stahlmarkt 10.2011 (Oktober)
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Die<br />
Stahl Kommunikations<br />
Werke<br />
aus Gelsenkirchen<br />
gratulieren<br />
zum 60. Jubiläum<br />
BRANDS, PRINT & ROCK ’N’ ROLL<br />
SPEZIALISTEN FÜR GEDRUCKTE STAHL-KOMMUNIKATION<br />
GÜNTER THOMAS TRENDHOUSE 42 GMBH // POMMERNSTRASSE 17 // 45889 GELSENKIRCHEN<br />
+49 (0)209 / 9 80 90 - 70 // WWW.GT-TRENDHOUSE42.DE
2 K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Titel_Handb_Europ_Eisen_Stahlwerke_2010.indd 1<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
06.10.2010 11:45:54 Uhr<br />
Editorial K 3<br />
60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 6707-538<br />
wiebke.sanders@stahleisen.de<br />
»<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« ist heute mehr<br />
als nur ein »Heft«<br />
WW K Wir danken allen, die uns über die vergangenen<br />
Jahre hinweg begleitet haben. Mit dem Märzheft 2011<br />
haben wir unser Jubiläumsjahr eingeläutet, nachdem die<br />
erste Ausgabe der heutigen Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
genau vor 60 Jahren – im März 1951 – erschienen war.<br />
Glänzender Höhepunkt unseres Geburtstagsjahres ist<br />
nun dieses <strong>Oktober</strong>heft.<br />
WW K Der Stahlmarkt in Deutschland – und auch weltweit<br />
– hat in den vergangenen Jahrzehnten turbulente Zeiten<br />
durchlebt und sich ständig verändert – so wie diese<br />
Zeitschrift auch. Fünf Chefredakteure haben das Blatt in<br />
sechs Jahrzehnten entscheidend geprägt und kontinuierlich<br />
weiterentwickelt. Heute ist der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
längst mehr als »nur ein Heft« und auch zur Branchenplattform<br />
geworden. Hier sind alle vereint: Stahlproduzenten,<br />
Stahlhändler, Service-Center, Steel-Trader, Stahlweiterverarbeiter,<br />
Anlagenbauer und andere – kurzum:<br />
alle Beteiligten der Wertschöpfungskette rund um Stahl.<br />
WW K Aber damit nicht genug: Auf unseren im vergangenen<br />
Jahr initiierten <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreffs bringen<br />
wir die Akteure zusammen. Und für englischsprachige<br />
Leser im benachbarten europäischen Ausland<br />
veröffentlichen wir seit wenigen Jahren zusätzlich die<br />
Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong> European Edition«.<br />
Darüber hinaus bieten wir inzwischen reichlich Zusatznutzen.<br />
Auf unserer Website finden Sie diverse Grafiken<br />
zum Download oder auch die Möglichkeit, Videos und<br />
Audio-Slideshows zu betrachten (www.<strong>stahlmarkt</strong>magazin.de/crossmedia).<br />
Das geht übrigens schon per<br />
QR-Code und Smartphone, wie wir in unserem Augustheft<br />
kürzlich gezeigt haben.<br />
Anzeigenkunden können die Wirkung ihrer Anzeige<br />
über ein von uns beauftragtes Marktforschungsinstitut<br />
testen lassen. Und auch in der Herstellung gibt es noch<br />
Innovationspotenziale: Die Umschlagseiten mehrerer<br />
Hefte – beim vorliegenden übrigens ebenso – wurden<br />
im sogenannten Steel-finish-Cover mit einem höchst<br />
innovativen Druckverfahren publiziert. Wie ein Heft entsteht<br />
und wer alles dahinter steckt, zeigen wir Ihnen ab<br />
Seite 110.<br />
WW K Dass wir auf einem guten Weg sind, bestätigen uns<br />
die Grußworte vieler Leser und Kunden zum Jubiläumsjahr<br />
(ab Seite 8). Dafür danken wir allen ganz herzlich<br />
und versprechen Ihnen auch in Zukunft eine spannende<br />
und abwechslungsreiche Lektüre mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
über den Stahlmarkt.<br />
Jahrgangs-CD<br />
Handbuch der europäischen Eisen- und Stahlwerke<br />
Handbook of the European Iron and Steel Works<br />
Handbuch der<br />
europäischen Eisen- und Stahlwerke<br />
Handbook of the<br />
European Iron and Steel Works<br />
Mehr zum Jubiläum auch im Internet:<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/60-Jahre<br />
Mutterzeitschrift<br />
JAHRGANGS-CD 2010<br />
• <strong>stahlmarkt</strong><br />
• <strong>stahlmarkt</strong><br />
EuRopEAN EDitioN<br />
© 2011 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf. Alle Rechte vorbehalten.<br />
European Edition<br />
14. Auflage / 14 th Edition<br />
inklusive CD-ROM<br />
including CD-ROM<br />
»Branchentreff<br />
Handbuch Website mit Downloads... ... mit Videos & Co. Branchentreff<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« erscheint bei stahleisen communications im Montan- und Wirtschaftsverlag.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />
22.09.11 08:16
4 K<br />
Inhalt <strong>10.2011</strong><br />
Seitenblick<br />
6 Gute Ideen gesucht<br />
Zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
8 Stimmen zum »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
12 Wirtschaft und Stahlmarkt in den 2000er-Jahren<br />
Steel International<br />
22 Der Schiefergassektor in den USA wächst rasant<br />
26 Marcegaglia baut Führungsrolle in der ersten Verarbeitungsstufe aus<br />
28 Zahlungsunwillige Baukunden bereiten polnischen<br />
stahlunternehmen Sorgen<br />
36 Berichte & Bilanzen<br />
42 Neue Firmenschriften<br />
Branchenbericht<br />
44 Hüttentechnik sieht auch mittelfristig gute Chancen<br />
46 Rückläufiger Trend bei Unternehmensinsolvenzen<br />
Special: Automobil<br />
48 Deutsche Autoindustrie fährt weiter auf Erfolgskurs<br />
54 Keine Autos ohne Stahl<br />
56 Fahrzeugleichtbau mit modernen Stählen – natürlich verzinkt<br />
58 Ein Dach fürs Auto<br />
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
64 Klassisch und innovativ zugleich<br />
68 Effizientes Precoating für Coils und Blechzuschnitte<br />
70 Spitze in Qualität, Liefertreue, Zuverlässigkeit und Flexibilität<br />
72 So einfach wie einkaufen<br />
74 Gesamtlösungen für Stahl-Service-Center<br />
76 Kompetenz in Stahl seit 1921<br />
Special: Bauen mit Stahl<br />
98 Neues Fassadensystem erleichtert individuelle Gestaltung<br />
100 Stahlbauer investiert in eine Schweißroboteranlage<br />
102 Die ideale Matte für jede Anwendung<br />
104 Die Wiege der Stahlindustrie<br />
105 Edelstahl per Klebeverfahren angebracht<br />
110 So entsteht der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
Rubriken<br />
108 Fachmedien Bauen<br />
118 Fachmedien<br />
119 Recht<br />
120 StahlTermine<br />
121 Veranstaltungen<br />
123 VIP<br />
126 Inserentenverzeichnis<br />
128 Vorschau/Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
worldsteel-Report K 5<br />
Weltrohstahlproduktion im August 2011<br />
August<br />
2011<br />
Juli<br />
2011<br />
August<br />
2010<br />
% Veränd.<br />
Aug 11/10<br />
8 Monate<br />
2011 2010<br />
Veränderung<br />
in %<br />
48<br />
Automobil Am Werkstoff<br />
Stahl führt in der Automobilproduktion<br />
kein Weg vorbei. Neue,<br />
immer festere Stähle sorgen dafür,<br />
dass Leichtbau auch in künftigen<br />
Automobilen bezahlbar bleibt.<br />
Stahlhandel Stahldistributeure<br />
und Stahl-Service-Center<br />
sind so innovativ und leistungsfähig<br />
wie nie. Sie investieren und<br />
setzen auf ein breites Sortiment<br />
sowie exzellenten Service.<br />
Bauen mit Stahl Stahllösungen<br />
für Fassaden, Dächer<br />
und Decken erlauben zahlreiche<br />
individuelle Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
nicht nur in Form und Farbe<br />
sondern auch bei der Montage.<br />
64<br />
98<br />
Fotos: ArcelorMittal ,Voortman, Opel<br />
J Die 64 an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren über 98 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2010 in 1.000 t.<br />
e – geschätzt<br />
Belgien 590 700 628 – 6,0 5.883 5.366 9,6<br />
Bulgarien 80 e 80 e 50 60,6 610 500 22,0<br />
Deutschland 3.623 3.669 3.440 5,3 30.486 29.657 2,8<br />
Finnland 228 262 352 – 35,1 2.727 2.636 3,5<br />
Frankreich 1.028 e 1.200 e 858 19,7 10.603 10.369 2,3<br />
Griechenland 150 e 200 e 92 63,0 1.401 1.200 16,8<br />
Großbritannien 760 839 789 – 3,7 6.558 6.714 – 2,3<br />
Italien 1.385 e 2.600 e 1.103 25,6 18.693 16.811 11,2<br />
Luxemburg 130 e 240 e 127 2,5 1.816 1.732 4,8<br />
Niederlande 505 615 595 – 15,2 4.616 4.334 6,5<br />
Österreich 619 600 e 598 3,6 5.212 4.725 10,3<br />
Polen 730 e 775 627 16,4 5.851 5.402 8,3<br />
Rumänien 310 e 350 e 304 2,0 2.536 2.542 – 0,2<br />
Schweden 308 270 e 326 – 5,5 3.368 3.148 7,0<br />
Slowakei 340 347 347 – 2,0 2.913 3.049 – 4,5<br />
Slowenien 60 e 45 e 59 0,9 458 399 14,7<br />
Spanien 1.132 975 1.226 – 7,6 10.837 11.177 – 3,0<br />
Tschechien 475 485 390 21,9 3.830 3.504 9,3<br />
Ungarn 148 158 139 6,1 1.153 1.132 1,9<br />
Weitere EU-Länder (27) (e) 140 e 170 e 166 – 15,7 1.314 1.330 – 1,2<br />
European Union (27) 12.740 14.579 12.215 4,3 120.865 115.727 4,4<br />
Bosnien-Herzegovina 55 61 49 10,7 445 398 12,0<br />
Kroatien 10 e 10 e 11 – 12,4 81 49 65,4<br />
Mazedonien 30 e 33 29 4,4 258 184 40,2<br />
Norwegen 50 e 15 e 52 – 3,8 347 319 8,9<br />
Serbien 78 90 86 – 10,0 995 833 19,4<br />
Türkei 2.799 2.858 2.597 7,8 22.061 18.514 19,2<br />
Europa außer EU 3.021 3.068 2.825 6,9 24.188 20.297 19,2<br />
Kasachstan 440 e 425 e 376 17,1 3.331 2.757 20,8<br />
Moldawien 60 e 50 e 0 0,0 166 240 – 30,8<br />
Russland 5.850 e 5.950 e 5.655 3,4 46.290 44.012 5,2<br />
Ukraine 2.800 e 2.730 e 2.658 5,3 23.313 21.817 6,9<br />
Usbekistan 65 e 70 e 63 2,8 507 501 1,2<br />
Weißrussland 230 e 225 e 217 5,9 1.774 1.684 5,4<br />
C.I.S. (6) 9.445 9.450 8.969 5,3 75.381 71.010 6,2<br />
El Salvador 10 e 8 e 3 191,5 62 36 73,4<br />
Guatemala 35 e 35 e 22 59,8 262 175 49,5<br />
Kanada 1.130 e 1.220 e 1.200 – 5,8 8.895 8.805 1,0<br />
Kuba 25 e 25 e 23 7,0 202 187 8,2<br />
Mexiko 1.690 e 1.740 e 1.395 21,2 12.349 11.072 11,5<br />
Trinidad und Tobago 65 e 55 e 40 60,6 461 408 13,1<br />
USA 7.535 7.457 6.619 13,8 57.590 54.281 6,1<br />
Nordamerika 10.490 10.540 9.303 12,8 79.820 74.963 6,5<br />
Argentinien 495 e 485 e 473 4,6 3.701 3.359 10,2<br />
Brasilien 2.960 3.121 2.917 1,5 23.908 22.182 7,8<br />
Chile 145 e 165 e 118 22,9 1.163 580 100,4<br />
Ecuador 40 e 40 e 33 22,0 286 229 24,8<br />
Kolumbien 115 e 120 e 106 8,9 868 807 7,6<br />
Paraguay 2 e 3 e 5 – 56,9 16 45 – 64,1<br />
Peru 85 e 85 e 75 13,6 605 584 3,6<br />
Uruguay 8 e 8 e 5 51,8 49 40 23,7<br />
Venezuela 275 e 270 e 204 34,9 2.226 1.181 88,4<br />
Südamerika 4.125 4.297 3.936 4,8 32.822 29.007 13,2<br />
Ägypten 565 572 570 – 0,8 4.387 4.309 1,8<br />
Algerien 40 e 40 e 58 – 31,6 281 480 – 41,5<br />
Libyen 0 e 0 e 72 – 100,0 100 521 – 80,8<br />
Marokko 25 e 25 e 57 – 56,5 190 329 – 42,3<br />
Südafrika 570 e 570 e 603 – 5,5 4.410 5.405 – 18,4<br />
Afrika 1.200 1.207 1.360 – 11,8 9.368 11.044 – 15,2<br />
Iran 1.050 e 1.085 e 951 10,4 8.768 7.750 13,1<br />
Qatar 170 e 170 160 6,3 1.338 1.308 2,3<br />
Saudi-Arabien 466 332 449 3,7 3.522 3.381 4,2<br />
Mittlerer Osten 1.686 1.587 1.560 8,0 13.628 12.440 9,6<br />
China 58.752 59.300 51.639 13,8 469.283 424.448 10,6<br />
Indien 6.160 e 6.160 e 5.737 7,4 47.956 45.525 5,3<br />
Japan 8.908 9.108 8.898 0,1 72.132 72.698 – 0,8<br />
Südkorea 5.502 5.659 4.613 19,3 45.029 37.849 19,0<br />
Taiwan, China 1.960 e 1.960 e 1.661 18,0 15.472 12.953 19,4<br />
Asien 81.282 82.187 72.548 12,0 649.871 593.473 9,5<br />
Australien 525 e 488 669 – 21,6 4.595 4.878 – 5,8<br />
Neuseeland 75 e 74 74 1,2 574 576 – 0,3<br />
Ozeanien 600 561 744 – 19,3 5.169 5.454 – 5,2<br />
Gesamt (64 Länder) 124.589 127.477 113.459 9,8 1.011.113 933.413 8,3<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
6 K<br />
Seitenblick<br />
Gute Ideen gesucht<br />
Mitarbeiter wissen häufig am besten, welche ungenutzten Potenziale in<br />
ihrem Unternehmen schlummern. Die Kunst für das Management besteht<br />
darin, sie zu motivieren, genau hinzusehen und Verbesserungsvorschläge<br />
einzureichen. Firmen, die über ein gutes Ideenmanagement verfügen,<br />
haben Vorteile im Wettbewerb.<br />
WW K Genau weiß es niemand. Aber vielleicht<br />
war es tatsächlich so, wie viele sagen. Dass<br />
nämlich Alfred Krupp der erste Firmenchef<br />
war, der seine Mitarbeiter gezielt nach Verbesserungsvorschlägen<br />
fragte. Schon 1877<br />
soll er alle, die in seinen Werken arbeiteten,<br />
gebeten haben, entsprechende Ideen schriftlich<br />
festzuhalten. Der Industrielle ahnte, dass<br />
es vor allem die Mitarbeiter sind, die wissen,<br />
wie man ein Unternehmen voranbringt. Das<br />
waren die Anfänge des betrieblichen Vorschlagswesens.<br />
Oder, wie es heute eher<br />
heißt, des Ideenmanagements. Erst sehr viel<br />
später entdeckten Dienstleistungsbranchen<br />
und auch der öffentliche Dienst, dass es viele<br />
Vorteile hat, die Mitarbeiter zum Mitdenken<br />
zu animieren.<br />
In welchem Umfang sie das machen –<br />
darüber liefern Umfragen des Deutschen<br />
Instituts für Betriebswirtschaft (dib) regelmäßig<br />
Auskunft. Das dib ist gleichsam die<br />
Dachorganisation des Ideenmanagements<br />
in Deutschland. Die Untersuchungen zeigen,<br />
dass die Qualität der Vorschläge seit<br />
Jahren steigt. Im Durchschnitt spart jeder<br />
findige Mitarbeiter seinem Arbeitgeber<br />
inzwischen gut 600 € im Jahr. Allein 2010<br />
lag der finanzielle Nutzen durch realisierte<br />
Mitarbeitervorschläge bei knapp 1,4 Mrd. €.<br />
Bei der Zahl der eingereichten Ideen gibt es<br />
große Unterschiede zwischen den Branchen.<br />
Mitarbeiter öffentlicher Verwaltungen ha <br />
ben zuletzt im Durchschnitt lediglich fünf<br />
Vorschläge pro 100 Beschäftigte eingereicht.<br />
Die Kollegen aus der Wirtschaft<br />
waren da sehr viel innovativer, insbesondere<br />
diejenigen in der Metall- und Autoindustrie.<br />
Sie legten etwa 250 Vorschläge je 100 Mitarbeiter<br />
vor. Insgesamt reichten im vergangenen<br />
Jahr 2 Mill. Beschäftigte mehr als<br />
1,2 Mill. Anregungen ein. Davon wurden<br />
immerhin knapp 70 % umgesetzt.<br />
Wie schafft man es, den Ideenreichtum<br />
der Mitarbeiter zu fördern? »Indem man<br />
beispielsweise Hierarchien beseitigt«, meint<br />
Hans van Bylen, der im Vorstand des Henkel-<br />
Konzerns das Kosmetikgeschäft verantwortet.<br />
Er nimmt seine Mitarbeiter regelmäßig<br />
»<br />
Der<br />
kräftigste Aufruf kreativ<br />
zu sein wird ungehört<br />
verhallen, wenn die Ideengeber<br />
nicht belohnt werden.<br />
in die Pflicht, Ideen für neue Produkte zu<br />
entwickeln. Bei Henkel ließ er eine Internetplattform<br />
einrichten, auf der jeder Mitarbeiter<br />
zunächst anonym Anregungen einstellen<br />
kann. Und es funktioniert. Über die Internetplattform<br />
erhält das Management in jedem<br />
Monat mehrere hundert Anregungen. Das<br />
sind nicht immer gleich bahnbrechende Veränderungen.<br />
Häufig werden bereits vorhandene<br />
Produkte oder Verpackungen lediglich<br />
verändert. Aber immerhin.<br />
So ein zentrales Vorschlagswesen funktioniert<br />
nicht überall. In vielen Fällen macht es<br />
keinen Sinn, dass ein Ideenmanager Anregungen<br />
entgegennimmt und prüft. Denn<br />
häufig versteht er davon zu wenig. Er benötigt<br />
deshalb die Unterstützung von Fachleuten<br />
aus den jeweiligen Abteilungen. Aus<br />
diesem Grund arbeitet ein modernes Ideenmanagement<br />
meist nach einem dezentralen<br />
Modell. Das macht deshalb Sinn, weil der<br />
jeweilige Vorgesetzte meist am besten beurteilen<br />
kann, was ein Verbesserungsvorschlag<br />
taugt. Die Zahlen des dib legen die Vermutung<br />
nahe, dass Konzernstrukturen eher<br />
hemmend auf den Ideenreichtum wirken.<br />
Denn in Unternehmen mit weniger als 1.000<br />
Mitarbeitern werden relativ gesehen regelmäßig<br />
deutlich mehr Anregungen eingereicht als<br />
in Firmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten.<br />
Der kräftigste Aufruf kreativ zu sein wird<br />
ungehört verhallen, wenn die Ideengeber<br />
nicht belohnt werden. Viele Firmen haben<br />
deshalb in Betriebsvereinbarungen festgelegt,<br />
welche Prämien ausgeschüttet werden.<br />
In den Fällen, in denen die jährlichen Einsparungen<br />
für das Unternehmen direkt zu<br />
errechnen sind, ist das einfach. Dann erhält<br />
der findige Mitarbeiter meist eine Belohnung<br />
in Höhe von 10 bis 20 % der Einsparungen.<br />
Da können erhebliche Beträge zu <br />
sammenkommen. Die höchste Prämie, die<br />
im vergangenen Jahr ausgeschüttet wurde,<br />
betrug knapp 230.000 €, gezahlt von einem<br />
Chemieunternehmen. Laut dib schwankt<br />
die durchschnittliche Prämie jedoch um<br />
150 €. Schwierig wird die Ermittlung einer<br />
angemessenen Belohnung, wenn der Nutzen<br />
einer Idee nicht unmittelbar beziffert<br />
werden kann, etwa wenn es um die Sicherheit<br />
am Arbeitsplatz geht.<br />
Mitunter sind die Vorschläge so simpel,<br />
dass man sich wundert, warum nicht schon<br />
früher jemand darauf gekommen ist. Etwa<br />
die Anregung, Fachbücher nicht mehr in<br />
gedruckter Form, sondern als Onlinever sion<br />
zu verschicken – diese Idee war der Dekra-<br />
Bank eine Prämie von 2.150 € wert. Oder der<br />
Vorschlag, Kartonagen, die bisher entsorgt<br />
wurden, in Zukunft zu schreddern und als<br />
Verpackungsmaterial zu nutzen. Nahe liegende<br />
Verbesserungsvorschläge – man muss<br />
die Mitarbeiter nur anregen, sie vorzubringen<br />
und die Vorschläge dann auch umsetzen. Das<br />
wusste Alfred Krupp schon vor mehr als 130<br />
Jahren. ber (sm 111002660) K<br />
<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
8 K Zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
Stimmen zum »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
»Innovatives Medium mit aktuellem Bezug«<br />
»Vielfältig und doch so spezialisiert«<br />
Wir bedanken uns für die vielen Rückmeldungen, Meinungen und Glückwünsche<br />
zum Geburtstag unserer Zeitschrift. Ihr Feedback und Vertrauen,<br />
liebe Leserinnen und Leser, liebe Kundinnen und Kunden, sind für uns<br />
Ansporn und Auftrag zugleich. Wie das »<strong>stahlmarkt</strong>«-Team ein Heft<br />
produziert und wer alles dahinter steckt, finden Sie ab Seite 110.<br />
Hans Jürgen<br />
K erkhoff,<br />
Präsident der<br />
Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl<br />
und Vorsitzender<br />
des Stahlinstituts<br />
VDEh<br />
Eine starke Marke wird 60 und dazu gratuliere<br />
ich im Namen des Stahl-Zentrums sehr<br />
herzlich. In sechs Jahrzehnten ist der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
für alle diejenigen, die über Stahlindustrie,<br />
-handel und -weiterverarbeitung<br />
auf dem Laufenden bleiben wollen, zum<br />
unverzichtbaren Informationsmedium ge -<br />
worden. Und die hohe Qualität von technischer<br />
Expertise gepaart mit wirtschaft lichem<br />
und politischem Sachverstand des »<strong>stahlmarkt</strong>s«<br />
macht mich zuversichtlich, dass<br />
diese Zeitschrift rund um den Konstruktionswerkstoff<br />
Nr. 1 und seine Märkte auch zu -<br />
künftig große Aufmerksamkeit und An -<br />
erkennung finden wird.<br />
Antonio Garcia,<br />
Geschäftsbereichsleiter<br />
Bandanlagen /<br />
Mitglied der<br />
Geschäftsleitung,<br />
Heinrich Georg<br />
GmbH<br />
Maschinenfabrik<br />
Über mehrere Jahrzehnte begleiten und verfolgen<br />
wir die erfolgreiche Entwicklung des<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>s«. Er ist »das« Printmedium für<br />
die Berichterstattungen unserer Kunden und<br />
genau da ist unser Platz. Zum 60-jährigen<br />
Jubiläum gratulieren wir herzlich und freuen<br />
uns auf eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />
Michael Müller,<br />
Geschäftsführer<br />
und Inhaber<br />
markmann +<br />
müller GmbH<br />
Als mittelständischer Anbieter einer speziellen<br />
Softwarelösung für die Stahlbranche ist<br />
Namensänderung<br />
Der »<strong>stahlmarkt</strong>« hat in seinen 60 Jahren bisher<br />
zweimal den Namen gewechselt und sich den<br />
Märkten angepasst. Zunächst hieß er noch<br />
»Continentaler Eisenhandel«, ab 1972 »Continentaler<br />
Stahlmarkt«. Mit zunehmender Globalisierung<br />
entfiel dann das Wort »Continental«, so<br />
dass die Zeitschrift seit 1985 nur noch »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
heißt.<br />
1951 1977 1979<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>« K 9<br />
der »<strong>stahlmarkt</strong>« eines unserer bevorzugten<br />
Medien, mit dem wir unsere Kunden direkt<br />
erreichen. Wir werben im »<strong>stahlmarkt</strong>«,<br />
weil wir als Mittelstand hier eine etablierte<br />
Plattform finden. Für die Zukunft wünschen<br />
wir uns eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
und gratulieren herzlichst zum<br />
60-jährigen Jubiläum.<br />
Heinz Güntner,<br />
CEO FERRO-IMEX<br />
Technologies<br />
GmbH<br />
Der »<strong>stahlmarkt</strong>« ist für mich als international<br />
tätiger freier Stahlhändler sehr wertvoll<br />
im Hinblick auf die qualitativ hochwertigen<br />
Informationen: immer auf aktuellem Stand,<br />
kompakt und mit Fachkompetenz geschrieben.<br />
Last but not least lesen wir ihn aufgrund<br />
unseres Interesses an Rohstoffen aus<br />
Afrika sowie den VAE-Ländern, wobei uns<br />
allen die Verfügbarkeit und Volatilität Sorgen<br />
macht. Schon deshalb gebührt dem<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«-Team unser Glückwunsch zu<br />
seinem Jubiläum. Wir freuen uns auch auf<br />
die zukünftige Zusammenarbeit. Weiterhin<br />
viel Erfolg.<br />
Paul Niederstein,<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der<br />
Siegener<br />
Verzinkerei<br />
Holding GmbH<br />
Die Siegener Verzinkerei Gruppe (SVH)<br />
schätzt den »<strong>stahlmarkt</strong>«, weil die Themen<br />
des »<strong>stahlmarkt</strong>s« gleichsam so vielfältig<br />
und doch so spezialisiert sind – genauso wie<br />
die Anforderungen unserer Kunden, unsere<br />
Segmentierung und die ganzheitlichen<br />
Lösungen von Zink different. Wir gratulieren<br />
herzlichst zum Jubiläum!<br />
Dr.-Ing. Lutz-<br />
Stefan Henrich,<br />
Geschäfts führer,<br />
Maschinen fabrik<br />
Fr. W. Schnutz<br />
GmbH & Co. KG<br />
Mithilfe des »<strong>stahlmarkt</strong>s« können wir als<br />
Maschinen- und Anlagenbauer in idealer<br />
Weise unsere Stahl verarbeitenden Kunden<br />
ansprechen. Dazu ge hören u. a. Stahl-Service-Center,<br />
die Automobil- und Lochblech-<br />
industrie. Darüber hinaus werden wir durch<br />
den »<strong>stahlmarkt</strong>« kompetent und umfassend<br />
über Trends und Entwicklungen informiert.<br />
Dabei berichtet die Zeitschrift ebenso<br />
über technische Themen wie über die wirtschaftliche<br />
Entwicklung der Branche.<br />
Horst Löcke,<br />
Geschäftsführer,<br />
MCB Deutschland<br />
GmbH<br />
Von MCB Deutschland GmbH in Dormagen<br />
übersenden wir herzliche Glückwünsche<br />
zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«, ein<br />
innovatives Medium mit aktuellem Bezug,<br />
das immer wieder gerne von uns gelesen<br />
wird. Der »<strong>stahlmarkt</strong>« informiert zeitnah<br />
und gut recher chiert aus den für die Stahlbranche<br />
relevanten Bereichen. Auch der<br />
ge schicht liche Rückblick auf die Jahrzehnte<br />
der Stahlindustrie eröffnet neue Sichtweisen.<br />
An dieser Stelle ein aufrichtiges WEI-<br />
TER SO und alle guten Wünsche für die<br />
Zukunft.<br />
Layout<br />
Das Aussehen des »<strong>stahlmarkt</strong>s« wurde in den<br />
vergangenen 15 Jahren ständig aufgefrischt und<br />
optimiert. Durch klare Leserführung und übersichtliche<br />
Strukturierung wollen wir dem immer<br />
knapperen Zeitbudget der Leserschaft entgegenkommen.<br />
Ein Meilenstein ist zuletzt das Steelfinish-Cover<br />
(wie auch bei dieser Ausgabe), bei<br />
dem mit einem höchst innovativen Druckverfahren<br />
Stahl auf den Umschlagseiten sichtbar und<br />
teilweise sogar haptisch erfahrbar wird.<br />
1996 2006<br />
Steel-finish-Cover 2011<br />
mit glänzender Oberfläche<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
10 K Zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
gen bei der Stahlverwendung sowie über<br />
technische Neuentwicklungen aktuell informiert<br />
– eine Zeitschrift mit hohem Praxisbezug.<br />
vollen und topaktuellen Inhalten aus Wirtschaft,<br />
Wettbewerb, Vertrieb und Technik/<br />
Innovation. Das Who‘s Who der Branche<br />
trifft sich monatlich über das Medium<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« und diese Form von »Shared<br />
information« befruchtet die Innovationskraft<br />
der Branche enorm.<br />
Dr. Oliver<br />
Kempkes,<br />
Geschäftsführer<br />
der Helmut<br />
Kempkes GmbH<br />
KULI – Hebezeuge,<br />
Remscheid<br />
Wir schätzen den »<strong>stahlmarkt</strong>« seit vielen<br />
Jahren als ein Fachmedium, das auch über<br />
unsere Branche der Fördertechnik ausführlich<br />
informiert. Als Stahlverarbeiter sind die<br />
redaktionellen Beiträge für uns stets eine<br />
wichtige Informationsquelle. Herzlichen<br />
Glückwunsch zum 60-jährigen Jubiläum.<br />
Dipl.-Ing.<br />
Jörg Börchers,<br />
Leiter Marke ting,<br />
IMS Messsysteme<br />
GmbH<br />
Als weltweit führender Hersteller von Messsystemen<br />
für die Stahl-, Metall- und Aluminiumindustrie<br />
können wir mit einer Anzeige<br />
im »<strong>stahlmarkt</strong>« unsere Kunden auf optimale<br />
Weise erreichen. Der »<strong>stahlmarkt</strong>« informiert<br />
kompetent und aktuell über die Ge -<br />
schehnisse am Markt. Wir schätzen den<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« wegen seiner großen Verbreitung<br />
im Kreis unserer Zielgruppe und seiner<br />
Nähe zu den Produktgeschehnissen.<br />
Claudio Kemper,<br />
Geschäftfeldleiter<br />
Stahl,<br />
Nordwest Handel<br />
AG.<br />
60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>« – Die Nordwest Handel<br />
AG gratuliert zu dieser stolzen Leistung!<br />
Der »<strong>stahlmarkt</strong>« ist seit Jahrzehnten ein<br />
wichtiger Begleiter für uns und unsere<br />
Händler im privaten Mittelstand. Wir schätzen<br />
den »<strong>stahlmarkt</strong>« als Quelle für viele<br />
Informationen sowie die aktuellsten Trends<br />
in der Branche.<br />
Dr.-Ing. Thomas<br />
Klumpen, technischer<br />
Geschäftsführer/COO,<br />
IKS Klingelnberg<br />
Group<br />
Peter Uhl, Beratung<br />
und Vetriebsleitung,<br />
SHComputersysteme<br />
GmbH<br />
60 Jahre ›»<strong>stahlmarkt</strong>« – ein stolzes Jubiläum,<br />
zu dem SHComputersys teme GmbH<br />
herzlichst gratuliert. Der »<strong>stahlmarkt</strong>« ist<br />
»die« Zeitschrift in der Stahlbranche. Stahlhandel<br />
und Stahlverarbeitung, aber auch<br />
benachbarte Branchen werden über das<br />
aktuelle Markt geschehen, Ziele und Lösun-<br />
Der »<strong>stahlmarkt</strong>« ist eines der wichtigsten<br />
Medien für die Stahlindustrie und auch für<br />
mich eine »Pflichtlektüre« mit anspruchs-<br />
Die Chefredakteure<br />
In den vergangenen sechs Jahrzehnten haben fünf<br />
Chefredakteure den »<strong>stahlmarkt</strong>« geprägt: Karl<br />
Peter Vietz, Hans Blüchel, Hans-Heinrich Eichler,<br />
Dr. Ulrich Scharfenorth und Dr. Wiebke Sanders.<br />
Jubiläumswebseite<br />
Im März 1951 zum ersten Mal erschienen, feiert<br />
der »<strong>stahlmarkt</strong>« in diesem Jahr sein 60-jähriges<br />
Bestehen. Seit März haben wir diesem Anlass in<br />
jeder Ausgabe einige Beiträge gewidmet – von<br />
historischen Exkursen zum Stahlmarkt und der<br />
Stahlindustrie bis hin zu unseren »Jubiläumsporträts«.<br />
Unter www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />
60-Jahre finden Sie alle Beiträge zum Jubiläum<br />
an einem Ort.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
12 K Zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
Wirtschaft und Stahlmarkt<br />
in den 2000er-Jahren<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«-Jubiläumsserie – Teil 7<br />
Düsseldorf (AK). Das neue Jahrtausend war noch nicht alt, als der<br />
Anschlag auf das World Trade Center die Welt erschütterte. Die politischen<br />
Folgen zogen sich durch die 2000er-Jahre und dauern bis heute an. Die<br />
Entwicklung des globalen Stahlmarktes blieb unsicher und von wechselhaften<br />
Perioden geprägt. Die Osterweiterung der EU bot der europäischen<br />
Stahlindustrie neue Chancen.<br />
WW K Politik. Terrorismus war kein neues Phänomen,<br />
dennoch haben die Anschläge vom<br />
11. September 2001 die Welt verändert.<br />
Bemerkbar macht sich das heutzutage nicht<br />
zuletzt in den stark verschärften Sicherheitsbestimmungen<br />
an den Flughäfen. Vor rd.<br />
zehn Jahren wurde deutlich, dass auch eine<br />
»Supermacht wie die USA« angreifbar ist<br />
und umfassende Sicherheit für eine Gesellschaft<br />
nur eine Wunschvorstellung bleibt.<br />
Bei dem darauf folgenden Kampf gegen den<br />
Terror mit den Kriegen in Afghanistan und<br />
dem Irak wechseln sich bis heute Erfolge und<br />
Niederlagen ab.<br />
Wirtschaft. Die amerikanische Regierung<br />
versuchte 2002, die unter einer Krise leidende<br />
heimische Stahlindustrie zu stützen,<br />
indem sie Schutzzölle von bis zu 30 % auf<br />
Stahlexporte in den amerikanischen Markt<br />
verhängte. Daraufhin waren die Lieferungen<br />
aus Deutschland um 40 % von 1,6 Mill. t im<br />
Jahr 2001 auf rd. 1 Mill. t im Jahr 2003 zu <br />
rückgegangen. Die Stahlzölle wurden Ende<br />
2003 von der amerikanischen Regierung<br />
wieder aufgehoben, nachdem die WTO sie<br />
für unrechtmäßig erklärt hatte.<br />
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland lag bis<br />
Mitte des Jahrzehnts dauerhaft über 4 Mill.<br />
Menschen. Seit 2006 schlug sich ein konjunktureller<br />
Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt<br />
nieder. Im Jahr 2007 waren erstmals<br />
in der Geschichte des wiedervereinigten<br />
Deutschland über 40 Mill. Menschen er <br />
werbstätig, 2008 sank die Arbeitslosigkeit<br />
auf unter 3 Mill. Der positive Trend kehrte<br />
sich auch nach der einbrechenden Finanzund<br />
der darauf folgenden Weltwirtschaftskrise<br />
in den Jahren 2008/2009 nicht ins<br />
Gegenteil um. Die meisten deutschen Un <br />
ternehmen betrieben auch während der<br />
Krise keinen Jobabbau, sondern überbrückten<br />
die Zeit allenfalls mit Kurzarbeit, um mit<br />
ihren hoch qualifizierten Mitarbeitern nach<br />
der Erholung der Weltkonjunktur wieder<br />
durchstarten zu können – eine Rechnung<br />
die aufging. Deutschland kam mithilfe seiner<br />
starken industriellen Basis und seiner im<br />
internationalen Vergleich überaus konkurrenzfähigen<br />
Unternehmen schnell aus der<br />
Krise und wies in der Folgezeit deutlich<br />
höhere Exportraten auf als seine europäischen<br />
Nachbarn.<br />
Eine Einschränkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
auf den internationalen Märkten<br />
befürchtete die deutsche Stahlindustrie an <br />
lässlich der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen,<br />
die im letzten Jahrzehnt an <br />
gekündigt und teilweise umgesetzt wurden.<br />
Ökologische Steuerreform, Unternehmenssteuer,<br />
Umweltpolitik, Emmissionsrechtehandel<br />
sowie Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
waren die Reizworte der damaligen Zeit.<br />
Die weltwirtschaftliche Bedeutung der<br />
Schwellenländer, allen voran China, stieg in<br />
dem Jahrzehnt rasant an. So erhöhte das<br />
Reich der Mitte seine Rohstahlproduktion<br />
von 127,2 Mill. t im Jahr 2000 auf 626,7<br />
Mill. t im Jahr 2010. Infolge seiner stark<br />
wachsenden Industrieproduktion wuchs der<br />
Rohstoffbedarf der Volksrepublik China<br />
enorm an, was sich auch in den Rohstoffkosten<br />
niederschlug. So waren die 2000er-<br />
Historische Eckpunkte der 2000er-Jahre<br />
2000 Weltausstellung in Hannover<br />
George W. Bush wird 43. Präsident<br />
der Vereinigten Staaten<br />
2001 Anschlag auf das World Trade Center<br />
Krieg in Afghanistan<br />
2002 Jahrhundertflut an der Elbe<br />
2003 Krieg im Irak<br />
2004 Verheerender Tsunami in Asien<br />
Osterweiterung der Europäischen Union<br />
zur EU-25<br />
2005 Kardinal Joseph Ratzinger<br />
wird Papst Benedikt XVI.<br />
Angela Merkel wird Bundeskanzlerin<br />
2006 Fußballweltmeisterschaft in Deutschland<br />
begeistert die Nation<br />
2007 Bulgarien und Rumänien treten der<br />
Europäischen Union bei<br />
2008 Immobilienkrise in den USA<br />
Barack Obama wird zum Präsidenten<br />
gewählt<br />
2009 weltweite Wirtschaftskrise<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>« K 13<br />
Jahre geprägt durch eine zunehmende Volatilität<br />
bei den Rohstoffpreisen.<br />
Wechselhafte Entwicklung<br />
Das neue Jahrtausend begann für den Stahlmarkt<br />
erfreulich. Sowohl Weltstahlverwendung<br />
(752 Mill. t) als auch Weltstahlproduktion<br />
(845 Mill. t) erreichten im Jahr 2000<br />
neue Rekordhöhen. Doch die Höhenflüge<br />
waren nicht von Dauer, im Laufe der 2000er-<br />
Jahre setzte sich das Auf und Ab der Stahlproduktion<br />
fort. »Es ist wie im richtigen<br />
Leben: Den Phasen der Euphorie und Prosperität<br />
folgen solche der Normalität, hin und<br />
wieder sogar welche der Depression«, hieß<br />
es dann auch im »<strong>stahlmarkt</strong>« im Februar<br />
2001. Dass die Entwicklung des Welt<strong>stahlmarkt</strong>es<br />
auch in diesem Jahrzehnt so<br />
unsicher war, lag u. a. an den zyklischen<br />
Schwankungen der wichtigen Abnehmerbranchen.<br />
Ende des Jahrzehnts wurde die<br />
Stahlbranche dann von der weltweiten Wirtschaftskrise,<br />
die ihren Anfang in der Immobilienkrise<br />
in den USA nahm, getroffen.<br />
Aber auch dieser tiefe Einbruch ist mittlerweile<br />
weitgehend wieder überwunden und<br />
die Grundtendenz auf dem Stahlmarkt zeigt<br />
nach oben.<br />
EU wird zum weltgrößten<br />
Binnenmarkt<br />
Im Mai 2004 wurde die Europäische Union<br />
um zehn Mitgliedsstaaten erweitert (Estland,<br />
Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei,<br />
Slowenien, die Tschechische Republik,<br />
Ungarn und Zypern). Die EU wurde somit<br />
zum größten Binnenmarkt der Welt. Die<br />
Osterweiterung der EU bot der europäischen<br />
Stahlindustrie neue Chancen und<br />
Absatzmöglichkeiten. Für Deutschland wa <br />
ren die neuen EU-Beitrittsländer ohnehin zu<br />
attraktiven Wirtschaftspartnern für Industrie<br />
und Handel geworden. So stiegen die deutschen<br />
Exporte in die EU-Staaten zwischen<br />
2000 und 2004 um 25 %, die Ausfuhren in<br />
die acht osteuropäischen Beitrittsländer<br />
nahmen im gleichen Zeitraum um 34 % zu.<br />
Zu diesem Zeitpunkt hinkte die Produktivität<br />
der Stahlindustrien der neuen Beitrittsländer<br />
weit hinter derjenigen in der bisherigen<br />
EU zurück. Den Anschluss an westliche<br />
Standards gab es jedoch nicht zum Nulltarif,<br />
teilweise waren schmerzhafte Reformen<br />
nötig, allerdings profitierten die dortigen<br />
Stahlindustrien im Zuge der Privatisierung<br />
vom westlichen Know-how und verbesserten<br />
so ihre internationale Wettbewerbsfä<br />
higkeit. 2007 ist die Europäische Union mit<br />
dem Beitritt von Rumänien und Bulgarien<br />
dann nochmals angewachsen, auf derzeit<br />
27 Mitgliedsstaaten.<br />
Megafusionen in der Stahlindustrie<br />
Die 2000er-Jahre waren in der Stahlbranche<br />
auch geprägt von Unternehmenszusammenschlüssen<br />
großen Ausmaßes. 2001 fusionierten<br />
die europäischen Stahlunternehmen<br />
Usinor (Frankreich), Arbed (Luxemburg)<br />
und Aceralia (Spanien) zum neuen Stahlweltmarktführer.<br />
»Hinter der Fusion steckt<br />
auch die Erkenntnis, dass sich der Werkstoff<br />
Stahl den Strukturen seiner Lieferanten und<br />
Kunden anpassen muss. Immer weniger und<br />
dafür größere Stahlkonzerne internationalen<br />
Zuschnitts, globaler Kundennähe und<br />
mit vollem Programm – in dieser Konstellation<br />
könnte die Stahlbranche in Zukunft ihre<br />
Wachstumschancen energischer wahrnehmen«,<br />
formulierte der »<strong>stahlmarkt</strong>« im April<br />
2001 angesichts der Fusion. Der Konzentrationsprozess<br />
in der Stahlindustrie fand dann<br />
seinen bisherigen Höhepunkt im Jahr 2007,<br />
als die Fusion der beiden Stahlgiganten<br />
Arcelor und Mittal offiziell besiegelt wurde.<br />
Lesetipp<br />
WW Bouquet, Tim und Ousey, Byron:<br />
Cold Steel – Lakshmi Mittal and<br />
the multi- billion-dollar battle for<br />
a global empire<br />
Little, Brown Book Group, London 2009, 368 S., brosch.,<br />
ISBN 978-0349120973, 12,99 €, englisch<br />
»Liest sich wie ein Krimi«, heißt es auf dem<br />
Cover der bisher nur in englischer Sprache<br />
erschienenen Beschreibung der Fusion von<br />
Arcelor und Mittal im Jahr 2006. Und das<br />
stimmt: »Cold Steel«, so der Titel des<br />
Buches, hat Krimiwirkung – man will die<br />
320 Seiten gar nicht mehr aus der Hand<br />
legen, so spannend ist der Rückblick auf die<br />
bisher größte Fusion der Stahlindustrie überhaupt.<br />
Die beiden Autoren Tim Bouquet und<br />
Byron Ousey entführen den Leser mit ihrem<br />
dichten, temporeichen Bericht in die innersten<br />
Wirren des damaligen Übernahmekampfes.<br />
Von den allerersten Anfängen – als<br />
Lakshmi Mittal nach dem gewonnenen,<br />
aber teuren Bieterkampf mit Arcelor um den<br />
ukrainischen Stahlproduzenten Kriworoschstal<br />
den Gedanken einer Fusion erstmals im<br />
engsten Kreis formulierte – über die an <br />
schließenden Gespräche mit der damaligen<br />
Arcelor-Führung – allen voran mit CEO Guy<br />
Dollé – bis hin zu den unzähligen Finten und<br />
Fallstricken des mehrmonatigen Übernahmekampfes:<br />
Man ist beim Lesen, so der Eindruck,<br />
immer mittendrin. Das ist kein Wunder,<br />
war einer der Autoren, Byron Ousey,<br />
doch direkt beteiligt: Auf Seiten der Luxemburger<br />
Regierung hat er als Kommunikationsberater<br />
den Übernahmeprozess begleitet.<br />
Tim Bouquet als international geachteter<br />
Journalist gilt wiederum als Experte<br />
in Sachen Stahlindustrie. Zudem haben<br />
Lakshmi Mittal und rd. 50 andere führende<br />
Zeitzeugen der damaligen Übernahme,<br />
inklusive Guy Dollé, dem Autor ihre volle<br />
Unterstützung zukommen lassen. Neben<br />
der Taschenbuchausgabe ist »Cold Steel«<br />
übrigens auch als gebundene Edition erhältlich.<br />
<br />
(sm 111002551) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
14 K Zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>« K 15<br />
WW 60 Jahre für die soziale Markt wirtschaft<br />
Jubiläumsschrift des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln<br />
Köln. Mit diesem Titel bringt das Institut der deutschen Wirtschaft<br />
Köln (IW) Stolz und Anspruch zugleich zum Ausdruck: Stolz auf das<br />
anerkannte Engagement des IW und Anspruch auf die damit verbundene<br />
ordnungspolitische Funktion der Freiheit.<br />
Mit der Jubiläumsschrift blickt das IW zurück auf seine 60 Jahre<br />
als Anwalt der sozialen Marktwirtschaft und dokumentiert, wie sich<br />
diese Anwaltschaft im Laufe der Zeit und fortwährend der Institutssatzung<br />
entsprechend – »auf wissenschaftlicher Grundlage, insbesondere<br />
der Öffentlichkeit gegenüber« – verändert hat. Sechs Kapitel<br />
erläutern, wie in dem jeweiligen Jahrzehnt dieser Anspruch an<br />
Wissenschaft und Kommunikation umgesetzt wurde und welche<br />
Themen dabei obenauf standen. Die Er kläraufgabe, was soziale<br />
Marktwirtschaft eigentlich ist, wurde durch das Wirtschaftswunder<br />
in den 1950er- und Anfang der 1960er-Jahren immens erleichtert.<br />
Es folg ten die Studentenbewegung und ein Auf leben sozialistischer<br />
Vorstellungen, die Diskussion über die freiheitliche Wirtschaftsordnung<br />
wurde schärfer. Damit rückte auch die Bildungspolitik stärker<br />
in den Fokus des IW. In den 1980er-Jahren stand die Konsolidierung<br />
der Staatsfinanzen im Vordergrund und die ersten Anzeichen der<br />
Globalisierung wurden greifbar. Es folgten der Boom und die<br />
anschließende Ernüchterung nach der Wiedervereinigung und mit<br />
den politischen Themen des neuen Jahrtausends – Agenda 2010,<br />
Zuwanderungsrecht, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, frühkindliche<br />
Bildung etc. – verbreiterte sich auch das Spektrum des IW.<br />
Mit der Jubiläumsschrift ist eine prägnant informierende kleine<br />
Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland entstanden,<br />
die es unterhaltsam versteht, wirtschaftliche Daten – zum Beispiel<br />
das Absinken des Bruttosozialprodukts in der Wirtschaftskrise der<br />
1970er-Jahre – mit anderen zeitgeschichtlichen Meilensteinen – wie<br />
der Trennung der Jackson Five von Motown Records im Jahre 1975<br />
– zusammenzubringen. Das Werk umfasst 48 Seiten und ist beim<br />
IW per Mail (ennsberger@iwkoeln.de) erhältlich. (sm 111002600) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.<br />
Konrad-Adenauer-Ufer 21<br />
50668 Köln<br />
Tel. +49 221 4981-452<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
»Und hier, Herr Enkelmann, habe ich noch einige schöne Träger,<br />
sorgfältig gewalzt, aus reinem, vollkommen lunkerfreiem<br />
Schwedenstahl. Das sind genau die richtigen Profile für Ihre neue<br />
Kranbahn. Wir können sie Ihnen in den nächsten Tagen frei Haus<br />
anliefern.«<br />
»Steel trader Belling Germany calling – ISO profile 45-TT-1307 –<br />
Steel X23point5A2956point – 534 tons – lot 65-BAH89KL-345 –<br />
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for sale – 224.000 US-Dollars – OK? – steel trader Belling Germany<br />
roger – over.«<br />
100 Jahre Gesellschaft<br />
für Elektrometallurgie<br />
Nürnberg. Mit einer innovativen Idee begann<br />
vor 100 Jahren die Geschichte der Gesellschaft<br />
für Elektrometallurgie (GfE) in Nürnberg. Jü -<br />
dische Kaufleute und ein kreativer Chemiker<br />
erkannten den wachsenden Bedarf der deutschen<br />
Stahlindustrie an Vanadium. Sie gründeten<br />
1911 die GfE, installierten einen der ersten industriell<br />
genutzten Elektroöfen und produzierten<br />
fortan Ferro-Vanadium-Legierungen.<br />
Heute verfügt die Gesellschaft über ein Portfolio<br />
von 250 Werkstoffen. Sie ist als Lieferant<br />
von Beschichtungswerkstoffen für die Dünnschichttechnologie<br />
der Fotovoltaik, von Katalysatorwerkstoffen<br />
für DeNO x -Filtersysteme zur<br />
Reinigung von Abgasen aus Kohlekraftwerken,<br />
von neuen gewichtssparenden Legierungen für<br />
Flugzeugturbinen, von neuen Legierungen zur<br />
Wasserstoffspeicherung und von tantalhaltigen<br />
Targets für optische Anwendungen außergewöhnlich<br />
positioniert. Über ein erhebliches<br />
Potenzial verfügen Titanlegierungen für die Luftund<br />
Raumfahrt.<br />
Inzwischen gehört die GfE zur Advanced<br />
Metallurgical Group N.V. (AMG). Es ist deren<br />
Kompetenz, Metalle in Anwendungen zu positionieren,<br />
die nachhaltig und ressourceneffizient<br />
sind und die außerdem helfen, CO 2<br />
-Emissionen<br />
zu reduzieren. Die AMG ist in 23 Ländern tätig.<br />
Sie erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz<br />
von rd. 1 Mrd. USD und beschäftigte weltweit<br />
3.000 Mitarbeiter.<br />
/<br />
www.gfe.com (sm 111002803) K<br />
100 Jahre Edelstahl<br />
im nächsten Jahr<br />
Düsseldorf. Im kommenden Jahr steht der<br />
Edelstahlbranche ein Jubiläum ins Haus: Mit der<br />
Patentierung von nichtrostendem Stahl trat im<br />
Jahre 1912 ein neuer Werkstoff seinen Siegeszug<br />
an. Erster sprichwörtlicher Höhepunkt seiner<br />
Karriere war 1929 die Dachverkleidung des<br />
Chrysler Building in New York, damals das<br />
höchste Gebäude der Welt. Heute sind weltweit<br />
über 120 verschiedene Edelstahlsorten im Einsatz.<br />
Schon früh zeigte sich angesichts des rasch<br />
steigenden Umfangs der Werkstoffgruppe die<br />
Notwendigkeit, Halbzeuge und Endprodukte, die<br />
aus anwendungsspezifisch ausgewähltem Edelstahl<br />
gefertigt wurden, sicher zu identifizieren.<br />
Bereits 1958 wurde deshalb das Markenzeichen<br />
Edelstahl Rostfrei eingeführt, um Produkte qualitätsbewusster<br />
Hersteller, Verarbeiter und An -<br />
bieter eindeutig zu kennzeichnen. Als Vergabestelle<br />
dieses Qualitätssiegels wurde zwei Jahre<br />
später der Warenzeichenverband Edelstahl Rostfrei<br />
e.V. (WZV) ins Leben gerufen. Mit über 1.000<br />
überwiegend mittelständischen Mitgliedsunternehmen<br />
ist er bis heute Servicepartner jener<br />
Unternehmen, die das international geschützte<br />
Markenzeichen als Siegel für ihr Qualitätsversprechen<br />
führen.<br />
Im Mittelpunkt der Vergabe stehen die richtige<br />
Werkstoffwahl und die sachgerechte Be- und<br />
Verarbeitung. Per Satzung verpflichten sich die<br />
Mitglieder zu dieser Qualitätsoffensive, die eine<br />
unverzichtbare Orientierungshilfe ist. Unternehmen,<br />
die berechtigt sind, das eingetragene Markenzeichen<br />
Edelstahl Rostfrei zu verwenden,<br />
vermitteln das sichere Gefühl eines Topanbieters,<br />
der Wert auf Werkstoffqualität und nachhaltige<br />
Sicherheit der Verarbeitung legt.<br />
Intensiv überwacht der WZV deshalb die ordnungsgemäße<br />
Nutzung des Qualitätssiegels.<br />
Denn längst hat das internationale Renommee<br />
des Markenzeichens Labelpiraterie hervorgerufen.<br />
Konsequent unterbindet der WZV solches<br />
Vorgehen – auch mit juristischen Mitteln. Regelmäßig<br />
werden Unternehmen und Anbieter abgemahnt,<br />
die Produkte mit dem Qualitätssiegel<br />
bewerben, ohne sich den damit verbundenen<br />
Auflagen zu unterwerfen.<br />
www.wzv-rostfrei.de (sm 111002642) K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
18 K Steel Art & Culture<br />
Peter Schwickerath stellt<br />
im Stahl-Zentrum aus<br />
»Nicht die Form steht im Mittelpunkt, sondern das,<br />
was mit ihr gemacht wird«<br />
Düsseldorf (ES). Peter Schwickerath, 1942 in Düsseldorf geboren, arbeitet<br />
fast ausschließlich mit Stahl. Die Reduktion auf das Wesentliche ist sein<br />
Hauptanliegen. Seine Objekte stellen zumeist rechteckige Flächen, Kubus,<br />
Quader oder Zylinder dar. Der Bildhauer stellt seine Stahlplastiken von<br />
<strong>Oktober</strong> 2011 bis März 2012 im Stahl-Zentrum in Düsseldorf aus.<br />
WW K Für seine Skulpturen schneidet Schwickerath<br />
einzelne Elemente aus rechteckigen<br />
Stahlplatten heraus und setzt sie durch Verschiebung,<br />
Drehung oder Klappung wieder<br />
neu in die Plastik ein. Dies lässt sich oftmals<br />
nur mithilfe von Kränen ausführen, die die<br />
schweren Stahlelemente exakt ineinander<br />
einfügen müssen. Neben seinen überwiegend<br />
für das Freie konzipierten, tonnenschweren<br />
Objekten entwirft er aber auch<br />
kleinere Stahlkunstwerke. Mit diesen Plastiken,<br />
die sich mit bloßen Händen verändern<br />
lassen, will er den Betrachter zum »Spielen«<br />
anregen. »Spielen heißt Suchen – hier die<br />
Suche nach neuen Formerfahrungen«, er <br />
klärt der Künstler. Ihn interessiert also die<br />
spannende Entwicklung des ursprünglichen<br />
Objekts zu neuen, weitreichenden, plastischen<br />
Gebilden. »Nicht die Form steht im<br />
Mittelpunkt, sondern das, was mit ihr ge <br />
macht wird.«<br />
Schwickeraths Objekte entstehen nach<br />
konkreten Modellen aus Stahl, Pappe oder<br />
Styropor. In seiner Kunst meidet er Emotionalität<br />
und Subjektivität. »Ich will eine klare<br />
Aussage über das Verhältnis der Formen<br />
zueinander«, beschreibt der Purist seine<br />
Arbeitsphilosophie. Durch seine rationale<br />
Kunstauffassung schafft er einfache und<br />
klar erkennbare Konstellationen. Trotz seiner<br />
Bodenständigkeit und Bescheidenheit hat<br />
der Düsseldorfer bereits in zahlreichen Städten<br />
wie Köln, Krakau, Paris, Schaffhausen<br />
oder Venlo in öffentlichen Räumen und Mu <br />
seen ausgestellt.<br />
Der Bildhauer studierte an der Folkwang-<br />
Schule für Gestaltung in Essen sowie an der<br />
Kunstakademie in Düsseldorf und begann<br />
1968 mit seiner freischaffenden Tätigkeit als<br />
Bildhauer. Er lebt für und mit seiner Kunst,<br />
wie ein Blick in sein Haus und den Garten<br />
im Düsseldorfer Stadtteil Lohausen deutlich<br />
macht. Seine Stahlplastiken sind sowohl Teil<br />
der Einrichtung wie auch Einrichtung selbst.<br />
So kann er beispielsweise auf der Terrasse<br />
inmitten seiner Kunstwerke auf Stahlmöbeln<br />
frühstücken oder den Blick über den<br />
von riesigen Stahlplastiken dominierten Garten<br />
schweifen lassen. Schwickerath lebt und<br />
arbeitet derzeit auch in Uruguay.<br />
<br />
(sm 111002653) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
Peter Schwickerath<br />
Elbinger Weg 17<br />
40474 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 432960<br />
www.peterschwickerath.de<br />
(111002653/1)<br />
(111002653/2)<br />
Schwickeraths tonnenschwere Skulpturen kommen im Freien am besten zur Geltung<br />
(Fotos: Peter Schwickerath)<br />
Stahlplastik auf der Terrasse: Zu Hause bei<br />
Peter Schwickerath<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />
Steel Art & Culture K 19
20 K Steel Art & Culture<br />
200 Jahre Krupp in Bildern<br />
Ausstellung und Bildband<br />
»Krupp. Fotografien aus zwei Jahrhunderten«<br />
Essen. Mit einem Querschnitt durch die 2 Mill. Fotografien umfassende<br />
Sammlung des Historischen Archivs Krupp präsentiert sich die Ausstellung<br />
noch bis zum 11. Dezember 2011 in der Essener Villa Hügel. 400 Exponate<br />
zeigen die einzigartige Verwobenheit von Familien- und Industriegeschichte.<br />
Das Begleitbuch zur Ausstellung bietet nicht nur eine Chronik des 200 Jahre<br />
alten Konzerns, sondern gleichsam eine Entdeckungsreise in die Geschichte<br />
der Fotografie.<br />
WW K Von keinem Unternehmen, keiner In <br />
dustriellenfamilie ist eine solche Fülle von<br />
Aufnahmen überliefert wie von Krupp. Erstmals<br />
präsentiert die Alfried Krupp von Bohlen<br />
und Halbach-Stiftung die bedeutendsten<br />
Schätze dieser einzigartigen Sammlung in<br />
einer Ausstellung. Anlass ist das 200. Jubiläum<br />
der Gründung einer Gussstahlfabrik in<br />
Essen durch Friedrich Krupp im Jahre 1811.<br />
Bereits ab den 1860er-Jahren setzte das<br />
Unternehmen verstärkt auf die Dokumentation<br />
durch Fotografien, auch für Zwecke der<br />
Forschung und der Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Früher als viele andere Stahlunternehmer<br />
erkannte Krupp die Macht des Bildes, wenn<br />
es um die Darstellung seines Gussstahls<br />
ging. Kunden konnten sich so eine Vorstellung<br />
von den Werksanlagen und den teilweise<br />
riesigen Stahlteilen machen, ohne sich<br />
erst vor Ort informieren zu müssen. Dieser<br />
Einsatz der Fotografie mutet nach heutigen<br />
Maßstäben als überaus weitsichtiges Marketing<br />
an.<br />
Das älteste Ausstellungsstück, eine Da <br />
guerreotypie aus dem Jahr 1846 und damit<br />
ein Zeugnis aus der Frühphase der Fotografie,<br />
zeigt Bertha Eichhoff, später Krupp, mit<br />
ihren Eltern. Ein weiteres Juwel ist das 8 m<br />
breite Wandpanorama aus dem Jahr 1867,<br />
das die ehemalige Essener Produktionsstätte<br />
der Krupp-Dynastie zeigt und nach den<br />
Anweisungen Alfred Krupps erstellt wurde.<br />
Neben Porträts der Familie Krupp – viele<br />
davon mit prominenten Besuchern – und<br />
Aufnahmen von Arbeitern, Maschinen und<br />
Produkten umfasst die Sammlung auch rd.<br />
30.000 Dias des Hobbyfotografen Alfried<br />
Krupp von Bohlen und Halbach.<br />
Der Bildband gliedert sich in zwei Teile.<br />
Vier Essays – zusammengefasst im Kapitel<br />
»Überblick« – bilden den populärwissenschaftlichen<br />
Zugang zur Ausstellung: Die<br />
Rolle der Essener Stahldynastie in der deutschen<br />
Wirtschaftsgeschichte – mit besonderem<br />
Schwerpunkt auf dem Wilhelminischen<br />
Zeitalter – wird erklärt, eine Rückschau auf<br />
Ausstellung<br />
Ort: Kulturstiftung Ruhr Essen<br />
Villa Hügel<br />
Hügel 1<br />
45133 Essen<br />
Tel. +49 201 61629-0<br />
www.villahuegel.de<br />
Eintritt: 3 € (Erwachsene)<br />
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach mit Lehrlingen in der Radsatzwerkstatt, Essen, 1961<br />
(Foto: Kulturstiftung Ruhr Essen)<br />
(111002689/2)<br />
Öffnungszeiten: täglich außer Montag<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
(geschlossen am 14.10.,<br />
18. bis 20.11.)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Steel Art & Culture K 21<br />
Begleitbuch<br />
Krupp. Fotografien aus zwei Jahrhunderten<br />
Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011,<br />
232 S., 191 Abb., 24 x 30 cm, Leinen mit<br />
Schutzumschlag, ISBN 978-3-422-02308-6,<br />
Preis 24,90 €<br />
Erhältlich u. a. im Stahleisen-Buchshop:<br />
annette.engels@stahleisen.de oder<br />
per Tel. +49 211 6707-561<br />
die privaten Aufnahmen analysiert die er <br />
zählende und inszenierende Funktion der<br />
Kruppschen Familienbilder und ein kunsthistorischer<br />
Überblick stellt die Geschichte<br />
der Industriefotografie – in der das Unternehmen<br />
zweifellos Pionier war – dar. Der<br />
vierte Essay zeigt die Entwicklung des Historischen<br />
Archivs Krupp, das 1905 – in Vorbereitung<br />
auf das 100. Firmenjubiläum und<br />
damals noch in zwei separaten Einheiten –<br />
als »Geschichtliche Abteilung« und als von<br />
Margarethe Krupp initiiertes Familienarchiv<br />
gegründet wurde.<br />
Der zweite Teil ist überschrieben mit<br />
»Aspekte« und mit gut 150 Seiten sehr viel<br />
umfangreicher als der erste. Er sortiert die<br />
ausgestellten Aufnahmen thematisch und<br />
beginnt mit den ersten fotografischen Zeugnissen,<br />
den sogenannten Daguerreotypien,<br />
und den Aufnahmen Hugo van Werdens. Im<br />
Unterschied zu anderen Unternehmen setzte<br />
Alfred Krupp nämlich nicht auf externe,<br />
renommierte Fotografen, sondern ließ den<br />
seit 1854 im Unternehmen beschäftigten<br />
technischen Zeichner Hugo van Werden<br />
zum Fotografen ausbilden. Über vierzig Jahre<br />
lang sollte dieser die Bildproduktion des<br />
Stahlkonzerns prägen. Damals entstanden<br />
die – überaus aufwendigen – Panoramen,<br />
so zum Beispiel eine achtteilige Fotografie<br />
aus dem Jahr 1864 mit 200 Arbeitern auf<br />
einer Dampflokomotive oder die elfteilige<br />
Aufnahme der Gussstahlfabrik in Essen aus<br />
dem Jahr 1967. Der Stellenwert, den die<br />
Industriefotografie im Unternehmen genoss,<br />
lässt sich auch an der Größe der »Photographischen<br />
Anstalt« – so der offizielle Name<br />
der Abteilung ab 1903 – ablesen: 1890<br />
waren dort rd. 40 Personen, 1900 bereits<br />
100, 1912 nahezu 300 Personen beschäftigt,<br />
der größte Teil davon im drucktechnischen<br />
Bereich. 1915 bezogen schließlich fast<br />
500 Angestellte das neugebaute Krupp-<br />
Verlagshaus. Weitere Abschnitte des Bildbands<br />
widmen sich den Orten der Produktion,<br />
den Arbeitern, den betrieblichen Sozialeinrichtungen<br />
– so zum Beispiel der Siedlung<br />
Margarethenhöhe –, dem Bereich<br />
Forschung und Entwicklung sowie der Familie<br />
Krupp auf der wirtschaftspolitischen Bühne<br />
und im Privaten. Einen exotischen Ab <br />
schluss bilden die Fotobücher über Südamerika,<br />
Afrika und Asien – im 19. Jahrhundert<br />
ein beliebtes Geschenk von Besuchern, die<br />
der Familie Krupp ihre Aufwartung machten<br />
– und die Reisealben des begeisterten Fotound<br />
Filmamateurs Alfried Krupp von Bohlen<br />
und Halbach.<br />
(sm 111002689) K
22 K Steel International<br />
Der Schiefergassektor<br />
in den USA wächst rasant<br />
US-Stahlhersteller hoffen auf gute Geschäfte<br />
New York (bln). Neues Leben für den amerikanischen »Rust Belt«, der<br />
in der Blütezeit amerikanischer Manufakturen von Chicago und entlang der<br />
großen Seen bis hin zur Ostküste reichte und u. a. die Industriegebiete<br />
Illinois, Michigan, Ohio und Pennsylvania einschloss.<br />
Das Gebiet erstreckt sich von Tennessee<br />
über Teile von Kentucky, Ohio, West Virginia<br />
und Pennsylvania bis in den Bundesstaat<br />
New York – genau das Gebiet der einstigen<br />
Hochburgen von Kohle und Stahl.<br />
Kein Wunder, dass für die Hersteller von<br />
Stahl für den neuen Energiesektor alte<br />
Stahlstandorte in dieser Region wieder<br />
hochinteressant sind. Zum einen haben die<br />
Stahlunternehmen Zugang zu relativ preiswertem<br />
Naturgas, das sie fast ausschließlich<br />
als Heizmittel für ihre Öfen verwenden. Zum<br />
anderen finden sie in diesen Gebieten erfahrene<br />
Stahlarbeiter, die ihre Jobs im Laufe<br />
wiederholter Restrukturierungen und Zu <br />
sammenschlüsse verloren.<br />
WW K Die Abwanderung der herstellenden<br />
Industrie in Entwicklungsländer mit weitaus<br />
niedrigeren Arbeitskosten und in den amerikanischen<br />
Süden, wo die meisten Arbeiter<br />
nicht gewerkschaftlich organisiert sind, verwandelte<br />
die einstige Hochburg der Industrie,<br />
vor allem der Schwerindustrie, in einen<br />
»Rostgürtel« mit schrumpfender wirtschaftlicher<br />
Bedeutung. Weil jedoch beim Abbau<br />
von Schiefergas große Mengen von Stahl<br />
benötigt werden, sind die alten Stahlgebiete<br />
in Ohio, Pennsylvania und anderswo im<br />
Osten und Mittleren Westen plötzlich wieder<br />
ideale Standorte für Stahlwerke, die<br />
Produkte für den rasch wachsenden Schiefergassektor<br />
herstellen.<br />
Wie die Steinkohlevorkommen im Ruhrgebiet<br />
und die Eisenerzlager in umliegenden<br />
Regionen Grundlagen für die Stahlindustrie<br />
im einstigen »Kohlenpott« waren, bereiteten<br />
Kohlevorkommen in den Appalachen,<br />
Erdölreserven in Pennsylvania und Eisenerzlager<br />
in Ohio den Weg für die Stahlindustrie<br />
mit dem Zentrum Pittsburgh und die Autoindustrie<br />
mit dem Zentrum in Detroit, Michigan.<br />
Nun scheint der Abbau von Schiefergas<br />
– und vielleicht in Zukunft auch Ölschiefer<br />
– dem »Rostgürtel« einen Rettungsring zu <br />
zuwerfen.<br />
Naturgasgewinnung soll Jobs<br />
und mehr Wohlstand bringen<br />
U.S. Steel, Timken und die Vallourec & Mannesmann<br />
Holding Inc. (V & M) gehören zu<br />
den Unternehmen, die in der Erwartung<br />
eines dauerhaften Schiefergasbooms be <br />
trächtliche Investitionen in den Neubau oder<br />
den Ausbau von Werken stecken. Das wundersame<br />
Comeback der drei Automobilunternehmen<br />
General Motors, Ford und<br />
Chrysler mit dem Gros ihrer Werke im Rostgürtel<br />
ist ebenfalls ein gutes Omen für die<br />
Zukunft der Stahlindustrie, auch wenn diese<br />
positiven Entwicklungen von der anhaltenden<br />
Konjunkturschwäche vorerst noch überschattet<br />
werden.<br />
Für die Gas- und Ölunternehmen und die<br />
ländlichen Landbesitzer, die ihre Grundstücke<br />
meistbietend verpachten und einen<br />
Anteil am Erlös der geförderten Gasmengen<br />
erhalten, sind die bisherigen Erschließungen<br />
nur mehr Auftakt zu einem Schiefergasrush,<br />
der den einstigen »Gold Rush« in den Schatten<br />
stellen soll.<br />
Weil Schiefergas in den horizontalen Ge <br />
steinsschichten enthalten ist, waren technische<br />
Neuerungen notwendig, um die Förderung<br />
dieser Energievorräte wirtschaftlich<br />
interessant zu machen: horizontales Bohren<br />
über große Strecken hinweg und das hydraulische<br />
Spalten des Gesteins, sodass das<br />
Gas durch die Bohrlöcher an die Erdoberfläche<br />
entweichen kann. Für die Netzwerke<br />
von kilometerlangen, horizontal gelegten<br />
Rohren werden große Mengen von Stahlrohren<br />
benötigt. Auch für die Konstruktion von<br />
Bohrplattformen und die Herstellung von<br />
Auffangbehältern wird Stahl benötigt.<br />
Eine Reihe von Bundesstaaten, u. a. Colorado,<br />
Texas, Oklahoma und Ohio, verfügen<br />
über große Vorkommen von Schiefergas<br />
und Ölschiefer. Allein in Pennsylvania wurden<br />
in den vergangenen drei Jahren über<br />
2.500 Ölschieferquellen gebohrt. Die sogenannte<br />
Marcellus-Shale-Region gilt als eines<br />
der größten Lager von Naturgas in der Welt.<br />
Stahlwerke investieren Millionen<br />
in ihre Rohstahlproduktionen<br />
V & M steckt 650 Mill. USD in den Bau eines<br />
neuen Stahlwerkes in der alten Stahlstadt<br />
Youngstown in Ohio, die so etwas wie eine<br />
Eingangspforte zur Marcellus-Shale-Region<br />
ist. Das Werk, das Ende des Jahres in Betrieb<br />
genommen wird, soll ca. 350 Arbeiter be <br />
schäftigen. Die Timken Company investiert<br />
50 Mill. USD in den Ausbau ihres Stahlwerkes<br />
in Canton, Ohio, und die U.S. Steel<br />
Corporation 95 Mill. USD in die Modernisierung<br />
und Expansion ihres Werkes in Lorain,<br />
Ohio. Alle drei Betriebe planen, ihre Produktion<br />
von Rohstahl deutlich zu erhöhen.<br />
Präsident Obama, der sich in seinem<br />
Wahlkampf vor drei Jahren für strikten Um <br />
weltschutz stark machte, unterstützt Gasdrilling,<br />
weil Naturgas im Verein mit Windund<br />
Sonnenenergie helfen soll, Amerika bis<br />
2035 zu 80 % mit »grüner« Energie zu versorgen.<br />
Aber Umweltschützer protestieren<br />
gegen Schäden, die beim Schieferdrilling<br />
entstehen. Insbesondere geht es in den<br />
Beschwerden um die mit einer Reihe von<br />
Chemikalien behandelten großen Wassermengen,<br />
die zum Spalten und Auswaschen<br />
des Schiefergesteins notwendig sind, weil<br />
sie angeblich Grundwasser und das Trinkwasser<br />
für viele Menschen in diesen Gebieten<br />
zu verschmutzen drohen. Doch die Ölund<br />
Gasindustrie halten eine Trumpfkarte in<br />
der Hand, nämlich ein vor sechs Jahren verabschiedetes<br />
Energiegesetz, dass das »fracking«<br />
(die Spaltung von Gestein) von Ge <br />
setzesauflagen zur Sicherung von sauberem<br />
und sicherem Trinkwasser befreit.<br />
<br />
(sm 111002768) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
24 K Steel International<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />
Steel International K 25
26 K Steel International<br />
Marcegaglia baut Führungsrolle<br />
in der ersten Verarbeitungsstufe aus<br />
Große Investitionen stärken das Unternehmen<br />
Gazoldo degli Ippoliti. Im Rahmen der heimischen Markterholung weist<br />
auch Marcegaglia neue positive Ergebnisse aus. In den ersten vier Monaten<br />
des Jahres 2011 stieg die Stahlproduktion in Italien um 8,4 % an und<br />
erreichte eine Gesamtproduktionsmenge von 9,4 Mill. t. Zum Vergleich:<br />
In diesem Zeitraum stieg die europäische Stahlproduktion im Durchschnitt<br />
um + 5,7 %.<br />
WW K Marcegaglia unterstützt diesen Trend<br />
nach dem Jahr 2010, das bereits Anzeichen<br />
von Wachstum aufwies. Das Unternehmen<br />
verließ sich weiterhin auf seine Investitionsstrategie,<br />
um die Präsenz des Unternehmens<br />
zu verstärken – in Italien und in der ganzen<br />
Welt.<br />
Der italienische Markt ist wieder<br />
wettbewerbsfähig<br />
2010 hat Italien mit einem Produktionsanteil<br />
von 14,9 % und mit Platz 11 auf der Weltrangliste<br />
seine Rolle als zweitgrößter Stahlproduzent<br />
in der EU bestätigt: Die italienische<br />
Produktionsmenge lag bei 25,8 Mill. t.<br />
Das bedeutet eine Verbesserung von 5,9<br />
Mill. t nach einem Verlust von 10,7 Mill. t im<br />
Jahr zuvor – im Vergleich zum Höchststand<br />
im Jahr 2008 (31,6 Mill. t) war das eine Produktionsminderung<br />
um 18,4 %.<br />
Wesentliches Wachstum konnte in allen<br />
Bereichen verzeichnet werden, wenn auch<br />
mit Unterschieden: Langprodukte nahmen<br />
im Vergleich zum Jahr 2009 im vergangenen<br />
Jahr um 9,1 % zu – während der ersten<br />
Monate im Jahr 2011 allein um 26,3 %.<br />
Gleichzeitig erreichten Flachprodukte die<br />
Marke von 12,6 Mill. t, was einem Anstieg<br />
gegenüber 2009 von 38,6 % entspricht –<br />
wie der Marcegaglia-Konzern meldete.<br />
Marcegaglia zählt weltweit zu den Spitzenherstellern geschweißter, nichtrostender Rohre<br />
(Foto: Marcegaglia).<br />
(111002661/2)<br />
Grundsätzlich stieg die sichtbare Stahlverwendung<br />
in Italien im Jahr 2010 gegenüber<br />
dem Vorjahr um 26,3 % auf insgesamt 28,7<br />
Mill. t an, während der Außenhandel und<br />
die Stahlimporte um 41,6 % auf einen Wert<br />
von 12,4 (2009: 8,7) Mrd. € wuchsen und<br />
die Exporte um 28,7 % auf einen Wert von<br />
14,4 (2009: 11,2) Mrd. € kletterten.<br />
Die ersten und zweiten Verarbeitungsstufen<br />
gehörten zu den dynamischsten: Die positive<br />
Handelsbilanz stieg auf 5,15 Mrd. € und<br />
glich die Defizite in anderen Bereichen mehr<br />
als aus – besonders kaltgewalzte und verzinkte<br />
Produkte erreichten das Niveau von 2008.<br />
Marcegaglia will seine<br />
Spitzenposition behaupten<br />
In seiner mehr als 50-jährigen Geschichte<br />
hat sich Marcegaglias Leidenschaft für Stahl<br />
bezahlt gemacht – Wissen, Kompetenz und<br />
Fähigkeiten sind wertvolles Kapital und Basis<br />
für die komplexen Aktivitäten des Unternehmens<br />
in den Bereichen Forschung, Weiterentwicklung<br />
und Produktion. Mit dem Ziel,<br />
die Führungsrolle zu erhalten und zu stärken<br />
(wie z. B. die weltweite Spitzenposition bei<br />
der Herstellung geschweißter, nichtrostender<br />
Rohre), fördert man fortlaufend den<br />
Ausbau der Produktionskapazitäten und der<br />
Qualitätsstandards, indem man sich zu kontinuierlicher<br />
Verbesserung und Wirtschaftlichkeit<br />
auf allen Gebieten verpflichtet.<br />
»Unsere Zukunftsvision kann man mit<br />
zwei Worten charakterisieren: Diversifizierung<br />
und Flexibilität«, erläutert der CEO<br />
des Unternehmens, Antonio Marcegaglia.<br />
»Stahlmärkte entwickeln sich ständig weiter<br />
und wir haben in den vergangenen zwei bis<br />
drei Jahren größere Veränderungen erlebt.<br />
Deshalb ist es besonders wichtig, ein strukturiertes<br />
und verzweigtes Netzwerk aus Einkauf,<br />
Produktion und Distribution zu schaffen,<br />
sodass man schnell auf Marktveränderungen<br />
reagieren kann. Das ist unsere<br />
Marschroute und wir werden sie fortsetzen«,<br />
fuhr Antonio Marcegaglia fort.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Steel International K 27<br />
Eine ausgeprägte Investitionspolitik, die für den Zeitraum von 2009<br />
bis 2012 geplant ist und mit Entschlossenheit verfolgt wird, unterstreicht<br />
diese Strategie. Sie zahlt sich auch im laufenden Jahr aus:<br />
»Während des ersten Halbjahres 2011 waren Marcegaglias Ergebnisse<br />
zufriedenstellend. Zuwächse von 9,9 % bei den Lieferungen<br />
und von 33 % beim Umsatz belegen dies. Zum Vergleich: Die italienischen<br />
Unternehmen legten insgesamt um 40 % beim Umsatz<br />
zu. Auch die Margen werden besser trotz eines ungewissen Nachfragetrends.<br />
Der Export nach Europa, speziell nach Deutschland,<br />
nimmt ebenfalls zu. All diese Anzeichen deuten auf gute Aussichten<br />
für eine Markterholung hin«, schlussfolgert der Unternehmenschef.<br />
Investitionen im In- und Ausland halten sich die Waage<br />
Der Investitionsplan hatte seinen Höhepunkt 2010. In dem Zeitraum<br />
2011/2012 wird man sich auf Verbesserungen der Produktionseinheiten<br />
konzentrieren, nachdem man den Bau und die Installation<br />
der meisten Anlagen beendet hat. Wichtig dabei ist, dass die<br />
Investitionen in Italien und im Ausland ausgeglichen sind. Im Inland<br />
wurde in Ravenna eine neue Coilverarbeitungsanlage in Betrieb<br />
genommen, während das Präzi sionsrohrwerk in Casalmaggiore<br />
durch ein neues Hüttenwerk zur Herstellung von dickwandigen<br />
Rohren flächenmäßig verdoppelt wurde. Eine Glüh- und Beizanlage<br />
für nichtrostende Flachprodukte hat am Hauptstandort in Gazoldo<br />
degli Ippoliti ebenfalls ihren Betrieb aufgenommen.<br />
Andere größere Investitionen schließen die Entwicklung von<br />
erneuerbaren Energiesystemen ein, u. a. neue Produktionsanlagen<br />
für Fotovoltaikpaneele in Taranto und im Süden des Landes einige<br />
RDF-Kraftwerke (RDF: Refuse Derived Fuel), wo Sekundärbrenn stoffe<br />
aus Abfall produziert werden.<br />
Die ausländischen Investitionen konzen trieren sich hauptsächlich<br />
auf den Aufbau von Marcegaglia Polen (ein neues Werk in Kluczbork<br />
zur Produktion von Präzisionsrohren) und Marcegaglia do Brasil, wo<br />
das Werk weiter ausgebaut wird, sowie Marcegaglia China, wo ein<br />
Röhrenwerk für ge schweißte Kohlenstoffstahlrohre und kaltgezo<br />
EU-27: Rohstahlproduktion 2010<br />
(in Mill. t)<br />
(111002661/1) Quelle: worldsteel<br />
«<br />
Rest<br />
(61,9)<br />
Großbritannien<br />
(9,7)<br />
35,9%<br />
5,6%<br />
8,9%<br />
Frankreich<br />
(15,4)<br />
172,9<br />
9,4%<br />
25,3%<br />
Spanien<br />
(16,3)<br />
Kontakt<br />
Marcegaglia Gazoldo degli Ippoliti<br />
46040 Gazoldo Ippoliti,<br />
Mantova<br />
Italien<br />
Tel. +39 0376 685-1<br />
www.marcegaglia.com<br />
14,9%<br />
Deutschland<br />
(43,8)<br />
Italien<br />
(25,8)<br />
gene Rohre sowie nichtrostende Rohre errichtet wurde. Schließlich<br />
zählt auch Marcegaglia Russland dazu, wo man nichtrostende Rohre<br />
herstellt und ein Service-Center für Flachprodukte betreibt.<br />
<br />
(sm 111002661) K
28 K Steel International<br />
Zahlungsunwillige Baukunden bereiten<br />
polnischen Stahlunternehmen Sorgen<br />
Hintergrund: verstärkte Investitionen<br />
Warschau (Be). Im Prinzip sieht es für die polnischen Stahl- und Metallunternehmen<br />
gar nicht so schlecht aus: Die Hersteller haben bis Ende Juli<br />
ihre Produktion weiter erhöht. Und auch die Auftragsbücher sind voll, weil<br />
im Zusammenhang mit der Fußball-EM 2012 große Infrastrukturprojekte<br />
anstehen. Doch ist plötzlich ein unangenehmes Problem aufgetaucht.<br />
Die fehlende Zahlungsmoral vieler Baukunden scheint schon langsam<br />
bedrohliche Ausmaße anzunehmen.<br />
WW K Steigende Produktionszahlen, volle<br />
Auftragsbücher, aber auch ein massiver Zahlungsverzug:<br />
Das zeichnet den polnischen<br />
Markt im laufenden Jahr aus. Der Wert der<br />
Rechnungen, die die Metallunternehmen bis<br />
Ende Juni des laufenden Jahres nicht bezahlt<br />
haben, ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
um fast 70 % auf 535 Mill. Zloty (130<br />
Mill. €) angestiegen. Das geht aus einem<br />
Bericht hervor, den das polnische Marktforschungsinstitut<br />
D & B Poland veröffentlicht<br />
hat. Besonders negativ fiel dabei der März<br />
auf, wo das Volumen des Zahlungsverzugs<br />
um das nahezu Zweieinhalbfache kletterte.<br />
Diese Verschlechterung der finanziellen<br />
Situation hängt unter anderem damit zu <br />
sammen, dass die Kunden der Metaller<br />
ebenso ihren Zahlungsverpflichtungen nicht<br />
nachkommen. Hier tut sich besonders die<br />
Baubranche negativ hervor, die zu den wichtigsten<br />
Auftraggebern gehört. Eigentlich<br />
sind die Auftragsbücher voll, weil Polen derzeit<br />
für die Fußball-EM rüstet, die das Land<br />
im kommenden Jahr gemeinsam mit der<br />
Ukraine austragen wird. Dabei müssen die<br />
Organisatoren neue Stadien bauen, die<br />
Flughäfen und Bahnhöfe modernisieren und<br />
neue Straßen- und Autobahnabschnitte<br />
errichten. Allerdings lassen sich die Baufirmen<br />
bei der Bezahlung ihrer Rechnungen<br />
oft mehr Zeit, als sie dürfen.<br />
»Zum einen sind die Finanzen vieler Bauunternehmen<br />
selber momentan nicht zum<br />
Besten bestellt«, nennt Tomasz Starzyk von<br />
D & B Poland im Gespräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
einen wichtigen Grund. Viele Firmen<br />
hätten an den Ausschreibungen für die<br />
Europameisterschaft teilgenommen und<br />
dabei erst einmal viel investiert, ohne dass<br />
sie automatisch einen Auftrag erhalten hätten.<br />
»Zum anderen gibt es noch ein branchenimmanentes<br />
Problem, das davon unabhängig<br />
ist und mit der Kultur dieser polnischen<br />
Unternehmen zusammenhängt«,<br />
führt der Fachmann weiter aus. Viele Bauunternehmen<br />
verschleppten bewusst die<br />
Zahlung bis kurz vor dem fälligen Termin,<br />
monierten dann formale Mängel in der<br />
Rechnung, um schließ lich ihren Verpflichtungen<br />
erst einmal nicht nachkommen zu<br />
müssen.<br />
Trotzdem bleiben die Stahlunternehmen<br />
erst einmal gelassen. »Natürlich gibt es Zahlungsverzüge«,<br />
sagt Andrzej Ciepiela, der<br />
Vorstandsvorsitzende des polnischen Stahlhändler-Verbandes<br />
PUDS. »Dieser tritt im <br />
mer in Phasen verstärkter Investitionen auf,<br />
die wir momentan gerade in unseren Land<br />
haben«, erklärte der Branchenvertreter. Die<br />
Lage sei jedoch sogar wesentlich besser als<br />
noch vor ein bis zwei Jahren, als der Zahlungsverzug<br />
für die Händler noch riesige<br />
Verluste gebracht habe. Das ist seinen Aussagen<br />
zufolge auch an der Statistik abzulesen:<br />
»Es gab bis Ende Juni die geringste Zahl<br />
an Insolvenzen seit drei Jahren«, so der Vorstandsvorsitzende,<br />
der betonte, dass der<br />
Anfang des Jahres sogar ein sehr guter Zeitraum<br />
gewesen sei, wenn man es aus einer<br />
längeren zeitlichen Perspektive betrachte.<br />
»Die Situation in der Branche ist insgesamt<br />
stabil«, sagte Ciepiela. »Wir erwarten in der<br />
nahen Zukunft keine gravierenden Veränderungen.«<br />
<br />
(sm 111002804) K<br />
L Steel Ticker<br />
EUROMETAL: Stahlabsatz<br />
verlangsamt sich<br />
Brüssel. Der Stahlhandel in Europa hat im Juli<br />
an Dynamik verloren. Zwar steigerten Lagerhalter,<br />
Distributeure und Händler ihren Gesamtabsatz<br />
im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />
noch um 6 %. Bezogen auf Juni 2011 ist dies aber<br />
ein Rückgang von 10 %. Betroffen davon sind vor<br />
allem die Verkäufe von Flachstählen, schreibt der<br />
europäische Verband für Stahl-, Rohr- und Me <br />
talldistribution (EUROMETAL) in seinem Marktbericht.<br />
Der Absatz der europäischen Stahlhändler in<br />
den ersten sieben Monaten 2011 beträgt etwa<br />
80 % des Niveaus des Vergleichszeitraums im<br />
Boomjahr 2007.<br />
Die in der EUROMETAL-Sparte dismet zusammengefassten<br />
lagerhaltenden Stahldistributeure<br />
haben im Juli 2011 im Vergleich zum Vormonat<br />
bei Langprodukten einen Absatzrückgang um<br />
9 % und bei Flachprodukten um 11 % verzeichnet.<br />
Unterjährig gerechnet ergibt sich allerdings<br />
noch ein Plus von 7 % bei Langprodukten und<br />
von 6 % bei Flachprodukten.<br />
Im Juli 2011 stiegen die Lagerbestände über<br />
alle Produkte auf 71 (Juni: 65) Tage. EUROMETAL<br />
führt dies auf die nachlassende Verkaufsaktivität<br />
zurück. Im Vergleich zum Boomjahr 2007 lag das<br />
Lagerniveau im Juli 2011 bei 82 %. Bei Langstählen<br />
reichen die Lagerbestände im Juli für 62 (58)<br />
Tage, bei Flachstählen für 70 (62) Tage.<br />
<br />
(sm 111002779) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Steel International K 29<br />
L Steel Ticker<br />
One World Trade Center bekommt Spitze<br />
aus Deutschland<br />
Düsseldorf. Zehn Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001<br />
nimmt es mehr und mehr Form an: das One World Trade Center am Ground<br />
Zero. Mit 541 m soll es das höchste Gebäude New Yorks werden. Das entspricht<br />
einer Höhe von 1.776 Fuß und verweist auf die im Jahr 1776 unterzeichnete<br />
Unabhängigkeits erklärung der Vereinigten Staaten. Für die Spitze<br />
des künftigen New Yorker Wahrzeichens liefert der Stahlrohrhersteller<br />
Vallourec & Mannesmann Tubes rd. 480 t Mannesmann-Stahlbau-Hohlprofile,<br />
kurz MSH-Profile. Sie wurden in der Antenne verbaut, die es auf 124 m<br />
Länge bringt und die symbolträchtige Höhe erst ermöglicht. Dank der<br />
deutschen Premiumprodukte wird die Spitze Wind und Wetter trotzen können.<br />
Denn nahtlos warmgewalzte Hohlprofile eignen sich besonders für<br />
anspruchsvolle Bauprojekte wie diese, da sie zugleich überaus stabil und<br />
ohne Naht besonders ästhetisch sind. Ein weiterer Vorteil: Ihr Stahl lässt<br />
sich leicht verarbeiten.<br />
»Es macht uns stolz, einen deutschen Beitrag zu einem der wichtigsten<br />
Bauwerke der Welt zu liefern«, sagt Norbert Keusen, Vorsitzender der Ge <br />
schäftsführung der V & M Deutschland GmbH. »Das Beispiel belegt einmal<br />
mehr, wie vielseitig unsere Rohre einsetzbar sind und dass sie höchs ten<br />
Anforderungen führender Architekten standhalten.« Hergestellt wurden<br />
die Hohlprofile unter anderem in den Werken in Düsseldorf-Reisholz und<br />
Rath sowie Mülheim. Das One World Trade Center wird voraussichtlich 2013<br />
fertiggestellt – inklusive der Spitze made in Germany. (sm 111002778) K<br />
worldsteel stellt Jahrbuch online<br />
Brüssel. Die World Steel Association (world steel) hat ihr statistisches<br />
Jahrbuch 2011 auf ihrer Homepage. Das Kompendium enthält Statistiken<br />
über Rohstahlerzeugung, Stahlhandel, Stahleinsatz, Schrotthandel sowie<br />
die Erzeugung von Eisenschwamm und DRI des Jahres 2010.<br />
www.worldsteel.org<br />
(sm 111002777) K<br />
/<br />
China kann eigenen Stahlbedarf<br />
nicht decken<br />
London. Die chinesische Stahlindustrie kann laut dem Stahlinformationsdienst<br />
MEPS die steigende lokale Nachfrage nach Stahlprodukten im laufenden<br />
Jahr nicht decken. Aus diesem Grund werden bereits geschlossene<br />
Erzeugungsanlagen wieder in Betrieb genommen. Sie produzieren nun mit<br />
sehr hohen Kosten Stahl für die Infrastruktur- und Hausbauprojekte des<br />
Landes.<br />
MEPS registriert auch im laufenden Jahr in China eine Differenz zwischen<br />
Roh- und Fertigstahlerzeugung. In den ersten sechs Monaten klafft eine<br />
Lücke von 10,6 Mill. t Stahl, heißt es.<br />
Die wieder in Betrieb genommenen Stahlwerke profitieren aktuell von<br />
der guten Nach frage und verzeichnen große Gewinnmargen. Die Regierung<br />
hatte nämlich angekündigt, 10 Mill. Häuser bauen zu wollen. Gleichzeitig<br />
hatte sie aber Investitionen in Stabstahlanlagen reduziert, um die Erzeugung<br />
von hochwertigen Flachstahlprodukten anzukurbeln.<br />
China bleibe schlichtweg angewiesen auf die Stähle, die in den alten und<br />
ineffizienten Anlagen produziert werden. Diese hohe Stahlnachfrage treibe<br />
auch die internationalen Preise für Eisenerz in die Höhe, da dieser Rohstoff<br />
ebenfalls nicht im ausreichenden Maß im Land hergestellt werden kann.<br />
<br />
(sm 111002775) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
30 K Steel International<br />
Italienische Roboterbranche im Aufschwung<br />
Cinisello Balsamo. 2010 haben die italienischen Hersteller von<br />
Werkzeugmaschinen, Robotern und Automation gezeigt, dass sie den<br />
Aufschwung voll ausnützen und sich im Spitzenbereich der Weltranglisten<br />
behaupten können, in denen sie bei den Herstellern Rang vier und bei<br />
den Exporteuren Rang drei belegen.<br />
WW K Zuwächse: Produktion 4.196 Mill. €<br />
(+ 2,5 %); Export 2.604 Mill. € (+ 3 %); Konsum<br />
2.467 Mill. € (+ 5,7 %); Lieferungen auf<br />
dem Inlandsmarkt 1.592 Mill. € (+ 1,7 %).<br />
Dies ist, kurz zusammengefasst, die Bilanz für<br />
2010, die Giancarlo Losma, Präsident von<br />
UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE, dem Verband<br />
der italienischen Hersteller von Werkzeugmaschinen,<br />
Robotern und Automation,<br />
im Rahmen der Jahresversammlung vorgestellt<br />
hat.<br />
Der positive Trend setzt sich fort<br />
Der 2010 gestartete Aufschwung wird sich<br />
2011 verstärken, wie aus den von UCIMU-<br />
SISTEMI PER PRODURRE ausgewerteten<br />
Daten hervorgeht. Den Prognosen zufolge<br />
wird die Produktion der italienischen Hersteller<br />
von Werkzeugmaschinen, Robotern<br />
und Automation auf 4.955 Mill. € steigen<br />
und damit um rd. 18,1 % gegenüber dem<br />
Vorjahr ansteigen. Dieses positive Ergebnis<br />
liegt vor allem an den Exporten, die mit<br />
einem Anstieg um 22,3 % den Wert von<br />
3.185 Mill. € erreicht haben.<br />
Was den Inlandsmarkt angeht, schätzt<br />
man, dass der Konsum mit einem erwarteten<br />
Plus von 11,7% in diesem Jahr auf<br />
2.755 Mill. € ansteigen und damit zum Aufschwung<br />
der Lieferaufträge beitragen wird.<br />
Deren Wert sollte 1.770 Mill. € erreichen –<br />
das wäre ein Plus von 11,2 % gegenüber<br />
dem Vorjahr.<br />
»Trotz der allgemein festzustellenden Besserung«,<br />
so Giancarlo Losma, Präsident von<br />
UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE, »bleibt die<br />
Sorge der Hersteller wegen der Schwäche<br />
des Inlandsmarkts bestehen, der ja nur einen<br />
minimalen Teil des während der Krise verloren<br />
gegangenen Terrains zurückgewinnt. Die<br />
nachlassende Inlandsnachfrage hat die Hersteller<br />
dazu veranlasst, ihre Aktivitäten auf<br />
den Auslandsmärkten zu intensivieren.«<br />
Losma fuhr fort: »Die kleinen und mittleren<br />
Unternehmen benötigen jedoch eine<br />
Promotionsagentur, die sie bei ihren Internationalisierungsschritten<br />
unterstützt, und<br />
ebenso brauchen sie eine angemessene Un <br />
terstützung seitens des Banken- und Kreditwesens.<br />
Daher müssen es die italienischen<br />
Banken den kleinen und mittleren Unternehmen<br />
gleichtun und ebenfalls einen echten<br />
Internationalisierungsprozess in Gang<br />
setzen, um die Unternehmen in jenen Weltgegenden<br />
unterstützen zu können, in denen<br />
das Geschäft boomt. Das Vorbild der deutschen<br />
Konkurrenz steht allen vor Augen: Die<br />
Banken begleiten die Unternehmen auf<br />
fremden Märkten. Das muss auch für uns,<br />
die italienischen Hersteller, möglich sein.«<br />
www.ucimu.it<br />
<br />
(sm 110902487) K<br />
/<br />
L Steel Ticker<br />
Europäische Metaller gründen »Metals for buildings«<br />
Brüssel. Ende Juni haben neun europäische<br />
Metallverbände, die zum Bausektor gehören, die<br />
Initiative »Metals for Buildings« ins Leben ge <br />
rufen. Die Initiative stellt die Bedeutung von<br />
Metallprodukten als Baustoffe in den Mittelpunkt.<br />
Bedeutsam sei, so Eurofer-Generaldirektor<br />
Gordon Moffat wie auch Patrick de Schrynmakers,<br />
Generalsekretär der European Aluminium<br />
Association (EAA), dass Metalle – im Gegensatz<br />
zu anderen Materialien – ständig ohne<br />
Qualitätsverluste bis zu 100 % recycelbar seien.<br />
Durch ihre Wiederverwertbarkeit sei eine nachhaltige<br />
Ressourcenschonung gewährleistet.<br />
»Metals for Buildings« richtet sich direkt an EU-<br />
Gesetzgeber. Sie sollen die Vorteile von Metallen<br />
als Baustoffe anerkennen sowie die Wiederverwertung<br />
von Baualtmetallen und Metallschrott als<br />
ressourcenschonend in ihre Studien aufnehmen.<br />
www.metalsforbuildings.eu<br />
<br />
(sm 111002422) K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
32 K Steel International<br />
Risiko Rohstoffe<br />
Aktuelle Studie: Unternehmen sorgen sich um<br />
steigende Preise und Versorgungsengpässe<br />
Köln. Deutsche Unternehmen schwanken beim Rohstoffmanagement<br />
derzeit zwischen Wunsch und Wirklichkeit: In der jährlichen Rohstoffstudie<br />
der Einkaufsberatung Inverto, die 2011 u. a. in Kooperation mit dem<br />
Handelsblatt durchgeführt wurde, betonen die rd. 200 befragten Einkaufsleiter<br />
sowie Geschäftsführer und Vorstände fast unisono den großen<br />
Einfluss der Rohstoffkosten auf ihren Unternehmenserfolg.<br />
WW K Spätestens seit der letzten Preishausse<br />
auf den Rohstoffmärkten 2008 ist das Be <br />
wusstsein für die strategische Bedeutung<br />
des Rohstoffeinkaufs in den Unternehmen<br />
gestiegen. Die aktuelle Studie der Einkaufsberatung<br />
Inverto zum Rohstoffmanagement<br />
zeigt, dass die befragten Entscheider der<br />
Entwicklung von Rohstoffpreisen als Einflussfaktor<br />
auf das Geschäftsergebnis ak <br />
tuell oberste Priorität beimessen (91 %) –<br />
noch deutlich vor den Faktoren Konjunkturaussichten<br />
sowie Wettbewerbsdruck. Für<br />
knapp die Hälfte (47 %) der befragten Un <br />
ternehmen sind dabei der Werkstoff Stahl<br />
und Eisenmetalle die für die eigene Unternehmenstätigkeit<br />
hauptsächlich relevanten<br />
Rohstoffgruppen.<br />
Immer noch Nachholbedarf beim<br />
strategischen Rohstoffeinkauf<br />
Die soeben veröffentlichten Ergebnisse der<br />
diesjährigen Studie zeigen trotz der hohen<br />
Bedeutung, die die Befragten dem Rohstoffmanagement<br />
zumessen, dass die Unternehmen<br />
wenig strategisch im Rohstoffeinkauf<br />
handeln – ungeachtet sich abzeichnender<br />
Versorgungsengpässe und erwarteter weiterer<br />
Preissteigerungen. Sie setzen nach wie<br />
vor auf konventionelle Werkzeuge im Rohstoffeinkauf.<br />
Studie zum Rohstoffmanagement: Branchen der Teilnehmer<br />
Produzierendes<br />
Gewerbe<br />
Maschinen-/<br />
Anlagenbau<br />
30%<br />
8%<br />
Sonstige<br />
4%<br />
10%<br />
Lebensmittel-/<br />
Getränkeindustrie<br />
Automobilbau<br />
Handel<br />
Chemische Industrie<br />
Dienstleister<br />
Energiewirtschaft<br />
(111002735/1) Quelle: INVERTO AG, Rohstoffstudie 2011<br />
7%<br />
8%<br />
13%<br />
15%<br />
3%<br />
Vor allem bei der Bündelung mit anderen<br />
Marktpartnern und beim Finanzhedging liegen<br />
große Potenziale brach, so die Studie.<br />
Dem starken Preisanstieg haben die Unternehmen<br />
insgesamt immer noch wenig entgegenzusetzen<br />
und so werden die Rohstoffkosten<br />
soweit möglich an Kunden durchgereicht<br />
oder schlagen sich im eigenen Ergebnis<br />
nieder: Die operativen Margen sinken<br />
spürbar. Für die Studienautoren und Inverto-<br />
Rohstoffspezialisten Jan Müller-Gödeke und<br />
Jens Kiebler ist klar: »Die He rausforderungen<br />
im Rohstoffmanagement sind noch einmal<br />
größer geworden. Langfristig muss es deutschen<br />
Unternehmen gelingen, zu den Entwicklungen<br />
an den Rohstoffmärkten starke<br />
Gegenpositionen aufzubauen.«<br />
Angst vor Versorgungsengpässen<br />
Die Studienteilnehmer (Bild 1) fürchten<br />
aktuell und zukünftig Versorgungsengpässe<br />
in ihren Rohstofflieferketten. Systemische<br />
Rohstoffknappheit wie bei Spezialmetallen<br />
(Seltene Erden) beschäftigen Unternehmen<br />
dabei ebenso wie kurzfristige Beschaffungsengpässe<br />
etwa für Gerste und Hopfen.<br />
Als Ursachen für zukünftige Versorgungsengpässe<br />
gelten neben dem erwarteten<br />
Bevölkerungswachstum vor allem globale<br />
Schocks wie Naturkatastrophen oder die<br />
Änderung politischer Machtverhältnisse. Gut<br />
ein Drittel der Befragten sieht zudem für ausschließlich<br />
in Europa produzierende Unternehmen<br />
langfristig einen Standortnachteil<br />
hinsichtlich der Rohstoffversorgung.<br />
Insgesamt könnte sich die Rohstoffversorgung<br />
im ressourcenarmen Deutschland zu<br />
einem immer größeren Risiko entwickeln:<br />
Schließlich machen die Rohstoffkosten<br />
bereits heute im überwiegenden Teil der<br />
Unternehmen mehr als 30 % der gesamten<br />
Kosten aus. Immerhin erwarten die Befragten<br />
in den kommenden Monaten in Summe<br />
keine negativen Auswirkungen auf Wachstum<br />
und Marktanteil.<br />
Langfristiges Gegenmittel:<br />
Marktkräfte statt Staat<br />
Langfristig versucht gut die Hälfte der Un <br />
ternehmen (47 %) nach eigener Aussage,<br />
Versorgungsengpässe durch die Erschließung<br />
neuer, zusätzlicher Lieferquellen zu<br />
verhindern. Die Reduzierung des Materialeinsatzes<br />
sehen weitere 21 % als effektive<br />
Gegenmaßnahme. Kurzfristiger orientieren<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Steel International K 33<br />
sich weitere 17 % der Befragten und erhöhen<br />
ihre Lagermengen. Standortverlagerungen<br />
dagegen bilden bislang die große<br />
Ausnahme (1 %) – und dies, obwohl viele<br />
Unternehmen mit der Produktion ausschließlich<br />
in Deutschland Standortnachteile<br />
sehen.<br />
Als weitere Alternative bietet sich die<br />
gebündelte Beschaffung der Rohstoffbedarfe<br />
an, um durch gestiegene Einkaufsmacht Verfügbarkeit<br />
und Preis positiv zu beeinflussen.<br />
Keines der befragten Unternehmen würde<br />
dabei allerdings staatliche Initiativen bevorzugen.<br />
Die große Mehrheit der Befragten<br />
(86 %) würde ihre Rohstoffbedarfe mit an <br />
deren Unternehmen, davon sogar 26 % mit<br />
einem direkten Wettbewerber bündeln. Da <br />
gegen schließen 13 % die Bündelung ihrer<br />
Rohstoffbedarfe mit Dritten aus.<br />
Steigende Rohstoffpreise werden<br />
an Kunden durchgereicht<br />
Es zeigt sich, dass es gerade einmal jedem<br />
zehnten Unternehmen gelingt, kurzfristige<br />
Preisforderungen der Lieferanten effektiv<br />
abzulehnen. War während der letzte Rohstoffhausse<br />
2008 anfangs noch große Zu <br />
rückhaltung bei der Forderung nach Preiserhöhungen<br />
zu beobachten, gehen viele<br />
Unternehmen nun forscher ans Werk: Aktuell<br />
bleibt vielen Unternehmen keine andere<br />
Möglichkeit, als die Mehrkosten an die Kunden<br />
weiterzureichen. Da dies jedoch nur<br />
teilweise gelingt, sinken unterm Strich derzeit<br />
die operativen Margen. Dieser Effekt<br />
setzt sich über die gesamte Wertschöpfungskette<br />
fort. Nach mehrheitlicher Einschätzung<br />
der Teilnehmer werden sich die<br />
Preissteigerungen an den Rohstoffmärkten<br />
in den kommenden 18 Monaten noch fortsetzen.<br />
Wenig Fantasie: es dominieren<br />
traditionelle Stellhebel<br />
Als Hauptstellhebel zur Absicherung vor<br />
Preisveränderungen gilt nach wie vor der<br />
Abschluss von Langzeitpreisverträgen. Gerade<br />
diese jedoch wollen oder können Lieferanten<br />
immer seltener eingehen. Zwar sa <br />
gen 73 % der Studienteilnehmer, dass sie<br />
steigende Rohstoffpreise durch langfristige<br />
Preisfixierungen mit Lieferanten abfedern.<br />
Auf der anderen Seite räumen aber 60 %<br />
der Befragten ein, dass sich die akzeptierte<br />
Zeitspanne für Festpreise verkürzt habe.<br />
Anpassung des strategischen Rohstoffeinkaufs nach der Wirtschaftskrise<br />
»Zurückblickend auf die Rohstoffhausse 2008 und die Wirtschaftskrise 2009:<br />
Wie hat Ihr Unternehmen den strategischen Rohstoffeinkauf angepasst?«*<br />
57%<br />
50%<br />
Intensivierung des<br />
unternehmensinternen<br />
Informationsflusses<br />
Abschluss langfristiger<br />
Lieferverträge zu Sicherung<br />
des niedrigen Preisniveaus 2009<br />
46%<br />
Ausbau der Lieferantenbasis<br />
(z.B. mehr Internationalität)<br />
(111002735/2) * Mehrfachnennungen möglich<br />
Quelle: Inverto AG, Rohstoffstudie 2011<br />
47 % haben Preisvereinbarungen mit Preisgleitklauseln<br />
für Rohstoffkosten getroffen.<br />
»Nach unserer Erfahrung sind bei den Laufzeiten<br />
für Festpreise inzwischen im Durchschnitt<br />
drei Monate üblich, wir haben es also<br />
fast mit einem Spotgeschäft zu tun«, so<br />
Inverto-Rohstoffexperte Jens Kiebler.<br />
Merklich zugenommen haben – wenn<br />
auch auf niedrigem Niveau – langfristige<br />
Bemühungen der Unternehmen, die Ressourceneffizienz<br />
zu steigern oder Materialien<br />
zu substituieren. Vergleichsweise stark<br />
hinken hier lediglich die Maschinen- und<br />
Anlagenbauer hinterher.<br />
Unbekanntes Terrain:<br />
finanzhedging<br />
Finanzhedging wird nach wie vor vergleichsweise<br />
selten durchgeführt. Es beschränkt<br />
sich im Wesentlichen auf Nichteisenmetalle,<br />
Edelmetalle, Strom und Weizen. Dies sei teils<br />
darauf zurückzuführen, dass für einige an <br />
dere Rohstoffe keine liquiden Terminmärkte<br />
zur Verfügung stehen. Im Wesentlichen sei<br />
das geringe Aktivitätsniveau aber auf fehlendes<br />
internes Know-how und übertriebene<br />
Zurückhaltung seitens der beschaffenden<br />
Unternehmen zurückzuführen, so die<br />
Studie weiter. Zudem sicherten selbst Unter<br />
Aufbau eines internen<br />
(Preis-) Risikomanagements<br />
«<br />
42%<br />
32%<br />
19%<br />
Neuaufstellung/<br />
Professionalisierung<br />
des Rohstoffeinkaufs<br />
Wir haben unseren<br />
Rohstoffeinkauf nicht<br />
grundsätzlich verändert<br />
nehmen, die Hedging betrieben, in der<br />
Regel (~ 50 %) weniger als 20 % ihres ge <br />
samten Bedarfs der entsprechenden Rohstoffe<br />
ab. Der Absicherungshorizont liegt<br />
hierbei außerdem typischerweise (~ 75 %)<br />
unter zwölf Monaten, sodass der Gewinn an<br />
Planungssicherheit in den meisten Fällen<br />
gering ausfallen dürfte. Einkaufsberater<br />
Kiebler plädiert für eine intensivere Beschäftigung<br />
mit Hedging: »33 % der Studienteilnehmer<br />
sagen, Hedging lohne sich aufgrund<br />
des geringen Rohstoffanteils am Einkaufsvolumen<br />
nicht. Ob Hedging sich lohnt,<br />
hängt aber eher von der Risikoaffinität als<br />
vom Einkaufsvolumen ab. Auch für mittelständische<br />
Unternehmen ist Hedging eine<br />
interessante Möglichkeit, um große Preisschwankungen<br />
auszugleichen.«<br />
Die Gesamtergebnisse der Studie sind von<br />
der INVERTO AG auf Anforderung erhältlich.<br />
<br />
(sm 111002735) K<br />
Kontakt<br />
INVERTO AG Hauptsitz<br />
Lichtstraße 43i<br />
50825 Köln<br />
Tel. +49 221 485687-0<br />
www.inverto.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
34 K Steel International<br />
Mitmachen und gewinnen beim Stahl-Innovationspreis 2012<br />
Düsseldorf. Ingenieure, Architekten, Handwerker, Designer und Erfinder können sich mit innovativen Ideen<br />
um den Stahl-Innovationspreis 2012 bewerben.<br />
WW K Der Stahl-Innovationspreis rückt innovative<br />
Ideen und Produkte ins Licht der<br />
Öffentlichkeit und hilft bei der erfolgreichen<br />
Positionierung im Markt. Zahlreiche Ge <br />
winner konnten entsprechend der Formel<br />
»Innovation + Kommunikation = Erfolg«<br />
bereits von der Auszeichnung profitieren.<br />
Zum neunten Mal loben Unternehmen der<br />
Stahlindustrie in Deutschland den Stahl-<br />
Innovationspreis aus, um Innovationen mit<br />
dem Werkstoff Stahl eine Bühne zu bieten.<br />
Der Wettbewerb hat sich zu einem der<br />
bedeutendsten seiner Art entwickelt. Jetzt<br />
ist es wieder so weit: Ab sofort können neue<br />
Ideen und Produkte aus Stahl für die Auszeichnung<br />
mit dem Stahl-Innovationspreis<br />
2012 beim Stahl-Informations-Zentrum in<br />
Düsseldorf eingereicht werden.<br />
Um der großen Anwendungsvielfalt von<br />
Stahl gerecht zu werden, wird der Wett <br />
bewerb in den Kategorien »Produkte aus<br />
Stahl«, »Stahl in Forschung und Entwicklung«,<br />
»Bauteile und Systeme aus Stahl für<br />
das Bauen« sowie »Stahl-Design« ausgeschrieben.<br />
Vom Handwerker, Techniker und<br />
Konstrukteur über den Architekten und<br />
Designer bis zum Forscher und Erfinder<br />
kann jeder mitmachen, der eine neue Idee<br />
rund um den Werkstoff Stahl hat.<br />
Eine besondere Bedeutung erhält beim<br />
Wettbewerb 2012 wieder der Klimaschutz.<br />
Die Diskussionen über Klimawandel und<br />
CO 2<br />
-Emissionen beeinflussen auch Stahl<br />
verarbeitende Unternehmen. Deshalb wird<br />
die Innovation, die durch Verwendung von<br />
Stahl dazu beiträgt, Energie und Material<br />
einzusparen sowie CO 2<br />
-Emissionen zu senken,<br />
mit dem Sonderpreis »Klimaschutz mit<br />
Stahl« ausgezeichnet.<br />
Jost A. Massenberg, Vorstandsvorsitzender<br />
des Stahl-Informations-Zentrums, vertraut<br />
auf die kreativen Potenziale der Mitarbeiter<br />
in Stahl verarbeitenden Unternehmen:<br />
»Wer Neues entwickelt, trägt maßgeblich<br />
zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts<br />
Deutschland bei. Basis für viele Innovationen<br />
ist Stahl, denn der Werkstoff bietet<br />
eine große Fülle an Möglichkeiten zur Realisierung<br />
neuer Ideen. Das wird auch der<br />
Stahl-Innovationspreis 2012 zeigen.«<br />
Den Siegern des Stahl-Innovationspreises<br />
winken Preisgelder in Höhe von insgesamt<br />
70.000 €. Doch der bedeutendste Gewinn<br />
ist die öffentliche Bekanntmachung der<br />
Innovationen, wie Wilhelm Seibel jr., Ge <br />
schäftsführer der Seibel Designpartner<br />
GmbH und Gewinner des Stahl-Innovationspreises<br />
2006, feststellt: »Die Beteiligung am<br />
Stahl-Innovationspreis ist nur eine kleine<br />
Investition im Vergleich zum sehr großen PR-<br />
Gewinn, den man als Preisträger erhält.«<br />
Teilnahmeberechtigt sind Personen, Un <br />
ternehmen, Institutionen sowie Kooperationen<br />
von Wissenschaft und Wirtschaft mit<br />
Sitz in Deutschland. Die Teilnahme am Stahl-<br />
Innovationspreis ist kostenfrei. Eingereichte<br />
Projekte müssen innerhalb der letzten fünf<br />
Jahre entwickelt worden sein. Ab sofort<br />
können die Teilnahmeunterlagen beim<br />
Stahl-Informations-Zentrum angefordert<br />
werden. Einsendeschluss ist der 16. Januar<br />
2012.<br />
www.stahl-innovationspreis.de<br />
/<br />
(sm 111002766) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />
Steel International K 35
36 K Berichte & Bilanzen<br />
Vorsteuergewinn deutlich<br />
über Vorjahresresultat<br />
Positiver Trend der Salzgitter AG setzt sich fort<br />
Salzgitter. Der Salzgitter-Konzern verzeichnete im ersten Halbjahr 2011<br />
eine insgesamt erfreuliche Entwicklung seiner Geschäftsaktivitäten.<br />
Der erzielte Vorsteuergewinn rangierte daher deutlich über dem<br />
Vorjahresresultat.<br />
WW K Zum Wachstum des Konzernaußenumsatzes<br />
um 18 % auf 4.773,5 Mill. €<br />
(1. Halbjahr 2010: 4.034,2 Mill. €) trugen<br />
insbesondere die Bereiche Stahl und Handel<br />
bei. Das Vorsteuerergebnis verbesserte sich<br />
auf wieder vorzeigbare 130 Mill. € (1. Halbjahr<br />
2010: – 5,1 Mill. €). Im Unternehmensbereich<br />
Stahl sorgte die robuste Nachfrage<br />
der Automobilindustrie sowie des Maschinenbaus<br />
für eine gute Auslastung und auskömmliche<br />
Gewinne der Flachstahl und<br />
Grobblech produzierenden Gesellschaften.<br />
Ökonomische Unsicherheiten<br />
Die ökonomischen Rahmenbedingungen<br />
haben sich in den vergangenen Monaten<br />
weltweit eingetrübt. Zwar ist die Auftragssituation<br />
der meisten Stahl verarbeitenden<br />
Industriezweige weiterhin exzellent, jedoch<br />
verschlechterten sich viele Geschäftsklimaindikatoren<br />
im Zuge der Staatsschuldendiskussion<br />
in den USA und der EU. Zusätzlich<br />
machte sich die übliche saisonal bedingte<br />
Nachfrageschwäche der Sommermonate<br />
bemerkbar.<br />
Im europäischen Stahlmarkt sollte die<br />
Grundtendenz einer unterschiedlichen Entwicklung<br />
zwischen dem Massenstahlgeschäft<br />
einerseits und dem Hochqualitätssegment<br />
andererseits auch in der zweiten Jahreshälfte<br />
andauern, so der Konzern in einer<br />
Pressemitteilung. Hochwertige Produkte<br />
liefen hingegen gut. Das Buchungsverhalten<br />
der überwiegenden Mehrzahl der Abnehmer<br />
sei nach wie vor vorsichtig, sodass sich<br />
die Lagerbestände im Handel und bei Kunden<br />
weiterhin auf einem normalen Niveau<br />
befinden.<br />
Stabile Geschäftslage erwartet<br />
Somit sei eine Markterholung im Frühherbst<br />
angesichts der perspektivisch guten Beschäftigungslage<br />
vieler Stahlverarbeiter durchaus<br />
im Bereich des Möglichen. Insbesondere<br />
wegen der gegenwärtig schwächeren Marktdynamik<br />
erwartet der Unternehmensbereich<br />
Stahl ein gegenüber den ersten sechs Monaten<br />
etwas niedrigeres Vorsteuerergebnis im<br />
zweiten Halbjahr 2011.<br />
Der Unternehmensbereich Handel geht<br />
von einem weiterhin soliden Geschäftsverlauf<br />
aus. Versandmengen und Umsätze der<br />
Division sollten auch in der zweiten Jahreshälfte<br />
auf einem hohen Niveau verbleiben.<br />
Die üblichen saisonalen Effekte im Stahlmarkt<br />
werden sich auch auf die Aktivitäten<br />
des Unternehmensbereichs Röhren auswirken.<br />
Die intensive Debatte zur künftigen<br />
Energieversorgung Deutschlands und Europas<br />
bewirkt naturgemäß verzögerte Projektentscheidungen<br />
dieses Sektors. Andererseits<br />
ist die Präzisrohrnachfrage aus dem Automobil-<br />
und Maschinenbausektor weiterhin<br />
sehr robust. Die Röhrendivision erwartet<br />
daher ein gutes Resultat des zweiten Halbjahres.<br />
Der Unternehmensbereich Dienstleistungen<br />
prognostiziert wegen der weiterhin<br />
hohen Auslastung der Stahlgesellschaften<br />
auch in den kommenden Monaten eine stabile<br />
Geschäftslage.<br />
Konzern rechnet mit gutem<br />
Jahresergebnis<br />
Vor dem Hintergrund der bislang tragfähigen<br />
Verfassung der Flachstahl- und Grobblechmärkte<br />
sowie einer positiven Wende<br />
im Präzisrohrsegment rechnet der Salzgitter-<br />
Konzern für das Geschäftsjahr 2011 mit<br />
einem Vorsteuerergebnis um 200 Mill. €.<br />
Allerdings können, so betont der Konzern,<br />
Chancen und Risiken aus aktuell nicht<br />
absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis- und<br />
Beschäftigungsentwicklungen sowie Veränderungen<br />
von Währungsparitäten den weiteren<br />
Verlauf des Geschäftsjahres 2011<br />
noch erheblich beeinflussen.<br />
<br />
(sm 111002706) K<br />
voestalpine mit deutlicher<br />
Ergebnissteigerung<br />
Linz. Die anhaltend positive Konjunkturentwicklung<br />
führte im ersten Quartal 2011/12<br />
gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres<br />
zu einer weiteren Umsatzsteigerung sowie einer<br />
deutlichen Ergebnisverbesserung. Die Umsatzerlöse<br />
des voestalpine-Konzerns konnten von<br />
2.556,1 Mill. € auf 3.051,5 Mill. € gesteigert werden,<br />
das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich<br />
um 56,2 % von 203,3 Mill. € auf 317,6 Mill. €.<br />
Ergebnis vor Steuern und Ergebnis nach Steuern<br />
(Jahresüberschuss) stiegen im Jahresvergleich<br />
jeweils um annähernd 75 %. Auch gegenüber<br />
dem hervorragenden Vorquartal erhöhten sie<br />
sich nochmals um 2 % bzw. 8 %.<br />
Im bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres<br />
2011/12 stellte sich die Konjunkturentwicklung<br />
in den für den voestalpine-Konzern wichtigsten<br />
Kundenbranchen und Absatzregionen anhaltend<br />
positiv und in der Grundtendenz weitgehend<br />
unverändert dar. Der im Wesentlichen nach wie<br />
vor von den Schwellenländern getriebene globale<br />
Aufschwung hat zu einer entsprechenden<br />
Belebung in West-, Zentral- und Nordeuropa<br />
geführt. Erste Erholungssignale in einzelnen<br />
Kundensegmenten in Osteuropa stehen jedoch<br />
einem nach wie vor schwierigen und durch die<br />
Budgetprobleme zusätzlich erschwerten Umfeld<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Berichte & Bilanzen K 37<br />
im Süden und äußersten Westen des<br />
Kontinents gegenüber.<br />
Das positive gesamtwirtschaftliche<br />
Umfeld führte im zweiten Kalenderquartal<br />
2011 zu einer anhaltend<br />
hohen Nachfrage aus allen wichtigen<br />
Kundenbranchen. Die bereits im vergangenen<br />
Geschäftsjahr spürbare,<br />
solide Nachfrageentwicklung aus den<br />
Sektoren Automobil-, Bus- und Nutzfahrzeugbau,<br />
Maschinenbau- und<br />
Konsumgüterindustrie sowie dem<br />
Energiebereich, aber auch das stabile<br />
Umfeld in der Eisenbahninfrastruktur<br />
– mit Ausnahme des Standardschienengeschäftes<br />
– hat sich fortgesetzt.<br />
Erfreulich positiv entwickelt sich<br />
inzwischen auch die Luftfahrtindustrie,<br />
wohingegen sich die Nachfragesituation<br />
in der Bau- und Bauzulieferindustrie<br />
nach wie vor gedämpft<br />
darstellt. Die Rohstahlproduktion des<br />
Konzerns belief sich im ersten Quartal<br />
2011/12 auf 1,99 Mill. t.<br />
(sm 111002722) K<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH<br />
verzeichnet verbessertes<br />
Ergebnis<br />
Düsseldorf. Die SCHMOLZ +<br />
BICKENBACH AG erzielte im ersten<br />
Halbjahr 2011 ein gegenüber dem<br />
Vorjahr deutlich höheres Konzernergebnis<br />
von 69,8 Mill. € (2010: 4,4<br />
Mill. €). Die Umsatz erlöse stiegen<br />
aufgrund der höheren Absatz mengen<br />
und der gestiegenen Erlöse um 41 %<br />
von 1,47 Mrd. € auf 2,08 Mrd. €. Das<br />
betriebliche Ergebnis vor Abschreibungen<br />
(EBITDA) verdoppelte sich<br />
annähernd von 102,3 Mill. € auf 199,0<br />
Mill. €, was einer Marge von 9,5 %<br />
entspricht. Das EBIT stieg auf 142,9<br />
Mill. € (2010: 49,2 Mill. €), die Marge<br />
beträgt 6,8 %.<br />
Das erste Halbjahr 2011 war gekennzeichnet<br />
durch eine starke Nachfrage<br />
nach Spezialstahlprodukten. Vor<br />
allem die Automobil- und Automobilzulieferindustrie<br />
produzierte auf Hochtouren, aber auch<br />
die anderen wichtigen Abnehmersegmente des<br />
Unternehmens wie Maschinen- und Apparatebau,<br />
Hydraulik, Energiegewinnung und -erzeugung<br />
zeigten einen positiven Verlauf. Als Folge<br />
liefen alle Produktions- und Verarbeitungswerke<br />
des Spezialstahlherstellers unter voller Auslastung.<br />
Auch die Distributionsgesellschaften von<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH profitierten von der<br />
guten Nachfragesituation.<br />
Aufgrund der guten Stahlkonjunktur konnte das<br />
Unternehmen auch die Erlöse schrittweise erhöhen.<br />
Da die Schrott- und Legierungspreise relativ<br />
stabil waren, verbesserte sich dadurch die<br />
Marge. Die Auswirkungen der in den Vorjahren<br />
optimierten Kostenstrukturen trugen ebenfalls<br />
zur positiven Ergebnisentwicklung bei.<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH konnte die im Ab <br />
schwung von 2008 bis 2009 erreichten Kosteneinsparungen<br />
auch in der Aufschwungphase<br />
weitgehend halten.<br />
Die Produktions- und Verarbeitungswerke sowie<br />
die Distributionsgesellschaften sind mit hohen<br />
Auftragsbeständen in das zweite Halbjahr ge <br />
startet. Die Märkte für hochwertige Stahlprodukte<br />
präsentieren sich laut dem Unternehmen<br />
nach wie vor deutlich positiver als jene für Commodities.<br />
Infolge der positiven Aussichten erwartet<br />
das Unternehmen auch für das Gesamtjahr<br />
2011 gegenüber dem Vorjahr wiederum deutlich<br />
höhere Umsatzerlöse und ein verbessertes<br />
Ergebnis. (sm 111002783) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
38 K Berichte & Bilanzen<br />
Interseroh profitiert von starker Nachfrage<br />
auf den Metallmärkten<br />
Margen- und Umsatzsprung im Segment Stahl- und Metallrecycling<br />
Köln. Der Umweltdienstleister und Rohstoffhändler Interseroh SE hat<br />
seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2011 gesteigert. Infolge der höheren<br />
Preise für Stahlschrott und Nichteisenmetalle entwickelte sich vor allem<br />
das Segment Stahl- und Metallrecycling erfolgreich.<br />
WW K Das Ergebnis des Unternehmens lag im<br />
ersten Halbjahr 2011 über dem um Entkonsolidierungsgewinne<br />
bereinigten Halbjahresergebnis<br />
2010. So erwirtschaftete Interseroh<br />
SE in den ersten sechs Monaten des<br />
laufenden Geschäftsjahres ein Ergebnis vor<br />
Ergebnisanteilen an assoziierten Unternehmen,<br />
Zinsen und Steuern (EBIT) von 27,3<br />
Mill. € (Vorjahresvergleichszeitraum: 36,7<br />
Mill. €, bei Entkonsolidierungsgewinnen<br />
von rd. 11 Mill. €). Das Ergebnis vor Steuern<br />
(EBT) belief sich auf 20,6 Mill. €. Der konsolidierte<br />
Konzernumsatz stieg von 967,7<br />
Mill. € im ersten Halbjahr 2010 auf 1,193,8<br />
Mrd. € in den Monaten Januar bis Juni<br />
2011.<br />
Herausragendes Ereignis in den ersten sechs<br />
Monaten des laufenden Geschäftsjahres<br />
war die Eintragung des Beherrschungs- und<br />
Gewinnabführungsvertrages mit der ALBA<br />
Group plc & Co. KG im Handelsregister.<br />
»Im 20. Jahr seiner Firmengeschichte hat<br />
Interseroh mit diesem Vertrag die Weichen<br />
für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. In<br />
Deutschland ist mit dem Zusammenschluss<br />
von Interseroh und ALBA unter dem Dach<br />
der ALBA Group die einzige vertikal aufgestellte<br />
Unternehmensgruppe entstanden,<br />
die sowohl im Lizenzierungsmarkt, im Entsorgungsmarkt<br />
als auch in der Versorgung<br />
der Industrie mit Sekundärrohstoffen eine<br />
führende Rolle spielt. Die ALBA Group ge <br />
hört weltweit zu den Top-10-Unternehmen<br />
für Recycling und Rohstoffversorgung«, so<br />
Dr. Axel Schweitzer, Vorstandsvorsitzender<br />
der Interseroh SE.<br />
Stahlbereich profitiert<br />
von höheren Preisen<br />
Während der Bereich Stahl- und Metallrecycling<br />
Ergebniszuwächse verbuchte, be <br />
wegten sich die Geschäftsbereiche Dienstleistung<br />
und Rohstoffhandel in einem<br />
schwierigen Marktumfeld und mussten<br />
Ergebnisrückgänge hinnehmen. Demnach<br />
verzeichnete das Segment Stahl- und Metallrecycling<br />
im ersten Halbjahr 2011 im Vergleich<br />
zum Vorjahreswert einen Anstieg des<br />
Umsatzes von 698,2 Mill. € auf 887,5 Mill. €.<br />
Umsatztreiber waren die gestiegenen Preise<br />
für Stahlschrott und Nichteisenmetalle. Der<br />
Umsatz im Geschäftsbereich Dienstleistung<br />
betrug 246,5 Mill. € (Vorjahresvergleichszeitraum:<br />
209,5 Mill. €). Im Vergleich zu den<br />
ersten sechs Monaten des Vorjahres verzeichnete<br />
das Segment ein rückläufiges<br />
Ergebnis. Grund hierfür ist vor allem, dass im<br />
Dualen System nach wie vor deutlich mehr<br />
Verpackungen kostenpflichtig entsorgt werden<br />
müssen, als tatsächlich lizenziert werden.<br />
Der Umsatz im Segment Rohstoffhandel<br />
erhöhte sich von 74,9 Mill. € auf 83,4<br />
Mill. €. Durch geringere Arbitragemöglichkeiten<br />
im Altpapierexport nach Asien war<br />
das Segment im ersten Halbjahr 2011 von<br />
einem Ergebnisrückgang betroffen.<br />
Verbundpotenziale nutzen<br />
Interseroh richtet seinen Fokus weiterhin auf<br />
die Schaffung eines ausgewogenen Verhältnisses<br />
zwischen europäischen und internationalen<br />
Abnehmern. Die Nutzung von Arbitragemöglichkeiten<br />
bei der Vermarktung<br />
von Nichteisenmetallen soll auch künftig<br />
einen Schwerpunkt des Unternehmens bilden.<br />
Darüber hinaus will das Unternehmen<br />
die Verzahnung der Standorte weiter vorantreiben.<br />
Ferner sollen die Potenziale aus dem<br />
Verbund von Interseroh und ALBA innerhalb<br />
der ALBA Group weiter ausgebaut werden.<br />
»Für unsere Kunden sind nunmehr komplette<br />
und nachhaltige Entsorgungslösungen<br />
aus einer Hand möglich, die die vollständige<br />
Angebotspalette der gesamten Unternehmensgruppe<br />
umfassen. Zudem entwickeln<br />
wir unsere innovativen Geschäftsfelder<br />
äußerst erfolgreich. Die Entkopplung von<br />
wirtschaftlichem Wachstum und Ressourcenverbrauch<br />
wird für uns künftig immer<br />
stärker in den Vordergrund rücken«, so<br />
Schweitzer.<br />
(sm 111002677) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
Interseroh SE<br />
Stollwerckstraße 9a<br />
51149 Köln<br />
Tel. +49 2203 9147-0<br />
www.interseroh.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Berichte & Bilanzen K 39<br />
Aperam zuversichtlich<br />
für Ende des Jahres<br />
Im Drittquartal wird mit Gewinnrückgang gerechnet<br />
Luxemburg. Der Rostfrei-Erzeuger Aperam stellt sich für das dritte Quartal<br />
seines Geschäftsjahres 2011 auf einen saisonal bedingten Gewinnrückgang<br />
ein. Gleichwohl will er seine Nettoschulden weiter reduzieren.<br />
Rohstahlproduktion<br />
im August 2011<br />
Düsseldorf. Die Turbulenzen auf den globalen<br />
Finanzmärkten haben im August keine<br />
Spuren bei der Stahlproduktion in Deutschland<br />
hinterlassen. Die Rohstahlerzeugung lag<br />
mit 3,6 Mill. t nur leicht unter dem Level des<br />
Vormonats. Das Niveau des Vorjahresmonats<br />
wurde dagegen um 5 % übertroffen. Im bisherigen<br />
Jahresverlauf wurde die Produktion<br />
um knapp 3 % ausgeweitet. Insgesamt entwickelt<br />
sich die Rohstahlerzeugung damit im<br />
Rahmen der Erwartungen. (sm 111002784) K<br />
WW K Bereits im zweiten Vierteljahr hat der<br />
Stahlerzeuger ein im Vergleich zum Vorjahr<br />
auf 102 (178) Mill. USD rückläufiges EBITDA<br />
hinnehmen müssen. Im ersten Quartal<br />
waren operativ noch 139 Mill. USD erwirtschaftet<br />
worden. Der Vorstand begründet<br />
diese Entwicklung mit dem erwarteten<br />
Rückgang der Nickelpreise und der globalen<br />
wirtschaftlichen Unsicherheit. Sie habe bei<br />
den Kunden zu einer abwartenden Haltung<br />
geführt und Preisrückgänge ausgelöst, sagte<br />
CEO Bernard Fontana.<br />
Außerdem wirkte sich der Rückgang des<br />
Absatzes auf 439 (479) Mill. t negativ auf<br />
das operative Ergebnis aus. Im Vergleich<br />
zum Erstquartal 2011 war dies eine Einbuße<br />
von 3 %. Die Schwäche des USD und die<br />
geringere Bewertung der Lagerbestände,<br />
die vor allem aus den gesunkenen Nickelpreisen<br />
resultierte, trugen ihren Teil ebenfalls<br />
dazu bei.<br />
In den ersten sechs Monaten wurde das<br />
EBITDA nach weiteren Angaben des Unternehmens<br />
zusätzlich durch die Technikoffensive<br />
mit Ausgaben von 73 Mill. USD belastet.<br />
Hierfür waren bereits im Erstquartal 36<br />
Mill. USD eingeplant. Unter dem Strich verblieb<br />
Aperam im Zweitquartal nur noch ein<br />
Nettogewinn von 2 Mill. USD nach noch 66<br />
Mill. USD im Vorjahresquartal.<br />
Anfang August machte der Vorstand seinen<br />
weiteren Angaben zufolge aber Zeichen<br />
einer Marktstabilisierung aus und zeigte sich<br />
deswegen für das Ende des Jahres zuversichtlich.<br />
Aperam steigerte seinen Umsatz im<br />
Zweitquartal auf 1,708 (1,513) Mrd. USD.<br />
Die Nettoschulden beliefen sich am Ende<br />
des ersten Halbjahres auf 1,107 Mrd. USD<br />
und entsprachen einem Gearing von 27 %.<br />
Zum Ende des Erstquartals lagen die Schulden<br />
noch bei 864 Mill. USD. Den Anstieg<br />
erklärt Aperam mit spezifischen Finanzstrukturen,<br />
die noch aus der Zeit vor der Ausgliederung<br />
aus ArcelorMittal resultieren, und<br />
veränderten Zinskosten.<br />
Fortschritte verzeichnet das Unternehmen<br />
bei der Verbesserung seiner Produktionstechnik.<br />
So schloss der Rostfrei-Erzeuger im<br />
Zweitquartal die Umrüstung des zweiten<br />
Hochofens in Brasilien für den Einsatz von<br />
Biomasse ab.<br />
(sm 111002627) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
40 K Berichte & Bilanzen<br />
Absatz und Umsatz deutlich<br />
gesteigert<br />
Klöckner & Co SE blickt positiv in die nähere Zukunft<br />
Duisburg. Nach einem Anstieg des operativen Ergebnisses im<br />
ersten Quartal 2011 hat die Ergebnisdynamik der Klöckner & Co SE im<br />
zweiten Quartal etwas nachgelassen. Absatz und Umsatz wurden durch<br />
die Akquisition von Macsteel Service Centers USA (»MSCUSA«) im<br />
zweiten Quartal weiter deutlich gesteigert.<br />
WW K Klöckner & Co hat in den ersten sechs<br />
Monaten des Geschäftsjahres 2011 aufgrund<br />
der anhaltend robusten Nachfrage<br />
sowie durch die beiden Akquisitionen den<br />
Absatz mit 3,3 Mill. t um 24,1 % gegenüber<br />
dem Vorjahr (2,6 Mill. t) deutlich gesteigert.<br />
Der Umsatz des Konzerns lag im ersten Halbjahr<br />
2011 bei rd. 3,5 Mrd. € und damit um<br />
40,8 % über dem Umsatz des ersten Halbjahres<br />
2010. Im Verlauf des zweiten Quartals<br />
führten rückläufige Preise und die damit<br />
einhergehende Kaufzurückhaltung der Kunden<br />
zu einem deutlichen Margendruck. Das<br />
operative Ergebnis (EBITDA) wurde vor allem<br />
aufgrund der guten Geschäftslage im ersten<br />
Quartal 2011 von 129 Mill. € im ersten Halbjahr<br />
2010 auf 166 Mill. € (+ 28,5 %) im<br />
ersten Halbjahr 2011 gesteigert. Im zweiten<br />
Quartal lag das EBITDA jedoch unter dem<br />
Vorjahreswert von 100 Mill. €. Klöckner &<br />
Co erzielte einen Konzerngewinn in Höhe<br />
von 50 Mill. € (1. Hj. 2010: 49 Mill. €).<br />
Meilensteine in der Strategie<br />
»Klöckner & Co 2020«<br />
Während des zweiten Quartals erreichte<br />
Klöckner & Co drei Meilensteine der im Ok <br />
tober vergangenen Jahres vorgestellten Strategie<br />
»Klöckner & Co 2020«: Erstens, der<br />
Erwerb der Macsteel Service Centers USA<br />
(»MSCUSA«) wurde Ende April voll zogen.<br />
MSCUSA ist eines der führenden Flachstahl-<br />
Service-Center in den USA mit einem Umsatz<br />
von rd. 1,3 Mrd. USD im Jahr 2010. Zweitens,<br />
Ende Mai übernahm Klöckner & Co 70 % der<br />
Anteile an der brasilianischen Frefer-Gruppe<br />
(»Frefer«). Die Gruppe erwirtschaftete im<br />
Jahr 2010 einen Umsatz von ca. 340 Mill. BRL<br />
(rd. 150 Mill. €). Mit diesem Schritt stößt<br />
Klöckner & Co erstmals in die schnell wachsenden<br />
Schwellenländer Südamerikas vor.<br />
Drittens, die Kapitalerhöhung in Höhe von<br />
50 % konnte im Juni erfolgreich platziert<br />
werden und führte zu einem Nettoemissionserlös<br />
von 517 Mill. €.<br />
Für die Geschäftsentwicklung im Jahr<br />
2011 erwartet Klöckner & Co weiterhin<br />
einen Anstieg des Absatzes und Umsatzes<br />
um mehr als 25 %. Für das dritte Quartal<br />
geht das Unternehmen von einer leichten<br />
saisonalen Abschwächung der Nachfrage<br />
aus.<br />
(sm 111002663) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Berichte & Bilanzen K 41<br />
Stemcor plant solides<br />
zweites Halbjahr<br />
Globale Unsicherheiten sollen kaum belasten<br />
London. Ein »solider« Verlauf des zweiten Halbjahres soll dem weltweit<br />
größten unabhängigen Stahlhändler Stemcor ein »zufriedenstellendes«<br />
Jahresergebnis ermöglichen. Allerdings würden sich zur Mitte des Jahres<br />
2011 einige Unsicherheiten bezüglich der Robustheit der Preise zeigen,<br />
schreibt Chairman Ralph Oppenheimer im Halbjahresbericht.<br />
WW K Diese könnten dem Unternehmen aber<br />
wenig anhaben, da es über eine hohe Liquidität<br />
verfüge und die volle Unterstützung<br />
der Banken habe. Dies zeige sich nicht zu <br />
letzt in der Erneuerung einer revolvierenden<br />
Kreditfaszilität von mehr als 1 Mrd. USD.<br />
Außerdem will das Unternehmen auf eine<br />
ausgeglichene Bilanz achten und ungesicherte<br />
Positionen gering halten. Abgesehen<br />
davon sind nur moderate Ausschüttungen<br />
an die Aktionäre geplant.<br />
Stemcor hat von Januar bis Ende Juni<br />
2011 den Umsatz um 31 % auf 3,2 Mrd.<br />
Pfund gesteigert. Dem zugrunde liegt ein<br />
um 15 % erhöhter Absatz von 9,1 Mill. t.<br />
Der operative Gewinn verbesserte sich im<br />
Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 67,6<br />
(60,6) Mill. Pfund, führte aber nur zu einem<br />
Vorsteuergewinn von 51,6 (50,5) Mill. Pfund<br />
und einem Nettoergebnis von 28,3 (32,6)<br />
Mill. Pfund.<br />
Der Chairman bezeichnete den Vorsteuergewinn<br />
zwar als zufriedenstellend, verwies<br />
aber auf das enttäuschende Wachstum in<br />
den westlichen Industrieländern und mögliche<br />
Hinweise auf einen Rückgang der wirtschaftlichen<br />
Erholung.<br />
Das rückläufige Nettoergebnis fand indes<br />
keine Anerkennung, wurde aber mit Sonderfaktoren<br />
des Vorjahres in ein anderes<br />
Licht gerückt. Damals wurde der Absatz<br />
durch den Abbau von Lagerbeständen<br />
beflügelt, der zu sehr hohen Preisen erfolgte.<br />
Außerdem enthält der Vorjahresgewinn<br />
den Erlös aus dem Verkauf der Mine Savage<br />
River.<br />
Freude bereitet dem Unternehmen derzeit<br />
die indische Tochter Aryan Mining in Odisha.<br />
Hier war der Absatz im Zweitquartal sehr<br />
gut und die Explorationsarbeiten schreiten<br />
ebenfalls mit guten Ergebnissen voran.<br />
Kummer bereitet indes die Indienststellung<br />
der neuen Pelletanlage in Odisha. Aufgrund<br />
neuer behördlicher Auflagen ist die Inbetriebnahme<br />
nun auf die zweite Jahreshälfte<br />
2012 verschoben. Stemcor ist aber sicher,<br />
alle Genehmigungen noch zu bekommen.<br />
Den Handel mir Rohstoffen für die Stahlerzeugung<br />
bezeichnete der Chairman im<br />
Berichtsquartal als gut, wobei der internationale<br />
Absatz von Stahl unter den Erwartungen<br />
lag. Allerdings war er profitabel.<br />
Während bei der Lagerhaltung und den<br />
Stahl-Service-Centern im ersten Halbjahr<br />
gute Ergebnisse verzeichnet wurden, schwächelte<br />
der Handel mit Spezialstählen für die<br />
Ölindustrie. Dies soll sich nach Einschätzung<br />
des Chairman aber im zweiten Halbjahr verbessern.<br />
Stemcor erwarb im ersten Halbjahr zwei<br />
Stahl-Service-Center in Portugal und in<br />
Großbritannien. Letzteres wird mit einem<br />
großen chinesischen Stahlerzeuger als Joint<br />
Venture betrieben.<br />
(sm 111002626) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
42 K Neue Firmenschriften<br />
Wikus Sägenfabrik<br />
WIKUS-Sägenfabrik<br />
Melsunger Straße 30, 34286 Spangenberg<br />
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Wikus wurde als erster europäischer<br />
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ISO 9001 zertifiziert.<br />
(sm 111002723) K<br />
MultiCam GmbH<br />
Zukunftsweisende Schneidetechnologie<br />
für die Metall verarbeitende Industrie<br />
8 Seiten, deutsch<br />
MultiCam ist ein weltweit etablierter<br />
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dem Portalsystem, den Bearbeitungsaggregaten<br />
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und Plasmaschneiden sind<br />
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Bearbeitungscenter erhältlich.<br />
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Im Felde 1, 31711 Bad Eilsen/Luhden<br />
Tel. +49 5722 286999-0, Fax +49 5722 286999-9<br />
E-Mail: info@multicam.de, www.multicam.de<br />
(sm 111002725) K<br />
ECKERT Cutting Technology GmbH<br />
Plasmaschneiden, Autogenschneiden,<br />
Wasserstrahlschneiden, Laserschneiden<br />
16 Seiten, deutsch<br />
ECKERT produziert seit 1990 CNC-ge <br />
steuerte Brennschneidmaschinen zum<br />
Formschneiden. Die angewandten Technologien<br />
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Plasmaschneiden, Wasserstrahlschneiden,<br />
Autogenschneiden. ECKERT-<br />
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die z. B. von Schweißrauch,<br />
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verursacht werden, und sorgt so für saubere<br />
Luft am Arbeitsplatz.<br />
(sm 11102727) K<br />
DIAS Infrared GmbH<br />
Ihr kompetenter Hersteller und Partner<br />
für industrielle Infrarotsysteme<br />
4 Seiten, deutsch<br />
Die DIAS Infrared GmbH hat sich zu<br />
einem der führenden Systemhäuser auf<br />
dem Gebiet der Infrarotmesstechnik profiliert<br />
und bietet ein umfangreiches Produkt-<br />
und Dienstleistungsspektrum von<br />
der rechnergestützten Problemanalyse<br />
über die Entwicklung und Herstellung<br />
von Sensorik-, Elektronik-, Feinmechanik-<br />
und Optikkomponenten bis hin zu<br />
kompletten Infrarotsystemen einschließlich<br />
Software. Das Unternehmen ist nach<br />
DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert.<br />
DIAS Infrared GmbH<br />
Gostritzer Straße 65, 01217 Dresden<br />
Tel. +49 351 8717228, Fax +49 351 8717230<br />
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VINCENZ WIEDERHOLT GmbH<br />
VINCENZ WIEDERHOLT GmbH<br />
Vincenz-Wiederholt-Straße 1, 59439 Holzwickede<br />
Tel. +49 2301 80-0, Fax +49 2301 80-390<br />
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Aufbruch in neue Dimensionen<br />
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Wiederholt ist ein führender Hersteller<br />
von Präzisionsstahlrohren. Die Jahresproduktion<br />
von bis zu 90.000 t wird weltweit<br />
vermarktet und geht zu 80 % in<br />
Form von Rohren, Profilen und Komponenten<br />
in die Automobilindustrie.<br />
Außerdem gehört Wiederholt zu den<br />
führenden Herstellern von Lenkungsteilen,<br />
Gelenkwellen, Antriebs- und Ge <br />
triebewellen, Stabilisatoren und Stoßdämpfern.<br />
(sm 111002820) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />
K 43
44 K Branchenbericht<br />
Hüttentechnik sieht auch<br />
mittelfristig gute Chancen<br />
Deutlich zweistelliges Wachstum im laufenden Jahr<br />
Frankfurt (kv). Die deutsche Hütten- und Walzwerkstechnik wird 2011<br />
trotz lebhafter Nachfrage die Ausnahmejahre 2006 und 2007 naturgemäß<br />
nicht erreichen. Doch wird das laufende Jahr voraussichtlich immerhin das<br />
drittbeste überhaupt. Auch in die mittelfristige Zukunft blickt die Branche<br />
dank ihrer Spitzentechnik zuversichtlich.<br />
WW K Die heimischen Hütten- und Walzwerksbauer<br />
profitieren von den steigenden<br />
Investitionen der Stahlindustrie in Erweiterung<br />
und Modernisierung. Nach Angaben<br />
der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau<br />
im Verband Deutscher Maschinen- und<br />
Anlagenbau (VDMA) sind die Auftragseingänge<br />
im ersten Halbjahr 2011 gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum des Vorjahres um<br />
18 % auf 1,8 Mrd. € gestiegen. Aus dem<br />
Inland kamen mit knapp 0,3 Mrd. € 79 %<br />
mehr Aufträge. Das Auslandsgeschäft er -<br />
höhte sich um 18 % auf knapp 1,6 Mrd. €.<br />
Metec bestätigt gute Konjunktur<br />
Dass die Konjunktur der Branche tatsächlich<br />
noch in vollem Schwung ist, belegten aktuell<br />
nicht zuletzt die Ergebnisse der Anfang<br />
Juli in Düsseldorf zu Ende gegangenen<br />
Metec, der Fachmesse für Hüttentechnologie.<br />
Die Veranstalter und Aussteller konnten<br />
über volle Hallen, erfolgreiche Gespräche<br />
und vielversprechende Aufträge berichten.<br />
Dr. Gutmann Habig, Geschäftsführer des<br />
Fachverbandes Hütten- und Walzwerkseinrichtungen<br />
im VDMA, stellte fest: »Investitionen<br />
in die Spitzentechnologien unserer<br />
Unternehmen stehen allenthalben an. Die<br />
Messe war nicht zuletzt der Marktplatz für<br />
Auftragsanbahnungen und -abschlüsse.«<br />
Bereits vor der Metec hatte eine Konjunkturumfrage<br />
des Fachverbandes ergeben, dass<br />
die Unternehmen 2011 ein Wachstum von<br />
20 % für möglich halten. Heinrich Weiss,<br />
Chef der SMS group, des Weltmarktführers<br />
der Branche, sieht angesichts des lebhaften<br />
Projektgeschäfts für den Markt zuversichtlich<br />
nach vorn: »Unsere Branche kann mit<br />
weiterem Wachstum rechnen. Insbesondere<br />
in Indien, China, Südamerika und dem<br />
Nahen Osten. Die Regionen weisen im Vergleich<br />
zu den Industrieländern trotz teilweise<br />
rasanten Wachstums noch immer eine<br />
recht geringe Pro-Kopf-Stahlverwendung<br />
aus. Dort, aber auch in anderen Staaten sind<br />
weitere Investitionen in die Stahlkapazitäten<br />
»<br />
Investitionen<br />
in die<br />
Spitzentechnologien unserer<br />
Unternehmen stehen<br />
allenthalben an.<br />
Dr. Gutmann Habig, Geschäftsführer des<br />
Fachverbandes Hütten- und Walzwerkseinrichtungen<br />
im Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)<br />
zu erwarten.« Weiss verweist allerdings auf<br />
die noch ungelöste Schuldenkrise in Europa<br />
und in den USA, die ungewisse politische<br />
Zukunft im Nahen Osten und die hohe Volatilität<br />
der Rohstoffpreise.<br />
Auch wenn das erwartete Wachstum realisiert<br />
wird, sind die Hütten- und Walzwerksbauer<br />
des Großanlagenbaus vom bisher<br />
besten Jahr (2008) indessen noch weit entfernt.<br />
Damals stiegen die Auftragseingänge<br />
auf fast 6 Mrd. €, nachdem sie schon im Jahr<br />
zuvor 5,3 Mrd. € erreicht hatten. Zum Vergleich:<br />
Noch niemals zuvor waren sie über<br />
3,5 Mrd. € (2005) geklettert. Im Zuge der<br />
weltweiten Krise sahen sich die Anlagenbauer<br />
2009 dann mit einem dramatischen Einbruch<br />
auf 2,3 Mrd. € konfrontiert. Im vergangenen<br />
Jahr erholten sie sich gegenüber<br />
dem Vorjahr wieder um 38 % auf 3,1<br />
Mrd. €. Im Inland stiegen die Bestellungen<br />
um 52 % auf gut 0,2 Mrd. €. Im Ausland<br />
verbuchten die Anlagenbauer mit 2,9 Mrd. €<br />
37 % mehr Aufträge. Aus den ausländischen<br />
Industrieländern kamen dabei Aufträge<br />
von knapp 0,6 Mrd. € (+ 80 %).<br />
Wichtige Märkte waren neben den USA<br />
vor allem Frankreich und Großbritannien.<br />
Großaufträge für neue Werke wurden allerdings<br />
nicht vergeben. Der asiatisch-pazifische<br />
Raum war 2001 der wichtigste Markt<br />
für die Branche. Die Bestellungen stiegen<br />
um 30 % auf knapp 0,9 Mrd. €. Allerdings<br />
waren sie 2009 um 63 % gesunken. Der<br />
langjährige Durchschnitt von 1 Mrd. € konnte<br />
damit noch nicht wieder erreicht werden.<br />
Ausnahmejahre vorerst nur schwer<br />
wieder zu erreichen<br />
Der Zahlenvergleich der einzelnen Perioden<br />
belegt, dass 2008 und 2009 tatsächlich Ausnahmejahre<br />
waren. Das damalige Volumen<br />
wird vorerst wohl noch nicht wieder erreicht.<br />
Dennoch wird, wenn man den Prognosen<br />
und Erwartungen glaubt, 2011 nach den<br />
Rekordperioden mengenmäßig das drittbeste<br />
Jahr für die Hütten- und Walzwerkstechnik.<br />
Der Auftragseingang wird sicherlich 3,5<br />
Mrd. € übersteigen und in den nächsten<br />
Jahren noch zumindest leicht zulegen. Je -<br />
denfalls überwiegt bei der Arbeitsgemeinschaft<br />
Großanlagenbau, die seit eh und je<br />
vorsichtige Prognosen bevorzugt, der Optimismus:<br />
»Die Aussichten für den Hüttenund<br />
Walzwerksbau sind mittelfristig günstig.«<br />
Grundsätzlich bedeute das: Während<br />
sich die aktuelle Zahl von Neuanlagen auf<br />
strategische Projekte beschränkt, nutzten<br />
die Stahlhersteller die Marktpause verstärkt<br />
zur Durchführung von Modernisierungsvorhaben.<br />
»Langfristig wird die Nachfrage nach<br />
Stahl in Ländern mit hohem Infrastrukturbedarf<br />
wie beispielsweise in Indien steigen<br />
und Neuanlagenprojekte nach sich ziehen.<br />
Kurz- und mittelfristig bieten auch Kunden<br />
mit antizyklischem Investitionsverhalten, die<br />
ihre Anlagen preisgünstig erneuern und<br />
ausbauen wollen, Potenzial.«<br />
Trotz des starken Nachfrageeinbruchs im<br />
Jahr 2009 habe der metallurgische Anlagen-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Branchenbericht K 45<br />
bau aufgrund voller Auftragsbücher und<br />
beschäftigungspolitischer Maßnahmen den<br />
Abschwung relativ unbeschadet überstehen<br />
können. Er erzielte 2010 ein im Vergleich zu<br />
anderen Bereichen des Maschinen- und<br />
Anlagenbaus relativ gutes Ergebnis, auch<br />
wenn die Preise unter Druck blieben.<br />
Die allgemeine wirtschaftliche Erholung,<br />
die Nachfrage aus der von der Rezession<br />
wenig betroffenen chinesischen und indischen<br />
Stahlindustrie sowie strategische Projekte<br />
in Brasilien, im Nahen Osten sowie den<br />
USA sorgten für die Auslastung der Stammbelegschaften.<br />
Darüber hinaus wurde der<br />
vorübergehende Einbruch im Auftragseingang<br />
zur Optimierung interner Prozesse und<br />
für Innovationen genutzt. Zu nennen sind<br />
insbesondere Qualitäts- und Leistungssteigerungen<br />
der Anlagen sowie Weiterentwicklungen<br />
im Umweltschutz.<br />
Preise sind noch unter Druck<br />
Die Preise für metallurgische Anlagen blieben<br />
– wie erwähnt – in Folge der intensiven<br />
Konkurrenzsituation 2010 und auch im laufenden<br />
Jahr noch auf einem relativ niedrigen<br />
Niveau. Der Wettbewerbsdruck verschärfte<br />
sich auch im wichtigen chinesischen Markt<br />
aufgrund zunehmend stärker werdender<br />
lokaler Anbieter mit globalen Ambitionen.<br />
Weiterhin planen auch südkoreanische<br />
Großanlagenbauer, ihre Leistungen auf den<br />
Stahlsektor auszudehnen. Entsprechend<br />
relativ schmaler Margen sind die branchenspezifischen<br />
Risiken gewachsen. Sie bestehen<br />
im besonderen Maße durch die langen<br />
Zeiträume für die Abwicklung von Aufträgen.<br />
Im Großanlagenbau war und ist es<br />
keine Seltenheit, dass durch notleidende<br />
Einzelaufträge ein ganzes Unternehmen in<br />
bedrohliche Schieflage gerät. Weiss be -<br />
schreibt, wie sich ein großer Anlagenbauer<br />
dagegen wappnen kann und muss: Diesen<br />
operativen Risiken könne »durch gezieltes<br />
Projektmanagement und Risiko minimierende<br />
Vertragsgestaltung begegnet« werden.<br />
»Wesentliches Controllinginstrument ist<br />
die mitlaufende Kalkulation der Aufträge.<br />
Durch diese Kalkulation der zu erwartenden<br />
Selbstkosten werden Abweichungen frühzeitig<br />
erkannt, Gegenmaßnahmen können<br />
dann rechtzeitig eingeleitet werden.«<br />
Die regionale Betrachtung der Märkte<br />
zeigt weiter eine deutliche Marktverschiebung<br />
in Richtung Asien. Während sich in<br />
China und Indien das Wachstum der Stahlproduktion<br />
auch 2009 nahezu unbeeinflusst<br />
von der Weltkonjunktur fortsetzte, sind<br />
Europa, die USA und die GUS zurückgefallen<br />
und haben sich auch danach noch nicht<br />
vollständig vom rezessionsbedingten Nachfrageeinbruch<br />
erholt. Insgesamt stieg die<br />
Weltrohstahlerzeugung im Vergleich zum<br />
»<br />
Unsere<br />
Branche kann mit<br />
weiterem Wachstum rechnen,<br />
insbesondere in Indien,<br />
China, Südamerika und dem<br />
Nahen Osten.<br />
Dr.-Ing. E.h. Heinrich Weiss, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung, SMS Group<br />
Rezessionsjahr 2009 um 11 % auf den<br />
Rekordwert von 1,41 (2009: 1,22) Mrd. t.<br />
2009 war die Stahlproduktion noch um 8 %<br />
gesunken. Für 2011 gehen jüngste Prognosen<br />
von 1,57 Mrd. t aus.<br />
Fast zwei Drittel des weltweit produzierten<br />
Stahls werden inzwischen in Asien hergestellt,<br />
China allein steht für gut 44 % der<br />
Ausbringungsmenge. In der EU wuchs die<br />
Produktion zwar um 25 % und in Deutschland<br />
sogar um mehr als ein Drittel. In Nordamerika<br />
lagen die Zuwächse bei fast 36 %.<br />
Allerdings waren die Einbrüche im Jahr zu -<br />
vor deutlich höher.<br />
Modernisierung in Europa<br />
Die künftige Entwicklung in den einzelnen<br />
Regionen beurteilt die Arbeitsgemeinschaft<br />
Großanlagenbau naturgemäß recht unterschiedlich.<br />
Aufgrund der im Vergleich zu den<br />
Jahren 2007 und 2008 immer noch niedrigeren<br />
Stahlproduktion konzentriert sich das<br />
Geschäft in Europa auf die Modernisierung<br />
teilweise veralteter Anlagen. Der Trend in<br />
Richtung höherer Stahlqualitäten wirkt positiv<br />
auf die Innovationsbereitschaft europäischer<br />
Stahlwerke, heißt es. Ähnliches gelte<br />
für Nordamerika, sprich die USA. Der dortige<br />
Markt hat sich zwar vom deutlichen Einbruch<br />
des Jahres 2009 erholt, die Produktion liegt<br />
aber nach wie vor unter dem Niveau des Jahres<br />
2008. Die Belastung durch die Überkapazitäten<br />
in den USA reduziere das Geschäft<br />
auf Service, die Modernisierung veralteter<br />
Anlagen und strategische Neuanlagenprojekte.<br />
Der Markt in Lateinamerika entwickelt<br />
sich dagegen weiterhin positiv und bleibe der<br />
Wachstumstreiber der Region. In Brasilien<br />
wird aufgrund der guten wirtschaftlichen<br />
Entwicklung und hoher Eisenerzvorkommen<br />
in Neuanlagen investiert.<br />
Die Rohstahlproduktion in China stieg<br />
unbeeindruckt von der globalen Rezession<br />
auch 2009 weiter. Überkapazitäten wurden<br />
und werden nach wie vor durch die staatlich<br />
verordnete Konsolidierung und Schließung<br />
kleiner Anlagen reduziert. Aufgrund wieder<br />
steigender Produktionsmengen bleiben dennoch<br />
Sorgen hinsichtlich einer möglichen<br />
Überproduktion, meint der VDMA. Die<br />
industriepolitisch forcierte Verringerung von<br />
Importanteilen stärke lokale Anbieter und<br />
erschwere zunehmend die Einfuhr von Hütten-<br />
und Walzwerkstechnik. Des Weiteren<br />
führten erste Anzeichen einer sich leicht<br />
abschwächenden Binnenkonjunktur dazu,<br />
dass chinesische Anlagenbauer stärker auf<br />
den Weltmarkt drängten. Experten gehen<br />
davon aus, dass China seine internationale<br />
Präsenz in den kommenden zwei bis drei<br />
Jahren massiv verstärken wird.<br />
Ehrgeizige Planungen in Indien<br />
Die indische Stahlindustrie entwickelte sich<br />
aufgrund der starken Orientierung auf den<br />
vom Abschwung wenig betroffenen Binnenmarkt<br />
konstant positiv. In den vergangenen<br />
beiden Jahren kam es nicht zu größeren<br />
Produktionskürzungen, die Auslastung war<br />
relativ hoch. Damit festigte Indien seine<br />
Position als einer der großen Stahlhersteller<br />
und -verwender weltweit.<br />
Auch die Aussichten für die Hütten- und<br />
Walzwerkstechnik bleiben positiv. Indiens<br />
Regierung plant in den kommenden Jahren<br />
eine Verdreifachung der Jahresproduktion<br />
von derzeit 67 Mill. t Rohstahl auf etwa 200<br />
Mill. t bis 2020. Die Länder der GUS waren<br />
besonders stark von der Rezession betroffen<br />
und erholen sich im Vergleich zu Europa mit<br />
Verspätung. 2010 wurden in der Vergangenheit<br />
sistierte Projekte teilweise wieder in<br />
Kraft gesetzt. Die Finanzierung von Großanlagen<br />
bleibe aber weiterhin problematisch<br />
und stelle für die aufstrebenden chinesischen<br />
Wettbewerber mit attraktiven, staatlich<br />
unterstützten Finanzierungsmöglichkeiten<br />
eine Chance zum Markteinstieg dar.<br />
<br />
(sm 111002761) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
46 K Branchenbericht<br />
Rückläufiger Trend bei<br />
Unternehmensinsolvenzen<br />
Zahl liegt dennoch weiterhin über Vorkrisenniveau<br />
Hamburg. Nach zwei Jahren eines Rekordhöchststandes stellte die<br />
Kreditversicherung Euler Hermes 2010 einen um 5 % rückläufigen<br />
Insolvenzindex fest. 2011 bestätigt sich diese Abnahme. Der Insolvenzindex<br />
wird aber zunächst weiterhin höher als vor der Krise liegen.<br />
WW K Der globale Insolvenzindex von Euler<br />
Hermes fasst die Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen<br />
weltweit zusammen und<br />
lässt nach zwei Rekordjahren (+ 64 % zwischen<br />
2007 und 2009) eine spürbare Ab -<br />
schwächung (5 %) für 2010 erkennen. Dies<br />
sei, so Wilfried Verstraete, Vorstandsvorsitzender<br />
von Euler Hermes, neben der Er -<br />
holung der Weltwirtschaft auf eine große<br />
Anpassungsfähigkeit zurückzuführen, die<br />
die Unternehmen in der Krise bewiesen hätten.<br />
Hier zeigten sich aber auch die Aus -<br />
wirkungen der Weiterführung staatlicher<br />
Unterstützungsmaßnahmen wie der Ab -<br />
wrackprämie.<br />
Deutlichste Insolvenzabnahmen<br />
in Asien und den USA<br />
2010 ist das globale Bruttoinlandsprodukt<br />
als Ergebnis von zwei Hauptfaktoren um<br />
+ 4 % (– 2 %: 2009) gestiegen: der Wiederauffüllung<br />
der Lagervorräte und der Wiederbelebung<br />
des internationalen Handels<br />
(+ 15 % Handelsvolumen, nach – 13 %:<br />
2009). In diesem Zusammenhang weisen<br />
mehr als die Hälfte der aufgeführten Länder<br />
eine Insolvenzabnahme auf. Die Asien-Pa -<br />
zifik-Region (– 12 %) und Amerika (– 8 %)<br />
verzeichnen die deutlichsten Insolvenzabnahmen.<br />
In Europa zeichnet sich ab, dass die globale<br />
Bilanz 2010 weniger günstig ausfällt.<br />
Die südeuropäischen Länder Griechenland,<br />
Italien und Portugal verzeichnen weiterhin<br />
einen Insolvenzanstieg. Mit einer Abschwächung<br />
von 5 %, die dennoch einer fünffachen<br />
Zunahme innerhalb von drei Jahren<br />
folgt, bildet Spanien die Ausnahme. In den<br />
osteuropäischen Ländern wie Ungarn, Polen<br />
und der Slowakei und in einigen anderen<br />
Ländern wie Belgien, Dänemark, Irland und<br />
der Schweiz findet eine Erholung statt. Mit<br />
– 2 % bleibt der Abwärtstrend in Frankreich<br />
und Deutschland verhalten. In Finnland, in<br />
Norwegen, in den Niederlanden und in<br />
Großbritannien ist die Insolvenzabnahme<br />
deutlicher, reicht jedoch nicht aus, um die<br />
drastische Erhöhung der Insolvenzzahlen in<br />
den vergangenen Jahren wettzumachen.<br />
Insolvenzindex bleibt<br />
zunächst hoch<br />
2011 bis 2012 bleibt der Insolvenzindex auf<br />
hohem Niveau. Die Dynamik der sich erholenden<br />
Weltwirtschaft wird von einigen Faktoren<br />
bedroht, während zahlreiche Unternehmen,<br />
insbesondere in den Industrieländern,<br />
nur teilweise ihre Handlungsspielräume<br />
wiedergefunden haben. Zu diesen Faktoren<br />
zählen eine verzögerte Konjunktur der<br />
Weltwirtschaft, mit einer Wachstumsrate<br />
um 3 % in den Jahren 2011 und 2012, insbesondere<br />
eine in den europäischen Ländern<br />
schwache globale Dynamik durch ge -<br />
stiegene Produktionskosten sowie vermehrte<br />
restriktive geldpolitische Maßnahmen, die<br />
in einigen Ländern durch die Wechselkurse<br />
zu einem deutlichen Wettbewerbsfähigkeitsverlust<br />
führen könnten.<br />
In diesem Zusammenhang nimmt dem<br />
globalen Insolvenzindex zufolge das Insolvenzrisiko<br />
in den Industrieländern 2011 nur<br />
um 7 % und 2012, mit einigen konjunkturbedingten<br />
Ausnahmen (Griechenland, Portugal)<br />
oder infolge außergewöhnlicher Er -<br />
eignisse (Japan), um 5 % ab. »Die kumulierten<br />
Abnahmen des Insolvenzindex 2010 bis<br />
2012 werden sich als unzureichend erweisen,<br />
um die Rekordanstiege 2008 bis 2009<br />
wettzumachen. Anders formuliert, in vielen<br />
Ländern wird der globale Insolvenzindex<br />
2012 weiterhin höher als 2007 liegen«, so<br />
Wilfried Vestraete.<br />
(sm 111002393) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />
Branchenbericht K 47
Der Opel Ampera steht ab November für<br />
ca. 42.000 € als erstes alltagstaugliches<br />
Elektroauto Europas den Käufern zur Verfügung<br />
(Foto: Opel)<br />
(111002597/3)<br />
Deutsche Autoindustrie fährt weiter<br />
auf Erfolgskurs<br />
von Heike Stüvel*)<br />
Die Autoindustrie hat Grund zum Jubeln. Absatzzahlen aus den USA, China<br />
und auch den anderen Ländern zeigen, dass Neuwagen von VW, Audi, BMW<br />
und Mercedes so gefragt sind wie selten zuvor. Der Jobmotor Autobau<br />
verspricht einen Anstieg der Beschäftigung um 13.000 Mitarbeiter auf<br />
718.000. Sorgen machen hohe Sprit-, Energie- und Rohstoffpreise.<br />
*) Die Autorin, die ein Redaktionsbüro in Timmendorfer Strand<br />
unterhält, schreibt für zahlreiche renommierte Automobilzeitschriften<br />
WW K Es läuft und läuft und läuft. Nach zwei<br />
Jahren Atempause stehen die deutschen<br />
Autohersteller vor dem erfolgreichsten Jahr<br />
ihrer 125-jährigen Geschichte. Inlandsproduktion<br />
und Export haben in den ersten Mo -<br />
naten dieses Jahres die bisherigen Höchstmarken<br />
des Jahres 2008 übertroffen. Grund<br />
dafür ist neben dem nach wie vor boomenden<br />
Exportgeschäft auch die stark anziehende<br />
Inlandsnachfrage.<br />
Bis Ende Dezember werden laut Branchenverband<br />
VDA 5,9 Mill. Neuwagen von<br />
den Bändern inländischer Pkw-Werke laufen.<br />
Dem Verband zufolge sind die Verkaufszahlen<br />
im ersten Halbjahr hierzulande<br />
um 10 % auf 1,6 Mill. gestiegen und werden<br />
Ende 2011 3,2 Mill. erreichen.<br />
In Westeuropa beträgt der Marktanteil<br />
deutscher Pkw-Hersteller 47 %. VDA-Präsident<br />
Matthias Wissmann: »Westeuropa<br />
bleibt – bei aller Freude über unsere Erfolge<br />
in den Schwellenländern – unser Heimatmarkt.<br />
Dieser Markt, der in diesem Jahr 13<br />
Mill. Neuwagen nachfragen wird, ist weiterhin<br />
ein stabiler Anker unserer Industrie«.<br />
Wegen steigender Nachfrage in China<br />
und anderen Schwellenländern und weil sie<br />
ihren Wettbewerbern in Amerika Marktanteile<br />
abnehmen, kommen die deutschen<br />
Hersteller mit der Produktion kaum noch<br />
hinterher. Das geht aus den Zahlen des Verbands<br />
der Autoindustrie hervor. Wissmann<br />
zeigte sich zuversichtlich, dass das Wachstum<br />
auf den wichtigsten Auslandsmärkten<br />
anhält – trotz der konjunkturellen Unsicherheiten<br />
durch die Staatsschuldenkrise. Rund<br />
um den Globus werde die Zahl der Autoverkäufe<br />
2011 von 57 Mill. auf 65 Mill. Einheiten<br />
wachsen. Der chinesische Markt werde<br />
um 8 % zulegen. In Indien werde der Markt<br />
um 18 % auf 2,8 Mill. Autos wachsen und<br />
in Brasilien um 7 % auf 3,5 Mill.<br />
Bis Jahresende rechnet der Verbandsvertreter<br />
für Deutschland mit 3,1 Mill. Neuzu-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Automobil K 49<br />
lassungen. Das wären 200.000 Fahrzeuge<br />
mehr als im Vorjahr. Ein Großteil entfällt auf<br />
die deutschen Hersteller, auch weil die japanische<br />
Konkurrenz zuletzt nur eingeschränkt<br />
arbeiten konnte, nachdem deren Produktion<br />
durch das Erdbeben nicht rund lief.<br />
Im ersten Halbjahr haben die deutschen<br />
Hersteller im Inland 3 Mill. Autos gebaut.<br />
Das sind nicht nur 5 % mehr als im Vorjahr,<br />
zugleich bedeutet dies einen neuen Höchststand.<br />
Die Kapazitätsauslastung der Hersteller<br />
lag bereits bei fast 92 %. Allein der in -<br />
ländische Auftragseingang stieg im ersten<br />
Halbjahr um 15 %, bei den Auslandsbestellungen<br />
waren es immerhin 13 %.<br />
Die Nachfrage ist mittlerweile so stark,<br />
dass Autokäufer in Deutschland im Durchschnitt<br />
nach der Bestellung ca. vier Monate<br />
warten müssen, bis das Auto ausgeliefert<br />
wird. »Dabei gibt es Schwankungen zwischen<br />
einzelnen Herstellern«, so der Autoprofessor<br />
Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Direktor<br />
des CAR, Center Automotive Research,<br />
sowie Inhaber des Lehrstuhls für allgemeine<br />
Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft<br />
an der Universität Duisburg-Essen.<br />
Der VW-Konzern schneidet beim Lieferzeitenproblem<br />
deutlich am schlechtesten ab.<br />
Kurze Lieferzeiten haben im übrigen Oberklasselimousinen.<br />
Die Mercedes S-Klasse<br />
steht in drei bis sieben Wochen individuell<br />
gefertigt vor der Haustür, der Audi A8 in<br />
zwei Monaten und der 7er-BMW braucht<br />
zwei bis drei Monate.<br />
Premium wächst in<br />
doppeltem Tempo<br />
Gefragt waren im In- und Ausland insbesondere<br />
große und teure Autos aus deutscher<br />
Produktion, also etwa Oberklasseautos, Ge -<br />
ländewagen und große Familienautos, heißt<br />
es beim Flensburger Kraftfahrtbundesamt.<br />
Das Oberklassesegment wuchs bis inklusive<br />
Juni um 38 % und damit viermal so stark<br />
wie der Gesamtmarkt. Grund dafür ist das<br />
weitgehende Alleinstellungsmerkmal der<br />
deutschen Hersteller. Es gibt in der Oberklasse<br />
neben Mercedes, BMW, Audi und<br />
Porsche kaum ebenbürtige Konkurrenz.<br />
Noch nie hat der Autokonzern Daimler von<br />
seiner Nobelmarke Mercedes-Benz in den<br />
ersten sechs Monaten weltweit so viele<br />
Autos verkauft wie in den ersten sechs<br />
Monaten dieses Jahres.<br />
Doch selbst dieser Rekord reicht nicht, um<br />
gegen die Konkurrenz im eigenen Lande<br />
Online-Service<br />
Die Tabelle aus diesem Artikel finden Sie im<br />
Internet zum Download unter<br />
/<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />
crossmedia<br />
anzukommen. Nach den ersten sechs Monaten<br />
des Jahres 2011 lag Mercedes im prestigeträchtigen<br />
Rennen unter den Premiummarken<br />
um die höchsten Verkaufszahlen<br />
nur auf Platz drei. Die beiden bayrischen<br />
Herausforderer BMW und Audi sind noch<br />
rasanter gewachsen als die Marke mit dem<br />
Stern. Mercedes verliert damit an Boden<br />
gegenüber den Erzrivalen.<br />
BMW-Boss Norbert Reithofer baute dabei<br />
mit einem Absatz von 689.861 Fahrzeugen<br />
seiner Kernmarke seine Position als Chef des<br />
größten deutschen Oberklasseherstellers aus.<br />
Auf den Plätzen zwei und drei gab es jedoch<br />
einen Wechsel. Mit 652.950 verkauften<br />
Autos schob sich erstmals Audi am Rivalen<br />
Mercedes vorbei, der nur 610.531 Autos verkaufte.<br />
Im ersten Halbjahr 2010 hatte Mercedes<br />
noch hauchdünn vor Audi gelegen.<br />
Pkw-Verkäufe 1) nach Ländern<br />
2008 2009 2010 2011 2) 2012 2) 2013 2) Differenz<br />
2010/11<br />
USA 13.247 10.432 11.590 13.010 13.791 14.480 1.420<br />
China 5.692 8.381 11.266 12.500 13.625 14.715 1.234<br />
Japan 4.228 3.924 4.212 3.100 3.300 3.600 – 1.112<br />
Deutschland 3.090 3.807 2.916 3.250 3.200 3.250 334<br />
Russland 2.850 1.466 1.911 2.450 2.891 3.209 539<br />
Brasilien 2.671 3.009 3.329 3.470 3.400 3.502 141<br />
England 2.132 1.995 2.031 1.950 2.050 2.150 – 81<br />
Italien 2.162 2.158 1.960 1.970 2.050 2.200 10<br />
Frankreich 2.050 2.269 2.252 2.080 2.150 2.200 – 172<br />
Indien 1.543 1.815 2.387 2.750 3.053 3.327 363<br />
Spanien 1.161 953 982 870 957 1.053 – 112<br />
Kanada 1.639 1.462 1.560 1.600 1.632 1.656 40<br />
Südkorea 1.034 1.240 1.290 1.320 1.373 1.414 30<br />
Weltmarkt 55.818 53.416 58.912 61.959 65.355 68.987 3.047<br />
Differenz zum Vorjahr – 4,3 % 10, 3 % 5,2 % 5,5 % 5,6 %<br />
1)<br />
in 1.000 Fahrzeugen,<br />
2)<br />
Prognose Quelle: CAR Universität Duisburg-Essen<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
50 K Special: Automobil<br />
Für die Wachstumspläne der deutschen<br />
Nobelhersteller spielt neben den USA vor<br />
allem China eine Schlüsselrolle. Dieses Jahr<br />
soll China für Audi mit einem geplanten Jahresabsatz<br />
von mehr als 200.000 Fahrzeugen<br />
bereits weltweit zum wichtigsten Markt<br />
werden. Das Reich der Mitte ist der jeweils<br />
größte Einzelmarkt für die Flaggschiffe Mercedes<br />
S-Klasse, BMW 7er und Audi A8.<br />
Mercedes-Topmanager Joachim Schmidt<br />
glaubt jedenfalls, dass China in diesem<br />
Bereich auf lange Sicht zum bedeutendsten<br />
Markt avancieren wird.<br />
China ist wie Doping für die Bilanz: 2010<br />
haben Volkswagen, Daimler und BMW ihre<br />
Verkäufe in dem Riesenreich verdoppelt. In<br />
(111002597/1)<br />
Audi bringt die<br />
nächste Generation<br />
des A6 Avant, des<br />
erfolgreichsten<br />
Businesskombis, in<br />
Europa an den Start<br />
(Foto: Audi)<br />
diesem Jahr wird Audi in China mehr Autos<br />
verkaufen als in Deutschland. Bei VW ist das<br />
längst der Fall. Es droht eine gefährliche<br />
Schieflage.<br />
Attraktiver USA-Markt<br />
legt zu<br />
Auch in den USA wachsen die deutschen<br />
Hersteller schneller als der Markt – und das<br />
bereits im siebten Jahr in Folge: Im ersten<br />
Halbjahr 2011 haben sie den Absatz von<br />
Light Vehicles (Pkw und Light Trucks – SUV<br />
(sport utility vehicles), CUV (cross-over utility<br />
vehicles), Vans, Pickups) um 17,8 % auf rd.<br />
490.000 Einheiten gesteigert, während der<br />
Gesamtmarkt um12,7 % zulegte.<br />
»Unsere Hersteller haben die strategisch<br />
richtige Entscheidung getroffen. Die CO 2<br />
-<br />
effizienten Modelle aus ihren nordamerikanischen<br />
Werken treffen auf die passende<br />
Nachfrage: Bei steigenden Spritpreisen<br />
greift auch der US-Kunde zu sparsamen<br />
Motoren«, betonte Wissmann. Der Clean-<br />
Diesel erfreue sich zunehmender Beliebtheit<br />
bei US-Kunden.<br />
In dem Bereich mittelgroßer Limousinen<br />
werden im Schnitt in den USA rd. 2 Mill.<br />
Autos pro Jahr verkauft. Das Signal, dass<br />
VW zum Auftakt des Jahres 2011 aus<br />
De troit gesandt hat, ist nicht nur eine<br />
Kampfansage an Toyota, sondern richtet<br />
sich auch an GM, Ford und Chrysler: »Volkswagen<br />
at home in America« – mit nahezu<br />
identischer Botschaft rollte Toyota von den<br />
1970er-Jahren an den US-Markt auf. Freiwillig<br />
allerdings wird die Konkurrenz nicht Platz<br />
machen. Ford schaltet nach überstandener<br />
Krise im Heimatmarkt auf Angriff um. »Ford<br />
ist ein Kraftpaket und wir sind dabei, diese<br />
Kraft auf die Straße zu bringen«, kündigte<br />
Konzernboss Alan Mulally jüngst an.<br />
Der rasant in den USA wachsende südkoreanische<br />
Autokonzern Hyundai-Kia bläst<br />
ebenfalls zur Jagd: Mit vergleichsweise<br />
günstigen Autos hat sich Hyundai in den<br />
vergangenen Jahren bereits zur Nummer<br />
sechs auf dem US-Markt hochgekämpft und<br />
liegt damit weit vor dem einzigen deutschen<br />
Massenhersteller Volkswagen.<br />
(111002597/2)<br />
Das Original ist zurück: Der Beetle! Die Ikone Käfer prägte das Bewusstsein der Menschen. Auch der Urenkel wird Autogeschichte schreiben<br />
(Foto: VW)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Emotion und niedriger CO 2<br />
-Wert als Ziel<br />
Der VDA begründet die Exporterfolge deutscher Hersteller angesichts<br />
steigender Kraftstoffpreise auch damit, dass deutsche Autos<br />
sparsam seien. Dabei hinken die hiesigen Hersteller in Sachen<br />
Umweltschutz eher der ausländischen Konkurrenz hinterher. Während<br />
die hierzulande verkauften Autos aus deutscher Produktion im<br />
Schnitt 148 g CO 2<br />
je Kilometer ausstoßen, sind es bei den ausländischen<br />
Marken nur gut 145 g. Der Rückstand ist vor allem darauf<br />
zurückzuführen, dass die deutschen Hersteller vor allem schwere<br />
Oberklasselimousinen produzieren und im Premiumsegment 80 %<br />
des Marktes ihr Eigen nennen können.<br />
Erstaunlich sind die mittlerweile guten Kohlendioxydwerte der<br />
herkömmlichen Neuwagen. Bereits heute scheint sicher, dass die<br />
europäischen Autobauer Grenzwerte von durchschnittlich 130 g<br />
CO 2<br />
/km erfüllen werden, die ab 2012 gelten. Die Regulierung der<br />
EU-Kommission hat die größte Innova tionswelle seit Ende des zweiten<br />
Weltkriegs ausgelöst: Heute setzen alle Hersteller, selbst die deutschen<br />
Premiumanbieter, auf kleinere Motoren. Sie verbrauchen weniger<br />
und sie lassen sich dennoch per Turbolader zu hohen Leistungen<br />
motivieren. Vermehrter Einsatz von Leichtbaumaterialien und Start-<br />
Stopp-Systeme tun ein Übriges.<br />
Die deutschen Hersteller werden 2011 auch Fortschritte bei der<br />
Hybridtechnik machen: Audi Q5, Porsche Panamera, Ford C-Max<br />
kommen 2011 als Hybridversion. Der Rückstand gegenüber Toyota<br />
wird weiter verkleinert. Gleichzeitig zeigen die deutschen Premiumhersteller<br />
mit neuen Modellen wie Audi Q3, Mini Coupé und Mercedes<br />
C-Coupé, dass sie systematisch nach unten wachsen – wegen<br />
der CO 2<br />
-Regulierung. Aber nicht nur: Mit kleinen Premiumwagen<br />
ist ein gutes Geschäft zu machen. Für 2012 dämmert am Horizont<br />
schon die neue Mercedes-A-Klasse herauf, die der Marke mit dem<br />
Stern neuen Schub verleihen dürfte. 2011 wird hingegen der neue<br />
SLK ein Umsatzbringer sein, da die Konkurrenten Audi TT und BMW<br />
Z4 noch nicht wieder neu aufgelegt werden.<br />
Bei den Massenherstellern steht der neue Ford Focus im Mittelpunkt.<br />
Noch nie gab es für ein Kompaktfahrzeug eine derartige Fülle<br />
an Assistenzsystemen. Automatisches Einparken, Überwachung des<br />
ermüdeten Fahrers, automatisches Abbremsen, um Auffahrunfälle in<br />
der Stadt zu verhindern. Der Focus bietet mehr Elektronikauswahl als<br />
manch größeres Auto. Zusätzlich bringt Ford seinen Kompaktvan<br />
B-Max auf Fiesta-Basis heraus, Opel wird neben der Premiere des<br />
E-Mobil Ampera den Familienvan Zafira er neuern und VW das größte<br />
Neuheitenangebot in den bezahlbaren Kategorien liefern: Der neue<br />
Nachfolger des New Beetle ist am Start sowie der neue Jetta und der<br />
Kleinstwagen Up. Außerdem gibt es ein neues Golf Cabriolet.<br />
Ein großer Gewinner des Jahres 2011 wird Dacia. Die rumänische<br />
Billigmarke gehört zum Reich des Renault-Chefs Ghosn. Sie tritt mit<br />
zwei neuen Modellen an, einem Kleinwagen-Coupé und einem Van.<br />
Diese Entwicklung könnte einen wunden Punkt bei Volkswagen<br />
treffen: Mit Seat kommt man nicht weiter und bei den wirklich<br />
preisgünstigen Fahrzeugen fehlt dem Konzern eine passende Marke.<br />
Auch der Trend zu sportlichen Geländewagen (SUV) ist in Deutschland<br />
nicht zu bremsen. So wurden in den ersten fünf Monaten des<br />
Jahres mit 178.220 SUV (Sport Utility Vehicles) oder 13,4 % Marktanteil<br />
so viele SUV wie noch nie verkauft. Fast jeder siebte Neuwagen<br />
ist ein SUV. Damit sind die SUV das am schnellsten wachsen-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
52 K Special: Automobil<br />
de Fahrzeugsegment in Deutschland. Die<br />
Deutschen sind zu Asphalt-Cowboys mu -<br />
tiert. So werden im Jahr 2015 in Deutschland<br />
über 500.000 SUV als Neuwagen verkauft<br />
werden. Das verspricht dann einen<br />
Marktanteil von 15,7 %. 1995 betrug der<br />
Anteil der SUV, MPV und Citylaster gerade<br />
mal 6,3 %.<br />
SUV ist nicht gleich SUV. Während die ersten<br />
groß, schwer und Spritsäufer waren,<br />
setzt sich immer stärker der Trend zu den<br />
kompakten SUV, wie etwa dem VW Tiguan,<br />
Audi Q3 oder Nissan Qashquai durch. Die<br />
Aufgabe der Autobauer wird es sein, den<br />
SUV weiterzuentwickeln, die Emotion und<br />
den Komfort weiter auszubauen und gleichzeitig<br />
den Treibstoffverbrauch weiter zu<br />
reduzieren. 68 % der SUV sind mit Diesel<br />
unterwegs, dass ist deutlich mehr als der<br />
Gesamtmarktanteil von 46 % des Diesels.<br />
Bei elektrischen Antrieben sind<br />
Hausaufgaben nötig<br />
Grün, sauber, am besten elektrisch – ohne<br />
eine Vision vom umweltfreundlichen, batteriegetriebenen<br />
Automobil entworfen zu<br />
haben, geht in dieser Zeit kein Chef eines<br />
deutschen Autoherstellers von der Rednerbühne.<br />
Lange haben die Unternehmen hierzulande<br />
das Thema E-Mobil eher zurückhaltend<br />
verfolgt, jetzt machen sie Tempo. Die<br />
Branche müsse sich auf die Zeit nach dem<br />
Öl vorbereiten, sagte BMW-Chef Norbert<br />
Reithofer auf der Hauptversammlung des<br />
Autoherstellers in München. »Der Übergang<br />
zur postfossilen Gesellschaft wird kommen.<br />
Und das schneller als viele denken.« Nicht<br />
weit weg von München kündigt zeitgleich<br />
Audi-Chef Rupert Stadler den Aufbruch der<br />
VW-Tochter ins Batteriezeitalter an: 1.200<br />
neue Experten vor allem für Elektromobilität<br />
und Leichtbau sollen eingestellt werden,<br />
erklärte Stadler auf der Hauptversammlung<br />
in Ingolstadt. Die deutschen Konzerne wollen<br />
verhindern, dass die Konkurrenz in den<br />
USA, Frankreich, Japan und China ihren Forschungsvorsprung<br />
weiter ausbauen können.<br />
Konkret wird angepeilt, dass die Autobauer<br />
bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos<br />
in Deutschland auf die Straße bringen.<br />
Angela Merkel möchte Deutschland<br />
zum »Leitmarkt« für die Elektrotechnologie<br />
machen. Ein direkter Kaufzuschuss analog<br />
zur Abwrackprämie wäre als Anreiz viel<br />
effektiver. In Ländern wie Frankreich, Japan<br />
oder den USA werden E-Autokäufe mit Beiträgen<br />
zwischen 5.000 und 10.000 € subventioniert.<br />
Entsprechend stärker ist dort der<br />
Absatz.<br />
Von den 1,029 Mill. Pkw, die in Deutschland<br />
in den ersten vier Monaten dieses Jahres<br />
verkauft wurden, waren gerade mal<br />
4.891 Fahrzeuge oder 0,5 % elektrische<br />
und teilelektrische Antriebe. 90 % dieser<br />
Antriebe werden in Deutschland, also im<br />
Heimatland der deutschen Autobauer – von<br />
Importeuren in den Markt gebracht.<br />
Allerdings muss man beachten, von welchem<br />
Stand die Branche starten muss:<br />
40.000 Elektroautos gibt es derzeit in<br />
Deutschland, dass sind 0,08 % der gesamten<br />
Fahrzeugflotte.<br />
Mit der nationalen Plattform für Elektromobilität<br />
will die Kanzlerin Deutschland bei<br />
den alternativen Antrieben (NPE) nach vorne<br />
bringen. Das wäre auch nötig, denn selbst<br />
im Heimatmarkt spielen deutsche Autobauer<br />
bei elektrischen und teilelektrischen<br />
Antrieben die zweite Geige.<br />
Die Auswahl an E-Autos für jedermann,<br />
die in Großserie hergestellt werden, ist eher<br />
noch gering. Mitsubishi, Citroen und Peugeot<br />
bieten einen weitgehend identischen<br />
viersitzigen Kleinwagen an, der rd. 25.000 €<br />
kostet oder relativ teuer geleast werden<br />
kann. Der einzige deutsche Tesla-Händler<br />
bietet einen kleinen Sportwagen für ca.<br />
100.000 € an. Der gebeutelte Opelkonzern<br />
bringt mit Erfolg immer wieder neue Modelle<br />
an den Start. Doch dieses Modell könnte<br />
den Rüsselsheimern einen Spitzenplatz in<br />
der automobilen E-Mobilität sichern: Im<br />
November geht das erste alltagstaugliche<br />
Elektroauto in Europa an den Start. Ampera<br />
heißt der Viersitzer von Opel (im Verbund<br />
mit Chevrolet, wo dasselbe Modell Volt<br />
heißt). Die Technik des Wagens ist so angelegt,<br />
dass es keine Reichweitenbeschränkung<br />
(range extender) mehr gibt. Geht der<br />
Strom zur Neige, springt ein Benzinmotor<br />
an. Mit der Technik sind dann mehr als<br />
400 km zusätzlich drin. Erst dann muss der<br />
Ampera nachgetankt werden – an der Tankstelle<br />
oder an der Steckdose.<br />
Als erster großer deutscher Automobilhersteller<br />
wird Daimler im kommenden Jahr<br />
auch seine E-Smarts für jedermann anbieten.<br />
Die bisherigen Stromer wurden, wie<br />
auch die BMW (E-Mini), nur an »spezielle«<br />
Kunden verleast. 2013 folgt die deutsche<br />
Großoffensive in Sachen Elektroautos: BMW<br />
kommt mit seinem Stadtauto »i3« mit Karbon-Fahrgastzelle,<br />
Volkswagen mit einem<br />
Elektrogolf und dem Kleinstwagen »Up« auf<br />
den Markt. Doch bei Vollgasfahren ist bei<br />
solchen Zukunftsmodellen schnell die nächste<br />
Steckdose gefragt.<br />
Das Volltanken ist heute schon im Prinzip<br />
an jeder Haushaltssteckdose möglich, dauert<br />
aber zwischen sechs und zwölf Stunden.<br />
Schnelltanken (etwa 20 min) mit Starkstrom<br />
erfordert spezielle Anschlüsse und strapaziert<br />
die Akkus stärker. Erste öffentliche<br />
»Tankpunkte« gibt es schon in deutschen<br />
Metropolen wie Berlin, Hamburg oder Stuttgart.<br />
Wachstum, eine Never Ending Story?<br />
Das Wachstum geht weiter 2011. Das zeigt<br />
das erste Halbjahr. Die Kapazitäten sind ausgelastet,<br />
Werksferien werden verkürzt, die<br />
Auftragsbestände bei deutschen Autobauern<br />
sind hoch und Lieferzeiten lang. Damit<br />
wird 2011 das Jahr mit den höchsten Um -<br />
sätzen und den höchsten Gewinnen in der<br />
Auto industrie.<br />
Auch die nächsten Jahre bleiben nach Prognosen<br />
gut. Das gilt auch für die Zulieferer.<br />
In der Zulieferindustrie werden im Jahr 2011<br />
Rekordumsätze und Gewinne erzielt. Schwierig<br />
wird das Jahr 2011 für die Japaner. Die<br />
Naturkatastrophe wirft sie zurück und ihre<br />
Ergebnisse werden aufgrund der Produktionsausfälle<br />
rot sein, während der Rest der<br />
Welt mit Rekorden aufwarten wird.<br />
Trotz dieser guten Aussichten ist die Autoindustrie<br />
aber nicht sorgenfrei. Vor allem die<br />
steigenden Spritpreise bereiten den Unternehmen<br />
Kopfschmerzen. Wissmann plädierte<br />
für »Preisberuhigung an der Zapfsäule«,<br />
denn der Anstieg des Autokostenindex um<br />
4 % sei vor allem den steigenden Spritpreisen<br />
geschuldet. Und wenn die Verbraucher<br />
mehr Geld an der Tankstelle lassen, bleibt<br />
weniger übrig für den Neuwagenkauf. Ne -<br />
ben den Benzinpreisen bereiten den Autobauern<br />
auch die weiter steigenden Rohstoffkosten<br />
Sorgen. Vor allem mittelständische<br />
Unternehmen stünden mit dem Rücken<br />
zur Wand, weil sie Kosten oft nicht an die<br />
Kunden weitergeben könnten, sagte Wissmann.<br />
Die Industrie unternehme derzeit<br />
alles, um die höheren Energie- und Rohstoffkosten<br />
durch Einsparungen im Griff zu<br />
halten.<br />
(sm 111002597) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Automobil K 53
54 K Special: Automobil<br />
Keine Autos ohne Stahl<br />
Leistungsfähige Stahlindustrie sichert<br />
Automobilproduktion<br />
Düsseldorf. Mit neuen, immer festeren Stählen erlebt dieser Werkstoff<br />
eine Renaissance im Automobilbau. Denn wenn Leichtbau bezahlbar<br />
bleiben soll, geht es nicht ohne Stahl. So könnte das Fazit lauten, das<br />
Fachleute auf der Automobiltagung »Steels in Cars and Trucks 2011«<br />
Anfang Juni in Salzburg gezogen haben.<br />
WW K Mobilität mit immer weniger, am<br />
besten sogar ganz ohne CO 2<br />
-Emissionen ist<br />
ein wichtiges Ziel, denn es trägt zur Lösung<br />
unserer Klimaprobleme bei. Je geringer das<br />
Gewicht eines Fahrzeugs, desto weniger<br />
Kraft muss für seine Fortbewegung aufgewendet<br />
werden und desto geringer ist der<br />
Kraftstoffverbrauch. Deshalb haben sich<br />
viele den automobilen Leichtbau auf die<br />
Fahnen geschrieben, von der Bundesregierung<br />
bis hin zu Automobilherstellern und<br />
ihren Zulieferern.<br />
Durchschnittlich besteht ein PKW zu<br />
60 % aus Stahl. Heute werden für den<br />
Leichtbau vor allem moderne hoch-, höherund<br />
höchstfeste Stähle eingesetzt, deren<br />
Verwendung neues Design, höchste Crashsicherheit<br />
und niedriges Fahrzeuggewicht<br />
ermöglicht. Wenn es zudem darum geht,<br />
leistungsfähige Bauteile und Systeme zu vergleichsweise<br />
niedrigen Kosten zu verwirklichen,<br />
führt am Werkstoff Stahl kein Weg<br />
vorbei. Auch ökologisch punktet Stahl: Nach<br />
einer langen Nutzungszeit lässt sich der<br />
Werkstoff immer wieder und ohne Qualitätsverlust<br />
vollständig recyceln.<br />
»Stahl wird in künftigen Automobilen,<br />
auch in elektrisch betriebenen, seine bedeutende<br />
Rolle beibehalten«, stellte Hans Jürgen<br />
Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl, bei der Eröffnung der Automobiltagung<br />
SCT 2011 klar.<br />
Beispiel für Leichtbau im Fahrwerk: Der Vorderachsträger aus lufthärtendem Stahl der<br />
Mercedes C-Klasse nimmt auch Motor und Lenkung auf (Foto: Stahl-Informations-Zentrum,<br />
Daimler AG).<br />
(111002683/1)<br />
In diesem Zusammenhang wird häufig auf<br />
sogenannte Leichtbauwerkstoffe verwiesen.<br />
Die alleinige Betrachtung des spezifischen<br />
Gewichts greift zu kurz, da sich der Ge -<br />
wichtsvorteil dieser Leichtbauwerkstoffe<br />
nicht vollständig auf das jeweilige Bauteil<br />
übertragen lässt. So erfordert die geringe<br />
Festigkeit einiger dieser Werkstoffe neben<br />
einer geänderten konstruktiven Ausführung<br />
auch eine Erhöhung der Wanddicken, die<br />
den angestrebten Gewichtsvorteil verringert,<br />
bei einzelnen Bauteilen sogar aufhebt.<br />
»Entscheidend ist der Lebenszyklus und<br />
die Gesamtbilanz des Materials«, erklärt Dr.-<br />
Ing. Stephan Eisenberg, Leiter des Standortlabors<br />
Wolfsburg von Volkswagen. Bei der<br />
Bewertung von Leichtbaumaßnahmen wird<br />
»<br />
Stahl<br />
wird in künftigen<br />
Automobilen, auch in<br />
elektrisch betriebenen, seine<br />
bedeutende Rolle beibehalten<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
häufig allein die Nutzungsphase des Fahrzeugs<br />
betrachtet, da sich die realisierten<br />
Gewichtseinsparungen überwiegend in dieser<br />
Phase auf die CO 2<br />
-Emissionen auswirken.<br />
Für eine ganzheitliche ökologische Be -<br />
trachtung sind aber auch die Werkstofferzeugung,<br />
die Bauteil- bzw. Fahrzeugherstellung<br />
sowie das spätere Recycling zu<br />
analysieren. Gerade hier offenbaren sich bei<br />
den einzelnen Konstruktionswerkstoffen<br />
erhebliche Unterschiede. Beispielsweise er -<br />
fordert die Herstellung eines Karosserieblechs<br />
aus Aluminium im Vergleich zu einem<br />
entsprechenden Blech aus hochfestem Stahl<br />
etwa die vierfache Menge an Energie, bei<br />
Teilen aus kohlefaserverstärkten Kunststoffen<br />
sind es etwa zehn Mal so viel. Große<br />
Unterschiede zeigt auch die Betrachtung der<br />
Kosten: »So werden die Kosten für die<br />
Gewichtsreduktion von 1 kg bei Stahl mit<br />
ca. 2 €, bei Aluminium von 10 bis 12 € und<br />
bei kohlefaserverstärkten Kunststoffen von<br />
50 bis 100 € veranschlagt«, führt Dr. Peter<br />
Dahlmann, geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
des Stahlinstituts VDEh, auf der<br />
SCT aus.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Automobil K 55<br />
Und da spricht vieles für Stahl: Seine Herstellung<br />
und das Recycling machen Stahl zum<br />
»grünen« Werkstoff. Bei der aktuellen Mercedes<br />
C-Klasse hat dies beispielsweise dazu<br />
geführt, dass der Vorderachsträger wieder<br />
aus Stahl gefertigt wird und nicht – wie im<br />
Vorgängermodell – aus Aluminium. Nach<br />
Angaben des Fahrzeugherstellers ergab die<br />
ökologische Betrachtung, dass sich der Einsatz<br />
von Aluminium selbst nach 200.000<br />
gefahrenen Kilometern nicht rechnet. Auch<br />
trotz eines Mehrgewichts von 1,5 kg war die<br />
Stahlvariante über den ge samten Lebenszyklus<br />
gesehen ökologisch vorteilhafter als<br />
die aus Aluminium.<br />
Werkstofffachmann Eisenberg nennt weitere<br />
Beispiele: Mit höchstfesten Stählen ist<br />
beim neuen Passat das Gewicht des Vorgängermodells<br />
bei gleicher Sicherheit unterboten<br />
worden. Und die nächste Generation<br />
des New Beetle wird wieder hintere Kotflügel<br />
aus Stahl statt aus Kunststoff erhalten, denn<br />
hier hat sich im Wettbewerb der Werkstoffe<br />
Stahl gegenüber Kunststoff durchgesetzt.<br />
»Dank der zahlreichen Innovationen bei<br />
dem Werkstoff greifen wir heute auf Stahl<br />
zurück«, erläutert Volkswagen-Mann Ste-<br />
phan Eisenberg. In enger Zusammenarbeit<br />
entwickeln Automobilhersteller und Stahlproduzenten<br />
neue Sorten und moderne Verarbeitungsverfahren.<br />
Eisenberg bestätigt,<br />
dass die Autohersteller auf die Innovationen<br />
der Stahlindustrie angewiesen seien. Aus<br />
diesem Grund sei die Verzahnung der Stahlindustrie<br />
mit der Automobilindustrie entlang<br />
der Wertschöpfungskette unerlässlich.<br />
»Doch hohe Stromkosten, zusätzliche<br />
Energieabgaben und erhebliche Belastungen<br />
durch den Handel mit Emissionsrechten<br />
verschärfen den globalen Wettbewerb und<br />
stärken die Konkurrenz außerhalb von Europa«,<br />
so Dr.-Ing. Peter Dahlmann. Würde die<br />
Stahlindustrie aus Europa abwandern, »hätten<br />
wir ohne deren Entwicklungskompetenz<br />
vor Ort gegen die asiatische Autoindustrie<br />
verloren«, meint Eisenberg. (sm 111002683) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
Stahl-Informations-Zentrum<br />
Sohnstraße 65<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 6707-967<br />
www.stahl-info.de<br />
Stahl macht Elektroautos<br />
sicher und bezahlbar<br />
Düsseldorf. »Stahl wird auch beim Elektro auto<br />
eine wichtige Rolle spielen«, so Hans Jürgen<br />
Kerkhoff, Vorsitzender des Stahlin stituts VDEh<br />
und Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
in Düsseldorf, aus Anlass der Vorstellung des<br />
zweiten Berichts der Nationalen Plattform Elektromobilität<br />
bei der Bundesregierung Mitte Mai.<br />
Das Gewicht der Batterien liegt heute bei 250 kg<br />
und begrenzt die Reichweite von Elektro autos<br />
deutlich. Deshalb diskutiert man den verstärkten<br />
Einsatz von leichten Werkstoffen für den Automobilbau.<br />
Will man die von der Bundesregierung<br />
bis zum Jahr 2020 geplanten eine Million Elektroautos<br />
auf deutschen Straßen erreichen, so<br />
müssen diese Fahrzeuge für die Verbraucher<br />
erschwinglich sein. Stahl ist und bleibt daher<br />
erste Wahl. Dieser Werkstoff schneidet bei<br />
umfassender Be trachtung von Gewicht, Kosten,<br />
CO 2<br />
-Emissionen und Recyclingfähigkeit am<br />
besten ab, wie das Projekt »Future Steel Vehicle«<br />
des Weltstahlverbandes worldsteel ermittelt hat.<br />
CO 2<br />
-Emissionen bei Materialerzeugung, Bauteilherstellung<br />
und Recycling müssen bei Elektrofahrzeugen<br />
noch stärker berücksichtigt werden,<br />
da die Emissionen während der Nutzungsphase<br />
erheblich geringer sind. Beim Recycling,<br />
das z. B. bei vielen Verbundwerkstoffen in der<br />
großtechnischen Anwendung nicht funktioniert,<br />
kann Stahl punkten: Schließlich lässt er sich vollständig<br />
und beliebig oft ohne Qualitätsverlust<br />
recyceln – ein Vorteil, den die meisten anderen<br />
Werkstoffe nicht haben.<br />
»Gerade im Karosseriebau wird Stahl auch in<br />
Zukunft eine entscheidende Rolle spielen«, sagt<br />
Kerkhoff. Die stabilen Gehäuse aus Stahlblech,<br />
die die Batterien bei Unfällen schützen und das<br />
Austreten der Elektrolyte verhindern, können<br />
sogar als tragende Elemente in die Karosserie<br />
integriert werden. Auch beim elektrifizierten<br />
Antrieb gehört Stahl in Gestalt von Elektroblechen<br />
zu den notwendigen Grundwerkstoffen.<br />
Speziell entwickelte Stahlsorten ermöglichen<br />
einen verbesserten Wirkungsgrad bei erhöhter<br />
Drehzahlfestigkeit und Temperaturbeständigkeit.<br />
Stahl wird also als nachhaltiger, vielseitig<br />
einsetzbarer Automobilwerkstoff auch im Elektroauto<br />
der Zukunft unverzichtbar sein.<br />
<br />
(sm 110702265) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
56 K Special: Automobil<br />
Fahrzeugleichtbau mit modernen Stählen –<br />
natürlich verzinkt<br />
Verzinkungstechniken und -legierungen wurden entwickelt<br />
Düsseldorf. Neue Entwicklungen und Anwendungen von Stahl im<br />
Fahrzeugleichtbau standen im Juni im Mittelpunkt dreier Tagungen. Zu<br />
den zentralen Programmpunkten gehörten verzinkte Stahlbleche und Zink<br />
als Korrosionsschutz von Stahl als Voraussetzung für eine möglichst lange<br />
Lebensdauer von Automobilen.<br />
WW K Vom 5. bis 9. Juni 2011 fand die 3.<br />
Internationale Steels in Cars and Trucks in<br />
Salzburg statt. Unter dem Motto »Future<br />
trends in steel development, processing<br />
technologies and applications« tauschten<br />
sich mehr als 360 Teilnehmer zu Fragen des<br />
automobilen Leichtbaus aus und diskutierten<br />
neueste Materialkonzepte für Automobile,<br />
beispielsweise das Future Steel Vehicle.<br />
Bei diesem Konzept werden vor allem neue<br />
hochfeste und verzinkte Stahlsorten eingesetzt,<br />
durch die entscheidende Gewichtsreduktionen<br />
im Automobilbau erzielt werden,<br />
die wiederum eine Reduktion des Treibstoffverbrauchs<br />
bewirken. Veranstalter der<br />
SCT war das Düsseldorfer Stahlinstitut VDEh<br />
in Kooperation mit der in Leoben ansässigen<br />
The Austrian Society for Metallurgy and<br />
Materials (ASMET).<br />
Internationale Experten tauschten sich<br />
vom 13. bis 17. Juni 2011 in Kassel auf der<br />
3 rd International Conference on Hot Sheet<br />
Metal Forming of High-Performance Steel<br />
– eine der größten Konferenzen auf dem<br />
Gebiet der Presshärtetechnologie – über<br />
aktuelle Forschungsergebnisse im Bereich<br />
Warmpressen hochfester Stahlsorten aus.<br />
Auch bei diesem Verfahren ist es wichtig,<br />
den Korrosionsschutz durch Verzinken von<br />
Anfang an zu berücksichtigen.<br />
Den Abschluss der Tagungsreihe bildete<br />
die Galvatech 2011, die vom 21. bis 24. Juni<br />
2011 in Genua veranstaltet wurde. Im Fokus<br />
der mehr als 200 Präsentationen standen<br />
ebenfalls die neuen Stahlsorten und die speziell<br />
darauf zugeschnittenen Verzinkungslegierungen<br />
und -techniken, die mit den<br />
Entwicklungen im Automobilsektor Schritt<br />
halten.<br />
Verzinkter Stahl nach wie vor<br />
wichtig für Automobilbau<br />
Durchschnittlich besteht ein Pkw zu 60 %<br />
aus Stahl. Heute werden für den Leichtbau<br />
mit Stahl vor allem moderne hoch-, höherund<br />
höchstfeste Stähle eingesetzt, deren<br />
Verwendung ein neues Design, höchste<br />
Crashsicherheit und ein niedriges Fahrzeuggewicht<br />
ermöglicht. »Die neuen hoch- und<br />
höchstfesten Stahlsorten können in einer<br />
Blechdicke von unter 1 mm – und vielfach<br />
bereits unter 0,7 mm – verarbeitet werden.<br />
Diese Wanddicken sind viel geringer als bei<br />
den herkömmlichen Stahlsorten und werden<br />
im Automobilbau vor allem für die Bauteile<br />
eingesetzt, die bei einem Unfall Aufprallenergie<br />
aufnehmen und gleichzeitig aus<br />
Sicherheitsgründen die Form des Autos so<br />
weit wie möglich erhalten müssen«, erklärt<br />
Frank Goodwin, Director Technology & Market<br />
Development der International Zinc<br />
Association (IZA). »Unerlässlich ist es deshalb,<br />
dass für moderne Stahlsorten neue<br />
Techniken und Legierungen für das Verzinken<br />
als Korrosionsschutz bereitgestellt werden.<br />
Auf der Galvatech wurden deshalb<br />
sowohl neueste Entwicklungen in den Bereichen<br />
Verzinkungstechnik und Verzinkungslegierungen,<br />
die speziell auf diese Stahlsorten<br />
zugeschnitten sind, als auch Ergebnisse<br />
von Korrosions- und Verformungstests<br />
vorgestellt.«<br />
(sm 111002686) K<br />
Beim Future Steel Vehicle werden vor allem neue hochfeste und verzinkte Stahlsorten eingesetzt,<br />
durch die entscheidende Gewichtsreduktionen im Automobilbau erzielt werden, die<br />
wiederum eine Reduktion des Treibstoffverbrauchs bewirken (Foto: INITIATIVE ZINK).<br />
(111002686/1)<br />
«<br />
Kontakt<br />
INITIATIVE ZINK in der<br />
WirtschaftsVereinigung Metalle<br />
Am Bonneshof 5<br />
40474 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 4796166<br />
www.zink.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Automobil K 57
Auch als Variante für mehrere Autos<br />
sind Carports aus Edelstahl Rostfrei<br />
ein Hingucker (Foto: WZV, Heidacker<br />
Metallkonstruktionen)<br />
(111002647/1)<br />
Ein Dach fürs Auto<br />
Carports aus Edelstahl Rostfrei<br />
Düsseldorf. Bis in die 1980er-Jahre hinein war Rost am Auto ein großes<br />
Problem. Deshalb setzten viele Hausbesitzer auf gemauerte Garagen, um<br />
das Auto vor Schnee, Regen und Wind zu schützen. Dabei schaden schlecht<br />
gebaute Garagen dem Auto sogar eher, als dass sie ihm nutzen: Die feuchte<br />
Wärme im Inneren leistet Korrosion Vorschub. Ein Carport punktet hier<br />
mit guter Luftzirkulation. Im Sommer wie Winter steht das Auto trocken und<br />
trotzdem sicher geschützt vor Witterungseinflüssen.<br />
WW K Ein moderner Carport bietet jedoch viel<br />
mehr als nur eine gern gesehene zusätzliche<br />
Stellfläche für das Auto. Hochwertige Lö -<br />
sungen aus Edelstahl Rostfrei mit Qualitätssiegel<br />
verbinden große Gestaltungsfreiheit<br />
mit gleichzeitig ansprechender Ästhetik.<br />
Wandelemente aus geflochtenen Edelstahlbändern<br />
verwandeln den überdachten Stellplatz<br />
zum eleganten Sichtschutz. Gruppiert<br />
man solche Elemente, entsteht ein zusätzlicher<br />
Abstellraum, der Fahrräder oder Ab -<br />
fallgefäße dezent verbirgt. Für Bauherren<br />
mit hohen Sicherheitsansprüchen lassen sich<br />
Rolltore und abschließbare Türen aus Edelstahl<br />
Rostfrei mit Qualitätssiegel integrieren,<br />
die aufgrund der Materialeigenschaften<br />
zuverlässig vor unerwünschten Gästen<br />
schützen. Auch anspruchsvolle Technik findet<br />
in modernen Carportkonzepten ihren<br />
Platz: So rücken integrierte Lichtsysteme<br />
Auto und Nutzer bei Bedarf ins rechte Licht<br />
– sogar per Fernbedienung. Wer lieber ökologisch<br />
und naturnah baut, wählt eine<br />
Dachhaut aus Edelstahl Rostfrei als perfekten<br />
Untergrund für ein begrüntes Dach.<br />
Selbst eine anspruchsvolle Fotovoltaikan lage<br />
als Ergänzung für ein Elektroauto lässt sich<br />
realisieren – die Robustheit der Konstruktion<br />
aus nichtrostendem Stahl schultert das<br />
zusätzliche Gewicht mühelos.<br />
Exklusive Carports aus Edelstahl Rostfrei<br />
lassen den Wünschen der Gestalter dabei<br />
immer freien Raum. Seine gute Verformbarkeit<br />
ermöglicht jede erwünschte Dachform.<br />
Unempfindlich gegen Kratzer, Witterungseinflüsse<br />
und UV-Strahlen, ist er für Jahrzehnte<br />
ein sicherer Platz für das Auto. Dabei<br />
ist ein Carport aus Edelstahl Rostfrei viel<br />
mehr als nur ein zusätzlicher Stellplatz. Er ist<br />
eine edle Unterkunft für das geliebte Auto<br />
mit filigraner, transparenter Anmutung. Passende<br />
Edelstahlelemente als Vordach an der<br />
Haustür verleihen dem Ensemble eine ganzheitliche<br />
Ausstrahlung. (sm 111002647) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
Warenzeichenverband Edelstahl<br />
Rostfrei e.V.<br />
Sohnstraße 65<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 6707-835<br />
www.wzv-rostfrei.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />
Special: Automobil K 59
60 K Special: Automobil<br />
Neue Schutzplanken auf der A42<br />
Flexible Schutzeinrichtungen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr<br />
Düsseldorf. Zahlreiche Menschen verdanken ihnen ihr Leben. Moderne<br />
Stahlschutzplanken sorgen an Autobahnen, Bundes- und Landstraßen für<br />
mehr Sicherheit im Straßenverkehr, inzwischen auch auf der A42 zwischen<br />
Duisburg und Oberhausen.<br />
WW K Viel zu oft kommt es auf Deutschlands<br />
Straßen immer noch zu schweren Verkehrsunfällen.<br />
Verliert der Fahrer dabei die Kontrolle<br />
über sein Fahrzeug und gerät von der<br />
Fahrbahn ab, verhindern Schutzplanken am<br />
Fahrbahnrand häufig Schlimmeres. Bei den<br />
Schutzeinrichtungen bringt das Prinzip »Je<br />
härter, desto besser« den Unfallbeteiligten<br />
wenig – im Gegenteil! Entscheidend für die<br />
Wirksamkeit der Planken ist deren Flexibilität.<br />
Nur flexible und zudem durchbruchsichere<br />
Auffangeinrichtungen sorgen dafür,<br />
dass Fahrzeuge relativ sanft und sicher auf<br />
der Fahrbahn gehalten werden und ermöglichen<br />
so eine Minimierung des Verletzungsrisikos<br />
für die Insassen.<br />
Auch auf der A42 zwischen dem Autobahnkreuz<br />
Duisburg-Nord und der An -<br />
schlussstelle Oberhausen-Zentrum können<br />
sich die Verkehrsteilnehmer jetzt sicherer<br />
fühlen. Im Rahmen einer Grundsanierung<br />
wurden mehr als 20 km neue Stahlschutzplanken<br />
montiert. Das Schutzplankensystem<br />
»Super Rail« verdoppelt die Durchbruchsicherheit<br />
am Mittelstreifen gegenüber den<br />
vorher vorhandenen Schutzplanken. Bei<br />
diesem System werden selbst 38 t schwere<br />
Sattelzüge sicher aufgehalten und am<br />
Durchbruch gehindert. Dies wurde durch<br />
Tests nach EN 1317 mehrfach nachgewiesen.<br />
»Schutzplanken aus Stahl halten nicht<br />
nur extremen Kräften stand, sondern lindern<br />
gleichzeitig den Anprall insbesondere<br />
von Pkw. Sie schlucken damit eine Menge<br />
Energie, die nicht vom Fahrzeug abgebaut<br />
werden muss. Das ist der entscheidende<br />
Vorteil gegenüber starren Straßenbegrenzungen«,<br />
erläutert Dipl.-Ing. Volker Goergen<br />
von der Gütegemeinschaft Stahlschutzplanken<br />
e.V.<br />
Untersuchungen ergaben, dass die Insassen<br />
bei der Kollision mit einer flexiblen<br />
Stahlschutzplanke deutlich geringer belastet<br />
werden. Bei einem vergleichbaren Anprall<br />
an eine starre Schutzeinrichtung wäre mit<br />
Unfallfolgen zu rechnen, die für die Fahrzeuginsassen<br />
gefährlicher seien, so Prof. Dr.-<br />
Ing. Henning Wallentowitz, ehemaliger Leiter<br />
des Instituts für Kraftfahrwesen an der<br />
RWTH Aachen.<br />
Stahlschutzplanken auch<br />
wirtschaftlich sinnvoll<br />
Flexible Schutzeinrichtungen an Fahrbahnrand<br />
und Fahrbahnmitte leisten demnach<br />
einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im<br />
Straßenverkehr, die auch von den Verkehrsteilnehmern<br />
so wahrgenommen wird. Eine<br />
repräsentative Umfrage des Instituts für<br />
Demoskopie Allensbach ergab, dass die<br />
Menschen sich auf einer Strecke, die mit<br />
Stahlschutzplanken versehen ist, sicherer<br />
fühlen. Goergen erläutert: »Die kilometerlangen<br />
grauen Wände an den Autobahnen<br />
machen den Menschen Angst. Und Angst<br />
erzeugt immer auch Unsicherheit.«<br />
Auch hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit<br />
spricht einiges für die stählernen Schutzeinrichtungen.<br />
Stahlschutzplanken lassen sich<br />
schnell, einfach und kostengünstig installieren<br />
und erfordern so gut wie keine In -<br />
standhaltungsmaßnahmen. Und selbst nach<br />
einem leichten Anprall ist ein hohes Maß an<br />
Restsicherheit gegeben, sodass nicht unbedingt<br />
jeder kleinere Schaden sofort behoben<br />
werden muss. Ausgetauschte Schutzplanken<br />
können als Stahlschrott veräußert und so dem<br />
Werkstoffkreislauf wieder zugeführt werden.<br />
Weitere Informationen zum Thema »Le-<br />
bensretter Stahlschutzplanken – Sicherheit<br />
durch Flexibilität und Energieverzehr« sind<br />
in einem Sonderdruck veröffentlicht, der<br />
einen Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Henning<br />
Wallentowitz wiedergibt. Die Publikation ist<br />
in Einzelexemplaren kostenfrei beim Stahl-<br />
Informations-Zentrum erhältlich und steht<br />
im Internet zum Download bereit.<br />
<br />
(sm 111002685) K<br />
(111002685/1)<br />
Durchbruchschutz<br />
am Mittelstreifen<br />
(Foto:<br />
Gütegemeinschaft<br />
Stahlschutzplanken)<br />
«<br />
Kontakt<br />
Stahl-Informations-Zentrum<br />
Sohnstraße 65<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 6707-831<br />
www.stahl-info.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
62 K Special: Automobil<br />
Bargeldlos parken<br />
Dortmund. Eine kleine, aber feine Entwicklung<br />
des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss<br />
und Logistik (IML) spart Zeit und Mühe beim<br />
kostenpflichtigen Parken: Ein RFID-Chip, der an<br />
der Windschutzscheibe klebt, wird an der Ausfahrt<br />
von einem Empfänger erfasst, der über<br />
Funk die Parkzeiten ausliest und die Gebühren<br />
bargeldlos abrechnet. VIATAG heißt das System,<br />
das die Forscher des IML in Dortmund für das<br />
Münchner Unternehmen motionID entwickelt<br />
haben. »Das Warten vor den Kassenautomaten,<br />
die Suche nach dem Kleingeld oder gar der<br />
Ticketverlust – all das gehört der Vergangenheit<br />
an. Der Autofahrer spart Zeit und gewinnt Komfort«,<br />
freut sich Arnd Ciprina, Projektleiter beim<br />
IML, über die Vorzüge des Systems.<br />
Der bei VIATAG verwendete RFID-Chip ist passiv,<br />
kommt also ohne eigene Stromversorgung<br />
aus, und kann über Ultrahochfrequenzfunk<br />
(UHF) auf bis zu 8 m Distanz ausgelesen werden.<br />
Jeder Chip trägt einen zwölfstelligen Code, mit<br />
dem jedes Auto beim Durchfahren der Ein- und<br />
Ausfahrten identifiziert wird, die Gebühren werden<br />
im Hintergrund online verrechnet. Eine<br />
Datenbankapplikation, die auf einem zentralen<br />
Server läuft, steuert die Bezahlvorgänge. Der<br />
Kunde kann die Abbuchungen – wie beim On <br />
linebanking – jederzeit über eine Webanwendung<br />
verfolgen und ist auch beim Datenschutz<br />
auf der sicheren Seite: Auf dem Chip selbst sind<br />
keine personenbezogenen Daten gespeichert.<br />
In Essen, Duisburg und München sind bereits<br />
öffentliche Parkhäuser mit dem System ausgestattet.<br />
Auch andere Branchen dürften sich für<br />
das berührungs- und bargeldlose Bezahlsystem<br />
interessieren: Für Autobahnraststätten, Tankstellen,<br />
Drive-in-Kinos und -Restaurants, Autowaschanlagen<br />
oder die Rückgabe von Mietwagen<br />
eigne sich die automatische Abbuchung<br />
ebenso, so Ciprina.<br />
www.viatag.eu (sm 111002671) K<br />
/<br />
Automobilzulieferer mit<br />
Bestleistung im<br />
Branchenvergleich<br />
Potsdam. Automobilzulieferunternehmen<br />
haben die besten Leistungen in der Supply Chain.<br />
Nach den Ergebnissen eines Branchenvergleichs<br />
der Supply-Chain-Umsetzungsberatung Bestgroup<br />
zeigen diese Unternehmen im langjährigen<br />
Trend Verbesserungen bei Beständen,<br />
Wertschöpfung und Kostenmanagement, während<br />
bei den anderen Branchen die Leistungen<br />
gleich blieben oder sich gar verschlechterten.<br />
Über die Krisenjahre haben sich die Supply-<br />
Chain-Kennzahlen in der Spitzenbranche gesteigert.<br />
Allerdings wurde im Jahr 2010 die Bestleistung<br />
nicht in allen Dimensionen erreicht,<br />
sodass für 2011 in allen Branchen erhebliche<br />
Verbesserungspotenziale zu erschließen sind.<br />
Die Automobilzulieferunternehmen haben<br />
über viele Jahre kontinuierlich die Cash-to-Cash-<br />
Zykluszeit gesteigert. Diese Kennzahl beschreibt<br />
die Zeitdauer von der Bezahlung des Lieferanten<br />
bis zur Bezahlung durch den Kunden. Diese hat<br />
sich von 2004 bis 2010 bei den Best-in-Class-<br />
Unternehmen halbiert und bei den durchschnittlichen<br />
Unternehmen aus der gleichen Branche<br />
um ein Drittel verbessert. Auch in der Reichweite<br />
des Gesamtlagerbestands haben sich die<br />
besten Automobilzulieferer von 2004 auf 2010<br />
verbessert.<br />
Im Krisenjahr 2009 stand die Supply Chain<br />
unter hohem Druck. Die Unternehmen hatten<br />
umfangreiche Veränderungen und kurzfristige<br />
Aktionen umgesetzt, um bestmögliche Leistungen<br />
bei vielen Supply-Chain-Kennzahlen zu<br />
erzielen. Mit den Umsatzsteigerungen im letzten<br />
Jahr hatten der Lagerbestand und andere Kennzahlen<br />
weniger Aufmerksamkeit genossen als im<br />
Jahr zuvor: Die Werte sind von 2009 auf 2010<br />
überwiegend schlechter geworden.<br />
Demgegenüber verzeichnet der Maschinenbau<br />
leichte Verbesserungen bei den Beständen<br />
im Zeitverlauf. Diese Branche weist dennoch die<br />
schlechtesten Werte für die Gesamtreichweite<br />
vor. In der Bestandsreichweite der Produktion<br />
hat der Maschinenbau seine Vorherrschaft ge <br />
rade noch verteidigt.<br />
Infos unter studie@best-group.eu<br />
/<br />
(sm 111002403) K<br />
ThyssenKrupp VDM für<br />
betriebliches Gesundheits-<br />
Management zertifiziert<br />
Werdohl. Als erstes und bislang einziges Un <br />
ternehmen in Deutschland ist die ThyssenKrupp<br />
VDM von TÜV NORD im Bereich »Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement« zertifiziert worden.<br />
Das Werdohler Unternehmen ist das erste Unternehmen<br />
von rd. 130, die sich bislang an der Initiative<br />
beteiligt haben, und das die hohen Anforderungen<br />
im ersten Anlauf erfüllt hat. »Wir<br />
freuen uns, dass wir das Zertifikat erhalten<br />
haben, denn wir beschäftigen uns bereits seit<br />
Jahren intensiv mit diesem Thema. Von daher<br />
war eine Zertifizierung die ideale Gelegenheit,<br />
um unser System auf den Prüfstand zu stellen.<br />
Dadurch sehen wir, an welchen Stellen wir uns<br />
noch weiter verbessern können«, so Dr. Jürgen<br />
Olbrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />
ThyssenKrupp VDM.<br />
Die Zertifizierung fand im Rahmen der bundesweiten<br />
Gesundheitsinitiative HAWARD statt, die<br />
TÜV NORD zur Förderung und Bewertung des<br />
Betrieblichen Gesundheitsmanagements mit<br />
Unterstützung der BARMER GEK und weiteren<br />
Unternehmen initiiert hat. »Insgesamt verfügt<br />
ThyssenKrupp VDM über ein sehr gutes Konzept<br />
für das betriebliche Gesundheitsmanagement,<br />
das im gesamten Unternehmen gelebt wird«,<br />
erklärte Ulf Theike, Geschäftsführer von TÜV<br />
NORD CERT, bei der Zertifikatsübergabe.<br />
(sm 111002668) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />
K 63
64 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Klassisch und innovativ zugleich<br />
Heitmann Stahlhandel setzt auf klassische Handelstugenden<br />
und investiert kontinuierlich<br />
Oberhausen (mh). Bei Qualität, Verfügbarkeit und Service setzt Heitmann<br />
Stahlhandel in Oberhausen auf die »klassischen« Funktionen des Stahlhandels:<br />
Ein breites Produktportfolio, ein großes Lagervolumen verbunden<br />
mit kundenorientiertem Dienstleistungsgedanken sind die Stärken –<br />
zusätzlich profitieren Kunden von kontinuierlichen Investitionen in<br />
erweiterte Anarbeitungsmöglichkeiten. Die eigenen Prozessstrukturen hat<br />
das Distributionsunternehmen konsequent nach modernen Ansätzen<br />
ausgerichtet.<br />
WW K Klassischer Stahlhandel – das heißt für<br />
Uwe Brockmann, Geschäftsführer von Heitmann<br />
Stahlhandel Oberhausen, vor allem:<br />
den Kunden liefern zu können, was sie<br />
benötigen, in bester Qualität, zu jeder Zeit.<br />
»Das sind die klassischen Aufgaben des<br />
lagerhaltenden Stahlhandels: mit einem<br />
breiten Produktspektrum eine große Auswahl<br />
vorhandener Dimensionen und Güten<br />
bieten zu können – und zwar mit einer<br />
hohen Verfügbarkeit zu jeder Zeit«, so<br />
Brockmann.<br />
Fokus auf mittleren und schweren<br />
Stahlbau – europaweit<br />
Mit diesem Selbstverständnis ist Heitmann<br />
Stahlhandel seit 40 Jahren im deutschen und<br />
europäischen Stahlmarkt erfolgreich. Das von<br />
Werner Heitmann gegründete und mittlerweile<br />
in der zweiten Generation inhabergeführte<br />
Unternehmen hat sich auf den mittleren<br />
und schweren Stahlbau konzentriert und<br />
versorgt ein breites Branchenspektrum.<br />
Das Produktsortiment teilt sich bislang in<br />
die beiden Hauptsegmente Profile und<br />
Flachprodukte auf. Warmgewalzte Bleche<br />
der Güten S 235 JR, S 355 J2+N und Kesselbleche<br />
liefert das Unternehmen standardmäßig<br />
in allen Lager- und Großlagerformaten.<br />
Stab- und Profilstahl wird in den<br />
Güten 235 JR+AR/M und S 355 J2+AR/M<br />
bevorratet – in Längen bis zu 24 m. Weitere<br />
Güten sind auf Anfrage natürlich ebenso<br />
verfügbar.<br />
Während das Unternehmen in Deutschland<br />
sowohl Händler wie Endverbraucher<br />
beliefert, läuft das internationale Geschäft<br />
rein auf der Händlerebene. »Wir beliefern<br />
zwar auch einige exotische Regionen«, so<br />
Brockmann. »Unser Hauptliefergebiet bei<br />
den internationalen Geschäften liegt aber<br />
innerhalb der EU.«<br />
Das bisher zweigliedrige Produktsortiment<br />
wird bald erweitert: Im März 2012 soll als<br />
dritte Linie ein Röhrenkontor dazukommen.<br />
»Die Röhren sind unser neuestes Kind. Wir<br />
sind gegenwärtig dabei, eine neue Produktionshalle<br />
zu errichten, um im Frühjahr 2012<br />
auch Hohlprofile anbieten zu können«, so<br />
Uwe Brockmann. Zusätzlich zu den Profilen<br />
und Flachprodukten bietet das Heitmann-<br />
Lieferprogramm Kunden zukünftig dann<br />
auch warm wie kalt gefertigte Hohlprofile.<br />
»Das werden in starkem Maße Rohre der<br />
Güte S 355 sein«, so Brockmann weiter.<br />
»High-End«-Anarbeitung<br />
mit Alleinstellungsmerkmal<br />
Ein großes Lagervolumen, ein breites Produktspektrum<br />
und eine stattliche Auswahl<br />
(111002567/1)<br />
Mit dem neuen<br />
igm-Roboter können<br />
jetzt neue Brennteile<br />
bis 16 m angefast<br />
werden<br />
(Fotos: Heitmann).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 65<br />
Just-in-time-<br />
Belieferung<br />
sind für den<br />
Heitmann-Fuhrpark<br />
kein Problem.<br />
(111002567/2)<br />
Kundenorientiert,<br />
flexibel und herzlich:<br />
Die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter von<br />
Heitmann Stahl -<br />
handel sorgen für<br />
einen exzellenten<br />
Service und helfen<br />
ihren Kunden gern.<br />
an Güten und Dimensionen – das sind notwendige,<br />
jedoch nicht die allein hinreichenden<br />
Bedingungen für das Siegel »klassischer<br />
Stahlhandel«. Zum Basisangebot in<br />
der Stahldistribution gehören heute auch<br />
weitere Anarbeitungsmöglichkeiten.<br />
Egal ob Profile, Flachprodukte oder Rohre:<br />
Mit seinem leistungsfähigen Just-intime-Anarbeitungsbetrieb<br />
bietet Heitmann<br />
Stahlhandel Oberhausen seinen Kunden je<br />
nach Einsatzzweck eine ganze Palette an<br />
Trennmöglichkeiten – vom Laserschneiden<br />
über das Plasma-, Wasserstrahl- und Autogenschneiden<br />
bis hin zum Sägen. Zum Serviceprogramm<br />
zählt daneben auch die<br />
Werkstoffprüfung und -abnahme, auf<br />
Wunsch werden die Stahlprodukte ge <br />
strahlt, konserviert und mit Schweißprimer<br />
beschichtet. Auch Bohren und Gehrungsschnitte<br />
von – 30° bis + 45° gehören zum<br />
Programm.<br />
Die neueste Investition des Unternehmens<br />
in Sachen Anarbeitung ist ein echtes Highlight:<br />
ein igm-Fasenroboter, der Brennteile<br />
bis 16 m bearbeitet. »Standardmäßig werden<br />
in der Regel Werkstücke mit 9 oder<br />
auch 12 m angefast. Dass wir mit unserem<br />
neuen Fasenroboter auch Teile bis zu 16 m<br />
bearbeiten können, ist ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal«,<br />
so Brockmann.<br />
Klassischer Handel – mit modernem<br />
Unternehmensverständnis<br />
Während sich das Unternehmen im Produktportfolio<br />
und im Dienstleistungsgedanken<br />
konsequent an den klassischen Stahlhandelsfunktionen<br />
ausrichtet, wurden in den<br />
»Backbereich« hinter den Kulissen sukzessive<br />
moderne IT-Systeme integriert. »Der<br />
klassische Stahlhandel braucht Innovation<br />
und Know-how, um seine Geschäftsprozesse<br />
effektiv und zeitgemäß zu strukturieren«,<br />
sagt Uwe Brockmann.<br />
So hat Heitmann Stahlhandel Oberhausen<br />
schon früh systematisch begonnen, die<br />
gesamten Betriebsvorgänge IT-technisch<br />
zu erfassen. »Das betrifft sämtliche Abläufe<br />
im Backbereich, von der fortlaufenden<br />
Iden tifizierung des Materials, der ständigen<br />
Vorlage der Zeugnisse über automatische<br />
Abbuchungssysteme und Korrekturprogramme<br />
bis hin zur jederzeit klaren Lagerzuordnung.<br />
Auf den ersten Blick ist gar<br />
nicht immer erkenntlich, dass darin ein so<br />
großer Nutzen besteht. Tatsächlich macht<br />
diese Transparenz unsere Prozesse aber<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
66 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
sehr viel effizienter«, so der Geschäftsführer.<br />
Dank der kompletten IT-Integration ist zu<br />
jedem Zeitpunkt sofort nachzuvollziehen,<br />
wo sich welche Ware befindet, die Maschinenbelegung<br />
kann ad hoc festgestellt<br />
oder eine Restmengenanalyse durchgeführt<br />
werden. »Die Effizienz, die mit mo <br />
dernen EDV-Systemen möglich ist, können<br />
wir nicht mehr missen. Ich weiß jederzeit,<br />
welche Maschine wann was geleistet hat.<br />
Das ge hört mittlerweile zur selbstverständlichen<br />
Geschäftsausstattung«, so Brockmann<br />
weiter. »Wichtig ist natürlich, dass<br />
das System zugleich entwicklungsfähig und<br />
flexibel ist für neu he ranwachsende Herausforderungen.«<br />
Mit eigenem Barcodesystem<br />
noch einen Schritt weiter<br />
In der Integration von IT und alltäglichen<br />
Betriebsabläufen ist man bei Heitmann<br />
Stahlhandel Oberhausen sogar noch einen<br />
Schritt weiter gegangen. Was Privatkunden<br />
etwa im Supermarkt seit vielen Jahren<br />
gewöhnt sind, hat Heitmann Stahlhandel<br />
Oberhausen vor Jahren schon auf den Stahlhandel<br />
übertragen – und die interne Warenwirtschaft<br />
auf ein eigenes Barcodesystem<br />
umgestellt.<br />
Alle Stahlprodukte werden schon beim<br />
Eingang mit Barcodeetiketten versehen und<br />
per Scanner in das eigene System eingepflegt.<br />
Die Daten können dann entlang der<br />
internen Bearbeitungskette stationsweise<br />
aktualisiert werden. Nichts geht so verloren.<br />
Von jedem Träger, von jedem Rohr ist jederzeit<br />
ein komplettes Informationsprofil abzulesen.<br />
Die so erreichte Transparenz der Prozessabläufe<br />
bietet ein deutliches Plus an Effizienz.<br />
So ist auf diese Weise nicht nur ein<br />
permanentes Bestandscontrolling möglich,<br />
sondern es stehen wichtige Informationen<br />
wie der aktuelle Lagerort, der Bearbeitungsstatus<br />
und vieles mehr in Echtzeit zur Verfügung<br />
– und können für anstehende Entscheidungen<br />
sofort genutzt werden. »Zu<br />
den vielen Eigenschaften, die ein erfolgreiches<br />
Unternehmen ausmachen – wie Kompetenz,<br />
Termintreue und Zuverlässigkeit –<br />
gehört von jeher auch Innovationsfähigkeit.<br />
Nur mit ständiger Bereitschaft, für bessere<br />
Ergebnisse auch neue Schritte zu gehen,<br />
können wir das Vertrauensverhältnis zu<br />
unseren Kunden in Produkt und Leistung<br />
nachhaltig vertiefen«, ist sich Uwe Brockmann<br />
sicher.<br />
(sm 111002756) K<br />
Kontakt<br />
Heitmann Stahlhandel Oberhausen<br />
GmbH & Co. KG<br />
Hansastraße 22<br />
46049 Oberhausen<br />
Tel. +49 208 836-0<br />
www.heitmann-stahl.de<br />
Interview<br />
mit Uwe Brockmann, Geschäftsführer Heitmann Stahlhandel Oberhausen<br />
WW Herr Brockmann, was macht ein klassisches<br />
Stahlhandelsunternehmen aus?<br />
WW Das ist einerseits natürlich die Lagerhaltung.<br />
Da haben wir eine ganz klassische<br />
Auffassung. Wir sind für Kunden doch vor<br />
allem dann interessant, wenn wir auch<br />
eine hohe Verfügbarkeit gewährleisten<br />
können – und zwar auch unabhängig von<br />
Marktzyklen. Deshalb richten wir uns in<br />
der Lagerhaltung nicht in erster Linie nur<br />
nach Kennzahlen, sondern bevorraten ein<br />
großes Lagervolumen mit einer hohen<br />
Vielfalt erhältlicher Dimensionen.<br />
Der lagerhaltende Stahlhandel ist andererseits<br />
eine Dienstleistung für die Kunden.<br />
Zu einem »klassischen« Distributionsunternehmen<br />
in diesem Sinne gehört daher<br />
heute auch, den Kunden erweiterte Anarbeitungsmöglichkeiten<br />
zu bieten. Mit<br />
unserem gerade neu angeschafften Fasenroboter,<br />
der Brennteile bis 16 m bearbeiten<br />
kann, ha ben wir in ein Bearbeitungsspektrum<br />
erster Klasse investiert, das über das<br />
Standard angebot deutlich hinausgeht.<br />
WW Wie meistern Sie im täglichen Wettbewerb<br />
die Anforderungen Ihrer Kunden?<br />
WW Was im täglichen Wettbewerb einzig<br />
zählt, sind zufriedene Kunden. Das ist die<br />
Herausforderung im Stahlhandel: jeden Tag<br />
neu um die Kundengunst zu kämpfen. Denn<br />
nur zufriedene Kunden werden wiederkommen.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen sind viele<br />
Dinge sehr wichtig: eine sorgfältige<br />
Qualitäts kontrolle, vom Rohmaterial über<br />
die Verarbeitung bis zur Auslieferung, kompetente<br />
Beratung, Termintreue, Zuverlässigkeit<br />
und Innovationsfähigkeit, hohe Verfügbarkeit.<br />
Vor allem aber: die eigenen Mitarbeiter.<br />
Denn sie sind es, die sich täglich für<br />
den Erfolg unseres Unternehmens einsetzen.<br />
Unsere Aufgabe in der Geschäftsleitung<br />
ist es, unseren Mitarbeitern die richtigen<br />
Rahmenbedingungen zu schaffen, um<br />
erfolgreich für das Unternehmen arbeiten<br />
zu können.<br />
WW Wie beurteilen sie die Aussichten für<br />
den lagerhaltenden Stahlhandel?<br />
WW Die Zukunft des Stahlmarkts sehe ich<br />
positiv. Gerade der mittelständische lagerhaltende<br />
Stahlhandel hat ein hohes Maß<br />
an Leistungsbereitschaft und Kundenorientierung.<br />
Die Branche der Stahldistribution hat<br />
zudem noch viele Potenziale zu heben. In<br />
der Anarbeitung geht es beispielsweise<br />
aktuell darum, mit geeigneten Maschinen<br />
weiterhin die Effizienz zu steigern. So wird<br />
sich der Laser als Trennmedium weiter entwickeln.<br />
Dies wiederum ermöglicht ein<br />
hohes Maß an Fertigungstiefe und Wertschöpfung.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 67
68 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Effizientes Precoating<br />
für Coils und Blechzuschnitte<br />
Technologie eröffnet neue Märkte<br />
für vorbeschichtetes Blech<br />
Stuttgart/Dresden (Stp). Elektrostatisch mit Pulverlack beschichten<br />
und den Lack mit IR(Infrarot)-Lampen einbrennen ist schon lange Standard<br />
in der Industrie, aber – wie die pistolenlose TransApp-Pulverbeschichtunganlage<br />
zeigt – noch lange kein alter Hut.<br />
WW K Elektrostatisch Blech beschichten ist ein<br />
stabiler, industriell schon seit Jahren eingesetzter<br />
Prozess, aber nur bei kleineren Teilen.<br />
Jetzt wurde in einem Verbundforschungsprojekt<br />
der ganze Prozess so weiterentwickelt,<br />
dass damit Blechzuschnitte und Coils<br />
effizient beschichtet und eingebrannt werden<br />
können, und zwar mit industrietauglichen<br />
Durchlaufgeschwindigkeiten.<br />
Precoatinganlagen für Pulverlacke schaffen<br />
momentan Geschwindigkeiten um die<br />
20 m/min. Die Gründe dafür sind, dass zum<br />
einen der Pulverlack mittels einer Pistole und<br />
Luft aufgesprüht wird, wobei trotz elektrostatischer<br />
Anziehung eine beträchtliche<br />
Lackmenge nicht auf das Blech gelangt. Will<br />
man über diese 20 m/min kommen und<br />
trotzdem eine ausreichende Schichtdicke<br />
erreichen, bräuchte man so viele Sprühpistolen,<br />
dass die herumvagabundierenden<br />
Mengen an Pulverstaub dann eine Absauganlage<br />
erforderten, die jeden Umwelttechniker<br />
in den Unternehmen zur Verzweiflung<br />
treiben würde. Zum anderen dauert es bei<br />
Verwendung gängiger Pulverlacke mehrere<br />
Minuten, bis der Lack dann eingebrannt ist,<br />
und bei den entsprechenden Durchlaufgeschwindigkeiten<br />
müssten die Einbrennöfen<br />
unrealistisch lang werden.<br />
Vor diesem Hintergrund hat das Fraunhofer-Institut<br />
für Produktionstechnik und<br />
Automatisierung (IPA) in Zusammenarbeit<br />
mit dem Institut für Industrielle Fertigung<br />
und Fabrikbetrieb an der Universität Stuttgart<br />
(IFF) und dem Leibniz Institut für Polymerforschung<br />
Dresden e.V. (IPF) sowie mit<br />
dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen<br />
und Umformtechnik (IWU) eine effiziente,<br />
industrietaugliche Technologie für<br />
Pulverbeschichtung von Coils und Platinen<br />
entwickelt, die Durchlaufgeschwindigkeiten<br />
bis über 100 m/min zulässt. Die Eigenschaften<br />
der eingesetzten Pulverlacke gestatten<br />
eine komplexe dreidimensionale Umformung<br />
des beschichteten Blechs. Gefördert<br />
wurde das Verbundforschungsprojekt vom<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit<br />
über die Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />
Forschungsvereinigungen »Otto von Guericke«<br />
e.V. (AiF) im Rahmen des ZUTECH-<br />
Programms (AiF-Vorhaben 271 ZBG). Mit im<br />
Boot waren 15 meist mittelständische Un <br />
ternehmen. Diese repräsentieren das gesamte<br />
betroffene Branchenspektrum von der<br />
Blech-, Lack- und Hilfsstoffherstellung über<br />
die Beschichtungs- und Umformtechnik bis<br />
zu den Endanwendern.<br />
Die neue TransApp-Technik kombiniert<br />
eine sehr kompakte Beschichtungstechnik,<br />
die ohne Sprühpistolen auskommt, mit hocheffizienten<br />
Infrarotstrahlern. Zum Beschichten<br />
wird in den Vorratsbehälter in den Pulverlack<br />
Luft eingeblasen, bis das Pulver quasi<br />
schwimmt. Die eigentliche Beschichtung<br />
erfolgt dann elektrostatisch mittels Hochspannungspulsen.<br />
Das Verfahren spart Ener<br />
(111002670/1)<br />
Kompaktes pistolenloses »TransApp«-Pulverbeschichtungsmodul zur schnellen<br />
Beschichtung unterschiedlich großer Blechzuschnitte. Der Pulverlack wird<br />
im elektrostatischen Fluidisierbett aufgeladen und nach oben zum geerdeten<br />
Blechsubstrat gezogen (Foto: Fraunhofer-IPA).<br />
(111002670/2)<br />
Mit der neuen Precoatingtechnologie beschichteter Blechzuschnitt<br />
nach der komplexen mehrachsigen Innenhochdruck-Blechumformung<br />
zu einem Automobilteil (Foto: Fraunhofer-IWU).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 69<br />
(111002670/3)<br />
Sekundenschnelles Einbrennen der Pulverlackschicht mittels gasbetriebenem Hochleistungs-Infrarotstrahler (Foto: Fraunhofer-IPA).<br />
gie und Material, liefert eine ausreichend<br />
dicke Beschichtung und erreicht eine Be <br />
schichtungsgeschwindigkeit, wie man sie<br />
bisher nur bei der Beschichtung mit Flüssiglack<br />
kannte.<br />
In Verbindung mit neu entwickelten, um <br />
formstabilen Pulverlacken und oberflächenschonenden<br />
Umformtechniken eröffnen<br />
sich damit neue Wege zur kostengünstigen,<br />
umweltfreundlichen Herstellung komplexer<br />
dreidimensionaler Bauteile aus vorbeschichtetem<br />
Aluminium- und Stahlblech. Als po <br />
tenzielle Anwender haben die Forscher hier<br />
neue Märkte im Automobil- und Maschinenbaubereich<br />
sowie in der Bau-, Metallmöbel-<br />
und Verpackungsbranche im Blick.<br />
Platzsparend und wirtschaftlich<br />
Das pistolenlose »TransApp«-Modul benötigt<br />
nur einen Bruchteil des Platzes und weniger<br />
als ein Drittel des Druckluftverbrauchs<br />
und der Absaugleistung einer vergleichbaren,<br />
mit herkömmlichen Sprühpistolen<br />
ausgerüsteten Anlage. Auch die bisher oft<br />
auftretenden lokalen Überbeschichtungen<br />
und der damit verbundene unnötige Mehrverbrauch<br />
an Pulverlack reduziert sich mit<br />
der neuen Beschichtungstechnik deutlich.<br />
Als Voraussetzung für den schnellen<br />
Beschichtungsprozess entwickelten die For<br />
scher am IPF schnell aushärtende Pulverlacke,<br />
die qualitativ hochwertige Beschichtungen<br />
bei gleichzeitig extrem kurzen Einbrennzeiten<br />
bis herunter in den Bereich<br />
weniger Sekunden erlauben. Zum Aushärten<br />
setzten die Forscher am Fraunhofer<br />
IPA / IFF kurz- und mittelwellige Infrarotstrahler<br />
ein, sowohl elektrische als auch gasbetriebene<br />
Systeme.<br />
Bei den komplexen, mehrachsigen Um <br />
formprozessen am Fraunhofer IWU schnitten<br />
die neuen Pulverlacke deutlich besser als<br />
die marktüblichen Produkte ab. Bei letzteren<br />
entstehen beim Umformen Qualitätsprobleme,<br />
die von Glanzverlust, der Bildung<br />
von Mikrorissen bis hin zum Abplatzen des<br />
Lackfilms reichen.<br />
Ideal für kleine und<br />
mittlere Unternehmen<br />
Die schnelle TransApp-Technologie ist eine<br />
gute Alternative zur herkömmlichen Be <br />
schichtung der Coils mit flüssigen Lacken,<br />
die mit über 100 m/min Durchsatz laufen.<br />
Zum anderen bietet sie vor allem für kleine<br />
und mittelständische Unternehmen die<br />
Möglichkeit, extrem kompakte und kostengünstige<br />
Anlagen zur Pulverbeschichtung<br />
von Blechzuschnitten bei kleinen Losgrößen<br />
und moderaten Durchlaufgeschwindigkeiten<br />
(weniger als 50 m/min) zu realisieren.<br />
Attraktiv ist hier vor allem die schnelle<br />
Anpassung an wechselnde Blechzuschnittgrößen<br />
und Pulverlackmaterialien.<br />
Die kompakte Anlage kommt den Bedürfnissen<br />
kleiner und mittlerer Unternehmen<br />
sehr entgegen und lohnt sich auch bei<br />
geringen Losgrößen, denn sie können<br />
schnell an wechselnde Platinengrößen und<br />
unterschiedliche Pulverlacke angepasst werden,<br />
und zwar deutlich schneller als bei konventionellen<br />
Flüssiglackanlagen. Wegen der<br />
extrem kompakten Bauweise des neuen<br />
Beschichtungsmoduls können die Unternehmen<br />
die einzelnen Beschichtungseinheiten<br />
innerhalb weniger Minuten austauschen.<br />
<br />
(sm 111002670) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />
und Automatisierung IPA<br />
Dipl.-Ing. Ulrich Strohbeck<br />
Nobelstraße 12<br />
70569 Stuttgart<br />
Tel. +49 711 970-1764<br />
Fax +49 711 970-1035<br />
www.ipa.fraunhofer.de/<br />
lackiertechnik<br />
www.dfo-online.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
70 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Spitze in Qualität, Liefertreue,<br />
Zuverlässigkeit und Flexibilität<br />
Outokumpu erhält den Supplier Award 2011 der Blanco-CS-Gruppe<br />
Willich. Zuverlässigkeit, Qualität, Flexibilität und Liefertreue – diese Werte<br />
sind grundlegend für eine erfolgreiche Lieferantenbeziehung. Outokumpu<br />
erhielt im Rahmen der jährlichen Lieferantenbewertung den Supplier Award<br />
2011 als bester Lieferant von der Blanco-CS-Gruppe.<br />
WW K Das Familienunternehmen Blanco mit<br />
Sitz in Oberderdingen zeigt mit dem verliehenen<br />
Supplier Award seine Wertschätzung<br />
für eine konstante, herausragende Zusammenarbeit.<br />
Durch ein standardisiertes Auswahlverfahren<br />
hat Blanco CS die besten<br />
Lieferanten hinsichtlich der Kriterien Qualität,<br />
Liefertreue, Zuverlässigkeit und Flexibilität<br />
ermittelt. »Hohe Qualität hat für Blanco<br />
CS in allen Bereichen große Bedeutung«, so<br />
Thomas Heckner von Blanco CS, »deshalb<br />
ist es uns wichtig, sie auch in partnerschaftlichen<br />
Beziehungen zu würdigen«. Seit 2008<br />
zeichnet Blanco CS jährlich seine Lieferanten<br />
mit dem Supplier Award aus.<br />
»Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung.<br />
Das zeigt uns, dass Outokumpu<br />
höchste technische und qualitative Marktanforderungen<br />
erfüllt. Erfolgsfaktor hierfür<br />
ist natürlich ein Team von hoch motivierten<br />
und gut ausgebildeten Mitarbeitern«, freut<br />
sich Cay Nasner, Geschäftsführer der Outokumpu<br />
GmbH. Outokumpu ist bereits seit<br />
vielen Jahren Lieferant der Blanco-CS-Gruppe<br />
mit seiner breiten Produktpalette an verschiedenen<br />
Edelstahlgüten.<br />
Outokumpu ist bekannt für eine konstante<br />
Qualität, hohe Zuverlässigkeit und einen<br />
stets kundenorientierten Service. Der Konzern<br />
produziert hauptsächlich in Finnland<br />
und Schweden. In Willich betreibt das<br />
Unternehmen mit 170 Mitarbeitern auf<br />
54.000 m 2 seinen größten Standort in<br />
Deutschland. Die angelieferten Edelstahlprodukte<br />
werden dort zwischengelagert<br />
und nach Kundenwunsch bearbeitet. Im<br />
Jahr 2010 wurden über 80.000 t kundenspezifisch<br />
angepasste Edelstahlprodukte<br />
ausgeliefert.<br />
(sm 111002645) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
Outokumpu GmbH<br />
Hans-Böckler-Straße 36<br />
47877 Willich<br />
Tel. +49 2154 496-0<br />
www.outokumpu.de<br />
(111002645/1)<br />
Vordergrund (v.l.n.r.): Cay Nasner (Vice President Central Europe), Jochen Ziegler (Sales Manager Enduser),<br />
Hannu Hautala (Manager Business Unit Tornio), Ralf Häberle (Key Account Manager Enduser) (Foto: Outokumpu)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 71<br />
Themenschwerpunkt<br />
Österreich/Schweiz<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
Österreich / Schweiz im europäischen<br />
Wettbewerb.<br />
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IVW-geprüft<br />
WW K Buchungsdaten<br />
I V W - g e p r ü f t<br />
Ausgabe Nr. 11.2011<br />
Erscheinungstermin 07.11.2011<br />
Anzeigenschluss 14.<strong>10.2011</strong><br />
Anzeigen-Hotline +49 211 6707-518<br />
Anzeigenleitung Ute Perković<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« erscheint bei Stahleisen Communications im Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
72 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
So einfach wie einkaufen<br />
Der One-Stop-Stahlbau-Shop von Zink different<br />
Siegen. Die Siegener Verzinkerei Gruppe ist bekannt als langjähriger<br />
Feuerverzinker mit 125-jähriger Geschichte und Betreiber sehr großzügig<br />
dimensionierter Stahlbau-Verzinkungskessel an mehreren Standorten in<br />
Deutschland. Das Dienstleistungsspektrum der SVH geht weit über den<br />
klassischen Korrosionsschutz und die reine Oberflächenveredelung hinaus.<br />
WW K »Speziell die nachgelagerten Dienstleistungen<br />
wie die seemäßige Verpackung<br />
einschließlich der kompletten Exportlogistik<br />
oder auch unsere Nassbeschichtungsleistungen<br />
im Werk oder sogar vor Ort auf der<br />
Baustelle runden das ›Alles-aus-einer-Hand-<br />
Erlebnis‹ für unsere Kunden ab und machen<br />
die Zusammenarbeit mit uns so einfach wie<br />
einkaufen«, so Paul Niederstein, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der SVH. Mit dieser<br />
Einschätzung steht Niederstein nicht allein:<br />
»Wir sind mehr als zufrieden«, bestätigen<br />
Dr. Guntram Winterhalter und Dr. Harald<br />
Schau enberg (beide Geschäftsführende Ge <br />
sellschafter der Unternehmensgruppe Stahlbau<br />
Schauenberg), für deren Kraftwerksbau-<br />
Großprojekte in Mittelamerika, Asien sowie<br />
auf einigen Inselstaaten die Siegener seit<br />
2009 als One-Stop-Shop-Lösung sowohl<br />
Beratung und Verzinkung als auch Kommissionierung,<br />
seemäßige Verpackung, Erstellung<br />
der Kollilisten und Transport zum Überseehafen<br />
abwickeln und dabei als vollumfänglicher<br />
Projektpartner höchste Anforderungen<br />
im Hinblick auf Qualität und Termintreue<br />
gerecht werden.<br />
Dass die Siegener immer wieder für Perfektion<br />
und Einzigartigkeit im Stahlbau einstehen,<br />
garantieren nicht nur ihre Großkessel,<br />
in denen Bauteile bis zu einer Länge von<br />
28 m oder Stückgewichte von bis zu 20 t<br />
verzinkt werden können. Allein die Feuerverzinkung<br />
nach DIN EN ISO 1461, die Erfüllung<br />
der DASt-Richtlinie 022, die strengen<br />
Analysen der Schmelzen und Vorbehandlungsbäder<br />
sowie das zertifizierte Qualitätsmanagement<br />
nach ISO 9001:2008 sind hier<br />
ebenfalls zu nennen. »Darüber hinaus wird<br />
durch kontinuierliche Schulung der Mitarbeiter<br />
und enge Zusammenarbeit mit Hochschulen<br />
und Forschungsinstituten dafür ge <br />
sorgt, dass man bei Zink different stets über<br />
aktuelles Know-how verfügt und neue<br />
Wege findet, die eigenen Leistungen noch<br />
besser zu machen«, so Udo Scholz, Segmentmanager<br />
Stahlbau bei der Siegener<br />
Verzinkerei Gruppe. Und so fügt Dr. Winterhalter<br />
hinzu, »dass sich die Zusammenarbeit<br />
vor allen Dingen durch Zuverlässigkeit und<br />
die Problemlösungsbereitschaft auszeichnet<br />
– speziell, wenn es dann doch einmal<br />
schwierig wird«.<br />
Wer mehr über den One-Stop-Stahlbau-<br />
Shop erfahren möchte, wendet sich bitte an<br />
Zink different.<br />
(sm 111002705) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
Siegener Verzinkerei Holding<br />
GmbH<br />
Steinstraße 5<br />
57072 Siegen<br />
Tel. +49 271 43478<br />
(111002705/1)<br />
Großkessel zur<br />
Verzinkung von<br />
Bauteilen bis 28 m<br />
Länge gehören zu<br />
den Stärken der<br />
Siegener Verzinkerei<br />
Gruppe (Foto: SVH)<br />
«<br />
Kontakt<br />
Zink different<br />
Tel. +49 234 52905-0<br />
E-Mail: one-stop@zinkdifferent.com<br />
www.zink-different.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 73<br />
1,2-Mill.-€-Auftrag an Kjellberg aus China<br />
Finsterwalde. Den größten Auftrag an Plasmaschneidanlagen, der in<br />
diesem Jahr bisher weltweit vergeben wurde, sicherte sich die Kjellberg<br />
Finsterwalde Plasma und Maschinen GmbH. Bis zum Herbst dieses Jahres<br />
liefert das Unternehmen insgesamt 52 Plasmaschneidanlagen an die<br />
XCMG-Gruppe aus (vier HiFocus 130, zehn HiFocus 280i und 32 HiFocus<br />
360i).<br />
Bei XCMG handelt es sich um den größten Maschinenbauer Chinas, der<br />
zu den Top 10 in der Welt zählt. Zum Produktspektrum des Unternehmens<br />
gehören Krane, Trucks, Radlader, Spezialfahrzeuge und vieles mehr. Trotz<br />
des teuren Euro und dem daraus resultierenden höheren Stückpreis überzeugte<br />
die Plasmaschneidtechnik von Kjellberg Finsterwalde. Maßgeblich<br />
dafür war die hohe Qualität der bereits im Einsatz befindlichen HiFocus-<br />
Anlagen.<br />
(111002787/1)<br />
Vertriebsleiter Carsten Trentau (2. v.l.) und Falk Tzschichholz, Vertriebsmanager<br />
Asien (r.), mit chinesischen Vertriebspartnern auf der Messe<br />
Beijing Essen Welding 2011 (Foto: Kjellberg)<br />
In diesem Auftrag spiegelt sich die Bedeutung des asiatischen Marktes für<br />
das Finsterwalder Unternehmen wider. Bei einer Umsatzsteigerung um<br />
etwa 50 %, verglichen mit dem Vorjahr, wird derzeit etwa jede dritte Anlage<br />
an Kunden in diesen Ländern ausgeliefert. Einen großen Beitrag dazu<br />
leistete auch die Ausstellung von Kjellberg-Technik auf der 16. Beijing Essen<br />
Welding & Cutting Fair im Juni, der wichtigsten Messe der Branche in diesem<br />
Jahr. Bereits auf der Messe wurden Verträge in Höhe von 400.000 €<br />
geschlossen.<br />
Mit großem Engagement arbeiten die Mitarbeiter von Kjellberg Finsterwalde<br />
an der Realisierung und pünktlichen Auslieferung des Großauftrages<br />
im <strong>Oktober</strong> und bereiten sich gleichzeitig auf noch größere Herausforderungen<br />
vor. (sm 111002787) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
Kjellberg Finsterwalde Dienstleistungsgesellschaft mbH<br />
Geschwister-Scholl-Straße 1<br />
03238 Finsterwalde<br />
Tel. +49 3531 71945-0<br />
www.kjellberg.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
74 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Gesamtlösungen für<br />
Stahl-Service-Centren<br />
Voortman deckt alle Prozessschritte ab<br />
Rijssen. Stahllieferanten wachsen immer stärker in die Rolle von Stahl-<br />
Service-Centren hinein. Für diesen Schritt suchen diese zunehmend die<br />
Zusammenarbeit mit der niederländischen Firma Voortman Automatisiering,<br />
die sich zu einem führenden Maschinenhersteller entwickelt hat, der neben<br />
hochentwickelten Maschinen auch die Werkstattlogistik in sein Konzept<br />
integriert.<br />
WW K Während Stahlbauunternehmen früher<br />
im Stahlhandel ausschließlich Rohstoffe,<br />
Stahlprofile und Stahlplatten bezogen, verlassen<br />
sie sich bei der Stahlverarbeitung<br />
immer häufiger auf ihre Zulieferer. Diese<br />
Unternehmen sind heutzutage auf das<br />
Sägen, Bohren, Strahlen und Lackieren von<br />
Stahlprofilen und Stahlplatten spezialisiert.<br />
Neben Bandsägen und Bohranlagen verfügen<br />
sie sogar über Profilausklinksysteme.<br />
Stahlbauunternehmen wird es somit ermöglicht,<br />
sich auf die Endfertigung zu konzentrieren.<br />
Die Stahllieferanten übernehmen<br />
folglich immer stärker die Aufgaben von<br />
Stahl-Service-Centren.<br />
Voortman entwickelt und baut Produktionsanlagen<br />
für Stahlbaufirmen und Stahl-<br />
Service-Centren, die sich auf das Sägen,<br />
Bohren, Strahlen und Lackieren von Stahlprofilen<br />
spezialisiert haben. Mit seinem<br />
umfangreichen Programm bietet Voortman<br />
Gesamtkonzepte mit einem hohen Automatisierungsgrad,<br />
hoher Effizienz und Flexibilität.<br />
Alle Maschinen werden einschließlich<br />
der Betriebssysteme und Werkstattlogistik<br />
geliefert. Die Kunden von Voortman benötigen<br />
somit nur noch einen Ansprech- und<br />
Servicepartner. Auch Stahlbau- und Lackierungsunternehmen<br />
sind Teil der Voortman-<br />
Gruppe. Das Unternehmen ist somit in der<br />
Lage, sein Wissen und die jahrelange Erfahrung<br />
in diesem Bereich in praktische Lösungen<br />
mit einem hohen Wirkungsgrad zu<br />
übersetzen.<br />
Konzentration auf die<br />
Kernkompetenz<br />
Die Auslieferung einer Voortman-Bohr-/Ausklinkanlage<br />
an Kerschgens Stahl & Mehr<br />
GmbH in Stolberg vor über zehn Jahren<br />
signalisierte Voortman, dass der Stahlmarkt<br />
bereit für den Übergang zu Stahl-Service-<br />
Centren war. Für Voortman-Area-Sales-Manager<br />
Wilbert Hallink sind die Vorteile für<br />
den Stahlmarkt eindeutig. »Stahl-Service-<br />
Centren können mit modifizierten Stahlprofilen<br />
einen Mehrwert bieten und sich somit<br />
besser von der Konkurrenz abheben. Es<br />
reicht nicht mehr aus, nur zu lagern und zu<br />
verteilen. Stahlbauunternehmen, einschließlich<br />
der Hallenbauunternehmen, übertragen<br />
die hohen Investitionskosten auf die Stahl-<br />
Service-Centren und können sich auf ihre<br />
Kernkompetenz konzentrieren, die Erstellung<br />
von Stahlkonstruktionen.«<br />
Stahl-Service-Centren übernehmen nicht<br />
nur die Vorbearbeitung, sie sind bestrebt, dieses<br />
auf dem effizientesten Weg zu tun. Neben<br />
der Profilbearbeitung spielen dabei die Inventur,<br />
Auftragsabwicklung, Logistik und Planung<br />
eine wichtige Rolle. Mit seinen Maschinen<br />
und seiner Software deckt Voortman alle<br />
Aspekte des gesamten Prozesses ab. Die<br />
Kombination von verschiedenen Maschinen<br />
in einer automatischen Produktionslinie führt<br />
zu einem Minimum an Be dienaufwand,<br />
sodass ein kompletter Prozess durch einen<br />
Bediener gesteuert werden kann. Alle Voortman-Maschinen<br />
sind dafür mit VACAM-Steuerungssoftware<br />
(von Voortman entwickelt)<br />
ausgestattet. Die gesamten Informationen<br />
werden in einer zentralen Datenbank gespeichert.<br />
Die VACAM-Software ermöglicht dem<br />
Bediener, die Produktion zu verwalten und<br />
den aktuellen Fortschritt der Produktion offline<br />
von jedem PC aus in der Werkstatt oder<br />
im Büro zu verfolgen. (sm 111002806) K<br />
Voortman bietet mit seinem umfangreichen Programm Gesamt konzepte für<br />
Stahlbauunternehmen und Stahl-Service-Centren (Foto: Voortman).<br />
(111002806/1)<br />
«<br />
Kontakt<br />
Voortman<br />
Ozonstraat 1<br />
7460 PK Rijssen<br />
Niederlande<br />
Tel. +31 548 536 373<br />
www.voortman.net<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 75<br />
Nordwest meldet<br />
hervorragendes Ergebnis<br />
Hagen. Die Nordwest Handel AG wächst auch<br />
im ersten Halbjahr 2011 weiter. Wie der Verband<br />
in seinem Halbjahresfinanzbericht meldet, stieg<br />
das Geschäftsvolumen gegenüber dem Vorjahr<br />
um 23 % auf 986 Mill. € an. Das Umsatzvolumen<br />
in dem für die Händler so wichtigen Lagergeschäft<br />
beträgt sogar 30 %. Hervorragend ist<br />
auch der Gewinn des Konzerns: Das Ergebnis vor<br />
Steuern beläuft sich im Konzern auf 2,5 Mill. €<br />
und hat sich damit um 69 % gegenüber Vorjahr<br />
(1,5 Mill. €) verbessert.<br />
»Die Nordwest Handel AG hat sich im ersten<br />
Halbjahr 2011 bestens entwickelt. Wir sind mit<br />
dem Ergebnis in allen Geschäftsfeldern überaus<br />
zufrieden«, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Günter<br />
Stolze zur Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichts.<br />
Ein wesentlicher Wachstumstreiber ist das Lagergeschäft,<br />
das sich mit einem Plus von 30 % sehr<br />
gut entwickelt hat. Immer mehr Händler nutzen<br />
die attraktiven Leistungsbausteine des Nordwest-Logistikzentrums<br />
wie den 24-Stunden-<br />
Lieferservice mit Durchlieferung bis zum Endkunden.<br />
Auch macht sich die Aufnahme weiterer<br />
strategischer Partnerlieferanten in die Vollabwicklung<br />
positiv bemerkbar.<br />
Das Geschäftsfeld Stahl schließt das erste Halbjahr<br />
2011 mit einem Umsatzvolumen von 480<br />
Mill. € ab, was einem Plus von 32,3 % ge genüber<br />
Vorjahr entspricht. Insgesamt profitierte das<br />
Geschäftsfeld vor allem von dem deutlich gestiegenen<br />
Mengenvolumen. Für das zweite Halbjahr<br />
geht Nordwest von einer stabilen natio nalen Endverwendernachfrage<br />
insbesondere in den Bereichen<br />
Automobil, Maschinen- und Stahlbau aus.<br />
www.nordwest.com<br />
/<br />
(sm 111002707) K<br />
Kraftpaket für die<br />
Ladungssicherung<br />
Dortmund. Dolezych, einer der weltweit führenden<br />
Hersteller von Hebe- und Ladungssicherungstechnik,<br />
präsentiert ein echtes Kraftpaket<br />
für die Ladungssicherung. Die patentierte<br />
DoMulti ® -Langhebelzugratsche setzt mit sehr<br />
hohen Vorspannkräften neue Maßstäbe für eine<br />
sichere und kostengünstige Ladungssicherung.<br />
Denn je nach verwendetem Gurtband erzielt die<br />
DoMulti ® problemlos bis zu 720 daN Vorspannkraft<br />
beim Niederzurren mit normaler Handkraft.<br />
Schon bei Standardgurten, den umgangssprachlichen<br />
»5-t-Gurten«, entfaltet die DoMulti<br />
einen Großteil ihres Kraftpotenzials und<br />
erreicht bereits eine Vorspannkraft (STF) von<br />
600 daN. Beim sogenannten »4-Tonner« sind es<br />
enorme 680 daN STF. Und mit dem neuen,<br />
speziell für das Niederzurren entwickelten<br />
DoTension ® -Gurtband schafft die DoMulti ® ein-<br />
malige 720 daN. Und das alles bei nur 50 daN<br />
Handkraft.<br />
Diese extrem hohen Werte werden durch den<br />
langen Handhebel und das optimierte Ratschendesign<br />
erreicht. Zugleich hat die Ratsche ein<br />
überzeugend gutes Handling und kann selbst bei<br />
sehr hoher Vorspannkraft noch komfortabel und<br />
einfach geöffnet werden.<br />
Offizielle Tests des Prüfinstitutes der Berufsgenossenschaft<br />
für Verkehr bestätigen die hervorragenden<br />
STF-Vorspannkraft-Werte der<br />
DoMulti mit dem GS-Zeichen. Mit keinem anderen<br />
Ratschensystem lassen sich aktuell bei normaler<br />
Handkraft Vorspannkräfte von bis zu<br />
720 daN erzielen.<br />
Dolezych GmbH & Co. KG<br />
Hartmannstraße 8<br />
44147 Dortmund<br />
Tel. +49 231 8285-424<br />
www.dolezych.de<br />
(sm 111002701) K<br />
/<br />
(111002701/1)<br />
DoMulti ® -Langhebelzugratsche, das Kraftpaket für die Ladungssicherung (Foto: Dolezych)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
76 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Kompetenz in Stahl seit 1921<br />
Steinweden erfüllt schnell auch ausgefallene Wünsche<br />
Frankfurt am Main. Am 1. <strong>Oktober</strong> 1921 beginnt in Leipzig die<br />
Geschichte der »Walter Steinweden Stahlgrosshandlung«. 90 Jahre später<br />
ist das Unternehmen eine feste Größe unter den mittelständischen<br />
Händlern für hochwertige Blank- und Edelstähle. »Steinweden Stahl« gilt<br />
dabei heute als einer der letzten klassischen Vollsortimenter.<br />
WW K Seit der Gründung des Unternehmens<br />
1921 in Leipzig haben sich bei Steinweden<br />
Stahl zwei Erfolgsfaktoren bewährt, für die<br />
der Nischenanbieter quasi zum Synonym<br />
geworden ist: zum einen die Geschwindigkeit<br />
in der Dienstleistung und zum anderen<br />
die ständige Bevorratung eines umfassenden<br />
Vollsortiments, um Kunden mit kurzfristigem<br />
Bedarf sofort beliefern zu können.<br />
»Just in time« als Erfolgsfaktor basiert auf<br />
den Erkenntnissen, die Walter Steinweden<br />
beim Besuch von US-Automobilherstellern<br />
in den 1920er-Jahren in Detroit gewonnen<br />
hatte. Der Blick »hinter die Kulissen« der<br />
damals noch neuen Fließbandproduktion<br />
bei Ford und anderen machte Walter Steinweden<br />
klar, dass Lagerhaltung nicht nur<br />
Kapitalbindung bedeutet, sondern zugleich<br />
auch ein unschlagbarer Erfolgsfaktor sein<br />
kann, wenn es um kurzfristige Liefermöglichkeiten<br />
geht.<br />
Was Steinweden nicht hat, ist auf<br />
dem Markt nicht sofort verfügbar<br />
Bei Steinweden werden bis heute traditionell<br />
fast alle Abmessungen im Programm<br />
auch ständig bevorratet. Das Lieferprogramm<br />
umfasst dabei neben dem Kerngeschäft,<br />
Blankstahl und blankgezogene Profile,<br />
neun weitere Schwerpunkte: Werkzeug-,<br />
Automaten-, Einsatz- und Vergütungsstähle,<br />
Silberstahl, Federstahl, Fe <br />
derstahldraht. Komplettiert wird das Sortiment<br />
durch eine begrenzte Auswahl an<br />
nichtrostendem Stahl und Stahlrohren.<br />
Unter den Stahlhändlern gilt bei dringenden<br />
Fällen oder ausgefallenen Produkten<br />
seit Langem das geflügelte Wort: »Wenn<br />
Steinweden das Material nicht hat, brauchen<br />
Sie es woanders erst gar nicht zu probieren«<br />
– ein größeres Kompliment kann<br />
man einem Wettbewerber wohl kaum ma <br />
chen. »Steinweden Stahl kann den kurzfristigen<br />
Kundenbedarf umfassend, schnell und<br />
flexibel abdecken – ein Umstand, den vor<br />
allem Wiederverkäufer zu schätzen wissen«,<br />
erklärt Geschäftsführer Wolfgang Steinweden.<br />
Bei Steinweden Stahl zählen über 140<br />
Stahlhändler zum Kundenportfolio.<br />
Das Unternehmen wird seit dem Tod des<br />
Firmengründers im Jahr 1990 von den Di <br />
plom-Kaufleuten Wolfgang und Roland<br />
Steinweden in zweiter Generation geführt<br />
und wurde mittlerweile personell verjüngt<br />
durch Joakim Steinweden aus der dritten<br />
Generation der Gründerfamilie.<br />
»Unser Ziel ist es, unsere Marktposition<br />
in Deutschland als Blankstahlanbieter für<br />
den kurzfristigen Bedarf im unteren und<br />
mittleren Volumensegment zu festigen. Wir<br />
grenzen uns dabei klar gegenüber den<br />
Eisenhändlern und deren Sortimentspolitik<br />
ab«, führt Geschäftsführer Wolfgang Steinweden<br />
weiter aus. »Da neben dem Handel<br />
vor allem der Maschinenbau zu unserer<br />
Kundschaft zählt, liegt unser Fokus klar im<br />
Qualitätssegment, wie etwa bei blankgezogenen<br />
Profilen. Den Markt für gewalztes<br />
Material überlassen wir daher bewusst an <br />
deren«, erklärt der Seniorchef die Positionierung<br />
des Unternehmens. »Zugleich möchten<br />
wir die Neukundenakquise im europäischen<br />
Ausland weiter vorantreiben, da viele<br />
deutsche Kunden z. B. Polen und Tschechien<br />
als verlängerte Werkbank nutzen«, ergänzt<br />
Marketingleiter Joakim Steinweden. »Um<br />
diese erfolgreich ansprechen zu können, ist<br />
heute ein mehrsprachig aufgestellter Vertrieb<br />
ebenso erforderlich, wie der Ausbau<br />
des Internets als weiterem Vertriebskanal für<br />
unser Unternehmen«. So verwundert es<br />
nicht, dass inzwischen auch das Onlinemarketing<br />
zum heutigen Steinweden-Instrumentarium<br />
zählt.<br />
(sm 111002773) K<br />
Bei Steinweden werden bis heute traditionell fast alle Abmessungen im Programm ständig<br />
bevorratet (Foto: Steinweden).<br />
(111002773/1)<br />
«<br />
Kontakt<br />
Walter Steinweden<br />
Stahlgrosshandlung GmbH<br />
Orber Straße 20 – 22<br />
60386 Frankfurt am Main<br />
Tel. +49 69 942145-0<br />
www.steinweden.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 77
78 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Lagereinrichtungsspezialist<br />
perfektioniert Wabenregal<br />
Handauszug der Stahlkonstruktion bis 60 % möglich<br />
Horst. Die Karl H. Bartels GmbH hat ihr Wabenregal zur Aneinanderreihung<br />
von Lagerzellen weiterentwickelt. War die bewährte Lösung bislang zu<br />
100 % mittels Ausrollblock bzw. Stapler und zu 30 % per Hand ausziehbar,<br />
so ist der neue Handauszug sogar bis 60 % möglich.<br />
WW K Mit dieser Verbesserung kann sich der<br />
Bediener sowohl beim Be- als auch beim<br />
Entladen den Ausrollblock oftmals sparen<br />
und selbst Hand anlegen, was viel Zeit und<br />
damit Kosten spart. Ein zusätzlicher Vorteil<br />
des Wabenregals ist eine begehbare Bühne,<br />
die weiteren Lagerplatz zum Aufmontieren<br />
bietet – für mehr »Luft« nach oben. Das<br />
Lagergut ist bestens aufgehoben und wird<br />
schonend behandelt. 100 % ausziehbare<br />
Nutzlast sind garantiert. Die Handentnahme<br />
erfolgt ganz einfach von der Stirnseite. Und<br />
auch die Bedienung mit Ausrollbock und<br />
Stapler ist schnell und problemlos. Das<br />
modulare System richtet sich ganz nach den<br />
Bedürfnissen seiner Anwender und lässt sich<br />
wunschgemäß jederzeit erweitern. Dank<br />
seiner flexiblen Bauweise passt es sich optimal<br />
den Gegebenheiten des Standortes an,<br />
so findet auch in niedrigen Lagern alles seinen<br />
Platz.<br />
»Sonderbau ist für uns eine Standardleistung«,<br />
erklärt Stephan Varnhon, Vertriebsleiter<br />
der Karl H. Bartels GmbH, und unterstreicht<br />
damit die Individualisierbarkeit des<br />
Systems, das sich ideal für Langgut von 3 m<br />
bis 6 m anbietet, aber auf Wunsch auch in<br />
Überlänge erhältlich ist. Dank Fachteiler<br />
kann unterschiedlichstes Material sehr übersichtlich<br />
gelagert werden.<br />
Aufbau des Grundgerüsts<br />
Das Grundregal der stabilen Stahlkonstruktion<br />
setzt sich wahlweise aus ein oder zwei<br />
verschweißten Feldern und je fünf Kassettenplätzen<br />
zusammen. Die Kassetten sind<br />
entsprechend mit zwei kugelgelagerten<br />
Spurkranzrädern versehen. Das Verbindungsfeld<br />
besteht aus einem einsteckbaren<br />
Trägerpaar pro Fach, mit denen das nächste<br />
Grundregal verbunden ist. Das Wabenregal<br />
ist in mehreren Standardfarben wie zum<br />
Beispiel blau für den Rahmen und rot für die<br />
Kassetten erhältlich. Doch auch hier gilt die<br />
Philosophie des Hauses, dass Sonderleistungen<br />
zum guten Ton gehören. Dementsprechend<br />
sind auf Anfrage Sonderlackierungen<br />
in allen RAL-Farben möglich. Mit dem Ausrollblock<br />
werden die Kassetten an der Stirnseite<br />
aufgenommen, ca. 20 mm hydraulisch<br />
angehoben und um ihre gesamte Nutzlänge<br />
herausgezogen. Das hintere Kassettenteil<br />
läuft dabei auf Spurkranzrädern.<br />
<br />
(sm 111102772) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
Karl H. Bartels GmbH<br />
Max-Planck-Straße 6<br />
25358 Horst<br />
Tel. +49 4126 3968-250<br />
www.bartels-logistic.de<br />
(111102772/1)<br />
Das Wabenregal passt<br />
sich dank seiner<br />
flexiblen Bauweise<br />
optimal den<br />
Gegebenheiten des<br />
Standortes an (Foto:<br />
Karl H. Bartels GmbH)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
80 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
29,4 % mehr Getränkedosen<br />
im Jahr 2011<br />
Düsseldorf. Getränkedosen verzeichnen im<br />
ersten Halbjahr 2011 ein Absatzplus von 29,4 %.<br />
129 Mill. Exemplare mehr gingen im ersten Halbjahr<br />
2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
über die Ladentische. Laut europäischem Verband<br />
der Getränkedosenhersteller BCME (Beverage<br />
Can Makers Europe) entschieden sich Verbraucher<br />
in Deutschland von Januar bis Juni 2011<br />
insgesamt 564 Mill. Mal für die Getränkedose.<br />
Der BCME ist die europäische Vereinigung der<br />
drei Getränkedosenhersteller Ball Packaging<br />
Europe, CrownBevcan Europe & Middle East<br />
und RexamBeverage Can Europe & Asia. »Die<br />
Getränkedose spricht aufgrund ihrer Designvielfalt,<br />
den unterschiedlichen Formaten sowie ihrer<br />
Bruchsicherheit viele Zielgruppen an«, erklärt<br />
Welf Jung, Sprecher von BCME Deutschland.<br />
Zudem wurde die Getränke dose bei der diesjährigen<br />
Wahl zum »Top Produkt Handel 2011« vom<br />
Branchenmedium handelsjournal in der Kategorie<br />
Umweltfreundlichkeit mit dem Gold-Preis<br />
ausgezeichnet. In Deutschland weist die Dose<br />
eine Recyclingquote von 96 % auf. Die Verwendung<br />
von recyceltem Material spart im Vergleich<br />
zur Getränkedosenproduktion mit Neumaterial<br />
bis zu 95 % Energie – und reduziert so den CO 2<br />
-<br />
Ausstoß um bis zu 95 %. Uwe Stoffels, ebenfalls<br />
Sprecher von BCME, sieht die Zukunft der<br />
Getränkedose weiterhin positiv: »Wir gehen<br />
davon aus, dass der Aufwärtstrend anhält und<br />
die Getränkedose sich als wertvolle Verpackungslösung<br />
weiter etabliert.« (sm 111002700) K<br />
Hardox erhöht Nutzlast<br />
bei LKW-Flotte von SITA<br />
Haßfurt. Einer der größten deutschen Entsorger<br />
erhielt eine neue LKW-Generation mit 20 %<br />
mehr Nutzlast durch Container aus hochfestem<br />
Hardox-Blech von SSAB. Am 16. Dezember 2010<br />
fand die Übergabe der fertigen LKW an die SITA<br />
Deutschland GmbH in Haßfurt statt. Das Unternehmen<br />
hatte im Herbst dieses Jahres den Auftrag<br />
gewonnen, 12 neue LKW zu liefern. Die<br />
Be hälter wurden vom Unternehmen Containerbau<br />
Hameln angefertigt, das als lizenzierter<br />
»Hardox in My Body«-Partner bereits seit Jahren<br />
auf Hardox setzt. So wurden die Containerseiten<br />
für die neuen LKW mit Hardox 3,2 mm und die<br />
Böden mit Hardox 4 mm angefertigt. »Durch den<br />
Einsatz von dünnem Hardox-Blech sind die Container<br />
jeweils 1 t leichter im Vergleich zu Containern<br />
herkömmlicher Stähle und lassen sich mit<br />
mindestens 2 t im Gesamtzug mehr laden«,<br />
erklärt Volker Greiner, Prokurist und Gesellschafter<br />
bei Containerbau Hameln. »Die Container<br />
profitieren auch davon, dass sowohl die Seiten<br />
als auch die Böden aus durchgehenden Blechplatten<br />
gefertigt worden sind und so viel elastischer<br />
sind als geschweißte Bleche anderer Hersteller.«<br />
SITA verfügt über 100 Standorte in<br />
Deutschland. Seit Anfang Januar sind die neuen<br />
LKW bundesweit auf den deutschen Straßen zu<br />
sehen.<br />
/www.ssab.com(sm 110301634) K<br />
Für jede Rohrgrösse<br />
der richtige Stapler<br />
Essen. Die Vetco Coating GmbH bietet unter der<br />
Marke Tuboscope lebensverlängernde Beschichtungen<br />
für Rohrleitungen und Armaturen der<br />
Erdöl- und Erdgasindustrie. Bei der innerbetrieblichen<br />
Logistik setzt das Unternehmen auf sieben<br />
Yale-Stapler und Lagertechnikgeräte, die der<br />
Essener Staplerspezialist Helmut Reiter GmbH<br />
geliefert hat.
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 81<br />
Am Standort Gladbeck appliziert die Vetco Coating<br />
GmbH im Dreischichtbetrieb Rohrleitungen,<br />
Bohrgestänge, Passstücke und Armaturen mit<br />
Epoxidharzpulverbeschichtungen für höchste<br />
Anforderungen und Temperaturbe ständigkeiten<br />
bis zu 200 °C. Den Transport der bis zu 14 m langen<br />
Röhren mit Durchmessern von 2 bis 24 Zoll<br />
übernehmen fünf Yale-Dieselstapler mit Tragfähigkeiten<br />
von 3, 5, 7 und 10 t. Alle Stapler sind<br />
mit STABAU-Anbaugeräten ausgerüstet, die für<br />
eine zuverlässige Queraufnahme der Röhren sorgen.<br />
Beim Sieben- und Zehntonner wurde für das<br />
Handling der längsten Rohrleitungssegmente<br />
eine Sonderausführung gewählt: Über eine<br />
hydraulische Zinkenverstellung mit Seitenschub<br />
kann der Fahrer die Gabelbreite den Rohrlängen<br />
anpassen und mit integrierten Niederhaltern die<br />
Last sichern.<br />
Da Vetco jährlich rd. 250.000 Rohre und Armaturen<br />
bewegt, waren die Anforderungen an die<br />
Produktivität und Zuverlässigkeit der Stapler<br />
hoch. Reiter konnte nicht nur mit der robusten<br />
Qualität und dem ergonomischen Konzept der<br />
Yale-Stapler überzeugen, sondern auch mit<br />
einem flexiblen und schnellen Service vor Ort.<br />
Die Helmut Reiter GmbH, die im letzten Jahr<br />
ihr 50-jähriges Firmenjubiläum feierte, blickt auf<br />
ein kontinuierliches Wachstum zurück. Mit 75<br />
Der Siebentonner von Yale beim Transport<br />
der sperrigen Fracht. Verstellbare Zinken<br />
und Niederhalter sorgen für Sicherheit<br />
(Foto: Yale/Reiter).<br />
Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 25<br />
Mill. € gehört sie zu den großen Staplerhändlern<br />
Europas. Reiter vertreibt das komplette Produktprogramm<br />
von Yale-Gabelstaplern und Lagertechnikgeräten,<br />
Manitou-Gabelstapler und Ar -<br />
beitsbühnen sowie superkompakte Schwerlaststapler<br />
des deutschen Unternehmens MKF. Ein<br />
Schwerpunkt des Geschäfts ruht auf bundeswei-<br />
ten Stapler-Vermietungs- und Rentalaktivitäten<br />
einschließlich Full Service.<br />
Helmut Reiter GmbH<br />
Wilhelm-Beckmann-Straße 16<br />
45307 Essen<br />
Tel. +49 201 84111-80<br />
www.reiter-essen.de<br />
(sm 111002688) K<br />
/<br />
(111002688/1)
Dienstleistung<br />
aus der Wolke: Im<br />
GOB-Rechenzentrum<br />
profitieren Unternehmen<br />
von einer<br />
24/7-Überwachung<br />
sowie von einem<br />
umfangreichen<br />
Support<br />
(Foto: Fotolia).<br />
(111002740/1)<br />
Cloud Computing<br />
oder Housing<br />
Für wen lohnt sich was?<br />
Krefeld. Cloud Computing ist aktuell in aller Munde. Kein Wunder, wird<br />
doch in diesem Bereich bis 2015 ein jährliches Umsatzwachstum von<br />
durchschnittlich fast 50 % erwartet. Wie aber sieht es in der Praxis aus?<br />
Die Gustav Wiegard Maschinenfabrik und AK Steel gehen unterschiedliche<br />
Wege: Das eine Unternehmen setzt auf den Service aus der Wolke, das<br />
andere auf ein Server-Housing. Beide vertrauen dabei auf das Rechenzentrum<br />
der GOB Software & Systeme.<br />
Das Unternehmen ist weiterhin wirtschaftlicher<br />
Eigentümer der Systeme und kann<br />
damit völlig unabhängig agieren. Die GOB<br />
erstellte für AK Steel ein Hardware- und<br />
Betreuungskonzept, das auch das externe<br />
Housing der zentralen Microsoft-Dynamics-<br />
NAV-Datenbank für die Mitarbeiter via<br />
Ci trix-Zugriff beinhaltet. Heute profitiert<br />
das Unternehmen von einer garantierten<br />
99,9999%igen Verfügbarkeit in einem<br />
modernen Data-Center mit USV(Unterbrechungsfreier<br />
Stromversorgungs)-Anlage,<br />
Dieselgenerator und Brandschutz. Van den<br />
Dungen resümiert: »Wir verfügen jetzt über<br />
die modernste Infrastruktur und haben die<br />
Ausfallsicherheit deutlich erhöht. Unsere IT<br />
kann sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.«<br />
WW K Ob sich ein Outsourcing lohnt und –<br />
wenn ja – in welchem Umfang und in welcher<br />
Form, lässt sich kaum pauschal bestimmen.<br />
Am Anfang muss immer eine sorgfältige<br />
Analyse stehen und hier spielt neben<br />
technischen sowie sicherheits- und datenschutzrechtlichen<br />
Anforderungen auch die<br />
Unternehmensphilosophie eine zentrale<br />
Rolle. Darüber hinaus müssen die Personalressourcen<br />
und das interne Know-how in<br />
die Betrachtung miteinbezogen werden.<br />
Fällt die Entscheidung für ein Outsourcing,<br />
stehen gleich mehrere Optionen zur<br />
Verfügung: Cloudlösungen, ein reines Server-Housing<br />
oder auch die Kombination<br />
beider Leistungen. Die Vorteile liegen gerade<br />
für kleine und mittelständische Unternehmen<br />
auf der Hand: Der interne Aufwand<br />
für die IT-Unterstützung wird deutlich minimiert<br />
und sie profitieren von einer hohen<br />
Ausfallsicherheit, großen Internetbandbreiten<br />
sowie höchsten Sicherheitsstandards in<br />
modernen Datacentern. Außerdem eröffnen<br />
sich durch die bedarfsgerechte Bereitstellung<br />
benötigter IT-Ressourcen und verbrauchsorientierte<br />
Zahlungsmodelle Einsparpotenziale<br />
– zumal kapitalbindende<br />
Investitionen in die IT-Infrastruktur entfallen.<br />
AK Steel setzt auf Server-Housing<br />
Der Experte für Reineisen, Elektroblech, ferritische<br />
(aluminierte) Chromstähle und<br />
hochwertige Spezialstahlerzeugnisse AK<br />
Steel setzt auf ein Housingkonzept. Dabei<br />
hat sich das US-amerikanische Unternehmen<br />
bewusst gegen eine Cloudlösung entschieden,<br />
wie Jos van den Dungen, IT-Verantwortlicher<br />
für die sieben europäischen<br />
Niederlassungen, erläutert: »Zum einen war<br />
dieser Weg für uns wirtschaftlich nicht<br />
attraktiv und zum anderen war es uns wichtig,<br />
eine gewisse Flexibilität beizubehalten.«<br />
Gustav Wiegard Maschinenfabrik:<br />
Cloud Computing als Lösung<br />
Einen anderen Weg wählte die Gustav Wiegard<br />
Maschinenfabrik mit Sitz in Witten.<br />
Das Familienunternehmen fertigt komplexe<br />
Komponenten, Baugruppen sowie Ersatzteile<br />
für die Stahl erzeugende und verarbeitende<br />
Industrie weltweit. »Die IT-Landschaft<br />
wird immer komplexer und ohne umfangreiches<br />
internes Know-how sind die Anforderungen<br />
kaum mehr zu bewältigen. Wir<br />
standen vor der Entscheidung, neue Technik<br />
anzuschaffen sowie zusätzliche Personal<br />
«<br />
Kontakt<br />
GOB Software & Systeme<br />
Europark Fichtenhain A4<br />
47807 Krefeld<br />
Tel. +49 2151 349-1200<br />
www.gob.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 83<br />
Es gibt kein Patentrezept<br />
Die Entscheidung für ein Outsourcing muss gut überlegt sein und setzt eine<br />
Analyse der individuellen Ausgangssituation eines Unternehmens voraus:<br />
• Welche Bereiche sollen outgesourct werden?<br />
• Wie sind die internen Personalressourcen in der IT und welches Know-how<br />
ist vorhanden?<br />
• Wie sehen die technischen Anforderungen aus?<br />
• Welche Ansprüche bestehen bei den Themen Sicherheit und Datenschutz?<br />
• Passt ein Outsourcing zur Unternehmensphi losophie?<br />
• Gibt es zuverlässige Servicepartner, denen man genug Vertrauen für ein<br />
Outsourcing entgegenbringt?<br />
Erst wenn diese grundsätzlichen Punkte geklärt sind, sollte sich ein Unternehmen<br />
für oder gegen ein Outsourcing entscheiden. »Ob dann eher eine<br />
Cloud- oder eine Housing-Lösung in Frage kommt, hängt unserer Erfahrung<br />
nach stark von den be reits vorhandenen Hardwareressourcen sowie von der<br />
Unternehmensphilosophie ab«, so Hohnke. Dabei sollte berücksichtigt werden,<br />
dass auch bei Cloud-Konzepten bereits getätigte Investitionen in System-<br />
und Anwendungslizenzen nicht verloren gehen – diese können problemlos<br />
integriert werden.<br />
ressourcen aufzubauen oder uns für eine Outsourcinglösung zu<br />
entscheiden«, fasst Kurt-Martin Bach, Bereichsleiter Verwaltung &<br />
Administration bei Wiegard, zusammen.<br />
Letztendlich wählte das Unternehmen die zweite Option und setzt<br />
seit Mitte 2010 auf Cloud Computing. Auf die virtuellen Server und<br />
Storagesysteme im GOB-Rechenzen trum greifen heute die Standorte<br />
in Deutschland, den USA und Ägypten zu.<br />
Hier liegt auch ein weiterer zentraler Grund dafür, auf Dienstleistungen<br />
aus der Wolke zu setzen: Aufgrund der Zeitverschiebung<br />
war es nicht möglich, mit internen Kapazitäten einen umfassenden<br />
Service zu gewährleisten. Im GOB-Rechenzentrum profitiert das<br />
Unternehmen von einer 24/7-Überwachung sowie von einem<br />
umfang reichen Support.<br />
Darüber hinaus reduziert Wiegard die Fixkosten, Investitionen in<br />
neue Hardwarekomponenten entfallen und die entstehenden Kosten<br />
berechnen sich ausschließlich auf der Grundlage der tatsächlich<br />
in Anspruch ge nommenen Leistungen. Gleichzeitig wurde die Flexibilität<br />
erhöht – denn bei einem höheren Bedarf durch weiteres<br />
Wachstum der Unternehmensgruppe kann die Performance unkompliziert<br />
angepasst werden. »Außerdem sind wir nicht mehr nur von<br />
einem einzigen Mitarbeiter abhängig, sondern greifen auf den Service<br />
eines Komplettdienstleisters zurück«, betont Bach. Das gilt auch<br />
im Bereich der Ausfall- und Daten sicherheit: Die Hochverfügbarkeit<br />
der Systeme wird über eine Spiegelung sichergestellt, die Datensicherung<br />
erfolgt über Snapshots.<br />
Als ergänzende Serviceleistung bietet die GOB ihren Kunden die<br />
Möglichkeit, Cloud Computing und Server-Housing miteinander zu<br />
verbinden. Von dieser Option macht aktuell auch Wiegard Gebrauch.<br />
»Dieser Weg ist vor allem dann interessant, wenn für Altsysteme<br />
noch Verträge mit Drittanbietern bestehen, deren vorzeitige Ablösung<br />
wirtschaftlich keinen Sinn macht«, erläutert Frank Hohnke,<br />
Prokurist bei der GOB Software & Systeme. <br />
(sm 111002740) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
84 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Neues IT-Branchenpaket<br />
vorgestellt<br />
BitsMetal erweitert SAP Business One<br />
für den Stahl- und Metallhandel<br />
Calw. Die BITS Business IT Solutions GmbH – SAP Business One Partner –<br />
stellte im Rahmen von Roadshows auf den SAP-Stahlhandelstagen 2011<br />
die neue in SAP Business One vollständig integrierte Branchenlösung Bits-<br />
Metal für den Stahl- und Metallhandel vor. Im Mittelpunkt der Präsentation<br />
stand dabei neben der Funktionsvielfalt die flexibel anpassbare Abbildung<br />
der Geschäftsprozesse.<br />
WW K »Damit bieten wir Business-One-Kunden<br />
die Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit<br />
ihres Unternehmens weiter zu verbessern,<br />
Kosten zu minimieren und die Produktivität<br />
zu steigern«, so Geschäftsführer<br />
Klaus Roob.<br />
Mit der in Business One, der SAP-Software<br />
für kleine und mittelständische Unternehmen,<br />
vollständig integrierten Branchenlösung<br />
BitsMetal stellt die BITS Business IT<br />
Solutions GmbH, Calw, eine praxisorientierte<br />
Erweiterung für den Stahl- und Metallhandel<br />
zur Verfügung. Das neue Branchenpaket<br />
kann zur Bearbeitung der gesamten<br />
stahlhandelsspezifischen Wertschöpfungskette<br />
in den unterschiedlichsten Geschäftszweigen<br />
vom Edelstahl- und Röhrenhandel,<br />
Biegereien, anarbeitende Betriebe bis hin zu<br />
Stahl-Service-Zentren eingesetzt werden.<br />
BitsMetal bildet die Bereiche Projekte, Be <br />
schaffung, Anarbeitung, Vertrieb, CRM<br />
(Customer Relationship Management), Biegerei<br />
und Rechnungswesen vollständig ab<br />
und unterstützt alle Geschäftsprozesse von<br />
der kundenspezifischen Abarbeitung bis hin<br />
zur komplexen Biegereiabwicklung. Zusätzlichen<br />
Mehrwert schafft das integrierte<br />
Berichtswesen. BitsMetal lässt sich schnell in<br />
jedem mittelständischen Metall- oder Stahlhandelsunternehmen<br />
einführen und in die<br />
betrieblichen Abläufe integrieren, da es auf<br />
dem neuesten Release von SAP Business<br />
One basiert. Für den reibungslosen Einstieg<br />
in die Software sorgen praxiserfahrene Branchenberater.<br />
»Wir kennen die Anforderungen des<br />
Metall- und Stahlhandels aus vielen Projekten<br />
und präsentieren mit BitsMetal ein Branchenpaket,<br />
das sowohl von der Bedienbarkeit,<br />
der Funktionalität und Flexibilität als<br />
auch vom Preis-Leistungs-Verhältnis eine<br />
ausgezeichnete Position einnimmt. Damit<br />
bieten wir Business-One-Kunden die Möglichkeit,<br />
die Wettbewerbsfähigkeit ihres<br />
Unternehmens weiter zu verbessern, Kosten<br />
zu minimieren und die Produktivität zu steigern«,<br />
so Geschäftsführer Klaus Roob.<br />
Während der SAP-Business-One-Stahlhandelstage<br />
im September konnten sich<br />
Interessenten bei Livepräsentationen und in<br />
persönlichen Fachgesprächen mit Anwendern<br />
von BitsMetal über die Leistungsfähigkeit<br />
des neuen Branchenpaketes informieren.<br />
(sm 111002694) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
BITS Business IT Solutions GmbH<br />
Gottlob-Bauknecht-Straße 11<br />
75365 Calw<br />
Tel. +49 7051 930323<br />
www.thinkbits.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 85<br />
Nun auch<br />
in Berlin:<br />
ProKilo<br />
Köln. Endlich ist es<br />
soweit: Am 10. September<br />
öffnet der<br />
erste ProKilo-Metallund<br />
Kunststoffmarkt<br />
auf der Alboinstraße<br />
in Berlin-Tempelhof<br />
für die Handwerker<br />
und Privatkunden der<br />
Hauptstadt seine Pforten.<br />
Die Fachmarktkette<br />
ProKilo existiert<br />
bereits seit 2003 mit<br />
zehn Niederlassungen<br />
in Nordrhein-Westfalen<br />
und Rheinland-<br />
Pfalz. Das große An -<br />
gebot der Märkte ist<br />
identisch mit dem<br />
eines klassischen<br />
Stahl- oder Kunststoffhandels<br />
– nur dass<br />
der Kunde bei ProKilo<br />
auch Klein- und<br />
Kleinstmengen be -<br />
kommt. So findet sich<br />
in den Märkten ein<br />
über 50.000 Artikel<br />
umfassendes Sortiment<br />
aus den Be -<br />
reichen Stahl, Edelstahl,<br />
Aluminium,<br />
Messing, Kupfer, Be -<br />
festigungstechnik,<br />
Werkzeuge sowie<br />
Acrylglas, Polycarbonat,<br />
PVC bis hin zu<br />
Fassadenplatten.<br />
Bei ProKilo ist der<br />
Name Programm:<br />
Denn pro Kilogramm<br />
Metallgewicht wird<br />
hier abgerechnet. Je<br />
nach Werkstoff, also<br />
etwa Edelstahl oder<br />
Stahl, gibt es natürlich<br />
unterschiedliche Kilopreise,<br />
aber die Ab -<br />
rechnung erfolgt je -<br />
weils grammgenau.<br />
Damit gibt es für den Kunden keinen teuren<br />
Verschnitt oder Reste mehr. Das gesamte Angebot<br />
der Märkte ist in einem einheitlichen, 400<br />
Seiten dicken Katalog abgebildet, den der Kunde<br />
als Nachschlagewerk nutzen kann. Darüber<br />
hinaus hat er aber auch die Möglichkeit, online<br />
seine benötigten Waren zu ordern. Zu diesem<br />
Zweck wurde ein spezieller Onlineshop eingerichtet.<br />
Grundsätzlich kann jeder Kunde sich die Produkte<br />
auf seine jeweiligen Belange hin zuschneiden<br />
lassen, wobei der erste Standardschnitt<br />
kostenlos ist. Neben dem Sofortzuschnitt werden<br />
Kant arbeiten und Formschnitte individuell nach<br />
Kundenwunsch gefertigt. Abgerundet wird das<br />
Dienstleistungsangebot mit dem praktischen<br />
Lieferservice, der ab einem Einkaufswert von<br />
500 € kostenlos in Anspruch genommen werden<br />
kann.<br />
www.prokilo.de<br />
/<br />
(sm 111002708) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
86 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Stahlhandelssoftware:<br />
aus der Praxis für die Praxis<br />
SHComputersysteme setzt bei SHCware STAHL<br />
auf enge Kooperation mit Anwendern<br />
Speyer. Jedes Softwareunternehmen nimmt für sich in Anspruch, Software<br />
für den täglichen Gebrauch zu entwickeln. Bei SHComputersysteme (SHC)<br />
ist dieser Anspruch aber kein Standardsatz aus dem Marketing, sondern<br />
gehört zum Kern der Unternehmensphilosophie. Den sehr hohen Praxisbezug<br />
erlangt die Softwarelösung SHCware STAHL durch regelmäßige<br />
Arbeits kreise, bei denen SHCware-Anwender die Weiterentwicklung der<br />
Software maßgeblich beeinflussen können.<br />
WW K Die SHComputersysteme GmbH, ein<br />
Softwareunternehmen, das 1974 gegründet<br />
wurde, bietet das Branchenpaket SHCware<br />
STAHL für den Stahlhandel an. Die Software<br />
wird unter Oracle entwickelt und deckt alle<br />
Bereiche eines klassischen Stahlhändlers ab,<br />
von der Anarbeitung und der Biegerei über<br />
den Tourenplan bis zur Zeugnisverwaltung,<br />
voll integriert mit einer eigenen Finanzbuchhaltung,<br />
Kostenrechnung und Anlagenbuchhaltung.<br />
Marktanforderungen<br />
ohne Umwege zum<br />
Softwarehersteller<br />
Bei der Entwicklung der Softwarelösung<br />
SHCware STAHL setzt das Unternehmen auf<br />
regelmäßige Arbeitskreise, bei denen SHCware-Anwender<br />
die Weiterentwicklung der<br />
Software durch eigene Vorschläge und Diskussionen<br />
mit anderen Anwendern maßgeblich<br />
beeinflussen können.<br />
Diese Arbeitskreise haben sich seit vielen<br />
Jahren bewährt. Namhafte Firmen nehmen<br />
daran teil und treffen sich in der Regel viermal<br />
im Jahr, um Erweiterungen oder Änderungen<br />
in der Software zu besprechen und<br />
untereinander zu diskutieren. Marktanforderungen<br />
kommen so ohne Umwege direkt<br />
zum Softwareunternehmen.<br />
Die Art der Entwicklung – jede Erweiterung<br />
ist releasefähig – macht es einfach,<br />
beschlossene Programmerweiterungen an <br />
schließend allen zur Verfügung zu stellen,<br />
ohne dass ein gesonderter Programmstand<br />
je Anwender ausgeliefert werden müsste:<br />
Die Änderungen kommen im nächsten<br />
Release einfach mit.<br />
Entwicklung praxisorientierter<br />
Module für den Stahlhandel<br />
Jeder SHC-Anwender kann zudem selbst<br />
entscheiden, in welchen Abständen er eine<br />
neue Version einspielen möchte. SHC liefert<br />
kein neues Release aus, der Anwender holt<br />
sich ein Release dann ab, wann er es für<br />
richtig hält.<br />
In den letzten Jahren wurde so eine Reihe<br />
von praxisorientierten Modulen entwickelt,<br />
z. B. das Biegemodul, die Anarbeitung, der<br />
Tourenplan, die Zeugnisverwaltung, ein speziell<br />
auf den Stahlhandel zugeschnittenes<br />
B2B-Shop-Modul oder die Längen- und<br />
Chargenverwaltung. »Die Zusammenarbeit<br />
lohnt sich immer für alle Beteiligte: Zum<br />
einen für SHC, denn wir kommen unserem<br />
Leitspruch ›Aus der Praxis – für die Praxis‹<br />
immer ein Stück näher. Zum anderen natürlich<br />
für die Anwender. Denn sie entscheiden<br />
mit, was, wann und wie programmiert wird.<br />
Sie sind so natürlich auch sehr nahe an der<br />
Software«, so Peter Uhl, Vertriebsleiter bei<br />
SHC.<br />
Doch der Praxisbezug zeigt sich nicht<br />
allein in der Software. Auch die Menschen,<br />
die bei SHC hinter der Planung und Entwicklung<br />
der Software stehen, haben diese praktische<br />
Erfahrung. Projektleiter, Hotlinemitarbeiter<br />
und sogar Entwickler haben zum<br />
überwiegenden Teil schon im Großhandel<br />
gearbeitet und kennen sich in der Branche<br />
sehr gut aus. Diese Erfahrung bringt SHC bei<br />
den Projekten mit ein, sodass nicht nur eine<br />
neue Lösung, sondern auch in Teilbereichen<br />
eine bessere Organisation eingeführt werden<br />
kann – gemäß dem Leitspruch »Aus der<br />
Praxis – für die Praxis«, getragen von den<br />
Erfahrungen der SHC-Projektleiter. Wer übrigens<br />
mehr über den Arbeitskreis zur Softwarelösung<br />
SHCware STAHL wissen möchte,<br />
so das Unternehmen, ist gern eingeladen,<br />
Kontakt mit der Softwareschmiede<br />
aufzunehmen.<br />
(sm 111002818) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
SHComputersysteme GmbH<br />
Kardinal-Wendel-Straße 23<br />
67346 Speyer<br />
Tel. +49 6232 663-0<br />
www.shcom.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 87
88 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Werkstoffbearbeitung ohne<br />
Leistungsverlust<br />
Neues Hybridsystem für Schleifmittel deckt nahezu<br />
alle Schleifarbeiten ab<br />
Geretsried (eb). Um verschiedene Werkstoffe zu bearbeiten, sind in der<br />
Regel viele unterschiedliche Schleifmittel notwendig. Zudem ist der häufige<br />
Scheibenwechsel eine teure Angelegenheit. Die Gerd Eisenblätter GmbH<br />
hat deshalb eine Universalschleifscheibe entwickelt, mit der alle Metalle<br />
bearbeitet werden können.<br />
Trägerteller für unterschiedliche<br />
Ansprüche<br />
Die neue Schleifscheibe ist in drei verschiedenen<br />
Trägertellervarianten erhältlich: Die<br />
Magnum Platinum ist auf einem ABS-Kunststoffträgerteller<br />
aufgebracht. Die patentierte<br />
Platinum Plantex wird mit einem Trägerteller<br />
aus Naturfaser geliefert. Die Scheibe<br />
ist ressourcenschonend und umweltverträglich.<br />
Der hohe Naturfaseranteil trägt<br />
ferner dazu bei, den Lärm während der<br />
Schleifarbeiten deutlich zu reduzieren. Mit<br />
bis zu 13.200 min − 1 , bei einem Durchmesser<br />
von 115 mm, sind die Magnum Platinum<br />
und die Platinum Plantex besonders leistungsstark<br />
und erzielen eine hohe Abtragsleistung<br />
auf allen Materialien. Beide Scheiben<br />
gibt es in verschiedenen Größen, der<br />
maximale Durchmesser liegt bei 178 mm<br />
und ermöglicht somit das Bearbeiten großer<br />
Teile. Die Schleiflamellen sind um etwa 5°<br />
angewinkelt, was besonders das Bearbeiten<br />
im Eckenbereich erleichtert.<br />
WW K Nach zweijähriger Entwicklungszeit hat<br />
das Unternehmen eine Hybridschleifscheibe<br />
entwickelt, bei der die Kornkombination,<br />
die Körnung und das Trägermaterial der<br />
Schleifscheibe bestmöglich aufeinander ab <br />
gestimmt sind: die Platinumscheiben. Herzstück<br />
dieser Hybridscheiben ist das Spezialschleifgewebe<br />
multigrain 40/60, dessen<br />
Körnung zusätzlich optimiert wurde: Die<br />
Kornstruktur ist so konzipiert, dass damit<br />
das gesamte Metallspektrum vom Grob- bis<br />
zum Mittelschliff bearbeitet werden kann.<br />
Die Scheibe hat die Abtragsleistung eines<br />
40er-Korns, der Schliff ist aber so fein wie<br />
bei Korn 50/60. Dadurch lassen sich mit<br />
einer einzigen Scheibe bis zu 90 % aller<br />
Schleifarbeiten abdecken. Dies spart sowohl<br />
Zeit als auch Material und damit Lagerkosten.<br />
Auch entstehen durch die spezielle<br />
Kornmischung während des Schleifprozesses<br />
keine hohen Temperaturen, was<br />
Materialverfärbungen verhindert.<br />
Wechsel innerhalb von Sekunden<br />
Mit der Platinum Fix-Klett ist ein sehr schneller<br />
Werkzeugwechsel möglich, denn dank<br />
des Klettsystems kann die Scheibe innerhalb<br />
von Sekunden ausgetauscht werden. Der<br />
Zentrierzapfen, der die Scheibe mittig be <br />
festigt, garantiert einen festen Halt und<br />
hundertprozentigen Rundlauf. Die Scheibe<br />
ist besonders für Arbeitsbereiche geeignet,<br />
in denen ein häufiger und rascher Werkzeugwechsel<br />
erforderlich ist, so beispielsweise<br />
im Kfz-Gewerbe und in allen Blech<br />
verarbeitenden Branchen. Bei einer maximalen<br />
Drehzahl von 9.600 min − 1 können be <br />
sonders der Grobschliff, das Verputzen von<br />
Gussteilen und Schweißnähten sowie das<br />
Entfernen von Kratzern ausgeführt werden.<br />
Alle Trägerteller sind komplett trimmbar.<br />
Die Scheiben zeichnen sich dadurch aus,<br />
dass sie formstabil und dennoch elastisch<br />
sind, sodass die Oberflächen immer ideal<br />
auf dem abzutragenden Material aufliegen.<br />
Auf diese Weise wird beim Schleifprozess<br />
gleichmäßig ein Maximum des zu bearbeitenden<br />
Werkstoffs weggenommen.<br />
<br />
(sm 111002680) K<br />
Die Universalschleifscheiben kommen auch bei dem neu entwickelten, besonders leistungsstarken<br />
Winkelschleifgerät Varilex 1800 zum Einsatz (Foto: Gerd Eisenblätter GmbH).<br />
(111002680/1)<br />
«<br />
Kontakt<br />
Eisenblätter GmbH<br />
Jeschkenstraße 10<br />
82538 Geretsried<br />
Tel. +49 8171 9384-0<br />
www.eisenblaetter.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
90 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Deutscher Schneidverband<br />
prämiert höchste Qualität<br />
Messer Cutting Systems als erster Hersteller zertifiziert<br />
Solingen/Groß-Umstadt. Der Deutsche Schneidverband ® zertifizierte<br />
die Messer Cutting Systems GmbH aus Groß-Umstadt als ersten deutschen<br />
Portalschneidmaschinen-Hersteller. Das Zertifikat bestätigt sowohl dem<br />
Betrieb als auch seinen Produkten höchste Leistungsfähigkeit – und gibt<br />
den Kunden die Gewissheit, einem ausgezeichneten Unternehmen zu<br />
vertrauen.<br />
WW K Eine qualitativ hervorragende Portalschneidmaschine<br />
definiert sich heutzutage<br />
nicht mehr nur aus den technischen Daten,<br />
dem Schnittbild, der Lieferzeit oder dem<br />
Preis. Erst eine Mischung aus diesen Daten,<br />
zusammen mit der Garantie, dem Service,<br />
der Lebensdauer, den Wartungskosten und<br />
allen voran der Kundenzufriedenheit lassen<br />
ein Produkt wirklich glänzen. In solchen<br />
Fällen adelt der Deutsche Schneidverband ®<br />
Schneidmaschine und Hersteller mit einer<br />
Zertifizierung.<br />
Höchste Produktqualität<br />
und zufriedene Kunden<br />
Dipl.-Ing. Gerhard Hoffmann, Vorsitzender<br />
des Deutschen Schneidverbands: »Wir sind<br />
besonders stolz, das erste Zertifikat an die<br />
Messer Cutting Systems GmbH übergeben<br />
zu dürfen. Die Zertifizierung wird für ein<br />
Jahr vergeben und durch mehrere Stichproben<br />
in der Projektabwicklung begleitet. So<br />
fühlen sich zertifizierte Hersteller zur Kontinuität<br />
verpflichtet – selbstverständlich auch<br />
gegenüber ihren Kunden!«<br />
Zur erfolgreichen Zertifizierung müssen<br />
die vom Verband vorgegebenen Qualitätsrichtlinien<br />
sowie die Anforderungen an die<br />
technische Ausführung erfüllt sein. Weitere<br />
Bedingung ist eine stichprobenartige Kontrolle<br />
bei Endkunden, bei der Messer Cutting<br />
Systems ebenfalls ein positives Ergebnis<br />
bescheinigt wurde. Die Resultate sowie<br />
Details zur Zertifizierung können auf der<br />
Internetplattform www.schneidforum.net<br />
nachgelesen werden.<br />
»Diese vom Deutschen Schneidverband vergebene<br />
Zertifizierung ist eine tolle Auszeichnung<br />
für unsere Produkte und auch gleichzeitig<br />
eine Aufgabe für uns, die eigenen Qualitätsansprüche<br />
stetig zu überprüfen und zu<br />
steigern. Denn nur so erreichen wir eine konstante<br />
Produktexzellenz – und eine dauerhafte<br />
Kundenzufriedenheit!«, resümiert Arvid<br />
von zur Mühlen, Geschäftsführer der Messer<br />
Cutting Systems GmbH. (sm 111002644) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
Messer Cutting Systems GmbH<br />
Otto-Hahn-Straße 2 – 4<br />
64823 Groß-Umstadt<br />
Tel. +49 6078 787-0<br />
(111002644/1)<br />
Als erstes deutsches Unternehmen wurde die<br />
Messer Cutting Systems GmbH vom Deutschen<br />
Schneidverband ® zertifiziert (Foto: Messer).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 91<br />
Ein neuer Trend<br />
in der Sägetechnik<br />
Es gibt ein Sägeband das sägt … und sägt …<br />
Melsungen. Anwender in der Stahlbranche suchen immer stärker nach<br />
individuellen Sägeleistungen und Service konzepten in der Produktion. Für<br />
eine wirtschaftlichere Zerspanung hat der Sägebandhersteller WESPA eine<br />
neue Sägetechnologie entwickelt.<br />
WW K Über 100 Mitarbeiter produzieren am<br />
deutschen Stammsitz des Unternehmens in<br />
Melsungen ein breites Produktspektrum, das<br />
den Anforderungen unterschiedlichster Branchen<br />
gerecht wird. Auf die Sägewerkzeuge<br />
von WESPA verlassen sich namhafte Global<br />
Player der Stahlindustrie und anderer Branchen<br />
wie der Automobil- und Maschinenbauindustrie<br />
sowie der Luft- und Raumfahrt.<br />
Als Komplettanbieter liefert WESPA maßgeschneiderte<br />
Lösungen, die die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Kunden deutlich verbessern. Ein<br />
flächendeckendes Vertriebsnetz in über 60<br />
Ländern garantiert darüber hi naus schnelle<br />
Verfügbarkeit, kurze Lieferzeiten und um <br />
fassenden individuellen Service.<br />
IPC-Technologie made<br />
in Germany<br />
IPC steht für Individual Performance Cutting<br />
und ist nicht nur eine Technologie, sondern<br />
auch eine ganz neue Herangehensweise bei<br />
der Ermittlung der individuellen Anforderungen<br />
eines jeden Kunden. IPC minimiert die<br />
Werkzeugkosten, steigert den maximalen<br />
Durchsatz, senkt die Maschinenkosten und<br />
verbessert die Abschnittqualität. Besonders<br />
beim Trennen von Rohren und Trägern mit<br />
Sägebändern kommen die Standzeitvorteile<br />
mit Zeiteinsparungen von nahezu 50 % mit<br />
der neuen IPC-Sägebandtechnologie zum<br />
Tragen.<br />
Für einen langfristigen Erfolg<br />
WESPA ist am langfristigen Erfolg seiner<br />
Kunden interessiert. Kompetente und individuelle<br />
Kundenberatung bedeutet für die<br />
Melsunger, sich tief in die Anwendungen<br />
und Anforderungen ihrer Kunden hineinzudenken<br />
und dafür geeignete Sägewerkzeuge<br />
vorzuschlagen. Das Ergebnis davon<br />
sind passgenaue Systemlösungen mit Mehrwert<br />
und langjährige Partnerschaften. Ein<br />
um fassendes Serviceangebot rundet das<br />
Leistungsspektrum ab. Von Performance-<br />
Checks über spezielle Liefer- und Wartungsservices<br />
bis hin zu Schulungen: WESPA steht<br />
Kunden über die gesamte Lebensdauer seiner<br />
Sägewerkzeuge hinweg mit Rat und Tat<br />
professionell zur Seite.<br />
<br />
(sm 111002774) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
WESPA Metallsägenfabrik<br />
Simonds Industries GmbH<br />
Spangenberger Straße 61<br />
34212 Melsungen<br />
Tel. +49 5661 9263-0<br />
www.wespa-simonds.de<br />
Auf die Sägewerkzeuge von WESPA verlassen sich namhafte Global Player der Stahlindustrie<br />
(Foto: Wespa).<br />
(sm 111002774/1)
92 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Trennen – Teil 2:<br />
Wasserstrahlschneidverfahren<br />
von Reinhold Mannel<br />
Bei Wasserstrahlschneidanlagen zählt nicht allein die schiere Schneidleistung,<br />
sondern wie intelligent Präzision und Wirtschaftlichkeit<br />
miteinander kombiniert werden. Durchwegs gleiche physikalische<br />
Ausgangsparameter wie Druck und Wassermenge ergeben sehr ähnliche<br />
Schnittergebnisse. Der entscheidende Unterschied liegt im Detail.<br />
WW K De facto geht es darum, wie gut ein<br />
Wasserstrahlsystem in sich abgestimmt ist<br />
und wie präzise es sich der jeweiligen<br />
Schneidaufgabe anpassen lässt. Dieser Artikel<br />
ist eine Fortsetzung. Teil 1 ist bereits in<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«, Heft 09.2011, erschienen<br />
und berichtete über Trennverfahren wie<br />
Laser- und Plasmastrahlschneiden sowie<br />
über Teil- und Spaltprozeduren.<br />
Wasserstrahlschneiden präzise<br />
und wirtschaftlich<br />
Nach Meinung der Stein Moser GmbH aus<br />
dem österreichischen Bischofshofen zählt<br />
bei Wasserstrahlschneidanlagen nicht nur<br />
die Schneidleistung, sondern es muss auch<br />
Präzision mit Wirtschaftlichkeit verknüpft<br />
werden. Dabei sind die wesentlichen konstruktiven<br />
Bestandteile eines solchen Systems<br />
herstellerübergreifend vergleichbar,<br />
denn die eingesetzten Betriebsmittel wie<br />
Fokussierrohre und Wasserdüsen kommen<br />
von einigen wenigen Lieferanten. Durchwegs<br />
gleiche physikalische Ausgangsparameter<br />
wie Druck und Wassermenge ergeben<br />
ähnliche Schnittergebnisse (Bild 1).<br />
Im Detail geht es jedoch darum, wie gut<br />
ein Wasserstrahlsystem in sich abgestimmt<br />
ist und wie präzise es sich der jeweiligen<br />
Schneidaufgabe anpassen lässt. Hierbei hat<br />
die Schneidgeschwindigkeit wesentlichen<br />
Einfluss auf Qualität und Kosten. Sie ist zum<br />
überwiegenden Teil nicht von den Basisparametern<br />
wie Wasserdruck oder Wassermenge<br />
abhängig, sondern von der erforderlichen<br />
Schneidqualität. Der Unterschied<br />
zwischen Qualitäts- und Trennschnitt liegt<br />
bei der dreifachen Geschwindigkeit. Auch<br />
müssen nicht alle Schnitte innerhalb eines<br />
Werkstückes die gleiche Qualität haben.<br />
STM hat daher für seine Wasserstrahlschneidsysteme<br />
eine Software entwickelt,<br />
die bei jedem Schneidauftrag unterschiedliche<br />
Schnittqualitäten nach Vorgabe des<br />
Anwenders berücksichtigen und verarbeiten<br />
kann. Dabei lässt sich festlegen, ob die<br />
Schneidkapazität durch eine höhere Pumpenleistung<br />
vergrößert werden soll oder<br />
nicht. Die produktive Effizienz steigt dann<br />
deutlich, auch durch die stufenlose Abrasivdosierung<br />
von 0 bis 1.000 g/min und den<br />
geeigneten Abstand zwischen Dosiersystem<br />
und Mischkopf. Bis auf die Eingabe der<br />
gewünschten Schnittqualitäten konfiguriert<br />
sich das System automatisch und ohne Um -<br />
rüstaufwand.<br />
Es müssen lediglich eine Zeichnung<br />
importiert und die Schneidparameter in eine<br />
Maske eingegeben werden. Auf der Basis<br />
eines umfassenden Datenpools mit allen<br />
wichtigen Materialwiderstandswerten, die<br />
pro Material für die unterschiedlichen<br />
Dicken Gültigkeit haben, können verschiedene<br />
Schnittqualitäten in drei bis fünf Schritten<br />
frei auf der Kontur des jeweiligen Werkstückes<br />
verteilt werden. Darauf basierend<br />
errechnet das System die Schneidzeit. Je<br />
nachdem, ob der Zeit- oder der Kostenfaktor<br />
entscheidend ist, wird die Pumpenleistung<br />
stufenlos angepasst. Diese kann auf bis<br />
zu 6.000 bar gesteigert werden. Parameter<br />
wie Vorschub, Sandmenge und Druck lassen<br />
sich während des Schneidens jederzeit nachjustieren.<br />
Die Eingabe der Schneidaufträge<br />
ist in Serie sowie parallel möglich.<br />
(111002643/1)<br />
Bild 1. Einfluss verschiedener Schneidparameter<br />
auf die Schnittgeschwindigkeit<br />
beim Wasserstrahlschneiden (Foto: STM).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
94 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
(111002643/2)<br />
Bild 2. Eine mit einem Linearmotor ausgestattete Schneidbrücke, ein Schneidkopf mit<br />
zuverlässiger Höhenabtastung und ein präzise gefertigter Maschinenrahmen kennzeichnen<br />
diese Wasserstrahlschneidanlage (Foto: Bystronic).<br />
Bild 3. Eine Standzeit von beispielsweise 40<br />
statt 20 h erreicht diese Wasserstrahlschneiddüse<br />
(Foto: Maximator JET).<br />
(111002643/3)<br />
Wasserstrahlschneidanlage:<br />
Pumpe mit hohem Wirkungsgrad<br />
Eine überschaubare Investition und niedri -<br />
ge Betriebskosten kennzeichnen laut der Bystronic<br />
Deutschland GmbH, Heimsheim, die<br />
Wasserstrahlschneidanlage ByJet Smart<br />
(Bild 2). Der geringe Betriebsaufwand ist insbesondere<br />
darauf zurückzuführen, dass die Pumpe<br />
einen hohen Wirkungsgrad aufweist und<br />
besonders zuverlässig arbeitet, sodass Serviceintervalle<br />
überdurchschnittlich lang sind.<br />
Zudem ist das Maschinenkonzept robust sowie<br />
auf das Wesentliche konzentriert und bewirkt<br />
so ebenfalls einen güns tigen Unterhalt.<br />
Die Anlage beinhaltet unter anderem eine<br />
mit einem Linearmotor ausgestattete<br />
Schneidbrücke, einen Schneidkopf mit<br />
zuverlässiger Höhenabtastung und einen<br />
präzise gefertigten Maschinenrahmen. In<br />
ihm ist ein stark dämpfender Verbundwerkstoff<br />
verbaut, während für die verwindungssteife<br />
Schneidbrücke eine intelligente Werkstoffkombination<br />
zum Einsatz kommt. Insgesamt<br />
liegt eine langlebige Maschine mit<br />
großen Schneidleistungen vor, die bei Bedarf<br />
weiter gesteigert werden können. Denn die<br />
kompakte Anlage lässt sich mit weiteren leistungssteigernden<br />
Komponenten aufrüsten.<br />
Die spezielle Architektur des Sicherheitskonzepts,<br />
die günstige Anordnung aller Elemente<br />
sowie die reduzierte Baugröße der<br />
Schlüsselkomponenten unterstützen eine<br />
kleine Stellfläche der Wasserstrahlschneidanlage,<br />
die von mehreren Seiten aus einfach<br />
zu gänglich ist.<br />
Schneiddüse hält länger<br />
Eine besondere Schneidkopfkonstruktion<br />
(Bild 3) der Maximator JET GmbH, Schweinfurt,<br />
verbessert die Leistung und Haltbarkeit<br />
sowie den Wartungskomfort von Abrasivwasserstrahlschneidsystemen<br />
deutlich. Düsendefekte<br />
werden bei diesem Verfahren hauptsächlich<br />
durch eintretende Sandpar tikel während<br />
des Schneidvorgangs und Verschmutzungen<br />
bei der Montage hervorgerufen. Die<br />
Folge waren Ausfallzeiten und Ersatzteilverschleiß<br />
sowie Produktions mängel.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 95<br />
Ein spezieller Abrasivschneidkopf<br />
vermindert solche Probleme. Merkmal<br />
ist die Zentrierung der Wasserdüse<br />
über eine Bohrung statt wie<br />
bisher über einen Konus. Die<br />
Abdichtung ist so gestaltet, dass<br />
bei der werkzeug losen Montage<br />
keine schädlichen Verformungen<br />
durch überhöhtes Anzugsmoment<br />
entstehen können. Außerdem wurde<br />
der Schneidkopf so kon struiert,<br />
dass die Wasserdüse möglichst<br />
wenig mit Abrasiv partikeln in<br />
Berührung kommt. Auf diese Weise<br />
wird die Wasserdüse besser<br />
gegen zerstörerische Einflüsse<br />
geschützt und damit der Abrasivschneidkopf<br />
leistungsfähiger und<br />
präziser. Materialverschleiß und<br />
Wartungsaufwand sollen sich um<br />
bis zu 60 % verringern, wodurch<br />
die Qualität des Produktionsprozesses<br />
steigt. Der Schneidkopf ist an<br />
bestehenden Wasserstrahlschneidanlagen<br />
nach rüstbar.<br />
Wer bisher beispielsweise nach<br />
etwa 20 Betriebsstunden die Wasserdüse<br />
austauschen musste, um<br />
eine gleichbleibend hohe Qualität<br />
zu erhalten, kommt jetzt auf bis zu<br />
40 h und mehr. Wegen geringerer<br />
Ausfallzeiten und Wartungsarbeiten<br />
kann eine Wasserstrahlanlage zu -<br />
dem besser ausgelastet werden.<br />
Produktivität steigern<br />
mit 6.200 bar<br />
Beim Wasserstrahlschneiden galt<br />
ein Wasserdruck von etwa 4.000 bar<br />
lange Zeit als Standard. KMT Waterjet<br />
Systems, Bad Nauheim, Anbieter<br />
von Hochdruck- und Schneidkopfaus<br />
rüstung, hat durch die kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung seiner Pumpentechnik<br />
einen Schneiddruck bis 6.200 bar<br />
möglich gemacht.<br />
Dieser Druck beschleunigt das Wasser aus<br />
der Schneiddüse auf eine Geschwindigkeit<br />
von bis zu Mach 2,5. Dadurch wird die kinetische<br />
Energie, die auf das Werkstück wirkt<br />
und das Schneiden erst möglich macht,<br />
deutlich gesteigert. Gleichzeitig kann bei<br />
höherem Druck der zugeführte Abrasivstrom<br />
erhöht werden und so die Energiedichte<br />
des Schneidstrahls enorm wachsen.<br />
Beides führt dazu, dass in einigen Fällen<br />
50 % und mehr Schneidleistung hinzugewonnen<br />
werden kann. Zudem sinkt der<br />
Abrasiv- und Energieverbrauch je produziertem<br />
Werkstück.<br />
Kernstück einer solchen Anlage ist eine<br />
Ultrahochdruckpumpe wie die Streamline<br />
PRO-I (Bild 4) von KMT. Für eine einfache<br />
und schnelle Wartung kann durch einen<br />
modularen Aufbau aller Komponenten jedes<br />
Verschleißteil gezielt ausgetauscht und seine<br />
Lebensdauer ausgeschöpft werden. Pumpen<br />
mit 45 und 93 kW Leistungsaufnahme stellen<br />
bei einem Druck von 6.200 bar Volumenströme<br />
von 2,8 l/min und 5,4 l/min bereit.<br />
Damit kann der Anwender sowohl im Ein- als<br />
auch im Mehrkopfbetrieb produ zieren.<br />
Die PRO-I 60 mit 45 kW hat einen Druckübersetzer<br />
und einen 1,6 l großen Druckspeicher.<br />
Zusätzlich lässt sich die Pumpe mit<br />
einem zweiten Druckübersetzer ausrüsten.<br />
Dieser kommt zum Einsatz, wenn der andere<br />
zu Wartungszwecken abgekoppelt werden<br />
muss, der Produktionsbetrieb für die<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
96 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
(111002643/4)<br />
Bild 4. Ultrahochdruckpumpen Streamline PRO-I für das Wasserstrahlschneiden gibt es mit 45<br />
und 93 kW Leistungsaufnahme – wichtig für eine deutlich höhere Abrasivleistung (Foto: KMT).<br />
laufende Schicht jedoch aufrechterhalten<br />
werden soll.<br />
Bei der PRO-I 125 mit 93 kW wird der<br />
Schneiddruck von zwei Druckübersetzern<br />
erzeugt, die phasenverschoben das Schneidwasser<br />
über den ebenfalls 1,6 l fassenden<br />
Druckspeicher zur Schneidstation fördern.<br />
Die Standardvariante beinhaltet die proportionale<br />
Druckregelung zur stufenlosen Justierung<br />
des Schneiddrucks sowie einen<br />
Druckaufnehmer, der den Schneiddruck am<br />
Ausgang der Hochdruckpumpe überwacht.<br />
Dieser Regelkreis bewirkt sowohl die gleichmäßige<br />
Auslastung beider Druckübersetzer<br />
als auch ein effektives Drucksignal, dass für<br />
die Schnittkantenqualität am Werkstück verantwortlich<br />
ist.<br />
Zu diesen Pumpen stehen spezielle Ausrüstungen<br />
für den Ultrahochdruckbereich<br />
zur Wahl. Sie reichen von Abrasiv- und Purwasserschneidköpfen,<br />
die durch präzise<br />
automatische Ausrichtung, hohe Schnittgeschwindigkeiten<br />
und Langlebigkeit sowie<br />
Benutzerfreundlichkeit gekennzeichnet<br />
sind, über ein Abrasiv-Management-System,<br />
das die reibungslose Abrasivzufuhr zum<br />
Schneidkopf unterstützt, bis hin zu passenden<br />
Ventilen, Rohren und Fittings.<br />
<br />
(sm 111002643) K<br />
«<br />
In diesem Fachbeitrag<br />
Werden Produkte/<br />
Leistungen folgender<br />
Firmen angesprochen:<br />
Bystronic Deutschland GmbH<br />
Römerstraße 14<br />
71296 Heimsheim<br />
Tel. +49 7033 4699-499<br />
www.bystronic.de<br />
KMT GmbH<br />
KMT Waterjet Systems<br />
Auf der Laukert 11<br />
61231 Bad Nauheim<br />
Tel. +49 6032 997-0<br />
www.kmt-waterjet.com<br />
Maximator JET GmbH<br />
Karl-Götz-Straße 5 I D<br />
97424 Schweinfurt<br />
Tel. +49 9721 946994-0<br />
www.maximator-jet.de<br />
Stein-Moser GmbH<br />
Salzburger Straße 77<br />
5500 Bischofshofen<br />
Österreich<br />
Tel. +43 6462 3030-0<br />
www.stm.at<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
98 K Special: Bauen mit Stahl<br />
Neues Fassadensystem erleichtert<br />
individuelle Gestaltung<br />
Luxemburg. Arval, die auf Stahllösungen für Fassaden, Dächer und<br />
Decken spezialisierte Marke von ArcelorMittal, führt mit EVOS ein neues<br />
Fassadensystem ein, das Architekten und Investoren individuelle<br />
Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Das neuartige Konzept basiert auf<br />
einem einfachen Profilblech als Basis mit aufklickbaren Deckleisten in<br />
verschiedenen Formen und Farben, sodass eine nahezu unbegrenzte<br />
und reversible Variation der Fassadengestaltung möglich wird.<br />
WW K Die Basis von EVOS ist ein leicht modifiziertes,<br />
selbsttragendes Stahltrapezprofil<br />
aus verzinktem und beschichtetem Bandstahl<br />
mit einer Dicke von 0,75 mm und einer<br />
Baubreite von 900 mm. Auf diesem speziell<br />
gerollformten Stahlblechprofil mit einer<br />
maximalen Spannweite von 9 m werden<br />
Abdeckleisten aus Metall angebracht. Durch<br />
Einklicken werden die Leisten in dazu passende<br />
Clips aus nichtrostendem Stahl fixiert.<br />
Diese Clips werden direkt mit der Befestigung<br />
des Basisprofils an die Unterkonstruktion<br />
angebracht. Sämtliche Befestigungspunkte<br />
werden durch die Deckleisten<br />
kaschiert.<br />
Vier unterschiedliche Formen<br />
und über 100 Farbtöne<br />
Von den vier Standardformen der Deckleisten<br />
sind drei mit symmetrischem Querschnitt<br />
konzipiert: entweder als flaches oder<br />
hohes, gleichschenkliges Dreieck oder als<br />
Kreissegment. Die vierte Deckleiste besitzt<br />
die Querschnittsform eines rechtwinkligen<br />
Dreiecks, das aufgrund der Asymmetrie bei<br />
wechselnden Betrachterperspektiven zu<br />
interessanten Effekten führen kann. Da rüber<br />
hinaus sind weitere, frei gestaltete Deckleisten<br />
möglich, die auch aus anderen Materialien<br />
erstellt werden können. Bei der Entwicklung<br />
von Deckleisten mit Sonderspezifikationen<br />
stehen die ARVAL-Berater unterstützend<br />
zur Verfügung. Neben den frei kombinierbaren<br />
Formen der Deckleisten kann die<br />
Farbgestaltung des Systems variiert werden.<br />
So sind für das Basisprofil alle 100 Farben<br />
(111002649/2)<br />
Detailansicht mit<br />
Profilblech (blau)<br />
und Deckleisten<br />
(weiss)<br />
(111002649/1)<br />
Evos-Systemaufbau (Fotos: ArcelorMittal)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Bauen mit Stahl K 99<br />
EVOS-System mit einfachen Variationsmöglichkeiten<br />
Fassade mit EVOS-System<br />
(111002649/3)<br />
der Colorissme-Palette erhältlich. Für die<br />
Deckleisten sind auf Wunsch zusätzliche<br />
Farbnuancen realisierbar.<br />
Mit der Wahl der richtigen Deckleisten<br />
und der richtigen Farbtöne kann das System<br />
durch entsprechende Kombination stark<br />
individualisiert werden. Durch die simple<br />
Befestigung der Deckleisten bietet EVOS<br />
außerdem die Möglichkeit, lediglich durch<br />
den Austausch der Leisten das Bild einer<br />
Fassade schnell und drastisch zu ändern,<br />
ohne auch nur ansatzweise die Funktionalität<br />
der Außenhaut zu beeinflussen. Einer<br />
innovativen Architektur sind mit EVOS keine<br />
Grenzen gesetzt – die von Bauherren be <br />
Über ArcelorMittal Arval<br />
gehrte differenzierbare und erfindungsreiche<br />
Architektur hat freie Hand.<br />
Unter der Marke Arval bietet ArcelorMittal Construction<br />
architektonische und technische Lösungen<br />
aus Stahlblech an, die ihre Anwendung in<br />
anspruchsvollen Fassaden, Dächern und Decken<br />
finden. Arval steht für hohe fachliche Kompetenz<br />
und persönliche Beratung von Architekten und<br />
Ingenieuren bei der Umsetzung ihrer Projekte.<br />
ArcelorMittal Construction ist Teil der Arcelor<br />
Mittal-Gruppe. Als führender Hersteller von Stahlleichtbausystemen<br />
entwickelt ArcelorMittal Construction<br />
weltweit Bauelemente und Lösungen<br />
aus Stahlblech für die Gebäudehülle, leichte<br />
Stahltragwerke – darunter Sekundär- und Unterkonstruktionen<br />
– und Deckensysteme. Arcelor<br />
Mittal Construction ist mit über 50 Niederlassungen<br />
in 26 Ländern vertreten und beschäftigt rd.<br />
2.600 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Arcelor<br />
Mittal Construction erzielt einen jährlichen Um <br />
satz von etwa 800 Mill. €.<br />
Patentierte Diebstahl- und<br />
Absturzsicherung<br />
Simple Befestigung mittels Einklicken be <br />
deutet bei EVOS gleichzeitig maximale<br />
Sicherheit gegen Absturz und Diebstahl. Das<br />
patentierte System bietet einen garantierten<br />
Widerstand gegen Unwetter und andere<br />
mögliche Beschädigungen (Diebstahl, Abriss<br />
usw.). Hierzu wird der Clip nach Montage<br />
der Deckleiste durch eine kleine, einzulegende<br />
Metallplatte gesperrt, sodass ein neuerliches<br />
Zusammendrücken des Clips unmöglicht<br />
wird. Eine ebenso einfache wie effektive<br />
Technik.<br />
Kombination mit<br />
Stahlfassadensystemen<br />
EVOS kann als alleinstehendes System –<br />
zum Beispiel bei Gebäudesanierungen –<br />
oder in Kombination mit einem wärmegedämmten<br />
Stahlfassadensystem des Global-<br />
Wall-Angebots von Arval eingesetzt werden.<br />
In dieser Anwendung erfüllt EVOS akustische<br />
und thermische Anforderungen mit<br />
äußerst geringen U-Werten von 0,18 W/<br />
m 2 K als zweischaliges System, sodass EVOS<br />
den geltenden Normen im Bereich Neubau<br />
wie auch Sanierung entspricht. Die technische<br />
Leistungsfähigkeit sowie die vielfältigen<br />
und flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
machen das EVOS-System zu einem Blickfang<br />
in der heute weitgehend standardisierten<br />
Industrielandschaft. (sm 111002649) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
ArcelorMittal Construction<br />
Münchener Straße 2<br />
06796 Brehna<br />
Tel. +49 3495 44550<br />
www.arcelormittal.com/arval<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
100 K Special: Bauen mit Stahl<br />
Stahlbauer investiert in<br />
eine Schweißroboteranlage<br />
Dänische Thyssen Staal entscheidet sich<br />
für Valk Welding<br />
Alblasserdam/NL. Einer der maßgeblichen Faktoren bei der Entscheidung<br />
verschiedener europäischer Stahlbauer, Schweißroboteranlagen bei Valk<br />
Welding zu bestellen, sind die Softwareentwicklungen, die Valk Welding in<br />
den vergangenen Jahren durchgeführt hat.<br />
WW K Vor Kurzem hat Valk Welding der Fir <br />
ma Thyssen Staal A/S in Dänemark eine<br />
Schweißroboteranlage zum Schweißen von<br />
Stahlkonstruktionen geliefert.<br />
Das Unternehmen Thyssen Staal, das<br />
schon seit längerer Zeit Erfahrung mit<br />
Schweiß roboteranlagen hatte, hat sich für<br />
die hervorragende Technik, die Valk Welding<br />
Thyssen Staal bieten konnte, entschieden.<br />
Mit dem Softwaremodul APG (Automatic<br />
Program Generation) ist Thyssen Staal nun<br />
imstande, auch Einzelstücke mit einer<br />
Schweißroboteranlage zu fertigen.<br />
Dazu wurde bei Valk Welding mit dem<br />
Offline-Programmiersystem DTPS von Panasonic<br />
eine Software entwickelt. Um dieses<br />
Offline-Programmiersystem, das den Kern<br />
bildet, wird aus einer speziell für Thyssen<br />
entwickelten Software eine »Schale« ge <br />
formt, die es Thyssen ermöglicht, über ein<br />
GUI (Guided User Interface oder grafische<br />
Benutzeroberfläche) auf einfache Weise<br />
Maße für das vollautomatische Anlegen von<br />
Schweißprogrammen einzugeben.<br />
Neben dieser automatischen Programmgenerierung<br />
war es für Thyssen Staal ausschlaggebend,<br />
dass Valk Welding eine<br />
Schweißroboteranlage mit einem vollautomatischen<br />
Nahtfolgesystem liefern kann, die<br />
Schweißgeschwindigkeiten von 1,3 m/min<br />
ermöglicht. Diese Schweißgeschwindigkeiten<br />
sind für Thyssen Staal eine Voraussetzung<br />
für den rentablen Einsatz einer solchen<br />
Investition.<br />
Zur Vorbereitung dieses komplett schlüsselfertigen<br />
Projekts hat Valk Welding die<br />
gesamte Roboteranlage im eigenen Hauptwerk<br />
in Alblasserdam (Niederlande), wo eine<br />
Abnahme unter Produktionsbedingungen<br />
realisiert wurde, aufgebaut. Inzwischen<br />
wurde die Roboteranlage an Thyssen Staal<br />
in Skaerbaek (Dänemark) ausgeliefert und<br />
ist dort seit Anfang Juni 2011 in Betrieb.<br />
Mittlerweile hat Valk Welding schon wieder<br />
neue Aufträge für die Lieferung vergleichbarer<br />
Anlagen erhalten, unter anderem<br />
von Kunden in Frankreich und Belgien.<br />
Auch die schon seit einigen Jahren erfolgreiche<br />
Kooperation mit dem Unternehmen<br />
Voortman Automatisering im Bereich von<br />
Schneiderobotern für den Stahlbau wird<br />
weiter intensiviert. Aus dieser Zusammenarbeit<br />
ergeben sich neue Kontakte mit Stahlbaufirmen,<br />
die auf der Suche sind nach<br />
einer Schweißroboteranlage mit kundenspezifischer<br />
Software für die Einzelstückfertigung.<br />
Durch die Roboterprojekte, die Valk Welding<br />
inzwischen im Stahlbau realisiert hat,<br />
wächst das Know-how von Valk Welding<br />
und kann heute auf einen großen Erfahrungsschatz<br />
in diesem Bereich zurückgegriffen<br />
werden.<br />
Valk Welding und Voortman arbeiten<br />
gemeinsam an einer hochinnovativen Lö <br />
sung für das automatisierte Zusammenstellen<br />
und Verschweißen von Stahlblechen<br />
an Profilen im Stahlbau. (sm 111002652) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
Valk Welding B.V.<br />
Staalindustrieweg 15<br />
2950 AB Alblasserdam<br />
The Netherlands<br />
Tel. +31 78 6917011<br />
www.valkwelding.com<br />
(110902652/1)<br />
Die Schweißroboteranlage zeichnet sich<br />
besonders durch ihr Softwaremodul aus,<br />
wodurch sich auch Einzelstücke fertigen<br />
lassen (Foto: Teknovation/Thore Dam<br />
Mortensen, Dänemark)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />
Special: Bauen mit Stahl K 101
102 K Special: Bauen mit Stahl<br />
Die ideale Matte für jede Anwendung<br />
Betafence liefert kundenspezifische Schweißgitter<br />
Schwalmtal. Biegen, Stanzen, Kanten oder Ausklinken – die flexible<br />
Konfektionierung von Schweißgittern ist eine der Stärken von Betafence.<br />
Der Stahldrahtspezialist liefert seinen Kunden maßgeschneiderte<br />
Schweißgitter für unterschiedlichste Einsatzbereiche und Anforderungen.<br />
WW K Dank der hohen Flexibilität des Gitters<br />
beim Schweißen und Beschichten, kombiniert<br />
mit Biege- und Schneidefähigkeiten, ist<br />
Betafence in der Lage, seinen Kunden die<br />
ideale Schweißgittermatte für alle Arten von<br />
Anwendungen anzubieten.<br />
Betafence-Schweißgitter kommen in vielen<br />
Industriebereichen zum Einsatz. Die<br />
Palette reicht von der Betonkernaktivierung<br />
im Bauwesen über Transportbehälter in der<br />
Lagertechnik bis hin zu Maschinensicherung,<br />
Käfigbau, Trennwänden oder Schutzzäunen.<br />
Dank seiner flexiblen Konfektionierung<br />
durch verschiedene Fertigungsmethoden<br />
kann der Hersteller die unterschiedlichsten<br />
Kundenwünsche erfüllen und Produkte<br />
kundenspezifisch entwickeln. Die Schweißgitter<br />
sind einfach in der Handhabung und<br />
lassen sich überdies gut mit anderen Materialien<br />
kombinieren, zum Beispiel in Verbindung<br />
mit Holz, Winkeleisen oder Stahlrohr.<br />
Besonderes Merkmal der Gitter ist ihre<br />
Stabilität. Außerdem bilden sie beim Schneiden<br />
ihre eigene Kante, haben keine losen<br />
Drähte und produzieren in der Verarbeitung<br />
nur minimalen Abfall. Betafence bietet ein<br />
breites Spektrum an Maschenkonfigurationen<br />
mit variabler Maschengröße ab 25 mm.<br />
Der Drahtdurchmesser umfasst 2,5 bis<br />
8 mm. Die kompletten Matten sind in Breiten<br />
bis zu 2,20 m verfügbar. Auch Optionen<br />
bei der Oberflächenbehandlung, wie etwa<br />
Verzinkung, Kunststoffbeschichtung oder<br />
aus Zincalu- oder Edelstahldraht geschweißte<br />
Gitter, erfüllen die Ansprüche unterschiedlicher<br />
Anwendungen.<br />
Betafence-Vertriebsleiter und Prokurist<br />
Günter Knab: »Wir begleiten unsere Lösungen<br />
vom Konzept und Design bis zum fertig<br />
produzierten Schweißgitter für das Produkt<br />
oder die Anwendung. Häufig arbeiten wir<br />
dabei in der Entwicklung gemeinsam mit<br />
Endanwendern und Spezialisten, um ein op <br />
timales, praktikables Ergebnis zu erzielen.«<br />
<br />
(sm 111002648) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
Betafence Deutschland GmbH<br />
Dülkener Straße 200<br />
41366 Schwalmtal<br />
Tel. +49 2163 339-0<br />
www.betafence.de<br />
www.weldmesh.com<br />
(111002648/1)<br />
Schweißgitter von Betafence gibt es in den<br />
unterschiedlichsten Maschenkonfigurationen<br />
für zahlreiche Anwendungen<br />
(111002648/1)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Bauen mit Stahl K 103<br />
Energieeffiziente Dächer und Fassaden<br />
Düsseldorf. Am 24. November 2011 veranstalten das Stahl-Informations-<br />
Zentrum und der Industrieverband für Bausysteme im Metallleichtbau in<br />
Fürstenfeldbruck bei München ein Praxis-Seminar zu »Leichtbausystemen<br />
aus Stahl für Dach und Fassade – Energie- und kosteneffiziente Lösungen<br />
für Neu- und Bestandsbau«. Es werden nachhaltige, zukunftsweisende<br />
Konstruktionslösungen für den Industrie- und Ge werbebau vorgestellt.<br />
Begleitet wird das Seminar durch eine Fachausstellung.<br />
Die Teilnahme ist kostenfrei.<br />
www.stahl-info.de (weiter unter Veranstaltungen)<br />
/<br />
(sm 111002788) K<br />
Mit Stahlbrücken weniger Staus<br />
auf Autobahnen<br />
Düsseldorf. Fast 50 % der Staus werden durch Baustellen verursacht,<br />
wie ein Gutachten zur Stausituation auf den nordrhein-westfälischen Autobahnen<br />
festgestellt hat. Unnötig viel CO 2<br />
gelangt so in die Atmosphäre.<br />
»Deshalb sollten alle Maßnahmen zur Stauvermeidung genutzt werden,<br />
und hierzu zählt eindeutig auch ein moderner Brückenbau«, sagte Hans<br />
Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, in Düsseldorf.<br />
Den Blick allein auf die Baukosten zu richten, wie dies die öffentliche Hand<br />
bei vielen Bauvorhaben macht, ignoriere die Umweltkosten. »Es ist höchste<br />
Zeit, auch aus Gründen der Ressourceneffizienz, die Weichen für einen<br />
umweltverträglichen Brückenbau zu stellen«, so der Verbandspräsident.<br />
Stahl- und Stahlverbundbrücken über Autobahnen zeichnen sich dadurch<br />
aus, dass der Verkehr während der Bauzeit ungehindert fließen kann, mit<br />
nur kurzen Sperrzeiten nachts oder am Wochenende. Die einzelnen Bauteile<br />
werden in der Werkstatt oder auf mobilen Fertigungs plätzen direkt neben<br />
den Verkehrswegen vormontiert und als ganzes oder in wenigen Segmenten<br />
eingehoben. Dank der großen Spannweiten, die sich mit dem Baustoff<br />
Stahl erreichen lassen, kann bei diesen Brücken außerdem die Mittelstütze<br />
entfallen. Damit werden nicht nur die Kosten des Mittelpfeilers<br />
eingespart, sondern auch Aufwendungen für beengende Verkehrsführungen.<br />
Der gesamte Bauablauf ohne Baustelle im Mittelstreifen von mehrspurigen<br />
Autobahnen ist deutlich einfacher. Verbreiterungen lassen sich<br />
gleichfalls bei laufendem Verkehr durchführen.<br />
Durch den Einsatz von Verbundfertigteilen kann der Bau von Stahlverbundbrücken<br />
weiter optimiert werden, wie in einem Forschungsvorhaben<br />
der Düsseldorfer Forschungsvereinigung Stahlanwendung e.V. (FOSTA)<br />
festgestellt wurde. Die schlanken Stahlverbundbrücken erfüllen darüber<br />
hinaus die Anforderungen an ressourceneffizientes Bauen, da sie Material<br />
und Ge wicht einsparen und einen effizienten Bauablauf ermöglichen.<br />
Bereits 2007 bestätigte ein Gutachten der Universität Stuttgart für die hessische<br />
Straßen- und Verkehrsverwaltung, dass sich die Umweltkosten durch<br />
den Bau von Stahlverbundbrücken deutlich senken lassen.<br />
Allein in Nordrhein-Westfalen sind nach Einschätzungen des Landesverkehrsministeriums<br />
mehr als 300 Bauwerke an Autobahnen und Bundesstraßen<br />
kurzfristig sanierungsbedürftig oder müssen neu gebaut werden,<br />
mittelfristig kommen weitere 700 Brücken aus den 1960er- und 1970er-<br />
Jahren hinzu. (sm 111002684) K<br />
TRUMPF mit dem Bosch Supplier Award<br />
ausgezeichnet<br />
Ditzingen. TRUMPF wurde erneut mit dem Bosch Supplier Award ausgezeichnet.<br />
Die Ehrung erfolgte in der Kategorie Machinery and Equipment.<br />
TRUMPF gehört damit zu den wenigen Bosch-Zulieferern, die den begehrten<br />
Preis zum zweiten Mal in Folge erhalten. (sm 111002631) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
104 K Special: Bauen mit Stahl<br />
Die Wiege der Stahlindustrie<br />
Selbsttragende, feuerverzinkte Dachschale<br />
der St. Antony-Hütte<br />
Düsseldorf. Als am 18. <strong>Oktober</strong> 1758 aus der Hochofenanlage der<br />
St. Antony-Hütte erstmals Roheisen floss, begann das stählerne Herz des<br />
Ruhrgebiets zu schlagen. Heute sind die Überreste der ersten Eisenhütte<br />
des Reviers Teil eines industriearchäologischen Parks. Sie werden als<br />
Reminiszenz an den Ort durch eine selbsttragende Dachschale aus<br />
feuerverzinkten Stahlschindeln vor der Witterung geschützt.<br />
WW K Die Architekten Ahlbrecht-Felix-Scheidt<br />
und die Tragwerksplaner Schülke und Wiesmann<br />
zeigen damit exemplarisch, was mit<br />
geringstem Materialeinsatz und nur mit<br />
Stahl möglich ist. Gleichzeitig erinnert die<br />
minimalistische Form der Dachschale an<br />
temporären Wetterschutz aus Zelttuch, der<br />
über archäologischen Fundstätten befestigt<br />
wird und der sich durch Windsog nach oben<br />
wölbt. Die Dachschale liegt frei über der<br />
Ausgrabungsstätte und überdeckt die we <br />
sentlichen Teile der archäologischen Funde.<br />
Besucher können vom östlichen und westlichen<br />
Ende das Grabungsgelände betreten<br />
und sich über die St. Antony-Hütte, die Wiege<br />
der Ruhrindustrie, informieren.<br />
Das 900 m 2 große Dach ist Landmarke und<br />
sichtbares Zeichen für den besonderen Ort.<br />
Es hat die Form einer doppelt gekrümmten<br />
Schale und ruht auf vier Fußpunkten, die ein<br />
Rechteck von 40 m x 18 m beschreiben. Entlang<br />
seiner Längsseiten wölbt es sich um rd.<br />
2,5 m nach außen. Das Schalendach hat<br />
einen Stich von etwa 9,5 m. Es besteht aus<br />
323 ähnlichen, aber nicht gleichen Blechtafeln<br />
von 5 mm Dicke, die sich schindelartig<br />
überlappen. Die gelaserten Blechschindeln<br />
sind zur Versteifung an jeweils einer Längsund<br />
Querseite um etwa 15 cm auf- beziehungsweise<br />
abgekantet. Entlang der Blechschindelränder<br />
und im Bereich der Überlappungen<br />
der Kantungen sind die Tafeln miteinander<br />
verschraubt. Aufgrund ihrer doppelt<br />
gekrümmten Form und der abgekanteten<br />
Versteifungen ist die Schale, bestehend aus<br />
17 x 19 = 323 Schindeln, selbsttragend und<br />
kommt ohne jede Schweißverbindung aus.<br />
Durch das Feuerverzinken der Stahlschindeln<br />
wurde ein dauerhafter und nachhaltiger Korrosionsschutz<br />
geschaffen, der zudem eine<br />
lebhafte metallische Oberfläche schafft, die<br />
der Konstruktion den gewünschten technischen<br />
Charme verleiht. (sm 111002650) K<br />
«<br />
Kontakt<br />
Institut Feuerverzinken GmbH<br />
Sohnstraße 66<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 690765-0<br />
www.feuerverzinken.com<br />
Eine selbsttragende, feuerverzinkte<br />
Dachschale schützt die Überreste der<br />
ersten Eisenhütte des Ruhrgebietes<br />
(Foto: Institut Feuerverzinken)<br />
(111002650/1)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Bauen mit Stahl K 105<br />
Edelstahl per Klebeverfahren angebracht<br />
Innovative Befestigung von Fassadenblechen an Gebäudeaußenwänden<br />
Essen. Zwei Neuheiten kamen beim Neubau eines Bürokomplexes in<br />
Hannover zum Einsatz: Erstmals in Deutschland wurden die Edelstahlbleche<br />
mit einem Klebesystem an den Außenwänden angebracht. Dabei wird eine<br />
Verbindung zwischen den Fassadenplatten aus Edelstahl und der Unterkonstruktion,<br />
einer Aluminiumkassette, hergestellt und das ohne zusätzliche<br />
mechanische Befestigung.<br />
WW K Für dieses innovative Verfahren wurde<br />
eine baubehördliche Sondergenehmigung<br />
für diesen Einzelfall erteilt. Beim Bau des<br />
neuen Verwaltungsgebäudes wurden Bleche<br />
aus dem Werkstoff Nirosta 4404 verwendet.<br />
Diese wurden mit einer außergewöhnlichen<br />
Sonderoberfläche versehen, die den metallischen<br />
Glanz einer blank geglühten mit der<br />
Unempfindlichkeit einer gebeizten Oberfläche<br />
verbindet und erstmalig von der<br />
Thyssen Krupp Nirosta für eine Fassadenverkleidung<br />
geliefert wurde.<br />
Mit der Errichtung des sechsgeschossigen<br />
Bürohauses für fast 2.000 Mitarbeiter war<br />
im Juni 2009 begonnen worden. Bei der<br />
Planung legte das Architekturbüro »ingenhoven<br />
architects« (Düsseldorf) besonderen<br />
Wert auf minimalen Energie- und Ressourcenverbrauch.<br />
So nutzt das Gebäude erneuerbare<br />
Energie und Erdwärme. Ähnlich innovativ<br />
war auch die Vorgehensweise beim<br />
Fassadenbau und bei der Auswahl des<br />
Materials. So setzte die Ebener GmbH Fassaden-Profiltechnik<br />
erstmals ein neues Klebesystem<br />
beim Installieren der Bleche ein.<br />
Das Unternehmen aus Bad Marienberg,<br />
1989 gegründet, fertigt mit über 120 Mitarbeitern<br />
auf einer Produktionsfläche von<br />
mehr als 6.000 m 2 hochmoderne Produkte<br />
für Gebäudeanwendungen. »Dieses Verfahren<br />
gibt uns als Unternehmen im Bereich<br />
Fassadenbau die Möglichkeit, den Architekten<br />
als Entwurfsverfasser einen größeren<br />
gestalterischen Spielraum zu bereiten«, ist<br />
die ausführende Firma Ebener überzeugt.<br />
Für den Fassadenbau, der in Kürze abgeschlossen<br />
sein wird, wurden 110 t nichtrostender<br />
Edelstahl benötigt. Die Tafelbreiten<br />
lagen bei 1.000 und 1.250 mm bei einer<br />
Dicke von 2 mm und einer Länge von<br />
2.500 mm im Mittel. »Die Auswahl der<br />
Oberflächenausführung bei diesem Projekt<br />
folgte einem umfangreichen Bemusterungsverfahren«,<br />
so Heinz Koch von der Technischen<br />
Kundenberatung der ThyssenKrupp<br />
Nirosta. »Mit der neu entwickelten Oberfläche<br />
haben wir die Architekten überzeugen<br />
können und ihre Vorstellungen getroffen.«<br />
ThyssenKrupp Nirosta in Krefeld bietet<br />
nichtrostende Flacherzeugnisse mit einem<br />
breit gefächerten Programm von nichtrostenden<br />
Stählen, Abmessungen und Oberflächen<br />
an und hat Material für verschiedene<br />
internationale Architekturprojekte geliefert.<br />
Das Unternehmen ist mit mehreren<br />
Standorten in Deutschland vertreten und<br />
beschäftigt rd. 4.100 Mitarbeiter.<br />
<br />
(sm 111002767) K<br />
(111002767/1)<br />
Erstmals in Deutschland wurden Edelstahlbleche mit einem Klebesystem an den Außenwänden angebracht. Dabei wird eine Verbindung zwischen<br />
den Fassadenplatten aus Edelstahl und der Unterkonstruktion, einer Aluminiumkassette, hergestellt und das ohne zusätzliche mechanische<br />
Befestigung (Illustration: Bünck und Fehse, Berlin).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
106 K Special: Bauen mit Stahl<br />
Marken schätzen Stahl<br />
Erweiterung des Designer-Outlets Roermond<br />
abgeschlossen<br />
Düsseldorf. Der dritte Bauabschnitt des Designer-Outlets Roermond ist<br />
konstruktiv ein reiner Stahlbau. Der Besucher schlendert allerdings auch im<br />
neuen Teil durch Ladenstraßen, deren Architektur die Atmosphäre einer<br />
historischen Kleinstadt vermittelt.<br />
WW K Im Jahr 2001 eröffnete das Designer-<br />
Outlet Roermond nahe der deutsch-niederländischen<br />
Grenze. Mit der ersten Erweiterung<br />
vier Jahre später umfasste es schon<br />
115 Geschäfte inklusive acht Restaurants<br />
und Cafés. Die zweite Erweiterung erhöhte<br />
die Anzahl der Geschäfte schon auf insgesamt<br />
150 und die bebaute Fläche um 7.200<br />
auf 35.200 m 2 . 54 % der Besucher sind<br />
Deutsche.<br />
Regionale Architektur aufgreifen<br />
Attraktiv sind die Preise der Fashion- und<br />
Lifestyle-Marken, die ganzjährig um 20 bis<br />
70 % unter der unverbindlichen Empfehlung<br />
der Hersteller liegen. Einzigartig ist in<br />
diesem Outlet nahe dem Dreiländereck<br />
jedoch die Architektur, für die das ortsansässige<br />
Büro »Kernarchitecten« verantwortlich<br />
zeichnet. Rob van Leuven, Entwurfsarchitekt<br />
und Geschäftsführer, und sein Projektpartner<br />
Henk Wolters, Inhaber des Büros, orientierten<br />
sich gezielt am Stadtbild der historischen<br />
Fassaden von Stadt- und Gutshäusern<br />
sowie Schlössern der Provinz Limburg<br />
– der Region, in der Roermond liegt. So geht<br />
der Besucher an kleinteiligen Fassaden aus<br />
Fachwerk, Ziegeln oder Putz entlang, auch<br />
Sandstein und Granit sind dort zu finden. Er<br />
bummelt über kleine Plätze und entdeckt<br />
über den Shops im Erdgeschoss Stufengiebel<br />
und mit Schiefer oder Ziegeln gedeckte<br />
Steildächer.<br />
Flexible und schnell errichtete<br />
Stahltragwerke<br />
Und was trägt die Ladenstadt? Im eigentlichen<br />
Wortsinn ist es eine reine Stahlkonstruktion,<br />
die mit allen aussteifenden und<br />
ergänzenden Elementen allein bei dem dritten<br />
Bauabschnitt ca. 418 t Stahl ergibt. Das<br />
Grundraster der Stahlstützen von 7,5 m x<br />
7,5 m, was der kleinsten Ladeneinheit entspricht,<br />
war die einzige bautechnische Vorgabe<br />
der britischen Investoren- und Betreibergruppe<br />
McArthurGlen. Auf diesem Raster<br />
entstand ein Stahltragwerk aus vorgefertigten<br />
Trägerprofilen und Streben, deren<br />
Montageaufwand durch die Anlieferung auf<br />
der Baustelle just in time und die Verschraubung<br />
denkbar gering war. Je nach ge <br />
wünschter Ladengröße konnten dabei zwischen<br />
einer und fünf Querachsen miteinander<br />
kombiniert werden.<br />
Zur Straßenseite hin befindet sich ein tragendes<br />
Ständerwerk aus Stahl-Leichtbau-<br />
Elementen, deren Profile die wandbildenden<br />
Gipskartonplatten und die Wärmedämmung<br />
aufnehmen. Davor hängen die dünnen,<br />
durch Blechanker mit den Pfosten der<br />
Tragkonstruktion verbundenen Sichtfassaden,<br />
für die die Architekten unterschiedlich<br />
kombinierbare Bauelemente entworfen hatten.<br />
Die Ladeneinheiten werden durch leichte,<br />
mit dünnwandigen Stahlprofilen stabilisierte<br />
Trennwandsysteme unterteilt, die bei<br />
Bedarf mit geringem Aufwand versetzt werden<br />
können.<br />
Vielleicht sind bei einem anhaltenden Verkaufserfolg<br />
im Designer-Outlet Roermond<br />
bald aller guten Dinge mehr als drei. Über<br />
der konkret geplanten Parkplatzerweiterung<br />
um 1.200 Plätze soll später eine zweite Parkebene<br />
aufgeständert werden – mit einer<br />
Tragkonstruktion aus Stahl. (sm 111002651) K<br />
(111002651/1)<br />
Auch die neue Ladenzeile sieht so einladend<br />
aus wie die schon vorhandene Centerbebauung<br />
(Foto: Stahl-Informations-Zentrum).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Special: Bauen mit Stahl K 107<br />
Verbände veröffentlichen<br />
Verladeempfehlung für<br />
Stahlbleche<br />
Düsseldorf. Die fachgerechte Ladungssicherung<br />
von Stahlprodukten auf Lkws ist ein wichtiges<br />
Anliegen von Transporteuren und Verladern.<br />
In der Praxis zeigt sich aber bei der Be <br />
förderung von Grobblechen immer wieder Klärungsbedarf.<br />
Verbände der Stahlindustrie – die<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl und der Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel – wie auch Verbände<br />
der Verlader und der Transportlogistikunternehmen<br />
haben daher gemeinsam mit der<br />
Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft<br />
und Kontrollbehörden die »Verladeempfehlung<br />
zur Ladungssicherung von<br />
Stahlblechen ab 5 mm Dicke beim Transport auf<br />
Straßenfahrzeugen« erarbeitet. Sie basiert auf<br />
vom TÜV Nord begleiteten Brems- und Fahrversuchen<br />
und schafft Rechtssicherheit beim Transport<br />
von Blechen ab 5 mm Dicke. Dabei können<br />
die geladenen Bleche die gleiche oder eine unterschiedliche<br />
Dicke oder Breite aufweisen. Die<br />
Empfehlung soll nunmehr bundesweit auch bei<br />
allen behördlichen Kontrollorganen angewendet<br />
werden. In der Empfehlung geht es sowohl um<br />
das Laden und Stauen als auch die Sicherung von<br />
Stahlblechen. Als Hilfsmittel zur Ladungssicherung<br />
werden marktübliche Zurrmittel, rutschhemmende<br />
Materialien und Kantenschoner ge <br />
nutzt.<br />
Kostenloser Download unter<br />
www.bgl-ev.de (sm 111002736) K<br />
/<br />
Konjunktur bleibt<br />
weiterhin expansiv<br />
Düsseldorf. Die Stahl- und Metallverarbeiter<br />
in Deutschland haben auch im ersten Halbjahr<br />
2011 ihre Produktion ausgeweitet, wie der Wirtschaftsverband<br />
Stahl- und Metallverarbeitung<br />
e.V. (WSM) im August meldete. Nach einem Plus<br />
von 6,9 % im ersten Quartal hat sich das Wachstum<br />
mit 2,6 % im zweiten Quartal abgeschwächt.<br />
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
lag die Produktion von Januar bis Ende Juni 2011<br />
um 15,7 % höher. Der Umsatz in diesem Zeitraum<br />
betrug 33,5 Mrd. € (2010: 27,4 Mrd. €).<br />
Ursache für die positive Entwicklung ist die<br />
Auslandsnachfrage, von der die Stahl- und<br />
Metall verarbeitenden Betriebe über ihre exportorientierten<br />
Kunden profitieren. Mit einem Plus<br />
von mehr als 20 % tragen Hersteller von Schmiede-,<br />
Blechform- und Drehteilen sowie Härtereien<br />
am meisten zum Wachstum bei. Bau- und konsumnahe<br />
Bereiche wie Hersteller von Ausbauelementen<br />
aus Metall oder auch von Bestecken<br />
und Haushaltswaren verzeichneten einstellige<br />
Wachstumsraten. Unternehmen der ersten Verarbeitungsstufe<br />
von Stahl – beispielsweise Kaltwalzwerke<br />
– weisen nur noch ein geringes<br />
Wachstum aus.<br />
Die Auslastung der Produktionskapazitäten<br />
lag im ersten Halbjahr 2011 bei 83,0 % und<br />
damit wieder nah am Jahresdurchschnitt von<br />
2007 (84,8 %). Der Personalaufbau des Jahres<br />
2010 hat sich in den ersten Monaten 2011 be <br />
schleunigt fortgesetzt. Bis Juni haben die Unternehmen<br />
12.000 neue Mitarbeiter eingestellt.<br />
Allerdings liegen die Auftragseingänge der<br />
Unternehmen der ersten Verarbeitungsstufe<br />
bereits im Minus. Auch in anderen Teilbranchen<br />
scheint die Dynamik nachzulassen. Gleichwohl<br />
meldeten die Hersteller von Schmiede- und<br />
Blechformteilen im ersten Halbjahr ein Auftragsplus<br />
von 22,5 %<br />
Das Stimmungsbarometer der Branche spiegelt<br />
die zunehmende Verunsicherung hinsichtlich<br />
der weiteren konjunkturellen Entwicklung wider.<br />
Die Unternehmen erwarten, dass sich ihre<br />
Geschäfte im zweiten Halbjahr 2011 eintrüben,<br />
wenngleich die Indikatoren weiterhin auf einem<br />
sehr hohen Niveau liegen. Damit verstärken sich<br />
die Anzeichen, dass der aktuelle Konjunkturzyklus<br />
in den nächsten Monaten Schwäche zeigen<br />
könnte. (sm 111002719) K<br />
FachkräfteNachwuchs<br />
bei der Dillinger Hütte<br />
Dillingen. In diesem Jahr starten 99 Azubis<br />
und Praktikanten ihren Weg ins Berufsleben als<br />
Auszubildende bei dem Grobblechhersteller Dillinger<br />
Hütte. Die neuen Auszubildenden, darunter<br />
14 weibliche Berufsanfänger, beginnen ihre<br />
Ausbildung in insgesamt 13 verschiedenen Berufen.<br />
Insgesamt beschäftigt die Dillinger Hütte<br />
über alle Ausbildungsjahrgänge hinweg aktuell<br />
269 Auszubildende und 78 Praktikanten. Hinzu<br />
kommen 17 Studierende, die im Unternehmen ihr<br />
»kooperatives Studium« absolvieren und so erste<br />
Einblicke in die unternehmerische Praxis erhalten.<br />
(sm 111002678) K<br />
Interseroh erwirbt<br />
Elvira Westarp GmbH<br />
Köln. Die INTERSEROH Scrap and Metals Holding<br />
GmbH übernimmt zum 1. September 2011<br />
die Elvira Westarp GmbH in Aschaffenburg.<br />
Damit erweitert der börsennotierte Umweltdienstleister<br />
und Rohstoffhändler INTERSEROH<br />
SE sein Portfolio im Bereich Sammlung, Transport<br />
und Verwertung von Stahl- und Metallschrotten<br />
und stärkt die Standortstruktur zwischen<br />
Rhein-Main-Gebiet und Unterfranken.<br />
(sm 111002691) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
108 K Fachmedien<br />
Fachmedien<br />
Einfach bestellen im Stahleisen-Buchshop<br />
bei Annette Engels, Tel. +49 211 6707-561<br />
annette.engels@stahleisen.de<br />
WW Siegener Verzinkerei Gruppe (Hrsg.):<br />
Verfahrensbroschüre. Alles rund ums Verzinken<br />
& Beschichten.<br />
Siegen 2011, kostenlos im Internet im Bereich »Download«<br />
als PDF: www.zink-different.com<br />
Der Full-Service-Oberflächenveredeler Siegener<br />
Verzinkerei Gruppe hat mit seiner<br />
neuen Verfahrensbroschüre den im letzten<br />
Jahr erarbeiteten neuen Markenauftritt<br />
»Zink different« vervollständigt. Die Broschüre<br />
beinhaltet Informationen über die<br />
wichtigen Prozessschritte vor und nach dem<br />
Verzinken, die gerade auch für den Verarbeiter<br />
von Baustahl interessant sind. Gleichsam<br />
werden die Kombinationen verschiedener<br />
Werkstoffe, die zu sogenannter Kontaktkorrosion<br />
führen können, beleuchtet.<br />
Zudem werden die nachgelagerten Verfahren<br />
der Oberflächenveredelung wie Passivierung,<br />
Nass- oder Pulverbeschichtung<br />
(Duplex) sowie die verschiedenen Feinverputzungsstandards<br />
erklärt. Die Broschüre<br />
steht im Internet bereit.<br />
www.zink-different.com<br />
<br />
(sm 110802400) K<br />
/<br />
WW worldsteel-Statistik<br />
jetzt verfügbar<br />
Brüssel. Die World Steel Association (worldsteel)<br />
hat die Jahresbroschüre »World Steel<br />
in Figures 2011« fertiggestellt. Das Kompendium,<br />
das alle wichtigen Fakten und<br />
Statistiken über die internationale Stahlindustrie<br />
beinhaltet, kann auf der Homepage<br />
des Verbands (www.worldsteel.org)<br />
bestellt werden. Zu den Themen gehören<br />
Rohstahlerzeugung, Stahleinsatz, Eisenschwammproduktion,<br />
Stahlhandel, Erzeugung<br />
und Handel mit Eisenerz und Stahlhandel.<br />
China hat im abgelaufenen Jahr mit 626,7<br />
(573,6) Mill. t erneut den meisten Stahl produziert.<br />
Es folgen Japan mit 109,6 (87,5)<br />
Mill. t, die USA mit 80,5 (58,2) Mill. t, Indien<br />
mit 68,3 (63,5) Mill. t und Russland mit 66,9<br />
(60,0) Mill. t. Weltweit wurden 2010 1,414<br />
Mrd. t Rohstahl erzeugt nach 1,231 Mrd. t<br />
im Vorjahr. Bei den Unternehmen steht<br />
ArcelorMittal mit 98,2 (77,5) Mill. t vor<br />
Baosteel mit 37,0 (31,3) und Posco mit 35,4<br />
(31,1) Mill. t an der Spitze. Es folgen Nippon<br />
Steel mit 35,0 (26,5) Mill. t und JFE mit 31,1<br />
(25,8) Mill. t. (sm 110902423) K<br />
WW Zwei neue Planungshilfen für Stahlhallen<br />
und Sportstätten<br />
Düsseldorf. Für Architekten und In genieure<br />
hat >>bauforumstahl zwei neue Planungsleitfäden<br />
herausgegeben. Die Planungshilfe<br />
»Hallen aus Stahl« behandelt grundsätzliche<br />
Aspekte der Tragstruktur und Bemessung<br />
von Hallen, der Gebäudehülle und Energieeffizienz,<br />
des Brand- und Korrosionsschutzes<br />
sowie eines nachhaltigen Planungsprozesses.<br />
Erläutert werden die Strukturformen,<br />
wie Stützen- und Bindertragwerk,<br />
Rahmentragwerk, Bogentragwerk<br />
und Raumtragwerk, in Bezug auf ihre jeweiligen<br />
Eigenschaften, ihr Tragverhalten und<br />
ihre Variationsmöglichkeiten sowie typische<br />
Konstruktionen für Dach und Wand. Technische<br />
Regelwerke und Normen sind aufgeführt.<br />
Ergänzend werden ausgewählte Beispiele<br />
für Hallenbauten präsentiert.<br />
Der Planungsleitfaden »Sporthallen aus<br />
Stahl« befasst sich mit der Errichtung und<br />
ihren technisch-konstruktiven Anforderungen<br />
einschließlich Ausbau und Ausstattung.<br />
Neben der Konstruktion und den Ausführungsmöglichkeiten<br />
von Stützen, Trägern<br />
und anderen Tragwerksbauteilen werden<br />
die bewährten Wand- und Dachelemente<br />
aus Stahl vorgestellt. Ziel der Broschüre ist<br />
es, Architekten und Tragwerksplaner die<br />
Ausführungsplanung einer Sporthalle je<br />
nach spezifischen Anforderungen und Größe<br />
zu erleichtern. Hierzu werden auch aktuelle<br />
Beispiele vorgestellt, die die Bandbreite<br />
aufzeigen, mit der sich architektonische<br />
Ideen durch stählerne Tragwerke und Bauelemente<br />
realisieren lassen. Eine Vorbemessungshilfe<br />
für Einfeld-Fachwerkträger ist<br />
ebenso enthalten wie Verweise auf Normen,<br />
Regelwerke und ergänzende Literatur.<br />
Beide Broschüren sind als Einzelexemplare<br />
kostenfrei zu beziehen<br />
über: zentrale@bauforumstahl.de<br />
bzw. www.bauforumstahl.de/<br />
publikationen-cds-dvds-filme<br />
<br />
(sm 110602118) K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
110 K So entsteht der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
So entsteht der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
Wichtigste Tugenden bei der »<strong>stahlmarkt</strong>«-Produktion:<br />
Sorgfalt, Vorausschau und ständiges Ringen mit der Informationsflut<br />
Düsseldorf (mh). Von der Redaktion über den Druck bis hin zur<br />
Auslieferung – damit der »<strong>stahlmarkt</strong>« pünktlich auf den Tischen unserer<br />
Leser liegt – greifen viele kleine und große Rädchen ineinander. Wie dieses<br />
Räderwerk funktioniert, was für Arbeitsschritte bis zum fertigen Heft<br />
notwendig und welche Technologien daran beteiligt sind, zeigen wir Ihnen<br />
hier mit einem Blick hinter die Kulissen.<br />
parallel geschieht. Von der Redaktion über<br />
die Anzeigenabteilung bis zum Layout werden<br />
alle Arbeitsschritte quasi gleichzeitig<br />
ausgeführt, sie greifen wechselseitig ineinander<br />
und bauen teilweise auch aufeinander<br />
auf. Einzig der Druck des Hefts ist<br />
schließlich ein nachgelagerter Prozessschritt.<br />
WW K Das neue Jahr beginnt für die<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«-Redaktion im <strong>Oktober</strong>, spätestens<br />
im November. Denn solange – etwa<br />
eineinhalb bis zwei Monate – dauert der<br />
Produktionsprozess von der ersten Artikelvorbereitung<br />
bis zum Druck der neuen<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«-Ausgabe. Wenn also das neue<br />
Heft etwa am 5. jeden Monats erscheint<br />
und wenig später frisch in Ihren Händen<br />
liegt, arbeiten wir in der Redaktion schon<br />
intensiv am nächsten und übernächsten Heft.<br />
Viele kleine Prozessschritte<br />
bis zum fertigen Magazin<br />
Bis eine frische Ausgabe des »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
fix und fertig ist und die Daten zur Druckerei<br />
geschickt werden können, ist eine Menge<br />
kleiner und großer Arbeitsschritte notwendig.<br />
Von der Idee einer wie am Fließband<br />
schnurgeraden, linearen Produktion muss<br />
man sich dabei von vornherein verabschieden.<br />
Denn eines der wichtigsten Merkmale<br />
einer Zeitschriftenproduktion ist, dass vieles<br />
Geplante Themen und<br />
Informationsflut<br />
Der »<strong>stahlmarkt</strong>« besteht Monat für Monat<br />
aus einer Reihe von unterschiedlichen »Specials«.<br />
Das sind Rubriken, die sich spezieller<br />
Themen annehmen und bereits im Sommer<br />
für das darauffolgende Jahr festgelegt werden.<br />
Man findet sie übrigens auch in<br />
unseren Mediadaten. Doch daneben geht<br />
es natürlich ständig auch um aktuelle News.<br />
Aus vielen hundert Quellen filtert die Redaktion<br />
den Informationsfluss, das Team sortiert,<br />
prüft, identifiziert Themen und ordnet<br />
sie ein, recherchiert und schreibt die Artikel<br />
Das »<strong>stahlmarkt</strong>«-Team:<br />
Dr. Wiebke Sanders, Chefredakteurin<br />
(Dipl.-Ing., TU Claustahl, Promotion: Max-<br />
Planck-Inst. für Eisenforschung.)<br />
(Fotos: <strong>stahlmarkt</strong>)<br />
Maria Jansen, Sekretärin, seit über 38 Jahren<br />
im Stahl-Zentrum beschäftigt und seit über<br />
14 Jahren die »gute Seele« des »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />
Ute Perkovic, Anzeigenleiterin, seit diesem<br />
Jahr beim »<strong>stahlmarkt</strong>«, zuvor jahrzehntelang<br />
in der Montanindustrie.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
und Beiträge, führt Interviews und schießt<br />
Fotos. Ständig werden in der Reaktion die<br />
relevanten Branchen segmente »ge scannt«<br />
– auf wichtige Themen, Veranstaltungen,<br />
bedeutsame Ereignisse.<br />
Der Verarbeitung dieses oft unvorhersehbaren<br />
Informationsflusses – der auch dazu<br />
führen kann, dass in letzter Minute das Heft<br />
wegen aktueller Nachrichten nochmals ge -<br />
ändert wird – steht eine der wichtigsten Aufgaben<br />
der (Chef-)Redaktion gegenüber: Die<br />
vo rausschauende Planung der Inhalte. Denn<br />
erst die langfristige Themenplanung ermöglicht<br />
eine sinnvolle Strukturierung der In halte<br />
– z. B. in Schwerpunkten oder »Specials« –,<br />
verhindert, dass sich Themen in aufeinanderfolgenden<br />
Heften doppeln und gewährleistet<br />
einen wiederkehrenden »Rhythmus« der<br />
Inhalte. Zugleich geht es um Selektion und<br />
Gewichtung, denn schließlich wissen wir,<br />
dass die Zeit unserer Leser knapp ist. Aus der<br />
Flut von Informationen sortieren wir aus,<br />
Markus Huneke, Redakteur (»<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
und »Handbuch der europäischen Eisen- und<br />
Stahlwerke«), hat nach seinem Volontariat<br />
maßgeblich SteelTV aufgebaut.<br />
Alexander Kirschbaum, Volontär, Magister<br />
Geschichte, Politik, Germanistik, Diplom-<br />
Journalist, freie Fachjournalistenschule Berlin,<br />
beteiligt u. a. an den Online-News von<br />
Stahleisen Communications.<br />
Nina Wille, Masterstudium der Germanistik,<br />
unterstützt Frau Jansen in der Redaktion als<br />
studentische Hilfskraft.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Das digiteam macht den »<strong>stahlmarkt</strong>« lesbar: Joachim Kirsch (Geschäftsführer digiteam) und Sylvia Eckhardt (verantwortlich für Layout, Bilder<br />
und Grafiken).<br />
was fachlich relevant, interessant und wichtig<br />
ist und entscheiden, in welchem Umfang,<br />
welcher Länge wir darüber berichten, damit<br />
Sie, liebe Leserinnen und Leser, das Wesentliche<br />
in möglichst kurzer und dennoch angemessener<br />
Zeit erfassen können. Kurz und<br />
knapp zu formulieren, auf den Punkt zu<br />
kommen und des »Pudels Kern« zu treffen<br />
ist die höhere Kunst, als einen langen Text zu<br />
formulieren.<br />
Zur wichtigsten Aufgabe der Redaktion<br />
gehört natürlich die Bearbeitung und das<br />
Schreiben von Beiträgen.<br />
Daran beteiligt ist neben den festen, internen<br />
Redaktionsmitarbeitern auch eine Vielzahl<br />
an externen, freien Mitarbeitern. Dazu<br />
zählen erfahrene Journalisten, die seit etlichen<br />
Jahren regelmäßig für uns schreiben<br />
und die für angesehene Medien tätig sind<br />
oder waren – erst das macht den »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
lebendig. Die unterschiedlichen Persönlichkeiten<br />
mit ihren verschiedenen<br />
Schreibstilen und ihrer individuellen Art, an<br />
Themen heranzugehen, sind eine Bereicherung<br />
für das Magazin. Sie spiegeln auf ihre<br />
Weise die »Buntheit« eines pulsierenden<br />
Stahlmarktes wider. Auch hier übernimmt<br />
die Chefredakteurin die Koordination.<br />
Natürlich gehen die Aufgaben eines Chefredakteurs<br />
weit über die Hefterstellung hi -<br />
naus. Neben der journalistischen Fachkompetenz<br />
muss er das redaktionelle Management<br />
übernehmen, Nachwuchs ausbilden<br />
und sich ständig mit der Marktpositionierung<br />
seines Mediums und der wirtschaftlichen<br />
»Performance« beschäftigen – das<br />
klingt zwar einfach, ist aber ein durchaus<br />
intensiver Prozess. Wie in jedem anderen<br />
Unternehmen auch, geht es um die fortlaufende<br />
Weiterentwicklung eines Produkts<br />
bzw. einer Produktfamilie einschließlich der<br />
Dienstleistungen. Denn beim »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
geht es inzwischen um mehr als nur ein<br />
Printprodukt (siehe Editorial). Am Erfolg ist<br />
neben den fest Angestellten und der freien<br />
schreibenden Zunft auch eine Vielzahl an<br />
Personen außerhalb der Redaktion beteiligt.<br />
Doch zurück zur Heftproduktioin: Bis zum<br />
druckfertigen Beitrag haben wir bisher erst<br />
die Hälfte des Weges hinter uns gebracht.<br />
Der Rest der Strecke ist vor allem der Qualitätssicherung<br />
vorbehalten: So müssen alle<br />
Texte von mindestens einer zweiten Person<br />
gegengelesen – redigiert – werden. Dabei<br />
geht es zu allererst um formale Korrektheit:<br />
Bevor der »<strong>stahlmarkt</strong>« gedruckt werden kann, erstellt KRAFT.DRUCK zur nochmaligen Prüfung<br />
den »Plot«.<br />
Nach Freigabe des Plots werden die Druckplatten<br />
hergestellt und in die Druckmaschine<br />
gespannt.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
So entsteht der »<strong>stahlmarkt</strong>« K 113<br />
Jubiläumswebseite<br />
1951 zum ersten Mal erschienen, feiert der<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« in diesem Jahr sein 60-jähriges<br />
Bestehen. Seit Januar haben wir diesem Anlass in<br />
jeder Ausgabe einige Beiträge gewidmet – von<br />
historischen Exkursen zum Stahlmarkt und der<br />
Stahlindustrie bis hin zu unseren »Jubiläumsporträts«.<br />
Unter www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />
60-Jahre finden Sie alle Beiträge zum Jubiläum an<br />
einem Ort – bequem als PDF-Dokument zum<br />
Herunterladen.<br />
Communications-Manager<br />
Hans G. Diederichs, seit über zehn Jahren für die Redaktion aktiv,<br />
fungiert inzwischen maßgeblich als Communications-Manager mit<br />
Büro in Grevenbroich vor allem für die »stahl markt European Edition«.<br />
Er ist Ansprechpartner für die »<strong>stahlmarkt</strong>«-Branchentreffs – wenn Sie<br />
z. B. als Referent oder Sponsor bei uns präsent sein wollen, Organisatorisches<br />
zu klären haben oder den richtigen Kontakt her stellen<br />
wollen.<br />
Von einer ersten Rechtschreibkontrolle bis<br />
hin zu Fragen wie: »Stimmen alle Angaben?«,<br />
»Ist alles logisch?« und »Sind die<br />
Namen, Titel, Kontaktdaten etc. korrekt?«.<br />
Was sich wie ein einfacher Prüfschritt an -<br />
hört, birgt oft eine zeitaufwendige Detailrecherche,<br />
denn jede Information im Heft,<br />
und sei sie noch so geringfügig, muss stimmen.<br />
Sind für eine Ausgabe alle Beiträge beisammen<br />
(in der Praxis heißt das oft: so gut<br />
wie alle Beiträge), steht schließlich der letzte<br />
redaktionelle Arbeitsschritt an: Das Heft<br />
muss zusammengestellt, die Texte müssen in<br />
eine Reihenfolge gebracht werden. Jetzt<br />
geht es um die Heftkomposition, die Dramaturgie<br />
und den Lesespaß. Das ist die Aufgabe<br />
der Chefredaktion. Sie entscheidet, welcher<br />
Beitrag an welcher Stelle erscheinen<br />
soll, wo die Überschrift noch nicht präzis<br />
genug ist, wo noch ein Foto fehlt oder noch<br />
ein zusätzlicher Informationskasten das Heft<br />
rund macht. Hier geht es auch um grundsätzlichere<br />
Fragen wie den Stil der Texte,<br />
ihren Aufbau, ihre Struktur und darum, ob<br />
und wie sie in den Stil der Fachzeitschrift<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« passen. Erst in diesem Arbeitsschritt,<br />
dem »Blattmachen«, entsteht die<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«-Ausgabe als Ganzes und erst<br />
das »Blattmachen« verleiht dem »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
die typische Handschrift.<br />
Parallel zur redaktionellen Arbeit laufen<br />
die Drähte auch in der Anzeigenabteilung<br />
heiß: Interessenten melden sich, Angebote<br />
werden ausgesandt und Buchungen koordiniert.<br />
Die Anzeigenleiterin organisiert<br />
Messeaktivitäten und Sonderaktionen, hält<br />
Kontakt zu den Unternehmen der Branche<br />
und berät in Marketing- und Werbefragen.<br />
Auch hier dehnt sich die Arbeit an der neuen<br />
Ausgabe bis auf die letzte Minute: Späte<br />
Änderungen umzusetzen oder Nachzügler<br />
zu be dienen, gehört zum alltäglichen Ge -<br />
schäft.<br />
Im Layout wird der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
lesbar gemacht<br />
Von Anfang an werden alle Texte der neuen<br />
Ausgabe »nebenbei« schon gesetzt – layoutet.<br />
Das erledigt für den »<strong>stahlmarkt</strong>« die<br />
Düsseldorfer Produktionsagentur digiteam.<br />
Ständige Kontrollen während des Druckens gewährleisten die hohe Druckqualität.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
114 K So entsteht der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
Sukzessive werden die Texte, Bilder, Tabellen<br />
und sons tigen Daten per Netzwerkverbindung<br />
von der Redaktion an die Server und<br />
auf die Bildschirme der Agentur geschickt<br />
– wo sie dann auch optisch in »echte«<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«-Beiträge verwandelt werden.<br />
Allerdings sind diese noch nicht das endgültige<br />
Layout, denn ob ein Artikel im Heft<br />
später links oder rechts, oben oder unten<br />
erscheint, entscheidet sich erst, wenn das<br />
Heft nach Anzeigenschluss endgültig<br />
zusammengesetzt wird. Dann werden<br />
Anzeigen und Text zusammengebracht –<br />
eine Meisterleistung der Layouterin, die viel<br />
Fingerspitzengefühl für das endgültige Layout<br />
verlangt.<br />
Während des Layoutprozesses sind noch<br />
Korrektur- und Änderungsschleifen vorgesehen,<br />
hier liest ein Korrektor die Artikel,<br />
prüft Rechtschreibung und Grammatik.<br />
Das »Einkleiden« der Beiträge in das<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«-spezifische Layout ist aber<br />
nur der Auftakt zur eigentlichen Arbeit in<br />
der Grafik. Denn die besteht nicht nur da -<br />
rin, die ausgewählten Beiträge und An -<br />
zeigen zu sammenzusetzen und einfach<br />
hintereinander weg anzuordnen: Denn der<br />
Inhalt der Beiträge kann noch so brillant<br />
sein – ganz wesentlich entscheidet die grafische<br />
Gestaltung darüber, wie die Ausgabe<br />
und ihre Inhalte vom Leser wahrgenommen<br />
werden und bei ihm ankommen. Oberstes<br />
Kraft »macht Druck«<br />
Gebot ist also, das Ganze elegant und,<br />
wichtiger noch, auf den ersten Blick übersichtlich<br />
und lesbar zu gestalten. Dafür<br />
braucht es eine Menge Erfahrung und viel<br />
Kreativität – beides Dinge, die das digiteam<br />
seit vielen Jahren in den »<strong>stahlmarkt</strong>« einbringt.<br />
Sind Anzeigen und Heft miteinander<br />
kombiniert, reicht digiteam seinen »Um -<br />
bruch« an Chefredakteurin, Anzeigenleiterin<br />
und -abwicklerin weiter. Jede prüft, ob<br />
Artikel bzw. Anzeigen korrekt im Layout<br />
realisiert sind – hier geht es noch um die<br />
Kosmetik und die Feststellung, ob Änderungen<br />
richtig eingearbeitet wurden. Vor allem<br />
die Anzeigenabwicklerin muss prüfen, ob<br />
alle Kundenwünsche wie Größe, Farben etc.<br />
erfüllt sind. Und zu guter Letzt wird der endgültige<br />
Heftumfang festgelegt – wer wird<br />
schon bei 75 1/3 Seiten aufhören.<br />
Das Druckereiunternehmen KRAFT.DRUCK<br />
bringt den »<strong>stahlmarkt</strong>« im wahrsten Sinn<br />
des Wortes aufs Blatt. Wie der »Druck<br />
gemacht« wird, können Sie in einem kurzen<br />
Video auf www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/crossmedia<br />
sehen. Per QR-Code<br />
gelangen Sie mit Ihrem Smartphone direkt zu dem Video.<br />
Ordnung ist das halbe Heft<br />
Damit in den vielen parallelen Arbeitsschritten<br />
nichts durcheinander kommt, ist im<br />
redaktionellen Alltag vor allem eines wichtig:<br />
Ordnung. Alles muss aufgeschrieben,<br />
no tiert, dokumentiert werden. Alles muss<br />
immer auch für Zweite und Dritte nachvollziehbar<br />
sein, damit sich keine Fehler wie<br />
eine falsche Bildunterschrift etc. einschleichen.<br />
Wichtigste Instanz hierbei ist die<br />
Sekretärin und »gute Seele« des »<strong>stahlmarkt</strong>«,<br />
Maria Jansen. Seit über 38 Jahren<br />
ist sie im Stahl-Zentrum beschäftigt und für<br />
den »<strong>stahlmarkt</strong>« hält sie seit gut 14 Jahren<br />
alle Unterlagen, Archive und Termine auf<br />
Vordermann. Frau Jansen kennt den »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
aus dem Eff-eff, sie kennt alles, weiß<br />
alles und weiß vor allem, wo alles ist.<br />
Ist dann die Reihenfolge des Heftes festgelegt,<br />
sind alle Beiträge layoutet, alle Kor-<br />
KRAFT.DRUCK fertigt den »<strong>stahlmarkt</strong>« im Offset-Verfahren auf einer<br />
MAN Roland 700.<br />
Am Ende des eigentlichen Druckens ist der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
vorerst ein ziemlich großer und schwerer Papierstapel.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
So entsteht der »<strong>stahlmarkt</strong>« K 115<br />
rekturen eingegeben, alles ge prüft und<br />
nochmal geprüft – dann werden die Daten<br />
zur Druckerei geschickt, an das Ettlinger<br />
Unternehmen KRAFT.DRUCK.<br />
Audio-Slideshow<br />
Nach dem Drucken wird die neue »<strong>stahlmarkt</strong>«-Ausgabe u. a. gefalzt.<br />
Zuletzt wird »Druck gemacht«<br />
Die Kraft Druck GmbH ist ein erfahrenes<br />
Medienunternehmen, das vom Verpackungsdruck<br />
über den Geschäftsbericht bis zum<br />
Zeitschriftendruck auf modernsten Ma schinen<br />
die gesamte Bandbreite an Druckerzeugnissen<br />
anbietet. Als Teil der familiengeführten<br />
KRAFT.GRUPPE, die neben einem Druckereiunternehmen<br />
auch eine Kommunikationsagentur<br />
und ein Unternehmen für digitale<br />
Publikationssysteme vereint, hat KRAFT.<br />
DRUCK ebenfalls jede Menge Erfahrung in<br />
der Medienproduktion und weiß, worauf es<br />
im Endprozess beim Zeitschriftenmachen vor<br />
allem ankommt: Qualität und Zuverlässigkeit.<br />
Es ist eine Bereicherung, dass bei Kraft einige<br />
Mitarbeiter für uns zuständig sind, die schon<br />
seit über einem Jahrzehnt unsere Zeitschrift<br />
kennen.<br />
Sind die Daten – das fertige Layout des<br />
neuen »<strong>stahlmarkt</strong>« – via Internet in Ettlingen<br />
angekommen und auf ihre Unversehrtheit<br />
geprüft worden, werden zuerst die Druckbögen<br />
am Computer erstellt. Damit die einzelnen<br />
Seiten des neuen »<strong>stahlmarkt</strong>« nach dem<br />
Falzen auch mit der richtigen Paginierung<br />
aufeinanderliegen, wird in diesem Prozessschritt<br />
ihre Reihenfolge festgelegt. Währenddessen<br />
wird auch in der Druckerei der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
ein letztes Mal Korrektur ge lesen.<br />
Nachdem die Bögen erstellt worden sind,<br />
ist alles bereit, um die Druckplatten herzustellen,<br />
die dann in die Druckmaschinen<br />
eingesetzt werden. Und da jeder Fehler, jede<br />
Änderung an den einmal erstellten Druckplatten<br />
ziemlich aufwendig und teuer wäre,<br />
wird auch hier nochmal eine Sicherheitsschleife<br />
eingebaut. Von der Druckerei wird<br />
aus den gerade zusammengestellten Seiten<br />
– dem Ausschießen – der sogenannte Plot,<br />
d. h. ein prinzipiell fix und fertiger »Prototyp«<br />
der neuen »<strong>stahlmarkt</strong>«-Ausgabe, hergestellt<br />
und mitsamt der Korrekturen des<br />
Druckereilektors an die Redaktion zurückgeschickt.<br />
Erst nach dessen Freigabe werden<br />
dann die Druckplatten erzeugt und das Heft<br />
schließlich im Offset-Druckverfahren auf<br />
einer MAN Roland 700 gedruckt.<br />
Nach dem Druck müssen die fertigen Bögen,<br />
die je 16 »<strong>stahlmarkt</strong>«-Seiten enthalten,<br />
noch einige Zeit trocknen, bevor sie gefalzt<br />
und beschnitten werden können. Danach<br />
werden die gefalzten Bogen zusammengetragen,<br />
mit dem Umschlag verklebt und auf<br />
das Endformat beschnitten. Und nun ist es<br />
soweit: Der neue »<strong>stahlmarkt</strong>« hat das Licht<br />
der Welt erblickt.<br />
Ein letzter Arbeitsschritt fehlt noch, denn<br />
schließlich liegt das Heft ja noch in der Druckerei<br />
und nicht auf den Tischen unserer<br />
Leser. Die Hefte müssen schließlich – und<br />
auch das übernimmt KRAFT.DRUCK – adressiert,<br />
etikettiert und an das Versandunternehmen<br />
übergeben werden. Dann erst, am<br />
Ende dieser vielen kleinen und großen<br />
Arbeitsschritte, ist das Heft fertig und auf<br />
dem Weg zu Ihnen.<br />
<br />
(sm 111002659) K<br />
GT Trendhouse »inszeniert Papier«<br />
Die »<strong>stahlmarkt</strong>«-Redaktion nutzt auch die Möglichkeiten<br />
des Internet, um Ihnen einen Mehrwert<br />
an Inhalten zu bieten: So finden Sie z. B. unter<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/crossmedia bzw.<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/60-Jahre eine<br />
Audio-Slideshow zu dem Beitrag »Das gesamte<br />
Repertoire an Freiformschmiedestücken«, einem<br />
Porträt des Schmiedespezialisten Dirostahl, das<br />
anlässlich des 60-jährigen Bestehens unseres<br />
Magazins im »<strong>stahlmarkt</strong>« 09.2011 erschienen ist.<br />
Printmedien wirken nicht nur durch ihren<br />
Inhalt. Sie hinterlassen auch beim In-die-<br />
Hand-nehmen einen wahrnehmbaren Eindruck.<br />
GT Trendhouse, Spezialist für hochveredelte<br />
Printprodukte, verleiht »ge -<br />
druckter Kommunikation« ein außergewöhnliches<br />
Erscheinungsbild (mehr dazu im »<strong>stahlmarkt</strong>« 6.2011, S.12/13, und auf unserer Jubiläumswebseite<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/60 Jahre). Wie das Druckunternehmen die Umschlagseiten<br />
des »<strong>stahlmarkt</strong>« optisch und haptisch veredelt, zeigen wir Ihnen in einem kurzen Video auf www.<br />
<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/crossmedia. Per QR-Code gelangen Sie direkt zum Video.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
116 K So entsteht der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
Die Kunst, Aufmerksamkeit zu erzielen –<br />
wann Anzeigen wirken<br />
von Andrea Ferkinghoff*)<br />
Düsseldorf/Würzburg. Ein Statement aus den Anfangszeiten der<br />
Werbung stellte seinerzeit fest, dass die Hälfte aller Werbeausgaben<br />
vergeblich sei. Damals war es noch offen, welche Hälfte fehlinvestiert<br />
wurde. Heute ist das anders, denn Instrumente der Werbewirkungsforschung<br />
liefern dazu Antworten.<br />
WW K Speziell für die Bewertung von Anzeigen<br />
nutzt die Marktforschung den klassischen<br />
Anzeigencopytest. Mit dieser Methode<br />
wird sowohl die Erinnerung als auch die<br />
Wiedererkennung und Nachhaltigkeit in der<br />
Wahrnehmung von Anzeigen ermittelt.<br />
Gemeinsam mit der Technologieagentur<br />
ProTEC Marketing ging der »<strong>stahlmarkt</strong>« in<br />
seinem Jubiläumsjahr mit Heft 5.2011 diesen<br />
Fragen auf den Grund. Ziel war es, relative<br />
Stärken und Schwächen von Anzeigenmotiven<br />
dieser Ausgabe im Auftrag der<br />
Kunden zu identifizieren und zu diagnostizieren.<br />
Erfolgreiche Anzeigen finden<br />
Aufmerksamkeit und Interesse<br />
Es gibt zwar keine universell anwendbare<br />
Werbeformel, doch umfassende Forschungserfahrung<br />
ermöglicht es, eine ganze Reihe<br />
generalisierende Erkenntnisse zur Wirkungsweise<br />
von Anzeigen zu gewinnen. Studienergebnisse<br />
aus dem Datenfundus von Pro-<br />
TEC Marketing zeigen z. B., dass in einer<br />
ersten Phase der Anzeigenwahrnehmung<br />
Bilder die Vorherrschaft haben.<br />
Der Erfolg eines Bildes ist abhängig von<br />
der Stärke seiner emotionalen Ausprägung.<br />
Motive, denen es nicht gelingt, in kürzester<br />
Zeit die Aufmerksamkeit des Betrachters auf<br />
sich zu ziehen, haben kaum noch die Chance,<br />
den Leser für sich zu gewinnen.<br />
Die wirksamsten optischen Schlüsselreize,<br />
sogenannte »Key Visuals«, sind erfahrungsgemäß<br />
Gesichter, aber auch die angebotenen<br />
Produkte selbst.<br />
Doch Vorsicht: Emotionen alleine reichen<br />
nicht aus, um dauerhaft eine zuverlässige<br />
Andrea Ferkinghoff<br />
Markenbotschaft aufzubauen. Der Erfolg<br />
liegt in der geschlossenen Inszenierung von<br />
Bild, Slogan bzw. Claim und Text. Bilder sind<br />
zwar häufig ein guter Eyecatcher, Texte<br />
dagegen sind stärker in der Lage zu differenzieren<br />
und zum Aufbau einer nachhaltigen<br />
Erinnerung beizutragen. Sie dienen<br />
dazu, Aufmerksamkeit zu halten, sie zu verlängern<br />
und zu vertiefen. Sie können Position<br />
beziehen und dem Leser Klarheit über<br />
das jeweilige Angebot bieten.<br />
In der Kombination von Bild und Text werden<br />
in der Praxis jedoch die meisten Fehler<br />
gemacht. So findet z. B. durch ein fehlendes<br />
Bild 1: Beachtungswerte der getesteten Anzeigen<br />
Bild 2: Werte zum Anzeigenprofil<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
77%<br />
22%<br />
Anzeige<br />
beachtet<br />
71%<br />
58,7% 57,3%<br />
9%<br />
Abbildungen<br />
angesehen<br />
55%<br />
31,3%<br />
15%<br />
Firmennamen/<br />
Logo bemerkt<br />
29%<br />
20,7%<br />
Kontaktdaten<br />
aufgefallen<br />
38%<br />
5% 7%<br />
27,3%<br />
Mind. 1/2 vom<br />
Text gelesen<br />
51%<br />
38,7%<br />
4%<br />
Überschrift<br />
gelesen<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
51%<br />
35,3%<br />
9%<br />
Einprägsamkeit<br />
der Marke<br />
74%<br />
49,3%<br />
33%<br />
Ist optisch<br />
gut gestaltet<br />
55%<br />
36,7%<br />
28%<br />
Macht neugierig<br />
auf<br />
mehr Info<br />
81%<br />
69,3%<br />
33%<br />
Ist verständlich<br />
67%<br />
41,3%<br />
26%<br />
Wirkt<br />
sympathisch<br />
(111002844/1)<br />
Quelle: ProTEC<br />
(111002844/2)<br />
Quelle: ProTEC<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
So entsteht der »<strong>stahlmarkt</strong>« K 117<br />
Zusammenspiel von Claim und Key Visual<br />
die gewünschte Wahrnehmung nicht statt.<br />
Oft werden Texte in die Blickdynamik der<br />
Anzeige nicht integriert oder die Lesbarkeit<br />
von optischen Handlungsimpulsen (Telefonnummer<br />
oder Internetadresse) ist durch zu<br />
kleine Schriftgrößen erschwert.<br />
Das zeigt sich auch in den Ergebnissen der<br />
getesteten Anzeigen der »<strong>stahlmarkt</strong>«-Ausgabe<br />
5.2011. So macht Bild 1 deutlich,<br />
dass mit Blick auf den erzielten Mittelwert<br />
(blau hinterlegt) in puncto »Anzeige be -<br />
achtet« und »Abbildung angesehen« fast<br />
gleich hohe Ausprägungen erzielt wurden.<br />
Wahrnehmung und Key Visiual spielen also<br />
eng zusammen. An dritter Stelle folgt die<br />
Überschrift, die mit der Abbildung eine Einheit<br />
bilden sollte. Dass das mal besser oder<br />
auch schlechter gelingt, zeigen die jeweils<br />
abweichenden Werte. Durchweg schwach<br />
ausgeprägt ist die Wahrnehmung der Kontaktdaten<br />
und damit verbundener Handlungsaufforderungen.<br />
Blickt man weiterhin auf die Bewertung<br />
der jeweiligen Anzeigenprofile, Bild 2, zeigt<br />
sich, dass Verständlichkeit und gute optische<br />
Gestaltung von den Betrachtern am<br />
stärksten goutiert werden. Am schwächsten<br />
ausgeprägt sind das Einprägen der Marke<br />
und der Wunsch nach weiterführenden<br />
Infor mationen.<br />
Alle Teilnehmer des »<strong>stahlmarkt</strong>«-Copytests<br />
erhalten neben den hier dargestellten<br />
Werten weiterführende individuelle Auswertungen<br />
und Analysen zu ihren getesteten<br />
Motiven.<br />
Insgesamt lässt sich sagen, dass Anzeigencopytests<br />
zuverlässige Erkenntnisse über<br />
die Beachtung und Durchsetzungsfähigkeit<br />
einer Anzeige, über ihre Akzeptanz in der<br />
Zielgruppe und über die Wirkung von Anzeigendetails<br />
liefern. Die Ergebnisse versetzen<br />
Werbeverantwortliche in den Unternehmen<br />
in die Lage, Anzeigenkampagnen nicht<br />
mehr nur rein nach dem hausinternen<br />
Bauchgefühl zu bewerten. (sm 111002844) K<br />
* ) Die Autorin Andrea Ferkinghoff ist Inhaberin der Technologieagentur<br />
ProTEC Marketing. Basierend auf langjährigen Medienund<br />
Marketingerfahrungen berät das Unternehmen Technologiebranchen<br />
in Themenbereichen wie Marktforschung, Media und<br />
Public Relations.<br />
«<br />
Kontakt<br />
ProTEC Marketing<br />
Würzburger Straße 23<br />
97230 Würzburg/Estenfeld<br />
Tel. +49 9305 98885-21<br />
www.protec-marketing.de<br />
Haftschichten aus<br />
Kupfer umweltfreundlich<br />
Aufgebracht<br />
Frankfurt. Mit dem innovativen Verfahren<br />
Gardobond ® CU 7600 und Gardobond ® CU 7602<br />
des Unternehmens Chemetall werden hochwertige<br />
Kupferschichten stromlos und umweltfreundlich<br />
auf die Werkstoffe Eisen, Stahl, Zink<br />
oder Zinkdruckguss appliziert. Der bei Raumtemperatur<br />
durchgeführte Prozess erzeugt einen<br />
exzellenten Haftgrund und ermöglicht damit eine<br />
Weiterverarbeitung in der galvanischen Be -<br />
schichtungstechnik für dekorative und funktionelle<br />
Zwecke. Gardobond ® CU ersetzt die bisher<br />
etablierten elektrolytischen Verfahren zur Ab -<br />
scheidung von Kupfer oder Nickel.<br />
Eine Haftschicht vermeidet bei der chemischen<br />
und galvanischen Abscheidung von Metallen den<br />
direkten Kontakt zwischen dem Werkstoff und<br />
dem galvanischen Elektrolyt. Als gängigste<br />
Methoden galten bisher das Vorverkupfern<br />
beziehungsweise Vorvernickeln. Diese Verfahren<br />
laufen prozesssicher, sind beherrschbar und<br />
haben sich aus diesem Grund weltweit etabliert.<br />
Sie sind jedoch energetisch sehr aufwendig und<br />
bergen eine Toxizitäts- oder Abwasserbehandlungsproblematik.<br />
Mit den Innovationen Gardobond CU 7600<br />
und Gardobond CU 7602 bietet das Unternehmen<br />
Chemetall dem Markt nun eine umweltfreundliche<br />
Alternative an. Die neuen Verfahren<br />
ermöglichen eine einfache Applikation von Haftschichten<br />
aus Kupfer auf Grundmaterialien wie<br />
Eisen, Zink und deren Legierungen. Dabei erfüllen<br />
die Produkte die steigenden Anforderungen<br />
des Markts: einfaches und sicheres Verfahren,<br />
effizienter und kostenoptimierter Prozess, Ressourcenschonung<br />
sowie hohe Qualität.<br />
Besonderer Wert wurde bei der Entwicklung<br />
der neuen Verfahren auf Umweltfreundlichkeit<br />
und unproblematische Abwasserbehandlung<br />
gelegt. Die Prozesse enthalten keine starken<br />
Komplexbildner und, außer Kupfer, keine<br />
Schwermetalle. Zudem sind sie frei von organischen<br />
oder anorganischen Stabilisierungsmitteln<br />
und verzichten auf Reduktionsmittel wie<br />
Formaldehyd, Hydrazin oder Hypophosphit.<br />
Gardobond CU 7600 und Gardobond CU 7602<br />
arbeiten bei Raumtemperatur und benötigen<br />
keine externen Stromquellen. Aufgrund der chemisch<br />
arbeitenden Verfahren können auch Hohlteile<br />
oder Werkstücke mit Hinterschnitten oder<br />
Bohrungen gleichmäßig mit einer annähernd<br />
konstanten Haftschicht versehen werden.<br />
www.chemetall.com<br />
/<br />
(sm 111002654) K<br />
WGM: Deutsche Wirtschaft<br />
kühlt LEICHT ab<br />
Berlin. Die konjunkturelle Dynamik der deutschen<br />
Wirtschaft hat im Verlauf des zweiten<br />
Quartals 2011 abgenommen. Dies zeigt die Entwicklung<br />
des Geschäftsklimaindexes des Wirtschaftsverbands<br />
Großhandel Metallhalbzeug e.V.<br />
(wgm). Der im Rahmen einer Umfrage im Handel<br />
mit Nicht-Eisen-Metallhalbzeug ermittelte Index<br />
ging zu Beginn des dritten Quartals erstmals seit<br />
zwei Jahren wieder zurück. Er liegt mit 116,4<br />
Punkten dennoch nur knapp unter seinem<br />
Höchstwert, den er Ende des ersten Quartals<br />
2011 erreicht hatte.<br />
Ausschlaggebend für den Rückgang des<br />
Ge samtindex sind sowohl die schlechtere Beurteilung<br />
der Geschäftslage als auch die pessimistischeren<br />
Erwartungen der Unternehmen.<br />
Ursächlich sind eine Reihe von Faktoren: So profitierte<br />
die Bauwirtschaft im ersten Quartal von<br />
Nachholeffekten. Von diesen Effekten gingen<br />
außerordentliche Nachfrageimpulse für die Ge -<br />
samtwirtschaft aus, die ausgelaufen sind.<br />
Darüber hinaus ist die Nachfrage der Weltwirtschaft<br />
im Vergleich zum ersten Quartal 2011<br />
etwas zurückgegangen. Die Lieferungen metallischer<br />
Produktionsinputs (NE-Metallhalbzeug)<br />
in die Exportindustrie und deren Zulieferer ging<br />
folglich etwas zurück. Zum Tragen kommt ferner<br />
der Lagerzyklus. Industrie und Handel haben ihre<br />
Bestände aufgrund sinkender Preise und Lieferzeiten<br />
für NE-Metallhalbzeug abgebaut.<br />
Die Branche geht dennoch davon aus, dass<br />
sich die Konjunktur in den kommenden Monaten<br />
stabil entwickeln wird. Wachstumsraten wie zu<br />
Beginn des laufenden Jahres werden aber nicht<br />
mehr erreicht, heißt es.<br />
/www.wgm-berlin.de<br />
<br />
(sm 110902509) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
118 K Fachmedien<br />
Fachmedien<br />
Einfach bestellen im Stahleisen-Buchshop<br />
bei Annette Engels, Tel. +49 211 6707-561<br />
annette.engels@stahleisen.de<br />
WW Späth, Lothar (Hrsg.): Top 100: Die 100<br />
erfolgreichsten Unternehmen im Mittelstand.<br />
Redline Verlag, München 2011, 180 S., Taschenbuch,<br />
ISBN 978-3-86881-307-4, 19,99 €.<br />
WW Neun, Winfried (Hrsg.): Warum es uns<br />
so schwer fällt, das Richtige zu tun. Die<br />
Psychologie der Entscheidungen.<br />
BusinessVillage GmbH - Verlag für die Wirtschaft, Göttingen<br />
2011, 208 Seiten, ISBN: 978-386980-11-24, 24,80 €.<br />
WW Fachkenntnisse Zerspanungsmechaniker<br />
nach Lernfeldern<br />
Verlag Handwerk und Technik, Hamburg 2011, 608 S.,<br />
Hardcover 19x26 cm, ISBN 978-3-582-0 3020 -7, 41,80 €.<br />
Ende Juni zeichnete Lothar Späth die 100<br />
innovativsten deutschen Mittelständler mit<br />
dem Gütesiegel »Top 100« aus. Jetzt hat er<br />
ein gleichnamiges Buch herausgegeben.<br />
Gemeinsam haben die Preisträger im vergangenen<br />
Jahr einen Gesamtumsatz von<br />
11,2 Mrd. € erwirtschaftet. 88 der 100 ausgezeichneten<br />
Firmen sind in den vergangenen<br />
drei Jahren schneller gewachsen als der<br />
Branchendurchschnitt – und das im Mittel<br />
um rd. 16 %.<br />
Das Buch stellt die Top 100 vor, Fachbeiträge<br />
zahlreicher namhafter Autoren runden<br />
das Werk ab. Beispielsweise werden die<br />
Innovationsgeheimnisse von Apple-Guru<br />
Steve Jobs verraten. Die Namen der 100<br />
Betriebe findet man auch auf der Website<br />
www.top100.de.<br />
(sm 111002484) K<br />
Wir sind Meister darin, sehenden Auges ins<br />
Verderben zu laufen und im Nachhinein<br />
plausible Begründungen für falsche Entscheidungen<br />
zu finden. Der Allensbacher<br />
Wirtschaftspsychologe Winfried Neun analysiert<br />
in seinem neuen Buch die Psychologie<br />
der Entscheidungen und zeigt, wie wir die<br />
seit grauer Vorzeit antrainierten Verhaltensmuster<br />
überwinden.<br />
Ein Grund für dieses Verhalten ist, dass<br />
wir nicht von Wahrnehmung und Erlerntem<br />
gesteuert werden, sondern davon, welche<br />
Eigenschaften uns dominieren. Sie beeinflussen<br />
unser Verhalten, wie wir die Faktenlage<br />
bewerten und Entscheidungen treffen.<br />
Unser Wille ist viel weniger frei, als wir uns<br />
selbst zugestehen möchten. In einer Reise<br />
durch unsere Evolution, unsere Emotionen<br />
und unser Gehirn erkennen wir, warum wir<br />
so unzulänglich sind und was wir dagegen<br />
tun können.<br />
(sm 111002530) K<br />
Das Werk beinhaltet die Lernfelder 5 bis 13<br />
für Zerspanungsmechaniker und Zerspanungsmechanikerinnen<br />
im zweiten bis vierten<br />
Ausbildungsjahr. Das Buch ist nach Lernfeldern<br />
gegliedert. Diese umfassen technologische,<br />
mathematische und zeichnerische<br />
bzw. kommunikative sowie fach englische<br />
Inhalte. Aktuelle Themen wie z. B. »5-Achs-<br />
Bearbeitung mit Fräsmaschinen« wurden<br />
ausführlich berücksichtigt.<br />
Gängige oder wichtige englische Fachbegriffe<br />
wurden in den deutschen Text integriert.<br />
Außerdem gibt es am Ende der Kapitel<br />
die Seite »Work With Words« und am Ende<br />
des Buches eine englisch-deutsche Vokabelliste.<br />
Eine Lernkontrolle wird durch im Text<br />
integrierte »Überlegen Sie!«-Auf gaben und<br />
zahlreiche Übungsaufgaben am Kapitelende<br />
ermöglicht.<br />
(sm 111002704) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Recht K 119<br />
Alles, was RECHT ist<br />
von Christoph Burgmer<br />
Christoph Burgmer<br />
Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />
40212 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 586777-0<br />
www.burgmer.com<br />
Mobbing<br />
Der Umstand, dass eine Persönlichkeitsrechtsverletzung<br />
im Betrieb oder Unternehmen<br />
»nicht ungewöhnlich« ist, ändert<br />
nichts an der Persönlichkeitsrechtsverletzung<br />
selbst.<br />
Bei der Beurteilung von Arbeitsergebnissen<br />
sollten Arbeitgeber einen möglichst sachlichen<br />
Wertungsmaßstab einsetzen. Beurteilungen,<br />
die zu persönlich sind, sollten dem<br />
Mitarbeiter gegenüber vermieden werden.<br />
Persönliche Bemerkungen können jedoch<br />
beispielsweise zum Inhalt eines Mitarbeitergesprächs<br />
gemacht werden. Kurz gesagt:<br />
Taktlosigkeiten werden nicht dadurch abgemildert,<br />
dass sie von einem taktlosen Menschen<br />
ausgesprochen werden.<br />
BAG, Urteil vom 28.10.2010 – 8 AZR 546/09<br />
Entschädigung wegen permanenter<br />
Videoüberwachung<br />
Bei permanenter Überwachung am Ar -<br />
beitsplatz durch eine Videokamera hat<br />
der Arbeitnehmer gegen den Arbeitgeber<br />
einen Schmerzensgeldanspruch wegen<br />
Verletzung seines allgemeinen Persönlichkeitsrechts.<br />
Ein Anspruch auf Geldentschädigung we gen<br />
Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts<br />
setzt nach der Rechtsprechung des<br />
BGH voraus, dass es sich um eine schwerwiegende<br />
Verletzung handelt und die Beeinträchtigung<br />
nicht in anderer Weise ausgeglichen<br />
werden kann.<br />
Für eine Entschädigung genügt die sichtbare<br />
Anbringung einer Videokamera. Es ist<br />
nicht notwendig, dass sie tatsächlich Aufnahmen<br />
erzeugt. Der Arbeitnehmer ist allein<br />
durch die diesbezügliche Ungewissheit<br />
einem ständigen Druck ausgesetzt. Im vorliegenden<br />
Fall war der Arbeitgeberin bereits<br />
durch ein zwei Jahre zuvor ergangenes<br />
Urteil bekannt, dass das Anbringen einer<br />
Überwachungskamera mit dem allgemeinen<br />
Persönlichkeitsrecht der Arbeitnehmer un -<br />
vereinbar ist. Dennoch hat die Beklagte die<br />
Kamera an ihrem Platz belassen. Die Persönlichkeitsrechte<br />
wurden also wiederholt und<br />
hartnäckig verletzt. Nach der Rechtsprechung<br />
ist es unverhältnismäßig, einen un -<br />
verdächtigen Arbeitnehmer einem Dauerüberwachungsdruck<br />
auszusetzen.<br />
Will der Arbeitgeber seine Geschäftsräume<br />
überwachen und ist eine Ausrichtung<br />
der Kamera ohne Erfassung von Arbeitsplätzen<br />
nicht möglich, müssen die betroffenen<br />
Arbeitnehmer ihr Einverständnis hierzu<br />
erklären. Der Arbeitgeber muss in einem<br />
Verfahren nachweisen, dass die Arbeitnehmer<br />
Kenntnis von der genauen Lage und<br />
Leistung der Videokamera hatten. Sie müssen<br />
wissen, welche Bilder entstehen und wie<br />
diese Bilder verwendet werden können.<br />
Ferner muss der Arbeitgeber ihre Einverständniserklärung<br />
vorlegen.<br />
LAG Hessen, Urteil vom 25.10.2010 – 7 Sa 1586/09<br />
Schadensersatz bei betrieblich<br />
veranlasstem Handeln<br />
Haftungserleichterungen für Arbeitnehmer<br />
sind auch bei »gröbster« Fahrlässigkeit<br />
nicht grundsätzlich ausgeschlossen.<br />
Eine vom Arbeitnehmer freiwillig abgeschlossene<br />
Privathaftpflichtversicherung<br />
beeinflusst die Haftungshöhe regelmäßig<br />
nicht.<br />
Im vorliegenden Fall hatte eine Reinigungskraft,<br />
die ein monatliches Bruttoentgelt von<br />
320 € erhielt, außerhalb der Arbeitszeit ein<br />
Hightechgerät, einen Magnetresonanztomografen<br />
(MRT), beschädigt. Bei dem Versuch<br />
den Alarmton auszuschalten, drückte sie<br />
statt auf den hierfür vorgesehenen Knopf<br />
»alarm silence« den Knopf »magnet stop«.<br />
Dadurch löste sie einen sogenannten MRT-<br />
Quench aus, der das elektromagnetische<br />
Feld des Geräts zusammenbrechen ließ. Die<br />
daraufhin notwendige Reparatur dauerte<br />
drei Werktage und kostete netto 30.800 €.<br />
Durch die Betriebsunterbrechung entstand<br />
weiter ein Nutzungs ausfallschaden in Höhe<br />
von 18.400 €. Die Arbeitnehmerin hatte im<br />
Vorfeld eine Privathaftpflichtversicherung<br />
abgeschlossen.<br />
Sie wurde verurteilt, Schadensersatz in<br />
Höhe von einem Bruttojahresgehalt (3.840 €)<br />
zu zahlen. Das BAG zog hierfür das von ihm<br />
entwickelte Haftungserleichterungsmodell<br />
heran. Im Zivilrecht muss der Schädiger bei<br />
jeder Art von Vorsatz und Fahrlässigkeit in<br />
voller Höhe haften. Im Arbeitsrecht hingegen<br />
werden hinsichtlich der jeweiligen Form der<br />
Fahrlässigkeit bezüglich der Haftungshöhe<br />
Abstriche gemacht. Das BAG unterscheidet<br />
zwischen leichter, mittlerer, grober und<br />
gröbster Fahrlässigkeit. Nach dem BAG ist<br />
auch bei gröbster Fahrlässigkeit eine Haftungserleichterung<br />
nicht grundsätzlich ausgeschlossen.<br />
Bereits eine Haftungsbeschränkung<br />
auf 12 Monatsgehälter stellt für die<br />
Beklagte eine sehr große finanzielle Belastung<br />
dar, weil bei »Mini-Jobs« regelmäßig<br />
der gesamte Verdienst zur Existenzerhaltung<br />
gebraucht wird.<br />
Eine private Haftpflichtversicherung des<br />
Arbeitnehmers, selbst wenn sie einstandspflichtig<br />
ist, ist im Rahmen der Gesamtabwägung<br />
nicht zu berücksichtigen. Dies ist<br />
nur anders, wenn zu Gunsten des schädigenden<br />
Arbeitnehmers eine gesetzlich vorgeschriebene<br />
Haftpflichtversicherung, wie<br />
beispielsweise eine Kfz-Haftpflichtversicherung,<br />
eingreift.<br />
BAG, Urteil vom 28.10.2010 – 8 AZR 418/09<br />
Unsere Seite »Alles was RECHT ist« informiert in loser<br />
Reihenfolge über Rechtsthemen.<br />
Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht greift an dieser Stelle<br />
aktuelle Themen und Urteile auf.<br />
Bei Rückfragen erreichen Sie ihn unter obiger Adresse.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
120 K StahlTermine<br />
Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />
3.-7.<strong>10.2011</strong><br />
Brünn<br />
MSV 2011 & Transport a Logistika Veletrhy Brno, a. s. +420 541 152 960<br />
www.bvv.cz/msv-de<br />
4.<strong>10.2011</strong><br />
Oberaula<br />
Seminar: »Vordimensionierung von Trapezund<br />
Kassettenprofilen«<br />
Industrieverband für Bausysteme<br />
im Metallleichtbau e.V. (IFBS)<br />
+49 211 91427-0<br />
www.ifbs.de<br />
6.<strong>10.2011</strong><br />
Berlin<br />
Wirtschaftskonferenz<br />
»Recht in Russland«<br />
Wegweiser Media & Conferences GmbH,<br />
Handels- und Wirtschaftsbüro der<br />
Botschaft der Russischen Föderation<br />
+49 30 284881-24<br />
www.wegweiser.de/downloads/recht-in-russland.pdf<br />
4.-7.<strong>10.2011</strong><br />
Stockholm<br />
10.-13.<strong>10.2011</strong><br />
Stuttgart<br />
Blech Nordic 2011 Mack Brooks Exhibitions +44 1727 814 400<br />
www.blechnordic.com<br />
30. MOTEK und 5. BONDexpo P.E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />
www.schall-messen.de<br />
11.-12.<strong>10.2011</strong><br />
Düsseldorf<br />
2-tägiges Seminar:<br />
Einführung in die Metallurgie von Stahl<br />
Stahlinstitut VDEh / Stahl-Akademie,<br />
BDSV e.V.<br />
+49 211 6707-454<br />
www.stahl-akademie.de<br />
13.<strong>10.2011</strong><br />
Düsseldorf<br />
Stahlmarkt –Jubiläumsveranstaltung<br />
»60 Jahre <strong>stahlmarkt</strong>«<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag,<br />
Düsseldorf<br />
+49 211 6707-538<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
17.-18.<strong>10.2011</strong><br />
London<br />
9 th Steel Success Strategies MetalBulletin Events +44 20 7779 7999<br />
www.metalbulletin.com/<br />
events/sss<br />
18.<strong>10.2011</strong><br />
Herford<br />
Neue Werkstoffe – Edelstahl Rostfrei<br />
Arbeitsgemeinschaft der Wirtschaft für<br />
berufliche Weiterbildung im Kreis Herford<br />
e.V. + Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />
+49 211 6707-835<br />
www.edelstahl-rostfrei.de<br />
18.<strong>10.2011</strong><br />
Stuttgart<br />
18.<strong>10.2011</strong><br />
Frankfurt/Main<br />
Verkauf Stahlhandel BDS AG +49 211 86497-0<br />
www.stahlhandel.com<br />
Dow Jones Energie-Dialog 2011 Dow Jones News GmbH +49 69 29725-164<br />
www.dowjones-events.de<br />
18.-20.<strong>10.2011</strong><br />
Berlin<br />
5. Deutscher Maschinenbau-Gipfel VDMA, VDW und die Fachzeitung<br />
Produktion<br />
+49 8191 125-872<br />
www.maschinenbau-gipfel.de<br />
18.-20.<strong>10.2011</strong><br />
Sosnowiec<br />
18.-20.<strong>10.2011</strong><br />
München<br />
SteelMET 2011 Expo Silesia +48 32 7887500<br />
www.steelmet.pl<br />
Materialica 2011 MunichExpo Veranstaltungs GmbH +49 89 322991-0<br />
www.materialica.de<br />
18.-21.<strong>10.2011</strong><br />
São Paulo<br />
Brazil Welding Show 2011<br />
DVS – Deutscher Verband für Schweißen<br />
und verwandte Verfahren e.V.<br />
+49 201 7244-0<br />
www.brazil-welding-show.com<br />
19.<strong>10.2011</strong><br />
Düsseldorf<br />
SBB Steel Focus Germany Steel Business Briefing +44 20 7626-0600<br />
www.sbb.com<br />
24.-25.<strong>10.2011</strong><br />
Regensburg<br />
OTTI-Seminar Lager<br />
optimieren<br />
Ostbayerisches Technologie-Transfer-<br />
Institut e.V.<br />
+49 941 29688-36<br />
www.otti.de<br />
24.-26.<strong>10.2011</strong><br />
Chicago<br />
5 th North American Steel Conference CRU Events +44 20 7903-2000<br />
www.nasteelconference.com<br />
25.-27.<strong>10.2011</strong><br />
Stuttgart<br />
parts2clean – 9. Internationale Leitmesse für<br />
industrielle Teile- und Oberflächenreinigung<br />
fairXperts GmbH +49 7025 8434-0<br />
www.fairXperts.de<br />
1.-5.11.2011<br />
Shanghai<br />
Metalworking and CNC Machine Tool Show 2011<br />
Shanghai World Expo (Group) Co., Ltd.<br />
Hannover Milano Fairs Shanghai Ltd.<br />
Deutsche Messe AG<br />
+49 511 89-31407<br />
www.metalworkingchina.com<br />
7.-8.11.2011<br />
Wernigerode<br />
7.-8.11.2011<br />
Biberach<br />
Seminar: Grobbleche BDS AG +49 211 86497-0<br />
www.stahlhandel.com<br />
Pipe & Tube World Conference 2011 International Tube Association +44 1926 834681<br />
www.itatube.org<br />
7.-11.11.2011<br />
Düsseldorf<br />
Technologieschulung: Bandsägen – spannen,<br />
richten, schärfen<br />
Vollmer Technologieschulung Sägewerk +49 7351 571-167<br />
www.vollmer-group.com<br />
8.11.2011<br />
Düsseldorf<br />
Schallschutz im Metallleichtbau<br />
Industrieverband für Bausysteme<br />
im Metallleichtbau e.V. (IFBS)<br />
+49 211 6707-0<br />
www.ifbs.de/seminare.php<br />
9.-10.11.2011<br />
Bonn<br />
Seminar: Nichtrostende Stähle BDS AG +49 211 86497-0<br />
www.stahlhandel.com<br />
10.11.2011<br />
Düsseldorf<br />
Stahl 2011<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
+49 211 6707-0<br />
www.stahl-online.de<br />
11.11.2011<br />
Bonn<br />
Seminar: Normung im Stahlhandel BDS AG +49 211 86497-0<br />
www.stahlhandel.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Veranstaltungen K 121<br />
L veranstaltungen<br />
parts2clean 2011<br />
Neuffen. Qualität und Zuverlässigkeit von<br />
Bauteilen hängen ebenso wie das Ergebnis von<br />
Folgeprozessen – z. B. Beschichtungen oder<br />
Lackierungen – entscheidend von der Sauberkeit<br />
der Werkstücke ab. Über die verschiedenen<br />
Methoden, die Sauberkeit gereinigter Teile und<br />
Oberflächen sowie die Reinigungsleistung von<br />
Bädern effizient und bedarfsgerecht zu kontrollieren,<br />
informiert die Messe parts2clean. Die<br />
interna tionale Leitmesse für industrielle Teileund<br />
Oberflächenreinigung findet vom 25. bis<br />
27. <strong>Oktober</strong> 2011 auf dem Messegelände<br />
Stuttgart statt.<br />
Für die Durchführung von Sauberkeitsanalysen<br />
nach dem Standardwerk der Automobilindustrie<br />
für die Kontrolle partikulärer Sauberkeitsspezifikationen,<br />
VDA 19, bzw. nach der<br />
internationalen Richtlinie ISO 16232, präsentieren<br />
die Aussteller der parts2clean verschiedene<br />
Systeme. Dazu zählen sogenannte Extraktionsmo<br />
dule, die für die unterschiedlichen Methoden<br />
der Partikelextraktion zum Einsatz kommen.<br />
Geht es um die anschließende Auswertung der<br />
im Filter zurückgehaltenen Partikel, reicht das<br />
Angebot von Laborwaagen für die gravimetrische<br />
Bestimmung über Partikelscanner und<br />
Lichtmikroskope bis hin zu Rasterelektronenmikroskopen<br />
und Mikrotomografen.<br />
Finden sich nach der Reinigung Rückstände<br />
von Bearbeitungsmedien auf der Oberfläche,<br />
können diese die Qualität von Folgeprozessen<br />
wie Beschichtungen, Lackierungen, Verklebungen,<br />
Härte- und Schweißprozesse beeinträchtigen.<br />
Um sie aufzuspüren, stehen ebenfalls<br />
unterschiedliche Testmethoden zur Verfügung<br />
– ebenso wie für die kontinuierliche<br />
Kontrolle der Reinigungsbäder. Das Angebot<br />
umfasst manuelle Messgeräte ebenso wie vollautomatische<br />
Systeme. Letztere ermitteln die<br />
aktuell vorhandene Reinigungskraft im laufenden<br />
Prozess und dosieren das Reinigungsmedium<br />
automatisch verbrauchsabhängig<br />
nach oder zeigen einen erforderlichen Badwechsel<br />
rechtzeitig an. Ergänzend zu den Ausstellerinformationen<br />
bietet das deutschsprachige<br />
Fachforum der parts2clean viel Knowhow<br />
zu den Themen Analyseverfahren und<br />
technische Sauberkeit.<br />
www.parts2clean.de<br />
<br />
(sm 111002695) K<br />
/<br />
Stainless Steel<br />
World Conference &<br />
Exhibition 2011<br />
Maastricht. Wohin wird sich die globale Edelstahl-Rostfrei-Branche<br />
entwickeln? Welche<br />
Gefahren drohen und welche Chancen eröffnen<br />
sich? Diese Fragen versucht die 7. Stainless Steel<br />
World Conference & Ex hibition zu beantworteten.<br />
Sie findet vom 29. November bis zum<br />
1. Dezember 2011 im Messe- und Kongresszentrum<br />
MECC in Maastricht statt und kombiniert<br />
Fachmesse mit Konferenz. Die Veranstaltung<br />
versteht sich als Plattform für die gesamte Branche<br />
– vom Stahlhersteller über das verarbeitende<br />
Unternehmen bis hin zum Händler und Endnutzer.<br />
Ingenieure, Wissenschaftler, Materialexperten,<br />
Einkäufer und Studenten – sie alle diskutieren<br />
über die Zukunft der Industrie, während sich<br />
gleichzeitig rd. 280 Unternehmen den Messegästen<br />
präsentieren. Veranstalter ist das Medienunternehmen<br />
KCI Publishing.<br />
Bei Stainless Steel World sichtet ein Komitee<br />
die eingegangenen Vortragsvorschläge und trifft<br />
eine Auswahl relevanter Beiträge. Vorsitzender<br />
dieser Lenkungsgruppe ist in diesem Jahr Jacko<br />
Aerts vom niederländischen Chemieunternehmen<br />
DSM. Er wird von einer Gruppe erfahrener<br />
Spezialisten aus aller Welt unterstützt. Das Komitee<br />
richtet den Fokus der Konferenz in diesem<br />
Jahr auf die Weiterentwicklung der Materialtechnologie<br />
sowie die Kompetenzsteigerung der<br />
Teilnehmer.<br />
Die Stainless Steel World Exhibition ist eine<br />
Leistungsschau der Edelstahl-Rostfrei-Branche:<br />
Im Rahmen der parallel zur Kon ferenz stattfindenden<br />
Ausstellung präsentieren sich mehr als<br />
280 Unternehmen den Messegästen. Erfahrene<br />
Mitarbeiter aus Technik und Verkauf erläutern<br />
den Besuchern ihre Produkte und Serviceleistungen.<br />
Die Aussteller schätzen vor allem das<br />
hohe Niveau der Fachbesucher.<br />
Ein weiterer, wichtiger Aspekt der Stainless<br />
Steel World Conference & Exhi bition 2011 ist das<br />
Netzwerken. Deshalb werden unterschiedliche<br />
Plattformen geboten, auf denen die Teilnehmer<br />
Kunden und Berater, Lieferanten und Kollegen in<br />
informeller Atmosphäre treffen können.<br />
/www.stainless-steel-world.net<br />
<br />
(sm 110501893) K<br />
Schriftlicher Lehrgang<br />
»Rohstoffe«<br />
Düsseldorf. Für viele Marktteilnehmer, die<br />
sich mit Rohstoffen beschäftigen, wird es zunehmend<br />
wichtiger, sich mit den Einflussfaktoren<br />
der Rohstoffpreise zu beschäftigen. Der schriftliche<br />
Euroforum-Lehrgang »Rohstoffe«, in dessen<br />
Verlauf vom 14. <strong>Oktober</strong> bis 16. De <br />
zember 2011 die Teilnehmer wöchentlich eine<br />
Lek tion zum Selbststudium erhalten, soll die<br />
Rohstoffstrategie des Teilnehmers optimieren.<br />
Im Rahmen dieses Lehrgangs wird erprobtes<br />
Anwenderwissen zur Verfügung gestellt, das im<br />
strategischen und operativen Geschäft direkt<br />
zum Einsatz gebracht werden kann. Der Lehrgang<br />
ist auch über iPad erhältlich.<br />
www.euroforum-verlag.de/<br />
rohstoffe<br />
(sm 110902489) K<br />
/<br />
Steel Success Strategies<br />
London. Die 9 th Steel Success Strategies Conference<br />
findet vom 17. bis 18. <strong>Oktober</strong> 2011 in<br />
London statt. Veranstalter ist Metal Bulletin<br />
Events. Die zweitägige Konferenz hat in diesem<br />
Jahr die beiden Schwerpunkte Umwelt und Lo -<br />
gistik. Es geht um die sogenannte »grüne«<br />
Gesetzgebung und außerdem um Unternehmen,<br />
die sich bemühen, neue und innovative Wege zu<br />
beschreiten, um ihre Effizienz zu steigern.<br />
www.metalbulletin.com/events/sss<br />
/<br />
(sm 111002822) K<br />
MATERIALICA Design +<br />
Technology Award 2011<br />
München. Zum neunten Mal vergibt die<br />
MunichExpo Veranstaltungs GmbH in diesem Jahr<br />
den MATERIALICA Design + Technology Award.<br />
Designer, Ingenieure und Produzenten aus den<br />
Kategorien Ma terial anwendung, Oberflächentechnik<br />
und Technologie haben ihre Beiträge eingereicht.<br />
Der Förderpreis »Student Award« ist mit<br />
1.500 € dotiert. Präsentiert werden die prämierten<br />
Beiträge bei der MATERIALICA-Design-<br />
Show vom 18. bis 20. <strong>Oktober</strong> 2011.<br />
www.materialicadesign.de<br />
<br />
(sm 110602050) K<br />
/<br />
Dow Jones<br />
Energie-Dialog 2011<br />
Frankfurt/Main. Der Atomausstieg und der<br />
rasante Ausbau der erneuerbaren Energien stellen<br />
die deutsche Wirtschaft vor neue Herausforderungen:<br />
Durch den plötzlichen Wegfall von<br />
umfangreichen Erzeugungskapazitäten besteht<br />
erstmals die reale Gefahr von gravierenden<br />
Netzausfällen, während andererseits steigende<br />
Stromkosten den industriellen Kern des Landes<br />
treffen könnten. Am 18. <strong>Oktober</strong> 2011 beschäf-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
122 K Veranstaltungen<br />
L veranstaltungen<br />
tigt sich der Dow Jones Energie-Dialog in Frankfurt<br />
u. a. mit folgenden Fragen: Welche Entwicklungen<br />
sind am Strommarkt zu erwarten und<br />
welche Auswirkungen haben Sie auf die Wirtschaft?<br />
Welche Auswirkungen hat die zunehmende<br />
Instabilität der Netze auf die Industrie?<br />
www.dowjones-events.de<br />
<br />
(sm 110802379) K<br />
/<br />
5. Deutscher<br />
Maschinenbau-Gipfel<br />
Berlin. Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau<br />
läuft auf Hochtouren. Die Auftragseingänge<br />
wachsen rekordverdächtig. Aber, wo stehen wir<br />
wirklich? Wo geht die Reise hin? Der diesjährige<br />
Maschinenbau-Gipfel, der vom 18. bis 19. Ok <br />
tober 2011 stattfindet, wird deshalb intensiver<br />
als je zuvor die weltweiten Chancen und Risiken<br />
der Branche erkunden. Hierzu laden der VDMA,<br />
der VDW und die Fachzeitung Produktion zum<br />
fünften Mal nach Berlin ein. Die Schlüsselthemen<br />
Umwelt und Energie stehen auf der Agenda des<br />
Maschinenbau-Gipfels ganz oben.<br />
www.maschinenbau-gipfel.de<br />
<br />
(sm 110802377) K<br />
/<br />
SBB Steel Focus<br />
Germany 2011<br />
London/Düsseldorf. Steel Business Briefing<br />
hat seinen Veranstaltungen die Konferenz »SBB<br />
Steel Focus Germany 2011« hinzugefügt. Sie<br />
findet am 19. <strong>Oktober</strong> 2011 in Düsseldorf statt.<br />
Im Fokus stehen deutsche und weltweite Markttrends.<br />
Spitzenkräfte der Industrie werden Chancen<br />
und Möglichkeiten erörtern und auch die<br />
zukünftige Preisentwicklung diskutieren. Zu den<br />
Sprechern gehören: Aresh Amir-Khosrovi, Stahlwerk<br />
Thüringen, Jürgen Nusser, EASSC, Eduardo<br />
Rodriguez-Priego, EMEA Consulting Services, Dr.<br />
Martin Theuringer, WV Stahl, Dr. Jörg Wehmann,<br />
Ilsenburger Grobblech GmbH und Roger Manser,<br />
SBB. Die Konferenz wird sowohl ins Englische als<br />
auch ins Deutsche übersetzt.<br />
www.steelbb.com/de/steelevents/<br />
focusgermany11/<br />
(sm 111002801) K<br />
/<br />
Materialica 2011<br />
München. Vom 18. bis 20. <strong>Oktober</strong> 2011<br />
findet in der Neuen Messe München in den Hallen<br />
A4, A5 und A6 die Materialica 2011, 14. Internationale<br />
Fachmesse für Werkstoffanwendungen,<br />
Oberflächen und Product Engineering,<br />
statt. Messeschwerpunkte sind Lightweight<br />
Design, Smart Materials und Processes. Die Veranstaltung<br />
wendet sich u. a. an Vertreter der<br />
Branchen Automotive, Aerospace, New Energy<br />
und E-Fahrzeuge.<br />
www.materialica.com<br />
/<br />
(sm 110902516) K<br />
Lager optimieren<br />
Regensburg. Im Rahmen des OTTI-Seminars<br />
»Lager optimieren«, das vom 24. bis 25. <strong>Oktober</strong><br />
2011 in Regensburg stattfindet, eröffnet<br />
Seminarleiter Rainer Weber einen umfassenden<br />
Einblick in das ABC der Produktions- und<br />
Beschaffungslogistik wie der Lagertechnik. Der<br />
REFA-Ingenieur zeigt anhand von praxisnahen<br />
Anwendungsbeispielen, wie Informations- und<br />
Materialfluss mit standardisierten Dispositions-,<br />
Beschaffungs- und Anliefermodellen im Lager<br />
verbessert und weiter entwickelt werden. Es<br />
geht um umsetzbare Methoden, Werkzeuge und<br />
praktische Tipps, wie Lager effizienter gestaltet,<br />
geführt und eingerichtet werden können.<br />
www.otti.de<br />
/<br />
(sm 111002646) K<br />
5 th North American Steel<br />
Conference<br />
Chicago. Vom 24. bis 26. <strong>Oktober</strong> 2011 wird<br />
der britische Messe- und Kongressveranstalter<br />
CRU in Chicago die »5 th North American Steel<br />
Conference« veranstalten. Diese Konferenz wird<br />
zum wiederholten Mal die Endabnehmer, die<br />
Stahlverwender, die Hüttenwerke, Service-Center<br />
und Finanzexperten unter einem Dach zusammenbringen.<br />
Die Veranstaltung liefert den Teilnehmern<br />
die einmalige Gelegenheit, sich zu<br />
treffen und den erfahrenen Vertretern der Unternehmen,<br />
die im nordamerikanischen Stahlgeschäft<br />
sind, zuzuhören. 2010 hatte CRU über 250<br />
Teilnehmer gezählt – in diesem Jahr werden noch<br />
mehr erwartet.<br />
www.crugroup.com<br />
<br />
(sm 110802353) K<br />
/<br />
Metal Working &<br />
CNC Machine Tool Show<br />
Shanghai. Die Metal Working & CNC Machine<br />
Tool Show MWCS2011 wird vom 1. bis 5. No <br />
vember 2011 in Shanghai stattfinden. Man<br />
rechnet damit, dass über 50.000 m 2 Standfläche<br />
belegt werden, was einem Zuwachs von mehr als<br />
25 % gegenüber der Veranstaltung MWCS2010<br />
entspräche. Es werden rd. 110.000 Besucher aus<br />
aller Welt erwartet. Die Aussteller werden ihre<br />
Neuheiten und Serviceleistungen sowie die neuesten<br />
Technologien auf der MWCS zeigen und<br />
die Gelegenheit zu einem regen Gedanken- und<br />
Erfahrungsaustausch nutzen. Dutzende von<br />
Fachforen und Arbeitskreisen runden das Angebot<br />
der Messe ab.<br />
www.metalworkingchina.com<br />
<br />
(sm 110602062) K<br />
/<br />
Bandsägen – spannen,<br />
richten, schärfen<br />
Biberach. Die Vollmer-Technologieschulung<br />
Sägewerk vermittelt Grundlagen rund um die<br />
richtige Behandlung und Instandsetzung verschiedener<br />
Sägetypen mit Schwerpunkt auf der<br />
Bandsäge. Die Schulung findet vom 7. bis 11.<br />
November 2011 im Technologie- und Dienstleistungszentrum<br />
(TDZ) von Vollmer in Biberach<br />
statt. Hier steht ein umfangreicher Maschinenpark<br />
sowohl mit Vollmer-Schärfmaschinen als<br />
auch mit Maschinen anderer Hersteller für die<br />
Teilnehmer zur Verfügung. Die Technologieschulung<br />
gibt einen Überblick über Markt und<br />
Maschinen der Sägewerksindustrie.<br />
Interessierte Teilnehmer können<br />
sich jetzt anmelden unter<br />
Tel. +49 7351 571-167<br />
(sm 111002744) K<br />
/<br />
Ferro-Alloys-Konferenz<br />
London/Berlin. Die 27 th International Ferroalloys<br />
Conference findet vom 13. bis 15. No <br />
vember in Berlin statt. Diese Konferenz wird sich<br />
umfassend mit allen für die Branche relevanten<br />
Themen beschäftigen. In parallel stattfindenden<br />
Seminaren, die einzelnen Werkstoffen gewidmet<br />
sind, werden die interessierten Besucher eingehend<br />
über den Handel, die Produktion und die<br />
Verwendung dieser Werkstoffe informiert. Veranstalter<br />
ist Metal Bulletin Events.<br />
www.metalbulletin.com/events/fa<br />
/<br />
(sm 111002823) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
Personalien K 123<br />
VIP-Seite<br />
Heinz Kriwet 80 Jahre<br />
WW Am 2. November 2011 vollendet Dr. rer.<br />
pol. Heinz Kriwet, bis zum vergangenen<br />
Jahr Mitglied des Aufsichtsrates von<br />
Thyssen Krupp, sein 80. Lebensjahr.<br />
Geboren in Bochum, absolvierte Kriwet<br />
nach dem Abitur zunächst eine kaufmännische<br />
Lehre bei den Stahlwerken Bochum,<br />
bevor er sich dem volks- und betriebswirtschaftlichen<br />
Studium in Köln und Freiburg<br />
widmete. Bereits mit 15 Jahren war er sich<br />
sicher, mit 40 Jahren Minister oder im Vorstand<br />
eines Stahlunternehmens zu sein.<br />
Im Anschluss an das Studium folgte eine<br />
zweijährige Trainee-Ausbildung in der heutigen<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf.<br />
1962 begann Kriwet als Vorstandsassistent<br />
im Verkauf beim Hüttenwerk<br />
Rheinhausen. Sechs Jahre später übernahm<br />
er den Edelstahlverkauf der Fried. Krupp<br />
Hüttenwerke AG in Bochum, wo er seine<br />
jugendlichen Versprechungen wahr machte:<br />
Im Alter von 38 Jahren wurde er dort zum<br />
Vorstand ernannt.<br />
1973 wechselte Kriwet in den Vorstand<br />
der damaligen August Thyssen-Hütte AG<br />
und leitete den Verkauf. Bei der Gründung<br />
der Thyssen Stahl AG im Jahr 1983 wurde<br />
er deren Vorstandsvorsitzender. Es gelang<br />
ihm, trotz eines schwierigen Um feldes von<br />
Überkapazitäten und Subven tionen die<br />
Wettbewerbsfähigkeit seines Unternehmens<br />
zu sichern.<br />
1991 berief der Aufsichtsrat Kriwet zum<br />
Vorstandsvorsitzenden der Thyssen AG.<br />
Nach fünf Jahren wechselte er in den Aufsichtsrat<br />
und übernahm den Vorsitz. Eine<br />
weitere Belastungsprobe folgte 1997/98<br />
mit der Fusion der Konzerne Thyssen und<br />
Krupp: Weil er die Kulturen beider Traditionsunternehmen<br />
gut kannte, konnte er in<br />
einem rd. zwei Jahre andauernden Verhandlungsmarathon<br />
eine sorgfältig austarierte<br />
Machtbalance der beiden Altgesellschaften<br />
herstellen. Von 2001 bis 2010 war er einflussreiches<br />
Aufsichtsratsmitglied bei<br />
ThyssenKrupp.<br />
Der ehrenamtlichen Gemeinschaftsarbeit<br />
hat sich Kriwet immer besonders verpflichtet<br />
gefühlt: So war er von 1973 für zwei<br />
Jahre Vorsitzender der Walzstahl-Vereinigung<br />
und von 1969 bis 1996 Vorstandsmitglied<br />
der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Dort<br />
übernahm er dann von 1984 bis 1988 den<br />
Vorsitz.<br />
Ein weiterer Höhepunkt folgte 1993: Der<br />
Board des International Iron and Steel Institute<br />
(heute World Steel Association) wählte<br />
ihn zum obersten Vertreter der Weltstahlindustrie.<br />
Kurze Zeit vorher er nannte ihn der<br />
VDEh zum Ehrenmitglied. Zudem wurde ihm<br />
im Jahr 1997 das Große Bundesverdienstkreuz<br />
verliehen.<br />
Kriwet vermittelt auch in der größten<br />
Hektik stets den Eindruck von Gelassenheit<br />
und prägte sein unternehmerisches Handeln<br />
durch ethische Grundsätze. Geradlinigkeit,<br />
Bodenständigkeit und Bescheidenheit sind<br />
seine hervorstechendsten Eigenschaften.<br />
Der Naturliebhaber spielt Golf, geht zur<br />
Jagd und wandert gerne mit seiner Frau.<br />
Außerdem hat er ein großes Interesse für<br />
das Theater und Konzerte. (todi)<br />
<br />
(sm 111002792) K<br />
Eckhardt Friedrich verstorben<br />
WW Am 22. August 2011 ist Eckhardt<br />
Friedrich (71) nach schwerer Krankheit verstorben.<br />
Er war von 1994 bis zu seinem<br />
Ruhestand Ende 2005 Abteilungsdirektor<br />
für den Be reich Flacherzeugnisse in der<br />
Walzstahl-Vereinigung, die zwischenzeitlich<br />
in der Wirtschaftsvereinigung Stahl aufgegangen<br />
ist. Er war im Juni 1973 als Ge <br />
schäftsführer der Fachgruppe Verzinktes<br />
Blech in die Walzstahl-Vereinigung eingetreten<br />
und wurde zusätzlich im Februar 1983<br />
in die Ge schäftsführung des Deutschen<br />
Verzinkerei-Verbandes berufen. Ein Schwerpunkt<br />
in diesen Jahren war die Marktentwicklung<br />
und Markteinführung neuer oberflächenveredelter<br />
Stahlsorten von den rudimentären<br />
Anfängen bis zu der heutigen<br />
Situation, in der diese Produkte ein wesentlicher<br />
Bestandteil der Wertschöpfungstiefe<br />
moderner Stahlunternehmen sind. Davor<br />
hatte E. Friedrich ab April 1961 verschiedene<br />
Funktionen im Vertriebs- und Direktionsbereich<br />
von Thyssen Industrie und der<br />
August Thyssen-Hütte inne. Er konnte im<br />
Jahre 2001 sein 40-jähriges Berufsjubiläum<br />
feiern. Nicht zuletzt durch seine intensive<br />
Mitarbeit auf europäischer und internationaler<br />
Ebene, zum Beispiel im Rahmen von<br />
Eurofer und ECCA (European Coil Coating<br />
Association), war er als Fachmann über die<br />
Grenzen Deutschlands hinaus anerkannt<br />
und beliebt. <br />
(sm 111002805) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
124 K Personalien<br />
VIP-Seite<br />
Umbesetzung im Vorstand der<br />
ThyssenKrupp Steel Europe AG<br />
WW Der Aufsichtsrat der ThyssenKrupp Steel<br />
Europe AG hat in seiner Sitzung am 10.<br />
August 2011 über einige Personalien entschieden,<br />
die notwendig wurden, weil Dr.<br />
Ulrich Jaroni 2012 aus dem Vorstand ausscheiden<br />
und in den Ruhestand eintreten<br />
wird. Dr. Jaroni war im April 2002 zum Vorstand<br />
berufen worden und verantwortet seit<br />
Juli 2009 das Gesamtressort »Produktion«.<br />
Wegen der zunehmenden Komplexität der<br />
Aufgaben und Projekte, die mit dem strategischen<br />
Ziel »Best in Class« anstehen, wird<br />
das bisherige Vorstandsressort »Produktion«<br />
in die Ressorts »Metallurgie« sowie »Walzen<br />
und Veredeln« geteilt.<br />
Dr. Herbert Eichelkraut, zurzeit Mitglied<br />
des Vorstandes der Business Area Steel<br />
Americas sowie bei ThyssenKrupp CSA in<br />
Brasilien CEO und verantwortlich für das<br />
Ressort Produktion (COO), wird zum 1. Ja <br />
nuar 2012 in den Vorstand der Thyssen<br />
Krupp Steel Europe AG eintreten und das<br />
Ressort »Metallurgie« verantworten. Dr.<br />
Heribert Fischer, bisher Leiter des Direktionsbereiches<br />
»Walzen und Veredeln Duisburg«,<br />
wird zum 1. <strong>Oktober</strong> 2011 das Vorstandsressort<br />
»Walzen und Veredeln« übernehmen.<br />
In dieser Ressortverantwortung<br />
wird nun auch der Direktionsbereich »Forschung<br />
und Entwicklung« liegen.<br />
Peter Urban, der im Vorstand der Thyssen<br />
Krupp Steel Europe AG für das Ressort<br />
»Finanzen« verantwortlich zeichnet, übernimmt<br />
nach Aufsichtsratsbeschluss ab sofort<br />
zusätzlich in Personalunion die Vorstandsfunktion<br />
»Controlling« in der Business Area<br />
Steel Americas. Das Ressort war vakant<br />
geworden, weil Vorgänger Reinhard Florey in<br />
den Vorstand der Business Area Stainless<br />
Global gewechselt ist. (sm 111002692) K<br />
Thyssen beruft<br />
Stainless- Vorstand<br />
WW Essen. ThyssenKrupps Edelstahltochter<br />
Stainless hat zum 1. September 2011 mit<br />
Frank Brüggestrat einen neuen Personalvorstand.<br />
Brüggestrat war im Konzern zu <br />
letzt in gleicher Position bei der Werftentochter<br />
Marine Systems tätig. Damit ist laut<br />
»Börsen-Zeitung« die Führungsmannschaft<br />
mit einem neuen vierköpfigen Vorstand<br />
»komplett neu geordnet«. (sm 111002753) K<br />
WW Neuer Pressesprecher der Salzgitter AG<br />
sowie Leiter der Konzernkommunikation ist<br />
seit 1. September 2011 Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />
Bernhard Kleinermann. Kleinermann<br />
hat damit die Nachfolge von Bernd<br />
Gersdorff angetreten, der ihm bis zu seinem<br />
Eintritt in den Ruhestand am 31. Dezember<br />
2011 unterstützend zur Seite stehen wird.<br />
B. Kleinermann ist derzeit für die Kapitalmarktkommunikation<br />
sowie das externe<br />
Finanzreporting zuständig und übernimmt<br />
die neuen Funktionen zusätzlich zu seinen<br />
bisherigen Aufgaben. (sm 111002758) K<br />
WW Der Aufsichtsrat der Deutschen Edelstahlwerke<br />
GmbH hat mit Wirkung zum 1. September<br />
2011 Burkhard Hartmann zum<br />
Arbeits direktor der Deutschen Edelstahlwerke<br />
bestellt. Er leitet zukünftig das Ressort Personal.<br />
Dazu gehören auch die Bereiche Personal-Grundsatzfragen<br />
sowie Arbeitsschutz,<br />
Werkssicherheit und Ideen management.<br />
Zusätzlich übernimmt er ge meinsam mit Ute<br />
Dreher die Geschäftsführung der Deutschen<br />
Edelstahlwerke Karrierewerkstatt GmbH,<br />
einem Tochterunternehmen der Deutschen<br />
Edelstahlwerke.<br />
Der 57-Jährige tritt die Nachfolge von<br />
Peter Schweda an, der im April dieses Jahres<br />
zu den beiden saarländischen Stahlproduzenten<br />
Saarstahl AG und AG der Dillinger<br />
Hüttenwerke wechselte. (sm 111002776) K<br />
WW Mit Wirkung zum 4. Juli 2011 wurde<br />
Bernhard Kunsmann als neuer Geschäftsführer<br />
für den Bereich Finanzen der CRONI<br />
MET Holding GmbH bestellt. Der bisherige<br />
Geschäftsführer für den Bereich Finanzen<br />
der CRONIMET Holding GmbH, Thomas<br />
Heil, war bislang in seiner Doppelfunktion<br />
auch als Vorstand der CRONIMET Mining<br />
AG tätig und wird sich nun ausschließlich<br />
auf diese Funktion konzentrieren.<br />
<br />
(sm 111002702) K<br />
WW Dipl.-Ing. Jürgen Feller, vormals Mitglied<br />
der Geschäftsführung der Fritz Werner<br />
Industrieausrüstung GmbH, hat am 7. Ok <br />
tober 70. Geburtstag. (sm 111002585) K<br />
WW Dipl.-Ing. Christoph V. Lackinger, President<br />
und CEO der ThyssenKrupp Steel<br />
USA, LLC, begeht am 7. <strong>Oktober</strong> seinen<br />
50. Geburtstag. (sm 111002586) K<br />
WW Prof. Dr.-Ing. Reiner Stelzer, früher Ge <br />
schäftsführer des BFI, wird am 7. <strong>Oktober</strong><br />
70 Jahre alt. (sm 111002587) K<br />
WW Am 10. <strong>Oktober</strong> hat Dr.-Ing. Günter<br />
Schmeiduch, vormals Geschäftsführer der<br />
Stahlwerk Bous GmbH, 70. Geburtstag.<br />
<br />
(sm 111002588) K<br />
WW Prof. (em.) Dr.-Ing. Hans Paul Hougardy,<br />
früher am Max-Planck-Institut für Eisenforschung<br />
GmbH tätig, begeht am 14. <strong>Oktober</strong><br />
seinen 80. Geburtstag. (sm 111002589) K<br />
WW 75 Jahre alt wird Dr.-Ing. Klaus Müller,<br />
ehemals Mitglied des Vorstandes der Mannesmannröhren-Werke<br />
AG, am 17. <strong>Oktober</strong>.<br />
<br />
(sm 111002590) K<br />
WW Michael Zednicek, Geschäftsführer der<br />
Andritz Kaiser GmbH, feiert am 19. <strong>Oktober</strong><br />
seinen 60. Geburtstag. (sm 111002591) K<br />
WW Dipl.-Ing. Bernd Webersinke, Vice President<br />
bei ArcelorMittal Long Carbon Europe,<br />
begeht am 28. <strong>Oktober</strong> seinen 60. Geburtstag.<br />
<br />
(sm 111002592) K<br />
WW Am 31. <strong>Oktober</strong> wird Prof. Dr.-Ing. Christina<br />
Berger, Leiterin der Staatlichen Materialprüfungsanstalt<br />
an der TU Darmstadt,<br />
65 Jahre alt. (sm 111002593) K<br />
WW 75 Jahre alt wird am 4. November Ing.<br />
Egon Evertz, Unternehmensgründer der<br />
Evertz Group.<br />
(sm 111002793) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
126 K Inserentenverzeichnis<br />
Inserentenverzeichnis<br />
A<br />
Abraservice Deutschland GmbH 19<br />
AGTOS GmbH 87<br />
Ametras Oboe GmbH 91<br />
Andernach & Bleck 41<br />
Autogena Stahl GmbH 103<br />
AZ Steel Srl 39<br />
B<br />
Bandstahl-Service-Hagen GmbH<br />
<br />
2, Titellogo<br />
Becker Stahl-Service GmbH 80, 81<br />
Betafence Deutschland GmbH 51<br />
Bilstein GmbH & Co. 97<br />
Bison Schweiz AG<br />
21, Titellogo<br />
Remscheider Walz- u. Hammerwerk –<br />
Böllinghaus GmbH + Co. KG 93<br />
Bruker Elemental GmbH 46<br />
Brunn-Stahl GmbH 61<br />
Bürger + Althoff GmbH&Co.KG 77<br />
Business Control Software GmbH 19<br />
H. Butting GmbH & Co. KG Titellogo<br />
C<br />
C & R Stahlhandel GmbH 62<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 127<br />
Combilift Ltd. Co. 59<br />
Coutinho & Ferrostaal GmbH 40<br />
D<br />
Delta Qualitätsstahl GmbH 79<br />
Demag Cranes AG 7<br />
Deutsche Edelstahlwerke GmbH<br />
<br />
1, Titellogo<br />
Karl Diederichs Stahl-, Walzund<br />
Hammerwerk<br />
Titellogo<br />
DM-Stahl GmbH<br />
2, Titellogo<br />
Dolezych GmbH & Co. KG 38<br />
Drösser Stahlhandel 84, Titellogo<br />
E<br />
EC Consulting GmbH 83<br />
EDE Einkaufsbüro Deutscher<br />
Eisenhändler GmbH 14<br />
EMG Automation GmbH Titellogo<br />
EMW Eisen- und Metallh. GmbH Titellogo<br />
Energietechnik Essen GmbH 23<br />
Egon Evertz KG GmbH & Co.<br />
<br />
24, 25, Titellogo<br />
F<br />
Fagor Industriecommerz GmbH 24<br />
fairXperts GmbH 107<br />
Fehr LAGERLOGISTIK AG 75<br />
Feuerverzinkerei Picker<br />
GmbH & Co. KG 61<br />
Forming AG<br />
Titellogo<br />
Fuchs Europe Schmierstoffe GmbH 95<br />
G<br />
Heinrich Georg GmbH Titellogo<br />
GOB Software & Systems Titellogo<br />
Göcke Umformtechnik GmbH 59<br />
Heinrich Grünewald 35<br />
GUPA Logistik GmbH<br />
Titellogo<br />
H<br />
Ha-Beck Inh. M. Hasecke e.K. 127<br />
F. Hackländer GmbH 15, Titellogo<br />
Hanigk & Bartosch Stahlservice<br />
GmbH & Co. KG 87<br />
Hebels Staalservice 101<br />
Heitmann Stahlhandel<br />
GmbH & Co. KG<br />
U4<br />
Van Heyghen Staal nv 40, 41<br />
Fritz Himmelmann 62<br />
Hoselmann Stahl GmbH 53, Titellogo<br />
I<br />
IB Andresen Industri A/S Titellogo<br />
IBE Software GmbH 83<br />
IBERO-Stahl GmbH 31<br />
IKS Klingelnberg GmbH 67<br />
IMS Messsysteme GmbH 53, Titellogo<br />
Institut Feuerverzinken GmbH 101<br />
Internorm Kunststofftechnik<br />
GmbH 35<br />
ISRA Parsytec GmbH 61<br />
J<br />
Jung & Co. GmbH 77<br />
K<br />
KA.BO.FER Sr.l. 46<br />
Kjellberg Finsterwalde<br />
Plasma und Maschinen GmbH 57<br />
Konecranes GmbH 29<br />
Kube-Stahl GmbH & Co.KG 93<br />
Hermann Kuhler GmbH & Co. KG 101<br />
L<br />
LAP GmbH 30<br />
Lechner GmbH 63<br />
Lochanstalt Aherhammer<br />
Stahlschmidt & Flender GmbH 101<br />
LUBAS Maschinen und Geräte 94<br />
M<br />
Otto Maier GmbH<br />
Titellogo<br />
Marcegaglia spa<br />
Titellogo<br />
Markmann + Müller<br />
Datensysteme GmbH<br />
Titellogo<br />
MCB Deutschland GmbH 24, Titellogo<br />
ME Software Entwicklung UG 87<br />
Messe Düsseldorf GmbH Titellogo<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag<br />
GmbH 11, 23, 71, 83, 90,103, 125<br />
N<br />
Artur Naumann Stahl AG 25<br />
NIRO Wenden GmbH<br />
Titellogo<br />
Nordwest-Handel AG 67<br />
O<br />
Oerlikon Schweißtechnik GmbH 73<br />
OSCo – Olbricht, Seehaus & Co.<br />
Consulting GmbH<br />
Titellogo<br />
Outotec GmbH<br />
Titellogo<br />
P<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 77<br />
R<br />
RMIG GmbH<br />
Titellogo<br />
Rohrwerk Maxhütte GmbH 71<br />
Konrad Rump Oberflächentechnik<br />
GmbH & Co. KG 47<br />
S<br />
SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />
Dortmund GmbH & Co. KG 27, Titellogo<br />
Von Schaewen AG 47<br />
Schierle Stahlrohre KG 85<br />
F.W. Schnutz GmbH & Co. Titellogo<br />
SHComputersysteme GmbH 61<br />
Siegener Verzinkerei<br />
Holding GmbH<br />
Titellogo<br />
SMS Meer GmbH 43<br />
SMS Logistiksysteme GmbH 17<br />
Springer GmbH 55<br />
SSB Schienensysteme Brandt GmbH 127<br />
Stahlwerk Annahütte<br />
Max Aicher GmbH & Co. KG 31<br />
Stappert Spezial-Stahl Handel GmbH 37<br />
Walter Steinweden<br />
Stahlgroßhandlung GmbH 77<br />
T<br />
ThyssenKrupp Steel AG 89, Titellogo<br />
TREMEFIL S.A. 34<br />
GT Trendhouse 42<br />
U2<br />
U<br />
UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 19<br />
V<br />
VACU-LIFT Maschinenbau GmbH 93<br />
Vallourec & Mannesmann Tubes<br />
V & M Deutschland GmbH Titellogo<br />
Venus Edelstahl GmbH 15<br />
Verlag Stahleisen GmbH 109<br />
Verticalgalva Voigt & Müller GmbH 35<br />
Visconti s.r.l.<br />
U3<br />
Voortman BV 59<br />
VULKAN Edelstahlkomponenten<br />
GmbH87<br />
W<br />
Wespa Metallsägenfabrik Simonds<br />
Industries GmbH<br />
Titellogo<br />
Eduard Wille GmbH & Co. KG 25<br />
Woko Magnet- und<br />
Anlagenbau GmbH 96<br />
Gerd Wolff<br />
Maschinenfabrik GmbH Titellogo<br />
Z<br />
Zink KÖRNER GmbH 57<br />
Beilagen<br />
Couth Butzbach<br />
Produktkennzeichnung GmbH<br />
Klöckner + Co GmbH<br />
Siegener Verzinkerei Holding GmbH<br />
Carl Spaeter GmbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />
K 127
128 K Vorschau / Impressum<br />
Vorschau 11.2011<br />
STAHL 2011<br />
Internationale Jahrestagung in Düsseldorf<br />
Interview mit Hans Jürgen Kerkhoff<br />
Steel International<br />
China bleibt Wachstumsmotor für deutsche Autobauer<br />
Finanzstrategien und Kostenkontrolle im Schiffbau<br />
World-Trade-Center erhält Stahl aus Bayern<br />
Branchenbericht<br />
Baumaschinenindustrie hat das tiefe Tal verlassen<br />
Special: Österreich/Schweiz<br />
• Wirtschaft und Stahlmarkt in den Alpenländern<br />
• Von Reinhold Mannel: Sägespezialisten in Österreich:<br />
Hartmetallwerkzeuge mit vielfachen Vorteilen<br />
• Produktionssteigerung von Abläng- und Endenbearbeitungsmaschinen<br />
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
• Drei Stahlhandelsunternehmen führen neues ERP-System ein<br />
• Kosteneffiziente Stahllogistik<br />
• Seilroboter optimieren logistische Prozesse<br />
• Neues vom Streckrichten<br />
Special: Edelstahl<br />
• Nichtrostender Betonstahl, eine Lösung mit Bestand<br />
• Edelstahl Rostfrei im Automobilbau<br />
• Lochbleche mit RAL-Gütezeichen als Qualitätssiegel<br />
• Spezialist für Lochbleche in Perfektion<br />
• Mit Engagement, Innovationen und Qualität die Energiewende schaffen<br />
• Count-down zur Stainless Steel World in Maastricht<br />
viele Firmenporträts und Anwenderberichte<br />
und mehr!<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, D-40042 Düsseldorf<br />
Tel. +49 (0)211 6707-0, Fax +49 (0)211 6707-517<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>