheren Effizienz des Dienstleisters.<br />
Dieser beschafft bei Bedarf auch günsti -<br />
gen zusätzlichen Laderaum. Doch auch bei<br />
einem Logistikoutsourcing ist Vorsicht geboten,<br />
Marcel Hergarten rät: »Wenn sich<br />
Unternehmen aus den Bereichen Stahlproduktion,<br />
Stahlhandel und Distribution dazu<br />
entschließen, den Fuhrpark auszulagern,<br />
sollten sie nur mit einer hochspezialisierten<br />
Spedition zusammenarbeiten, die über langjährige<br />
Erfahrung und Know-how im Stahltransport<br />
verfügt.«<br />
1902 am Standort Köln gegründet, befindet<br />
sich Hergarten heute in fünfter Generation<br />
im Familienbesitz. Die Hergarten-Unternehmensgruppe<br />
ist Spezialist für die Distribution<br />
und den Transport von Stahlstückgutsendungen<br />
sowie Teil- und Komplettpartien<br />
im Stahlsegment und zählt zu den bundesweit<br />
führenden Logistikdienstleistern in diesem<br />
Bereich. In den Niederlassungen in Köln,<br />
Erfurt, Neuss, Neuss-Holzheim, Leverkusen,<br />
Altbach und Frankenberg verfügt das Unternehmen<br />
über eine Lagerfläche von insgesamt<br />
35.000 m 2 . Jährlich transportiert die<br />
Unternehmensgruppe rd. 250.000 Sendungen<br />
mit einer Gesamttonnage von mehr als<br />
750.000 t. Zu den Kernaufgaben gehören<br />
u. a. Planung und Entwicklung sowie Durchführung<br />
von Outsourcingprojekten aller Größenordnungen.<br />
(sm 110702287) K<br />
Kontakt<br />
B. Hergarten Stahlspedition GmbH<br />
Gladbacher Straße 435<br />
41460 Neuss<br />
Tel. +49 211 565313-0<br />
www.stahlspedition.de<br />
Ticker Steel<br />
Steigender Stahlabsatz<br />
in Europa<br />
Brüssel. Die hohe Nachfrage der produzierenden<br />
Industrie hat den Absatz von Stahlprodukten<br />
in Europa im ersten Quartal des<br />
laufenden Jahres in die Höhe schnellen lassen.<br />
Allein beim Auftragseingang wurde<br />
nach Angaben des Verbands EUROMETAL<br />
ein Plus von 19 % verzeichnet.<br />
Der Flachstahlabsatz der europäischen<br />
Stahlhändler (DISMET) stieg im Jahresvergleich<br />
um 15 %. Die auf Flachstähle spezialisierten<br />
Stahl-Service-Center (EASSC)<br />
setzten sogar 18 % mehr ab und überschritten<br />
damit erstmals das Niveau des<br />
Jahres 2007. Ganz anders präsentierte sich<br />
aber die Bauindustrie. Hier gab es in den<br />
ersten drei Monaten keinerlei Wachstum.<br />
So verbesserte sich dann auch der Absatz<br />
von Langstahlprodukten um 9 %. Unter<br />
dem Strich führte die gute Nachfrage<br />
dazu, dass sich die Lagerbestände am<br />
Ende des Erstquartals weiter reduzierten<br />
und nur noch weniger als 60 Verkaufstagen<br />
entsprachen.<br />
<br />
(sm 110702244) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>07.2011</strong>