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stahlmarkt 10.2011 (Oktober)

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Die<br />

Stahl Kommunikations<br />

Werke<br />

aus Gelsenkirchen<br />

gratulieren<br />

zum 60. Jubiläum<br />

BRANDS, PRINT & ROCK ’N’ ROLL<br />

SPEZIALISTEN FÜR GEDRUCKTE STAHL-KOMMUNIKATION<br />

GÜNTER THOMAS TRENDHOUSE 42 GMBH // POMMERNSTRASSE 17 // 45889 GELSENKIRCHEN<br />

+49 (0)209 / 9 80 90 - 70 // WWW.GT-TRENDHOUSE42.DE


2 K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Titel_Handb_Europ_Eisen_Stahlwerke_2010.indd 1<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

06.10.2010 11:45:54 Uhr<br />

Editorial K 3<br />

60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

wiebke.sanders@stahleisen.de<br />

»<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« ist heute mehr<br />

als nur ein »Heft«<br />

WW K Wir danken allen, die uns über die vergangenen<br />

Jahre hinweg begleitet haben. Mit dem Märzheft 2011<br />

haben wir unser Jubiläumsjahr eingeläutet, nachdem die<br />

erste Ausgabe der heutigen Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

genau vor 60 Jahren – im März 1951 – erschienen war.<br />

Glänzender Höhepunkt unseres Geburtstagsjahres ist<br />

nun dieses <strong>Oktober</strong>heft.<br />

WW K Der Stahlmarkt in Deutschland – und auch weltweit<br />

– hat in den vergangenen Jahrzehnten turbulente Zeiten<br />

durchlebt und sich ständig verändert – so wie diese<br />

Zeitschrift auch. Fünf Chefredakteure haben das Blatt in<br />

sechs Jahrzehnten entscheidend geprägt und kontinuierlich<br />

weiterentwickelt. Heute ist der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

längst mehr als »nur ein Heft« und auch zur Branchenplattform<br />

geworden. Hier sind alle vereint: Stahlproduzenten,<br />

Stahlhändler, Service-Center, Steel-Trader, Stahlweiterverarbeiter,<br />

Anlagenbauer und andere – kurzum:<br />

alle Beteiligten der Wertschöpfungskette rund um Stahl.<br />

WW K Aber damit nicht genug: Auf unseren im vergangenen<br />

Jahr initiierten <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreffs bringen<br />

wir die Akteure zusammen. Und für englischsprachige<br />

Leser im benachbarten europäischen Ausland<br />

veröffentlichen wir seit wenigen Jahren zusätzlich die<br />

Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong> European Edition«.<br />

Darüber hinaus bieten wir inzwischen reichlich Zusatznutzen.<br />

Auf unserer Website finden Sie diverse Grafiken<br />

zum Download oder auch die Möglichkeit, Videos und<br />

Audio-Slideshows zu betrachten (www.<strong>stahlmarkt</strong>magazin.de/crossmedia).<br />

Das geht übrigens schon per<br />

QR-Code und Smartphone, wie wir in unserem Augustheft<br />

kürzlich gezeigt haben.<br />

Anzeigenkunden können die Wirkung ihrer Anzeige<br />

über ein von uns beauftragtes Marktforschungsinstitut<br />

testen lassen. Und auch in der Herstellung gibt es noch<br />

Innovationspotenziale: Die Umschlagseiten mehrerer<br />

Hefte – beim vorliegenden übrigens ebenso – wurden<br />

im sogenannten Steel-finish-Cover mit einem höchst<br />

innovativen Druckverfahren publiziert. Wie ein Heft entsteht<br />

und wer alles dahinter steckt, zeigen wir Ihnen ab<br />

Seite 110.<br />

WW K Dass wir auf einem guten Weg sind, bestätigen uns<br />

die Grußworte vieler Leser und Kunden zum Jubiläumsjahr<br />

(ab Seite 8). Dafür danken wir allen ganz herzlich<br />

und versprechen Ihnen auch in Zukunft eine spannende<br />

und abwechslungsreiche Lektüre mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

über den Stahlmarkt.<br />

Jahrgangs-CD<br />

Handbuch der europäischen Eisen- und Stahlwerke<br />

Handbook of the European Iron and Steel Works<br />

Handbuch der<br />

europäischen Eisen- und Stahlwerke<br />

Handbook of the<br />

European Iron and Steel Works<br />

Mehr zum Jubiläum auch im Internet:<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/60-Jahre<br />

Mutterzeitschrift<br />

JAHRGANGS-CD 2010<br />

• <strong>stahlmarkt</strong><br />

• <strong>stahlmarkt</strong><br />

EuRopEAN EDitioN<br />

© 2011 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf. Alle Rechte vorbehalten.<br />

European Edition<br />

14. Auflage / 14 th Edition<br />

inklusive CD-ROM<br />

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»Branchentreff<br />

Handbuch Website mit Downloads... ... mit Videos & Co. Branchentreff<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« erscheint bei stahleisen communications im Montan- und Wirtschaftsverlag.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />

22.09.11 08:16


4 K<br />

Inhalt <strong>10.2011</strong><br />

Seitenblick<br />

6 Gute Ideen gesucht<br />

Zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

8 Stimmen zum »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

12 Wirtschaft und Stahlmarkt in den 2000er-Jahren<br />

Steel International<br />

22 Der Schiefergassektor in den USA wächst rasant<br />

26 Marcegaglia baut Führungsrolle in der ersten Verarbeitungsstufe aus<br />

28 Zahlungsunwillige Baukunden bereiten polnischen<br />

stahlunternehmen Sorgen<br />

36 Berichte & Bilanzen<br />

42 Neue Firmenschriften<br />

Branchenbericht<br />

44 Hüttentechnik sieht auch mittelfristig gute Chancen<br />

46 Rückläufiger Trend bei Unternehmensinsolvenzen<br />

Special: Automobil<br />

48 Deutsche Autoindustrie fährt weiter auf Erfolgskurs<br />

54 Keine Autos ohne Stahl<br />

56 Fahrzeugleichtbau mit modernen Stählen – natürlich verzinkt<br />

58 Ein Dach fürs Auto<br />

Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

64 Klassisch und innovativ zugleich<br />

68 Effizientes Precoating für Coils und Blechzuschnitte<br />

70 Spitze in Qualität, Liefertreue, Zuverlässigkeit und Flexibilität<br />

72 So einfach wie einkaufen<br />

74 Gesamtlösungen für Stahl-Service-Center<br />

76 Kompetenz in Stahl seit 1921<br />

Special: Bauen mit Stahl<br />

98 Neues Fassadensystem erleichtert individuelle Gestaltung<br />

100 Stahlbauer investiert in eine Schweißroboteranlage<br />

102 Die ideale Matte für jede Anwendung<br />

104 Die Wiege der Stahlindustrie<br />

105 Edelstahl per Klebeverfahren angebracht<br />

110 So entsteht der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

Rubriken<br />

108 Fachmedien Bauen<br />

118 Fachmedien<br />

119 Recht<br />

120 StahlTermine<br />

121 Veranstaltungen<br />

123 VIP<br />

126 Inserentenverzeichnis<br />

128 Vorschau/Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


worldsteel-Report K 5<br />

Weltrohstahlproduktion im August 2011<br />

August<br />

2011<br />

Juli<br />

2011<br />

August<br />

2010<br />

% Veränd.<br />

Aug 11/10<br />

8 Monate<br />

2011 2010<br />

Veränderung<br />

in %<br />

48<br />

Automobil Am Werkstoff<br />

Stahl führt in der Automobilproduktion<br />

kein Weg vorbei. Neue,<br />

immer festere Stähle sorgen dafür,<br />

dass Leichtbau auch in künftigen<br />

Automobilen bezahlbar bleibt.<br />

Stahlhandel Stahldistributeure<br />

und Stahl-Service-Center<br />

sind so innovativ und leistungsfähig<br />

wie nie. Sie investieren und<br />

setzen auf ein breites Sortiment<br />

sowie exzellenten Service.<br />

Bauen mit Stahl Stahllösungen<br />

für Fassaden, Dächer<br />

und Decken erlauben zahlreiche<br />

individuelle Gestaltungsmöglichkeiten,<br />

nicht nur in Form und Farbe<br />

sondern auch bei der Montage.<br />

64<br />

98<br />

Fotos: ArcelorMittal ,Voortman, Opel<br />

J Die 64 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren über 98 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2010 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

Belgien 590 700 628 – 6,0 5.883 5.366 9,6<br />

Bulgarien 80 e 80 e 50 60,6 610 500 22,0<br />

Deutschland 3.623 3.669 3.440 5,3 30.486 29.657 2,8<br />

Finnland 228 262 352 – 35,1 2.727 2.636 3,5<br />

Frankreich 1.028 e 1.200 e 858 19,7 10.603 10.369 2,3<br />

Griechenland 150 e 200 e 92 63,0 1.401 1.200 16,8<br />

Großbritannien 760 839 789 – 3,7 6.558 6.714 – 2,3<br />

Italien 1.385 e 2.600 e 1.103 25,6 18.693 16.811 11,2<br />

Luxemburg 130 e 240 e 127 2,5 1.816 1.732 4,8<br />

Niederlande 505 615 595 – 15,2 4.616 4.334 6,5<br />

Österreich 619 600 e 598 3,6 5.212 4.725 10,3<br />

Polen 730 e 775 627 16,4 5.851 5.402 8,3<br />

Rumänien 310 e 350 e 304 2,0 2.536 2.542 – 0,2<br />

Schweden 308 270 e 326 – 5,5 3.368 3.148 7,0<br />

Slowakei 340 347 347 – 2,0 2.913 3.049 – 4,5<br />

Slowenien 60 e 45 e 59 0,9 458 399 14,7<br />

Spanien 1.132 975 1.226 – 7,6 10.837 11.177 – 3,0<br />

Tschechien 475 485 390 21,9 3.830 3.504 9,3<br />

Ungarn 148 158 139 6,1 1.153 1.132 1,9<br />

Weitere EU-Länder (27) (e) 140 e 170 e 166 – 15,7 1.314 1.330 – 1,2<br />

European Union (27) 12.740 14.579 12.215 4,3 120.865 115.727 4,4<br />

Bosnien-Herzegovina 55 61 49 10,7 445 398 12,0<br />

Kroatien 10 e 10 e 11 – 12,4 81 49 65,4<br />

Mazedonien 30 e 33 29 4,4 258 184 40,2<br />

Norwegen 50 e 15 e 52 – 3,8 347 319 8,9<br />

Serbien 78 90 86 – 10,0 995 833 19,4<br />

Türkei 2.799 2.858 2.597 7,8 22.061 18.514 19,2<br />

Europa außer EU 3.021 3.068 2.825 6,9 24.188 20.297 19,2<br />

Kasachstan 440 e 425 e 376 17,1 3.331 2.757 20,8<br />

Moldawien 60 e 50 e 0 0,0 166 240 – 30,8<br />

Russland 5.850 e 5.950 e 5.655 3,4 46.290 44.012 5,2<br />

Ukraine 2.800 e 2.730 e 2.658 5,3 23.313 21.817 6,9<br />

Usbekistan 65 e 70 e 63 2,8 507 501 1,2<br />

Weißrussland 230 e 225 e 217 5,9 1.774 1.684 5,4<br />

C.I.S. (6) 9.445 9.450 8.969 5,3 75.381 71.010 6,2<br />

El Salvador 10 e 8 e 3 191,5 62 36 73,4<br />

Guatemala 35 e 35 e 22 59,8 262 175 49,5<br />

Kanada 1.130 e 1.220 e 1.200 – 5,8 8.895 8.805 1,0<br />

Kuba 25 e 25 e 23 7,0 202 187 8,2<br />

Mexiko 1.690 e 1.740 e 1.395 21,2 12.349 11.072 11,5<br />

Trinidad und Tobago 65 e 55 e 40 60,6 461 408 13,1<br />

USA 7.535 7.457 6.619 13,8 57.590 54.281 6,1<br />

Nordamerika 10.490 10.540 9.303 12,8 79.820 74.963 6,5<br />

Argentinien 495 e 485 e 473 4,6 3.701 3.359 10,2<br />

Brasilien 2.960 3.121 2.917 1,5 23.908 22.182 7,8<br />

Chile 145 e 165 e 118 22,9 1.163 580 100,4<br />

Ecuador 40 e 40 e 33 22,0 286 229 24,8<br />

Kolumbien 115 e 120 e 106 8,9 868 807 7,6<br />

Paraguay 2 e 3 e 5 – 56,9 16 45 – 64,1<br />

Peru 85 e 85 e 75 13,6 605 584 3,6<br />

Uruguay 8 e 8 e 5 51,8 49 40 23,7<br />

Venezuela 275 e 270 e 204 34,9 2.226 1.181 88,4<br />

Südamerika 4.125 4.297 3.936 4,8 32.822 29.007 13,2<br />

Ägypten 565 572 570 – 0,8 4.387 4.309 1,8<br />

Algerien 40 e 40 e 58 – 31,6 281 480 – 41,5<br />

Libyen 0 e 0 e 72 – 100,0 100 521 – 80,8<br />

Marokko 25 e 25 e 57 – 56,5 190 329 – 42,3<br />

Südafrika 570 e 570 e 603 – 5,5 4.410 5.405 – 18,4<br />

Afrika 1.200 1.207 1.360 – 11,8 9.368 11.044 – 15,2<br />

Iran 1.050 e 1.085 e 951 10,4 8.768 7.750 13,1<br />

Qatar 170 e 170 160 6,3 1.338 1.308 2,3<br />

Saudi-Arabien 466 332 449 3,7 3.522 3.381 4,2<br />

Mittlerer Osten 1.686 1.587 1.560 8,0 13.628 12.440 9,6<br />

China 58.752 59.300 51.639 13,8 469.283 424.448 10,6<br />

Indien 6.160 e 6.160 e 5.737 7,4 47.956 45.525 5,3<br />

Japan 8.908 9.108 8.898 0,1 72.132 72.698 – 0,8<br />

Südkorea 5.502 5.659 4.613 19,3 45.029 37.849 19,0<br />

Taiwan, China 1.960 e 1.960 e 1.661 18,0 15.472 12.953 19,4<br />

Asien 81.282 82.187 72.548 12,0 649.871 593.473 9,5<br />

Australien 525 e 488 669 – 21,6 4.595 4.878 – 5,8<br />

Neuseeland 75 e 74 74 1,2 574 576 – 0,3<br />

Ozeanien 600 561 744 – 19,3 5.169 5.454 – 5,2<br />

Gesamt (64 Länder) 124.589 127.477 113.459 9,8 1.011.113 933.413 8,3<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


6 K<br />

Seitenblick<br />

Gute Ideen gesucht<br />

Mitarbeiter wissen häufig am besten, welche ungenutzten Potenziale in<br />

ihrem Unternehmen schlummern. Die Kunst für das Management besteht<br />

darin, sie zu motivieren, genau hinzusehen und Verbesserungsvorschläge<br />

einzureichen. Firmen, die über ein gutes Ideenmanagement verfügen,<br />

haben Vorteile im Wettbewerb.<br />

WW K Genau weiß es niemand. Aber vielleicht<br />

war es tatsächlich so, wie viele sagen. Dass<br />

nämlich Alfred Krupp der erste Firmenchef<br />

war, der seine Mitarbeiter gezielt nach Verbesserungsvorschlägen<br />

fragte. Schon 1877<br />

soll er alle, die in seinen Werken arbeiteten,<br />

gebeten haben, entsprechende Ideen schriftlich<br />

festzuhalten. Der Industrielle ahnte, dass<br />

es vor allem die Mitarbeiter sind, die wissen,<br />

wie man ein Unternehmen voranbringt. Das<br />

waren die Anfänge des betrieblichen Vorschlagswesens.<br />

Oder, wie es heute eher<br />

heißt, des Ideenmanagements. Erst sehr viel<br />

später entdeckten Dienstleistungsbranchen<br />

und auch der öffentliche Dienst, dass es viele<br />

Vorteile hat, die Mitarbeiter zum Mitdenken<br />

zu animieren.<br />

In welchem Umfang sie das machen –<br />

darüber liefern Umfragen des Deutschen<br />

Instituts für Betriebswirtschaft (dib) regelmäßig<br />

Auskunft. Das dib ist gleichsam die<br />

Dachorganisation des Ideenmanagements<br />

in Deutschland. Die Untersuchungen zeigen,<br />

dass die Qualität der Vorschläge seit<br />

Jahren steigt. Im Durchschnitt spart jeder<br />

findige Mitarbeiter seinem Arbeitgeber<br />

inzwischen gut 600 € im Jahr. Allein 2010<br />

lag der finanzielle Nutzen durch realisierte<br />

Mitarbeitervorschläge bei knapp 1,4 Mrd. €.<br />

Bei der Zahl der eingereichten Ideen gibt es<br />

große Unterschiede zwischen den Branchen.<br />

Mitarbeiter öffentlicher Verwaltungen ha ­<br />

ben zuletzt im Durchschnitt lediglich fünf<br />

Vorschläge pro 100 Beschäftigte eingereicht.<br />

Die Kollegen aus der Wirtschaft<br />

waren da sehr viel innovativer, insbesondere<br />

diejenigen in der Metall- und Autoindustrie.<br />

Sie legten etwa 250 Vorschläge je 100 Mitarbeiter<br />

vor. Insgesamt reichten im vergangenen<br />

Jahr 2 Mill. Beschäftigte mehr als<br />

1,2 Mill. Anregungen ein. Davon wurden<br />

immerhin knapp 70 % umgesetzt.<br />

Wie schafft man es, den Ideenreichtum<br />

der Mitarbeiter zu fördern? »Indem man<br />

beispielsweise Hierarchien beseitigt«, meint<br />

Hans van Bylen, der im Vorstand des Henkel-<br />

Konzerns das Kosmetikgeschäft verantwortet.<br />

Er nimmt seine Mitarbeiter regelmäßig<br />

»<br />

Der<br />

kräftigste Aufruf kreativ<br />

zu sein wird ungehört<br />

verhallen, wenn die Ideengeber<br />

nicht belohnt werden.<br />

in die Pflicht, Ideen für neue Produkte zu<br />

entwickeln. Bei Henkel ließ er eine Internetplattform<br />

einrichten, auf der jeder Mitarbeiter<br />

zunächst anonym Anregungen einstellen<br />

kann. Und es funktioniert. Über die Internetplattform<br />

erhält das Management in jedem<br />

Monat mehrere hundert Anregungen. Das<br />

sind nicht immer gleich bahnbrechende Veränderungen.<br />

Häufig werden bereits vorhandene<br />

Produkte oder Verpackungen lediglich<br />

verändert. Aber immerhin.<br />

So ein zentrales Vorschlagswesen funktioniert<br />

nicht überall. In vielen Fällen macht es<br />

keinen Sinn, dass ein Ideenmanager Anregungen<br />

entgegennimmt und prüft. Denn<br />

häufig versteht er davon zu wenig. Er benötigt<br />

deshalb die Unterstützung von Fachleuten<br />

aus den jeweiligen Abteilungen. Aus<br />

diesem Grund arbeitet ein modernes Ideenmanagement<br />

meist nach einem dezentralen<br />

Modell. Das macht deshalb Sinn, weil der<br />

jeweilige Vorgesetzte meist am besten beurteilen<br />

kann, was ein Verbesserungsvorschlag<br />

taugt. Die Zahlen des dib legen die Vermutung<br />

nahe, dass Konzernstrukturen eher<br />

hemmend auf den Ideenreichtum wirken.<br />

Denn in Unternehmen mit weniger als 1.000<br />

Mitarbeitern werden relativ gesehen regelmäßig<br />

deutlich mehr Anregungen eingereicht als<br />

in Firmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten.<br />

Der kräftigste Aufruf kreativ zu sein wird<br />

ungehört verhallen, wenn die Ideengeber<br />

nicht belohnt werden. Viele Firmen haben<br />

deshalb in Betriebsvereinbarungen festgelegt,<br />

welche Prämien ausgeschüttet werden.<br />

In den Fällen, in denen die jährlichen Einsparungen<br />

für das Unternehmen direkt zu<br />

errechnen sind, ist das einfach. Dann erhält<br />

der findige Mitarbeiter meist eine Belohnung<br />

in Höhe von 10 bis 20 % der Einsparungen.<br />

Da können erhebliche Beträge zu ­<br />

sammenkommen. Die höchste Prämie, die<br />

im vergangenen Jahr ausgeschüttet wurde,<br />

betrug knapp 230.000 €, gezahlt von einem<br />

Chemieunternehmen. Laut dib schwankt<br />

die durchschnittliche Prämie jedoch um<br />

150 €. Schwierig wird die Ermittlung einer<br />

angemessenen Belohnung, wenn der Nutzen<br />

einer Idee nicht unmittelbar beziffert<br />

werden kann, etwa wenn es um die Sicherheit<br />

am Arbeitsplatz geht.<br />

Mitunter sind die Vorschläge so simpel,<br />

dass man sich wundert, warum nicht schon<br />

früher jemand darauf gekommen ist. Etwa<br />

die Anregung, Fachbücher nicht mehr in<br />

gedruckter Form, sondern als Onlinever sion<br />

zu verschicken – diese Idee war der Dekra-<br />

Bank eine Prämie von 2.150 € wert. Oder der<br />

Vorschlag, Kartonagen, die bisher entsorgt<br />

wurden, in Zukunft zu schreddern und als<br />

Verpackungsmaterial zu nutzen. Nahe liegende<br />

Verbesserungsvorschläge – man muss<br />

die Mitarbeiter nur anregen, sie vorzubringen<br />

und die Vorschläge dann auch umsetzen. Das<br />

wusste Alfred Krupp schon vor mehr als 130<br />

Jahren. ber (sm 111002660) K<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


8 K Zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

Stimmen zum »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

»Innovatives Medium mit aktuellem Bezug«<br />

»Vielfältig und doch so spezialisiert«<br />

Wir bedanken uns für die vielen Rückmeldungen, Meinungen und Glückwünsche<br />

zum Geburtstag unserer Zeitschrift. Ihr Feedback und Vertrauen,<br />

liebe Leserinnen und Leser, liebe Kundinnen und Kunden, sind für uns<br />

Ansporn und Auftrag zugleich. Wie das »<strong>stahlmarkt</strong>«-Team ein Heft<br />

produziert und wer alles dahinter steckt, finden Sie ab Seite 110.<br />

Hans Jürgen<br />

K erkhoff,<br />

Präsident der<br />

Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl<br />

und Vorsitzender<br />

des Stahlinstituts<br />

VDEh<br />

Eine starke Marke wird 60 und dazu gratuliere<br />

ich im Namen des Stahl-Zentrums sehr<br />

herzlich. In sechs Jahrzehnten ist der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

für alle diejenigen, die über Stahlindustrie,<br />

-handel und -weiterverarbeitung<br />

auf dem Laufenden bleiben wollen, zum<br />

unverzichtbaren Informationsmedium ge -<br />

worden. Und die hohe Qualität von technischer<br />

Expertise gepaart mit wirtschaft lichem<br />

und politischem Sachverstand des »<strong>stahlmarkt</strong>s«<br />

macht mich zuversichtlich, dass<br />

diese Zeitschrift rund um den Konstruktionswerkstoff<br />

Nr. 1 und seine Märkte auch zu -<br />

künftig große Aufmerksamkeit und An -<br />

erkennung finden wird.<br />

Antonio Garcia,<br />

Geschäftsbereichsleiter<br />

Bandanlagen /<br />

Mitglied der<br />

Geschäftsleitung,<br />

Heinrich Georg<br />

GmbH<br />

Maschinenfabrik<br />

Über mehrere Jahrzehnte begleiten und verfolgen<br />

wir die erfolgreiche Entwicklung des<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>s«. Er ist »das« Printmedium für<br />

die Berichterstattungen unserer Kunden und<br />

genau da ist unser Platz. Zum 60-jährigen<br />

Jubiläum gratulieren wir herzlich und freuen<br />

uns auf eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Michael Müller,<br />

Geschäftsführer<br />

und Inhaber<br />

markmann +<br />

müller GmbH<br />

Als mittelständischer Anbieter einer speziellen<br />

Softwarelösung für die Stahlbranche ist<br />

Namensänderung<br />

Der »<strong>stahlmarkt</strong>« hat in seinen 60 Jahren bisher<br />

zweimal den Namen gewechselt und sich den<br />

Märkten angepasst. Zunächst hieß er noch<br />

»Continentaler Eisenhandel«, ab 1972 »Continentaler<br />

Stahlmarkt«. Mit zunehmender Globalisierung<br />

entfiel dann das Wort »Continental«, so<br />

dass die Zeitschrift seit 1985 nur noch »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

heißt.<br />

1951 1977 1979<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>« K 9<br />

der »<strong>stahlmarkt</strong>« eines unserer bevorzugten<br />

Medien, mit dem wir unsere Kunden direkt<br />

erreichen. Wir werben im »<strong>stahlmarkt</strong>«,<br />

weil wir als Mittelstand hier eine etablierte<br />

Plattform finden. Für die Zukunft wünschen<br />

wir uns eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

und gratulieren herzlichst zum<br />

60-jährigen Jubiläum.<br />

Heinz Güntner,<br />

CEO FERRO-IMEX<br />

Technologies<br />

GmbH<br />

Der »<strong>stahlmarkt</strong>« ist für mich als international<br />

tätiger freier Stahlhändler sehr wertvoll<br />

im Hinblick auf die qualitativ hochwertigen<br />

Informationen: immer auf aktuellem Stand,<br />

kompakt und mit Fachkompetenz geschrieben.<br />

Last but not least lesen wir ihn aufgrund<br />

unseres Interesses an Rohstoffen aus<br />

Afrika sowie den VAE-Ländern, wobei uns<br />

allen die Verfügbarkeit und Volatilität Sorgen<br />

macht. Schon deshalb gebührt dem<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«-Team unser Glückwunsch zu<br />

seinem Jubiläum. Wir freuen uns auch auf<br />

die zukünftige Zusammenarbeit. Weiterhin<br />

viel Erfolg.<br />

Paul Niederstein,<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der<br />

Siegener<br />

Verzinkerei<br />

Holding GmbH<br />

Die Siegener Verzinkerei Gruppe (SVH)<br />

schätzt den »<strong>stahlmarkt</strong>«, weil die Themen<br />

des »<strong>stahlmarkt</strong>s« gleichsam so vielfältig<br />

und doch so spezialisiert sind – genauso wie<br />

die Anforderungen unserer Kunden, unsere<br />

Segmentierung und die ganzheitlichen<br />

Lösungen von Zink different. Wir gratulieren<br />

herzlichst zum Jubiläum!<br />

Dr.-Ing. Lutz-<br />

Stefan Henrich,<br />

Geschäfts führer,<br />

Maschinen fabrik<br />

Fr. W. Schnutz<br />

GmbH & Co. KG<br />

Mithilfe des »<strong>stahlmarkt</strong>s« können wir als<br />

Maschinen- und Anlagenbauer in idealer<br />

Weise unsere Stahl verarbeitenden Kunden<br />

ansprechen. Dazu ge hören u. a. Stahl-Service-Center,<br />

die Automobil- und Lochblech-<br />

industrie. Darüber hinaus werden wir durch<br />

den »<strong>stahlmarkt</strong>« kompetent und umfassend<br />

über Trends und Entwicklungen informiert.<br />

Dabei berichtet die Zeitschrift ebenso<br />

über technische Themen wie über die wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Branche.<br />

Horst Löcke,<br />

Geschäftsführer,<br />

MCB Deutschland<br />

GmbH<br />

Von MCB Deutschland GmbH in Dormagen<br />

übersenden wir herzliche Glückwünsche<br />

zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«, ein<br />

innovatives Medium mit aktuellem Bezug,<br />

das immer wieder gerne von uns gelesen<br />

wird. Der »<strong>stahlmarkt</strong>« informiert zeitnah<br />

und gut recher chiert aus den für die Stahlbranche<br />

relevanten Bereichen. Auch der<br />

ge schicht liche Rückblick auf die Jahrzehnte<br />

der Stahlindustrie eröffnet neue Sichtweisen.<br />

An dieser Stelle ein aufrichtiges WEI-<br />

TER SO und alle guten Wünsche für die<br />

Zukunft.<br />

Layout<br />

Das Aussehen des »<strong>stahlmarkt</strong>s« wurde in den<br />

vergangenen 15 Jahren ständig aufgefrischt und<br />

optimiert. Durch klare Leserführung und übersichtliche<br />

Strukturierung wollen wir dem immer<br />

knapperen Zeitbudget der Leserschaft entgegenkommen.<br />

Ein Meilenstein ist zuletzt das Steelfinish-Cover<br />

(wie auch bei dieser Ausgabe), bei<br />

dem mit einem höchst innovativen Druckverfahren<br />

Stahl auf den Umschlagseiten sichtbar und<br />

teilweise sogar haptisch erfahrbar wird.<br />

1996 2006<br />

Steel-finish-Cover 2011<br />

mit glänzender Oberfläche<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


10 K Zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

gen bei der Stahlverwendung sowie über<br />

technische Neuentwicklungen aktuell informiert<br />

– eine Zeitschrift mit hohem Praxisbezug.<br />

vollen und topaktuellen Inhalten aus Wirtschaft,<br />

Wettbewerb, Vertrieb und Technik/<br />

Innovation. Das Who‘s Who der Branche<br />

trifft sich monatlich über das Medium<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« und diese Form von »Shared<br />

information« befruchtet die Innovationskraft<br />

der Branche enorm.<br />

Dr. Oliver<br />

Kempkes,<br />

Geschäftsführer<br />

der Helmut<br />

Kempkes GmbH<br />

KULI – Hebezeuge,<br />

Remscheid<br />

Wir schätzen den »<strong>stahlmarkt</strong>« seit vielen<br />

Jahren als ein Fachmedium, das auch über<br />

unsere Branche der Fördertechnik ausführlich<br />

informiert. Als Stahlverarbeiter sind die<br />

redaktionellen Beiträge für uns stets eine<br />

wichtige Informationsquelle. Herzlichen<br />

Glückwunsch zum 60-jährigen Jubiläum.<br />

Dipl.-Ing.<br />

Jörg Börchers,<br />

Leiter Marke ting,<br />

IMS Messsysteme<br />

GmbH<br />

Als weltweit führender Hersteller von Messsystemen<br />

für die Stahl-, Metall- und Aluminiumindustrie<br />

können wir mit einer Anzeige<br />

im »<strong>stahlmarkt</strong>« unsere Kunden auf optimale<br />

Weise erreichen. Der »<strong>stahlmarkt</strong>« informiert<br />

kompetent und aktuell über die Ge -<br />

schehnisse am Markt. Wir schätzen den<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« wegen seiner großen Verbreitung<br />

im Kreis unserer Zielgruppe und seiner<br />

Nähe zu den Produktgeschehnissen.<br />

Claudio Kemper,<br />

Geschäftfeldleiter<br />

Stahl,<br />

Nordwest Handel<br />

AG.<br />

60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>« – Die Nordwest Handel<br />

AG gratuliert zu dieser stolzen Leistung!<br />

Der »<strong>stahlmarkt</strong>« ist seit Jahrzehnten ein<br />

wichtiger Begleiter für uns und unsere<br />

Händler im privaten Mittelstand. Wir schätzen<br />

den »<strong>stahlmarkt</strong>« als Quelle für viele<br />

Informationen sowie die aktuellsten Trends<br />

in der Branche.<br />

Dr.-Ing. Thomas<br />

Klumpen, technischer<br />

Geschäftsführer/COO,<br />

IKS Klingelnberg<br />

Group<br />

Peter Uhl, Beratung<br />

und Vetriebsleitung,<br />

SHComputersysteme<br />

GmbH<br />

60 Jahre ›»<strong>stahlmarkt</strong>« – ein stolzes Jubiläum,<br />

zu dem SHComputersys teme GmbH<br />

herzlichst gratuliert. Der »<strong>stahlmarkt</strong>« ist<br />

»die« Zeitschrift in der Stahlbranche. Stahlhandel<br />

und Stahlverarbeitung, aber auch<br />

benachbarte Branchen werden über das<br />

aktuelle Markt geschehen, Ziele und Lösun-<br />

Der »<strong>stahlmarkt</strong>« ist eines der wichtigsten<br />

Medien für die Stahlindustrie und auch für<br />

mich eine »Pflichtlektüre« mit anspruchs-<br />

Die Chefredakteure<br />

In den vergangenen sechs Jahrzehnten haben fünf<br />

Chefredakteure den »<strong>stahlmarkt</strong>« geprägt: Karl<br />

Peter Vietz, Hans Blüchel, Hans-Heinrich Eichler,<br />

Dr. Ulrich Scharfenorth und Dr. Wiebke Sanders.<br />

Jubiläumswebseite<br />

Im März 1951 zum ersten Mal erschienen, feiert<br />

der »<strong>stahlmarkt</strong>« in diesem Jahr sein 60-jähriges<br />

Bestehen. Seit März haben wir diesem Anlass in<br />

jeder Ausgabe einige Beiträge gewidmet – von<br />

historischen Exkursen zum Stahlmarkt und der<br />

Stahlindustrie bis hin zu unseren »Jubiläumsporträts«.<br />

Unter www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

60-Jahre finden Sie alle Beiträge zum Jubiläum<br />

an einem Ort.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


12 K Zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

Wirtschaft und Stahlmarkt<br />

in den 2000er-Jahren<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«-Jubiläumsserie – Teil 7<br />

Düsseldorf (AK). Das neue Jahrtausend war noch nicht alt, als der<br />

Anschlag auf das World Trade Center die Welt erschütterte. Die politischen<br />

Folgen zogen sich durch die 2000er-Jahre und dauern bis heute an. Die<br />

Entwicklung des globalen Stahlmarktes blieb unsicher und von wechselhaften<br />

Perioden geprägt. Die Osterweiterung der EU bot der europäischen<br />

Stahlindustrie neue Chancen.<br />

WW K Politik. Terrorismus war kein neues Phänomen,<br />

dennoch haben die Anschläge vom<br />

11. September 2001 die Welt verändert.<br />

Bemerkbar macht sich das heutzutage nicht<br />

zuletzt in den stark verschärften Sicherheitsbestimmungen<br />

an den Flughäfen. Vor rd.<br />

zehn Jahren wurde deutlich, dass auch eine<br />

»Supermacht wie die USA« angreifbar ist<br />

und umfassende Sicherheit für eine Gesellschaft<br />

nur eine Wunschvorstellung bleibt.<br />

Bei dem darauf folgenden Kampf gegen den<br />

Terror mit den Kriegen in Afghanistan und<br />

dem Irak wechseln sich bis heute Erfolge und<br />

Niederlagen ab.<br />

Wirtschaft. Die amerikanische Regierung<br />

versuchte 2002, die unter einer Krise leidende<br />

heimische Stahlindustrie zu stützen,<br />

indem sie Schutzzölle von bis zu 30 % auf<br />

Stahlexporte in den amerikanischen Markt<br />

verhängte. Daraufhin waren die Lieferungen<br />

aus Deutschland um 40 % von 1,6 Mill. t im<br />

Jahr 2001 auf rd. 1 Mill. t im Jahr 2003 zu ­<br />

rückgegangen. Die Stahlzölle wurden Ende<br />

2003 von der amerikanischen Regierung<br />

wieder aufgehoben, nachdem die WTO sie<br />

für unrechtmäßig erklärt hatte.<br />

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland lag bis<br />

Mitte des Jahrzehnts dauerhaft über 4 Mill.<br />

Menschen. Seit 2006 schlug sich ein konjunktureller<br />

Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt<br />

nieder. Im Jahr 2007 waren erstmals<br />

in der Geschichte des wiedervereinigten<br />

Deutschland über 40 Mill. Menschen er ­<br />

werbstätig, 2008 sank die Arbeitslosigkeit<br />

auf unter 3 Mill. Der positive Trend kehrte<br />

sich auch nach der einbrechenden Finanzund<br />

der darauf folgenden Weltwirtschaftskrise<br />

in den Jahren 2008/2009 nicht ins<br />

Gegenteil um. Die meisten deutschen Un ­<br />

ternehmen betrieben auch während der<br />

Krise keinen Jobabbau, sondern überbrückten<br />

die Zeit allenfalls mit Kurzarbeit, um mit<br />

ihren hoch qualifizierten Mitarbeitern nach<br />

der Erholung der Weltkonjunktur wieder<br />

durchstarten zu können – eine Rechnung<br />

die aufging. Deutschland kam mithilfe seiner<br />

starken industriellen Basis und seiner im<br />

internationalen Vergleich überaus konkurrenzfähigen<br />

Unternehmen schnell aus der<br />

Krise und wies in der Folgezeit deutlich<br />

höhere Exportraten auf als seine europäischen<br />

Nachbarn.<br />

Eine Einschränkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

auf den internationalen Märkten<br />

befürchtete die deutsche Stahlindustrie an ­<br />

lässlich der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen,<br />

die im letzten Jahrzehnt an ­<br />

gekündigt und teilweise umgesetzt wurden.<br />

Ökologische Steuerreform, Unternehmenssteuer,<br />

Umweltpolitik, Emmissionsrechtehandel<br />

sowie Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

waren die Reizworte der damaligen Zeit.<br />

Die weltwirtschaftliche Bedeutung der<br />

Schwellenländer, allen voran China, stieg in<br />

dem Jahrzehnt rasant an. So erhöhte das<br />

Reich der Mitte seine Rohstahlproduktion<br />

von 127,2 Mill. t im Jahr 2000 auf 626,7<br />

Mill. t im Jahr 2010. Infolge seiner stark<br />

wachsenden Industrieproduktion wuchs der<br />

Rohstoffbedarf der Volksrepublik China<br />

enorm an, was sich auch in den Rohstoffkosten<br />

niederschlug. So waren die 2000er-<br />

Historische Eckpunkte der 2000er-Jahre<br />

2000 Weltausstellung in Hannover<br />

George W. Bush wird 43. Präsident<br />

der Vereinigten Staaten<br />

2001 Anschlag auf das World Trade Center<br />

Krieg in Afghanistan<br />

2002 Jahrhundertflut an der Elbe<br />

2003 Krieg im Irak<br />

2004 Verheerender Tsunami in Asien<br />

Osterweiterung der Europäischen Union<br />

zur EU-25<br />

2005 Kardinal Joseph Ratzinger<br />

wird Papst Benedikt XVI.<br />

Angela Merkel wird Bundeskanzlerin<br />

2006 Fußballweltmeisterschaft in Deutschland<br />

begeistert die Nation<br />

2007 Bulgarien und Rumänien treten der<br />

Europäischen Union bei<br />

2008 Immobilienkrise in den USA<br />

Barack Obama wird zum Präsidenten<br />

gewählt<br />

2009 weltweite Wirtschaftskrise<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>« K 13<br />

Jahre geprägt durch eine zunehmende Volatilität<br />

bei den Rohstoffpreisen.<br />

Wechselhafte Entwicklung<br />

Das neue Jahrtausend begann für den Stahlmarkt<br />

erfreulich. Sowohl Weltstahlverwendung<br />

(752 Mill. t) als auch Weltstahlproduktion<br />

(845 Mill. t) erreichten im Jahr 2000<br />

neue Rekordhöhen. Doch die Höhenflüge<br />

waren nicht von Dauer, im Laufe der 2000er-<br />

Jahre setzte sich das Auf und Ab der Stahlproduktion<br />

fort. »Es ist wie im richtigen<br />

Leben: Den Phasen der Euphorie und Prosperität<br />

folgen solche der Normalität, hin und<br />

wieder sogar welche der Depression«, hieß<br />

es dann auch im »<strong>stahlmarkt</strong>« im Februar<br />

2001. Dass die Entwicklung des Welt<strong>stahlmarkt</strong>es<br />

auch in diesem Jahrzehnt so<br />

unsicher war, lag u. a. an den zyklischen<br />

Schwankungen der wichtigen Abnehmerbranchen.<br />

Ende des Jahrzehnts wurde die<br />

Stahlbranche dann von der weltweiten Wirtschaftskrise,<br />

die ihren Anfang in der Immobilienkrise<br />

in den USA nahm, getroffen.<br />

Aber auch dieser tiefe Einbruch ist mittlerweile<br />

weitgehend wieder überwunden und<br />

die Grundtendenz auf dem Stahlmarkt zeigt<br />

nach oben.<br />

EU wird zum weltgrößten<br />

Binnenmarkt<br />

Im Mai 2004 wurde die Europäische Union<br />

um zehn Mitgliedsstaaten erweitert (Estland,<br />

Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei,<br />

Slowenien, die Tschechische Republik,<br />

Ungarn und Zypern). Die EU wurde somit<br />

zum größten Binnenmarkt der Welt. Die<br />

Osterweiterung der EU bot der europäischen<br />

Stahlindustrie neue Chancen und<br />

Absatzmöglichkeiten. Für Deutschland wa ­<br />

ren die neuen EU-Beitrittsländer ohnehin zu<br />

attraktiven Wirtschaftspartnern für Industrie<br />

und Handel geworden. So stiegen die deutschen<br />

Exporte in die EU-Staaten zwischen<br />

2000 und 2004 um 25 %, die Ausfuhren in<br />

die acht osteuropäischen Beitrittsländer<br />

nahmen im gleichen Zeitraum um 34 % zu.<br />

Zu diesem Zeitpunkt hinkte die Produktivität<br />

der Stahlindustrien der neuen Beitrittsländer<br />

weit hinter derjenigen in der bisherigen<br />

EU zurück. Den Anschluss an westliche<br />

Standards gab es jedoch nicht zum Nulltarif,<br />

teilweise waren schmerzhafte Reformen<br />

nötig, allerdings profitierten die dortigen<br />

Stahlindustrien im Zuge der Privatisierung<br />

vom westlichen Know-how und verbesserten<br />

so ihre internationale Wettbewerbsfä­<br />

higkeit. 2007 ist die Europäische Union mit<br />

dem Beitritt von Rumänien und Bulgarien<br />

dann nochmals angewachsen, auf derzeit<br />

27 Mitgliedsstaaten.<br />

Megafusionen in der Stahlindustrie<br />

Die 2000er-Jahre waren in der Stahlbranche<br />

auch geprägt von Unternehmenszusammenschlüssen<br />

großen Ausmaßes. 2001 fusionierten<br />

die europäischen Stahlunternehmen<br />

Usinor (Frankreich), Arbed (Luxemburg)<br />

und Aceralia (Spanien) zum neuen Stahlweltmarktführer.<br />

»Hinter der Fusion steckt<br />

auch die Erkenntnis, dass sich der Werkstoff<br />

Stahl den Strukturen seiner Lieferanten und<br />

Kunden anpassen muss. Immer weniger und<br />

dafür größere Stahlkonzerne internationalen<br />

Zuschnitts, globaler Kundennähe und<br />

mit vollem Programm – in dieser Konstellation<br />

könnte die Stahlbranche in Zukunft ihre<br />

Wachstumschancen energischer wahrnehmen«,<br />

formulierte der »<strong>stahlmarkt</strong>« im April<br />

2001 angesichts der Fusion. Der Konzentrationsprozess<br />

in der Stahlindustrie fand dann<br />

seinen bisherigen Höhepunkt im Jahr 2007,<br />

als die Fusion der beiden Stahlgiganten<br />

Arcelor und Mittal offiziell besiegelt wurde.<br />

Lesetipp<br />

WW Bouquet, Tim und Ousey, Byron:<br />

Cold Steel – Lakshmi Mittal and<br />

the multi- billion-dollar battle for<br />

a global empire<br />

Little, Brown Book Group, London 2009, 368 S., brosch.,<br />

ISBN 978-0349120973, 12,99 €, englisch<br />

»Liest sich wie ein Krimi«, heißt es auf dem<br />

Cover der bisher nur in englischer Sprache<br />

erschienenen Beschreibung der Fusion von<br />

Arcelor und Mittal im Jahr 2006. Und das<br />

stimmt: »Cold Steel«, so der Titel des<br />

Buches, hat Krimiwirkung – man will die<br />

320 Seiten gar nicht mehr aus der Hand<br />

legen, so spannend ist der Rückblick auf die<br />

bisher größte Fusion der Stahlindustrie überhaupt.<br />

Die beiden Autoren Tim Bouquet und<br />

Byron Ousey entführen den Leser mit ihrem<br />

dichten, temporeichen Bericht in die innersten<br />

Wirren des damaligen Übernahmekampfes.<br />

Von den allerersten Anfängen – als<br />

Lakshmi Mittal nach dem gewonnenen,<br />

aber teuren Bieterkampf mit Arcelor um den<br />

ukrainischen Stahlproduzenten Kriworoschstal<br />

den Gedanken einer Fusion erstmals im<br />

engsten Kreis formulierte – über die an ­<br />

schließenden Gespräche mit der damaligen<br />

Arcelor-Führung – allen voran mit CEO Guy<br />

Dollé – bis hin zu den unzähligen Finten und<br />

Fallstricken des mehrmonatigen Übernahmekampfes:<br />

Man ist beim Lesen, so der Eindruck,<br />

immer mittendrin. Das ist kein Wunder,<br />

war einer der Autoren, Byron Ousey,<br />

doch direkt beteiligt: Auf Seiten der Luxemburger<br />

Regierung hat er als Kommunikationsberater<br />

den Übernahmeprozess begleitet.<br />

Tim Bouquet als international geachteter<br />

Journalist gilt wiederum als Experte<br />

in Sachen Stahlindustrie. Zudem haben<br />

Lakshmi Mittal und rd. 50 andere führende<br />

Zeitzeugen der damaligen Übernahme,<br />

inklusive Guy Dollé, dem Autor ihre volle<br />

Unterstützung zukommen lassen. Neben<br />

der Taschenbuchausgabe ist »Cold Steel«<br />

übrigens auch als gebundene Edition erhältlich.<br />

<br />

(sm 111002551) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


14 K Zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>« K 15<br />

WW 60 Jahre für die soziale Markt wirtschaft<br />

Jubiläumsschrift des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln<br />

Köln. Mit diesem Titel bringt das Institut der deutschen Wirtschaft<br />

Köln (IW) Stolz und Anspruch zugleich zum Ausdruck: Stolz auf das<br />

anerkannte Engagement des IW und Anspruch auf die damit verbundene<br />

ordnungspolitische Funktion der Freiheit.<br />

Mit der Jubiläumsschrift blickt das IW zurück auf seine 60 Jahre<br />

als Anwalt der sozialen Marktwirtschaft und dokumentiert, wie sich<br />

diese Anwaltschaft im Laufe der Zeit und fortwährend der Institutssatzung<br />

entsprechend – »auf wissenschaftlicher Grundlage, insbesondere<br />

der Öffentlichkeit gegenüber« – verändert hat. Sechs Kapitel<br />

erläutern, wie in dem jeweiligen Jahrzehnt dieser Anspruch an<br />

Wissenschaft und Kommunikation umgesetzt wurde und welche<br />

Themen dabei obenauf standen. Die Er kläraufgabe, was soziale<br />

Marktwirtschaft eigentlich ist, wurde durch das Wirtschaftswunder<br />

in den 1950er- und Anfang der 1960er-Jahren immens erleichtert.<br />

Es folg ten die Studentenbewegung und ein Auf leben sozialistischer<br />

Vorstellungen, die Diskussion über die freiheitliche Wirtschaftsordnung<br />

wurde schärfer. Damit rückte auch die Bildungspolitik stärker<br />

in den Fokus des IW. In den 1980er-Jahren stand die Konsolidierung<br />

der Staatsfinanzen im Vordergrund und die ersten Anzeichen der<br />

Globalisierung wurden greifbar. Es folgten der Boom und die<br />

anschließende Ernüchterung nach der Wiedervereinigung und mit<br />

den politischen Themen des neuen Jahrtausends – Agenda 2010,<br />

Zuwanderungsrecht, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, frühkindliche<br />

Bildung etc. – verbreiterte sich auch das Spektrum des IW.<br />

Mit der Jubiläumsschrift ist eine prägnant informierende kleine<br />

Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland entstanden,<br />

die es unterhaltsam versteht, wirtschaftliche Daten – zum Beispiel<br />

das Absinken des Bruttosozialprodukts in der Wirtschaftskrise der<br />

1970er-Jahre – mit anderen zeitgeschichtlichen Meilensteinen – wie<br />

der Trennung der Jackson Five von Motown Records im Jahre 1975<br />

– zusammenzubringen. Das Werk umfasst 48 Seiten und ist beim<br />

IW per Mail (ennsberger@iwkoeln.de) erhältlich. (sm 111002600) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.<br />

Konrad-Adenauer-Ufer 21<br />

50668 Köln<br />

Tel. +49 221 4981-452<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


»Und hier, Herr Enkelmann, habe ich noch einige schöne Träger,<br />

sorgfältig gewalzt, aus reinem, vollkommen lunkerfreiem<br />

Schwedenstahl. Das sind genau die richtigen Profile für Ihre neue<br />

Kranbahn. Wir können sie Ihnen in den nächsten Tagen frei Haus<br />

anliefern.«<br />

»Steel trader Belling Germany calling – ISO profile 45-TT-1307 –<br />

Steel X23point5A2956point – 534 tons – lot 65-BAH89KL-345 –<br />

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roger – over.«<br />

100 Jahre Gesellschaft<br />

für Elektrometallurgie<br />

Nürnberg. Mit einer innovativen Idee begann<br />

vor 100 Jahren die Geschichte der Gesellschaft<br />

für Elektrometallurgie (GfE) in Nürnberg. Jü -<br />

dische Kaufleute und ein kreativer Chemiker<br />

erkannten den wachsenden Bedarf der deutschen<br />

Stahlindustrie an Vanadium. Sie gründeten<br />

1911 die GfE, installierten einen der ersten industriell<br />

genutzten Elektroöfen und produzierten<br />

fortan Ferro-Vanadium-Legierungen.<br />

Heute verfügt die Gesellschaft über ein Portfolio<br />

von 250 Werkstoffen. Sie ist als Lieferant<br />

von Beschichtungswerkstoffen für die Dünnschichttechnologie<br />

der Fotovoltaik, von Katalysatorwerkstoffen<br />

für DeNO x -Filtersysteme zur<br />

Reinigung von Abgasen aus Kohlekraftwerken,<br />

von neuen gewichtssparenden Legierungen für<br />

Flugzeugturbinen, von neuen Legierungen zur<br />

Wasserstoffspeicherung und von tantalhaltigen<br />

Targets für optische Anwendungen außergewöhnlich<br />

positioniert. Über ein erhebliches<br />

Potenzial verfügen Titanlegierungen für die Luftund<br />

Raumfahrt.<br />

Inzwischen gehört die GfE zur Advanced<br />

Metallurgical Group N.V. (AMG). Es ist deren<br />

Kompetenz, Metalle in Anwendungen zu positionieren,<br />

die nachhaltig und ressourceneffizient<br />

sind und die außerdem helfen, CO 2<br />

-Emissionen<br />

zu reduzieren. Die AMG ist in 23 Ländern tätig.<br />

Sie erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz<br />

von rd. 1 Mrd. USD und beschäftigte weltweit<br />

3.000 Mitarbeiter.<br />

/<br />

www.gfe.com (sm 111002803) K<br />

100 Jahre Edelstahl<br />

im nächsten Jahr<br />

Düsseldorf. Im kommenden Jahr steht der<br />

Edelstahlbranche ein Jubiläum ins Haus: Mit der<br />

Patentierung von nichtrostendem Stahl trat im<br />

Jahre 1912 ein neuer Werkstoff seinen Siegeszug<br />

an. Erster sprichwörtlicher Höhepunkt seiner<br />

Karriere war 1929 die Dachverkleidung des<br />

Chrysler Building in New York, damals das<br />

höchste Gebäude der Welt. Heute sind weltweit<br />

über 120 verschiedene Edelstahlsorten im Einsatz.<br />

Schon früh zeigte sich angesichts des rasch<br />

steigenden Umfangs der Werkstoffgruppe die<br />

Notwendigkeit, Halbzeuge und Endprodukte, die<br />

aus anwendungsspezifisch ausgewähltem Edelstahl<br />

gefertigt wurden, sicher zu identifizieren.<br />

Bereits 1958 wurde deshalb das Markenzeichen<br />

Edelstahl Rostfrei eingeführt, um Produkte qualitätsbewusster<br />

Hersteller, Verarbeiter und An -<br />

bieter eindeutig zu kennzeichnen. Als Vergabestelle<br />

dieses Qualitätssiegels wurde zwei Jahre<br />

später der Warenzeichenverband Edelstahl Rostfrei<br />

e.V. (WZV) ins Leben gerufen. Mit über 1.000<br />

überwiegend mittelständischen Mitgliedsunternehmen<br />

ist er bis heute Servicepartner jener<br />

Unternehmen, die das international geschützte<br />

Markenzeichen als Siegel für ihr Qualitätsversprechen<br />

führen.<br />

Im Mittelpunkt der Vergabe stehen die richtige<br />

Werkstoffwahl und die sachgerechte Be- und<br />

Verarbeitung. Per Satzung verpflichten sich die<br />

Mitglieder zu dieser Qualitätsoffensive, die eine<br />

unverzichtbare Orientierungshilfe ist. Unternehmen,<br />

die berechtigt sind, das eingetragene Markenzeichen<br />

Edelstahl Rostfrei zu verwenden,<br />

vermitteln das sichere Gefühl eines Topanbieters,<br />

der Wert auf Werkstoffqualität und nachhaltige<br />

Sicherheit der Verarbeitung legt.<br />

Intensiv überwacht der WZV deshalb die ordnungsgemäße<br />

Nutzung des Qualitätssiegels.<br />

Denn längst hat das internationale Renommee<br />

des Markenzeichens Labelpiraterie hervorgerufen.<br />

Konsequent unterbindet der WZV solches<br />

Vorgehen – auch mit juristischen Mitteln. Regelmäßig<br />

werden Unternehmen und Anbieter abgemahnt,<br />

die Produkte mit dem Qualitätssiegel<br />

bewerben, ohne sich den damit verbundenen<br />

Auflagen zu unterwerfen.<br />

www.wzv-rostfrei.de (sm 111002642) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


18 K Steel Art & Culture<br />

Peter Schwickerath stellt<br />

im Stahl-Zentrum aus<br />

»Nicht die Form steht im Mittelpunkt, sondern das,<br />

was mit ihr gemacht wird«<br />

Düsseldorf (ES). Peter Schwickerath, 1942 in Düsseldorf geboren, arbeitet<br />

fast ausschließlich mit Stahl. Die Reduktion auf das Wesentliche ist sein<br />

Hauptanliegen. Seine Objekte stellen zumeist rechteckige Flächen, Kubus,<br />

Quader oder Zylinder dar. Der Bildhauer stellt seine Stahlplastiken von<br />

<strong>Oktober</strong> 2011 bis März 2012 im Stahl-Zentrum in Düsseldorf aus.<br />

WW K Für seine Skulpturen schneidet Schwickerath<br />

einzelne Elemente aus rechteckigen<br />

Stahlplatten heraus und setzt sie durch Verschiebung,<br />

Drehung oder Klappung wieder<br />

neu in die Plastik ein. Dies lässt sich oftmals<br />

nur mithilfe von Kränen ausführen, die die<br />

schweren Stahlelemente exakt ineinander<br />

einfügen müssen. Neben seinen überwiegend<br />

für das Freie konzipierten, tonnenschweren<br />

Objekten entwirft er aber auch<br />

kleinere Stahlkunstwerke. Mit diesen Plastiken,<br />

die sich mit bloßen Händen verändern<br />

lassen, will er den Betrachter zum »Spielen«<br />

anregen. »Spielen heißt Suchen – hier die<br />

Suche nach neuen Formerfahrungen«, er ­<br />

klärt der Künstler. Ihn interessiert also die<br />

spannende Entwicklung des ursprünglichen<br />

Objekts zu neuen, weitreichenden, plastischen<br />

Gebilden. »Nicht die Form steht im<br />

Mittelpunkt, sondern das, was mit ihr ge ­<br />

macht wird.«<br />

Schwickeraths Objekte entstehen nach<br />

konkreten Modellen aus Stahl, Pappe oder<br />

Styropor. In seiner Kunst meidet er Emotionalität<br />

und Subjektivität. »Ich will eine klare<br />

Aussage über das Verhältnis der Formen<br />

zueinander«, beschreibt der Purist seine<br />

Arbeitsphilosophie. Durch seine rationale<br />

Kunstauffassung schafft er einfache und<br />

klar erkennbare Konstellationen. Trotz seiner<br />

Bodenständigkeit und Bescheidenheit hat<br />

der Düsseldorfer bereits in zahlreichen Städten<br />

wie Köln, Krakau, Paris, Schaffhausen<br />

oder Venlo in öffentlichen Räumen und Mu ­<br />

seen ausgestellt.<br />

Der Bildhauer studierte an der Folkwang-<br />

Schule für Gestaltung in Essen sowie an der<br />

Kunstakademie in Düsseldorf und begann<br />

1968 mit seiner freischaffenden Tätigkeit als<br />

Bildhauer. Er lebt für und mit seiner Kunst,<br />

wie ein Blick in sein Haus und den Garten<br />

im Düsseldorfer Stadtteil Lohausen deutlich<br />

macht. Seine Stahlplastiken sind sowohl Teil<br />

der Einrichtung wie auch Einrichtung selbst.<br />

So kann er beispielsweise auf der Terrasse<br />

inmitten seiner Kunstwerke auf Stahlmöbeln<br />

frühstücken oder den Blick über den<br />

von riesigen Stahlplastiken dominierten Garten<br />

schweifen lassen. Schwickerath lebt und<br />

arbeitet derzeit auch in Uruguay.<br />

<br />

(sm 111002653) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

Peter Schwickerath<br />

Elbinger Weg 17<br />

40474 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 432960<br />

www.peterschwickerath.de<br />

(111002653/1)<br />

(111002653/2)<br />

Schwickeraths tonnenschwere Skulpturen kommen im Freien am besten zur Geltung<br />

(Fotos: Peter Schwickerath)<br />

Stahlplastik auf der Terrasse: Zu Hause bei<br />

Peter Schwickerath<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />

Steel Art & Culture K 19


20 K Steel Art & Culture<br />

200 Jahre Krupp in Bildern<br />

Ausstellung und Bildband<br />

»Krupp. Fotografien aus zwei Jahrhunderten«<br />

Essen. Mit einem Querschnitt durch die 2 Mill. Fotografien umfassende<br />

Sammlung des Historischen Archivs Krupp präsentiert sich die Ausstellung<br />

noch bis zum 11. Dezember 2011 in der Essener Villa Hügel. 400 Exponate<br />

zeigen die einzigartige Verwobenheit von Familien- und Industriegeschichte.<br />

Das Begleitbuch zur Ausstellung bietet nicht nur eine Chronik des 200 Jahre<br />

alten Konzerns, sondern gleichsam eine Entdeckungsreise in die Geschichte<br />

der Fotografie.<br />

WW K Von keinem Unternehmen, keiner In ­<br />

dustriellenfamilie ist eine solche Fülle von<br />

Aufnahmen überliefert wie von Krupp. Erstmals<br />

präsentiert die Alfried Krupp von Bohlen<br />

und Halbach-Stiftung die bedeutendsten<br />

Schätze dieser einzigartigen Sammlung in<br />

einer Ausstellung. Anlass ist das 200. Jubiläum<br />

der Gründung einer Gussstahlfabrik in<br />

Essen durch Friedrich Krupp im Jahre 1811.<br />

Bereits ab den 1860er-Jahren setzte das<br />

Unternehmen verstärkt auf die Dokumentation<br />

durch Fotografien, auch für Zwecke der<br />

Forschung und der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Früher als viele andere Stahlunternehmer<br />

erkannte Krupp die Macht des Bildes, wenn<br />

es um die Darstellung seines Gussstahls<br />

ging. Kunden konnten sich so eine Vorstellung<br />

von den Werksanlagen und den teilweise<br />

riesigen Stahlteilen machen, ohne sich<br />

erst vor Ort informieren zu müssen. Dieser<br />

Einsatz der Fotografie mutet nach heutigen<br />

Maßstäben als überaus weitsichtiges Marketing<br />

an.<br />

Das älteste Ausstellungsstück, eine Da ­<br />

guerreotypie aus dem Jahr 1846 und damit<br />

ein Zeugnis aus der Frühphase der Fotografie,<br />

zeigt Bertha Eichhoff, später Krupp, mit<br />

ihren Eltern. Ein weiteres Juwel ist das 8 m<br />

breite Wandpanorama aus dem Jahr 1867,<br />

das die ehemalige Essener Produktionsstätte<br />

der Krupp-Dynastie zeigt und nach den<br />

Anweisungen Alfred Krupps erstellt wurde.<br />

Neben Porträts der Familie Krupp – viele<br />

davon mit prominenten Besuchern – und<br />

Aufnahmen von Arbeitern, Maschinen und<br />

Produkten umfasst die Sammlung auch rd.<br />

30.000 Dias des Hobbyfotografen Alfried<br />

Krupp von Bohlen und Halbach.<br />

Der Bildband gliedert sich in zwei Teile.<br />

Vier Essays – zusammengefasst im Kapitel<br />

»Überblick« – bilden den populärwissenschaftlichen<br />

Zugang zur Ausstellung: Die<br />

Rolle der Essener Stahldynastie in der deutschen<br />

Wirtschaftsgeschichte – mit besonderem<br />

Schwerpunkt auf dem Wilhelminischen<br />

Zeitalter – wird erklärt, eine Rückschau auf<br />

Ausstellung<br />

Ort: Kulturstiftung Ruhr Essen<br />

Villa Hügel<br />

Hügel 1<br />

45133 Essen<br />

Tel. +49 201 61629-0<br />

www.villahuegel.de<br />

Eintritt: 3 € (Erwachsene)<br />

Alfried Krupp von Bohlen und Halbach mit Lehrlingen in der Radsatzwerkstatt, Essen, 1961<br />

(Foto: Kulturstiftung Ruhr Essen)<br />

(111002689/2)<br />

Öffnungszeiten: täglich außer Montag<br />

10.00 bis 18.00 Uhr<br />

(geschlossen am 14.10.,<br />

18. bis 20.11.)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Steel Art & Culture K 21<br />

Begleitbuch<br />

Krupp. Fotografien aus zwei Jahrhunderten<br />

Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011,<br />

232 S., 191 Abb., 24 x 30 cm, Leinen mit<br />

Schutzumschlag, ISBN 978-3-422-02308-6,<br />

Preis 24,90 €<br />

Erhältlich u. a. im Stahleisen-Buchshop:<br />

annette.engels@stahleisen.de oder<br />

per Tel. +49 211 6707-561<br />

die privaten Aufnahmen analysiert die er ­<br />

zählende und inszenierende Funktion der<br />

Kruppschen Familienbilder und ein kunsthistorischer<br />

Überblick stellt die Geschichte<br />

der Industriefotografie – in der das Unternehmen<br />

zweifellos Pionier war – dar. Der<br />

vierte Essay zeigt die Entwicklung des Historischen<br />

Archivs Krupp, das 1905 – in Vorbereitung<br />

auf das 100. Firmenjubiläum und<br />

damals noch in zwei separaten Einheiten –<br />

als »Geschichtliche Abteilung« und als von<br />

Margarethe Krupp initiiertes Familienarchiv<br />

gegründet wurde.<br />

Der zweite Teil ist überschrieben mit<br />

»Aspekte« und mit gut 150 Seiten sehr viel<br />

umfangreicher als der erste. Er sortiert die<br />

ausgestellten Aufnahmen thematisch und<br />

beginnt mit den ersten fotografischen Zeugnissen,<br />

den sogenannten Daguerreotypien,<br />

und den Aufnahmen Hugo van Werdens. Im<br />

Unterschied zu anderen Unternehmen setzte<br />

Alfred Krupp nämlich nicht auf externe,<br />

renommierte Fotografen, sondern ließ den<br />

seit 1854 im Unternehmen beschäftigten<br />

technischen Zeichner Hugo van Werden<br />

zum Fotografen ausbilden. Über vierzig Jahre<br />

lang sollte dieser die Bildproduktion des<br />

Stahlkonzerns prägen. Damals entstanden<br />

die – überaus aufwendigen – Panoramen,<br />

so zum Beispiel eine achtteilige Fotografie<br />

aus dem Jahr 1864 mit 200 Arbeitern auf<br />

einer Dampflokomotive oder die elfteilige<br />

Aufnahme der Gussstahlfabrik in Essen aus<br />

dem Jahr 1967. Der Stellenwert, den die<br />

Industriefotografie im Unternehmen genoss,<br />

lässt sich auch an der Größe der »Photographischen<br />

Anstalt« – so der offizielle Name<br />

der Abteilung ab 1903 – ablesen: 1890<br />

waren dort rd. 40 Personen, 1900 bereits<br />

100, 1912 nahezu 300 Personen beschäftigt,<br />

der größte Teil davon im drucktechnischen<br />

Bereich. 1915 bezogen schließlich fast<br />

500 Angestellte das neugebaute Krupp-<br />

Verlagshaus. Weitere Abschnitte des Bildbands<br />

widmen sich den Orten der Produktion,<br />

den Arbeitern, den betrieblichen Sozialeinrichtungen<br />

– so zum Beispiel der Siedlung<br />

Margarethenhöhe –, dem Bereich<br />

Forschung und Entwicklung sowie der Familie<br />

Krupp auf der wirtschaftspolitischen Bühne<br />

und im Privaten. Einen exotischen Ab ­<br />

schluss bilden die Fotobücher über Südamerika,<br />

Afrika und Asien – im 19. Jahrhundert<br />

ein beliebtes Geschenk von Besuchern, die<br />

der Familie Krupp ihre Aufwartung machten<br />

– und die Reisealben des begeisterten Fotound<br />

Filmamateurs Alfried Krupp von Bohlen<br />

und Halbach.<br />

(sm 111002689) K


22 K Steel International<br />

Der Schiefergassektor<br />

in den USA wächst rasant<br />

US-Stahlhersteller hoffen auf gute Geschäfte<br />

New York (bln). Neues Leben für den amerikanischen »Rust Belt«, der<br />

in der Blütezeit amerikanischer Manufakturen von Chicago und entlang der<br />

großen Seen bis hin zur Ostküste reichte und u. a. die Industriegebiete<br />

Illinois, Michigan, Ohio und Pennsylvania einschloss.<br />

Das Gebiet erstreckt sich von Tennessee<br />

über Teile von Kentucky, Ohio, West Virginia<br />

und Pennsylvania bis in den Bundesstaat<br />

New York – genau das Gebiet der einstigen<br />

Hochburgen von Kohle und Stahl.<br />

Kein Wunder, dass für die Hersteller von<br />

Stahl für den neuen Energiesektor alte<br />

Stahlstandorte in dieser Region wieder<br />

hochinteressant sind. Zum einen haben die<br />

Stahlunternehmen Zugang zu relativ preiswertem<br />

Naturgas, das sie fast ausschließlich<br />

als Heizmittel für ihre Öfen verwenden. Zum<br />

anderen finden sie in diesen Gebieten erfahrene<br />

Stahlarbeiter, die ihre Jobs im Laufe<br />

wiederholter Restrukturierungen und Zu ­<br />

sammenschlüsse verloren.<br />

WW K Die Abwanderung der herstellenden<br />

Industrie in Entwicklungsländer mit weitaus<br />

niedrigeren Arbeitskosten und in den amerikanischen<br />

Süden, wo die meisten Arbeiter<br />

nicht gewerkschaftlich organisiert sind, verwandelte<br />

die einstige Hochburg der Industrie,<br />

vor allem der Schwerindustrie, in einen<br />

»Rostgürtel« mit schrumpfender wirtschaftlicher<br />

Bedeutung. Weil jedoch beim Abbau<br />

von Schiefergas große Mengen von Stahl<br />

benötigt werden, sind die alten Stahlgebiete<br />

in Ohio, Pennsylvania und anderswo im<br />

Osten und Mittleren Westen plötzlich wieder<br />

ideale Standorte für Stahlwerke, die<br />

Produkte für den rasch wachsenden Schiefergassektor<br />

herstellen.<br />

Wie die Steinkohlevorkommen im Ruhrgebiet<br />

und die Eisenerzlager in umliegenden<br />

Regionen Grundlagen für die Stahlindustrie<br />

im einstigen »Kohlenpott« waren, bereiteten<br />

Kohlevorkommen in den Appalachen,<br />

Erdölreserven in Pennsylvania und Eisenerzlager<br />

in Ohio den Weg für die Stahlindustrie<br />

mit dem Zentrum Pittsburgh und die Autoindustrie<br />

mit dem Zentrum in Detroit, Michigan.<br />

Nun scheint der Abbau von Schiefergas<br />

– und vielleicht in Zukunft auch Ölschiefer<br />

– dem »Rostgürtel« einen Rettungsring zu ­<br />

zuwerfen.<br />

Naturgasgewinnung soll Jobs<br />

und mehr Wohlstand bringen<br />

U.S. Steel, Timken und die Vallourec & Mannesmann<br />

Holding Inc. (V & M) gehören zu<br />

den Unternehmen, die in der Erwartung<br />

eines dauerhaften Schiefergasbooms be ­<br />

trächtliche Investitionen in den Neubau oder<br />

den Ausbau von Werken stecken. Das wundersame<br />

Comeback der drei Automobilunternehmen<br />

General Motors, Ford und<br />

Chrysler mit dem Gros ihrer Werke im Rostgürtel<br />

ist ebenfalls ein gutes Omen für die<br />

Zukunft der Stahlindustrie, auch wenn diese<br />

positiven Entwicklungen von der anhaltenden<br />

Konjunkturschwäche vorerst noch überschattet<br />

werden.<br />

Für die Gas- und Ölunternehmen und die<br />

ländlichen Landbesitzer, die ihre Grundstücke<br />

meistbietend verpachten und einen<br />

Anteil am Erlös der geförderten Gasmengen<br />

erhalten, sind die bisherigen Erschließungen<br />

nur mehr Auftakt zu einem Schiefergasrush,<br />

der den einstigen »Gold Rush« in den Schatten<br />

stellen soll.<br />

Weil Schiefergas in den horizontalen Ge ­<br />

steinsschichten enthalten ist, waren technische<br />

Neuerungen notwendig, um die Förderung<br />

dieser Energievorräte wirtschaftlich<br />

interessant zu machen: horizontales Bohren<br />

über große Strecken hinweg und das hydraulische<br />

Spalten des Gesteins, sodass das<br />

Gas durch die Bohrlöcher an die Erdoberfläche<br />

entweichen kann. Für die Netzwerke<br />

von kilometerlangen, horizontal gelegten<br />

Rohren werden große Mengen von Stahlrohren<br />

benötigt. Auch für die Konstruktion von<br />

Bohrplattformen und die Herstellung von<br />

Auffangbehältern wird Stahl benötigt.<br />

Eine Reihe von Bundesstaaten, u. a. Colorado,<br />

Texas, Oklahoma und Ohio, verfügen<br />

über große Vorkommen von Schiefergas<br />

und Ölschiefer. Allein in Pennsylvania wurden<br />

in den vergangenen drei Jahren über<br />

2.500 Ölschieferquellen gebohrt. Die sogenannte<br />

Marcellus-Shale-Region gilt als eines<br />

der größten Lager von Naturgas in der Welt.<br />

Stahlwerke investieren Millionen<br />

in ihre Rohstahlproduktionen<br />

V & M steckt 650 Mill. USD in den Bau eines<br />

neuen Stahlwerkes in der alten Stahlstadt<br />

Youngstown in Ohio, die so etwas wie eine<br />

Eingangspforte zur Marcellus-Shale-Region<br />

ist. Das Werk, das Ende des Jahres in Betrieb<br />

genommen wird, soll ca. 350 Arbeiter be ­<br />

schäftigen. Die Timken Company investiert<br />

50 Mill. USD in den Ausbau ihres Stahlwerkes<br />

in Canton, Ohio, und die U.S. Steel<br />

Corporation 95 Mill. USD in die Modernisierung<br />

und Expansion ihres Werkes in Lorain,<br />

Ohio. Alle drei Betriebe planen, ihre Produktion<br />

von Rohstahl deutlich zu erhöhen.<br />

Präsident Obama, der sich in seinem<br />

Wahlkampf vor drei Jahren für strikten Um ­<br />

weltschutz stark machte, unterstützt Gasdrilling,<br />

weil Naturgas im Verein mit Windund<br />

Sonnenenergie helfen soll, Amerika bis<br />

2035 zu 80 % mit »grüner« Energie zu versorgen.<br />

Aber Umweltschützer protestieren<br />

gegen Schäden, die beim Schieferdrilling<br />

entstehen. Insbesondere geht es in den<br />

Beschwerden um die mit einer Reihe von<br />

Chemikalien behandelten großen Wassermengen,<br />

die zum Spalten und Auswaschen<br />

des Schiefergesteins notwendig sind, weil<br />

sie angeblich Grundwasser und das Trinkwasser<br />

für viele Menschen in diesen Gebieten<br />

zu verschmutzen drohen. Doch die Ölund<br />

Gasindustrie halten eine Trumpfkarte in<br />

der Hand, nämlich ein vor sechs Jahren verabschiedetes<br />

Energiegesetz, dass das »fracking«<br />

(die Spaltung von Gestein) von Ge ­<br />

setzesauflagen zur Sicherung von sauberem<br />

und sicherem Trinkwasser befreit.<br />

<br />

(sm 111002768) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


24 K Steel International<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />

Steel International K 25


26 K Steel International<br />

Marcegaglia baut Führungsrolle<br />

in der ersten Verarbeitungsstufe aus<br />

Große Investitionen stärken das Unternehmen<br />

Gazoldo degli Ippoliti. Im Rahmen der heimischen Markterholung weist<br />

auch Marcegaglia neue positive Ergebnisse aus. In den ersten vier Monaten<br />

des Jahres 2011 stieg die Stahlproduktion in Italien um 8,4 % an und<br />

erreichte eine Gesamtproduktionsmenge von 9,4 Mill. t. Zum Vergleich:<br />

In diesem Zeitraum stieg die europäische Stahlproduktion im Durchschnitt<br />

um + 5,7 %.<br />

WW K Marcegaglia unterstützt diesen Trend<br />

nach dem Jahr 2010, das bereits Anzeichen<br />

von Wachstum aufwies. Das Unternehmen<br />

verließ sich weiterhin auf seine Investitionsstrategie,<br />

um die Präsenz des Unternehmens<br />

zu verstärken – in Italien und in der ganzen<br />

Welt.<br />

Der italienische Markt ist wieder<br />

wettbewerbsfähig<br />

2010 hat Italien mit einem Produktionsanteil<br />

von 14,9 % und mit Platz 11 auf der Weltrangliste<br />

seine Rolle als zweitgrößter Stahlproduzent<br />

in der EU bestätigt: Die italienische<br />

Produktionsmenge lag bei 25,8 Mill. t.<br />

Das bedeutet eine Verbesserung von 5,9<br />

Mill. t nach einem Verlust von 10,7 Mill. t im<br />

Jahr zuvor – im Vergleich zum Höchststand<br />

im Jahr 2008 (31,6 Mill. t) war das eine Produktionsminderung<br />

um 18,4 %.<br />

Wesentliches Wachstum konnte in allen<br />

Bereichen verzeichnet werden, wenn auch<br />

mit Unterschieden: Langprodukte nahmen<br />

im Vergleich zum Jahr 2009 im vergangenen<br />

Jahr um 9,1 % zu – während der ersten<br />

Monate im Jahr 2011 allein um 26,3 %.<br />

Gleichzeitig erreichten Flachprodukte die<br />

Marke von 12,6 Mill. t, was einem Anstieg<br />

gegenüber 2009 von 38,6 % entspricht –<br />

wie der Marcegaglia-Konzern meldete.<br />

Marcegaglia zählt weltweit zu den Spitzenherstellern geschweißter, nichtrostender Rohre<br />

(Foto: Marcegaglia).<br />

(111002661/2)<br />

Grundsätzlich stieg die sichtbare Stahlverwendung<br />

in Italien im Jahr 2010 gegenüber<br />

dem Vorjahr um 26,3 % auf insgesamt 28,7<br />

Mill. t an, während der Außenhandel und<br />

die Stahlimporte um 41,6 % auf einen Wert<br />

von 12,4 (2009: 8,7) Mrd. € wuchsen und<br />

die Exporte um 28,7 % auf einen Wert von<br />

14,4 (2009: 11,2) Mrd. € kletterten.<br />

Die ersten und zweiten Verarbeitungsstufen<br />

gehörten zu den dynamischsten: Die positive<br />

Handelsbilanz stieg auf 5,15 Mrd. € und<br />

glich die Defizite in anderen Bereichen mehr<br />

als aus – besonders kaltgewalzte und verzinkte<br />

Produkte erreichten das Niveau von 2008.<br />

Marcegaglia will seine<br />

Spitzenposition behaupten<br />

In seiner mehr als 50-jährigen Geschichte<br />

hat sich Marcegaglias Leidenschaft für Stahl<br />

bezahlt gemacht – Wissen, Kompetenz und<br />

Fähigkeiten sind wertvolles Kapital und Basis<br />

für die komplexen Aktivitäten des Unternehmens<br />

in den Bereichen Forschung, Weiterentwicklung<br />

und Produktion. Mit dem Ziel,<br />

die Führungsrolle zu erhalten und zu stärken<br />

(wie z. B. die weltweite Spitzenposition bei<br />

der Herstellung geschweißter, nichtrostender<br />

Rohre), fördert man fortlaufend den<br />

Ausbau der Produktionskapazitäten und der<br />

Qualitätsstandards, indem man sich zu kontinuierlicher<br />

Verbesserung und Wirtschaftlichkeit<br />

auf allen Gebieten verpflichtet.<br />

»Unsere Zukunftsvision kann man mit<br />

zwei Worten charakterisieren: Diversifizierung<br />

und Flexibilität«, erläutert der CEO<br />

des Unternehmens, Antonio Marcegaglia.<br />

»Stahlmärkte entwickeln sich ständig weiter<br />

und wir haben in den vergangenen zwei bis<br />

drei Jahren größere Veränderungen erlebt.<br />

Deshalb ist es besonders wichtig, ein strukturiertes<br />

und verzweigtes Netzwerk aus Einkauf,<br />

Produktion und Distribution zu schaffen,<br />

sodass man schnell auf Marktveränderungen<br />

reagieren kann. Das ist unsere<br />

Marschroute und wir werden sie fortsetzen«,<br />

fuhr Antonio Marcegaglia fort.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Steel International K 27<br />

Eine ausgeprägte Investitionspolitik, die für den Zeitraum von 2009<br />

bis 2012 geplant ist und mit Entschlossenheit verfolgt wird, unterstreicht<br />

diese Strategie. Sie zahlt sich auch im laufenden Jahr aus:<br />

»Während des ersten Halbjahres 2011 waren Marcegaglias Ergebnisse<br />

zufriedenstellend. Zuwächse von 9,9 % bei den Lieferungen<br />

und von 33 % beim Umsatz belegen dies. Zum Vergleich: Die italienischen<br />

Unternehmen legten insgesamt um 40 % beim Umsatz<br />

zu. Auch die Margen werden besser trotz eines ungewissen Nachfragetrends.<br />

Der Export nach Europa, speziell nach Deutschland,<br />

nimmt ebenfalls zu. All diese Anzeichen deuten auf gute Aussichten<br />

für eine Markterholung hin«, schlussfolgert der Unternehmenschef.<br />

Investitionen im In- und Ausland halten sich die Waage<br />

Der Investitionsplan hatte seinen Höhepunkt 2010. In dem Zeitraum<br />

2011/2012 wird man sich auf Verbesserungen der Produktionseinheiten<br />

konzentrieren, nachdem man den Bau und die Installation<br />

der meisten Anlagen beendet hat. Wichtig dabei ist, dass die<br />

Investitionen in Italien und im Ausland ausgeglichen sind. Im Inland<br />

wurde in Ravenna eine neue Coilverarbeitungsanlage in Betrieb<br />

genommen, während das Präzi sionsrohrwerk in Casalmaggiore<br />

durch ein neues Hüttenwerk zur Herstellung von dickwandigen<br />

Rohren flächenmäßig verdoppelt wurde. Eine Glüh- und Beizanlage<br />

für nichtrostende Flachprodukte hat am Hauptstandort in Gazoldo<br />

degli Ippoliti ebenfalls ihren Betrieb aufgenommen.<br />

Andere größere Investitionen schließen die Entwicklung von<br />

erneuerbaren Energiesystemen ein, u. a. neue Produktionsanlagen<br />

für Fotovoltaikpaneele in Taranto und im Süden des Landes einige<br />

RDF-Kraftwerke (RDF: Refuse Derived Fuel), wo Sekundärbrenn stoffe<br />

aus Abfall produziert werden.<br />

Die ausländischen Investitionen konzen trieren sich hauptsächlich<br />

auf den Aufbau von Marcegaglia Polen (ein neues Werk in Kluczbork<br />

zur Produktion von Präzisionsrohren) und Marcegaglia do Brasil, wo<br />

das Werk weiter ausgebaut wird, sowie Marcegaglia China, wo ein<br />

Röhrenwerk für ge schweißte Kohlenstoffstahlrohre und kaltgezo­<br />

EU-27: Rohstahlproduktion 2010<br />

(in Mill. t)<br />

(111002661/1) Quelle: worldsteel<br />

«<br />

Rest<br />

(61,9)<br />

Großbritannien<br />

(9,7)<br />

35,9%<br />

5,6%<br />

8,9%<br />

Frankreich<br />

(15,4)<br />

172,9<br />

9,4%<br />

25,3%<br />

Spanien<br />

(16,3)<br />

Kontakt<br />

Marcegaglia Gazoldo degli Ippoliti<br />

46040 Gazoldo Ippoliti,<br />

Mantova<br />

Italien<br />

Tel. +39 0376 685-1<br />

www.marcegaglia.com<br />

14,9%<br />

Deutschland<br />

(43,8)<br />

Italien<br />

(25,8)<br />

gene Rohre sowie nichtrostende Rohre errichtet wurde. Schließlich<br />

zählt auch Marcegaglia Russland dazu, wo man nichtrostende Rohre<br />

herstellt und ein Service-Center für Flachprodukte betreibt.<br />

<br />

(sm 111002661) K


28 K Steel International<br />

Zahlungsunwillige Baukunden bereiten<br />

polnischen Stahlunternehmen Sorgen<br />

Hintergrund: verstärkte Investitionen<br />

Warschau (Be). Im Prinzip sieht es für die polnischen Stahl- und Metallunternehmen<br />

gar nicht so schlecht aus: Die Hersteller haben bis Ende Juli<br />

ihre Produktion weiter erhöht. Und auch die Auftragsbücher sind voll, weil<br />

im Zusammenhang mit der Fußball-EM 2012 große Infrastrukturprojekte<br />

anstehen. Doch ist plötzlich ein unangenehmes Problem aufgetaucht.<br />

Die fehlende Zahlungsmoral vieler Baukunden scheint schon langsam<br />

bedrohliche Ausmaße anzunehmen.<br />

WW K Steigende Produktionszahlen, volle<br />

Auftragsbücher, aber auch ein massiver Zahlungsverzug:<br />

Das zeichnet den polnischen<br />

Markt im laufenden Jahr aus. Der Wert der<br />

Rechnungen, die die Metallunternehmen bis<br />

Ende Juni des laufenden Jahres nicht bezahlt<br />

haben, ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um fast 70 % auf 535 Mill. Zloty (130<br />

Mill. €) angestiegen. Das geht aus einem<br />

Bericht hervor, den das polnische Marktforschungsinstitut<br />

D & B Poland veröffentlicht<br />

hat. Besonders negativ fiel dabei der März<br />

auf, wo das Volumen des Zahlungsverzugs<br />

um das nahezu Zweieinhalbfache kletterte.<br />

Diese Verschlechterung der finanziellen<br />

Situation hängt unter anderem damit zu ­<br />

sammen, dass die Kunden der Metaller<br />

ebenso ihren Zahlungsverpflichtungen nicht<br />

nachkommen. Hier tut sich besonders die<br />

Baubranche negativ hervor, die zu den wichtigsten<br />

Auftraggebern gehört. Eigentlich<br />

sind die Auftragsbücher voll, weil Polen derzeit<br />

für die Fußball-EM rüstet, die das Land<br />

im kommenden Jahr gemeinsam mit der<br />

Ukraine austragen wird. Dabei müssen die<br />

Organisatoren neue Stadien bauen, die<br />

Flughäfen und Bahnhöfe modernisieren und<br />

neue Straßen- und Autobahnabschnitte<br />

errichten. Allerdings lassen sich die Baufirmen<br />

bei der Bezahlung ihrer Rechnungen<br />

oft mehr Zeit, als sie dürfen.<br />

»Zum einen sind die Finanzen vieler Bauunternehmen<br />

selber momentan nicht zum<br />

Besten bestellt«, nennt Tomasz Starzyk von<br />

D & B Poland im Gespräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

einen wichtigen Grund. Viele Firmen<br />

hätten an den Ausschreibungen für die<br />

Europameisterschaft teilgenommen und<br />

dabei erst einmal viel investiert, ohne dass<br />

sie automatisch einen Auftrag erhalten hätten.<br />

»Zum anderen gibt es noch ein branchenimmanentes<br />

Problem, das davon unabhängig<br />

ist und mit der Kultur dieser polnischen<br />

Unternehmen zusammenhängt«,<br />

führt der Fachmann weiter aus. Viele Bauunternehmen<br />

verschleppten bewusst die<br />

Zahlung bis kurz vor dem fälligen Termin,<br />

monierten dann formale Mängel in der<br />

Rechnung, um schließ lich ihren Verpflichtungen<br />

erst einmal nicht nachkommen zu<br />

müssen.<br />

Trotzdem bleiben die Stahlunternehmen<br />

erst einmal gelassen. »Natürlich gibt es Zahlungsverzüge«,<br />

sagt Andrzej Ciepiela, der<br />

Vorstandsvorsitzende des polnischen Stahlhändler-Verbandes<br />

PUDS. »Dieser tritt im ­<br />

mer in Phasen verstärkter Investitionen auf,<br />

die wir momentan gerade in unseren Land<br />

haben«, erklärte der Branchenvertreter. Die<br />

Lage sei jedoch sogar wesentlich besser als<br />

noch vor ein bis zwei Jahren, als der Zahlungsverzug<br />

für die Händler noch riesige<br />

Verluste gebracht habe. Das ist seinen Aussagen<br />

zufolge auch an der Statistik abzulesen:<br />

»Es gab bis Ende Juni die geringste Zahl<br />

an Insolvenzen seit drei Jahren«, so der Vorstandsvorsitzende,<br />

der betonte, dass der<br />

Anfang des Jahres sogar ein sehr guter Zeitraum<br />

gewesen sei, wenn man es aus einer<br />

längeren zeitlichen Perspektive betrachte.<br />

»Die Situation in der Branche ist insgesamt<br />

stabil«, sagte Ciepiela. »Wir erwarten in der<br />

nahen Zukunft keine gravierenden Veränderungen.«<br />

<br />

(sm 111002804) K<br />

L Steel Ticker<br />

EUROMETAL: Stahlabsatz<br />

verlangsamt sich<br />

Brüssel. Der Stahlhandel in Europa hat im Juli<br />

an Dynamik verloren. Zwar steigerten Lagerhalter,<br />

Distributeure und Händler ihren Gesamtabsatz<br />

im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />

noch um 6 %. Bezogen auf Juni 2011 ist dies aber<br />

ein Rückgang von 10 %. Betroffen davon sind vor<br />

allem die Verkäufe von Flachstählen, schreibt der<br />

europäische Verband für Stahl-, Rohr- und Me ­<br />

talldistribution (EUROMETAL) in seinem Marktbericht.<br />

Der Absatz der europäischen Stahlhändler in<br />

den ersten sieben Monaten 2011 beträgt etwa<br />

80 % des Niveaus des Vergleichszeitraums im<br />

Boomjahr 2007.<br />

Die in der EUROMETAL-Sparte dismet zusammengefassten<br />

lagerhaltenden Stahldistributeure<br />

haben im Juli 2011 im Vergleich zum Vormonat<br />

bei Langprodukten einen Absatzrückgang um<br />

9 % und bei Flachprodukten um 11 % verzeichnet.<br />

Unterjährig gerechnet ergibt sich allerdings<br />

noch ein Plus von 7 % bei Langprodukten und<br />

von 6 % bei Flachprodukten.<br />

Im Juli 2011 stiegen die Lagerbestände über<br />

alle Produkte auf 71 (Juni: 65) Tage. EUROMETAL<br />

führt dies auf die nachlassende Verkaufsaktivität<br />

zurück. Im Vergleich zum Boomjahr 2007 lag das<br />

Lagerniveau im Juli 2011 bei 82 %. Bei Langstählen<br />

reichen die Lagerbestände im Juli für 62 (58)<br />

Tage, bei Flachstählen für 70 (62) Tage.<br />

<br />

(sm 111002779) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Steel International K 29<br />

L Steel Ticker<br />

One World Trade Center bekommt Spitze<br />

aus Deutschland<br />

Düsseldorf. Zehn Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001<br />

nimmt es mehr und mehr Form an: das One World Trade Center am Ground<br />

Zero. Mit 541 m soll es das höchste Gebäude New Yorks werden. Das entspricht<br />

einer Höhe von 1.776 Fuß und verweist auf die im Jahr 1776 unterzeichnete<br />

Unabhängigkeits erklärung der Vereinigten Staaten. Für die Spitze<br />

des künftigen New Yorker Wahrzeichens liefert der Stahlrohrhersteller<br />

Vallourec & Mannesmann Tubes rd. 480 t Mannesmann-Stahlbau-Hohlprofile,<br />

kurz MSH-Profile. Sie wurden in der Antenne verbaut, die es auf 124 m<br />

Länge bringt und die symbolträchtige Höhe erst ermöglicht. Dank der<br />

deutschen Premiumprodukte wird die Spitze Wind und Wetter trotzen können.<br />

Denn nahtlos warmgewalzte Hohlprofile eignen sich besonders für<br />

anspruchsvolle Bauprojekte wie diese, da sie zugleich überaus stabil und<br />

ohne Naht besonders ästhetisch sind. Ein weiterer Vorteil: Ihr Stahl lässt<br />

sich leicht verarbeiten.<br />

»Es macht uns stolz, einen deutschen Beitrag zu einem der wichtigsten<br />

Bauwerke der Welt zu liefern«, sagt Norbert Keusen, Vorsitzender der Ge ­<br />

schäftsführung der V & M Deutschland GmbH. »Das Beispiel belegt einmal<br />

mehr, wie vielseitig unsere Rohre einsetzbar sind und dass sie höchs ten<br />

Anforderungen führender Architekten standhalten.« Hergestellt wurden<br />

die Hohlprofile unter anderem in den Werken in Düsseldorf-Reisholz und<br />

Rath sowie Mülheim. Das One World Trade Center wird voraussichtlich 2013<br />

fertiggestellt – inklusive der Spitze made in Germany. (sm 111002778) K<br />

worldsteel stellt Jahrbuch online<br />

Brüssel. Die World Steel Association (world steel) hat ihr statistisches<br />

Jahrbuch 2011 auf ihrer Homepage. Das Kompendium enthält Statistiken<br />

über Rohstahlerzeugung, Stahlhandel, Stahleinsatz, Schrotthandel sowie<br />

die Erzeugung von Eisenschwamm und DRI des Jahres 2010.<br />

www.worldsteel.org<br />

(sm 111002777) K<br />

/<br />

China kann eigenen Stahlbedarf<br />

nicht decken<br />

London. Die chinesische Stahlindustrie kann laut dem Stahlinformationsdienst<br />

MEPS die steigende lokale Nachfrage nach Stahlprodukten im laufenden<br />

Jahr nicht decken. Aus diesem Grund werden bereits geschlossene<br />

Erzeugungsanlagen wieder in Betrieb genommen. Sie produzieren nun mit<br />

sehr hohen Kosten Stahl für die Infrastruktur- und Hausbauprojekte des<br />

Landes.<br />

MEPS registriert auch im laufenden Jahr in China eine Differenz zwischen<br />

Roh- und Fertigstahlerzeugung. In den ersten sechs Monaten klafft eine<br />

Lücke von 10,6 Mill. t Stahl, heißt es.<br />

Die wieder in Betrieb genommenen Stahlwerke profitieren aktuell von<br />

der guten Nach frage und verzeichnen große Gewinnmargen. Die Regierung<br />

hatte nämlich angekündigt, 10 Mill. Häuser bauen zu wollen. Gleichzeitig<br />

hatte sie aber Investitionen in Stabstahlanlagen reduziert, um die Erzeugung<br />

von hochwertigen Flachstahlprodukten anzukurbeln.<br />

China bleibe schlichtweg angewiesen auf die Stähle, die in den alten und<br />

ineffizienten Anlagen produziert werden. Diese hohe Stahlnachfrage treibe<br />

auch die internationalen Preise für Eisenerz in die Höhe, da dieser Rohstoff<br />

ebenfalls nicht im ausreichenden Maß im Land hergestellt werden kann.<br />

<br />

(sm 111002775) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


30 K Steel International<br />

Italienische Roboterbranche im Aufschwung<br />

Cinisello Balsamo. 2010 haben die italienischen Hersteller von<br />

Werkzeugmaschinen, Robotern und Automation gezeigt, dass sie den<br />

Aufschwung voll ausnützen und sich im Spitzenbereich der Weltranglisten<br />

behaupten können, in denen sie bei den Herstellern Rang vier und bei<br />

den Exporteuren Rang drei belegen.<br />

WW K Zuwächse: Produktion 4.196 Mill. €<br />

(+ 2,5 %); Export 2.604 Mill. € (+ 3 %); Konsum<br />

2.467 Mill. € (+ 5,7 %); Lieferungen auf<br />

dem Inlandsmarkt 1.592 Mill. € (+ 1,7 %).<br />

Dies ist, kurz zusammengefasst, die Bilanz für<br />

2010, die Giancarlo Losma, Präsident von<br />

UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE, dem Verband<br />

der italienischen Hersteller von Werkzeugmaschinen,<br />

Robotern und Automation,<br />

im Rahmen der Jahresversammlung vorgestellt<br />

hat.<br />

Der positive Trend setzt sich fort<br />

Der 2010 gestartete Aufschwung wird sich<br />

2011 verstärken, wie aus den von UCIMU-<br />

SISTEMI PER PRODURRE ausgewerteten<br />

Daten hervorgeht. Den Prognosen zufolge<br />

wird die Produktion der italienischen Hersteller<br />

von Werkzeugmaschinen, Robotern<br />

und Automation auf 4.955 Mill. € steigen<br />

und damit um rd. 18,1 % gegenüber dem<br />

Vorjahr ansteigen. Dieses positive Ergebnis<br />

liegt vor allem an den Exporten, die mit<br />

einem Anstieg um 22,3 % den Wert von<br />

3.185 Mill. € erreicht haben.<br />

Was den Inlandsmarkt angeht, schätzt<br />

man, dass der Konsum mit einem erwarteten<br />

Plus von 11,7% in diesem Jahr auf<br />

2.755 Mill. € ansteigen und damit zum Aufschwung<br />

der Lieferaufträge beitragen wird.<br />

Deren Wert sollte 1.770 Mill. € erreichen –<br />

das wäre ein Plus von 11,2 % gegenüber<br />

dem Vorjahr.<br />

»Trotz der allgemein festzustellenden Besserung«,<br />

so Giancarlo Losma, Präsident von<br />

UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE, »bleibt die<br />

Sorge der Hersteller wegen der Schwäche<br />

des Inlandsmarkts bestehen, der ja nur einen<br />

minimalen Teil des während der Krise verloren<br />

gegangenen Terrains zurückgewinnt. Die<br />

nachlassende Inlandsnachfrage hat die Hersteller<br />

dazu veranlasst, ihre Aktivitäten auf<br />

den Auslandsmärkten zu intensivieren.«<br />

Losma fuhr fort: »Die kleinen und mittleren<br />

Unternehmen benötigen jedoch eine<br />

Promotionsagentur, die sie bei ihren Internationalisierungsschritten<br />

unterstützt, und<br />

ebenso brauchen sie eine angemessene Un ­<br />

terstützung seitens des Banken- und Kreditwesens.<br />

Daher müssen es die italienischen<br />

Banken den kleinen und mittleren Unternehmen<br />

gleichtun und ebenfalls einen echten<br />

Internationalisierungsprozess in Gang<br />

setzen, um die Unternehmen in jenen Weltgegenden<br />

unterstützen zu können, in denen<br />

das Geschäft boomt. Das Vorbild der deutschen<br />

Konkurrenz steht allen vor Augen: Die<br />

Banken begleiten die Unternehmen auf<br />

fremden Märkten. Das muss auch für uns,<br />

die italienischen Hersteller, möglich sein.«<br />

www.ucimu.it<br />

<br />

(sm 110902487) K<br />

/<br />

L Steel Ticker<br />

Europäische Metaller gründen »Metals for buildings«<br />

Brüssel. Ende Juni haben neun europäische<br />

Metallverbände, die zum Bausektor gehören, die<br />

Initiative »Metals for Buildings« ins Leben ge ­<br />

rufen. Die Initiative stellt die Bedeutung von<br />

Metallprodukten als Baustoffe in den Mittelpunkt.<br />

Bedeutsam sei, so Eurofer-Generaldirektor<br />

Gordon Moffat wie auch Patrick de Schrynmakers,<br />

Generalsekretär der European Aluminium<br />

Association (EAA), dass Metalle – im Gegensatz<br />

zu anderen Materialien – ständig ohne<br />

Qualitätsverluste bis zu 100 % recycelbar seien.<br />

Durch ihre Wiederverwertbarkeit sei eine nachhaltige<br />

Ressourcenschonung gewährleistet.<br />

»Metals for Buildings« richtet sich direkt an EU-<br />

Gesetzgeber. Sie sollen die Vorteile von Metallen<br />

als Baustoffe anerkennen sowie die Wiederverwertung<br />

von Baualtmetallen und Metallschrott als<br />

ressourcenschonend in ihre Studien aufnehmen.<br />

www.metalsforbuildings.eu<br />

<br />

(sm 111002422) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


32 K Steel International<br />

Risiko Rohstoffe<br />

Aktuelle Studie: Unternehmen sorgen sich um<br />

steigende Preise und Versorgungsengpässe<br />

Köln. Deutsche Unternehmen schwanken beim Rohstoffmanagement<br />

derzeit zwischen Wunsch und Wirklichkeit: In der jährlichen Rohstoffstudie<br />

der Einkaufsberatung Inverto, die 2011 u. a. in Kooperation mit dem<br />

Handelsblatt durchgeführt wurde, betonen die rd. 200 befragten Einkaufsleiter<br />

sowie Geschäftsführer und Vorstände fast unisono den großen<br />

Einfluss der Rohstoffkosten auf ihren Unternehmenserfolg.<br />

WW K Spätestens seit der letzten Preishausse<br />

auf den Rohstoffmärkten 2008 ist das Be ­<br />

wusstsein für die strategische Bedeutung<br />

des Rohstoffeinkaufs in den Unternehmen<br />

gestiegen. Die aktuelle Studie der Einkaufsberatung<br />

Inverto zum Rohstoffmanagement<br />

zeigt, dass die befragten Entscheider der<br />

Entwicklung von Rohstoffpreisen als Einflussfaktor<br />

auf das Geschäftsergebnis ak ­<br />

tuell oberste Priorität beimessen (91 %) –<br />

noch deutlich vor den Faktoren Konjunkturaussichten<br />

sowie Wettbewerbsdruck. Für<br />

knapp die Hälfte (47 %) der befragten Un ­<br />

ternehmen sind dabei der Werkstoff Stahl<br />

und Eisenmetalle die für die eigene Unternehmenstätigkeit<br />

hauptsächlich relevanten<br />

Rohstoffgruppen.<br />

Immer noch Nachholbedarf beim<br />

strategischen Rohstoffeinkauf<br />

Die soeben veröffentlichten Ergebnisse der<br />

diesjährigen Studie zeigen trotz der hohen<br />

Bedeutung, die die Befragten dem Rohstoffmanagement<br />

zumessen, dass die Unternehmen<br />

wenig strategisch im Rohstoffeinkauf<br />

handeln – ungeachtet sich abzeichnender<br />

Versorgungsengpässe und erwarteter weiterer<br />

Preissteigerungen. Sie setzen nach wie<br />

vor auf konventionelle Werkzeuge im Rohstoffeinkauf.<br />

Studie zum Rohstoffmanagement: Branchen der Teilnehmer<br />

Produzierendes<br />

Gewerbe<br />

Maschinen-/<br />

Anlagenbau<br />

30%<br />

8%<br />

Sonstige<br />

4%<br />

10%<br />

Lebensmittel-/<br />

Getränkeindustrie<br />

Automobilbau<br />

Handel<br />

Chemische Industrie<br />

Dienstleister<br />

Energiewirtschaft<br />

(111002735/1) Quelle: INVERTO AG, Rohstoffstudie 2011<br />

7%<br />

8%<br />

13%<br />

15%<br />

3%<br />

Vor allem bei der Bündelung mit anderen<br />

Marktpartnern und beim Finanzhedging liegen<br />

große Potenziale brach, so die Studie.<br />

Dem starken Preisanstieg haben die Unternehmen<br />

insgesamt immer noch wenig entgegenzusetzen<br />

und so werden die Rohstoffkosten<br />

soweit möglich an Kunden durchgereicht<br />

oder schlagen sich im eigenen Ergebnis<br />

nieder: Die operativen Margen sinken<br />

spürbar. Für die Studienautoren und Inverto-<br />

Rohstoffspezialisten Jan Müller-Gödeke und<br />

Jens Kiebler ist klar: »Die He rausforderungen<br />

im Rohstoffmanagement sind noch einmal<br />

größer geworden. Langfristig muss es deutschen<br />

Unternehmen gelingen, zu den Entwicklungen<br />

an den Rohstoffmärkten starke<br />

Gegenpositionen aufzubauen.«<br />

Angst vor Versorgungsengpässen<br />

Die Studienteilnehmer (Bild 1) fürchten<br />

aktuell und zukünftig Versorgungsengpässe<br />

in ihren Rohstofflieferketten. Systemische<br />

Rohstoffknappheit wie bei Spezialmetallen<br />

(Seltene Erden) beschäftigen Unternehmen<br />

dabei ebenso wie kurzfristige Beschaffungsengpässe<br />

etwa für Gerste und Hopfen.<br />

Als Ursachen für zukünftige Versorgungsengpässe<br />

gelten neben dem erwarteten<br />

Bevölkerungswachstum vor allem globale<br />

Schocks wie Naturkatastrophen oder die<br />

Änderung politischer Machtverhältnisse. Gut<br />

ein Drittel der Befragten sieht zudem für ausschließlich<br />

in Europa produzierende Unternehmen<br />

langfristig einen Standortnachteil<br />

hinsichtlich der Rohstoffversorgung.<br />

Insgesamt könnte sich die Rohstoffversorgung<br />

im ressourcenarmen Deutschland zu<br />

einem immer größeren Risiko entwickeln:<br />

Schließlich machen die Rohstoffkosten<br />

bereits heute im überwiegenden Teil der<br />

Unternehmen mehr als 30 % der gesamten<br />

Kosten aus. Immerhin erwarten die Befragten<br />

in den kommenden Monaten in Summe<br />

keine negativen Auswirkungen auf Wachstum<br />

und Marktanteil.<br />

Langfristiges Gegenmittel:<br />

Marktkräfte statt Staat<br />

Langfristig versucht gut die Hälfte der Un ­<br />

ternehmen (47 %) nach eigener Aussage,<br />

Versorgungsengpässe durch die Erschließung<br />

neuer, zusätzlicher Lieferquellen zu<br />

verhindern. Die Reduzierung des Materialeinsatzes<br />

sehen weitere 21 % als effektive<br />

Gegenmaßnahme. Kurzfristiger orientieren<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Steel International K 33<br />

sich weitere 17 % der Befragten und erhöhen<br />

ihre Lagermengen. Standortverlagerungen<br />

dagegen bilden bislang die große<br />

Ausnahme (1 %) – und dies, obwohl viele<br />

Unternehmen mit der Produktion ausschließlich<br />

in Deutschland Standortnachteile<br />

sehen.<br />

Als weitere Alternative bietet sich die<br />

gebündelte Beschaffung der Rohstoffbedarfe<br />

an, um durch gestiegene Einkaufsmacht Verfügbarkeit<br />

und Preis positiv zu beeinflussen.<br />

Keines der befragten Unternehmen würde<br />

dabei allerdings staatliche Initiativen bevorzugen.<br />

Die große Mehrheit der Befragten<br />

(86 %) würde ihre Rohstoffbedarfe mit an ­<br />

deren Unternehmen, davon sogar 26 % mit<br />

einem direkten Wettbewerber bündeln. Da ­<br />

gegen schließen 13 % die Bündelung ihrer<br />

Rohstoffbedarfe mit Dritten aus.<br />

Steigende Rohstoffpreise werden<br />

an Kunden durchgereicht<br />

Es zeigt sich, dass es gerade einmal jedem<br />

zehnten Unternehmen gelingt, kurzfristige<br />

Preisforderungen der Lieferanten effektiv<br />

abzulehnen. War während der letzte Rohstoffhausse<br />

2008 anfangs noch große Zu ­<br />

rückhaltung bei der Forderung nach Preiserhöhungen<br />

zu beobachten, gehen viele<br />

Unternehmen nun forscher ans Werk: Aktuell<br />

bleibt vielen Unternehmen keine andere<br />

Möglichkeit, als die Mehrkosten an die Kunden<br />

weiterzureichen. Da dies jedoch nur<br />

teilweise gelingt, sinken unterm Strich derzeit<br />

die operativen Margen. Dieser Effekt<br />

setzt sich über die gesamte Wertschöpfungskette<br />

fort. Nach mehrheitlicher Einschätzung<br />

der Teilnehmer werden sich die<br />

Preissteigerungen an den Rohstoffmärkten<br />

in den kommenden 18 Monaten noch fortsetzen.<br />

Wenig Fantasie: es dominieren<br />

traditionelle Stellhebel<br />

Als Hauptstellhebel zur Absicherung vor<br />

Preisveränderungen gilt nach wie vor der<br />

Abschluss von Langzeitpreisverträgen. Gerade<br />

diese jedoch wollen oder können Lieferanten<br />

immer seltener eingehen. Zwar sa ­<br />

gen 73 % der Studienteilnehmer, dass sie<br />

steigende Rohstoffpreise durch langfristige<br />

Preisfixierungen mit Lieferanten abfedern.<br />

Auf der anderen Seite räumen aber 60 %<br />

der Befragten ein, dass sich die akzeptierte<br />

Zeitspanne für Festpreise verkürzt habe.<br />

Anpassung des strategischen Rohstoffeinkaufs nach der Wirtschaftskrise<br />

»Zurückblickend auf die Rohstoffhausse 2008 und die Wirtschaftskrise 2009:<br />

Wie hat Ihr Unternehmen den strategischen Rohstoffeinkauf angepasst?«*<br />

57%<br />

50%<br />

Intensivierung des<br />

unternehmensinternen<br />

Informationsflusses<br />

Abschluss langfristiger<br />

Lieferverträge zu Sicherung<br />

des niedrigen Preisniveaus 2009<br />

46%<br />

Ausbau der Lieferantenbasis<br />

(z.B. mehr Internationalität)<br />

(111002735/2) * Mehrfachnennungen möglich<br />

Quelle: Inverto AG, Rohstoffstudie 2011<br />

47 % haben Preisvereinbarungen mit Preisgleitklauseln<br />

für Rohstoffkosten getroffen.<br />

»Nach unserer Erfahrung sind bei den Laufzeiten<br />

für Festpreise inzwischen im Durchschnitt<br />

drei Monate üblich, wir haben es also<br />

fast mit einem Spotgeschäft zu tun«, so<br />

Inverto-Rohstoffexperte Jens Kiebler.<br />

Merklich zugenommen haben – wenn<br />

auch auf niedrigem Niveau – langfristige<br />

Bemühungen der Unternehmen, die Ressourceneffizienz<br />

zu steigern oder Materialien<br />

zu substituieren. Vergleichsweise stark<br />

hinken hier lediglich die Maschinen- und<br />

Anlagenbauer hinterher.<br />

Unbekanntes Terrain:<br />

finanzhedging<br />

Finanzhedging wird nach wie vor vergleichsweise<br />

selten durchgeführt. Es beschränkt<br />

sich im Wesentlichen auf Nichteisenmetalle,<br />

Edelmetalle, Strom und Weizen. Dies sei teils<br />

darauf zurückzuführen, dass für einige an ­<br />

dere Rohstoffe keine liquiden Terminmärkte<br />

zur Verfügung stehen. Im Wesentlichen sei<br />

das geringe Aktivitätsniveau aber auf fehlendes<br />

internes Know-how und übertriebene<br />

Zurückhaltung seitens der beschaffenden<br />

Unternehmen zurückzuführen, so die<br />

Studie weiter. Zudem sicherten selbst Unter­<br />

Aufbau eines internen<br />

(Preis-) Risikomanagements<br />

«<br />

42%<br />

32%<br />

19%<br />

Neuaufstellung/<br />

Professionalisierung<br />

des Rohstoffeinkaufs<br />

Wir haben unseren<br />

Rohstoffeinkauf nicht<br />

grundsätzlich verändert<br />

nehmen, die Hedging betrieben, in der<br />

Regel (~ 50 %) weniger als 20 % ihres ge ­<br />

samten Bedarfs der entsprechenden Rohstoffe<br />

ab. Der Absicherungshorizont liegt<br />

hierbei außerdem typischerweise (~ 75 %)<br />

unter zwölf Monaten, sodass der Gewinn an<br />

Planungssicherheit in den meisten Fällen<br />

gering ausfallen dürfte. Einkaufsberater<br />

Kiebler plädiert für eine intensivere Beschäftigung<br />

mit Hedging: »33 % der Studienteilnehmer<br />

sagen, Hedging lohne sich aufgrund<br />

des geringen Rohstoffanteils am Einkaufsvolumen<br />

nicht. Ob Hedging sich lohnt,<br />

hängt aber eher von der Risikoaffinität als<br />

vom Einkaufsvolumen ab. Auch für mittelständische<br />

Unternehmen ist Hedging eine<br />

interessante Möglichkeit, um große Preisschwankungen<br />

auszugleichen.«<br />

Die Gesamtergebnisse der Studie sind von<br />

der INVERTO AG auf Anforderung erhältlich.<br />

<br />

(sm 111002735) K<br />

Kontakt<br />

INVERTO AG Hauptsitz<br />

Lichtstraße 43i<br />

50825 Köln<br />

Tel. +49 221 485687-0<br />

www.inverto.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


34 K Steel International<br />

Mitmachen und gewinnen beim Stahl-Innovationspreis 2012<br />

Düsseldorf. Ingenieure, Architekten, Handwerker, Designer und Erfinder können sich mit innovativen Ideen<br />

um den Stahl-Innovationspreis 2012 bewerben.<br />

WW K Der Stahl-Innovationspreis rückt innovative<br />

Ideen und Produkte ins Licht der<br />

Öffentlichkeit und hilft bei der erfolgreichen<br />

Positionierung im Markt. Zahlreiche Ge ­<br />

winner konnten entsprechend der Formel<br />

»Innovation + Kommunikation = Erfolg«<br />

bereits von der Auszeichnung profitieren.<br />

Zum neunten Mal loben Unternehmen der<br />

Stahlindustrie in Deutschland den Stahl-<br />

Innovationspreis aus, um Innovationen mit<br />

dem Werkstoff Stahl eine Bühne zu bieten.<br />

Der Wettbewerb hat sich zu einem der<br />

bedeutendsten seiner Art entwickelt. Jetzt<br />

ist es wieder so weit: Ab sofort können neue<br />

Ideen und Produkte aus Stahl für die Auszeichnung<br />

mit dem Stahl-Innovationspreis<br />

2012 beim Stahl-Informations-Zentrum in<br />

Düsseldorf eingereicht werden.<br />

Um der großen Anwendungsvielfalt von<br />

Stahl gerecht zu werden, wird der Wett ­<br />

bewerb in den Kategorien »Produkte aus<br />

Stahl«, »Stahl in Forschung und Entwicklung«,<br />

»Bauteile und Systeme aus Stahl für<br />

das Bauen« sowie »Stahl-Design« ausgeschrieben.<br />

Vom Handwerker, Techniker und<br />

Konstrukteur über den Architekten und<br />

Designer bis zum Forscher und Erfinder<br />

kann jeder mitmachen, der eine neue Idee<br />

rund um den Werkstoff Stahl hat.<br />

Eine besondere Bedeutung erhält beim<br />

Wettbewerb 2012 wieder der Klimaschutz.<br />

Die Diskussionen über Klimawandel und<br />

CO 2<br />

-Emissionen beeinflussen auch Stahl<br />

verarbeitende Unternehmen. Deshalb wird<br />

die Innovation, die durch Verwendung von<br />

Stahl dazu beiträgt, Energie und Material<br />

einzusparen sowie CO 2<br />

-Emissionen zu senken,<br />

mit dem Sonderpreis »Klimaschutz mit<br />

Stahl« ausgezeichnet.<br />

Jost A. Massenberg, Vorstandsvorsitzender<br />

des Stahl-Informations-Zentrums, vertraut<br />

auf die kreativen Potenziale der Mitarbeiter<br />

in Stahl verarbeitenden Unternehmen:<br />

»Wer Neues entwickelt, trägt maßgeblich<br />

zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts<br />

Deutschland bei. Basis für viele Innovationen<br />

ist Stahl, denn der Werkstoff bietet<br />

eine große Fülle an Möglichkeiten zur Realisierung<br />

neuer Ideen. Das wird auch der<br />

Stahl-Innovationspreis 2012 zeigen.«<br />

Den Siegern des Stahl-Innovationspreises<br />

winken Preisgelder in Höhe von insgesamt<br />

70.000 €. Doch der bedeutendste Gewinn<br />

ist die öffentliche Bekanntmachung der<br />

Innovationen, wie Wilhelm Seibel jr., Ge ­<br />

schäftsführer der Seibel Designpartner<br />

GmbH und Gewinner des Stahl-Innovationspreises<br />

2006, feststellt: »Die Beteiligung am<br />

Stahl-Innovationspreis ist nur eine kleine<br />

Investition im Vergleich zum sehr großen PR-<br />

Gewinn, den man als Preisträger erhält.«<br />

Teilnahmeberechtigt sind Personen, Un ­<br />

ternehmen, Institutionen sowie Kooperationen<br />

von Wissenschaft und Wirtschaft mit<br />

Sitz in Deutschland. Die Teilnahme am Stahl-<br />

Innovationspreis ist kostenfrei. Eingereichte<br />

Projekte müssen innerhalb der letzten fünf<br />

Jahre entwickelt worden sein. Ab sofort<br />

können die Teilnahmeunterlagen beim<br />

Stahl-Informations-Zentrum angefordert<br />

werden. Einsendeschluss ist der 16. Januar<br />

2012.<br />

www.stahl-innovationspreis.de<br />

/<br />

(sm 111002766) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />

Steel International K 35


36 K Berichte & Bilanzen<br />

Vorsteuergewinn deutlich<br />

über Vorjahresresultat<br />

Positiver Trend der Salzgitter AG setzt sich fort<br />

Salzgitter. Der Salzgitter-Konzern verzeichnete im ersten Halbjahr 2011<br />

eine insgesamt erfreuliche Entwicklung seiner Geschäftsaktivitäten.<br />

Der erzielte Vorsteuergewinn rangierte daher deutlich über dem<br />

Vorjahresresultat.<br />

WW K Zum Wachstum des Konzernaußenumsatzes<br />

um 18 % auf 4.773,5 Mill. €<br />

(1. Halbjahr 2010: 4.034,2 Mill. €) trugen<br />

insbesondere die Bereiche Stahl und Handel<br />

bei. Das Vorsteuerergebnis verbesserte sich<br />

auf wieder vorzeigbare 130 Mill. € (1. Halbjahr<br />

2010: – 5,1 Mill. €). Im Unternehmensbereich<br />

Stahl sorgte die robuste Nachfrage<br />

der Automobilindustrie sowie des Maschinenbaus<br />

für eine gute Auslastung und auskömmliche<br />

Gewinne der Flachstahl und<br />

Grobblech produzierenden Gesellschaften.<br />

Ökonomische Unsicherheiten<br />

Die ökonomischen Rahmenbedingungen<br />

haben sich in den vergangenen Monaten<br />

weltweit eingetrübt. Zwar ist die Auftragssituation<br />

der meisten Stahl verarbeitenden<br />

Industriezweige weiterhin exzellent, jedoch<br />

verschlechterten sich viele Geschäftsklimaindikatoren<br />

im Zuge der Staatsschuldendiskussion<br />

in den USA und der EU. Zusätzlich<br />

machte sich die übliche saisonal bedingte<br />

Nachfrageschwäche der Sommermonate<br />

bemerkbar.<br />

Im europäischen Stahlmarkt sollte die<br />

Grundtendenz einer unterschiedlichen Entwicklung<br />

zwischen dem Massenstahlgeschäft<br />

einerseits und dem Hochqualitätssegment<br />

andererseits auch in der zweiten Jahreshälfte<br />

andauern, so der Konzern in einer<br />

Pressemitteilung. Hochwertige Produkte<br />

liefen hingegen gut. Das Buchungsverhalten<br />

der überwiegenden Mehrzahl der Abnehmer<br />

sei nach wie vor vorsichtig, sodass sich<br />

die Lagerbestände im Handel und bei Kunden<br />

weiterhin auf einem normalen Niveau<br />

befinden.<br />

Stabile Geschäftslage erwartet<br />

Somit sei eine Markterholung im Frühherbst<br />

angesichts der perspektivisch guten Beschäftigungslage<br />

vieler Stahlverarbeiter durchaus<br />

im Bereich des Möglichen. Insbesondere<br />

wegen der gegenwärtig schwächeren Marktdynamik<br />

erwartet der Unternehmensbereich<br />

Stahl ein gegenüber den ersten sechs Monaten<br />

etwas niedrigeres Vorsteuerergebnis im<br />

zweiten Halbjahr 2011.<br />

Der Unternehmensbereich Handel geht<br />

von einem weiterhin soliden Geschäftsverlauf<br />

aus. Versandmengen und Umsätze der<br />

Division sollten auch in der zweiten Jahreshälfte<br />

auf einem hohen Niveau verbleiben.<br />

Die üblichen saisonalen Effekte im Stahlmarkt<br />

werden sich auch auf die Aktivitäten<br />

des Unternehmensbereichs Röhren auswirken.<br />

Die intensive Debatte zur künftigen<br />

Energieversorgung Deutschlands und Europas<br />

bewirkt naturgemäß verzögerte Projektentscheidungen<br />

dieses Sektors. Andererseits<br />

ist die Präzisrohrnachfrage aus dem Automobil-<br />

und Maschinenbausektor weiterhin<br />

sehr robust. Die Röhrendivision erwartet<br />

daher ein gutes Resultat des zweiten Halbjahres.<br />

Der Unternehmensbereich Dienstleistungen<br />

prognostiziert wegen der weiterhin<br />

hohen Auslastung der Stahlgesellschaften<br />

auch in den kommenden Monaten eine stabile<br />

Geschäftslage.<br />

Konzern rechnet mit gutem<br />

Jahresergebnis<br />

Vor dem Hintergrund der bislang tragfähigen<br />

Verfassung der Flachstahl- und Grobblechmärkte<br />

sowie einer positiven Wende<br />

im Präzisrohrsegment rechnet der Salzgitter-<br />

Konzern für das Geschäftsjahr 2011 mit<br />

einem Vorsteuerergebnis um 200 Mill. €.<br />

Allerdings können, so betont der Konzern,<br />

Chancen und Risiken aus aktuell nicht<br />

absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis- und<br />

Beschäftigungsentwicklungen sowie Veränderungen<br />

von Währungsparitäten den weiteren<br />

Verlauf des Geschäftsjahres 2011<br />

noch erheblich beeinflussen.<br />

<br />

(sm 111002706) K<br />

voestalpine mit deutlicher<br />

Ergebnissteigerung<br />

Linz. Die anhaltend positive Konjunkturentwicklung<br />

führte im ersten Quartal 2011/12<br />

gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres<br />

zu einer weiteren Umsatzsteigerung sowie einer<br />

deutlichen Ergebnisverbesserung. Die Umsatzerlöse<br />

des voestalpine-Konzerns konnten von<br />

2.556,1 Mill. € auf 3.051,5 Mill. € gesteigert werden,<br />

das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich<br />

um 56,2 % von 203,3 Mill. € auf 317,6 Mill. €.<br />

Ergebnis vor Steuern und Ergebnis nach Steuern<br />

(Jahresüberschuss) stiegen im Jahresvergleich<br />

jeweils um annähernd 75 %. Auch gegenüber<br />

dem hervorragenden Vorquartal erhöhten sie<br />

sich nochmals um 2 % bzw. 8 %.<br />

Im bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres<br />

2011/12 stellte sich die Konjunkturentwicklung<br />

in den für den voestalpine-Konzern wichtigsten<br />

Kundenbranchen und Absatzregionen anhaltend<br />

positiv und in der Grundtendenz weitgehend<br />

unverändert dar. Der im Wesentlichen nach wie<br />

vor von den Schwellenländern getriebene globale<br />

Aufschwung hat zu einer entsprechenden<br />

Belebung in West-, Zentral- und Nordeuropa<br />

geführt. Erste Erholungssignale in einzelnen<br />

Kundensegmenten in Osteuropa stehen jedoch<br />

einem nach wie vor schwierigen und durch die<br />

Budgetprobleme zusätzlich erschwerten Umfeld<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Berichte & Bilanzen K 37<br />

im Süden und äußersten Westen des<br />

Kontinents gegenüber.<br />

Das positive gesamtwirtschaftliche<br />

Umfeld führte im zweiten Kalenderquartal<br />

2011 zu einer anhaltend<br />

hohen Nachfrage aus allen wichtigen<br />

Kundenbranchen. Die bereits im vergangenen<br />

Geschäftsjahr spürbare,<br />

solide Nachfrageentwicklung aus den<br />

Sektoren Automobil-, Bus- und Nutzfahrzeugbau,<br />

Maschinenbau- und<br />

Konsumgüterindustrie sowie dem<br />

Energiebereich, aber auch das stabile<br />

Umfeld in der Eisenbahninfrastruktur<br />

– mit Ausnahme des Standardschienengeschäftes<br />

– hat sich fortgesetzt.<br />

Erfreulich positiv entwickelt sich<br />

inzwischen auch die Luftfahrtindustrie,<br />

wohingegen sich die Nachfragesituation<br />

in der Bau- und Bauzulieferindustrie<br />

nach wie vor gedämpft<br />

darstellt. Die Rohstahlproduktion des<br />

Konzerns belief sich im ersten Quartal<br />

2011/12 auf 1,99 Mill. t.<br />

(sm 111002722) K<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

verzeichnet verbessertes<br />

Ergebnis<br />

Düsseldorf. Die SCHMOLZ +<br />

BICKENBACH AG erzielte im ersten<br />

Halbjahr 2011 ein gegenüber dem<br />

Vorjahr deutlich höheres Konzernergebnis<br />

von 69,8 Mill. € (2010: 4,4<br />

Mill. €). Die Umsatz erlöse stiegen<br />

aufgrund der höheren Absatz mengen<br />

und der gestiegenen Erlöse um 41 %<br />

von 1,47 Mrd. € auf 2,08 Mrd. €. Das<br />

betriebliche Ergebnis vor Abschreibungen<br />

(EBITDA) verdoppelte sich<br />

annähernd von 102,3 Mill. € auf 199,0<br />

Mill. €, was einer Marge von 9,5 %<br />

entspricht. Das EBIT stieg auf 142,9<br />

Mill. € (2010: 49,2 Mill. €), die Marge<br />

beträgt 6,8 %.<br />

Das erste Halbjahr 2011 war gekennzeichnet<br />

durch eine starke Nachfrage<br />

nach Spezialstahlprodukten. Vor<br />

allem die Automobil- und Automobilzulieferindustrie<br />

produzierte auf Hochtouren, aber auch<br />

die anderen wichtigen Abnehmersegmente des<br />

Unternehmens wie Maschinen- und Apparatebau,<br />

Hydraulik, Energiegewinnung und -erzeugung<br />

zeigten einen positiven Verlauf. Als Folge<br />

liefen alle Produktions- und Verarbeitungswerke<br />

des Spezialstahlherstellers unter voller Auslastung.<br />

Auch die Distributionsgesellschaften von<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH profitierten von der<br />

guten Nachfragesituation.<br />

Aufgrund der guten Stahlkonjunktur konnte das<br />

Unternehmen auch die Erlöse schrittweise erhöhen.<br />

Da die Schrott- und Legierungspreise relativ<br />

stabil waren, verbesserte sich dadurch die<br />

Marge. Die Auswirkungen der in den Vorjahren<br />

optimierten Kostenstrukturen trugen ebenfalls<br />

zur positiven Ergebnisentwicklung bei.<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH konnte die im Ab ­<br />

schwung von 2008 bis 2009 erreichten Kosteneinsparungen<br />

auch in der Aufschwungphase<br />

weitgehend halten.<br />

Die Produktions- und Verarbeitungswerke sowie<br />

die Distributionsgesellschaften sind mit hohen<br />

Auftragsbeständen in das zweite Halbjahr ge ­<br />

startet. Die Märkte für hochwertige Stahlprodukte<br />

präsentieren sich laut dem Unternehmen<br />

nach wie vor deutlich positiver als jene für Commodities.<br />

Infolge der positiven Aussichten erwartet<br />

das Unternehmen auch für das Gesamtjahr<br />

2011 gegenüber dem Vorjahr wiederum deutlich<br />

höhere Umsatzerlöse und ein verbessertes<br />

Ergebnis. (sm 111002783) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


38 K Berichte & Bilanzen<br />

Interseroh profitiert von starker Nachfrage<br />

auf den Metallmärkten<br />

Margen- und Umsatzsprung im Segment Stahl- und Metallrecycling<br />

Köln. Der Umweltdienstleister und Rohstoffhändler Interseroh SE hat<br />

seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2011 gesteigert. Infolge der höheren<br />

Preise für Stahlschrott und Nichteisenmetalle entwickelte sich vor allem<br />

das Segment Stahl- und Metallrecycling erfolgreich.<br />

WW K Das Ergebnis des Unternehmens lag im<br />

ersten Halbjahr 2011 über dem um Entkonsolidierungsgewinne<br />

bereinigten Halbjahresergebnis<br />

2010. So erwirtschaftete Interseroh<br />

SE in den ersten sechs Monaten des<br />

laufenden Geschäftsjahres ein Ergebnis vor<br />

Ergebnisanteilen an assoziierten Unternehmen,<br />

Zinsen und Steuern (EBIT) von 27,3<br />

Mill. € (Vorjahresvergleichszeitraum: 36,7<br />

Mill. €, bei Entkonsolidierungsgewinnen<br />

von rd. 11 Mill. €). Das Ergebnis vor Steuern<br />

(EBT) belief sich auf 20,6 Mill. €. Der konsolidierte<br />

Konzernumsatz stieg von 967,7<br />

Mill. € im ersten Halbjahr 2010 auf 1,193,8<br />

Mrd. € in den Monaten Januar bis Juni<br />

2011.<br />

Herausragendes Ereignis in den ersten sechs<br />

Monaten des laufenden Geschäftsjahres<br />

war die Eintragung des Beherrschungs- und<br />

Gewinnabführungsvertrages mit der ALBA<br />

Group plc & Co. KG im Handelsregister.<br />

»Im 20. Jahr seiner Firmengeschichte hat<br />

Interseroh mit diesem Vertrag die Weichen<br />

für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. In<br />

Deutschland ist mit dem Zusammenschluss<br />

von Interseroh und ALBA unter dem Dach<br />

der ALBA Group die einzige vertikal aufgestellte<br />

Unternehmensgruppe entstanden,<br />

die sowohl im Lizenzierungsmarkt, im Entsorgungsmarkt<br />

als auch in der Versorgung<br />

der Industrie mit Sekundärrohstoffen eine<br />

führende Rolle spielt. Die ALBA Group ge ­<br />

hört weltweit zu den Top-10-Unternehmen<br />

für Recycling und Rohstoffversorgung«, so<br />

Dr. Axel Schweitzer, Vorstandsvorsitzender<br />

der Interseroh SE.<br />

Stahlbereich profitiert<br />

von höheren Preisen<br />

Während der Bereich Stahl- und Metallrecycling<br />

Ergebniszuwächse verbuchte, be ­<br />

wegten sich die Geschäftsbereiche Dienstleistung<br />

und Rohstoffhandel in einem<br />

schwierigen Marktumfeld und mussten<br />

Ergebnisrückgänge hinnehmen. Demnach<br />

verzeichnete das Segment Stahl- und Metallrecycling<br />

im ersten Halbjahr 2011 im Vergleich<br />

zum Vorjahreswert einen Anstieg des<br />

Umsatzes von 698,2 Mill. € auf 887,5 Mill. €.<br />

Umsatztreiber waren die gestiegenen Preise<br />

für Stahlschrott und Nichteisenmetalle. Der<br />

Umsatz im Geschäftsbereich Dienstleistung<br />

betrug 246,5 Mill. € (Vorjahresvergleichszeitraum:<br />

209,5 Mill. €). Im Vergleich zu den<br />

ersten sechs Monaten des Vorjahres verzeichnete<br />

das Segment ein rückläufiges<br />

Ergebnis. Grund hierfür ist vor allem, dass im<br />

Dualen System nach wie vor deutlich mehr<br />

Verpackungen kostenpflichtig entsorgt werden<br />

müssen, als tatsächlich lizenziert werden.<br />

Der Umsatz im Segment Rohstoffhandel<br />

erhöhte sich von 74,9 Mill. € auf 83,4<br />

Mill. €. Durch geringere Arbitragemöglichkeiten<br />

im Altpapierexport nach Asien war<br />

das Segment im ersten Halbjahr 2011 von<br />

einem Ergebnisrückgang betroffen.<br />

Verbundpotenziale nutzen<br />

Interseroh richtet seinen Fokus weiterhin auf<br />

die Schaffung eines ausgewogenen Verhältnisses<br />

zwischen europäischen und internationalen<br />

Abnehmern. Die Nutzung von Arbitragemöglichkeiten<br />

bei der Vermarktung<br />

von Nichteisenmetallen soll auch künftig<br />

einen Schwerpunkt des Unternehmens bilden.<br />

Darüber hinaus will das Unternehmen<br />

die Verzahnung der Standorte weiter vorantreiben.<br />

Ferner sollen die Potenziale aus dem<br />

Verbund von Interseroh und ALBA innerhalb<br />

der ALBA Group weiter ausgebaut werden.<br />

»Für unsere Kunden sind nunmehr komplette<br />

und nachhaltige Entsorgungslösungen<br />

aus einer Hand möglich, die die vollständige<br />

Angebotspalette der gesamten Unternehmensgruppe<br />

umfassen. Zudem entwickeln<br />

wir unsere innovativen Geschäftsfelder<br />

äußerst erfolgreich. Die Entkopplung von<br />

wirtschaftlichem Wachstum und Ressourcenverbrauch<br />

wird für uns künftig immer<br />

stärker in den Vordergrund rücken«, so<br />

Schweitzer.<br />

(sm 111002677) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

Interseroh SE<br />

Stollwerckstraße 9a<br />

51149 Köln<br />

Tel. +49 2203 9147-0<br />

www.interseroh.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Berichte & Bilanzen K 39<br />

Aperam zuversichtlich<br />

für Ende des Jahres<br />

Im Drittquartal wird mit Gewinnrückgang gerechnet<br />

Luxemburg. Der Rostfrei-Erzeuger Aperam stellt sich für das dritte Quartal<br />

seines Geschäftsjahres 2011 auf einen saisonal bedingten Gewinnrückgang<br />

ein. Gleichwohl will er seine Nettoschulden weiter reduzieren.<br />

Rohstahlproduktion<br />

im August 2011<br />

Düsseldorf. Die Turbulenzen auf den globalen<br />

Finanzmärkten haben im August keine<br />

Spuren bei der Stahlproduktion in Deutschland<br />

hinterlassen. Die Rohstahlerzeugung lag<br />

mit 3,6 Mill. t nur leicht unter dem Level des<br />

Vormonats. Das Niveau des Vorjahresmonats<br />

wurde dagegen um 5 % übertroffen. Im bisherigen<br />

Jahresverlauf wurde die Produktion<br />

um knapp 3 % ausgeweitet. Insgesamt entwickelt<br />

sich die Rohstahlerzeugung damit im<br />

Rahmen der Erwartungen. (sm 111002784) K<br />

WW K Bereits im zweiten Vierteljahr hat der<br />

Stahlerzeuger ein im Vergleich zum Vorjahr<br />

auf 102 (178) Mill. USD rückläufiges EBITDA<br />

hinnehmen müssen. Im ersten Quartal<br />

waren operativ noch 139 Mill. USD erwirtschaftet<br />

worden. Der Vorstand begründet<br />

diese Entwicklung mit dem erwarteten<br />

Rückgang der Nickelpreise und der globalen<br />

wirtschaftlichen Unsicherheit. Sie habe bei<br />

den Kunden zu einer abwartenden Haltung<br />

geführt und Preisrückgänge ausgelöst, sagte<br />

CEO Bernard Fontana.<br />

Außerdem wirkte sich der Rückgang des<br />

Absatzes auf 439 (479) Mill. t negativ auf<br />

das operative Ergebnis aus. Im Vergleich<br />

zum Erstquartal 2011 war dies eine Einbuße<br />

von 3 %. Die Schwäche des USD und die<br />

geringere Bewertung der Lagerbestände,<br />

die vor allem aus den gesunkenen Nickelpreisen<br />

resultierte, trugen ihren Teil ebenfalls<br />

dazu bei.<br />

In den ersten sechs Monaten wurde das<br />

EBITDA nach weiteren Angaben des Unternehmens<br />

zusätzlich durch die Technikoffensive<br />

mit Ausgaben von 73 Mill. USD belastet.<br />

Hierfür waren bereits im Erstquartal 36<br />

Mill. USD eingeplant. Unter dem Strich verblieb<br />

Aperam im Zweitquartal nur noch ein<br />

Nettogewinn von 2 Mill. USD nach noch 66<br />

Mill. USD im Vorjahresquartal.<br />

Anfang August machte der Vorstand seinen<br />

weiteren Angaben zufolge aber Zeichen<br />

einer Marktstabilisierung aus und zeigte sich<br />

deswegen für das Ende des Jahres zuversichtlich.<br />

Aperam steigerte seinen Umsatz im<br />

Zweitquartal auf 1,708 (1,513) Mrd. USD.<br />

Die Nettoschulden beliefen sich am Ende<br />

des ersten Halbjahres auf 1,107 Mrd. USD<br />

und entsprachen einem Gearing von 27 %.<br />

Zum Ende des Erstquartals lagen die Schulden<br />

noch bei 864 Mill. USD. Den Anstieg<br />

erklärt Aperam mit spezifischen Finanzstrukturen,<br />

die noch aus der Zeit vor der Ausgliederung<br />

aus ArcelorMittal resultieren, und<br />

veränderten Zinskosten.<br />

Fortschritte verzeichnet das Unternehmen<br />

bei der Verbesserung seiner Produktionstechnik.<br />

So schloss der Rostfrei-Erzeuger im<br />

Zweitquartal die Umrüstung des zweiten<br />

Hochofens in Brasilien für den Einsatz von<br />

Biomasse ab.<br />

(sm 111002627) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


40 K Berichte & Bilanzen<br />

Absatz und Umsatz deutlich<br />

gesteigert<br />

Klöckner & Co SE blickt positiv in die nähere Zukunft<br />

Duisburg. Nach einem Anstieg des operativen Ergebnisses im<br />

ersten Quartal 2011 hat die Ergebnisdynamik der Klöckner & Co SE im<br />

zweiten Quartal etwas nachgelassen. Absatz und Umsatz wurden durch<br />

die Akquisition von Macsteel Service Centers USA (»MSCUSA«) im<br />

zweiten Quartal weiter deutlich gesteigert.<br />

WW K Klöckner & Co hat in den ersten sechs<br />

Monaten des Geschäftsjahres 2011 aufgrund<br />

der anhaltend robusten Nachfrage<br />

sowie durch die beiden Akquisitionen den<br />

Absatz mit 3,3 Mill. t um 24,1 % gegenüber<br />

dem Vorjahr (2,6 Mill. t) deutlich gesteigert.<br />

Der Umsatz des Konzerns lag im ersten Halbjahr<br />

2011 bei rd. 3,5 Mrd. € und damit um<br />

40,8 % über dem Umsatz des ersten Halbjahres<br />

2010. Im Verlauf des zweiten Quartals<br />

führten rückläufige Preise und die damit<br />

einhergehende Kaufzurückhaltung der Kunden<br />

zu einem deutlichen Margendruck. Das<br />

operative Ergebnis (EBITDA) wurde vor allem<br />

aufgrund der guten Geschäftslage im ersten<br />

Quartal 2011 von 129 Mill. € im ersten Halbjahr<br />

2010 auf 166 Mill. € (+ 28,5 %) im<br />

ersten Halbjahr 2011 gesteigert. Im zweiten<br />

Quartal lag das EBITDA jedoch unter dem<br />

Vorjahreswert von 100 Mill. €. Klöckner &<br />

Co erzielte einen Konzerngewinn in Höhe<br />

von 50 Mill. € (1. Hj. 2010: 49 Mill. €).<br />

Meilensteine in der Strategie<br />

»Klöckner & Co 2020«<br />

Während des zweiten Quartals erreichte<br />

Klöckner & Co drei Meilensteine der im Ok ­<br />

tober vergangenen Jahres vorgestellten Strategie<br />

»Klöckner & Co 2020«: Erstens, der<br />

Erwerb der Macsteel Service Centers USA<br />

(»MSCUSA«) wurde Ende April voll zogen.<br />

MSCUSA ist eines der führenden Flachstahl-<br />

Service-Center in den USA mit einem Umsatz<br />

von rd. 1,3 Mrd. USD im Jahr 2010. Zweitens,<br />

Ende Mai übernahm Klöckner & Co 70 % der<br />

Anteile an der brasilianischen Frefer-Gruppe<br />

(»Frefer«). Die Gruppe erwirtschaftete im<br />

Jahr 2010 einen Umsatz von ca. 340 Mill. BRL<br />

(rd. 150 Mill. €). Mit diesem Schritt stößt<br />

Klöckner & Co erstmals in die schnell wachsenden<br />

Schwellenländer Südamerikas vor.<br />

Drittens, die Kapitalerhöhung in Höhe von<br />

50 % konnte im Juni erfolgreich platziert<br />

werden und führte zu einem Nettoemissionserlös<br />

von 517 Mill. €.<br />

Für die Geschäftsentwicklung im Jahr<br />

2011 erwartet Klöckner & Co weiterhin<br />

einen Anstieg des Absatzes und Umsatzes<br />

um mehr als 25 %. Für das dritte Quartal<br />

geht das Unternehmen von einer leichten<br />

saisonalen Abschwächung der Nachfrage<br />

aus.<br />

(sm 111002663) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Berichte & Bilanzen K 41<br />

Stemcor plant solides<br />

zweites Halbjahr<br />

Globale Unsicherheiten sollen kaum belasten<br />

London. Ein »solider« Verlauf des zweiten Halbjahres soll dem weltweit<br />

größten unabhängigen Stahlhändler Stemcor ein »zufriedenstellendes«<br />

Jahresergebnis ermöglichen. Allerdings würden sich zur Mitte des Jahres<br />

2011 einige Unsicherheiten bezüglich der Robustheit der Preise zeigen,<br />

schreibt Chairman Ralph Oppenheimer im Halbjahresbericht.<br />

WW K Diese könnten dem Unternehmen aber<br />

wenig anhaben, da es über eine hohe Liquidität<br />

verfüge und die volle Unterstützung<br />

der Banken habe. Dies zeige sich nicht zu ­<br />

letzt in der Erneuerung einer revolvierenden<br />

Kreditfaszilität von mehr als 1 Mrd. USD.<br />

Außerdem will das Unternehmen auf eine<br />

ausgeglichene Bilanz achten und ungesicherte<br />

Positionen gering halten. Abgesehen<br />

davon sind nur moderate Ausschüttungen<br />

an die Aktionäre geplant.<br />

Stemcor hat von Januar bis Ende Juni<br />

2011 den Umsatz um 31 % auf 3,2 Mrd.<br />

Pfund gesteigert. Dem zugrunde liegt ein<br />

um 15 % erhöhter Absatz von 9,1 Mill. t.<br />

Der operative Gewinn verbesserte sich im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 67,6<br />

(60,6) Mill. Pfund, führte aber nur zu einem<br />

Vorsteuergewinn von 51,6 (50,5) Mill. Pfund<br />

und einem Nettoergebnis von 28,3 (32,6)<br />

Mill. Pfund.<br />

Der Chairman bezeichnete den Vorsteuergewinn<br />

zwar als zufriedenstellend, verwies<br />

aber auf das enttäuschende Wachstum in<br />

den westlichen Industrieländern und mögliche<br />

Hinweise auf einen Rückgang der wirtschaftlichen<br />

Erholung.<br />

Das rückläufige Nettoergebnis fand indes<br />

keine Anerkennung, wurde aber mit Sonderfaktoren<br />

des Vorjahres in ein anderes<br />

Licht gerückt. Damals wurde der Absatz<br />

durch den Abbau von Lagerbeständen<br />

beflügelt, der zu sehr hohen Preisen erfolgte.<br />

Außerdem enthält der Vorjahresgewinn<br />

den Erlös aus dem Verkauf der Mine Savage<br />

River.<br />

Freude bereitet dem Unternehmen derzeit<br />

die indische Tochter Aryan Mining in Odisha.<br />

Hier war der Absatz im Zweitquartal sehr<br />

gut und die Explorationsarbeiten schreiten<br />

ebenfalls mit guten Ergebnissen voran.<br />

Kummer bereitet indes die Indienststellung<br />

der neuen Pelletanlage in Odisha. Aufgrund<br />

neuer behördlicher Auflagen ist die Inbetriebnahme<br />

nun auf die zweite Jahreshälfte<br />

2012 verschoben. Stemcor ist aber sicher,<br />

alle Genehmigungen noch zu bekommen.<br />

Den Handel mir Rohstoffen für die Stahlerzeugung<br />

bezeichnete der Chairman im<br />

Berichtsquartal als gut, wobei der internationale<br />

Absatz von Stahl unter den Erwartungen<br />

lag. Allerdings war er profitabel.<br />

Während bei der Lagerhaltung und den<br />

Stahl-Service-Centern im ersten Halbjahr<br />

gute Ergebnisse verzeichnet wurden, schwächelte<br />

der Handel mit Spezialstählen für die<br />

Ölindustrie. Dies soll sich nach Einschätzung<br />

des Chairman aber im zweiten Halbjahr verbessern.<br />

Stemcor erwarb im ersten Halbjahr zwei<br />

Stahl-Service-Center in Portugal und in<br />

Großbritannien. Letzteres wird mit einem<br />

großen chinesischen Stahlerzeuger als Joint<br />

Venture betrieben.<br />

(sm 111002626) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


42 K Neue Firmenschriften<br />

Wikus Sägenfabrik<br />

WIKUS-Sägenfabrik<br />

Melsunger Straße 30, 34286 Spangenberg<br />

Tel. +49 5663 500-0, Fax +49 5663 500-57<br />

E-Mail: info@wikus.de, www.wikus.de<br />

Präzisions-Sägebänder<br />

40 Seiten, deutsch<br />

Seit 1958 produziert Wikus Hightechsägebänder<br />

für Industrie und Handwerk.<br />

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Wikus-Sägebänder aus. Mit einem Produktprogramm<br />

von mehr als 1.400 Produktvarianten<br />

ist Wikus einer der Weltmarktführer<br />

beim Sägen von Metall und<br />

zählt zu Europas größten Sägebandherstellern.<br />

Wikus wurde als erster europäischer<br />

Sägebandhersteller nach DIN EN<br />

ISO 9001 zertifiziert.<br />

(sm 111002723) K<br />

MultiCam GmbH<br />

Zukunftsweisende Schneidetechnologie<br />

für die Metall verarbeitende Industrie<br />

8 Seiten, deutsch<br />

MultiCam ist ein weltweit etablierter<br />

Hersteller von CNC-Automatisierungssystemen.<br />

Das Maschinenkonzept ba ­<br />

siert auf kombinierbaren Modulen aus<br />

Maschinenunterbau mit Aufspanntisch,<br />

dem Portalsystem, den Bearbeitungsaggregaten<br />

und einer einfach zu bedienenden<br />

Steuerungstechnik. Fräsen, Bohren,<br />

Schneiden, Lasern, Wasserstrahlschneiden<br />

und Plasmaschneiden sind<br />

jeweils als Einzelkonzeption oder als<br />

Bearbeitungscenter erhältlich.<br />

MultiCam GmbH<br />

Im Felde 1, 31711 Bad Eilsen/Luhden<br />

Tel. +49 5722 286999-0, Fax +49 5722 286999-9<br />

E-Mail: info@multicam.de, www.multicam.de<br />

(sm 111002725) K<br />

ECKERT Cutting Technology GmbH<br />

Plasmaschneiden, Autogenschneiden,<br />

Wasserstrahlschneiden, Laserschneiden<br />

16 Seiten, deutsch<br />

ECKERT produziert seit 1990 CNC-ge ­<br />

steuerte Brennschneidmaschinen zum<br />

Formschneiden. Die angewandten Technologien<br />

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Plasmaschneiden, Wasserstrahlschneiden,<br />

Autogenschneiden. ECKERT-<br />

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Tel. +49 375 2747350, Fax +49 375 2747355<br />

E-Mail: info@eckert-cutting.de, www.eckert-cutting.de (sm 111002726) K<br />

PLYMOVENT GmbH<br />

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Tel. +49 2224 9730-0, Fax +49 2224 89646<br />

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4 Seiten, deutsch<br />

Als großer Global Player bietet die Plymovent<br />

GmbH mit Unternehmenszentrale<br />

im niederländischen Heerhugowaard<br />

Produkte, Systeme und Dienstleistungen<br />

für die Bereiche Luftabsaugung und Luftfiltration<br />

an. Das Unternehmen liefert<br />

Lösungen für den Umgang mit Innenluftverunreinigungen,<br />

die z. B. von Schweißrauch,<br />

Fahrzeugabgasen und Tabakrauch<br />

verursacht werden, und sorgt so für saubere<br />

Luft am Arbeitsplatz.<br />

(sm 11102727) K<br />

DIAS Infrared GmbH<br />

Ihr kompetenter Hersteller und Partner<br />

für industrielle Infrarotsysteme<br />

4 Seiten, deutsch<br />

Die DIAS Infrared GmbH hat sich zu<br />

einem der führenden Systemhäuser auf<br />

dem Gebiet der Infrarotmesstechnik profiliert<br />

und bietet ein umfangreiches Produkt-<br />

und Dienstleistungsspektrum von<br />

der rechnergestützten Problemanalyse<br />

über die Entwicklung und Herstellung<br />

von Sensorik-, Elektronik-, Feinmechanik-<br />

und Optikkomponenten bis hin zu<br />

kompletten Infrarotsystemen einschließlich<br />

Software. Das Unternehmen ist nach<br />

DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert.<br />

DIAS Infrared GmbH<br />

Gostritzer Straße 65, 01217 Dresden<br />

Tel. +49 351 8717228, Fax +49 351 8717230<br />

E-Mail: info@dias-infrared.de, www.dias-infrared.de<br />

(sm 111002728) K<br />

VINCENZ WIEDERHOLT GmbH<br />

VINCENZ WIEDERHOLT GmbH<br />

Vincenz-Wiederholt-Straße 1, 59439 Holzwickede<br />

Tel. +49 2301 80-0, Fax +49 2301 80-390<br />

E-Mail: info@wiederholt.com, www.wiederholt.com<br />

Aufbruch in neue Dimensionen<br />

16 Seiten, deutsch<br />

Wiederholt ist ein führender Hersteller<br />

von Präzisionsstahlrohren. Die Jahresproduktion<br />

von bis zu 90.000 t wird weltweit<br />

vermarktet und geht zu 80 % in<br />

Form von Rohren, Profilen und Komponenten<br />

in die Automobilindustrie.<br />

Außerdem gehört Wiederholt zu den<br />

führenden Herstellern von Lenkungsteilen,<br />

Gelenkwellen, Antriebs- und Ge ­<br />

triebewellen, Stabilisatoren und Stoßdämpfern.<br />

(sm 111002820) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />

K 43


44 K Branchenbericht<br />

Hüttentechnik sieht auch<br />

mittelfristig gute Chancen<br />

Deutlich zweistelliges Wachstum im laufenden Jahr<br />

Frankfurt (kv). Die deutsche Hütten- und Walzwerkstechnik wird 2011<br />

trotz lebhafter Nachfrage die Ausnahmejahre 2006 und 2007 naturgemäß<br />

nicht erreichen. Doch wird das laufende Jahr voraussichtlich immerhin das<br />

drittbeste überhaupt. Auch in die mittelfristige Zukunft blickt die Branche<br />

dank ihrer Spitzentechnik zuversichtlich.<br />

WW K Die heimischen Hütten- und Walzwerksbauer<br />

profitieren von den steigenden<br />

Investitionen der Stahlindustrie in Erweiterung<br />

und Modernisierung. Nach Angaben<br />

der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau<br />

im Verband Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau (VDMA) sind die Auftragseingänge<br />

im ersten Halbjahr 2011 gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum des Vorjahres um<br />

18 % auf 1,8 Mrd. € gestiegen. Aus dem<br />

Inland kamen mit knapp 0,3 Mrd. € 79 %<br />

mehr Aufträge. Das Auslandsgeschäft er -<br />

höhte sich um 18 % auf knapp 1,6 Mrd. €.<br />

Metec bestätigt gute Konjunktur<br />

Dass die Konjunktur der Branche tatsächlich<br />

noch in vollem Schwung ist, belegten aktuell<br />

nicht zuletzt die Ergebnisse der Anfang<br />

Juli in Düsseldorf zu Ende gegangenen<br />

Metec, der Fachmesse für Hüttentechnologie.<br />

Die Veranstalter und Aussteller konnten<br />

über volle Hallen, erfolgreiche Gespräche<br />

und vielversprechende Aufträge berichten.<br />

Dr. Gutmann Habig, Geschäftsführer des<br />

Fachverbandes Hütten- und Walzwerkseinrichtungen<br />

im VDMA, stellte fest: »Investitionen<br />

in die Spitzentechnologien unserer<br />

Unternehmen stehen allenthalben an. Die<br />

Messe war nicht zuletzt der Marktplatz für<br />

Auftragsanbahnungen und -abschlüsse.«<br />

Bereits vor der Metec hatte eine Konjunkturumfrage<br />

des Fachverbandes ergeben, dass<br />

die Unternehmen 2011 ein Wachstum von<br />

20 % für möglich halten. Heinrich Weiss,<br />

Chef der SMS group, des Weltmarktführers<br />

der Branche, sieht angesichts des lebhaften<br />

Projektgeschäfts für den Markt zuversichtlich<br />

nach vorn: »Unsere Branche kann mit<br />

weiterem Wachstum rechnen. Insbesondere<br />

in Indien, China, Südamerika und dem<br />

Nahen Osten. Die Regionen weisen im Vergleich<br />

zu den Industrieländern trotz teilweise<br />

rasanten Wachstums noch immer eine<br />

recht geringe Pro-Kopf-Stahlverwendung<br />

aus. Dort, aber auch in anderen Staaten sind<br />

weitere Investitionen in die Stahlkapazitäten<br />

»<br />

Investitionen<br />

in die<br />

Spitzentechnologien unserer<br />

Unternehmen stehen<br />

allenthalben an.<br />

Dr. Gutmann Habig, Geschäftsführer des<br />

Fachverbandes Hütten- und Walzwerkseinrichtungen<br />

im Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)<br />

zu erwarten.« Weiss verweist allerdings auf<br />

die noch ungelöste Schuldenkrise in Europa<br />

und in den USA, die ungewisse politische<br />

Zukunft im Nahen Osten und die hohe Volatilität<br />

der Rohstoffpreise.<br />

Auch wenn das erwartete Wachstum realisiert<br />

wird, sind die Hütten- und Walzwerksbauer<br />

des Großanlagenbaus vom bisher<br />

besten Jahr (2008) indessen noch weit entfernt.<br />

Damals stiegen die Auftragseingänge<br />

auf fast 6 Mrd. €, nachdem sie schon im Jahr<br />

zuvor 5,3 Mrd. € erreicht hatten. Zum Vergleich:<br />

Noch niemals zuvor waren sie über<br />

3,5 Mrd. € (2005) geklettert. Im Zuge der<br />

weltweiten Krise sahen sich die Anlagenbauer<br />

2009 dann mit einem dramatischen Einbruch<br />

auf 2,3 Mrd. € konfrontiert. Im vergangenen<br />

Jahr erholten sie sich gegenüber<br />

dem Vorjahr wieder um 38 % auf 3,1<br />

Mrd. €. Im Inland stiegen die Bestellungen<br />

um 52 % auf gut 0,2 Mrd. €. Im Ausland<br />

verbuchten die Anlagenbauer mit 2,9 Mrd. €<br />

37 % mehr Aufträge. Aus den ausländischen<br />

Industrieländern kamen dabei Aufträge<br />

von knapp 0,6 Mrd. € (+ 80 %).<br />

Wichtige Märkte waren neben den USA<br />

vor allem Frankreich und Großbritannien.<br />

Großaufträge für neue Werke wurden allerdings<br />

nicht vergeben. Der asiatisch-pazifische<br />

Raum war 2001 der wichtigste Markt<br />

für die Branche. Die Bestellungen stiegen<br />

um 30 % auf knapp 0,9 Mrd. €. Allerdings<br />

waren sie 2009 um 63 % gesunken. Der<br />

langjährige Durchschnitt von 1 Mrd. € konnte<br />

damit noch nicht wieder erreicht werden.<br />

Ausnahmejahre vorerst nur schwer<br />

wieder zu erreichen<br />

Der Zahlenvergleich der einzelnen Perioden<br />

belegt, dass 2008 und 2009 tatsächlich Ausnahmejahre<br />

waren. Das damalige Volumen<br />

wird vorerst wohl noch nicht wieder erreicht.<br />

Dennoch wird, wenn man den Prognosen<br />

und Erwartungen glaubt, 2011 nach den<br />

Rekordperioden mengenmäßig das drittbeste<br />

Jahr für die Hütten- und Walzwerkstechnik.<br />

Der Auftragseingang wird sicherlich 3,5<br />

Mrd. € übersteigen und in den nächsten<br />

Jahren noch zumindest leicht zulegen. Je -<br />

denfalls überwiegt bei der Arbeitsgemeinschaft<br />

Großanlagenbau, die seit eh und je<br />

vorsichtige Prognosen bevorzugt, der Optimismus:<br />

»Die Aussichten für den Hüttenund<br />

Walzwerksbau sind mittelfristig günstig.«<br />

Grundsätzlich bedeute das: Während<br />

sich die aktuelle Zahl von Neuanlagen auf<br />

strategische Projekte beschränkt, nutzten<br />

die Stahlhersteller die Marktpause verstärkt<br />

zur Durchführung von Modernisierungsvorhaben.<br />

»Langfristig wird die Nachfrage nach<br />

Stahl in Ländern mit hohem Infrastrukturbedarf<br />

wie beispielsweise in Indien steigen<br />

und Neuanlagenprojekte nach sich ziehen.<br />

Kurz- und mittelfristig bieten auch Kunden<br />

mit antizyklischem Investitionsverhalten, die<br />

ihre Anlagen preisgünstig erneuern und<br />

ausbauen wollen, Potenzial.«<br />

Trotz des starken Nachfrageeinbruchs im<br />

Jahr 2009 habe der metallurgische Anlagen-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Branchenbericht K 45<br />

bau aufgrund voller Auftragsbücher und<br />

beschäftigungspolitischer Maßnahmen den<br />

Abschwung relativ unbeschadet überstehen<br />

können. Er erzielte 2010 ein im Vergleich zu<br />

anderen Bereichen des Maschinen- und<br />

Anlagenbaus relativ gutes Ergebnis, auch<br />

wenn die Preise unter Druck blieben.<br />

Die allgemeine wirtschaftliche Erholung,<br />

die Nachfrage aus der von der Rezession<br />

wenig betroffenen chinesischen und indischen<br />

Stahlindustrie sowie strategische Projekte<br />

in Brasilien, im Nahen Osten sowie den<br />

USA sorgten für die Auslastung der Stammbelegschaften.<br />

Darüber hinaus wurde der<br />

vorübergehende Einbruch im Auftragseingang<br />

zur Optimierung interner Prozesse und<br />

für Innovationen genutzt. Zu nennen sind<br />

insbesondere Qualitäts- und Leistungssteigerungen<br />

der Anlagen sowie Weiterentwicklungen<br />

im Umweltschutz.<br />

Preise sind noch unter Druck<br />

Die Preise für metallurgische Anlagen blieben<br />

– wie erwähnt – in Folge der intensiven<br />

Konkurrenzsituation 2010 und auch im laufenden<br />

Jahr noch auf einem relativ niedrigen<br />

Niveau. Der Wettbewerbsdruck verschärfte<br />

sich auch im wichtigen chinesischen Markt<br />

aufgrund zunehmend stärker werdender<br />

lokaler Anbieter mit globalen Ambitionen.<br />

Weiterhin planen auch südkoreanische<br />

Großanlagenbauer, ihre Leistungen auf den<br />

Stahlsektor auszudehnen. Entsprechend<br />

relativ schmaler Margen sind die branchenspezifischen<br />

Risiken gewachsen. Sie bestehen<br />

im besonderen Maße durch die langen<br />

Zeiträume für die Abwicklung von Aufträgen.<br />

Im Großanlagenbau war und ist es<br />

keine Seltenheit, dass durch notleidende<br />

Einzelaufträge ein ganzes Unternehmen in<br />

bedrohliche Schieflage gerät. Weiss be -<br />

schreibt, wie sich ein großer Anlagenbauer<br />

dagegen wappnen kann und muss: Diesen<br />

operativen Risiken könne »durch gezieltes<br />

Projektmanagement und Risiko minimierende<br />

Vertragsgestaltung begegnet« werden.<br />

»Wesentliches Controllinginstrument ist<br />

die mitlaufende Kalkulation der Aufträge.<br />

Durch diese Kalkulation der zu erwartenden<br />

Selbstkosten werden Abweichungen frühzeitig<br />

erkannt, Gegenmaßnahmen können<br />

dann rechtzeitig eingeleitet werden.«<br />

Die regionale Betrachtung der Märkte<br />

zeigt weiter eine deutliche Marktverschiebung<br />

in Richtung Asien. Während sich in<br />

China und Indien das Wachstum der Stahlproduktion<br />

auch 2009 nahezu unbeeinflusst<br />

von der Weltkonjunktur fortsetzte, sind<br />

Europa, die USA und die GUS zurückgefallen<br />

und haben sich auch danach noch nicht<br />

vollständig vom rezessionsbedingten Nachfrageeinbruch<br />

erholt. Insgesamt stieg die<br />

Weltrohstahlerzeugung im Vergleich zum<br />

»<br />

Unsere<br />

Branche kann mit<br />

weiterem Wachstum rechnen,<br />

insbesondere in Indien,<br />

China, Südamerika und dem<br />

Nahen Osten.<br />

Dr.-Ing. E.h. Heinrich Weiss, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung, SMS Group<br />

Rezessionsjahr 2009 um 11 % auf den<br />

Rekordwert von 1,41 (2009: 1,22) Mrd. t.<br />

2009 war die Stahlproduktion noch um 8 %<br />

gesunken. Für 2011 gehen jüngste Prognosen<br />

von 1,57 Mrd. t aus.<br />

Fast zwei Drittel des weltweit produzierten<br />

Stahls werden inzwischen in Asien hergestellt,<br />

China allein steht für gut 44 % der<br />

Ausbringungsmenge. In der EU wuchs die<br />

Produktion zwar um 25 % und in Deutschland<br />

sogar um mehr als ein Drittel. In Nordamerika<br />

lagen die Zuwächse bei fast 36 %.<br />

Allerdings waren die Einbrüche im Jahr zu -<br />

vor deutlich höher.<br />

Modernisierung in Europa<br />

Die künftige Entwicklung in den einzelnen<br />

Regionen beurteilt die Arbeitsgemeinschaft<br />

Großanlagenbau naturgemäß recht unterschiedlich.<br />

Aufgrund der im Vergleich zu den<br />

Jahren 2007 und 2008 immer noch niedrigeren<br />

Stahlproduktion konzentriert sich das<br />

Geschäft in Europa auf die Modernisierung<br />

teilweise veralteter Anlagen. Der Trend in<br />

Richtung höherer Stahlqualitäten wirkt positiv<br />

auf die Innovationsbereitschaft europäischer<br />

Stahlwerke, heißt es. Ähnliches gelte<br />

für Nordamerika, sprich die USA. Der dortige<br />

Markt hat sich zwar vom deutlichen Einbruch<br />

des Jahres 2009 erholt, die Produktion liegt<br />

aber nach wie vor unter dem Niveau des Jahres<br />

2008. Die Belastung durch die Überkapazitäten<br />

in den USA reduziere das Geschäft<br />

auf Service, die Modernisierung veralteter<br />

Anlagen und strategische Neuanlagenprojekte.<br />

Der Markt in Lateinamerika entwickelt<br />

sich dagegen weiterhin positiv und bleibe der<br />

Wachstumstreiber der Region. In Brasilien<br />

wird aufgrund der guten wirtschaftlichen<br />

Entwicklung und hoher Eisenerzvorkommen<br />

in Neuanlagen investiert.<br />

Die Rohstahlproduktion in China stieg<br />

unbeeindruckt von der globalen Rezession<br />

auch 2009 weiter. Überkapazitäten wurden<br />

und werden nach wie vor durch die staatlich<br />

verordnete Konsolidierung und Schließung<br />

kleiner Anlagen reduziert. Aufgrund wieder<br />

steigender Produktionsmengen bleiben dennoch<br />

Sorgen hinsichtlich einer möglichen<br />

Überproduktion, meint der VDMA. Die<br />

industriepolitisch forcierte Verringerung von<br />

Importanteilen stärke lokale Anbieter und<br />

erschwere zunehmend die Einfuhr von Hütten-<br />

und Walzwerkstechnik. Des Weiteren<br />

führten erste Anzeichen einer sich leicht<br />

abschwächenden Binnenkonjunktur dazu,<br />

dass chinesische Anlagenbauer stärker auf<br />

den Weltmarkt drängten. Experten gehen<br />

davon aus, dass China seine internationale<br />

Präsenz in den kommenden zwei bis drei<br />

Jahren massiv verstärken wird.<br />

Ehrgeizige Planungen in Indien<br />

Die indische Stahlindustrie entwickelte sich<br />

aufgrund der starken Orientierung auf den<br />

vom Abschwung wenig betroffenen Binnenmarkt<br />

konstant positiv. In den vergangenen<br />

beiden Jahren kam es nicht zu größeren<br />

Produktionskürzungen, die Auslastung war<br />

relativ hoch. Damit festigte Indien seine<br />

Position als einer der großen Stahlhersteller<br />

und -verwender weltweit.<br />

Auch die Aussichten für die Hütten- und<br />

Walzwerkstechnik bleiben positiv. Indiens<br />

Regierung plant in den kommenden Jahren<br />

eine Verdreifachung der Jahresproduktion<br />

von derzeit 67 Mill. t Rohstahl auf etwa 200<br />

Mill. t bis 2020. Die Länder der GUS waren<br />

besonders stark von der Rezession betroffen<br />

und erholen sich im Vergleich zu Europa mit<br />

Verspätung. 2010 wurden in der Vergangenheit<br />

sistierte Projekte teilweise wieder in<br />

Kraft gesetzt. Die Finanzierung von Großanlagen<br />

bleibe aber weiterhin problematisch<br />

und stelle für die aufstrebenden chinesischen<br />

Wettbewerber mit attraktiven, staatlich<br />

unterstützten Finanzierungsmöglichkeiten<br />

eine Chance zum Markteinstieg dar.<br />

<br />

(sm 111002761) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


46 K Branchenbericht<br />

Rückläufiger Trend bei<br />

Unternehmensinsolvenzen<br />

Zahl liegt dennoch weiterhin über Vorkrisenniveau<br />

Hamburg. Nach zwei Jahren eines Rekordhöchststandes stellte die<br />

Kreditversicherung Euler Hermes 2010 einen um 5 % rückläufigen<br />

Insolvenzindex fest. 2011 bestätigt sich diese Abnahme. Der Insolvenzindex<br />

wird aber zunächst weiterhin höher als vor der Krise liegen.<br />

WW K Der globale Insolvenzindex von Euler<br />

Hermes fasst die Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen<br />

weltweit zusammen und<br />

lässt nach zwei Rekordjahren (+ 64 % zwischen<br />

2007 und 2009) eine spürbare Ab -<br />

schwächung (5 %) für 2010 erkennen. Dies<br />

sei, so Wilfried Verstraete, Vorstandsvorsitzender<br />

von Euler Hermes, neben der Er -<br />

holung der Weltwirtschaft auf eine große<br />

Anpassungsfähigkeit zurückzuführen, die<br />

die Unternehmen in der Krise bewiesen hätten.<br />

Hier zeigten sich aber auch die Aus -<br />

wirkungen der Weiterführung staatlicher<br />

Unterstützungsmaßnahmen wie der Ab -<br />

wrackprämie.<br />

Deutlichste Insolvenzabnahmen<br />

in Asien und den USA<br />

2010 ist das globale Bruttoinlandsprodukt<br />

als Ergebnis von zwei Hauptfaktoren um<br />

+ 4 % (– 2 %: 2009) gestiegen: der Wiederauffüllung<br />

der Lagervorräte und der Wiederbelebung<br />

des internationalen Handels<br />

(+ 15 % Handelsvolumen, nach – 13 %:<br />

2009). In diesem Zusammenhang weisen<br />

mehr als die Hälfte der aufgeführten Länder<br />

eine Insolvenzabnahme auf. Die Asien-Pa -<br />

zifik-Region (– 12 %) und Amerika (– 8 %)<br />

verzeichnen die deutlichsten Insolvenzabnahmen.<br />

In Europa zeichnet sich ab, dass die globale<br />

Bilanz 2010 weniger günstig ausfällt.<br />

Die südeuropäischen Länder Griechenland,<br />

Italien und Portugal verzeichnen weiterhin<br />

einen Insolvenzanstieg. Mit einer Abschwächung<br />

von 5 %, die dennoch einer fünffachen<br />

Zunahme innerhalb von drei Jahren<br />

folgt, bildet Spanien die Ausnahme. In den<br />

osteuropäischen Ländern wie Ungarn, Polen<br />

und der Slowakei und in einigen anderen<br />

Ländern wie Belgien, Dänemark, Irland und<br />

der Schweiz findet eine Erholung statt. Mit<br />

– 2 % bleibt der Abwärtstrend in Frankreich<br />

und Deutschland verhalten. In Finnland, in<br />

Norwegen, in den Niederlanden und in<br />

Großbritannien ist die Insolvenzabnahme<br />

deutlicher, reicht jedoch nicht aus, um die<br />

drastische Erhöhung der Insolvenzzahlen in<br />

den vergangenen Jahren wettzumachen.<br />

Insolvenzindex bleibt<br />

zunächst hoch<br />

2011 bis 2012 bleibt der Insolvenzindex auf<br />

hohem Niveau. Die Dynamik der sich erholenden<br />

Weltwirtschaft wird von einigen Faktoren<br />

bedroht, während zahlreiche Unternehmen,<br />

insbesondere in den Industrieländern,<br />

nur teilweise ihre Handlungsspielräume<br />

wiedergefunden haben. Zu diesen Faktoren<br />

zählen eine verzögerte Konjunktur der<br />

Weltwirtschaft, mit einer Wachstumsrate<br />

um 3 % in den Jahren 2011 und 2012, insbesondere<br />

eine in den europäischen Ländern<br />

schwache globale Dynamik durch ge -<br />

stiegene Produktionskosten sowie vermehrte<br />

restriktive geldpolitische Maßnahmen, die<br />

in einigen Ländern durch die Wechselkurse<br />

zu einem deutlichen Wettbewerbsfähigkeitsverlust<br />

führen könnten.<br />

In diesem Zusammenhang nimmt dem<br />

globalen Insolvenzindex zufolge das Insolvenzrisiko<br />

in den Industrieländern 2011 nur<br />

um 7 % und 2012, mit einigen konjunkturbedingten<br />

Ausnahmen (Griechenland, Portugal)<br />

oder infolge außergewöhnlicher Er -<br />

eignisse (Japan), um 5 % ab. »Die kumulierten<br />

Abnahmen des Insolvenzindex 2010 bis<br />

2012 werden sich als unzureichend erweisen,<br />

um die Rekordanstiege 2008 bis 2009<br />

wettzumachen. Anders formuliert, in vielen<br />

Ländern wird der globale Insolvenzindex<br />

2012 weiterhin höher als 2007 liegen«, so<br />

Wilfried Vestraete.<br />

(sm 111002393) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />

Branchenbericht K 47


Der Opel Ampera steht ab November für<br />

ca. 42.000 € als erstes alltagstaugliches<br />

Elektroauto Europas den Käufern zur Verfügung<br />

(Foto: Opel)<br />

(111002597/3)<br />

Deutsche Autoindustrie fährt weiter<br />

auf Erfolgskurs<br />

von Heike Stüvel*)<br />

Die Autoindustrie hat Grund zum Jubeln. Absatzzahlen aus den USA, China<br />

und auch den anderen Ländern zeigen, dass Neuwagen von VW, Audi, BMW<br />

und Mercedes so gefragt sind wie selten zuvor. Der Jobmotor Autobau<br />

verspricht einen Anstieg der Beschäftigung um 13.000 Mitarbeiter auf<br />

718.000. Sorgen machen hohe Sprit-, Energie- und Rohstoffpreise.<br />

*) Die Autorin, die ein Redaktionsbüro in Timmendorfer Strand<br />

unterhält, schreibt für zahlreiche renommierte Automobilzeitschriften<br />

WW K Es läuft und läuft und läuft. Nach zwei<br />

Jahren Atempause stehen die deutschen<br />

Autohersteller vor dem erfolgreichsten Jahr<br />

ihrer 125-jährigen Geschichte. Inlandsproduktion<br />

und Export haben in den ersten Mo -<br />

naten dieses Jahres die bisherigen Höchstmarken<br />

des Jahres 2008 übertroffen. Grund<br />

dafür ist neben dem nach wie vor boomenden<br />

Exportgeschäft auch die stark anziehende<br />

Inlandsnachfrage.<br />

Bis Ende Dezember werden laut Branchenverband<br />

VDA 5,9 Mill. Neuwagen von<br />

den Bändern inländischer Pkw-Werke laufen.<br />

Dem Verband zufolge sind die Verkaufszahlen<br />

im ersten Halbjahr hierzulande<br />

um 10 % auf 1,6 Mill. gestiegen und werden<br />

Ende 2011 3,2 Mill. erreichen.<br />

In Westeuropa beträgt der Marktanteil<br />

deutscher Pkw-Hersteller 47 %. VDA-Präsident<br />

Matthias Wissmann: »Westeuropa<br />

bleibt – bei aller Freude über unsere Erfolge<br />

in den Schwellenländern – unser Heimatmarkt.<br />

Dieser Markt, der in diesem Jahr 13<br />

Mill. Neuwagen nachfragen wird, ist weiterhin<br />

ein stabiler Anker unserer Industrie«.<br />

Wegen steigender Nachfrage in China<br />

und anderen Schwellenländern und weil sie<br />

ihren Wettbewerbern in Amerika Marktanteile<br />

abnehmen, kommen die deutschen<br />

Hersteller mit der Produktion kaum noch<br />

hinterher. Das geht aus den Zahlen des Verbands<br />

der Autoindustrie hervor. Wissmann<br />

zeigte sich zuversichtlich, dass das Wachstum<br />

auf den wichtigsten Auslandsmärkten<br />

anhält – trotz der konjunkturellen Unsicherheiten<br />

durch die Staatsschuldenkrise. Rund<br />

um den Globus werde die Zahl der Autoverkäufe<br />

2011 von 57 Mill. auf 65 Mill. Einheiten<br />

wachsen. Der chinesische Markt werde<br />

um 8 % zulegen. In Indien werde der Markt<br />

um 18 % auf 2,8 Mill. Autos wachsen und<br />

in Brasilien um 7 % auf 3,5 Mill.<br />

Bis Jahresende rechnet der Verbandsvertreter<br />

für Deutschland mit 3,1 Mill. Neuzu-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Automobil K 49<br />

lassungen. Das wären 200.000 Fahrzeuge<br />

mehr als im Vorjahr. Ein Großteil entfällt auf<br />

die deutschen Hersteller, auch weil die japanische<br />

Konkurrenz zuletzt nur eingeschränkt<br />

arbeiten konnte, nachdem deren Produktion<br />

durch das Erdbeben nicht rund lief.<br />

Im ersten Halbjahr haben die deutschen<br />

Hersteller im Inland 3 Mill. Autos gebaut.<br />

Das sind nicht nur 5 % mehr als im Vorjahr,<br />

zugleich bedeutet dies einen neuen Höchststand.<br />

Die Kapazitätsauslastung der Hersteller<br />

lag bereits bei fast 92 %. Allein der in -<br />

ländische Auftragseingang stieg im ersten<br />

Halbjahr um 15 %, bei den Auslandsbestellungen<br />

waren es immerhin 13 %.<br />

Die Nachfrage ist mittlerweile so stark,<br />

dass Autokäufer in Deutschland im Durchschnitt<br />

nach der Bestellung ca. vier Monate<br />

warten müssen, bis das Auto ausgeliefert<br />

wird. »Dabei gibt es Schwankungen zwischen<br />

einzelnen Herstellern«, so der Autoprofessor<br />

Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Direktor<br />

des CAR, Center Automotive Research,<br />

sowie Inhaber des Lehrstuhls für allgemeine<br />

Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft<br />

an der Universität Duisburg-Essen.<br />

Der VW-Konzern schneidet beim Lieferzeitenproblem<br />

deutlich am schlechtesten ab.<br />

Kurze Lieferzeiten haben im übrigen Oberklasselimousinen.<br />

Die Mercedes S-Klasse<br />

steht in drei bis sieben Wochen individuell<br />

gefertigt vor der Haustür, der Audi A8 in<br />

zwei Monaten und der 7er-BMW braucht<br />

zwei bis drei Monate.<br />

Premium wächst in<br />

doppeltem Tempo<br />

Gefragt waren im In- und Ausland insbesondere<br />

große und teure Autos aus deutscher<br />

Produktion, also etwa Oberklasseautos, Ge -<br />

ländewagen und große Familienautos, heißt<br />

es beim Flensburger Kraftfahrtbundesamt.<br />

Das Oberklassesegment wuchs bis inklusive<br />

Juni um 38 % und damit viermal so stark<br />

wie der Gesamtmarkt. Grund dafür ist das<br />

weitgehende Alleinstellungsmerkmal der<br />

deutschen Hersteller. Es gibt in der Oberklasse<br />

neben Mercedes, BMW, Audi und<br />

Porsche kaum ebenbürtige Konkurrenz.<br />

Noch nie hat der Autokonzern Daimler von<br />

seiner Nobelmarke Mercedes-Benz in den<br />

ersten sechs Monaten weltweit so viele<br />

Autos verkauft wie in den ersten sechs<br />

Monaten dieses Jahres.<br />

Doch selbst dieser Rekord reicht nicht, um<br />

gegen die Konkurrenz im eigenen Lande<br />

Online-Service<br />

Die Tabelle aus diesem Artikel finden Sie im<br />

Internet zum Download unter<br />

/<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

crossmedia<br />

anzukommen. Nach den ersten sechs Monaten<br />

des Jahres 2011 lag Mercedes im prestigeträchtigen<br />

Rennen unter den Premiummarken<br />

um die höchsten Verkaufszahlen<br />

nur auf Platz drei. Die beiden bayrischen<br />

Herausforderer BMW und Audi sind noch<br />

rasanter gewachsen als die Marke mit dem<br />

Stern. Mercedes verliert damit an Boden<br />

gegenüber den Erzrivalen.<br />

BMW-Boss Norbert Reithofer baute dabei<br />

mit einem Absatz von 689.861 Fahrzeugen<br />

seiner Kernmarke seine Position als Chef des<br />

größten deutschen Oberklasseherstellers aus.<br />

Auf den Plätzen zwei und drei gab es jedoch<br />

einen Wechsel. Mit 652.950 verkauften<br />

Autos schob sich erstmals Audi am Rivalen<br />

Mercedes vorbei, der nur 610.531 Autos verkaufte.<br />

Im ersten Halbjahr 2010 hatte Mercedes<br />

noch hauchdünn vor Audi gelegen.<br />

Pkw-Verkäufe 1) nach Ländern<br />

2008 2009 2010 2011 2) 2012 2) 2013 2) Differenz<br />

2010/11<br />

USA 13.247 10.432 11.590 13.010 13.791 14.480 1.420<br />

China 5.692 8.381 11.266 12.500 13.625 14.715 1.234<br />

Japan 4.228 3.924 4.212 3.100 3.300 3.600 – 1.112<br />

Deutschland 3.090 3.807 2.916 3.250 3.200 3.250 334<br />

Russland 2.850 1.466 1.911 2.450 2.891 3.209 539<br />

Brasilien 2.671 3.009 3.329 3.470 3.400 3.502 141<br />

England 2.132 1.995 2.031 1.950 2.050 2.150 – 81<br />

Italien 2.162 2.158 1.960 1.970 2.050 2.200 10<br />

Frankreich 2.050 2.269 2.252 2.080 2.150 2.200 – 172<br />

Indien 1.543 1.815 2.387 2.750 3.053 3.327 363<br />

Spanien 1.161 953 982 870 957 1.053 – 112<br />

Kanada 1.639 1.462 1.560 1.600 1.632 1.656 40<br />

Südkorea 1.034 1.240 1.290 1.320 1.373 1.414 30<br />

Weltmarkt 55.818 53.416 58.912 61.959 65.355 68.987 3.047<br />

Differenz zum Vorjahr – 4,3 % 10, 3 % 5,2 % 5,5 % 5,6 %<br />

1)<br />

in 1.000 Fahrzeugen,<br />

2)<br />

Prognose Quelle: CAR Universität Duisburg-Essen<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


50 K Special: Automobil<br />

Für die Wachstumspläne der deutschen<br />

Nobelhersteller spielt neben den USA vor<br />

allem China eine Schlüsselrolle. Dieses Jahr<br />

soll China für Audi mit einem geplanten Jahresabsatz<br />

von mehr als 200.000 Fahrzeugen<br />

bereits weltweit zum wichtigsten Markt<br />

werden. Das Reich der Mitte ist der jeweils<br />

größte Einzelmarkt für die Flaggschiffe Mercedes<br />

S-Klasse, BMW 7er und Audi A8.<br />

Mercedes-Topmanager Joachim Schmidt<br />

glaubt jedenfalls, dass China in diesem<br />

Bereich auf lange Sicht zum bedeutendsten<br />

Markt avancieren wird.<br />

China ist wie Doping für die Bilanz: 2010<br />

haben Volkswagen, Daimler und BMW ihre<br />

Verkäufe in dem Riesenreich verdoppelt. In<br />

(111002597/1)<br />

Audi bringt die<br />

nächste Generation<br />

des A6 Avant, des<br />

erfolgreichsten<br />

Businesskombis, in<br />

Europa an den Start<br />

(Foto: Audi)<br />

diesem Jahr wird Audi in China mehr Autos<br />

verkaufen als in Deutschland. Bei VW ist das<br />

längst der Fall. Es droht eine gefährliche<br />

Schieflage.<br />

Attraktiver USA-Markt<br />

legt zu<br />

Auch in den USA wachsen die deutschen<br />

Hersteller schneller als der Markt – und das<br />

bereits im siebten Jahr in Folge: Im ersten<br />

Halbjahr 2011 haben sie den Absatz von<br />

Light Vehicles (Pkw und Light Trucks – SUV<br />

(sport utility vehicles), CUV (cross-over utility<br />

vehicles), Vans, Pickups) um 17,8 % auf rd.<br />

490.000 Einheiten gesteigert, während der<br />

Gesamtmarkt um12,7 % zulegte.<br />

»Unsere Hersteller haben die strategisch<br />

richtige Entscheidung getroffen. Die CO 2<br />

-<br />

effizienten Modelle aus ihren nordamerikanischen<br />

Werken treffen auf die passende<br />

Nachfrage: Bei steigenden Spritpreisen<br />

greift auch der US-Kunde zu sparsamen<br />

Motoren«, betonte Wissmann. Der Clean-<br />

Diesel erfreue sich zunehmender Beliebtheit<br />

bei US-Kunden.<br />

In dem Bereich mittelgroßer Limousinen<br />

werden im Schnitt in den USA rd. 2 Mill.<br />

Autos pro Jahr verkauft. Das Signal, dass<br />

VW zum Auftakt des Jahres 2011 aus<br />

De troit gesandt hat, ist nicht nur eine<br />

Kampfansage an Toyota, sondern richtet<br />

sich auch an GM, Ford und Chrysler: »Volkswagen<br />

at home in America« – mit nahezu<br />

identischer Botschaft rollte Toyota von den<br />

1970er-Jahren an den US-Markt auf. Freiwillig<br />

allerdings wird die Konkurrenz nicht Platz<br />

machen. Ford schaltet nach überstandener<br />

Krise im Heimatmarkt auf Angriff um. »Ford<br />

ist ein Kraftpaket und wir sind dabei, diese<br />

Kraft auf die Straße zu bringen«, kündigte<br />

Konzernboss Alan Mulally jüngst an.<br />

Der rasant in den USA wachsende südkoreanische<br />

Autokonzern Hyundai-Kia bläst<br />

ebenfalls zur Jagd: Mit vergleichsweise<br />

günstigen Autos hat sich Hyundai in den<br />

vergangenen Jahren bereits zur Nummer<br />

sechs auf dem US-Markt hochgekämpft und<br />

liegt damit weit vor dem einzigen deutschen<br />

Massenhersteller Volkswagen.<br />

(111002597/2)<br />

Das Original ist zurück: Der Beetle! Die Ikone Käfer prägte das Bewusstsein der Menschen. Auch der Urenkel wird Autogeschichte schreiben<br />

(Foto: VW)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Emotion und niedriger CO 2<br />

-Wert als Ziel<br />

Der VDA begründet die Exporterfolge deutscher Hersteller angesichts<br />

steigender Kraftstoffpreise auch damit, dass deutsche Autos<br />

sparsam seien. Dabei hinken die hiesigen Hersteller in Sachen<br />

Umweltschutz eher der ausländischen Konkurrenz hinterher. Während<br />

die hierzulande verkauften Autos aus deutscher Produktion im<br />

Schnitt 148 g CO 2<br />

je Kilometer ausstoßen, sind es bei den ausländischen<br />

Marken nur gut 145 g. Der Rückstand ist vor allem darauf<br />

zurückzuführen, dass die deutschen Hersteller vor allem schwere<br />

Oberklasselimousinen produzieren und im Premiumsegment 80 %<br />

des Marktes ihr Eigen nennen können.<br />

Erstaunlich sind die mittlerweile guten Kohlendioxydwerte der<br />

herkömmlichen Neuwagen. Bereits heute scheint sicher, dass die<br />

europäischen Autobauer Grenzwerte von durchschnittlich 130 g<br />

CO 2<br />

/km erfüllen werden, die ab 2012 gelten. Die Regulierung der<br />

EU-Kommission hat die größte Innova tionswelle seit Ende des zweiten<br />

Weltkriegs ausgelöst: Heute setzen alle Hersteller, selbst die deutschen<br />

Premiumanbieter, auf kleinere Motoren. Sie verbrauchen weniger<br />

und sie lassen sich dennoch per Turbolader zu hohen Leistungen<br />

motivieren. Vermehrter Einsatz von Leichtbaumaterialien und Start-<br />

Stopp-Systeme tun ein Übriges.<br />

Die deutschen Hersteller werden 2011 auch Fortschritte bei der<br />

Hybridtechnik machen: Audi Q5, Porsche Panamera, Ford C-Max<br />

kommen 2011 als Hybridversion. Der Rückstand gegenüber Toyota<br />

wird weiter verkleinert. Gleichzeitig zeigen die deutschen Premiumhersteller<br />

mit neuen Modellen wie Audi Q3, Mini Coupé und Mercedes<br />

C-Coupé, dass sie systematisch nach unten wachsen – wegen<br />

der CO 2<br />

-Regulierung. Aber nicht nur: Mit kleinen Premiumwagen<br />

ist ein gutes Geschäft zu machen. Für 2012 dämmert am Horizont<br />

schon die neue Mercedes-A-Klasse herauf, die der Marke mit dem<br />

Stern neuen Schub verleihen dürfte. 2011 wird hingegen der neue<br />

SLK ein Umsatzbringer sein, da die Konkurrenten Audi TT und BMW<br />

Z4 noch nicht wieder neu aufgelegt werden.<br />

Bei den Massenherstellern steht der neue Ford Focus im Mittelpunkt.<br />

Noch nie gab es für ein Kompaktfahrzeug eine derartige Fülle<br />

an Assistenzsystemen. Automatisches Einparken, Überwachung des<br />

ermüdeten Fahrers, automatisches Abbremsen, um Auffahrunfälle in<br />

der Stadt zu verhindern. Der Focus bietet mehr Elektronikauswahl als<br />

manch größeres Auto. Zusätzlich bringt Ford seinen Kompaktvan<br />

B-Max auf Fiesta-Basis heraus, Opel wird neben der Premiere des<br />

E-Mobil Ampera den Familienvan Zafira er neuern und VW das größte<br />

Neuheitenangebot in den bezahlbaren Kategorien liefern: Der neue<br />

Nachfolger des New Beetle ist am Start sowie der neue Jetta und der<br />

Kleinstwagen Up. Außerdem gibt es ein neues Golf Cabriolet.<br />

Ein großer Gewinner des Jahres 2011 wird Dacia. Die rumänische<br />

Billigmarke gehört zum Reich des Renault-Chefs Ghosn. Sie tritt mit<br />

zwei neuen Modellen an, einem Kleinwagen-Coupé und einem Van.<br />

Diese Entwicklung könnte einen wunden Punkt bei Volkswagen<br />

treffen: Mit Seat kommt man nicht weiter und bei den wirklich<br />

preisgünstigen Fahrzeugen fehlt dem Konzern eine passende Marke.<br />

Auch der Trend zu sportlichen Geländewagen (SUV) ist in Deutschland<br />

nicht zu bremsen. So wurden in den ersten fünf Monaten des<br />

Jahres mit 178.220 SUV (Sport Utility Vehicles) oder 13,4 % Marktanteil<br />

so viele SUV wie noch nie verkauft. Fast jeder siebte Neuwagen<br />

ist ein SUV. Damit sind die SUV das am schnellsten wachsen-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


52 K Special: Automobil<br />

de Fahrzeugsegment in Deutschland. Die<br />

Deutschen sind zu Asphalt-Cowboys mu -<br />

tiert. So werden im Jahr 2015 in Deutschland<br />

über 500.000 SUV als Neuwagen verkauft<br />

werden. Das verspricht dann einen<br />

Marktanteil von 15,7 %. 1995 betrug der<br />

Anteil der SUV, MPV und Citylaster gerade<br />

mal 6,3 %.<br />

SUV ist nicht gleich SUV. Während die ersten<br />

groß, schwer und Spritsäufer waren,<br />

setzt sich immer stärker der Trend zu den<br />

kompakten SUV, wie etwa dem VW Tiguan,<br />

Audi Q3 oder Nissan Qashquai durch. Die<br />

Aufgabe der Autobauer wird es sein, den<br />

SUV weiterzuentwickeln, die Emotion und<br />

den Komfort weiter auszubauen und gleichzeitig<br />

den Treibstoffverbrauch weiter zu<br />

reduzieren. 68 % der SUV sind mit Diesel<br />

unterwegs, dass ist deutlich mehr als der<br />

Gesamtmarktanteil von 46 % des Diesels.<br />

Bei elektrischen Antrieben sind<br />

Hausaufgaben nötig<br />

Grün, sauber, am besten elektrisch – ohne<br />

eine Vision vom umweltfreundlichen, batteriegetriebenen<br />

Automobil entworfen zu<br />

haben, geht in dieser Zeit kein Chef eines<br />

deutschen Autoherstellers von der Rednerbühne.<br />

Lange haben die Unternehmen hierzulande<br />

das Thema E-Mobil eher zurückhaltend<br />

verfolgt, jetzt machen sie Tempo. Die<br />

Branche müsse sich auf die Zeit nach dem<br />

Öl vorbereiten, sagte BMW-Chef Norbert<br />

Reithofer auf der Hauptversammlung des<br />

Autoherstellers in München. »Der Übergang<br />

zur postfossilen Gesellschaft wird kommen.<br />

Und das schneller als viele denken.« Nicht<br />

weit weg von München kündigt zeitgleich<br />

Audi-Chef Rupert Stadler den Aufbruch der<br />

VW-Tochter ins Batteriezeitalter an: 1.200<br />

neue Experten vor allem für Elektromobilität<br />

und Leichtbau sollen eingestellt werden,<br />

erklärte Stadler auf der Hauptversammlung<br />

in Ingolstadt. Die deutschen Konzerne wollen<br />

verhindern, dass die Konkurrenz in den<br />

USA, Frankreich, Japan und China ihren Forschungsvorsprung<br />

weiter ausbauen können.<br />

Konkret wird angepeilt, dass die Autobauer<br />

bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos<br />

in Deutschland auf die Straße bringen.<br />

Angela Merkel möchte Deutschland<br />

zum »Leitmarkt« für die Elektrotechnologie<br />

machen. Ein direkter Kaufzuschuss analog<br />

zur Abwrackprämie wäre als Anreiz viel<br />

effektiver. In Ländern wie Frankreich, Japan<br />

oder den USA werden E-Autokäufe mit Beiträgen<br />

zwischen 5.000 und 10.000 € subventioniert.<br />

Entsprechend stärker ist dort der<br />

Absatz.<br />

Von den 1,029 Mill. Pkw, die in Deutschland<br />

in den ersten vier Monaten dieses Jahres<br />

verkauft wurden, waren gerade mal<br />

4.891 Fahrzeuge oder 0,5 % elektrische<br />

und teilelektrische Antriebe. 90 % dieser<br />

Antriebe werden in Deutschland, also im<br />

Heimatland der deutschen Autobauer – von<br />

Importeuren in den Markt gebracht.<br />

Allerdings muss man beachten, von welchem<br />

Stand die Branche starten muss:<br />

40.000 Elektroautos gibt es derzeit in<br />

Deutschland, dass sind 0,08 % der gesamten<br />

Fahrzeugflotte.<br />

Mit der nationalen Plattform für Elektromobilität<br />

will die Kanzlerin Deutschland bei<br />

den alternativen Antrieben (NPE) nach vorne<br />

bringen. Das wäre auch nötig, denn selbst<br />

im Heimatmarkt spielen deutsche Autobauer<br />

bei elektrischen und teilelektrischen<br />

Antrieben die zweite Geige.<br />

Die Auswahl an E-Autos für jedermann,<br />

die in Großserie hergestellt werden, ist eher<br />

noch gering. Mitsubishi, Citroen und Peugeot<br />

bieten einen weitgehend identischen<br />

viersitzigen Kleinwagen an, der rd. 25.000 €<br />

kostet oder relativ teuer geleast werden<br />

kann. Der einzige deutsche Tesla-Händler<br />

bietet einen kleinen Sportwagen für ca.<br />

100.000 € an. Der gebeutelte Opelkonzern<br />

bringt mit Erfolg immer wieder neue Modelle<br />

an den Start. Doch dieses Modell könnte<br />

den Rüsselsheimern einen Spitzenplatz in<br />

der automobilen E-Mobilität sichern: Im<br />

November geht das erste alltagstaugliche<br />

Elektroauto in Europa an den Start. Ampera<br />

heißt der Viersitzer von Opel (im Verbund<br />

mit Chevrolet, wo dasselbe Modell Volt<br />

heißt). Die Technik des Wagens ist so angelegt,<br />

dass es keine Reichweitenbeschränkung<br />

(range extender) mehr gibt. Geht der<br />

Strom zur Neige, springt ein Benzinmotor<br />

an. Mit der Technik sind dann mehr als<br />

400 km zusätzlich drin. Erst dann muss der<br />

Ampera nachgetankt werden – an der Tankstelle<br />

oder an der Steckdose.<br />

Als erster großer deutscher Automobilhersteller<br />

wird Daimler im kommenden Jahr<br />

auch seine E-Smarts für jedermann anbieten.<br />

Die bisherigen Stromer wurden, wie<br />

auch die BMW (E-Mini), nur an »spezielle«<br />

Kunden verleast. 2013 folgt die deutsche<br />

Großoffensive in Sachen Elektroautos: BMW<br />

kommt mit seinem Stadtauto »i3« mit Karbon-Fahrgastzelle,<br />

Volkswagen mit einem<br />

Elektrogolf und dem Kleinstwagen »Up« auf<br />

den Markt. Doch bei Vollgasfahren ist bei<br />

solchen Zukunftsmodellen schnell die nächste<br />

Steckdose gefragt.<br />

Das Volltanken ist heute schon im Prinzip<br />

an jeder Haushaltssteckdose möglich, dauert<br />

aber zwischen sechs und zwölf Stunden.<br />

Schnelltanken (etwa 20 min) mit Starkstrom<br />

erfordert spezielle Anschlüsse und strapaziert<br />

die Akkus stärker. Erste öffentliche<br />

»Tankpunkte« gibt es schon in deutschen<br />

Metropolen wie Berlin, Hamburg oder Stuttgart.<br />

Wachstum, eine Never Ending Story?<br />

Das Wachstum geht weiter 2011. Das zeigt<br />

das erste Halbjahr. Die Kapazitäten sind ausgelastet,<br />

Werksferien werden verkürzt, die<br />

Auftragsbestände bei deutschen Autobauern<br />

sind hoch und Lieferzeiten lang. Damit<br />

wird 2011 das Jahr mit den höchsten Um -<br />

sätzen und den höchsten Gewinnen in der<br />

Auto industrie.<br />

Auch die nächsten Jahre bleiben nach Prognosen<br />

gut. Das gilt auch für die Zulieferer.<br />

In der Zulieferindustrie werden im Jahr 2011<br />

Rekordumsätze und Gewinne erzielt. Schwierig<br />

wird das Jahr 2011 für die Japaner. Die<br />

Naturkatastrophe wirft sie zurück und ihre<br />

Ergebnisse werden aufgrund der Produktionsausfälle<br />

rot sein, während der Rest der<br />

Welt mit Rekorden aufwarten wird.<br />

Trotz dieser guten Aussichten ist die Autoindustrie<br />

aber nicht sorgenfrei. Vor allem die<br />

steigenden Spritpreise bereiten den Unternehmen<br />

Kopfschmerzen. Wissmann plädierte<br />

für »Preisberuhigung an der Zapfsäule«,<br />

denn der Anstieg des Autokostenindex um<br />

4 % sei vor allem den steigenden Spritpreisen<br />

geschuldet. Und wenn die Verbraucher<br />

mehr Geld an der Tankstelle lassen, bleibt<br />

weniger übrig für den Neuwagenkauf. Ne -<br />

ben den Benzinpreisen bereiten den Autobauern<br />

auch die weiter steigenden Rohstoffkosten<br />

Sorgen. Vor allem mittelständische<br />

Unternehmen stünden mit dem Rücken<br />

zur Wand, weil sie Kosten oft nicht an die<br />

Kunden weitergeben könnten, sagte Wissmann.<br />

Die Industrie unternehme derzeit<br />

alles, um die höheren Energie- und Rohstoffkosten<br />

durch Einsparungen im Griff zu<br />

halten.<br />

(sm 111002597) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Automobil K 53


54 K Special: Automobil<br />

Keine Autos ohne Stahl<br />

Leistungsfähige Stahlindustrie sichert<br />

Automobilproduktion<br />

Düsseldorf. Mit neuen, immer festeren Stählen erlebt dieser Werkstoff<br />

eine Renaissance im Automobilbau. Denn wenn Leichtbau bezahlbar<br />

bleiben soll, geht es nicht ohne Stahl. So könnte das Fazit lauten, das<br />

Fachleute auf der Automobiltagung »Steels in Cars and Trucks 2011«<br />

Anfang Juni in Salzburg gezogen haben.<br />

WW K Mobilität mit immer weniger, am<br />

besten sogar ganz ohne CO 2<br />

-Emissionen ist<br />

ein wichtiges Ziel, denn es trägt zur Lösung<br />

unserer Klimaprobleme bei. Je geringer das<br />

Gewicht eines Fahrzeugs, desto weniger<br />

Kraft muss für seine Fortbewegung aufgewendet<br />

werden und desto geringer ist der<br />

Kraftstoffverbrauch. Deshalb haben sich<br />

viele den automobilen Leichtbau auf die<br />

Fahnen geschrieben, von der Bundesregierung<br />

bis hin zu Automobilherstellern und<br />

ihren Zulieferern.<br />

Durchschnittlich besteht ein PKW zu<br />

60 % aus Stahl. Heute werden für den<br />

Leichtbau vor allem moderne hoch-, höherund<br />

höchstfeste Stähle eingesetzt, deren<br />

Verwendung neues Design, höchste Crashsicherheit<br />

und niedriges Fahrzeuggewicht<br />

ermöglicht. Wenn es zudem darum geht,<br />

leistungsfähige Bauteile und Systeme zu vergleichsweise<br />

niedrigen Kosten zu verwirklichen,<br />

führt am Werkstoff Stahl kein Weg<br />

vorbei. Auch ökologisch punktet Stahl: Nach<br />

einer langen Nutzungszeit lässt sich der<br />

Werkstoff immer wieder und ohne Qualitätsverlust<br />

vollständig recyceln.<br />

»Stahl wird in künftigen Automobilen,<br />

auch in elektrisch betriebenen, seine bedeutende<br />

Rolle beibehalten«, stellte Hans Jürgen<br />

Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl, bei der Eröffnung der Automobiltagung<br />

SCT 2011 klar.<br />

Beispiel für Leichtbau im Fahrwerk: Der Vorderachsträger aus lufthärtendem Stahl der<br />

Mercedes C-Klasse nimmt auch Motor und Lenkung auf (Foto: Stahl-Informations-Zentrum,<br />

Daimler AG).<br />

(111002683/1)<br />

In diesem Zusammenhang wird häufig auf<br />

sogenannte Leichtbauwerkstoffe verwiesen.<br />

Die alleinige Betrachtung des spezifischen<br />

Gewichts greift zu kurz, da sich der Ge -<br />

wichtsvorteil dieser Leichtbauwerkstoffe<br />

nicht vollständig auf das jeweilige Bauteil<br />

übertragen lässt. So erfordert die geringe<br />

Festigkeit einiger dieser Werkstoffe neben<br />

einer geänderten konstruktiven Ausführung<br />

auch eine Erhöhung der Wanddicken, die<br />

den angestrebten Gewichtsvorteil verringert,<br />

bei einzelnen Bauteilen sogar aufhebt.<br />

»Entscheidend ist der Lebenszyklus und<br />

die Gesamtbilanz des Materials«, erklärt Dr.-<br />

Ing. Stephan Eisenberg, Leiter des Standortlabors<br />

Wolfsburg von Volkswagen. Bei der<br />

Bewertung von Leichtbaumaßnahmen wird<br />

»<br />

Stahl<br />

wird in künftigen<br />

Automobilen, auch in<br />

elektrisch betriebenen, seine<br />

bedeutende Rolle beibehalten<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

häufig allein die Nutzungsphase des Fahrzeugs<br />

betrachtet, da sich die realisierten<br />

Gewichtseinsparungen überwiegend in dieser<br />

Phase auf die CO 2<br />

-Emissionen auswirken.<br />

Für eine ganzheitliche ökologische Be -<br />

trachtung sind aber auch die Werkstofferzeugung,<br />

die Bauteil- bzw. Fahrzeugherstellung<br />

sowie das spätere Recycling zu<br />

analysieren. Gerade hier offenbaren sich bei<br />

den einzelnen Konstruktionswerkstoffen<br />

erhebliche Unterschiede. Beispielsweise er -<br />

fordert die Herstellung eines Karosserieblechs<br />

aus Aluminium im Vergleich zu einem<br />

entsprechenden Blech aus hochfestem Stahl<br />

etwa die vierfache Menge an Energie, bei<br />

Teilen aus kohlefaserverstärkten Kunststoffen<br />

sind es etwa zehn Mal so viel. Große<br />

Unterschiede zeigt auch die Betrachtung der<br />

Kosten: »So werden die Kosten für die<br />

Gewichtsreduktion von 1 kg bei Stahl mit<br />

ca. 2 €, bei Aluminium von 10 bis 12 € und<br />

bei kohlefaserverstärkten Kunststoffen von<br />

50 bis 100 € veranschlagt«, führt Dr. Peter<br />

Dahlmann, geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

des Stahlinstituts VDEh, auf der<br />

SCT aus.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Automobil K 55<br />

Und da spricht vieles für Stahl: Seine Herstellung<br />

und das Recycling machen Stahl zum<br />

»grünen« Werkstoff. Bei der aktuellen Mercedes<br />

C-Klasse hat dies beispielsweise dazu<br />

geführt, dass der Vorderachsträger wieder<br />

aus Stahl gefertigt wird und nicht – wie im<br />

Vorgängermodell – aus Aluminium. Nach<br />

Angaben des Fahrzeugherstellers ergab die<br />

ökologische Betrachtung, dass sich der Einsatz<br />

von Aluminium selbst nach 200.000<br />

gefahrenen Kilometern nicht rechnet. Auch<br />

trotz eines Mehrgewichts von 1,5 kg war die<br />

Stahlvariante über den ge samten Lebenszyklus<br />

gesehen ökologisch vorteilhafter als<br />

die aus Aluminium.<br />

Werkstofffachmann Eisenberg nennt weitere<br />

Beispiele: Mit höchstfesten Stählen ist<br />

beim neuen Passat das Gewicht des Vorgängermodells<br />

bei gleicher Sicherheit unterboten<br />

worden. Und die nächste Generation<br />

des New Beetle wird wieder hintere Kotflügel<br />

aus Stahl statt aus Kunststoff erhalten, denn<br />

hier hat sich im Wettbewerb der Werkstoffe<br />

Stahl gegenüber Kunststoff durchgesetzt.<br />

»Dank der zahlreichen Innovationen bei<br />

dem Werkstoff greifen wir heute auf Stahl<br />

zurück«, erläutert Volkswagen-Mann Ste-<br />

phan Eisenberg. In enger Zusammenarbeit<br />

entwickeln Automobilhersteller und Stahlproduzenten<br />

neue Sorten und moderne Verarbeitungsverfahren.<br />

Eisenberg bestätigt,<br />

dass die Autohersteller auf die Innovationen<br />

der Stahlindustrie angewiesen seien. Aus<br />

diesem Grund sei die Verzahnung der Stahlindustrie<br />

mit der Automobilindustrie entlang<br />

der Wertschöpfungskette unerlässlich.<br />

»Doch hohe Stromkosten, zusätzliche<br />

Energieabgaben und erhebliche Belastungen<br />

durch den Handel mit Emissionsrechten<br />

verschärfen den globalen Wettbewerb und<br />

stärken die Konkurrenz außerhalb von Europa«,<br />

so Dr.-Ing. Peter Dahlmann. Würde die<br />

Stahlindustrie aus Europa abwandern, »hätten<br />

wir ohne deren Entwicklungskompetenz<br />

vor Ort gegen die asiatische Autoindustrie<br />

verloren«, meint Eisenberg. (sm 111002683) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

Stahl-Informations-Zentrum<br />

Sohnstraße 65<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 6707-967<br />

www.stahl-info.de<br />

Stahl macht Elektroautos<br />

sicher und bezahlbar<br />

Düsseldorf. »Stahl wird auch beim Elektro auto<br />

eine wichtige Rolle spielen«, so Hans Jürgen<br />

Kerkhoff, Vorsitzender des Stahlin stituts VDEh<br />

und Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

in Düsseldorf, aus Anlass der Vorstellung des<br />

zweiten Berichts der Nationalen Plattform Elektromobilität<br />

bei der Bundesregierung Mitte Mai.<br />

Das Gewicht der Batterien liegt heute bei 250 kg<br />

und begrenzt die Reichweite von Elektro autos<br />

deutlich. Deshalb diskutiert man den verstärkten<br />

Einsatz von leichten Werkstoffen für den Automobilbau.<br />

Will man die von der Bundesregierung<br />

bis zum Jahr 2020 geplanten eine Million Elektroautos<br />

auf deutschen Straßen erreichen, so<br />

müssen diese Fahrzeuge für die Verbraucher<br />

erschwinglich sein. Stahl ist und bleibt daher<br />

erste Wahl. Dieser Werkstoff schneidet bei<br />

umfassender Be trachtung von Gewicht, Kosten,<br />

CO 2<br />

-Emissionen und Recyclingfähigkeit am<br />

besten ab, wie das Projekt »Future Steel Vehicle«<br />

des Weltstahlverbandes worldsteel ermittelt hat.<br />

CO 2<br />

-Emissionen bei Materialerzeugung, Bauteilherstellung<br />

und Recycling müssen bei Elektrofahrzeugen<br />

noch stärker berücksichtigt werden,<br />

da die Emissionen während der Nutzungsphase<br />

erheblich geringer sind. Beim Recycling,<br />

das z. B. bei vielen Verbundwerkstoffen in der<br />

großtechnischen Anwendung nicht funktioniert,<br />

kann Stahl punkten: Schließlich lässt er sich vollständig<br />

und beliebig oft ohne Qualitätsverlust<br />

recyceln – ein Vorteil, den die meisten anderen<br />

Werkstoffe nicht haben.<br />

»Gerade im Karosseriebau wird Stahl auch in<br />

Zukunft eine entscheidende Rolle spielen«, sagt<br />

Kerkhoff. Die stabilen Gehäuse aus Stahlblech,<br />

die die Batterien bei Unfällen schützen und das<br />

Austreten der Elektrolyte verhindern, können<br />

sogar als tragende Elemente in die Karosserie<br />

integriert werden. Auch beim elektrifizierten<br />

Antrieb gehört Stahl in Gestalt von Elektroblechen<br />

zu den notwendigen Grundwerkstoffen.<br />

Speziell entwickelte Stahlsorten ermöglichen<br />

einen verbesserten Wirkungsgrad bei erhöhter<br />

Drehzahlfestigkeit und Temperaturbeständigkeit.<br />

Stahl wird also als nachhaltiger, vielseitig<br />

einsetzbarer Automobilwerkstoff auch im Elektroauto<br />

der Zukunft unverzichtbar sein.<br />

<br />

(sm 110702265) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


56 K Special: Automobil<br />

Fahrzeugleichtbau mit modernen Stählen –<br />

natürlich verzinkt<br />

Verzinkungstechniken und -legierungen wurden entwickelt<br />

Düsseldorf. Neue Entwicklungen und Anwendungen von Stahl im<br />

Fahrzeugleichtbau standen im Juni im Mittelpunkt dreier Tagungen. Zu<br />

den zentralen Programmpunkten gehörten verzinkte Stahlbleche und Zink<br />

als Korrosionsschutz von Stahl als Voraussetzung für eine möglichst lange<br />

Lebensdauer von Automobilen.<br />

WW K Vom 5. bis 9. Juni 2011 fand die 3.<br />

Internationale Steels in Cars and Trucks in<br />

Salzburg statt. Unter dem Motto »Future<br />

trends in steel development, processing<br />

technologies and applications« tauschten<br />

sich mehr als 360 Teilnehmer zu Fragen des<br />

automobilen Leichtbaus aus und diskutierten<br />

neueste Materialkonzepte für Automobile,<br />

beispielsweise das Future Steel Vehicle.<br />

Bei diesem Konzept werden vor allem neue<br />

hochfeste und verzinkte Stahlsorten eingesetzt,<br />

durch die entscheidende Gewichtsreduktionen<br />

im Automobilbau erzielt werden,<br />

die wiederum eine Reduktion des Treibstoffverbrauchs<br />

bewirken. Veranstalter der<br />

SCT war das Düsseldorfer Stahlinstitut VDEh<br />

in Kooperation mit der in Leoben ansässigen<br />

The Austrian Society for Metallurgy and<br />

Materials (ASMET).<br />

Internationale Experten tauschten sich<br />

vom 13. bis 17. Juni 2011 in Kassel auf der<br />

3 rd International Conference on Hot Sheet<br />

Metal Forming of High-Performance Steel<br />

– eine der größten Konferenzen auf dem<br />

Gebiet der Presshärtetechnologie – über<br />

aktuelle Forschungsergebnisse im Bereich<br />

Warmpressen hochfester Stahlsorten aus.<br />

Auch bei diesem Verfahren ist es wichtig,<br />

den Korrosionsschutz durch Verzinken von<br />

Anfang an zu berücksichtigen.<br />

Den Abschluss der Tagungsreihe bildete<br />

die Galvatech 2011, die vom 21. bis 24. Juni<br />

2011 in Genua veranstaltet wurde. Im Fokus<br />

der mehr als 200 Präsentationen standen<br />

ebenfalls die neuen Stahlsorten und die speziell<br />

darauf zugeschnittenen Verzinkungslegierungen<br />

und -techniken, die mit den<br />

Entwicklungen im Automobilsektor Schritt<br />

halten.<br />

Verzinkter Stahl nach wie vor<br />

wichtig für Automobilbau<br />

Durchschnittlich besteht ein Pkw zu 60 %<br />

aus Stahl. Heute werden für den Leichtbau<br />

mit Stahl vor allem moderne hoch-, höherund<br />

höchstfeste Stähle eingesetzt, deren<br />

Verwendung ein neues Design, höchste<br />

Crashsicherheit und ein niedriges Fahrzeuggewicht<br />

ermöglicht. »Die neuen hoch- und<br />

höchstfesten Stahlsorten können in einer<br />

Blechdicke von unter 1 mm – und vielfach<br />

bereits unter 0,7 mm – verarbeitet werden.<br />

Diese Wanddicken sind viel geringer als bei<br />

den herkömmlichen Stahlsorten und werden<br />

im Automobilbau vor allem für die Bauteile<br />

eingesetzt, die bei einem Unfall Aufprallenergie<br />

aufnehmen und gleichzeitig aus<br />

Sicherheitsgründen die Form des Autos so<br />

weit wie möglich erhalten müssen«, erklärt<br />

Frank Goodwin, Director Technology & Market<br />

Development der International Zinc<br />

Association (IZA). »Unerlässlich ist es deshalb,<br />

dass für moderne Stahlsorten neue<br />

Techniken und Legierungen für das Verzinken<br />

als Korrosionsschutz bereitgestellt werden.<br />

Auf der Galvatech wurden deshalb<br />

sowohl neueste Entwicklungen in den Bereichen<br />

Verzinkungstechnik und Verzinkungslegierungen,<br />

die speziell auf diese Stahlsorten<br />

zugeschnitten sind, als auch Ergebnisse<br />

von Korrosions- und Verformungstests<br />

vorgestellt.«<br />

(sm 111002686) K<br />

Beim Future Steel Vehicle werden vor allem neue hochfeste und verzinkte Stahlsorten eingesetzt,<br />

durch die entscheidende Gewichtsreduktionen im Automobilbau erzielt werden, die<br />

wiederum eine Reduktion des Treibstoffverbrauchs bewirken (Foto: INITIATIVE ZINK).<br />

(111002686/1)<br />

«<br />

Kontakt<br />

INITIATIVE ZINK in der<br />

WirtschaftsVereinigung Metalle<br />

Am Bonneshof 5<br />

40474 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 4796166<br />

www.zink.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Automobil K 57


Auch als Variante für mehrere Autos<br />

sind Carports aus Edelstahl Rostfrei<br />

ein Hingucker (Foto: WZV, Heidacker<br />

Metallkonstruktionen)<br />

(111002647/1)<br />

Ein Dach fürs Auto<br />

Carports aus Edelstahl Rostfrei<br />

Düsseldorf. Bis in die 1980er-Jahre hinein war Rost am Auto ein großes<br />

Problem. Deshalb setzten viele Hausbesitzer auf gemauerte Garagen, um<br />

das Auto vor Schnee, Regen und Wind zu schützen. Dabei schaden schlecht<br />

gebaute Garagen dem Auto sogar eher, als dass sie ihm nutzen: Die feuchte<br />

Wärme im Inneren leistet Korrosion Vorschub. Ein Carport punktet hier<br />

mit guter Luftzirkulation. Im Sommer wie Winter steht das Auto trocken und<br />

trotzdem sicher geschützt vor Witterungseinflüssen.<br />

WW K Ein moderner Carport bietet jedoch viel<br />

mehr als nur eine gern gesehene zusätzliche<br />

Stellfläche für das Auto. Hochwertige Lö -<br />

sungen aus Edelstahl Rostfrei mit Qualitätssiegel<br />

verbinden große Gestaltungsfreiheit<br />

mit gleichzeitig ansprechender Ästhetik.<br />

Wandelemente aus geflochtenen Edelstahlbändern<br />

verwandeln den überdachten Stellplatz<br />

zum eleganten Sichtschutz. Gruppiert<br />

man solche Elemente, entsteht ein zusätzlicher<br />

Abstellraum, der Fahrräder oder Ab -<br />

fallgefäße dezent verbirgt. Für Bauherren<br />

mit hohen Sicherheitsansprüchen lassen sich<br />

Rolltore und abschließbare Türen aus Edelstahl<br />

Rostfrei mit Qualitätssiegel integrieren,<br />

die aufgrund der Materialeigenschaften<br />

zuverlässig vor unerwünschten Gästen<br />

schützen. Auch anspruchsvolle Technik findet<br />

in modernen Carportkonzepten ihren<br />

Platz: So rücken integrierte Lichtsysteme<br />

Auto und Nutzer bei Bedarf ins rechte Licht<br />

– sogar per Fernbedienung. Wer lieber ökologisch<br />

und naturnah baut, wählt eine<br />

Dachhaut aus Edelstahl Rostfrei als perfekten<br />

Untergrund für ein begrüntes Dach.<br />

Selbst eine anspruchsvolle Fotovoltaikan lage<br />

als Ergänzung für ein Elektroauto lässt sich<br />

realisieren – die Robustheit der Konstruktion<br />

aus nichtrostendem Stahl schultert das<br />

zusätzliche Gewicht mühelos.<br />

Exklusive Carports aus Edelstahl Rostfrei<br />

lassen den Wünschen der Gestalter dabei<br />

immer freien Raum. Seine gute Verformbarkeit<br />

ermöglicht jede erwünschte Dachform.<br />

Unempfindlich gegen Kratzer, Witterungseinflüsse<br />

und UV-Strahlen, ist er für Jahrzehnte<br />

ein sicherer Platz für das Auto. Dabei<br />

ist ein Carport aus Edelstahl Rostfrei viel<br />

mehr als nur ein zusätzlicher Stellplatz. Er ist<br />

eine edle Unterkunft für das geliebte Auto<br />

mit filigraner, transparenter Anmutung. Passende<br />

Edelstahlelemente als Vordach an der<br />

Haustür verleihen dem Ensemble eine ganzheitliche<br />

Ausstrahlung. (sm 111002647) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

Warenzeichenverband Edelstahl<br />

Rostfrei e.V.<br />

Sohnstraße 65<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 6707-835<br />

www.wzv-rostfrei.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />

Special: Automobil K 59


60 K Special: Automobil<br />

Neue Schutzplanken auf der A42<br />

Flexible Schutzeinrichtungen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr<br />

Düsseldorf. Zahlreiche Menschen verdanken ihnen ihr Leben. Moderne<br />

Stahlschutzplanken sorgen an Autobahnen, Bundes- und Landstraßen für<br />

mehr Sicherheit im Straßenverkehr, inzwischen auch auf der A42 zwischen<br />

Duisburg und Oberhausen.<br />

WW K Viel zu oft kommt es auf Deutschlands<br />

Straßen immer noch zu schweren Verkehrsunfällen.<br />

Verliert der Fahrer dabei die Kontrolle<br />

über sein Fahrzeug und gerät von der<br />

Fahrbahn ab, verhindern Schutzplanken am<br />

Fahrbahnrand häufig Schlimmeres. Bei den<br />

Schutzeinrichtungen bringt das Prinzip »Je<br />

härter, desto besser« den Unfallbeteiligten<br />

wenig – im Gegenteil! Entscheidend für die<br />

Wirksamkeit der Planken ist deren Flexibilität.<br />

Nur flexible und zudem durchbruchsichere<br />

Auffangeinrichtungen sorgen dafür,<br />

dass Fahrzeuge relativ sanft und sicher auf<br />

der Fahrbahn gehalten werden und ermöglichen<br />

so eine Minimierung des Verletzungsrisikos<br />

für die Insassen.<br />

Auch auf der A42 zwischen dem Autobahnkreuz<br />

Duisburg-Nord und der An -<br />

schlussstelle Oberhausen-Zentrum können<br />

sich die Verkehrsteilnehmer jetzt sicherer<br />

fühlen. Im Rahmen einer Grundsanierung<br />

wurden mehr als 20 km neue Stahlschutzplanken<br />

montiert. Das Schutzplankensystem<br />

»Super Rail« verdoppelt die Durchbruchsicherheit<br />

am Mittelstreifen gegenüber den<br />

vorher vorhandenen Schutzplanken. Bei<br />

diesem System werden selbst 38 t schwere<br />

Sattelzüge sicher aufgehalten und am<br />

Durchbruch gehindert. Dies wurde durch<br />

Tests nach EN 1317 mehrfach nachgewiesen.<br />

»Schutzplanken aus Stahl halten nicht<br />

nur extremen Kräften stand, sondern lindern<br />

gleichzeitig den Anprall insbesondere<br />

von Pkw. Sie schlucken damit eine Menge<br />

Energie, die nicht vom Fahrzeug abgebaut<br />

werden muss. Das ist der entscheidende<br />

Vorteil gegenüber starren Straßenbegrenzungen«,<br />

erläutert Dipl.-Ing. Volker Goergen<br />

von der Gütegemeinschaft Stahlschutzplanken<br />

e.V.<br />

Untersuchungen ergaben, dass die Insassen<br />

bei der Kollision mit einer flexiblen<br />

Stahlschutzplanke deutlich geringer belastet<br />

werden. Bei einem vergleichbaren Anprall<br />

an eine starre Schutzeinrichtung wäre mit<br />

Unfallfolgen zu rechnen, die für die Fahrzeuginsassen<br />

gefährlicher seien, so Prof. Dr.-<br />

Ing. Henning Wallentowitz, ehemaliger Leiter<br />

des Instituts für Kraftfahrwesen an der<br />

RWTH Aachen.<br />

Stahlschutzplanken auch<br />

wirtschaftlich sinnvoll<br />

Flexible Schutzeinrichtungen an Fahrbahnrand<br />

und Fahrbahnmitte leisten demnach<br />

einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im<br />

Straßenverkehr, die auch von den Verkehrsteilnehmern<br />

so wahrgenommen wird. Eine<br />

repräsentative Umfrage des Instituts für<br />

Demoskopie Allensbach ergab, dass die<br />

Menschen sich auf einer Strecke, die mit<br />

Stahlschutzplanken versehen ist, sicherer<br />

fühlen. Goergen erläutert: »Die kilometerlangen<br />

grauen Wände an den Autobahnen<br />

machen den Menschen Angst. Und Angst<br />

erzeugt immer auch Unsicherheit.«<br />

Auch hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit<br />

spricht einiges für die stählernen Schutzeinrichtungen.<br />

Stahlschutzplanken lassen sich<br />

schnell, einfach und kostengünstig installieren<br />

und erfordern so gut wie keine In -<br />

standhaltungsmaßnahmen. Und selbst nach<br />

einem leichten Anprall ist ein hohes Maß an<br />

Restsicherheit gegeben, sodass nicht unbedingt<br />

jeder kleinere Schaden sofort behoben<br />

werden muss. Ausgetauschte Schutzplanken<br />

können als Stahlschrott veräußert und so dem<br />

Werkstoffkreislauf wieder zugeführt werden.<br />

Weitere Informationen zum Thema »Le-<br />

bensretter Stahlschutzplanken – Sicherheit<br />

durch Flexibilität und Energieverzehr« sind<br />

in einem Sonderdruck veröffentlicht, der<br />

einen Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Henning<br />

Wallentowitz wiedergibt. Die Publikation ist<br />

in Einzelexemplaren kostenfrei beim Stahl-<br />

Informations-Zentrum erhältlich und steht<br />

im Internet zum Download bereit.<br />

<br />

(sm 111002685) K<br />

(111002685/1)<br />

Durchbruchschutz<br />

am Mittelstreifen<br />

(Foto:<br />

Gütegemeinschaft<br />

Stahlschutzplanken)<br />

«<br />

Kontakt<br />

Stahl-Informations-Zentrum<br />

Sohnstraße 65<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 6707-831<br />

www.stahl-info.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


62 K Special: Automobil<br />

Bargeldlos parken<br />

Dortmund. Eine kleine, aber feine Entwicklung<br />

des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss<br />

und Logistik (IML) spart Zeit und Mühe beim<br />

kostenpflichtigen Parken: Ein RFID-Chip, der an<br />

der Windschutzscheibe klebt, wird an der Ausfahrt<br />

von einem Empfänger erfasst, der über<br />

Funk die Parkzeiten ausliest und die Gebühren<br />

bargeldlos abrechnet. VIATAG heißt das System,<br />

das die Forscher des IML in Dortmund für das<br />

Münchner Unternehmen motionID entwickelt<br />

haben. »Das Warten vor den Kassenautomaten,<br />

die Suche nach dem Kleingeld oder gar der<br />

Ticketverlust – all das gehört der Vergangenheit<br />

an. Der Autofahrer spart Zeit und gewinnt Komfort«,<br />

freut sich Arnd Ciprina, Projektleiter beim<br />

IML, über die Vorzüge des Systems.<br />

Der bei VIATAG verwendete RFID-Chip ist passiv,<br />

kommt also ohne eigene Stromversorgung<br />

aus, und kann über Ultrahochfrequenzfunk<br />

(UHF) auf bis zu 8 m Distanz ausgelesen werden.<br />

Jeder Chip trägt einen zwölfstelligen Code, mit<br />

dem jedes Auto beim Durchfahren der Ein- und<br />

Ausfahrten identifiziert wird, die Gebühren werden<br />

im Hintergrund online verrechnet. Eine<br />

Datenbankapplikation, die auf einem zentralen<br />

Server läuft, steuert die Bezahlvorgänge. Der<br />

Kunde kann die Abbuchungen – wie beim On ­<br />

linebanking – jederzeit über eine Webanwendung<br />

verfolgen und ist auch beim Datenschutz<br />

auf der sicheren Seite: Auf dem Chip selbst sind<br />

keine personenbezogenen Daten gespeichert.<br />

In Essen, Duisburg und München sind bereits<br />

öffentliche Parkhäuser mit dem System ausgestattet.<br />

Auch andere Branchen dürften sich für<br />

das berührungs- und bargeldlose Bezahlsystem<br />

interessieren: Für Autobahnraststätten, Tankstellen,<br />

Drive-in-Kinos und -Restaurants, Autowaschanlagen<br />

oder die Rückgabe von Mietwagen<br />

eigne sich die automatische Abbuchung<br />

ebenso, so Ciprina.<br />

www.viatag.eu (sm 111002671) K<br />

/<br />

Automobilzulieferer mit<br />

Bestleistung im<br />

Branchenvergleich<br />

Potsdam. Automobilzulieferunternehmen<br />

haben die besten Leistungen in der Supply Chain.<br />

Nach den Ergebnissen eines Branchenvergleichs<br />

der Supply-Chain-Umsetzungsberatung Bestgroup<br />

zeigen diese Unternehmen im langjährigen<br />

Trend Verbesserungen bei Beständen,<br />

Wertschöpfung und Kostenmanagement, während<br />

bei den anderen Branchen die Leistungen<br />

gleich blieben oder sich gar verschlechterten.<br />

Über die Krisenjahre haben sich die Supply-<br />

Chain-Kennzahlen in der Spitzenbranche gesteigert.<br />

Allerdings wurde im Jahr 2010 die Bestleistung<br />

nicht in allen Dimensionen erreicht,<br />

sodass für 2011 in allen Branchen erhebliche<br />

Verbesserungspotenziale zu erschließen sind.<br />

Die Automobilzulieferunternehmen haben<br />

über viele Jahre kontinuierlich die Cash-to-Cash-<br />

Zykluszeit gesteigert. Diese Kennzahl beschreibt<br />

die Zeitdauer von der Bezahlung des Lieferanten<br />

bis zur Bezahlung durch den Kunden. Diese hat<br />

sich von 2004 bis 2010 bei den Best-in-Class-<br />

Unternehmen halbiert und bei den durchschnittlichen<br />

Unternehmen aus der gleichen Branche<br />

um ein Drittel verbessert. Auch in der Reichweite<br />

des Gesamtlagerbestands haben sich die<br />

besten Automobilzulieferer von 2004 auf 2010<br />

verbessert.<br />

Im Krisenjahr 2009 stand die Supply Chain<br />

unter hohem Druck. Die Unternehmen hatten<br />

umfangreiche Veränderungen und kurzfristige<br />

Aktionen umgesetzt, um bestmögliche Leistungen<br />

bei vielen Supply-Chain-Kennzahlen zu<br />

erzielen. Mit den Umsatzsteigerungen im letzten<br />

Jahr hatten der Lagerbestand und andere Kennzahlen<br />

weniger Aufmerksamkeit genossen als im<br />

Jahr zuvor: Die Werte sind von 2009 auf 2010<br />

überwiegend schlechter geworden.<br />

Demgegenüber verzeichnet der Maschinenbau<br />

leichte Verbesserungen bei den Beständen<br />

im Zeitverlauf. Diese Branche weist dennoch die<br />

schlechtesten Werte für die Gesamtreichweite<br />

vor. In der Bestandsreichweite der Produktion<br />

hat der Maschinenbau seine Vorherrschaft ge ­<br />

rade noch verteidigt.<br />

Infos unter studie@best-group.eu<br />

/<br />

(sm 111002403) K<br />

ThyssenKrupp VDM für<br />

betriebliches Gesundheits-<br />

Management zertifiziert<br />

Werdohl. Als erstes und bislang einziges Un ­<br />

ternehmen in Deutschland ist die ThyssenKrupp<br />

VDM von TÜV NORD im Bereich »Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement« zertifiziert worden.<br />

Das Werdohler Unternehmen ist das erste Unternehmen<br />

von rd. 130, die sich bislang an der Initiative<br />

beteiligt haben, und das die hohen Anforderungen<br />

im ersten Anlauf erfüllt hat. »Wir<br />

freuen uns, dass wir das Zertifikat erhalten<br />

haben, denn wir beschäftigen uns bereits seit<br />

Jahren intensiv mit diesem Thema. Von daher<br />

war eine Zertifizierung die ideale Gelegenheit,<br />

um unser System auf den Prüfstand zu stellen.<br />

Dadurch sehen wir, an welchen Stellen wir uns<br />

noch weiter verbessern können«, so Dr. Jürgen<br />

Olbrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />

ThyssenKrupp VDM.<br />

Die Zertifizierung fand im Rahmen der bundesweiten<br />

Gesundheitsinitiative HAWARD statt, die<br />

TÜV NORD zur Förderung und Bewertung des<br />

Betrieblichen Gesundheitsmanagements mit<br />

Unterstützung der BARMER GEK und weiteren<br />

Unternehmen initiiert hat. »Insgesamt verfügt<br />

ThyssenKrupp VDM über ein sehr gutes Konzept<br />

für das betriebliche Gesundheitsmanagement,<br />

das im gesamten Unternehmen gelebt wird«,<br />

erklärte Ulf Theike, Geschäftsführer von TÜV<br />

NORD CERT, bei der Zertifikatsübergabe.<br />

(sm 111002668) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />

K 63


64 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Klassisch und innovativ zugleich<br />

Heitmann Stahlhandel setzt auf klassische Handelstugenden<br />

und investiert kontinuierlich<br />

Oberhausen (mh). Bei Qualität, Verfügbarkeit und Service setzt Heitmann<br />

Stahlhandel in Oberhausen auf die »klassischen« Funktionen des Stahlhandels:<br />

Ein breites Produktportfolio, ein großes Lagervolumen verbunden<br />

mit kundenorientiertem Dienstleistungsgedanken sind die Stärken –<br />

zusätzlich profitieren Kunden von kontinuierlichen Investitionen in<br />

erweiterte Anarbeitungsmöglichkeiten. Die eigenen Prozessstrukturen hat<br />

das Distributionsunternehmen konsequent nach modernen Ansätzen<br />

ausgerichtet.<br />

WW K Klassischer Stahlhandel – das heißt für<br />

Uwe Brockmann, Geschäftsführer von Heitmann<br />

Stahlhandel Oberhausen, vor allem:<br />

den Kunden liefern zu können, was sie<br />

benötigen, in bester Qualität, zu jeder Zeit.<br />

»Das sind die klassischen Aufgaben des<br />

lagerhaltenden Stahlhandels: mit einem<br />

breiten Produktspektrum eine große Auswahl<br />

vorhandener Dimensionen und Güten<br />

bieten zu können – und zwar mit einer<br />

hohen Verfügbarkeit zu jeder Zeit«, so<br />

Brockmann.<br />

Fokus auf mittleren und schweren<br />

Stahlbau – europaweit<br />

Mit diesem Selbstverständnis ist Heitmann<br />

Stahlhandel seit 40 Jahren im deutschen und<br />

europäischen Stahlmarkt erfolgreich. Das von<br />

Werner Heitmann gegründete und mittlerweile<br />

in der zweiten Generation inhabergeführte<br />

Unternehmen hat sich auf den mittleren<br />

und schweren Stahlbau konzentriert und<br />

versorgt ein breites Branchenspektrum.<br />

Das Produktsortiment teilt sich bislang in<br />

die beiden Hauptsegmente Profile und<br />

Flachprodukte auf. Warmgewalzte Bleche<br />

der Güten S 235 JR, S 355 J2+N und Kesselbleche<br />

liefert das Unternehmen standardmäßig<br />

in allen Lager- und Großlagerformaten.<br />

Stab- und Profilstahl wird in den<br />

Güten 235 JR+AR/M und S 355 J2+AR/M<br />

bevorratet – in Längen bis zu 24 m. Weitere<br />

Güten sind auf Anfrage natürlich ebenso<br />

verfügbar.<br />

Während das Unternehmen in Deutschland<br />

sowohl Händler wie Endverbraucher<br />

beliefert, läuft das internationale Geschäft<br />

rein auf der Händlerebene. »Wir beliefern<br />

zwar auch einige exotische Regionen«, so<br />

Brockmann. »Unser Hauptliefergebiet bei<br />

den internationalen Geschäften liegt aber<br />

innerhalb der EU.«<br />

Das bisher zweigliedrige Produktsortiment<br />

wird bald erweitert: Im März 2012 soll als<br />

dritte Linie ein Röhrenkontor dazukommen.<br />

»Die Röhren sind unser neuestes Kind. Wir<br />

sind gegenwärtig dabei, eine neue Produktionshalle<br />

zu errichten, um im Frühjahr 2012<br />

auch Hohlprofile anbieten zu können«, so<br />

Uwe Brockmann. Zusätzlich zu den Profilen<br />

und Flachprodukten bietet das Heitmann-<br />

Lieferprogramm Kunden zukünftig dann<br />

auch warm wie kalt gefertigte Hohlprofile.<br />

»Das werden in starkem Maße Rohre der<br />

Güte S 355 sein«, so Brockmann weiter.<br />

»High-End«-Anarbeitung<br />

mit Alleinstellungsmerkmal<br />

Ein großes Lagervolumen, ein breites Produktspektrum<br />

und eine stattliche Auswahl<br />

(111002567/1)<br />

Mit dem neuen<br />

igm-Roboter können<br />

jetzt neue Brennteile<br />

bis 16 m angefast<br />

werden<br />

(Fotos: Heitmann).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 65<br />

Just-in-time-<br />

Belieferung<br />

sind für den<br />

Heitmann-Fuhrpark<br />

kein Problem.<br />

(111002567/2)<br />

Kundenorientiert,<br />

flexibel und herzlich:<br />

Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter von<br />

Heitmann Stahl -<br />

handel sorgen für<br />

einen exzellenten<br />

Service und helfen<br />

ihren Kunden gern.<br />

an Güten und Dimensionen – das sind notwendige,<br />

jedoch nicht die allein hinreichenden<br />

Bedingungen für das Siegel »klassischer<br />

Stahlhandel«. Zum Basisangebot in<br />

der Stahldistribution gehören heute auch<br />

weitere Anarbeitungsmöglichkeiten.<br />

Egal ob Profile, Flachprodukte oder Rohre:<br />

Mit seinem leistungsfähigen Just-intime-Anarbeitungsbetrieb<br />

bietet Heitmann<br />

Stahlhandel Oberhausen seinen Kunden je<br />

nach Einsatzzweck eine ganze Palette an<br />

Trennmöglichkeiten – vom Laserschneiden<br />

über das Plasma-, Wasserstrahl- und Autogenschneiden<br />

bis hin zum Sägen. Zum Serviceprogramm<br />

zählt daneben auch die<br />

Werkstoffprüfung und -abnahme, auf<br />

Wunsch werden die Stahlprodukte ge ­<br />

strahlt, konserviert und mit Schweißprimer<br />

beschichtet. Auch Bohren und Gehrungsschnitte<br />

von – 30° bis + 45° gehören zum<br />

Programm.<br />

Die neueste Investition des Unternehmens<br />

in Sachen Anarbeitung ist ein echtes Highlight:<br />

ein igm-Fasenroboter, der Brennteile<br />

bis 16 m bearbeitet. »Standardmäßig werden<br />

in der Regel Werkstücke mit 9 oder<br />

auch 12 m angefast. Dass wir mit unserem<br />

neuen Fasenroboter auch Teile bis zu 16 m<br />

bearbeiten können, ist ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal«,<br />

so Brockmann.<br />

Klassischer Handel – mit modernem<br />

Unternehmensverständnis<br />

Während sich das Unternehmen im Produktportfolio<br />

und im Dienstleistungsgedanken<br />

konsequent an den klassischen Stahlhandelsfunktionen<br />

ausrichtet, wurden in den<br />

»Backbereich« hinter den Kulissen sukzessive<br />

moderne IT-Systeme integriert. »Der<br />

klassische Stahlhandel braucht Innovation<br />

und Know-how, um seine Geschäftsprozesse<br />

effektiv und zeitgemäß zu strukturieren«,<br />

sagt Uwe Brockmann.<br />

So hat Heitmann Stahlhandel Oberhausen<br />

schon früh systematisch begonnen, die<br />

gesamten Betriebsvorgänge IT-technisch<br />

zu erfassen. »Das betrifft sämtliche Abläufe<br />

im Backbereich, von der fortlaufenden<br />

Iden tifizierung des Materials, der ständigen<br />

Vorlage der Zeugnisse über automatische<br />

Abbuchungssysteme und Korrekturprogramme<br />

bis hin zur jederzeit klaren Lagerzuordnung.<br />

Auf den ersten Blick ist gar<br />

nicht immer erkenntlich, dass darin ein so<br />

großer Nutzen besteht. Tatsächlich macht<br />

diese Transparenz unsere Prozesse aber<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


66 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

sehr viel effizienter«, so der Geschäftsführer.<br />

Dank der kompletten IT-Integration ist zu<br />

jedem Zeitpunkt sofort nachzuvollziehen,<br />

wo sich welche Ware befindet, die Maschinenbelegung<br />

kann ad hoc festgestellt<br />

oder eine Restmengenanalyse durchgeführt<br />

werden. »Die Effizienz, die mit mo ­<br />

dernen EDV-Systemen möglich ist, können<br />

wir nicht mehr missen. Ich weiß jederzeit,<br />

welche Maschine wann was geleistet hat.<br />

Das ge hört mittlerweile zur selbstverständlichen<br />

Geschäftsausstattung«, so Brockmann<br />

weiter. »Wichtig ist natürlich, dass<br />

das System zugleich entwicklungsfähig und<br />

flexibel ist für neu he ranwachsende Herausforderungen.«<br />

Mit eigenem Barcodesystem<br />

noch einen Schritt weiter<br />

In der Integration von IT und alltäglichen<br />

Betriebsabläufen ist man bei Heitmann<br />

Stahlhandel Oberhausen sogar noch einen<br />

Schritt weiter gegangen. Was Privatkunden<br />

etwa im Supermarkt seit vielen Jahren<br />

gewöhnt sind, hat Heitmann Stahlhandel<br />

Oberhausen vor Jahren schon auf den Stahlhandel<br />

übertragen – und die interne Warenwirtschaft<br />

auf ein eigenes Barcodesystem<br />

umgestellt.<br />

Alle Stahlprodukte werden schon beim<br />

Eingang mit Barcodeetiketten versehen und<br />

per Scanner in das eigene System eingepflegt.<br />

Die Daten können dann entlang der<br />

internen Bearbeitungskette stationsweise<br />

aktualisiert werden. Nichts geht so verloren.<br />

Von jedem Träger, von jedem Rohr ist jederzeit<br />

ein komplettes Informationsprofil abzulesen.<br />

Die so erreichte Transparenz der Prozessabläufe<br />

bietet ein deutliches Plus an Effizienz.<br />

So ist auf diese Weise nicht nur ein<br />

permanentes Bestandscontrolling möglich,<br />

sondern es stehen wichtige Informationen<br />

wie der aktuelle Lagerort, der Bearbeitungsstatus<br />

und vieles mehr in Echtzeit zur Verfügung<br />

– und können für anstehende Entscheidungen<br />

sofort genutzt werden. »Zu<br />

den vielen Eigenschaften, die ein erfolgreiches<br />

Unternehmen ausmachen – wie Kompetenz,<br />

Termintreue und Zuverlässigkeit –<br />

gehört von jeher auch Innovationsfähigkeit.<br />

Nur mit ständiger Bereitschaft, für bessere<br />

Ergebnisse auch neue Schritte zu gehen,<br />

können wir das Vertrauensverhältnis zu<br />

unseren Kunden in Produkt und Leistung<br />

nachhaltig vertiefen«, ist sich Uwe Brockmann<br />

sicher.<br />

(sm 111002756) K<br />

Kontakt<br />

Heitmann Stahlhandel Oberhausen<br />

GmbH & Co. KG<br />

Hansastraße 22<br />

46049 Oberhausen<br />

Tel. +49 208 836-0<br />

www.heitmann-stahl.de<br />

Interview<br />

mit Uwe Brockmann, Geschäftsführer Heitmann Stahlhandel Oberhausen<br />

WW Herr Brockmann, was macht ein klassisches<br />

Stahlhandelsunternehmen aus?<br />

WW Das ist einerseits natürlich die Lagerhaltung.<br />

Da haben wir eine ganz klassische<br />

Auffassung. Wir sind für Kunden doch vor<br />

allem dann interessant, wenn wir auch<br />

eine hohe Verfügbarkeit gewährleisten<br />

können – und zwar auch unabhängig von<br />

Marktzyklen. Deshalb richten wir uns in<br />

der Lagerhaltung nicht in erster Linie nur<br />

nach Kennzahlen, sondern bevorraten ein<br />

großes Lagervolumen mit einer hohen<br />

Vielfalt erhältlicher Dimensionen.<br />

Der lagerhaltende Stahlhandel ist andererseits<br />

eine Dienstleistung für die Kunden.<br />

Zu einem »klassischen« Distributionsunternehmen<br />

in diesem Sinne gehört daher<br />

heute auch, den Kunden erweiterte Anarbeitungsmöglichkeiten<br />

zu bieten. Mit<br />

unserem gerade neu angeschafften Fasenroboter,<br />

der Brennteile bis 16 m bearbeiten<br />

kann, ha ben wir in ein Bearbeitungsspektrum<br />

erster Klasse investiert, das über das<br />

Standard angebot deutlich hinausgeht.<br />

WW Wie meistern Sie im täglichen Wettbewerb<br />

die Anforderungen Ihrer Kunden?<br />

WW Was im täglichen Wettbewerb einzig<br />

zählt, sind zufriedene Kunden. Das ist die<br />

Herausforderung im Stahlhandel: jeden Tag<br />

neu um die Kundengunst zu kämpfen. Denn<br />

nur zufriedene Kunden werden wiederkommen.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen sind viele<br />

Dinge sehr wichtig: eine sorgfältige<br />

Qualitäts kontrolle, vom Rohmaterial über<br />

die Verarbeitung bis zur Auslieferung, kompetente<br />

Beratung, Termintreue, Zuverlässigkeit<br />

und Innovationsfähigkeit, hohe Verfügbarkeit.<br />

Vor allem aber: die eigenen Mitarbeiter.<br />

Denn sie sind es, die sich täglich für<br />

den Erfolg unseres Unternehmens einsetzen.<br />

Unsere Aufgabe in der Geschäftsleitung<br />

ist es, unseren Mitarbeitern die richtigen<br />

Rahmenbedingungen zu schaffen, um<br />

erfolgreich für das Unternehmen arbeiten<br />

zu können.<br />

WW Wie beurteilen sie die Aussichten für<br />

den lagerhaltenden Stahlhandel?<br />

WW Die Zukunft des Stahlmarkts sehe ich<br />

positiv. Gerade der mittelständische lagerhaltende<br />

Stahlhandel hat ein hohes Maß<br />

an Leistungsbereitschaft und Kundenorientierung.<br />

Die Branche der Stahldistribution hat<br />

zudem noch viele Potenziale zu heben. In<br />

der Anarbeitung geht es beispielsweise<br />

aktuell darum, mit geeigneten Maschinen<br />

weiterhin die Effizienz zu steigern. So wird<br />

sich der Laser als Trennmedium weiter entwickeln.<br />

Dies wiederum ermöglicht ein<br />

hohes Maß an Fertigungstiefe und Wertschöpfung.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />

Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 67


68 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Effizientes Precoating<br />

für Coils und Blechzuschnitte<br />

Technologie eröffnet neue Märkte<br />

für vorbeschichtetes Blech<br />

Stuttgart/Dresden (Stp). Elektrostatisch mit Pulverlack beschichten<br />

und den Lack mit IR(Infrarot)-Lampen einbrennen ist schon lange Standard<br />

in der Industrie, aber – wie die pistolenlose TransApp-Pulverbeschichtunganlage<br />

zeigt – noch lange kein alter Hut.<br />

WW K Elektrostatisch Blech beschichten ist ein<br />

stabiler, industriell schon seit Jahren eingesetzter<br />

Prozess, aber nur bei kleineren Teilen.<br />

Jetzt wurde in einem Verbundforschungsprojekt<br />

der ganze Prozess so weiterentwickelt,<br />

dass damit Blechzuschnitte und Coils<br />

effizient beschichtet und eingebrannt werden<br />

können, und zwar mit industrietauglichen<br />

Durchlaufgeschwindigkeiten.<br />

Precoatinganlagen für Pulverlacke schaffen<br />

momentan Geschwindigkeiten um die<br />

20 m/min. Die Gründe dafür sind, dass zum<br />

einen der Pulverlack mittels einer Pistole und<br />

Luft aufgesprüht wird, wobei trotz elektrostatischer<br />

Anziehung eine beträchtliche<br />

Lackmenge nicht auf das Blech gelangt. Will<br />

man über diese 20 m/min kommen und<br />

trotzdem eine ausreichende Schichtdicke<br />

erreichen, bräuchte man so viele Sprühpistolen,<br />

dass die herumvagabundierenden<br />

Mengen an Pulverstaub dann eine Absauganlage<br />

erforderten, die jeden Umwelttechniker<br />

in den Unternehmen zur Verzweiflung<br />

treiben würde. Zum anderen dauert es bei<br />

Verwendung gängiger Pulverlacke mehrere<br />

Minuten, bis der Lack dann eingebrannt ist,<br />

und bei den entsprechenden Durchlaufgeschwindigkeiten<br />

müssten die Einbrennöfen<br />

unrealistisch lang werden.<br />

Vor diesem Hintergrund hat das Fraunhofer-Institut<br />

für Produktionstechnik und<br />

Automatisierung (IPA) in Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut für Industrielle Fertigung<br />

und Fabrikbetrieb an der Universität Stuttgart<br />

(IFF) und dem Leibniz Institut für Polymerforschung<br />

Dresden e.V. (IPF) sowie mit<br />

dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen<br />

und Umformtechnik (IWU) eine effiziente,<br />

industrietaugliche Technologie für<br />

Pulverbeschichtung von Coils und Platinen<br />

entwickelt, die Durchlaufgeschwindigkeiten<br />

bis über 100 m/min zulässt. Die Eigenschaften<br />

der eingesetzten Pulverlacke gestatten<br />

eine komplexe dreidimensionale Umformung<br />

des beschichteten Blechs. Gefördert<br />

wurde das Verbundforschungsprojekt vom<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit<br />

über die Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />

Forschungsvereinigungen »Otto von Guericke«<br />

e.V. (AiF) im Rahmen des ZUTECH-<br />

Programms (AiF-Vorhaben 271 ZBG). Mit im<br />

Boot waren 15 meist mittelständische Un ­<br />

ternehmen. Diese repräsentieren das gesamte<br />

betroffene Branchenspektrum von der<br />

Blech-, Lack- und Hilfsstoffherstellung über<br />

die Beschichtungs- und Umformtechnik bis<br />

zu den Endanwendern.<br />

Die neue TransApp-Technik kombiniert<br />

eine sehr kompakte Beschichtungstechnik,<br />

die ohne Sprühpistolen auskommt, mit hocheffizienten<br />

Infrarotstrahlern. Zum Beschichten<br />

wird in den Vorratsbehälter in den Pulverlack<br />

Luft eingeblasen, bis das Pulver quasi<br />

schwimmt. Die eigentliche Beschichtung<br />

erfolgt dann elektrostatisch mittels Hochspannungspulsen.<br />

Das Verfahren spart Ener­<br />

(111002670/1)<br />

Kompaktes pistolenloses »TransApp«-Pulverbeschichtungsmodul zur schnellen<br />

Beschichtung unterschiedlich großer Blechzuschnitte. Der Pulverlack wird<br />

im elektrostatischen Fluidisierbett aufgeladen und nach oben zum geerdeten<br />

Blechsubstrat gezogen (Foto: Fraunhofer-IPA).<br />

(111002670/2)<br />

Mit der neuen Precoatingtechnologie beschichteter Blechzuschnitt<br />

nach der komplexen mehrachsigen Innenhochdruck-Blechumformung<br />

zu einem Automobilteil (Foto: Fraunhofer-IWU).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 69<br />

(111002670/3)<br />

Sekundenschnelles Einbrennen der Pulverlackschicht mittels gasbetriebenem Hochleistungs-Infrarotstrahler (Foto: Fraunhofer-IPA).<br />

gie und Material, liefert eine ausreichend<br />

dicke Beschichtung und erreicht eine Be ­<br />

schichtungsgeschwindigkeit, wie man sie<br />

bisher nur bei der Beschichtung mit Flüssiglack<br />

kannte.<br />

In Verbindung mit neu entwickelten, um ­<br />

formstabilen Pulverlacken und oberflächenschonenden<br />

Umformtechniken eröffnen<br />

sich damit neue Wege zur kostengünstigen,<br />

umweltfreundlichen Herstellung komplexer<br />

dreidimensionaler Bauteile aus vorbeschichtetem<br />

Aluminium- und Stahlblech. Als po ­<br />

tenzielle Anwender haben die Forscher hier<br />

neue Märkte im Automobil- und Maschinenbaubereich<br />

sowie in der Bau-, Metallmöbel-<br />

und Verpackungsbranche im Blick.<br />

Platzsparend und wirtschaftlich<br />

Das pistolenlose »TransApp«-Modul benötigt<br />

nur einen Bruchteil des Platzes und weniger<br />

als ein Drittel des Druckluftverbrauchs<br />

und der Absaugleistung einer vergleichbaren,<br />

mit herkömmlichen Sprühpistolen<br />

ausgerüsteten Anlage. Auch die bisher oft<br />

auftretenden lokalen Überbeschichtungen<br />

und der damit verbundene unnötige Mehrverbrauch<br />

an Pulverlack reduziert sich mit<br />

der neuen Beschichtungstechnik deutlich.<br />

Als Voraussetzung für den schnellen<br />

Beschichtungsprozess entwickelten die For­<br />

scher am IPF schnell aushärtende Pulverlacke,<br />

die qualitativ hochwertige Beschichtungen<br />

bei gleichzeitig extrem kurzen Einbrennzeiten<br />

bis herunter in den Bereich<br />

weniger Sekunden erlauben. Zum Aushärten<br />

setzten die Forscher am Fraunhofer<br />

IPA / IFF kurz- und mittelwellige Infrarotstrahler<br />

ein, sowohl elektrische als auch gasbetriebene<br />

Systeme.<br />

Bei den komplexen, mehrachsigen Um ­<br />

formprozessen am Fraunhofer IWU schnitten<br />

die neuen Pulverlacke deutlich besser als<br />

die marktüblichen Produkte ab. Bei letzteren<br />

entstehen beim Umformen Qualitätsprobleme,<br />

die von Glanzverlust, der Bildung<br />

von Mikrorissen bis hin zum Abplatzen des<br />

Lackfilms reichen.<br />

Ideal für kleine und<br />

mittlere Unternehmen<br />

Die schnelle TransApp-Technologie ist eine<br />

gute Alternative zur herkömmlichen Be ­<br />

schichtung der Coils mit flüssigen Lacken,<br />

die mit über 100 m/min Durchsatz laufen.<br />

Zum anderen bietet sie vor allem für kleine<br />

und mittelständische Unternehmen die<br />

Möglichkeit, extrem kompakte und kostengünstige<br />

Anlagen zur Pulverbeschichtung<br />

von Blechzuschnitten bei kleinen Losgrößen<br />

und moderaten Durchlaufgeschwindigkeiten<br />

(weniger als 50 m/min) zu realisieren.<br />

Attraktiv ist hier vor allem die schnelle<br />

Anpassung an wechselnde Blechzuschnittgrößen<br />

und Pulverlackmaterialien.<br />

Die kompakte Anlage kommt den Bedürfnissen<br />

kleiner und mittlerer Unternehmen<br />

sehr entgegen und lohnt sich auch bei<br />

geringen Losgrößen, denn sie können<br />

schnell an wechselnde Platinengrößen und<br />

unterschiedliche Pulverlacke angepasst werden,<br />

und zwar deutlich schneller als bei konventionellen<br />

Flüssiglackanlagen. Wegen der<br />

extrem kompakten Bauweise des neuen<br />

Beschichtungsmoduls können die Unternehmen<br />

die einzelnen Beschichtungseinheiten<br />

innerhalb weniger Minuten austauschen.<br />

<br />

(sm 111002670) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung IPA<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Strohbeck<br />

Nobelstraße 12<br />

70569 Stuttgart<br />

Tel. +49 711 970-1764<br />

Fax +49 711 970-1035<br />

www.ipa.fraunhofer.de/<br />

lackiertechnik<br />

www.dfo-online.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


70 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Spitze in Qualität, Liefertreue,<br />

Zuverlässigkeit und Flexibilität<br />

Outokumpu erhält den Supplier Award 2011 der Blanco-CS-Gruppe<br />

Willich. Zuverlässigkeit, Qualität, Flexibilität und Liefertreue – diese Werte<br />

sind grundlegend für eine erfolgreiche Lieferantenbeziehung. Outokumpu<br />

erhielt im Rahmen der jährlichen Lieferantenbewertung den Supplier Award<br />

2011 als bester Lieferant von der Blanco-CS-Gruppe.<br />

WW K Das Familienunternehmen Blanco mit<br />

Sitz in Oberderdingen zeigt mit dem verliehenen<br />

Supplier Award seine Wertschätzung<br />

für eine konstante, herausragende Zusammenarbeit.<br />

Durch ein standardisiertes Auswahlverfahren<br />

hat Blanco CS die besten<br />

Lieferanten hinsichtlich der Kriterien Qualität,<br />

Liefertreue, Zuverlässigkeit und Flexibilität<br />

ermittelt. »Hohe Qualität hat für Blanco<br />

CS in allen Bereichen große Bedeutung«, so<br />

Thomas Heckner von Blanco CS, »deshalb<br />

ist es uns wichtig, sie auch in partnerschaftlichen<br />

Beziehungen zu würdigen«. Seit 2008<br />

zeichnet Blanco CS jährlich seine Lieferanten<br />

mit dem Supplier Award aus.<br />

»Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung.<br />

Das zeigt uns, dass Outokumpu<br />

höchste technische und qualitative Marktanforderungen<br />

erfüllt. Erfolgsfaktor hierfür<br />

ist natürlich ein Team von hoch motivierten<br />

und gut ausgebildeten Mitarbeitern«, freut<br />

sich Cay Nasner, Geschäftsführer der Outokumpu<br />

GmbH. Outokumpu ist bereits seit<br />

vielen Jahren Lieferant der Blanco-CS-Gruppe<br />

mit seiner breiten Produktpalette an verschiedenen<br />

Edelstahlgüten.<br />

Outokumpu ist bekannt für eine konstante<br />

Qualität, hohe Zuverlässigkeit und einen<br />

stets kundenorientierten Service. Der Konzern<br />

produziert hauptsächlich in Finnland<br />

und Schweden. In Willich betreibt das<br />

Unternehmen mit 170 Mitarbeitern auf<br />

54.000 m 2 seinen größten Standort in<br />

Deutschland. Die angelieferten Edelstahlprodukte<br />

werden dort zwischengelagert<br />

und nach Kundenwunsch bearbeitet. Im<br />

Jahr 2010 wurden über 80.000 t kundenspezifisch<br />

angepasste Edelstahlprodukte<br />

ausgeliefert.<br />

(sm 111002645) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

Outokumpu GmbH<br />

Hans-Böckler-Straße 36<br />

47877 Willich<br />

Tel. +49 2154 496-0<br />

www.outokumpu.de<br />

(111002645/1)<br />

Vordergrund (v.l.n.r.): Cay Nasner (Vice President Central Europe), Jochen Ziegler (Sales Manager Enduser),<br />

Hannu Hautala (Manager Business Unit Tornio), Ralf Häberle (Key Account Manager Enduser) (Foto: Outokumpu)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 71<br />

Themenschwerpunkt<br />

Österreich/Schweiz<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

Österreich / Schweiz im europäischen<br />

Wettbewerb.<br />

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IVW-geprüft<br />

WW K Buchungsdaten<br />

I V W - g e p r ü f t<br />

Ausgabe Nr. 11.2011<br />

Erscheinungstermin 07.11.2011<br />

Anzeigenschluss 14.<strong>10.2011</strong><br />

Anzeigen-Hotline +49 211 6707-518<br />

Anzeigenleitung Ute Perković<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« erscheint bei Stahleisen Communications im Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


72 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

So einfach wie einkaufen<br />

Der One-Stop-Stahlbau-Shop von Zink different<br />

Siegen. Die Siegener Verzinkerei Gruppe ist bekannt als langjähriger<br />

Feuerverzinker mit 125-jähriger Geschichte und Betreiber sehr großzügig<br />

dimensionierter Stahlbau-Verzinkungskessel an mehreren Standorten in<br />

Deutschland. Das Dienstleistungsspektrum der SVH geht weit über den<br />

klassischen Korrosionsschutz und die reine Oberflächenveredelung hinaus.<br />

WW K »Speziell die nachgelagerten Dienstleistungen<br />

wie die seemäßige Verpackung<br />

einschließlich der kompletten Exportlogistik<br />

oder auch unsere Nassbeschichtungsleistungen<br />

im Werk oder sogar vor Ort auf der<br />

Baustelle runden das ›Alles-aus-einer-Hand-<br />

Erlebnis‹ für unsere Kunden ab und machen<br />

die Zusammenarbeit mit uns so einfach wie<br />

einkaufen«, so Paul Niederstein, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der SVH. Mit dieser<br />

Einschätzung steht Niederstein nicht allein:<br />

»Wir sind mehr als zufrieden«, bestätigen<br />

Dr. Guntram Winterhalter und Dr. Harald<br />

Schau enberg (beide Geschäftsführende Ge ­<br />

sellschafter der Unternehmensgruppe Stahlbau<br />

Schauenberg), für deren Kraftwerksbau-<br />

Großprojekte in Mittelamerika, Asien sowie<br />

auf einigen Inselstaaten die Siegener seit<br />

2009 als One-Stop-Shop-Lösung sowohl<br />

Beratung und Verzinkung als auch Kommissionierung,<br />

seemäßige Verpackung, Erstellung<br />

der Kollilisten und Transport zum Überseehafen<br />

abwickeln und dabei als vollumfänglicher<br />

Projektpartner höchste Anforderungen<br />

im Hinblick auf Qualität und Termintreue<br />

gerecht werden.<br />

Dass die Siegener immer wieder für Perfektion<br />

und Einzigartigkeit im Stahlbau einstehen,<br />

garantieren nicht nur ihre Großkessel,<br />

in denen Bauteile bis zu einer Länge von<br />

28 m oder Stückgewichte von bis zu 20 t<br />

verzinkt werden können. Allein die Feuerverzinkung<br />

nach DIN EN ISO 1461, die Erfüllung<br />

der DASt-Richtlinie 022, die strengen<br />

Analysen der Schmelzen und Vorbehandlungsbäder<br />

sowie das zertifizierte Qualitätsmanagement<br />

nach ISO 9001:2008 sind hier<br />

ebenfalls zu nennen. »Darüber hinaus wird<br />

durch kontinuierliche Schulung der Mitarbeiter<br />

und enge Zusammenarbeit mit Hochschulen<br />

und Forschungsinstituten dafür ge ­<br />

sorgt, dass man bei Zink different stets über<br />

aktuelles Know-how verfügt und neue<br />

Wege findet, die eigenen Leistungen noch<br />

besser zu machen«, so Udo Scholz, Segmentmanager<br />

Stahlbau bei der Siegener<br />

Verzinkerei Gruppe. Und so fügt Dr. Winterhalter<br />

hinzu, »dass sich die Zusammenarbeit<br />

vor allen Dingen durch Zuverlässigkeit und<br />

die Problemlösungsbereitschaft auszeichnet<br />

– speziell, wenn es dann doch einmal<br />

schwierig wird«.<br />

Wer mehr über den One-Stop-Stahlbau-<br />

Shop erfahren möchte, wendet sich bitte an<br />

Zink different.<br />

(sm 111002705) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

Siegener Verzinkerei Holding<br />

GmbH<br />

Steinstraße 5<br />

57072 Siegen<br />

Tel. +49 271 43478<br />

(111002705/1)<br />

Großkessel zur<br />

Verzinkung von<br />

Bauteilen bis 28 m<br />

Länge gehören zu<br />

den Stärken der<br />

Siegener Verzinkerei<br />

Gruppe (Foto: SVH)<br />

«<br />

Kontakt<br />

Zink different<br />

Tel. +49 234 52905-0<br />

E-Mail: one-stop@zinkdifferent.com<br />

www.zink-different.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 73<br />

1,2-Mill.-€-Auftrag an Kjellberg aus China<br />

Finsterwalde. Den größten Auftrag an Plasmaschneidanlagen, der in<br />

diesem Jahr bisher weltweit vergeben wurde, sicherte sich die Kjellberg<br />

Finsterwalde Plasma und Maschinen GmbH. Bis zum Herbst dieses Jahres<br />

liefert das Unternehmen insgesamt 52 Plasmaschneidanlagen an die<br />

XCMG-Gruppe aus (vier HiFocus 130, zehn HiFocus 280i und 32 HiFocus<br />

360i).<br />

Bei XCMG handelt es sich um den größten Maschinenbauer Chinas, der<br />

zu den Top 10 in der Welt zählt. Zum Produktspektrum des Unternehmens<br />

gehören Krane, Trucks, Radlader, Spezialfahrzeuge und vieles mehr. Trotz<br />

des teuren Euro und dem daraus resultierenden höheren Stückpreis überzeugte<br />

die Plasmaschneidtechnik von Kjellberg Finsterwalde. Maßgeblich<br />

dafür war die hohe Qualität der bereits im Einsatz befindlichen HiFocus-<br />

Anlagen.<br />

(111002787/1)<br />

Vertriebsleiter Carsten Trentau (2. v.l.) und Falk Tzschichholz, Vertriebsmanager<br />

Asien (r.), mit chinesischen Vertriebspartnern auf der Messe<br />

Beijing Essen Welding 2011 (Foto: Kjellberg)<br />

In diesem Auftrag spiegelt sich die Bedeutung des asiatischen Marktes für<br />

das Finsterwalder Unternehmen wider. Bei einer Umsatzsteigerung um<br />

etwa 50 %, verglichen mit dem Vorjahr, wird derzeit etwa jede dritte Anlage<br />

an Kunden in diesen Ländern ausgeliefert. Einen großen Beitrag dazu<br />

leistete auch die Ausstellung von Kjellberg-Technik auf der 16. Beijing Essen<br />

Welding & Cutting Fair im Juni, der wichtigsten Messe der Branche in diesem<br />

Jahr. Bereits auf der Messe wurden Verträge in Höhe von 400.000 €<br />

geschlossen.<br />

Mit großem Engagement arbeiten die Mitarbeiter von Kjellberg Finsterwalde<br />

an der Realisierung und pünktlichen Auslieferung des Großauftrages<br />

im <strong>Oktober</strong> und bereiten sich gleichzeitig auf noch größere Herausforderungen<br />

vor. (sm 111002787) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

Kjellberg Finsterwalde Dienstleistungsgesellschaft mbH<br />

Geschwister-Scholl-Straße 1<br />

03238 Finsterwalde<br />

Tel. +49 3531 71945-0<br />

www.kjellberg.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


74 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Gesamtlösungen für<br />

Stahl-Service-Centren<br />

Voortman deckt alle Prozessschritte ab<br />

Rijssen. Stahllieferanten wachsen immer stärker in die Rolle von Stahl-<br />

Service-Centren hinein. Für diesen Schritt suchen diese zunehmend die<br />

Zusammenarbeit mit der niederländischen Firma Voortman Automatisiering,<br />

die sich zu einem führenden Maschinenhersteller entwickelt hat, der neben<br />

hochentwickelten Maschinen auch die Werkstattlogistik in sein Konzept<br />

integriert.<br />

WW K Während Stahlbauunternehmen früher<br />

im Stahlhandel ausschließlich Rohstoffe,<br />

Stahlprofile und Stahlplatten bezogen, verlassen<br />

sie sich bei der Stahlverarbeitung<br />

immer häufiger auf ihre Zulieferer. Diese<br />

Unternehmen sind heutzutage auf das<br />

Sägen, Bohren, Strahlen und Lackieren von<br />

Stahlprofilen und Stahlplatten spezialisiert.<br />

Neben Bandsägen und Bohranlagen verfügen<br />

sie sogar über Profilausklinksysteme.<br />

Stahlbauunternehmen wird es somit ermöglicht,<br />

sich auf die Endfertigung zu konzentrieren.<br />

Die Stahllieferanten übernehmen<br />

folglich immer stärker die Aufgaben von<br />

Stahl-Service-Centren.<br />

Voortman entwickelt und baut Produktionsanlagen<br />

für Stahlbaufirmen und Stahl-<br />

Service-Centren, die sich auf das Sägen,<br />

Bohren, Strahlen und Lackieren von Stahlprofilen<br />

spezialisiert haben. Mit seinem<br />

umfangreichen Programm bietet Voortman<br />

Gesamtkonzepte mit einem hohen Automatisierungsgrad,<br />

hoher Effizienz und Flexibilität.<br />

Alle Maschinen werden einschließlich<br />

der Betriebssysteme und Werkstattlogistik<br />

geliefert. Die Kunden von Voortman benötigen<br />

somit nur noch einen Ansprech- und<br />

Servicepartner. Auch Stahlbau- und Lackierungsunternehmen<br />

sind Teil der Voortman-<br />

Gruppe. Das Unternehmen ist somit in der<br />

Lage, sein Wissen und die jahrelange Erfahrung<br />

in diesem Bereich in praktische Lösungen<br />

mit einem hohen Wirkungsgrad zu<br />

übersetzen.<br />

Konzentration auf die<br />

Kernkompetenz<br />

Die Auslieferung einer Voortman-Bohr-/Ausklinkanlage<br />

an Kerschgens Stahl & Mehr<br />

GmbH in Stolberg vor über zehn Jahren<br />

signalisierte Voortman, dass der Stahlmarkt<br />

bereit für den Übergang zu Stahl-Service-<br />

Centren war. Für Voortman-Area-Sales-Manager<br />

Wilbert Hallink sind die Vorteile für<br />

den Stahlmarkt eindeutig. »Stahl-Service-<br />

Centren können mit modifizierten Stahlprofilen<br />

einen Mehrwert bieten und sich somit<br />

besser von der Konkurrenz abheben. Es<br />

reicht nicht mehr aus, nur zu lagern und zu<br />

verteilen. Stahlbauunternehmen, einschließlich<br />

der Hallenbauunternehmen, übertragen<br />

die hohen Investitionskosten auf die Stahl-<br />

Service-Centren und können sich auf ihre<br />

Kernkompetenz konzentrieren, die Erstellung<br />

von Stahlkonstruktionen.«<br />

Stahl-Service-Centren übernehmen nicht<br />

nur die Vorbearbeitung, sie sind bestrebt, dieses<br />

auf dem effizientesten Weg zu tun. Neben<br />

der Profilbearbeitung spielen dabei die Inventur,<br />

Auftragsabwicklung, Logistik und Planung<br />

eine wichtige Rolle. Mit seinen Maschinen<br />

und seiner Software deckt Voortman alle<br />

Aspekte des gesamten Prozesses ab. Die<br />

Kombination von verschiedenen Maschinen<br />

in einer automatischen Produktionslinie führt<br />

zu einem Minimum an Be dienaufwand,<br />

sodass ein kompletter Prozess durch einen<br />

Bediener gesteuert werden kann. Alle Voortman-Maschinen<br />

sind dafür mit VACAM-Steuerungssoftware<br />

(von Voortman entwickelt)<br />

ausgestattet. Die gesamten Informationen<br />

werden in einer zentralen Datenbank gespeichert.<br />

Die VACAM-Software ermöglicht dem<br />

Bediener, die Produktion zu verwalten und<br />

den aktuellen Fortschritt der Produktion offline<br />

von jedem PC aus in der Werkstatt oder<br />

im Büro zu verfolgen. (sm 111002806) K<br />

Voortman bietet mit seinem umfangreichen Programm Gesamt konzepte für<br />

Stahlbauunternehmen und Stahl-Service-Centren (Foto: Voortman).<br />

(111002806/1)<br />

«<br />

Kontakt<br />

Voortman<br />

Ozonstraat 1<br />

7460 PK Rijssen<br />

Niederlande<br />

Tel. +31 548 536 373<br />

www.voortman.net<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 75<br />

Nordwest meldet<br />

hervorragendes Ergebnis<br />

Hagen. Die Nordwest Handel AG wächst auch<br />

im ersten Halbjahr 2011 weiter. Wie der Verband<br />

in seinem Halbjahresfinanzbericht meldet, stieg<br />

das Geschäftsvolumen gegenüber dem Vorjahr<br />

um 23 % auf 986 Mill. € an. Das Umsatzvolumen<br />

in dem für die Händler so wichtigen Lagergeschäft<br />

beträgt sogar 30 %. Hervorragend ist<br />

auch der Gewinn des Konzerns: Das Ergebnis vor<br />

Steuern beläuft sich im Konzern auf 2,5 Mill. €<br />

und hat sich damit um 69 % gegenüber Vorjahr<br />

(1,5 Mill. €) verbessert.<br />

»Die Nordwest Handel AG hat sich im ersten<br />

Halbjahr 2011 bestens entwickelt. Wir sind mit<br />

dem Ergebnis in allen Geschäftsfeldern überaus<br />

zufrieden«, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Günter<br />

Stolze zur Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichts.<br />

Ein wesentlicher Wachstumstreiber ist das Lagergeschäft,<br />

das sich mit einem Plus von 30 % sehr<br />

gut entwickelt hat. Immer mehr Händler nutzen<br />

die attraktiven Leistungsbausteine des Nordwest-Logistikzentrums<br />

wie den 24-Stunden-<br />

Lieferservice mit Durchlieferung bis zum Endkunden.<br />

Auch macht sich die Aufnahme weiterer<br />

strategischer Partnerlieferanten in die Vollabwicklung<br />

positiv bemerkbar.<br />

Das Geschäftsfeld Stahl schließt das erste Halbjahr<br />

2011 mit einem Umsatzvolumen von 480<br />

Mill. € ab, was einem Plus von 32,3 % ge genüber<br />

Vorjahr entspricht. Insgesamt profitierte das<br />

Geschäftsfeld vor allem von dem deutlich gestiegenen<br />

Mengenvolumen. Für das zweite Halbjahr<br />

geht Nordwest von einer stabilen natio nalen Endverwendernachfrage<br />

insbesondere in den Bereichen<br />

Automobil, Maschinen- und Stahlbau aus.<br />

www.nordwest.com<br />

/<br />

(sm 111002707) K<br />

Kraftpaket für die<br />

Ladungssicherung<br />

Dortmund. Dolezych, einer der weltweit führenden<br />

Hersteller von Hebe- und Ladungssicherungstechnik,<br />

präsentiert ein echtes Kraftpaket<br />

für die Ladungssicherung. Die patentierte<br />

DoMulti ® -Langhebelzugratsche setzt mit sehr<br />

hohen Vorspannkräften neue Maßstäbe für eine<br />

sichere und kostengünstige Ladungssicherung.<br />

Denn je nach verwendetem Gurtband erzielt die<br />

DoMulti ® problemlos bis zu 720 daN Vorspannkraft<br />

beim Niederzurren mit normaler Handkraft.<br />

Schon bei Standardgurten, den umgangssprachlichen<br />

»5-t-Gurten«, entfaltet die DoMulti<br />

einen Großteil ihres Kraftpotenzials und<br />

erreicht bereits eine Vorspannkraft (STF) von<br />

600 daN. Beim sogenannten »4-Tonner« sind es<br />

enorme 680 daN STF. Und mit dem neuen,<br />

speziell für das Niederzurren entwickelten<br />

DoTension ® -Gurtband schafft die DoMulti ® ein-<br />

malige 720 daN. Und das alles bei nur 50 daN<br />

Handkraft.<br />

Diese extrem hohen Werte werden durch den<br />

langen Handhebel und das optimierte Ratschendesign<br />

erreicht. Zugleich hat die Ratsche ein<br />

überzeugend gutes Handling und kann selbst bei<br />

sehr hoher Vorspannkraft noch komfortabel und<br />

einfach geöffnet werden.<br />

Offizielle Tests des Prüfinstitutes der Berufsgenossenschaft<br />

für Verkehr bestätigen die hervorragenden<br />

STF-Vorspannkraft-Werte der<br />

DoMulti mit dem GS-Zeichen. Mit keinem anderen<br />

Ratschensystem lassen sich aktuell bei normaler<br />

Handkraft Vorspannkräfte von bis zu<br />

720 daN erzielen.<br />

Dolezych GmbH & Co. KG<br />

Hartmannstraße 8<br />

44147 Dortmund<br />

Tel. +49 231 8285-424<br />

www.dolezych.de<br />

(sm 111002701) K<br />

/<br />

(111002701/1)<br />

DoMulti ® -Langhebelzugratsche, das Kraftpaket für die Ladungssicherung (Foto: Dolezych)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


76 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Kompetenz in Stahl seit 1921<br />

Steinweden erfüllt schnell auch ausgefallene Wünsche<br />

Frankfurt am Main. Am 1. <strong>Oktober</strong> 1921 beginnt in Leipzig die<br />

Geschichte der »Walter Steinweden Stahlgrosshandlung«. 90 Jahre später<br />

ist das Unternehmen eine feste Größe unter den mittelständischen<br />

Händlern für hochwertige Blank- und Edelstähle. »Steinweden Stahl« gilt<br />

dabei heute als einer der letzten klassischen Vollsortimenter.<br />

WW K Seit der Gründung des Unternehmens<br />

1921 in Leipzig haben sich bei Steinweden<br />

Stahl zwei Erfolgsfaktoren bewährt, für die<br />

der Nischenanbieter quasi zum Synonym<br />

geworden ist: zum einen die Geschwindigkeit<br />

in der Dienstleistung und zum anderen<br />

die ständige Bevorratung eines umfassenden<br />

Vollsortiments, um Kunden mit kurzfristigem<br />

Bedarf sofort beliefern zu können.<br />

»Just in time« als Erfolgsfaktor basiert auf<br />

den Erkenntnissen, die Walter Steinweden<br />

beim Besuch von US-Automobilherstellern<br />

in den 1920er-Jahren in Detroit gewonnen<br />

hatte. Der Blick »hinter die Kulissen« der<br />

damals noch neuen Fließbandproduktion<br />

bei Ford und anderen machte Walter Steinweden<br />

klar, dass Lagerhaltung nicht nur<br />

Kapitalbindung bedeutet, sondern zugleich<br />

auch ein unschlagbarer Erfolgsfaktor sein<br />

kann, wenn es um kurzfristige Liefermöglichkeiten<br />

geht.<br />

Was Steinweden nicht hat, ist auf<br />

dem Markt nicht sofort verfügbar<br />

Bei Steinweden werden bis heute traditionell<br />

fast alle Abmessungen im Programm<br />

auch ständig bevorratet. Das Lieferprogramm<br />

umfasst dabei neben dem Kerngeschäft,<br />

Blankstahl und blankgezogene Profile,<br />

neun weitere Schwerpunkte: Werkzeug-,<br />

Automaten-, Einsatz- und Vergütungsstähle,<br />

Silberstahl, Federstahl, Fe ­<br />

derstahldraht. Komplettiert wird das Sortiment<br />

durch eine begrenzte Auswahl an<br />

nichtrostendem Stahl und Stahlrohren.<br />

Unter den Stahlhändlern gilt bei dringenden<br />

Fällen oder ausgefallenen Produkten<br />

seit Langem das geflügelte Wort: »Wenn<br />

Steinweden das Material nicht hat, brauchen<br />

Sie es woanders erst gar nicht zu probieren«<br />

– ein größeres Kompliment kann<br />

man einem Wettbewerber wohl kaum ma ­<br />

chen. »Steinweden Stahl kann den kurzfristigen<br />

Kundenbedarf umfassend, schnell und<br />

flexibel abdecken – ein Umstand, den vor<br />

allem Wiederverkäufer zu schätzen wissen«,<br />

erklärt Geschäftsführer Wolfgang Steinweden.<br />

Bei Steinweden Stahl zählen über 140<br />

Stahlhändler zum Kundenportfolio.<br />

Das Unternehmen wird seit dem Tod des<br />

Firmengründers im Jahr 1990 von den Di ­<br />

plom-Kaufleuten Wolfgang und Roland<br />

Steinweden in zweiter Generation geführt<br />

und wurde mittlerweile personell verjüngt<br />

durch Joakim Steinweden aus der dritten<br />

Generation der Gründerfamilie.<br />

»Unser Ziel ist es, unsere Marktposition<br />

in Deutschland als Blankstahlanbieter für<br />

den kurzfristigen Bedarf im unteren und<br />

mittleren Volumensegment zu festigen. Wir<br />

grenzen uns dabei klar gegenüber den<br />

Eisenhändlern und deren Sortimentspolitik<br />

ab«, führt Geschäftsführer Wolfgang Steinweden<br />

weiter aus. »Da neben dem Handel<br />

vor allem der Maschinenbau zu unserer<br />

Kundschaft zählt, liegt unser Fokus klar im<br />

Qualitätssegment, wie etwa bei blankgezogenen<br />

Profilen. Den Markt für gewalztes<br />

Material überlassen wir daher bewusst an ­<br />

deren«, erklärt der Seniorchef die Positionierung<br />

des Unternehmens. »Zugleich möchten<br />

wir die Neukundenakquise im europäischen<br />

Ausland weiter vorantreiben, da viele<br />

deutsche Kunden z. B. Polen und Tschechien<br />

als verlängerte Werkbank nutzen«, ergänzt<br />

Marketingleiter Joakim Steinweden. »Um<br />

diese erfolgreich ansprechen zu können, ist<br />

heute ein mehrsprachig aufgestellter Vertrieb<br />

ebenso erforderlich, wie der Ausbau<br />

des Internets als weiterem Vertriebskanal für<br />

unser Unternehmen«. So verwundert es<br />

nicht, dass inzwischen auch das Onlinemarketing<br />

zum heutigen Steinweden-Instrumentarium<br />

zählt.<br />

(sm 111002773) K<br />

Bei Steinweden werden bis heute traditionell fast alle Abmessungen im Programm ständig<br />

bevorratet (Foto: Steinweden).<br />

(111002773/1)<br />

«<br />

Kontakt<br />

Walter Steinweden<br />

Stahlgrosshandlung GmbH<br />

Orber Straße 20 – 22<br />

60386 Frankfurt am Main<br />

Tel. +49 69 942145-0<br />

www.steinweden.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />

Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 77


78 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Lagereinrichtungsspezialist<br />

perfektioniert Wabenregal<br />

Handauszug der Stahlkonstruktion bis 60 % möglich<br />

Horst. Die Karl H. Bartels GmbH hat ihr Wabenregal zur Aneinanderreihung<br />

von Lagerzellen weiterentwickelt. War die bewährte Lösung bislang zu<br />

100 % mittels Ausrollblock bzw. Stapler und zu 30 % per Hand ausziehbar,<br />

so ist der neue Handauszug sogar bis 60 % möglich.<br />

WW K Mit dieser Verbesserung kann sich der<br />

Bediener sowohl beim Be- als auch beim<br />

Entladen den Ausrollblock oftmals sparen<br />

und selbst Hand anlegen, was viel Zeit und<br />

damit Kosten spart. Ein zusätzlicher Vorteil<br />

des Wabenregals ist eine begehbare Bühne,<br />

die weiteren Lagerplatz zum Aufmontieren<br />

bietet – für mehr »Luft« nach oben. Das<br />

Lagergut ist bestens aufgehoben und wird<br />

schonend behandelt. 100 % ausziehbare<br />

Nutzlast sind garantiert. Die Handentnahme<br />

erfolgt ganz einfach von der Stirnseite. Und<br />

auch die Bedienung mit Ausrollbock und<br />

Stapler ist schnell und problemlos. Das<br />

modulare System richtet sich ganz nach den<br />

Bedürfnissen seiner Anwender und lässt sich<br />

wunschgemäß jederzeit erweitern. Dank<br />

seiner flexiblen Bauweise passt es sich optimal<br />

den Gegebenheiten des Standortes an,<br />

so findet auch in niedrigen Lagern alles seinen<br />

Platz.<br />

»Sonderbau ist für uns eine Standardleistung«,<br />

erklärt Stephan Varnhon, Vertriebsleiter<br />

der Karl H. Bartels GmbH, und unterstreicht<br />

damit die Individualisierbarkeit des<br />

Systems, das sich ideal für Langgut von 3 m<br />

bis 6 m anbietet, aber auf Wunsch auch in<br />

Überlänge erhältlich ist. Dank Fachteiler<br />

kann unterschiedlichstes Material sehr übersichtlich<br />

gelagert werden.<br />

Aufbau des Grundgerüsts<br />

Das Grundregal der stabilen Stahlkonstruktion<br />

setzt sich wahlweise aus ein oder zwei<br />

verschweißten Feldern und je fünf Kassettenplätzen<br />

zusammen. Die Kassetten sind<br />

entsprechend mit zwei kugelgelagerten<br />

Spurkranzrädern versehen. Das Verbindungsfeld<br />

besteht aus einem einsteckbaren<br />

Trägerpaar pro Fach, mit denen das nächste<br />

Grundregal verbunden ist. Das Wabenregal<br />

ist in mehreren Standardfarben wie zum<br />

Beispiel blau für den Rahmen und rot für die<br />

Kassetten erhältlich. Doch auch hier gilt die<br />

Philosophie des Hauses, dass Sonderleistungen<br />

zum guten Ton gehören. Dementsprechend<br />

sind auf Anfrage Sonderlackierungen<br />

in allen RAL-Farben möglich. Mit dem Ausrollblock<br />

werden die Kassetten an der Stirnseite<br />

aufgenommen, ca. 20 mm hydraulisch<br />

angehoben und um ihre gesamte Nutzlänge<br />

herausgezogen. Das hintere Kassettenteil<br />

läuft dabei auf Spurkranzrädern.<br />

<br />

(sm 111102772) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

Karl H. Bartels GmbH<br />

Max-Planck-Straße 6<br />

25358 Horst<br />

Tel. +49 4126 3968-250<br />

www.bartels-logistic.de<br />

(111102772/1)<br />

Das Wabenregal passt<br />

sich dank seiner<br />

flexiblen Bauweise<br />

optimal den<br />

Gegebenheiten des<br />

Standortes an (Foto:<br />

Karl H. Bartels GmbH)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


80 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

29,4 % mehr Getränkedosen<br />

im Jahr 2011<br />

Düsseldorf. Getränkedosen verzeichnen im<br />

ersten Halbjahr 2011 ein Absatzplus von 29,4 %.<br />

129 Mill. Exemplare mehr gingen im ersten Halbjahr<br />

2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

über die Ladentische. Laut europäischem Verband<br />

der Getränkedosenhersteller BCME (Beverage<br />

Can Makers Europe) entschieden sich Verbraucher<br />

in Deutschland von Januar bis Juni 2011<br />

insgesamt 564 Mill. Mal für die Getränkedose.<br />

Der BCME ist die europäische Vereinigung der<br />

drei Getränkedosenhersteller Ball Packaging<br />

Europe, CrownBevcan Europe & Middle East<br />

und RexamBeverage Can Europe & Asia. »Die<br />

Getränkedose spricht aufgrund ihrer Designvielfalt,<br />

den unterschiedlichen Formaten sowie ihrer<br />

Bruchsicherheit viele Zielgruppen an«, erklärt<br />

Welf Jung, Sprecher von BCME Deutschland.<br />

Zudem wurde die Getränke dose bei der diesjährigen<br />

Wahl zum »Top Produkt Handel 2011« vom<br />

Branchenmedium handelsjournal in der Kategorie<br />

Umweltfreundlichkeit mit dem Gold-Preis<br />

ausgezeichnet. In Deutschland weist die Dose<br />

eine Recyclingquote von 96 % auf. Die Verwendung<br />

von recyceltem Material spart im Vergleich<br />

zur Getränkedosenproduktion mit Neumaterial<br />

bis zu 95 % Energie – und reduziert so den CO 2<br />

-<br />

Ausstoß um bis zu 95 %. Uwe Stoffels, ebenfalls<br />

Sprecher von BCME, sieht die Zukunft der<br />

Getränkedose weiterhin positiv: »Wir gehen<br />

davon aus, dass der Aufwärtstrend anhält und<br />

die Getränkedose sich als wertvolle Verpackungslösung<br />

weiter etabliert.« (sm 111002700) K<br />

Hardox erhöht Nutzlast<br />

bei LKW-Flotte von SITA<br />

Haßfurt. Einer der größten deutschen Entsorger<br />

erhielt eine neue LKW-Generation mit 20 %<br />

mehr Nutzlast durch Container aus hochfestem<br />

Hardox-Blech von SSAB. Am 16. Dezember 2010<br />

fand die Übergabe der fertigen LKW an die SITA<br />

Deutschland GmbH in Haßfurt statt. Das Unternehmen<br />

hatte im Herbst dieses Jahres den Auftrag<br />

gewonnen, 12 neue LKW zu liefern. Die<br />

Be hälter wurden vom Unternehmen Containerbau<br />

Hameln angefertigt, das als lizenzierter<br />

»Hardox in My Body«-Partner bereits seit Jahren<br />

auf Hardox setzt. So wurden die Containerseiten<br />

für die neuen LKW mit Hardox 3,2 mm und die<br />

Böden mit Hardox 4 mm angefertigt. »Durch den<br />

Einsatz von dünnem Hardox-Blech sind die Container<br />

jeweils 1 t leichter im Vergleich zu Containern<br />

herkömmlicher Stähle und lassen sich mit<br />

mindestens 2 t im Gesamtzug mehr laden«,<br />

erklärt Volker Greiner, Prokurist und Gesellschafter<br />

bei Containerbau Hameln. »Die Container<br />

profitieren auch davon, dass sowohl die Seiten<br />

als auch die Böden aus durchgehenden Blechplatten<br />

gefertigt worden sind und so viel elastischer<br />

sind als geschweißte Bleche anderer Hersteller.«<br />

SITA verfügt über 100 Standorte in<br />

Deutschland. Seit Anfang Januar sind die neuen<br />

LKW bundesweit auf den deutschen Straßen zu<br />

sehen.<br />

/www.ssab.com(sm 110301634) K<br />

Für jede Rohrgrösse<br />

der richtige Stapler<br />

Essen. Die Vetco Coating GmbH bietet unter der<br />

Marke Tuboscope lebensverlängernde Beschichtungen<br />

für Rohrleitungen und Armaturen der<br />

Erdöl- und Erdgasindustrie. Bei der innerbetrieblichen<br />

Logistik setzt das Unternehmen auf sieben<br />

Yale-Stapler und Lagertechnikgeräte, die der<br />

Essener Staplerspezialist Helmut Reiter GmbH<br />

geliefert hat.


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 81<br />

Am Standort Gladbeck appliziert die Vetco Coating<br />

GmbH im Dreischichtbetrieb Rohrleitungen,<br />

Bohrgestänge, Passstücke und Armaturen mit<br />

Epoxidharzpulverbeschichtungen für höchste<br />

Anforderungen und Temperaturbe ständigkeiten<br />

bis zu 200 °C. Den Transport der bis zu 14 m langen<br />

Röhren mit Durchmessern von 2 bis 24 Zoll<br />

übernehmen fünf Yale-Dieselstapler mit Tragfähigkeiten<br />

von 3, 5, 7 und 10 t. Alle Stapler sind<br />

mit STABAU-Anbaugeräten ausgerüstet, die für<br />

eine zuverlässige Queraufnahme der Röhren sorgen.<br />

Beim Sieben- und Zehntonner wurde für das<br />

Handling der längsten Rohrleitungssegmente<br />

eine Sonderausführung gewählt: Über eine<br />

hydraulische Zinkenverstellung mit Seitenschub<br />

kann der Fahrer die Gabelbreite den Rohrlängen<br />

anpassen und mit integrierten Niederhaltern die<br />

Last sichern.<br />

Da Vetco jährlich rd. 250.000 Rohre und Armaturen<br />

bewegt, waren die Anforderungen an die<br />

Produktivität und Zuverlässigkeit der Stapler<br />

hoch. Reiter konnte nicht nur mit der robusten<br />

Qualität und dem ergonomischen Konzept der<br />

Yale-Stapler überzeugen, sondern auch mit<br />

einem flexiblen und schnellen Service vor Ort.<br />

Die Helmut Reiter GmbH, die im letzten Jahr<br />

ihr 50-jähriges Firmenjubiläum feierte, blickt auf<br />

ein kontinuierliches Wachstum zurück. Mit 75<br />

Der Siebentonner von Yale beim Transport<br />

der sperrigen Fracht. Verstellbare Zinken<br />

und Niederhalter sorgen für Sicherheit<br />

(Foto: Yale/Reiter).<br />

Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 25<br />

Mill. € gehört sie zu den großen Staplerhändlern<br />

Europas. Reiter vertreibt das komplette Produktprogramm<br />

von Yale-Gabelstaplern und Lagertechnikgeräten,<br />

Manitou-Gabelstapler und Ar -<br />

beitsbühnen sowie superkompakte Schwerlaststapler<br />

des deutschen Unternehmens MKF. Ein<br />

Schwerpunkt des Geschäfts ruht auf bundeswei-<br />

ten Stapler-Vermietungs- und Rentalaktivitäten<br />

einschließlich Full Service.<br />

Helmut Reiter GmbH<br />

Wilhelm-Beckmann-Straße 16<br />

45307 Essen<br />

Tel. +49 201 84111-80<br />

www.reiter-essen.de<br />

(sm 111002688) K<br />

/<br />

(111002688/1)


Dienstleistung<br />

aus der Wolke: Im<br />

GOB-Rechenzentrum<br />

­profitieren Unternehmen<br />

von einer<br />

24/7-Überwachung<br />

sowie von einem<br />

umfangreichen<br />

Support<br />

(Foto: Fotolia).<br />

(111002740/1)<br />

Cloud Computing<br />

oder Housing<br />

Für wen lohnt sich was?<br />

Krefeld. Cloud Computing ist aktuell in aller Munde. Kein Wunder, wird<br />

doch in diesem Bereich bis 2015 ein jährliches Umsatzwachstum von<br />

durchschnittlich fast 50 % erwartet. Wie aber sieht es in der Praxis aus?<br />

Die Gustav Wiegard Maschinenfabrik und AK Steel gehen unterschiedliche<br />

Wege: Das eine Unternehmen setzt auf den Service aus der Wolke, das<br />

andere auf ein Server-Housing. Beide vertrauen dabei auf das Rechenzentrum<br />

der GOB Software & Systeme.<br />

Das Unternehmen ist weiterhin wirtschaftlicher<br />

Eigentümer der Systeme und kann<br />

damit völlig unabhängig agieren. Die GOB<br />

erstellte für AK Steel ein Hardware- und<br />

Betreuungskonzept, das auch das externe<br />

Housing der zentralen Microsoft-Dynamics-<br />

NAV-Datenbank für die Mitarbeiter via<br />

Ci trix-Zugriff beinhaltet. Heute profitiert<br />

das Unternehmen von einer garantierten<br />

99,9999%igen Verfügbarkeit in einem<br />

modernen Data-Center mit USV(Unterbrechungsfreier<br />

Stromversorgungs)-Anlage,<br />

Dieselgenerator und Brandschutz. Van den<br />

Dungen resümiert: »Wir verfügen jetzt über<br />

die modernste Infrastruktur und haben die<br />

Ausfallsicherheit deutlich erhöht. Unsere IT<br />

kann sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.«<br />

WW K Ob sich ein Outsourcing lohnt und –<br />

wenn ja – in welchem Umfang und in welcher<br />

Form, lässt sich kaum pauschal bestimmen.<br />

Am Anfang muss immer eine sorgfältige<br />

Analyse stehen und hier spielt neben<br />

technischen sowie sicherheits- und datenschutzrechtlichen<br />

Anforderungen auch die<br />

Unternehmensphilosophie eine zentrale<br />

Rolle. Darüber hinaus müssen die Personalressourcen<br />

und das interne Know-how in<br />

die Betrachtung miteinbezogen werden.<br />

Fällt die Entscheidung für ein Outsourcing,<br />

stehen gleich mehrere Optionen zur<br />

Verfügung: Cloudlösungen, ein reines Server-Housing<br />

oder auch die Kombination<br />

beider Leistungen. Die Vorteile liegen gerade<br />

für kleine und mittelständische Unternehmen<br />

auf der Hand: Der interne Aufwand<br />

für die IT-Unterstützung wird deutlich minimiert<br />

und sie profitieren von einer hohen<br />

Ausfallsicherheit, großen Internetbandbreiten<br />

sowie höchsten Sicherheitsstandards in<br />

modernen Datacentern. Außerdem eröffnen<br />

sich durch die bedarfsgerechte Bereitstellung<br />

benötigter IT-Ressourcen und verbrauchsorientierte<br />

Zahlungsmodelle Einsparpotenziale<br />

– zumal kapitalbindende<br />

Investitionen in die IT-Infrastruktur entfallen.<br />

AK Steel setzt auf Server-Housing<br />

Der Experte für Reineisen, Elektroblech, ferritische<br />

(aluminierte) Chromstähle und<br />

hochwertige Spezialstahlerzeugnisse AK<br />

Steel setzt auf ein Housingkonzept. Dabei<br />

hat sich das US-amerikanische Unternehmen<br />

bewusst gegen eine Cloudlösung entschieden,<br />

wie Jos van den Dungen, IT-Verantwortlicher<br />

für die sieben europäischen<br />

Niederlassungen, erläutert: »Zum einen war<br />

dieser Weg für uns wirtschaftlich nicht<br />

attraktiv und zum anderen war es uns wichtig,<br />

eine gewisse Flexibilität beizubehalten.«<br />

Gustav Wiegard Maschinenfabrik:<br />

Cloud Computing als Lösung<br />

Einen anderen Weg wählte die Gustav Wiegard<br />

Maschinenfabrik mit Sitz in Witten.<br />

Das Familienunternehmen fertigt komplexe<br />

Komponenten, Baugruppen sowie Ersatzteile<br />

für die Stahl erzeugende und verarbeitende<br />

Industrie weltweit. »Die IT-Landschaft<br />

wird immer komplexer und ohne umfangreiches<br />

internes Know-how sind die Anforderungen<br />

kaum mehr zu bewältigen. Wir<br />

standen vor der Entscheidung, neue Technik<br />

anzuschaffen sowie zusätzliche Personal­<br />

«<br />

Kontakt<br />

GOB Software & Systeme<br />

Europark Fichtenhain A4<br />

47807 Krefeld<br />

Tel. +49 2151 349-1200<br />

www.gob.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 83<br />

Es gibt kein Patentrezept<br />

Die Entscheidung für ein Outsourcing muss gut überlegt sein und setzt eine<br />

Analyse der individuellen Ausgangssituation eines Unternehmens voraus:<br />

• Welche Bereiche sollen outgesourct werden?<br />

• Wie sind die internen Personalressourcen in der IT und welches Know-how<br />

ist vorhanden?<br />

• Wie sehen die technischen Anforderungen aus?<br />

• Welche Ansprüche bestehen bei den Themen Sicherheit und Datenschutz?<br />

• Passt ein Outsourcing zur Unternehmensphi losophie?<br />

• Gibt es zuverlässige Servicepartner, denen man genug Vertrauen für ein<br />

Outsourcing entgegenbringt?<br />

Erst wenn diese grundsätzlichen Punkte geklärt sind, sollte sich ein Unternehmen<br />

für oder gegen ein Outsourcing entscheiden. »Ob dann eher eine<br />

Cloud- oder eine Housing-Lösung in Frage kommt, hängt unserer Erfahrung<br />

nach stark von den be reits vorhandenen Hardwareressourcen sowie von der<br />

Unternehmensphilosophie ab«, so Hohnke. Dabei sollte berücksichtigt werden,<br />

dass auch bei Cloud-Konzepten bereits getätigte Investitionen in System-<br />

und Anwendungslizenzen nicht verloren gehen – diese können problemlos<br />

integriert werden.<br />

ressourcen aufzubauen oder uns für eine Outsourcinglösung zu<br />

entscheiden«, fasst Kurt-Martin Bach, Bereichsleiter Verwaltung &<br />

Administration bei Wiegard, zusammen.<br />

Letztendlich wählte das Unternehmen die zweite Option und setzt<br />

seit Mitte 2010 auf Cloud Computing. Auf die virtuellen Server und<br />

Storagesysteme im GOB-Rechenzen trum greifen heute die Standorte<br />

in Deutschland, den USA und Ägypten zu.<br />

Hier liegt auch ein weiterer zentraler Grund dafür, auf Dienstleistungen<br />

aus der Wolke zu setzen: Aufgrund der Zeitverschiebung<br />

war es nicht möglich, mit internen Kapazitäten einen umfassenden<br />

Service zu gewährleisten. Im GOB-Rechenzentrum profitiert das<br />

Unternehmen von einer 24/7-Überwachung sowie von einem<br />

umfang reichen Support.<br />

Darüber hinaus reduziert Wiegard die Fixkosten, Investitionen in<br />

neue Hardwarekomponenten entfallen und die entstehenden Kosten<br />

berechnen sich ausschließlich auf der Grundlage der tatsächlich<br />

in Anspruch ge nommenen Leistungen. Gleichzeitig wurde die Flexibilität<br />

erhöht – denn bei einem höheren Bedarf durch weiteres<br />

Wachstum der Unternehmensgruppe kann die Performance unkompliziert<br />

angepasst werden. »Außerdem sind wir nicht mehr nur von<br />

einem einzigen Mitarbeiter abhängig, sondern greifen auf den Service<br />

eines Komplettdienstleisters zurück«, betont Bach. Das gilt auch<br />

im Bereich der Ausfall- und Daten sicherheit: Die Hochverfügbarkeit<br />

der Systeme wird über eine Spiegelung sichergestellt, die Datensicherung<br />

erfolgt über Snapshots.<br />

Als ergänzende Serviceleistung bietet die GOB ihren Kunden die<br />

Möglichkeit, Cloud Computing und Server-Housing miteinander zu<br />

verbinden. Von dieser Option macht aktuell auch Wiegard Gebrauch.<br />

»Dieser Weg ist vor allem dann interessant, wenn für Altsysteme<br />

noch Verträge mit Drittanbietern bestehen, deren vorzeitige Ablösung<br />

wirtschaftlich keinen Sinn macht«, erläutert Frank Hohnke,<br />

Prokurist bei der GOB Software & Systeme. <br />

(sm 111002740) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


84 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Neues IT-Branchenpaket<br />

vorgestellt<br />

BitsMetal erweitert SAP Business One<br />

für den Stahl- und Metallhandel<br />

Calw. Die BITS Business IT Solutions GmbH – SAP Business One Partner –<br />

stellte im Rahmen von Roadshows auf den SAP-Stahlhandelstagen 2011<br />

die neue in SAP Business One vollständig integrierte Branchenlösung Bits-<br />

Metal für den Stahl- und Metallhandel vor. Im Mittelpunkt der Präsentation<br />

stand dabei neben der Funktionsvielfalt die flexibel anpassbare Abbildung<br />

der Geschäftsprozesse.<br />

WW K »Damit bieten wir Business-One-Kunden<br />

die Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

ihres Unternehmens weiter zu verbessern,<br />

Kosten zu minimieren und die Produktivität<br />

zu steigern«, so Geschäftsführer<br />

Klaus Roob.<br />

Mit der in Business One, der SAP-Software<br />

für kleine und mittelständische Unternehmen,<br />

vollständig integrierten Branchenlösung<br />

BitsMetal stellt die BITS Business IT<br />

Solutions GmbH, Calw, eine praxisorientierte<br />

Erweiterung für den Stahl- und Metallhandel<br />

zur Verfügung. Das neue Branchenpaket<br />

kann zur Bearbeitung der gesamten<br />

stahlhandelsspezifischen Wertschöpfungskette<br />

in den unterschiedlichsten Geschäftszweigen<br />

vom Edelstahl- und Röhrenhandel,<br />

Biegereien, anarbeitende Betriebe bis hin zu<br />

Stahl-Service-Zentren eingesetzt werden.<br />

BitsMetal bildet die Bereiche Projekte, Be ­<br />

schaffung, Anarbeitung, Vertrieb, CRM<br />

(Customer Relationship Management), Biegerei<br />

und Rechnungswesen vollständig ab<br />

und unterstützt alle Geschäftsprozesse von<br />

der kundenspezifischen Abarbeitung bis hin<br />

zur komplexen Biegereiabwicklung. Zusätzlichen<br />

Mehrwert schafft das integrierte<br />

Berichtswesen. BitsMetal lässt sich schnell in<br />

jedem mittelständischen Metall- oder Stahlhandelsunternehmen<br />

einführen und in die<br />

betrieblichen Abläufe integrieren, da es auf<br />

dem neuesten Release von SAP Business<br />

One basiert. Für den reibungslosen Einstieg<br />

in die Software sorgen praxiserfahrene Branchenberater.<br />

»Wir kennen die Anforderungen des<br />

Metall- und Stahlhandels aus vielen Projekten<br />

und präsentieren mit BitsMetal ein Branchenpaket,<br />

das sowohl von der Bedienbarkeit,<br />

der Funktionalität und Flexibilität als<br />

auch vom Preis-Leistungs-Verhältnis eine<br />

ausgezeichnete Position einnimmt. Damit<br />

bieten wir Business-One-Kunden die Möglichkeit,<br />

die Wettbewerbsfähigkeit ihres<br />

Unternehmens weiter zu verbessern, Kosten<br />

zu minimieren und die Produktivität zu steigern«,<br />

so Geschäftsführer Klaus Roob.<br />

Während der SAP-Business-One-Stahlhandelstage<br />

im September konnten sich<br />

Interessenten bei Livepräsentationen und in<br />

persönlichen Fachgesprächen mit Anwendern<br />

von BitsMetal über die Leistungsfähigkeit<br />

des neuen Branchenpaketes informieren.<br />

(sm 111002694) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

BITS Business IT Solutions GmbH<br />

Gottlob-Bauknecht-Straße 11<br />

75365 Calw<br />

Tel. +49 7051 930323<br />

www.thinkbits.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 85<br />

Nun auch<br />

in Berlin:<br />

ProKilo<br />

Köln. Endlich ist es<br />

soweit: Am 10. September<br />

öffnet der<br />

erste ProKilo-Metallund<br />

Kunststoffmarkt<br />

auf der Alboinstraße<br />

in Berlin-Tempelhof<br />

für die Handwerker<br />

und Privatkunden der<br />

Hauptstadt seine Pforten.<br />

Die Fachmarktkette<br />

ProKilo existiert<br />

bereits seit 2003 mit<br />

zehn Niederlassungen<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

und Rheinland-<br />

Pfalz. Das große An -<br />

gebot der Märkte ist<br />

identisch mit dem<br />

eines klassischen<br />

Stahl- oder Kunststoffhandels<br />

– nur dass<br />

der Kunde bei ProKilo<br />

auch Klein- und<br />

Kleinstmengen be -<br />

kommt. So findet sich<br />

in den Märkten ein<br />

über 50.000 Artikel<br />

umfassendes Sortiment<br />

aus den Be -<br />

reichen Stahl, Edelstahl,<br />

Aluminium,<br />

Messing, Kupfer, Be -<br />

festigungstechnik,<br />

Werkzeuge sowie<br />

Acrylglas, Polycarbonat,<br />

PVC bis hin zu<br />

Fassadenplatten.<br />

Bei ProKilo ist der<br />

Name Programm:<br />

Denn pro Kilogramm<br />

Metallgewicht wird<br />

hier abgerechnet. Je<br />

nach Werkstoff, also<br />

etwa Edelstahl oder<br />

Stahl, gibt es natürlich<br />

unterschiedliche Kilopreise,<br />

aber die Ab -<br />

rechnung erfolgt je -<br />

weils grammgenau.<br />

Damit gibt es für den Kunden keinen teuren<br />

Verschnitt oder Reste mehr. Das gesamte Angebot<br />

der Märkte ist in einem einheitlichen, 400<br />

Seiten dicken Katalog abgebildet, den der Kunde<br />

als Nachschlagewerk nutzen kann. Darüber<br />

hinaus hat er aber auch die Möglichkeit, online<br />

seine benötigten Waren zu ordern. Zu diesem<br />

Zweck wurde ein spezieller Onlineshop eingerichtet.<br />

Grundsätzlich kann jeder Kunde sich die Produkte<br />

auf seine jeweiligen Belange hin zuschneiden<br />

lassen, wobei der erste Standardschnitt<br />

kostenlos ist. Neben dem Sofortzuschnitt werden<br />

Kant arbeiten und Formschnitte individuell nach<br />

Kundenwunsch gefertigt. Abgerundet wird das<br />

Dienstleistungsangebot mit dem praktischen<br />

Lieferservice, der ab einem Einkaufswert von<br />

500 € kostenlos in Anspruch genommen werden<br />

kann.<br />

www.prokilo.de<br />

/<br />

(sm 111002708) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


86 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Stahlhandelssoftware:<br />

aus der Praxis für die Praxis<br />

SHComputersysteme setzt bei SHCware STAHL<br />

auf enge Kooperation mit Anwendern<br />

Speyer. Jedes Softwareunternehmen nimmt für sich in Anspruch, Software<br />

für den täglichen Gebrauch zu entwickeln. Bei SHComputersysteme (SHC)<br />

ist dieser Anspruch aber kein Standardsatz aus dem Marketing, sondern<br />

gehört zum Kern der Unternehmensphilosophie. Den sehr hohen Praxisbezug<br />

erlangt die Softwarelösung SHCware STAHL durch regelmäßige<br />

Arbeits kreise, bei denen SHCware-Anwender die Weiterentwicklung der<br />

Software maßgeblich beeinflussen können.<br />

WW K Die SHComputersysteme GmbH, ein<br />

Softwareunternehmen, das 1974 gegründet<br />

wurde, bietet das Branchenpaket SHCware<br />

STAHL für den Stahlhandel an. Die Software<br />

wird unter Oracle entwickelt und deckt alle<br />

Bereiche eines klassischen Stahlhändlers ab,<br />

von der Anarbeitung und der Biegerei über<br />

den Tourenplan bis zur Zeugnisverwaltung,<br />

voll integriert mit einer eigenen Finanzbuchhaltung,<br />

Kostenrechnung und Anlagenbuchhaltung.<br />

Marktanforderungen<br />

ohne Umwege zum<br />

Softwarehersteller<br />

Bei der Entwicklung der Softwarelösung<br />

SHCware STAHL setzt das Unternehmen auf<br />

regelmäßige Arbeitskreise, bei denen SHCware-Anwender<br />

die Weiterentwicklung der<br />

Software durch eigene Vorschläge und Diskussionen<br />

mit anderen Anwendern maßgeblich<br />

beeinflussen können.<br />

Diese Arbeitskreise haben sich seit vielen<br />

Jahren bewährt. Namhafte Firmen nehmen<br />

daran teil und treffen sich in der Regel viermal<br />

im Jahr, um Erweiterungen oder Änderungen<br />

in der Software zu besprechen und<br />

untereinander zu diskutieren. Marktanforderungen<br />

kommen so ohne Umwege direkt<br />

zum Softwareunternehmen.<br />

Die Art der Entwicklung – jede Erweiterung<br />

ist releasefähig – macht es einfach,<br />

beschlossene Programmerweiterungen an ­<br />

schließend allen zur Verfügung zu stellen,<br />

ohne dass ein gesonderter Programmstand<br />

je Anwender ausgeliefert werden müsste:<br />

Die Änderungen kommen im nächsten<br />

Release einfach mit.<br />

Entwicklung praxisorientierter<br />

Module für den Stahlhandel<br />

Jeder SHC-Anwender kann zudem selbst<br />

entscheiden, in welchen Abständen er eine<br />

neue Version einspielen möchte. SHC liefert<br />

kein neues Release aus, der Anwender holt<br />

sich ein Release dann ab, wann er es für<br />

richtig hält.<br />

In den letzten Jahren wurde so eine Reihe<br />

von praxisorientierten Modulen entwickelt,<br />

z. B. das Biegemodul, die Anarbeitung, der<br />

Tourenplan, die Zeugnisverwaltung, ein speziell<br />

auf den Stahlhandel zugeschnittenes<br />

B2B-Shop-Modul oder die Längen- und<br />

Chargenverwaltung. »Die Zusammenarbeit<br />

lohnt sich immer für alle Beteiligte: Zum<br />

einen für SHC, denn wir kommen unserem<br />

Leitspruch ›Aus der Praxis – für die Praxis‹<br />

immer ein Stück näher. Zum anderen natürlich<br />

für die Anwender. Denn sie entscheiden<br />

mit, was, wann und wie programmiert wird.<br />

Sie sind so natürlich auch sehr nahe an der<br />

Software«, so Peter Uhl, Vertriebsleiter bei<br />

SHC.<br />

Doch der Praxisbezug zeigt sich nicht<br />

allein in der Software. Auch die Menschen,<br />

die bei SHC hinter der Planung und Entwicklung<br />

der Software stehen, haben diese praktische<br />

Erfahrung. Projektleiter, Hotlinemitarbeiter<br />

und sogar Entwickler haben zum<br />

überwiegenden Teil schon im Großhandel<br />

gearbeitet und kennen sich in der Branche<br />

sehr gut aus. Diese Erfahrung bringt SHC bei<br />

den Projekten mit ein, sodass nicht nur eine<br />

neue Lösung, sondern auch in Teilbereichen<br />

eine bessere Organisation eingeführt werden<br />

kann – gemäß dem Leitspruch »Aus der<br />

Praxis – für die Praxis«, getragen von den<br />

Erfahrungen der SHC-Projektleiter. Wer übrigens<br />

mehr über den Arbeitskreis zur Softwarelösung<br />

SHCware STAHL wissen möchte,<br />

so das Unternehmen, ist gern eingeladen,<br />

Kontakt mit der Softwareschmiede<br />

aufzunehmen.<br />

(sm 111002818) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

SHComputersysteme GmbH<br />

Kardinal-Wendel-Straße 23<br />

67346 Speyer<br />

Tel. +49 6232 663-0<br />

www.shcom.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />

Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 87


88 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Werkstoffbearbeitung ohne<br />

Leistungsverlust<br />

Neues Hybridsystem für Schleifmittel deckt nahezu<br />

alle Schleifarbeiten ab<br />

Geretsried (eb). Um verschiedene Werkstoffe zu bearbeiten, sind in der<br />

Regel viele unterschiedliche Schleifmittel notwendig. Zudem ist der häufige<br />

Scheibenwechsel eine teure Angelegenheit. Die Gerd Eisenblätter GmbH<br />

hat deshalb eine Universalschleifscheibe entwickelt, mit der alle Metalle<br />

bearbeitet werden können.<br />

Trägerteller für unterschiedliche<br />

Ansprüche<br />

Die neue Schleifscheibe ist in drei verschiedenen<br />

Trägertellervarianten erhältlich: Die<br />

Magnum Platinum ist auf einem ABS-Kunststoffträgerteller<br />

aufgebracht. Die patentierte<br />

Platinum Plantex wird mit einem Trägerteller<br />

aus Naturfaser geliefert. Die Scheibe<br />

ist ressourcenschonend und umweltverträglich.<br />

Der hohe Naturfaseranteil trägt<br />

ferner dazu bei, den Lärm während der<br />

Schleifarbeiten deutlich zu reduzieren. Mit<br />

bis zu 13.200 min − 1 , bei einem Durchmesser<br />

von 115 mm, sind die Magnum Platinum<br />

und die Platinum Plantex besonders leistungsstark<br />

und erzielen eine hohe Abtragsleistung<br />

auf allen Materialien. Beide Scheiben<br />

gibt es in verschiedenen Größen, der<br />

maximale Durchmesser liegt bei 178 mm<br />

und ermöglicht somit das Bearbeiten großer<br />

Teile. Die Schleiflamellen sind um etwa 5°<br />

angewinkelt, was besonders das Bearbeiten<br />

im Eckenbereich erleichtert.<br />

WW K Nach zweijähriger Entwicklungszeit hat<br />

das Unternehmen eine Hybridschleifscheibe<br />

entwickelt, bei der die Kornkombination,<br />

die Körnung und das Trägermaterial der<br />

Schleifscheibe bestmöglich aufeinander ab ­<br />

gestimmt sind: die Platinumscheiben. Herzstück<br />

dieser Hybridscheiben ist das Spezialschleifgewebe<br />

multigrain 40/60, dessen<br />

Körnung zusätzlich optimiert wurde: Die<br />

Kornstruktur ist so konzipiert, dass damit<br />

das gesamte Metallspektrum vom Grob- bis<br />

zum Mittelschliff bearbeitet werden kann.<br />

Die Scheibe hat die Abtragsleistung eines<br />

40er-Korns, der Schliff ist aber so fein wie<br />

bei Korn 50/60. Dadurch lassen sich mit<br />

einer einzigen Scheibe bis zu 90 % aller<br />

Schleifarbeiten abdecken. Dies spart sowohl<br />

Zeit als auch Material und damit Lagerkosten.<br />

Auch entstehen durch die spezielle<br />

Kornmischung während des Schleifprozesses<br />

keine hohen Temperaturen, was<br />

Materialverfärbungen verhindert.<br />

Wechsel innerhalb von Sekunden<br />

Mit der Platinum Fix-Klett ist ein sehr schneller<br />

Werkzeugwechsel möglich, denn dank<br />

des Klettsystems kann die Scheibe innerhalb<br />

von Sekunden ausgetauscht werden. Der<br />

Zentrierzapfen, der die Scheibe mittig be ­<br />

festigt, garantiert einen festen Halt und<br />

hundertprozentigen Rundlauf. Die Scheibe<br />

ist besonders für Arbeitsbereiche geeignet,<br />

in denen ein häufiger und rascher Werkzeugwechsel<br />

erforderlich ist, so beispielsweise<br />

im Kfz-Gewerbe und in allen Blech<br />

verarbeitenden Branchen. Bei einer maximalen<br />

Drehzahl von 9.600 min − 1 können be ­<br />

sonders der Grobschliff, das Verputzen von<br />

Gussteilen und Schweißnähten sowie das<br />

Entfernen von Kratzern ausgeführt werden.<br />

Alle Trägerteller sind komplett trimmbar.<br />

Die Scheiben zeichnen sich dadurch aus,<br />

dass sie formstabil und dennoch elastisch<br />

sind, sodass die Oberflächen immer ideal<br />

auf dem abzutragenden Material aufliegen.<br />

Auf diese Weise wird beim Schleifprozess<br />

gleichmäßig ein Maximum des zu bearbeitenden<br />

Werkstoffs weggenommen.<br />

<br />

(sm 111002680) K<br />

Die Universalschleifscheiben kommen auch bei dem neu entwickelten, besonders leistungsstarken<br />

Winkelschleifgerät Varilex 1800 zum Einsatz (Foto: Gerd Eisenblätter GmbH).<br />

(111002680/1)<br />

«<br />

Kontakt<br />

Eisenblätter GmbH<br />

Jeschkenstraße 10<br />

82538 Geretsried<br />

Tel. +49 8171 9384-0<br />

www.eisenblaetter.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


90 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Deutscher Schneidverband<br />

prämiert höchste Qualität<br />

Messer Cutting Systems als erster Hersteller zertifiziert<br />

Solingen/Groß-Umstadt. Der Deutsche Schneidverband ® zertifizierte<br />

die Messer Cutting Systems GmbH aus Groß-Umstadt als ersten deutschen<br />

Portalschneidmaschinen-Hersteller. Das Zertifikat bestätigt sowohl dem<br />

Betrieb als auch seinen Produkten höchste Leistungsfähigkeit – und gibt<br />

den Kunden die Gewissheit, einem ausgezeichneten Unternehmen zu<br />

vertrauen.<br />

WW K Eine qualitativ hervorragende Portalschneidmaschine<br />

definiert sich heutzutage<br />

nicht mehr nur aus den technischen Daten,<br />

dem Schnittbild, der Lieferzeit oder dem<br />

Preis. Erst eine Mischung aus diesen Daten,<br />

zusammen mit der Garantie, dem Service,<br />

der Lebensdauer, den Wartungskosten und<br />

allen voran der Kundenzufriedenheit lassen<br />

ein Produkt wirklich glänzen. In solchen<br />

Fällen adelt der Deutsche Schneidverband ®<br />

Schneidmaschine und Hersteller mit einer<br />

Zertifizierung.<br />

Höchste Produktqualität<br />

und zufriedene Kunden<br />

Dipl.-Ing. Gerhard Hoffmann, Vorsitzender<br />

des Deutschen Schneidverbands: »Wir sind<br />

besonders stolz, das erste Zertifikat an die<br />

Messer Cutting Systems GmbH übergeben<br />

zu dürfen. Die Zertifizierung wird für ein<br />

Jahr vergeben und durch mehrere Stichproben<br />

in der Projektabwicklung begleitet. So<br />

fühlen sich zertifizierte Hersteller zur Kontinuität<br />

verpflichtet – selbstverständlich auch<br />

gegenüber ihren Kunden!«<br />

Zur erfolgreichen Zertifizierung müssen<br />

die vom Verband vorgegebenen Qualitätsrichtlinien<br />

sowie die Anforderungen an die<br />

technische Ausführung erfüllt sein. Weitere<br />

Bedingung ist eine stichprobenartige Kontrolle<br />

bei Endkunden, bei der Messer Cutting<br />

Systems ebenfalls ein positives Ergebnis<br />

bescheinigt wurde. Die Resultate sowie<br />

Details zur Zertifizierung können auf der<br />

Internetplattform www.schneidforum.net<br />

nachgelesen werden.<br />

»Diese vom Deutschen Schneidverband vergebene<br />

Zertifizierung ist eine tolle Auszeichnung<br />

für unsere Produkte und auch gleichzeitig<br />

eine Aufgabe für uns, die eigenen Qualitätsansprüche<br />

stetig zu überprüfen und zu<br />

steigern. Denn nur so erreichen wir eine konstante<br />

Produktexzellenz – und eine dauerhafte<br />

Kundenzufriedenheit!«, resümiert Arvid<br />

von zur Mühlen, Geschäftsführer der Messer<br />

Cutting Systems GmbH. (sm 111002644) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

Messer Cutting Systems GmbH<br />

Otto-Hahn-Straße 2 – 4<br />

64823 Groß-Umstadt<br />

Tel. +49 6078 787-0<br />

(111002644/1)<br />

Als erstes deutsches Unternehmen wurde die<br />

Messer Cutting Systems GmbH vom Deutschen<br />

Schneidverband ® zertifiziert (Foto: Messer).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 91<br />

Ein neuer Trend<br />

in der Sägetechnik<br />

Es gibt ein Sägeband das sägt … und sägt …<br />

Melsungen. Anwender in der Stahlbranche suchen immer stärker nach<br />

individuellen Sägeleistungen und Service konzepten in der Produktion. Für<br />

eine wirtschaftlichere Zerspanung hat der Sägebandhersteller WESPA eine<br />

neue Sägetechnologie entwickelt.<br />

WW K Über 100 Mitarbeiter produzieren am<br />

deutschen Stammsitz des Unternehmens in<br />

Melsungen ein breites Produktspektrum, das<br />

den Anforderungen unterschiedlichster Branchen<br />

gerecht wird. Auf die Sägewerkzeuge<br />

von WESPA verlassen sich namhafte Global<br />

Player der Stahlindustrie und anderer Branchen<br />

wie der Automobil- und Maschinenbauindustrie<br />

sowie der Luft- und Raumfahrt.<br />

Als Komplettanbieter liefert WESPA maßgeschneiderte<br />

Lösungen, die die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Kunden deutlich verbessern. Ein<br />

flächendeckendes Vertriebsnetz in über 60<br />

Ländern garantiert darüber hi naus schnelle<br />

Verfügbarkeit, kurze Lieferzeiten und um ­<br />

fassenden individuellen Service.<br />

IPC-Technologie made<br />

in Germany<br />

IPC steht für Individual Performance Cutting<br />

und ist nicht nur eine Technologie, sondern<br />

auch eine ganz neue Herangehensweise bei<br />

der Ermittlung der individuellen Anforderungen<br />

eines jeden Kunden. IPC minimiert die<br />

Werkzeugkosten, steigert den maximalen<br />

Durchsatz, senkt die Maschinenkosten und<br />

verbessert die Abschnittqualität. Besonders<br />

beim Trennen von Rohren und Trägern mit<br />

Sägebändern kommen die Standzeitvorteile<br />

mit Zeiteinsparungen von nahezu 50 % mit<br />

der neuen IPC-Sägebandtechnologie zum<br />

Tragen.<br />

Für einen langfristigen Erfolg<br />

WESPA ist am langfristigen Erfolg seiner<br />

Kunden interessiert. Kompetente und individuelle<br />

Kundenberatung bedeutet für die<br />

Melsunger, sich tief in die Anwendungen<br />

und Anforderungen ihrer Kunden hineinzudenken<br />

und dafür geeignete Sägewerkzeuge<br />

vorzuschlagen. Das Ergebnis davon<br />

sind passgenaue Systemlösungen mit Mehrwert<br />

und langjährige Partnerschaften. Ein<br />

um fassendes Serviceangebot rundet das<br />

Leistungsspektrum ab. Von Performance-<br />

Checks über spezielle Liefer- und Wartungsservices<br />

bis hin zu Schulungen: WESPA steht<br />

Kunden über die gesamte Lebensdauer seiner<br />

Sägewerkzeuge hinweg mit Rat und Tat<br />

professionell zur Seite.<br />

<br />

(sm 111002774) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

WESPA Metallsägenfabrik<br />

Simonds Industries GmbH<br />

Spangenberger Straße 61<br />

34212 Melsungen<br />

Tel. +49 5661 9263-0<br />

www.wespa-simonds.de<br />

Auf die Sägewerkzeuge von WESPA verlassen sich namhafte Global Player der Stahlindustrie<br />

(Foto: Wespa).<br />

(sm 111002774/1)


92 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Trennen – Teil 2:<br />

Wasserstrahlschneidverfahren<br />

von Reinhold Mannel<br />

Bei Wasserstrahlschneidanlagen zählt nicht allein die schiere Schneidleistung,<br />

sondern wie intelligent Präzision und Wirtschaftlichkeit<br />

miteinander kombiniert werden. Durchwegs gleiche physikalische<br />

Ausgangsparameter wie Druck und Wassermenge ergeben sehr ähnliche<br />

Schnittergebnisse. Der entscheidende Unterschied liegt im Detail.<br />

WW K De facto geht es darum, wie gut ein<br />

Wasserstrahlsystem in sich abgestimmt ist<br />

und wie präzise es sich der jeweiligen<br />

Schneidaufgabe anpassen lässt. Dieser Artikel<br />

ist eine Fortsetzung. Teil 1 ist bereits in<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«, Heft 09.2011, erschienen<br />

und berichtete über Trennverfahren wie<br />

Laser- und Plasmastrahlschneiden sowie<br />

über Teil- und Spaltprozeduren.<br />

Wasserstrahlschneiden präzise<br />

und wirtschaftlich<br />

Nach Meinung der Stein Moser GmbH aus<br />

dem österreichischen Bischofshofen zählt<br />

bei Wasserstrahlschneidanlagen nicht nur<br />

die Schneidleistung, sondern es muss auch<br />

Präzision mit Wirtschaftlichkeit verknüpft<br />

werden. Dabei sind die wesentlichen konstruktiven<br />

Bestandteile eines solchen Systems<br />

herstellerübergreifend vergleichbar,<br />

denn die eingesetzten Betriebsmittel wie<br />

Fokussierrohre und Wasserdüsen kommen<br />

von einigen wenigen Lieferanten. Durchwegs<br />

gleiche physikalische Ausgangsparameter<br />

wie Druck und Wassermenge ergeben<br />

ähnliche Schnittergebnisse (Bild 1).<br />

Im Detail geht es jedoch darum, wie gut<br />

ein Wasserstrahlsystem in sich abgestimmt<br />

ist und wie präzise es sich der jeweiligen<br />

Schneidaufgabe anpassen lässt. Hierbei hat<br />

die Schneidgeschwindigkeit wesentlichen<br />

Einfluss auf Qualität und Kosten. Sie ist zum<br />

überwiegenden Teil nicht von den Basisparametern<br />

wie Wasserdruck oder Wassermenge<br />

abhängig, sondern von der erforderlichen<br />

Schneidqualität. Der Unterschied<br />

zwischen Qualitäts- und Trennschnitt liegt<br />

bei der dreifachen Geschwindigkeit. Auch<br />

müssen nicht alle Schnitte innerhalb eines<br />

Werkstückes die gleiche Qualität haben.<br />

STM hat daher für seine Wasserstrahlschneidsysteme<br />

eine Software entwickelt,<br />

die bei jedem Schneidauftrag unterschiedliche<br />

Schnittqualitäten nach Vorgabe des<br />

Anwenders berücksichtigen und verarbeiten<br />

kann. Dabei lässt sich festlegen, ob die<br />

Schneidkapazität durch eine höhere Pumpenleistung<br />

vergrößert werden soll oder<br />

nicht. Die produktive Effizienz steigt dann<br />

deutlich, auch durch die stufenlose Abrasivdosierung<br />

von 0 bis 1.000 g/min und den<br />

geeigneten Abstand zwischen Dosiersystem<br />

und Mischkopf. Bis auf die Eingabe der<br />

gewünschten Schnittqualitäten konfiguriert<br />

sich das System automatisch und ohne Um -<br />

rüstaufwand.<br />

Es müssen lediglich eine Zeichnung<br />

importiert und die Schneidparameter in eine<br />

Maske eingegeben werden. Auf der Basis<br />

eines umfassenden Datenpools mit allen<br />

wichtigen Materialwiderstandswerten, die<br />

pro Material für die unterschiedlichen<br />

Dicken Gültigkeit haben, können verschiedene<br />

Schnittqualitäten in drei bis fünf Schritten<br />

frei auf der Kontur des jeweiligen Werkstückes<br />

verteilt werden. Darauf basierend<br />

errechnet das System die Schneidzeit. Je<br />

nachdem, ob der Zeit- oder der Kostenfaktor<br />

entscheidend ist, wird die Pumpenleistung<br />

stufenlos angepasst. Diese kann auf bis<br />

zu 6.000 bar gesteigert werden. Parameter<br />

wie Vorschub, Sandmenge und Druck lassen<br />

sich während des Schneidens jederzeit nachjustieren.<br />

Die Eingabe der Schneidaufträge<br />

ist in Serie sowie parallel möglich.<br />

(111002643/1)<br />

Bild 1. Einfluss verschiedener Schneidparameter<br />

auf die Schnittgeschwindigkeit<br />

beim Wasserstrahlschneiden (Foto: STM).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


94 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

(111002643/2)<br />

Bild 2. Eine mit einem Linearmotor ausgestattete Schneidbrücke, ein Schneidkopf mit<br />

zuverlässiger Höhenabtastung und ein präzise gefertigter Maschinenrahmen kennzeichnen<br />

diese Wasserstrahlschneidanlage (Foto: Bystronic).<br />

Bild 3. Eine Standzeit von beispielsweise 40<br />

statt 20 h erreicht diese Wasserstrahlschneiddüse<br />

(Foto: Maximator JET).<br />

(111002643/3)<br />

Wasserstrahlschneidanlage:<br />

Pumpe mit hohem Wirkungsgrad<br />

Eine überschaubare Investition und niedri -<br />

ge Betriebskosten kennzeichnen laut der Bystronic<br />

Deutschland GmbH, Heimsheim, die<br />

Wasserstrahlschneidanlage ByJet Smart<br />

(Bild 2). Der geringe Betriebsaufwand ist insbesondere<br />

darauf zurückzuführen, dass die Pumpe<br />

einen hohen Wirkungsgrad aufweist und<br />

besonders zuverlässig arbeitet, sodass Serviceintervalle<br />

überdurchschnittlich lang sind.<br />

Zudem ist das Maschinenkonzept robust sowie<br />

auf das Wesentliche konzentriert und bewirkt<br />

so ebenfalls einen güns tigen Unterhalt.<br />

Die Anlage beinhaltet unter anderem eine<br />

mit einem Linearmotor ausgestattete<br />

Schneidbrücke, einen Schneidkopf mit<br />

zuverlässiger Höhenabtastung und einen<br />

präzise gefertigten Maschinenrahmen. In<br />

ihm ist ein stark dämpfender Verbundwerkstoff<br />

verbaut, während für die verwindungssteife<br />

Schneidbrücke eine intelligente Werkstoffkombination<br />

zum Einsatz kommt. Insgesamt<br />

liegt eine langlebige Maschine mit<br />

großen Schneidleistungen vor, die bei Bedarf<br />

weiter gesteigert werden können. Denn die<br />

kompakte Anlage lässt sich mit weiteren leistungssteigernden<br />

Komponenten aufrüsten.<br />

Die spezielle Architektur des Sicherheitskonzepts,<br />

die günstige Anordnung aller Elemente<br />

sowie die reduzierte Baugröße der<br />

Schlüsselkomponenten unterstützen eine<br />

kleine Stellfläche der Wasserstrahlschneidanlage,<br />

die von mehreren Seiten aus einfach<br />

zu gänglich ist.<br />

Schneiddüse hält länger<br />

Eine besondere Schneidkopfkonstruktion<br />

(Bild 3) der Maximator JET GmbH, Schweinfurt,<br />

verbessert die Leistung und Haltbarkeit<br />

sowie den Wartungskomfort von Abrasivwasserstrahlschneidsystemen<br />

deutlich. Düsendefekte<br />

werden bei diesem Verfahren hauptsächlich<br />

durch eintretende Sandpar tikel während<br />

des Schneidvorgangs und Verschmutzungen<br />

bei der Montage hervorgerufen. Die<br />

Folge waren Ausfallzeiten und Ersatzteilverschleiß<br />

sowie Produktions mängel.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 95<br />

Ein spezieller Abrasivschneidkopf<br />

vermindert solche Probleme. Merkmal<br />

ist die Zentrierung der Wasserdüse<br />

über eine Bohrung statt wie<br />

bisher über einen Konus. Die<br />

Abdichtung ist so gestaltet, dass<br />

bei der werkzeug losen Montage<br />

keine schädlichen Verformungen<br />

durch überhöhtes Anzugsmoment<br />

entstehen können. Außerdem wurde<br />

der Schneidkopf so kon struiert,<br />

dass die Wasserdüse möglichst<br />

wenig mit Abrasiv partikeln in<br />

Berührung kommt. Auf diese Weise<br />

wird die Wasserdüse besser<br />

gegen zerstörerische Einflüsse<br />

geschützt und damit der Abrasivschneidkopf<br />

leistungsfähiger und<br />

präziser. Materialverschleiß und<br />

Wartungsaufwand sollen sich um<br />

bis zu 60 % verringern, wodurch<br />

die Qualität des Produktionsprozesses<br />

steigt. Der Schneidkopf ist an<br />

bestehenden Wasserstrahlschneidanlagen<br />

nach rüstbar.<br />

Wer bisher beispielsweise nach<br />

etwa 20 Betriebsstunden die Wasserdüse<br />

austauschen musste, um<br />

eine gleichbleibend hohe Qualität<br />

zu erhalten, kommt jetzt auf bis zu<br />

40 h und mehr. Wegen geringerer<br />

Ausfallzeiten und Wartungsarbeiten<br />

kann eine Wasserstrahlanlage zu -<br />

dem besser ausgelastet werden.<br />

Produktivität steigern<br />

mit 6.200 bar<br />

Beim Wasserstrahlschneiden galt<br />

ein Wasserdruck von etwa 4.000 bar<br />

lange Zeit als Standard. KMT Waterjet<br />

Systems, Bad Nauheim, Anbieter<br />

von Hochdruck- und Schneidkopfaus<br />

rüstung, hat durch die kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung seiner Pumpentechnik<br />

einen Schneiddruck bis 6.200 bar<br />

möglich gemacht.<br />

Dieser Druck beschleunigt das Wasser aus<br />

der Schneiddüse auf eine Geschwindigkeit<br />

von bis zu Mach 2,5. Dadurch wird die kinetische<br />

Energie, die auf das Werkstück wirkt<br />

und das Schneiden erst möglich macht,<br />

deutlich gesteigert. Gleichzeitig kann bei<br />

höherem Druck der zugeführte Abrasivstrom<br />

erhöht werden und so die Energiedichte<br />

des Schneidstrahls enorm wachsen.<br />

Beides führt dazu, dass in einigen Fällen<br />

50 % und mehr Schneidleistung hinzugewonnen<br />

werden kann. Zudem sinkt der<br />

Abrasiv- und Energieverbrauch je produziertem<br />

Werkstück.<br />

Kernstück einer solchen Anlage ist eine<br />

Ultrahochdruckpumpe wie die Streamline<br />

PRO-I (Bild 4) von KMT. Für eine einfache<br />

und schnelle Wartung kann durch einen<br />

modularen Aufbau aller Komponenten jedes<br />

Verschleißteil gezielt ausgetauscht und seine<br />

Lebensdauer ausgeschöpft werden. Pumpen<br />

mit 45 und 93 kW Leistungsaufnahme stellen<br />

bei einem Druck von 6.200 bar Volumenströme<br />

von 2,8 l/min und 5,4 l/min bereit.<br />

Damit kann der Anwender sowohl im Ein- als<br />

auch im Mehrkopfbetrieb produ zieren.<br />

Die PRO-I 60 mit 45 kW hat einen Druckübersetzer<br />

und einen 1,6 l großen Druckspeicher.<br />

Zusätzlich lässt sich die Pumpe mit<br />

einem zweiten Druckübersetzer ausrüsten.<br />

Dieser kommt zum Einsatz, wenn der andere<br />

zu Wartungszwecken abgekoppelt werden<br />

muss, der Produktionsbetrieb für die<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


96 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

(111002643/4)<br />

Bild 4. Ultrahochdruckpumpen Streamline PRO-I für das Wasserstrahlschneiden gibt es mit 45<br />

und 93 kW Leistungsaufnahme – wichtig für eine deutlich höhere Abrasivleistung (Foto: KMT).<br />

laufende Schicht jedoch aufrechterhalten<br />

werden soll.<br />

Bei der PRO-I 125 mit 93 kW wird der<br />

Schneiddruck von zwei Druckübersetzern<br />

erzeugt, die phasenverschoben das Schneidwasser<br />

über den ebenfalls 1,6 l fassenden<br />

Druckspeicher zur Schneidstation fördern.<br />

Die Standardvariante beinhaltet die proportionale<br />

Druckregelung zur stufenlosen Justierung<br />

des Schneiddrucks sowie einen<br />

Druckaufnehmer, der den Schneiddruck am<br />

Ausgang der Hochdruckpumpe überwacht.<br />

Dieser Regelkreis bewirkt sowohl die gleichmäßige<br />

Auslastung beider Druckübersetzer<br />

als auch ein effektives Drucksignal, dass für<br />

die Schnittkantenqualität am Werkstück verantwortlich<br />

ist.<br />

Zu diesen Pumpen stehen spezielle Ausrüstungen<br />

für den Ultrahochdruckbereich<br />

zur Wahl. Sie reichen von Abrasiv- und Purwasserschneidköpfen,<br />

die durch präzise<br />

automatische Ausrichtung, hohe Schnittgeschwindigkeiten<br />

und Langlebigkeit sowie<br />

Benutzerfreundlichkeit gekennzeichnet<br />

sind, über ein Abrasiv-Management-System,<br />

das die reibungslose Abrasivzufuhr zum<br />

Schneidkopf unterstützt, bis hin zu passenden<br />

Ventilen, Rohren und Fittings.<br />

<br />

(sm 111002643) K<br />

«<br />

In diesem Fachbeitrag<br />

Werden Produkte/<br />

Leistungen folgender<br />

Firmen angesprochen:<br />

Bystronic Deutschland GmbH<br />

Römerstraße 14<br />

71296 Heimsheim<br />

Tel. +49 7033 4699-499<br />

www.bystronic.de<br />

KMT GmbH<br />

KMT Waterjet Systems<br />

Auf der Laukert 11<br />

61231 Bad Nauheim<br />

Tel. +49 6032 997-0<br />

www.kmt-waterjet.com<br />

Maximator JET GmbH<br />

Karl-Götz-Straße 5 I D<br />

97424 Schweinfurt<br />

Tel. +49 9721 946994-0<br />

www.maximator-jet.de<br />

Stein-Moser GmbH<br />

Salzburger Straße 77<br />

5500 Bischofshofen<br />

Österreich<br />

Tel. +43 6462 3030-0<br />

www.stm.at<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


98 K Special: Bauen mit Stahl<br />

Neues Fassadensystem erleichtert<br />

individuelle Gestaltung<br />

Luxemburg. Arval, die auf Stahllösungen für Fassaden, Dächer und<br />

Decken spezialisierte Marke von ArcelorMittal, führt mit EVOS ein neues<br />

Fassadensystem ein, das Architekten und Investoren individuelle<br />

Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Das neuartige Konzept basiert auf<br />

einem einfachen Profilblech als Basis mit aufklickbaren Deckleisten in<br />

verschiedenen Formen und Farben, sodass eine nahezu unbegrenzte<br />

und reversible Variation der Fassadengestaltung möglich wird.<br />

WW K Die Basis von EVOS ist ein leicht modifiziertes,<br />

selbsttragendes Stahltrapezprofil<br />

aus verzinktem und beschichtetem Bandstahl<br />

mit einer Dicke von 0,75 mm und einer<br />

Baubreite von 900 mm. Auf diesem speziell<br />

gerollformten Stahlblechprofil mit einer<br />

maximalen Spannweite von 9 m werden<br />

Abdeckleisten aus Metall angebracht. Durch<br />

Einklicken werden die Leisten in dazu passende<br />

Clips aus nichtrostendem Stahl fixiert.<br />

Diese Clips werden direkt mit der Befestigung<br />

des Basisprofils an die Unterkonstruktion<br />

angebracht. Sämtliche Befestigungspunkte<br />

werden durch die Deckleisten<br />

kaschiert.<br />

Vier unterschiedliche Formen<br />

und über 100 Farbtöne<br />

Von den vier Standardformen der Deckleisten<br />

sind drei mit symmetrischem Querschnitt<br />

konzipiert: entweder als flaches oder<br />

hohes, gleichschenkliges Dreieck oder als<br />

Kreissegment. Die vierte Deckleiste besitzt<br />

die Querschnittsform eines rechtwinkligen<br />

Dreiecks, das aufgrund der Asymmetrie bei<br />

wechselnden Betrachterperspektiven zu<br />

interessanten Effekten führen kann. Da rüber<br />

hinaus sind weitere, frei gestaltete Deckleisten<br />

möglich, die auch aus anderen Materialien<br />

erstellt werden können. Bei der Entwicklung<br />

von Deckleisten mit Sonderspezifikationen<br />

stehen die ARVAL-Berater unterstützend<br />

zur Verfügung. Neben den frei kombinierbaren<br />

Formen der Deckleisten kann die<br />

Farbgestaltung des Systems variiert werden.<br />

So sind für das Basisprofil alle 100 Farben<br />

(111002649/2)<br />

Detailansicht mit<br />

Profilblech (blau)<br />

und Deckleisten<br />

(weiss)<br />

(111002649/1)<br />

Evos-Systemaufbau (Fotos: ArcelorMittal)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Bauen mit Stahl K 99<br />

EVOS-System mit einfachen Variationsmöglichkeiten<br />

Fassade mit EVOS-System<br />

(111002649/3)<br />

der Colorissme-Palette erhältlich. Für die<br />

Deckleisten sind auf Wunsch zusätzliche<br />

Farbnuancen realisierbar.<br />

Mit der Wahl der richtigen Deckleisten<br />

und der richtigen Farbtöne kann das System<br />

durch entsprechende Kombination stark<br />

individualisiert werden. Durch die simple<br />

Befestigung der Deckleisten bietet EVOS<br />

außerdem die Möglichkeit, lediglich durch<br />

den Austausch der Leisten das Bild einer<br />

Fassade schnell und drastisch zu ändern,<br />

ohne auch nur ansatzweise die Funktionalität<br />

der Außenhaut zu beeinflussen. Einer<br />

innovativen Architektur sind mit EVOS keine<br />

Grenzen gesetzt – die von Bauherren be ­<br />

Über ArcelorMittal Arval<br />

gehrte differenzierbare und erfindungsreiche<br />

Architektur hat freie Hand.<br />

Unter der Marke Arval bietet ArcelorMittal Construction<br />

architektonische und technische Lösungen<br />

aus Stahlblech an, die ihre Anwendung in<br />

anspruchsvollen Fassaden, Dächern und Decken<br />

finden. Arval steht für hohe fachliche Kompetenz<br />

und persönliche Beratung von Architekten und<br />

Ingenieuren bei der Umsetzung ihrer Projekte.<br />

ArcelorMittal Construction ist Teil der Arcelor­<br />

Mittal-Gruppe. Als führender Hersteller von Stahlleichtbausystemen<br />

entwickelt ArcelorMittal Construction<br />

weltweit Bauelemente und Lösungen<br />

aus Stahlblech für die Gebäudehülle, leichte<br />

Stahltragwerke – darunter Sekundär- und Unterkonstruktionen<br />

– und Deckensysteme. Arcelor­<br />

Mittal Construction ist mit über 50 Niederlassungen<br />

in 26 Ländern vertreten und beschäftigt rd.<br />

2.600 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Arcelor­<br />

Mittal Construction erzielt einen jährlichen Um ­<br />

satz von etwa 800 Mill. €.<br />

Patentierte Diebstahl- und<br />

Absturzsicherung<br />

Simple Befestigung mittels Einklicken be ­<br />

deutet bei EVOS gleichzeitig maximale<br />

Sicherheit gegen Absturz und Diebstahl. Das<br />

patentierte System bietet einen garantierten<br />

Widerstand gegen Unwetter und andere<br />

mögliche Beschädigungen (Diebstahl, Abriss<br />

usw.). Hierzu wird der Clip nach Montage<br />

der Deckleiste durch eine kleine, einzulegende<br />

Metallplatte gesperrt, sodass ein neuerliches<br />

Zusammendrücken des Clips unmöglicht<br />

wird. Eine ebenso einfache wie effektive<br />

Technik.<br />

Kombination mit<br />

Stahlfassadensystemen<br />

EVOS kann als alleinstehendes System –<br />

zum Beispiel bei Gebäudesanierungen –<br />

oder in Kombination mit einem wärmegedämmten<br />

Stahlfassadensystem des Global-<br />

Wall-Angebots von Arval eingesetzt werden.<br />

In dieser Anwendung erfüllt EVOS akustische<br />

und thermische Anforderungen mit<br />

äußerst geringen U-Werten von 0,18 W/<br />

m 2 K als zweischaliges System, sodass EVOS<br />

den geltenden Normen im Bereich Neubau<br />

wie auch Sanierung entspricht. Die technische<br />

Leistungsfähigkeit sowie die vielfältigen<br />

und flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten<br />

machen das EVOS-System zu einem Blickfang<br />

in der heute weitgehend standardisierten<br />

Industrielandschaft. (sm 111002649) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

ArcelorMittal Construction<br />

Münchener Straße 2<br />

06796 Brehna<br />

Tel. +49 3495 44550<br />

www.arcelormittal.com/arval<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


100 K Special: Bauen mit Stahl<br />

Stahlbauer investiert in<br />

eine Schweißroboteranlage<br />

Dänische Thyssen Staal entscheidet sich<br />

für Valk Welding<br />

Alblasserdam/NL. Einer der maßgeblichen Faktoren bei der Entscheidung<br />

verschiedener europäischer Stahlbauer, Schweißroboteranlagen bei Valk<br />

Welding zu bestellen, sind die Softwareentwicklungen, die Valk Welding in<br />

den vergangenen Jahren durchgeführt hat.<br />

WW K Vor Kurzem hat Valk Welding der Fir ­<br />

ma Thyssen Staal A/S in Dänemark eine<br />

Schweißroboteranlage zum Schweißen von<br />

Stahlkonstruktionen geliefert.<br />

Das Unternehmen Thyssen Staal, das<br />

schon seit längerer Zeit Erfahrung mit<br />

Schweiß roboteranlagen hatte, hat sich für<br />

die hervorragende Technik, die Valk Welding<br />

Thyssen Staal bieten konnte, entschieden.<br />

Mit dem Softwaremodul APG (Automatic<br />

Program Generation) ist Thyssen Staal nun<br />

imstande, auch Einzelstücke mit einer<br />

Schweißroboteranlage zu fertigen.<br />

Dazu wurde bei Valk Welding mit dem<br />

Offline-Programmiersystem DTPS von Panasonic<br />

eine Software entwickelt. Um dieses<br />

Offline-Programmiersystem, das den Kern<br />

bildet, wird aus einer speziell für Thyssen<br />

entwickelten Software eine »Schale« ge ­<br />

formt, die es Thyssen ermöglicht, über ein<br />

GUI (Guided User Interface oder grafische<br />

Benutzeroberfläche) auf einfache Weise<br />

Maße für das vollautomatische Anlegen von<br />

Schweißprogrammen einzugeben.<br />

Neben dieser automatischen Programmgenerierung<br />

war es für Thyssen Staal ausschlaggebend,<br />

dass Valk Welding eine<br />

Schweißroboteranlage mit einem vollautomatischen<br />

Nahtfolgesystem liefern kann, die<br />

Schweißgeschwindigkeiten von 1,3 m/min<br />

ermöglicht. Diese Schweißgeschwindigkeiten<br />

sind für Thyssen Staal eine Voraussetzung<br />

für den rentablen Einsatz einer solchen<br />

Investition.<br />

Zur Vorbereitung dieses komplett schlüsselfertigen<br />

Projekts hat Valk Welding die<br />

gesamte Roboteranlage im eigenen Hauptwerk<br />

in Alblasserdam (Niederlande), wo eine<br />

Abnahme unter Produktionsbedingungen<br />

realisiert wurde, aufgebaut. Inzwischen<br />

wurde die Roboteranlage an Thyssen Staal<br />

in Skaerbaek (Dänemark) ausgeliefert und<br />

ist dort seit Anfang Juni 2011 in Betrieb.<br />

Mittlerweile hat Valk Welding schon wieder<br />

neue Aufträge für die Lieferung vergleichbarer<br />

Anlagen erhalten, unter anderem<br />

von Kunden in Frankreich und Belgien.<br />

Auch die schon seit einigen Jahren erfolgreiche<br />

Kooperation mit dem Unternehmen<br />

Voortman Automatisering im Bereich von<br />

Schneiderobotern für den Stahlbau wird<br />

weiter intensiviert. Aus dieser Zusammenarbeit<br />

ergeben sich neue Kontakte mit Stahlbaufirmen,<br />

die auf der Suche sind nach<br />

einer Schweißroboteranlage mit kundenspezifischer<br />

Software für die Einzelstückfertigung.<br />

Durch die Roboterprojekte, die Valk Welding<br />

inzwischen im Stahlbau realisiert hat,<br />

wächst das Know-how von Valk Welding<br />

und kann heute auf einen großen Erfahrungsschatz<br />

in diesem Bereich zurückgegriffen<br />

werden.<br />

Valk Welding und Voortman arbeiten<br />

gemeinsam an einer hochinnovativen Lö ­<br />

sung für das automatisierte Zusammenstellen<br />

und Verschweißen von Stahlblechen<br />

an Profilen im Stahlbau. (sm 111002652) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

Valk Welding B.V.<br />

Staalindustrieweg 15<br />

2950 AB Alblasserdam<br />

The Netherlands<br />

Tel. +31 78 6917011<br />

www.valkwelding.com<br />

(110902652/1)<br />

Die Schweißroboteranlage zeichnet sich<br />

besonders durch ihr Softwaremodul aus,<br />

wodurch sich auch Einzelstücke fertigen<br />

lassen (Foto: Teknovation/Thore Dam<br />

Mortensen, Dänemark)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />

Special: Bauen mit Stahl K 101


102 K Special: Bauen mit Stahl<br />

Die ideale Matte für jede Anwendung<br />

Betafence liefert kundenspezifische Schweißgitter<br />

Schwalmtal. Biegen, Stanzen, Kanten oder Ausklinken – die flexible<br />

Konfektionierung von Schweißgittern ist eine der Stärken von Betafence.<br />

Der Stahldrahtspezialist liefert seinen Kunden maßgeschneiderte<br />

Schweißgitter für unterschiedlichste Einsatzbereiche und Anforderungen.<br />

WW K Dank der hohen Flexibilität des Gitters<br />

beim Schweißen und Beschichten, kombiniert<br />

mit Biege- und Schneidefähigkeiten, ist<br />

Betafence in der Lage, seinen Kunden die<br />

ideale Schweißgittermatte für alle Arten von<br />

Anwendungen anzubieten.<br />

Betafence-Schweißgitter kommen in vielen<br />

Industriebereichen zum Einsatz. Die<br />

Palette reicht von der Betonkernaktivierung<br />

im Bauwesen über Transportbehälter in der<br />

Lagertechnik bis hin zu Maschinensicherung,<br />

Käfigbau, Trennwänden oder Schutzzäunen.<br />

Dank seiner flexiblen Konfektionierung<br />

durch verschiedene Fertigungsmethoden<br />

kann der Hersteller die unterschiedlichsten<br />

Kundenwünsche erfüllen und Produkte<br />

kundenspezifisch entwickeln. Die Schweißgitter<br />

sind einfach in der Handhabung und<br />

lassen sich überdies gut mit anderen Materialien<br />

kombinieren, zum Beispiel in Verbindung<br />

mit Holz, Winkeleisen oder Stahlrohr.<br />

Besonderes Merkmal der Gitter ist ihre<br />

Stabilität. Außerdem bilden sie beim Schneiden<br />

ihre eigene Kante, haben keine losen<br />

Drähte und produzieren in der Verarbeitung<br />

nur minimalen Abfall. Betafence bietet ein<br />

breites Spektrum an Maschenkonfigurationen<br />

mit variabler Maschengröße ab 25 mm.<br />

Der Drahtdurchmesser umfasst 2,5 bis<br />

8 mm. Die kompletten Matten sind in Breiten<br />

bis zu 2,20 m verfügbar. Auch Optionen<br />

bei der Oberflächenbehandlung, wie etwa<br />

Verzinkung, Kunststoffbeschichtung oder<br />

aus Zincalu- oder Edelstahldraht geschweißte<br />

Gitter, erfüllen die Ansprüche unterschiedlicher<br />

Anwendungen.<br />

Betafence-Vertriebsleiter und Prokurist<br />

Günter Knab: »Wir begleiten unsere Lösungen<br />

vom Konzept und Design bis zum fertig<br />

produzierten Schweißgitter für das Produkt<br />

oder die Anwendung. Häufig arbeiten wir<br />

dabei in der Entwicklung gemeinsam mit<br />

Endanwendern und Spezialisten, um ein op ­<br />

timales, praktikables Ergebnis zu erzielen.«<br />

<br />

(sm 111002648) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

Betafence Deutschland GmbH<br />

Dülkener Straße 200<br />

41366 Schwalmtal<br />

Tel. +49 2163 339-0<br />

www.betafence.de<br />

www.weldmesh.com<br />

(111002648/1)<br />

Schweißgitter von Betafence gibt es in den<br />

unterschiedlichsten Maschenkonfigurationen<br />

für zahlreiche Anwendungen<br />

(111002648/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Bauen mit Stahl K 103<br />

Energieeffiziente Dächer und Fassaden<br />

Düsseldorf. Am 24. November 2011 veranstalten das Stahl-Informations-<br />

Zentrum und der Industrieverband für Bausysteme im Metallleichtbau in<br />

Fürstenfeldbruck bei München ein Praxis-Seminar zu »Leichtbausystemen<br />

aus Stahl für Dach und Fassade – Energie- und kosteneffiziente Lösungen<br />

für Neu- und Bestandsbau«. Es werden nachhaltige, zukunftsweisende<br />

Konstruktionslösungen für den Industrie- und Ge werbebau vorgestellt.<br />

Begleitet wird das Seminar durch eine Fachausstellung.<br />

Die Teilnahme ist kostenfrei.<br />

www.stahl-info.de (weiter unter Veranstaltungen)<br />

/<br />

(sm 111002788) K<br />

Mit Stahlbrücken weniger Staus<br />

auf Autobahnen<br />

Düsseldorf. Fast 50 % der Staus werden durch Baustellen verursacht,<br />

wie ein Gutachten zur Stausituation auf den nordrhein-westfälischen Autobahnen<br />

festgestellt hat. Unnötig viel CO 2<br />

gelangt so in die Atmosphäre.<br />

»Deshalb sollten alle Maßnahmen zur Stauvermeidung genutzt werden,<br />

und hierzu zählt eindeutig auch ein moderner Brückenbau«, sagte Hans<br />

Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, in Düsseldorf.<br />

Den Blick allein auf die Baukosten zu richten, wie dies die öffentliche Hand<br />

bei vielen Bauvorhaben macht, ignoriere die Umweltkosten. »Es ist höchste<br />

Zeit, auch aus Gründen der Ressourceneffizienz, die Weichen für einen<br />

umweltverträglichen Brückenbau zu stellen«, so der Verbandspräsident.<br />

Stahl- und Stahlverbundbrücken über Autobahnen zeichnen sich dadurch<br />

aus, dass der Verkehr während der Bauzeit ungehindert fließen kann, mit<br />

nur kurzen Sperrzeiten nachts oder am Wochenende. Die einzelnen Bauteile<br />

werden in der Werkstatt oder auf mobilen Fertigungs plätzen direkt neben<br />

den Verkehrswegen vormontiert und als ganzes oder in wenigen Segmenten<br />

eingehoben. Dank der großen Spannweiten, die sich mit dem Baustoff<br />

Stahl erreichen lassen, kann bei diesen Brücken außerdem die Mittelstütze<br />

entfallen. Damit werden nicht nur die Kosten des Mittelpfeilers<br />

eingespart, sondern auch Aufwendungen für beengende Verkehrsführungen.<br />

Der gesamte Bauablauf ohne Baustelle im Mittelstreifen von mehrspurigen<br />

Autobahnen ist deutlich einfacher. Verbreiterungen lassen sich<br />

gleichfalls bei laufendem Verkehr durchführen.<br />

Durch den Einsatz von Verbundfertigteilen kann der Bau von Stahlverbundbrücken<br />

weiter optimiert werden, wie in einem Forschungsvorhaben<br />

der Düsseldorfer Forschungsvereinigung Stahlanwendung e.V. (FOSTA)<br />

festgestellt wurde. Die schlanken Stahlverbundbrücken erfüllen darüber<br />

hinaus die Anforderungen an ressourceneffizientes Bauen, da sie Material<br />

und Ge wicht einsparen und einen effizienten Bauablauf ermöglichen.<br />

Bereits 2007 bestätigte ein Gutachten der Universität Stuttgart für die hessische<br />

Straßen- und Verkehrsverwaltung, dass sich die Umweltkosten durch<br />

den Bau von Stahlverbundbrücken deutlich senken lassen.<br />

Allein in Nordrhein-Westfalen sind nach Einschätzungen des Landesverkehrsministeriums<br />

mehr als 300 Bauwerke an Autobahnen und Bundesstraßen<br />

kurzfristig sanierungsbedürftig oder müssen neu gebaut werden,<br />

mittelfristig kommen weitere 700 Brücken aus den 1960er- und 1970er-<br />

Jahren hinzu. (sm 111002684) K<br />

TRUMPF mit dem Bosch Supplier Award<br />

ausgezeichnet<br />

Ditzingen. TRUMPF wurde erneut mit dem Bosch Supplier Award ausgezeichnet.<br />

Die Ehrung erfolgte in der Kategorie Machinery and Equipment.<br />

TRUMPF gehört damit zu den wenigen Bosch-Zulieferern, die den begehrten<br />

Preis zum zweiten Mal in Folge erhalten. (sm 111002631) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


104 K Special: Bauen mit Stahl<br />

Die Wiege der Stahlindustrie<br />

Selbsttragende, feuerverzinkte Dachschale<br />

der St. Antony-Hütte<br />

Düsseldorf. Als am 18. <strong>Oktober</strong> 1758 aus der Hochofenanlage der<br />

St. Antony-Hütte erstmals Roheisen floss, begann das stählerne Herz des<br />

Ruhrgebiets zu schlagen. Heute sind die Überreste der ersten Eisenhütte<br />

des Reviers Teil eines industriearchäologischen Parks. Sie werden als<br />

Reminiszenz an den Ort durch eine selbsttragende Dachschale aus<br />

feuerverzinkten Stahlschindeln vor der Witterung geschützt.<br />

WW K Die Architekten Ahlbrecht-Felix-Scheidt<br />

und die Tragwerksplaner Schülke und Wiesmann<br />

zeigen damit exemplarisch, was mit<br />

geringstem Materialeinsatz und nur mit<br />

Stahl möglich ist. Gleichzeitig erinnert die<br />

minimalistische Form der Dachschale an<br />

temporären Wetterschutz aus Zelttuch, der<br />

über archäologischen Fundstätten befestigt<br />

wird und der sich durch Windsog nach oben<br />

wölbt. Die Dachschale liegt frei über der<br />

Ausgrabungsstätte und überdeckt die we ­<br />

sentlichen Teile der archäologischen Funde.<br />

Besucher können vom östlichen und westlichen<br />

Ende das Grabungsgelände betreten<br />

und sich über die St. Antony-Hütte, die Wiege<br />

der Ruhrindustrie, informieren.<br />

Das 900 m 2 große Dach ist Landmarke und<br />

sichtbares Zeichen für den besonderen Ort.<br />

Es hat die Form einer doppelt gekrümmten<br />

Schale und ruht auf vier Fußpunkten, die ein<br />

Rechteck von 40 m x 18 m beschreiben. Entlang<br />

seiner Längsseiten wölbt es sich um rd.<br />

2,5 m nach außen. Das Schalendach hat<br />

einen Stich von etwa 9,5 m. Es besteht aus<br />

323 ähnlichen, aber nicht gleichen Blechtafeln<br />

von 5 mm Dicke, die sich schindelartig<br />

überlappen. Die gelaserten Blechschindeln<br />

sind zur Versteifung an jeweils einer Längsund<br />

Querseite um etwa 15 cm auf- beziehungsweise<br />

abgekantet. Entlang der Blechschindelränder<br />

und im Bereich der Überlappungen<br />

der Kantungen sind die Tafeln miteinander<br />

verschraubt. Aufgrund ihrer doppelt<br />

gekrümmten Form und der abgekanteten<br />

Versteifungen ist die Schale, bestehend aus<br />

17 x 19 = 323 Schindeln, selbsttragend und<br />

kommt ohne jede Schweißverbindung aus.<br />

Durch das Feuerverzinken der Stahlschindeln<br />

wurde ein dauerhafter und nachhaltiger Korrosionsschutz<br />

geschaffen, der zudem eine<br />

lebhafte metallische Oberfläche schafft, die<br />

der Konstruktion den gewünschten technischen<br />

Charme verleiht. (sm 111002650) K<br />

«<br />

Kontakt<br />

Institut Feuerverzinken GmbH<br />

Sohnstraße 66<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 690765-0<br />

www.feuerverzinken.com<br />

Eine selbsttragende, feuerverzinkte<br />

Dachschale schützt die Überreste der<br />

ersten Eisenhütte des Ruhrgebietes<br />

(Foto: Institut Feuerverzinken)<br />

(111002650/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Bauen mit Stahl K 105<br />

Edelstahl per Klebeverfahren angebracht<br />

Innovative Befestigung von Fassadenblechen an Gebäudeaußenwänden<br />

Essen. Zwei Neuheiten kamen beim Neubau eines Bürokomplexes in<br />

Hannover zum Einsatz: Erstmals in Deutschland wurden die Edelstahlbleche<br />

mit einem Klebesystem an den Außenwänden angebracht. Dabei wird eine<br />

Verbindung zwischen den Fassadenplatten aus Edelstahl und der Unterkonstruktion,<br />

einer Aluminiumkassette, hergestellt und das ohne zusätzliche<br />

mechanische Befestigung.<br />

WW K Für dieses innovative Verfahren wurde<br />

eine baubehördliche Sondergenehmigung<br />

für diesen Einzelfall erteilt. Beim Bau des<br />

neuen Verwaltungsgebäudes wurden Bleche<br />

aus dem Werkstoff Nirosta 4404 verwendet.<br />

Diese wurden mit einer außergewöhnlichen<br />

Sonderoberfläche versehen, die den metallischen<br />

Glanz einer blank geglühten mit der<br />

Unempfindlichkeit einer gebeizten Oberfläche<br />

verbindet und erstmalig von der<br />

Thyssen Krupp Nirosta für eine Fassadenverkleidung<br />

geliefert wurde.<br />

Mit der Errichtung des sechsgeschossigen<br />

Bürohauses für fast 2.000 Mitarbeiter war<br />

im Juni 2009 begonnen worden. Bei der<br />

Planung legte das Architekturbüro »ingenhoven<br />

architects« (Düsseldorf) besonderen<br />

Wert auf minimalen Energie- und Ressourcenverbrauch.<br />

So nutzt das Gebäude erneuerbare<br />

Energie und Erdwärme. Ähnlich innovativ<br />

war auch die Vorgehensweise beim<br />

Fassadenbau und bei der Auswahl des<br />

Materials. So setzte die Ebener GmbH Fassaden-Profiltechnik<br />

erstmals ein neues Klebesystem<br />

beim Installieren der Bleche ein.<br />

Das Unternehmen aus Bad Marienberg,<br />

1989 gegründet, fertigt mit über 120 Mitarbeitern<br />

auf einer Produktionsfläche von<br />

mehr als 6.000 m 2 hochmoderne Produkte<br />

für Gebäudeanwendungen. »Dieses Verfahren<br />

gibt uns als Unternehmen im Bereich<br />

Fassadenbau die Möglichkeit, den Architekten<br />

als Entwurfsverfasser einen größeren<br />

gestalterischen Spielraum zu bereiten«, ist<br />

die ausführende Firma Ebener überzeugt.<br />

Für den Fassadenbau, der in Kürze abgeschlossen<br />

sein wird, wurden 110 t nichtrostender<br />

Edelstahl benötigt. Die Tafelbreiten<br />

lagen bei 1.000 und 1.250 mm bei einer<br />

Dicke von 2 mm und einer Länge von<br />

2.500 mm im Mittel. »Die Auswahl der<br />

Oberflächenausführung bei diesem Projekt<br />

folgte einem umfangreichen Bemusterungsverfahren«,<br />

so Heinz Koch von der Technischen<br />

Kundenberatung der ThyssenKrupp<br />

Nirosta. »Mit der neu entwickelten Oberfläche<br />

haben wir die Architekten überzeugen<br />

können und ihre Vorstellungen getroffen.«<br />

ThyssenKrupp Nirosta in Krefeld bietet<br />

nichtrostende Flacherzeugnisse mit einem<br />

breit gefächerten Programm von nichtrostenden<br />

Stählen, Abmessungen und Oberflächen<br />

an und hat Material für verschiedene<br />

internationale Architekturprojekte geliefert.<br />

Das Unternehmen ist mit mehreren<br />

Standorten in Deutschland vertreten und<br />

beschäftigt rd. 4.100 Mitarbeiter.<br />

<br />

(sm 111002767) K<br />

(111002767/1)<br />

Erstmals in Deutschland wurden Edelstahlbleche mit einem Klebesystem an den Außenwänden angebracht. Dabei wird eine Verbindung zwischen<br />

den Fassadenplatten aus Edelstahl und der Unterkonstruktion, einer Aluminiumkassette, hergestellt und das ohne zusätzliche mechanische<br />

Befestigung (Illustration: Bünck und Fehse, Berlin).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


106 K Special: Bauen mit Stahl<br />

Marken schätzen Stahl<br />

Erweiterung des Designer-Outlets Roermond<br />

abgeschlossen<br />

Düsseldorf. Der dritte Bauabschnitt des Designer-Outlets Roermond ist<br />

konstruktiv ein reiner Stahlbau. Der Besucher schlendert allerdings auch im<br />

neuen Teil durch Ladenstraßen, deren Architektur die Atmosphäre einer<br />

historischen Kleinstadt vermittelt.<br />

WW K Im Jahr 2001 eröffnete das Designer-<br />

Outlet Roermond nahe der deutsch-niederländischen<br />

Grenze. Mit der ersten Erweiterung<br />

vier Jahre später umfasste es schon<br />

115 Geschäfte inklusive acht Restaurants<br />

und Cafés. Die zweite Erweiterung erhöhte<br />

die Anzahl der Geschäfte schon auf insgesamt<br />

150 und die bebaute Fläche um 7.200<br />

auf 35.200 m 2 . 54 % der Besucher sind<br />

Deutsche.<br />

Regionale Architektur aufgreifen<br />

Attraktiv sind die Preise der Fashion- und<br />

Lifestyle-Marken, die ganzjährig um 20 bis<br />

70 % unter der unverbindlichen Empfehlung<br />

der Hersteller liegen. Einzigartig ist in<br />

diesem Outlet nahe dem Dreiländereck<br />

jedoch die Architektur, für die das ortsansässige<br />

Büro »Kernarchitecten« verantwortlich<br />

zeichnet. Rob van Leuven, Entwurfsarchitekt<br />

und Geschäftsführer, und sein Projektpartner<br />

Henk Wolters, Inhaber des Büros, orientierten<br />

sich gezielt am Stadtbild der historischen<br />

Fassaden von Stadt- und Gutshäusern<br />

sowie Schlössern der Provinz Limburg<br />

– der Region, in der Roermond liegt. So geht<br />

der Besucher an kleinteiligen Fassaden aus<br />

Fachwerk, Ziegeln oder Putz entlang, auch<br />

Sandstein und Granit sind dort zu finden. Er<br />

bummelt über kleine Plätze und entdeckt<br />

über den Shops im Erdgeschoss Stufengiebel<br />

und mit Schiefer oder Ziegeln gedeckte<br />

Steildächer.<br />

Flexible und schnell errichtete<br />

Stahltragwerke<br />

Und was trägt die Ladenstadt? Im eigentlichen<br />

Wortsinn ist es eine reine Stahlkonstruktion,<br />

die mit allen aussteifenden und<br />

ergänzenden Elementen allein bei dem dritten<br />

Bauabschnitt ca. 418 t Stahl ergibt. Das<br />

Grundraster der Stahlstützen von 7,5 m x<br />

7,5 m, was der kleinsten Ladeneinheit entspricht,<br />

war die einzige bautechnische Vorgabe<br />

der britischen Investoren- und Betreibergruppe<br />

McArthurGlen. Auf diesem Raster<br />

entstand ein Stahltragwerk aus vorgefertigten<br />

Trägerprofilen und Streben, deren<br />

Montageaufwand durch die Anlieferung auf<br />

der Baustelle just in time und die Verschraubung<br />

denkbar gering war. Je nach ge ­<br />

wünschter Ladengröße konnten dabei zwischen<br />

einer und fünf Querachsen miteinander<br />

kombiniert werden.<br />

Zur Straßenseite hin befindet sich ein tragendes<br />

Ständerwerk aus Stahl-Leichtbau-<br />

Elementen, deren Profile die wandbildenden<br />

Gipskartonplatten und die Wärmedämmung<br />

aufnehmen. Davor hängen die dünnen,<br />

durch Blechanker mit den Pfosten der<br />

Tragkonstruktion verbundenen Sichtfassaden,<br />

für die die Architekten unterschiedlich<br />

kombinierbare Bauelemente entworfen hatten.<br />

Die Ladeneinheiten werden durch leichte,<br />

mit dünnwandigen Stahlprofilen stabilisierte<br />

Trennwandsysteme unterteilt, die bei<br />

Bedarf mit geringem Aufwand versetzt werden<br />

können.<br />

Vielleicht sind bei einem anhaltenden Verkaufserfolg<br />

im Designer-Outlet Roermond<br />

bald aller guten Dinge mehr als drei. Über<br />

der konkret geplanten Parkplatzerweiterung<br />

um 1.200 Plätze soll später eine zweite Parkebene<br />

aufgeständert werden – mit einer<br />

Tragkonstruktion aus Stahl. (sm 111002651) K<br />

(111002651/1)<br />

Auch die neue Ladenzeile sieht so einladend<br />

aus wie die schon vorhandene Centerbebauung<br />

(Foto: Stahl-Informations-Zentrum).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Special: Bauen mit Stahl K 107<br />

Verbände veröffentlichen<br />

Verladeempfehlung für<br />

Stahlbleche<br />

Düsseldorf. Die fachgerechte Ladungssicherung<br />

von Stahlprodukten auf Lkws ist ein wichtiges<br />

Anliegen von Transporteuren und Verladern.<br />

In der Praxis zeigt sich aber bei der Be ­<br />

förderung von Grobblechen immer wieder Klärungsbedarf.<br />

Verbände der Stahlindustrie – die<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl und der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel – wie auch Verbände<br />

der Verlader und der Transportlogistikunternehmen<br />

haben daher gemeinsam mit der<br />

Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft<br />

und Kontrollbehörden die »Verladeempfehlung<br />

zur Ladungssicherung von<br />

Stahlblechen ab 5 mm Dicke beim Transport auf<br />

Straßenfahrzeugen« erarbeitet. Sie basiert auf<br />

vom TÜV Nord begleiteten Brems- und Fahrversuchen<br />

und schafft Rechtssicherheit beim Transport<br />

von Blechen ab 5 mm Dicke. Dabei können<br />

die geladenen Bleche die gleiche oder eine unterschiedliche<br />

Dicke oder Breite aufweisen. Die<br />

Empfehlung soll nunmehr bundesweit auch bei<br />

allen behördlichen Kontrollorganen angewendet<br />

werden. In der Empfehlung geht es sowohl um<br />

das Laden und Stauen als auch die Sicherung von<br />

Stahlblechen. Als Hilfsmittel zur Ladungssicherung<br />

werden marktübliche Zurrmittel, rutschhemmende<br />

Materialien und Kantenschoner ge ­<br />

nutzt.<br />

Kostenloser Download unter<br />

www.bgl-ev.de (sm 111002736) K<br />

/<br />

Konjunktur bleibt<br />

weiterhin expansiv<br />

Düsseldorf. Die Stahl- und Metallverarbeiter<br />

in Deutschland haben auch im ersten Halbjahr<br />

2011 ihre Produktion ausgeweitet, wie der Wirtschaftsverband<br />

Stahl- und Metallverarbeitung<br />

e.V. (WSM) im August meldete. Nach einem Plus<br />

von 6,9 % im ersten Quartal hat sich das Wachstum<br />

mit 2,6 % im zweiten Quartal abgeschwächt.<br />

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

lag die Produktion von Januar bis Ende Juni 2011<br />

um 15,7 % höher. Der Umsatz in diesem Zeitraum<br />

betrug 33,5 Mrd. € (2010: 27,4 Mrd. €).<br />

Ursache für die positive Entwicklung ist die<br />

Auslandsnachfrage, von der die Stahl- und<br />

Metall verarbeitenden Betriebe über ihre exportorientierten<br />

Kunden profitieren. Mit einem Plus<br />

von mehr als 20 % tragen Hersteller von Schmiede-,<br />

Blechform- und Drehteilen sowie Härtereien<br />

am meisten zum Wachstum bei. Bau- und konsumnahe<br />

Bereiche wie Hersteller von Ausbauelementen<br />

aus Metall oder auch von Bestecken<br />

und Haushaltswaren verzeichneten einstellige<br />

Wachstumsraten. Unternehmen der ersten Verarbeitungsstufe<br />

von Stahl – beispielsweise Kaltwalzwerke<br />

– weisen nur noch ein geringes<br />

Wachstum aus.<br />

Die Auslastung der Produktionskapazitäten<br />

lag im ersten Halbjahr 2011 bei 83,0 % und<br />

damit wieder nah am Jahresdurchschnitt von<br />

2007 (84,8 %). Der Personalaufbau des Jahres<br />

2010 hat sich in den ersten Monaten 2011 be ­<br />

schleunigt fortgesetzt. Bis Juni haben die Unternehmen<br />

12.000 neue Mitarbeiter eingestellt.<br />

Allerdings liegen die Auftragseingänge der<br />

Unternehmen der ersten Verarbeitungsstufe<br />

bereits im Minus. Auch in anderen Teilbranchen<br />

scheint die Dynamik nachzulassen. Gleichwohl<br />

meldeten die Hersteller von Schmiede- und<br />

Blechformteilen im ersten Halbjahr ein Auftragsplus<br />

von 22,5 %<br />

Das Stimmungsbarometer der Branche spiegelt<br />

die zunehmende Verunsicherung hinsichtlich<br />

der weiteren konjunkturellen Entwicklung wider.<br />

Die Unternehmen erwarten, dass sich ihre<br />

Geschäfte im zweiten Halbjahr 2011 eintrüben,<br />

wenngleich die Indikatoren weiterhin auf einem<br />

sehr hohen Niveau liegen. Damit verstärken sich<br />

die Anzeichen, dass der aktuelle Konjunkturzyklus<br />

in den nächsten Monaten Schwäche zeigen<br />

könnte. (sm 111002719) K<br />

FachkräfteNachwuchs<br />

bei der Dillinger Hütte<br />

Dillingen. In diesem Jahr starten 99 Azubis<br />

und Praktikanten ihren Weg ins Berufsleben als<br />

Auszubildende bei dem Grobblechhersteller Dillinger<br />

Hütte. Die neuen Auszubildenden, darunter<br />

14 weibliche Berufsanfänger, beginnen ihre<br />

Ausbildung in insgesamt 13 verschiedenen Berufen.<br />

Insgesamt beschäftigt die Dillinger Hütte<br />

über alle Ausbildungsjahrgänge hinweg aktuell<br />

269 Auszubildende und 78 Praktikanten. Hinzu<br />

kommen 17 Studierende, die im Unternehmen ihr<br />

»kooperatives Studium« absolvieren und so erste<br />

Einblicke in die unternehmerische Praxis erhalten.<br />

(sm 111002678) K<br />

Interseroh erwirbt<br />

Elvira Westarp GmbH<br />

Köln. Die INTERSEROH Scrap and Metals Holding<br />

GmbH übernimmt zum 1. September 2011<br />

die Elvira Westarp GmbH in Aschaffenburg.<br />

Damit erweitert der börsennotierte Umweltdienstleister<br />

und Rohstoffhändler INTERSEROH<br />

SE sein Portfolio im Bereich Sammlung, Transport<br />

und Verwertung von Stahl- und Metallschrotten<br />

und stärkt die Standortstruktur zwischen<br />

Rhein-Main-Gebiet und Unterfranken.<br />

(sm 111002691) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


108 K Fachmedien<br />

Fachmedien<br />

Einfach bestellen im Stahleisen-Buchshop<br />

bei Annette Engels, Tel. +49 211 6707-561<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

WW Siegener Verzinkerei Gruppe (Hrsg.):<br />

Verfahrensbroschüre. Alles rund ums Verzinken<br />

& Beschichten.<br />

Siegen 2011, kostenlos im Internet im Bereich »Download«<br />

als PDF: www.zink-different.com<br />

Der Full-Service-Oberflächenveredeler Siegener<br />

Verzinkerei Gruppe hat mit seiner<br />

neuen Verfahrensbroschüre den im letzten<br />

Jahr erarbeiteten neuen Markenauftritt<br />

»Zink different« vervollständigt. Die Broschüre<br />

beinhaltet Informationen über die<br />

wichtigen Prozessschritte vor und nach dem<br />

Verzinken, die gerade auch für den Verarbeiter<br />

von Baustahl interessant sind. Gleichsam<br />

werden die Kombinationen verschiedener<br />

Werkstoffe, die zu sogenannter Kontaktkorrosion<br />

führen können, beleuchtet.<br />

Zudem werden die nachgelagerten Verfahren<br />

der Oberflächenveredelung wie Passivierung,<br />

Nass- oder Pulverbeschichtung<br />

(Duplex) sowie die verschiedenen Feinverputzungsstandards<br />

erklärt. Die Broschüre<br />

steht im Internet bereit.<br />

www.zink-different.com<br />

<br />

(sm 110802400) K<br />

/<br />

WW worldsteel-Statistik<br />

jetzt verfügbar<br />

Brüssel. Die World Steel Association (worldsteel)<br />

hat die Jahresbroschüre »World Steel<br />

in Figures 2011« fertiggestellt. Das Kompendium,<br />

das alle wichtigen Fakten und<br />

Statistiken über die internationale Stahlindustrie<br />

beinhaltet, kann auf der Homepage<br />

des Verbands (www.worldsteel.org)<br />

bestellt werden. Zu den Themen gehören<br />

Rohstahlerzeugung, Stahleinsatz, Eisenschwammproduktion,<br />

Stahlhandel, Erzeugung<br />

und Handel mit Eisenerz und Stahlhandel.<br />

China hat im abgelaufenen Jahr mit 626,7<br />

(573,6) Mill. t erneut den meisten Stahl produziert.<br />

Es folgen Japan mit 109,6 (87,5)<br />

Mill. t, die USA mit 80,5 (58,2) Mill. t, Indien<br />

mit 68,3 (63,5) Mill. t und Russland mit 66,9<br />

(60,0) Mill. t. Weltweit wurden 2010 1,414<br />

Mrd. t Rohstahl erzeugt nach 1,231 Mrd. t<br />

im Vorjahr. Bei den Unternehmen steht<br />

ArcelorMittal mit 98,2 (77,5) Mill. t vor<br />

Baosteel mit 37,0 (31,3) und Posco mit 35,4<br />

(31,1) Mill. t an der Spitze. Es folgen Nippon<br />

Steel mit 35,0 (26,5) Mill. t und JFE mit 31,1<br />

(25,8) Mill. t. (sm 110902423) K<br />

WW Zwei neue Planungshilfen für Stahlhallen<br />

und Sportstätten<br />

Düsseldorf. Für Architekten und In genieure<br />

hat >>bauforumstahl zwei neue Planungsleitfäden<br />

herausgegeben. Die Planungshilfe<br />

»Hallen aus Stahl« behandelt grundsätzliche<br />

Aspekte der Tragstruktur und Bemessung<br />

von Hallen, der Gebäudehülle und Energieeffizienz,<br />

des Brand- und Korrosionsschutzes<br />

sowie eines nachhaltigen Planungsprozesses.<br />

Erläutert werden die Strukturformen,<br />

wie Stützen- und Bindertragwerk,<br />

Rahmentragwerk, Bogentragwerk<br />

und Raumtragwerk, in Bezug auf ihre jeweiligen<br />

Eigenschaften, ihr Tragverhalten und<br />

ihre Variationsmöglichkeiten sowie typische<br />

Konstruktionen für Dach und Wand. Technische<br />

Regelwerke und Normen sind aufgeführt.<br />

Ergänzend werden ausgewählte Beispiele<br />

für Hallenbauten präsentiert.<br />

Der Planungsleitfaden »Sporthallen aus<br />

Stahl« befasst sich mit der Errichtung und<br />

ihren technisch-konstruktiven Anforderungen<br />

einschließlich Ausbau und Ausstattung.<br />

Neben der Konstruktion und den Ausführungsmöglichkeiten<br />

von Stützen, Trägern<br />

und anderen Tragwerksbauteilen werden<br />

die bewährten Wand- und Dachelemente<br />

aus Stahl vorgestellt. Ziel der Broschüre ist<br />

es, Architekten und Tragwerksplaner die<br />

Ausführungsplanung einer Sporthalle je<br />

nach spezifischen Anforderungen und Größe<br />

zu erleichtern. Hierzu werden auch aktuelle<br />

Beispiele vorgestellt, die die Bandbreite<br />

aufzeigen, mit der sich architektonische<br />

Ideen durch stählerne Tragwerke und Bauelemente<br />

realisieren lassen. Eine Vorbemessungshilfe<br />

für Einfeld-Fachwerkträger ist<br />

ebenso enthalten wie Verweise auf Normen,<br />

Regelwerke und ergänzende Literatur.<br />

Beide Broschüren sind als Einzelexemplare<br />

kostenfrei zu beziehen<br />

über: zentrale@bauforumstahl.de<br />

bzw. www.bauforumstahl.de/<br />

publikationen-cds-dvds-filme<br />

<br />

(sm 110602118) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


110 K So entsteht der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

So entsteht der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

Wichtigste Tugenden bei der »<strong>stahlmarkt</strong>«-Produktion:<br />

Sorgfalt, Vorausschau und ständiges Ringen mit der Informationsflut<br />

Düsseldorf (mh). Von der Redaktion über den Druck bis hin zur<br />

Auslieferung – damit der »<strong>stahlmarkt</strong>« pünktlich auf den Tischen unserer<br />

Leser liegt – greifen viele kleine und große Rädchen ineinander. Wie dieses<br />

Räderwerk funktioniert, was für Arbeitsschritte bis zum fertigen Heft<br />

notwendig und welche Technologien daran beteiligt sind, zeigen wir Ihnen<br />

hier mit einem Blick hinter die Kulissen.<br />

parallel geschieht. Von der Redaktion über<br />

die Anzeigenabteilung bis zum Layout werden<br />

alle Arbeitsschritte quasi gleichzeitig<br />

ausgeführt, sie greifen wechselseitig ineinander<br />

und bauen teilweise auch aufeinander<br />

auf. Einzig der Druck des Hefts ist<br />

schließlich ein nachgelagerter Prozessschritt.<br />

WW K Das neue Jahr beginnt für die<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«-Redaktion im <strong>Oktober</strong>, spätestens<br />

im November. Denn solange – etwa<br />

eineinhalb bis zwei Monate – dauert der<br />

Produktionsprozess von der ersten Artikelvorbereitung<br />

bis zum Druck der neuen<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«-Ausgabe. Wenn also das neue<br />

Heft etwa am 5. jeden Monats erscheint<br />

und wenig später frisch in Ihren Händen<br />

liegt, arbeiten wir in der Redaktion schon<br />

intensiv am nächsten und übernächsten Heft.<br />

Viele kleine Prozessschritte<br />

bis zum fertigen Magazin<br />

Bis eine frische Ausgabe des »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

fix und fertig ist und die Daten zur Druckerei<br />

geschickt werden können, ist eine Menge<br />

kleiner und großer Arbeitsschritte notwendig.<br />

Von der Idee einer wie am Fließband<br />

schnurgeraden, linearen Produktion muss<br />

man sich dabei von vornherein verabschieden.<br />

Denn eines der wichtigsten Merkmale<br />

einer Zeitschriftenproduktion ist, dass vieles<br />

Geplante Themen und<br />

Informationsflut<br />

Der »<strong>stahlmarkt</strong>« besteht Monat für Monat<br />

aus einer Reihe von unterschiedlichen »Specials«.<br />

Das sind Rubriken, die sich spezieller<br />

Themen annehmen und bereits im Sommer<br />

für das darauffolgende Jahr festgelegt werden.<br />

Man findet sie übrigens auch in<br />

unseren Mediadaten. Doch daneben geht<br />

es natürlich ständig auch um aktuelle News.<br />

Aus vielen hundert Quellen filtert die Redaktion<br />

den Informationsfluss, das Team sortiert,<br />

prüft, identifiziert Themen und ordnet<br />

sie ein, recherchiert und schreibt die Artikel<br />

Das »<strong>stahlmarkt</strong>«-Team:<br />

Dr. Wiebke Sanders, Chefredakteurin<br />

(Dipl.-Ing., TU Claustahl, Promotion: Max-<br />

Planck-Inst. für Eisenforschung.)<br />

(Fotos: <strong>stahlmarkt</strong>)<br />

Maria Jansen, Sekretärin, seit über 38 Jahren<br />

im Stahl-Zentrum beschäftigt und seit über<br />

14 Jahren die »gute Seele« des »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />

Ute Perkovic, Anzeigenleiterin, seit diesem<br />

Jahr beim »<strong>stahlmarkt</strong>«, zuvor jahrzehntelang<br />

in der Montanindustrie.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


und Beiträge, führt Interviews und schießt<br />

Fotos. Ständig werden in der Reaktion die<br />

relevanten Branchen segmente »ge scannt«<br />

– auf wichtige Themen, Veranstaltungen,<br />

bedeutsame Ereignisse.<br />

Der Verarbeitung dieses oft unvorhersehbaren<br />

Informationsflusses – der auch dazu<br />

führen kann, dass in letzter Minute das Heft<br />

wegen aktueller Nachrichten nochmals ge -<br />

ändert wird – steht eine der wichtigsten Aufgaben<br />

der (Chef-)Redaktion gegenüber: Die<br />

vo rausschauende Planung der Inhalte. Denn<br />

erst die langfristige Themenplanung ermöglicht<br />

eine sinnvolle Strukturierung der In halte<br />

– z. B. in Schwerpunkten oder »Specials« –,<br />

verhindert, dass sich Themen in aufeinanderfolgenden<br />

Heften doppeln und gewährleistet<br />

einen wiederkehrenden »Rhythmus« der<br />

Inhalte. Zugleich geht es um Selektion und<br />

Gewichtung, denn schließlich wissen wir,<br />

dass die Zeit unserer Leser knapp ist. Aus der<br />

Flut von Informationen sortieren wir aus,<br />

Markus Huneke, Redakteur (»<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

und »Handbuch der europäischen Eisen- und<br />

Stahlwerke«), hat nach seinem Volontariat<br />

maßgeblich SteelTV aufgebaut.<br />

Alexander Kirschbaum, Volontär, Magister<br />

Geschichte, Politik, Germanistik, Diplom-<br />

Journalist, freie Fachjournalistenschule Berlin,<br />

beteiligt u. a. an den Online-News von<br />

Stahleisen Communications.<br />

Nina Wille, Masterstudium der Germanistik,<br />

unterstützt Frau Jansen in der Redaktion als<br />

studentische Hilfskraft.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Das digiteam macht den »<strong>stahlmarkt</strong>« lesbar: Joachim Kirsch (Geschäftsführer digiteam) und Sylvia Eckhardt (verantwortlich für Layout, Bilder<br />

und Grafiken).<br />

was fachlich relevant, interessant und wichtig<br />

ist und entscheiden, in welchem Umfang,<br />

welcher Länge wir darüber berichten, damit<br />

Sie, liebe Leserinnen und Leser, das Wesentliche<br />

in möglichst kurzer und dennoch angemessener<br />

Zeit erfassen können. Kurz und<br />

knapp zu formulieren, auf den Punkt zu<br />

kommen und des »Pudels Kern« zu treffen<br />

ist die höhere Kunst, als einen langen Text zu<br />

formulieren.<br />

Zur wichtigsten Aufgabe der Redaktion<br />

gehört natürlich die Bearbeitung und das<br />

Schreiben von Beiträgen.<br />

Daran beteiligt ist neben den festen, internen<br />

Redaktionsmitarbeitern auch eine Vielzahl<br />

an externen, freien Mitarbeitern. Dazu<br />

zählen erfahrene Journalisten, die seit etlichen<br />

Jahren regelmäßig für uns schreiben<br />

und die für angesehene Medien tätig sind<br />

oder waren – erst das macht den »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

lebendig. Die unterschiedlichen Persönlichkeiten<br />

mit ihren verschiedenen<br />

Schreibstilen und ihrer individuellen Art, an<br />

Themen heranzugehen, sind eine Bereicherung<br />

für das Magazin. Sie spiegeln auf ihre<br />

Weise die »Buntheit« eines pulsierenden<br />

Stahlmarktes wider. Auch hier übernimmt<br />

die Chefredakteurin die Koordination.<br />

Natürlich gehen die Aufgaben eines Chefredakteurs<br />

weit über die Hefterstellung hi -<br />

naus. Neben der journalistischen Fachkompetenz<br />

muss er das redaktionelle Management<br />

übernehmen, Nachwuchs ausbilden<br />

und sich ständig mit der Marktpositionierung<br />

seines Mediums und der wirtschaftlichen<br />

»Performance« beschäftigen – das<br />

klingt zwar einfach, ist aber ein durchaus<br />

intensiver Prozess. Wie in jedem anderen<br />

Unternehmen auch, geht es um die fortlaufende<br />

Weiterentwicklung eines Produkts<br />

bzw. einer Produktfamilie einschließlich der<br />

Dienstleistungen. Denn beim »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

geht es inzwischen um mehr als nur ein<br />

Printprodukt (siehe Editorial). Am Erfolg ist<br />

neben den fest Angestellten und der freien<br />

schreibenden Zunft auch eine Vielzahl an<br />

Personen außerhalb der Redaktion beteiligt.<br />

Doch zurück zur Heftproduktioin: Bis zum<br />

druckfertigen Beitrag haben wir bisher erst<br />

die Hälfte des Weges hinter uns gebracht.<br />

Der Rest der Strecke ist vor allem der Qualitätssicherung<br />

vorbehalten: So müssen alle<br />

Texte von mindestens einer zweiten Person<br />

gegengelesen – redigiert – werden. Dabei<br />

geht es zu allererst um formale Korrektheit:<br />

Bevor der »<strong>stahlmarkt</strong>« gedruckt werden kann, erstellt KRAFT.DRUCK zur nochmaligen Prüfung<br />

den »Plot«.<br />

Nach Freigabe des Plots werden die Druckplatten<br />

hergestellt und in die Druckmaschine<br />

gespannt.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


So entsteht der »<strong>stahlmarkt</strong>« K 113<br />

Jubiläumswebseite<br />

1951 zum ersten Mal erschienen, feiert der<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« in diesem Jahr sein 60-jähriges<br />

Bestehen. Seit Januar haben wir diesem Anlass in<br />

jeder Ausgabe einige Beiträge gewidmet – von<br />

historischen Exkursen zum Stahlmarkt und der<br />

Stahlindustrie bis hin zu unseren »Jubiläumsporträts«.<br />

Unter www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

60-Jahre finden Sie alle Beiträge zum Jubiläum an<br />

einem Ort – bequem als PDF-Dokument zum<br />

Herunterladen.<br />

Communications-Manager<br />

Hans G. Diederichs, seit über zehn Jahren für die Redaktion aktiv,<br />

fungiert inzwischen maßgeblich als Communications-Manager mit<br />

Büro in Grevenbroich vor allem für die »stahl markt European Edition«.<br />

Er ist Ansprechpartner für die »<strong>stahlmarkt</strong>«-Branchentreffs – wenn Sie<br />

z. B. als Referent oder Sponsor bei uns präsent sein wollen, Organisatorisches<br />

zu klären haben oder den richtigen Kontakt her stellen<br />

wollen.<br />

Von einer ersten Rechtschreibkontrolle bis<br />

hin zu Fragen wie: »Stimmen alle Angaben?«,<br />

»Ist alles logisch?« und »Sind die<br />

Namen, Titel, Kontaktdaten etc. korrekt?«.<br />

Was sich wie ein einfacher Prüfschritt an -<br />

hört, birgt oft eine zeitaufwendige Detailrecherche,<br />

denn jede Information im Heft,<br />

und sei sie noch so geringfügig, muss stimmen.<br />

Sind für eine Ausgabe alle Beiträge beisammen<br />

(in der Praxis heißt das oft: so gut<br />

wie alle Beiträge), steht schließlich der letzte<br />

redaktionelle Arbeitsschritt an: Das Heft<br />

muss zusammengestellt, die Texte müssen in<br />

eine Reihenfolge gebracht werden. Jetzt<br />

geht es um die Heftkomposition, die Dramaturgie<br />

und den Lesespaß. Das ist die Aufgabe<br />

der Chefredaktion. Sie entscheidet, welcher<br />

Beitrag an welcher Stelle erscheinen<br />

soll, wo die Überschrift noch nicht präzis<br />

genug ist, wo noch ein Foto fehlt oder noch<br />

ein zusätzlicher Informationskasten das Heft<br />

rund macht. Hier geht es auch um grundsätzlichere<br />

Fragen wie den Stil der Texte,<br />

ihren Aufbau, ihre Struktur und darum, ob<br />

und wie sie in den Stil der Fachzeitschrift<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« passen. Erst in diesem Arbeitsschritt,<br />

dem »Blattmachen«, entsteht die<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«-Ausgabe als Ganzes und erst<br />

das »Blattmachen« verleiht dem »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

die typische Handschrift.<br />

Parallel zur redaktionellen Arbeit laufen<br />

die Drähte auch in der Anzeigenabteilung<br />

heiß: Interessenten melden sich, Angebote<br />

werden ausgesandt und Buchungen koordiniert.<br />

Die Anzeigenleiterin organisiert<br />

Messeaktivitäten und Sonderaktionen, hält<br />

Kontakt zu den Unternehmen der Branche<br />

und berät in Marketing- und Werbefragen.<br />

Auch hier dehnt sich die Arbeit an der neuen<br />

Ausgabe bis auf die letzte Minute: Späte<br />

Änderungen umzusetzen oder Nachzügler<br />

zu be dienen, gehört zum alltäglichen Ge -<br />

schäft.<br />

Im Layout wird der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

lesbar gemacht<br />

Von Anfang an werden alle Texte der neuen<br />

Ausgabe »nebenbei« schon gesetzt – layoutet.<br />

Das erledigt für den »<strong>stahlmarkt</strong>« die<br />

Düsseldorfer Produktionsagentur digiteam.<br />

Ständige Kontrollen während des Druckens gewährleisten die hohe Druckqualität.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


114 K So entsteht der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

Sukzessive werden die Texte, Bilder, Tabellen<br />

und sons tigen Daten per Netzwerkverbindung<br />

von der Redaktion an die Server und<br />

auf die Bildschirme der Agentur geschickt<br />

– wo sie dann auch optisch in »echte«<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«-Beiträge verwandelt werden.<br />

Allerdings sind diese noch nicht das endgültige<br />

Layout, denn ob ein Artikel im Heft<br />

später links oder rechts, oben oder unten<br />

erscheint, entscheidet sich erst, wenn das<br />

Heft nach Anzeigenschluss endgültig<br />

zusammengesetzt wird. Dann werden<br />

Anzeigen und Text zusammengebracht –<br />

eine Meisterleistung der Layouterin, die viel<br />

Fingerspitzengefühl für das endgültige Layout<br />

verlangt.<br />

Während des Layoutprozesses sind noch<br />

Korrektur- und Änderungsschleifen vorgesehen,<br />

hier liest ein Korrektor die Artikel,<br />

prüft Rechtschreibung und Grammatik.<br />

Das »Einkleiden« der Beiträge in das<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«-spezifische Layout ist aber<br />

nur der Auftakt zur eigentlichen Arbeit in<br />

der Grafik. Denn die besteht nicht nur da -<br />

rin, die ausgewählten Beiträge und An -<br />

zeigen zu sammenzusetzen und einfach<br />

hintereinander weg anzuordnen: Denn der<br />

Inhalt der Beiträge kann noch so brillant<br />

sein – ganz wesentlich entscheidet die grafische<br />

Gestaltung darüber, wie die Ausgabe<br />

und ihre Inhalte vom Leser wahrgenommen<br />

werden und bei ihm ankommen. Oberstes<br />

Kraft »macht Druck«<br />

Gebot ist also, das Ganze elegant und,<br />

wichtiger noch, auf den ersten Blick übersichtlich<br />

und lesbar zu gestalten. Dafür<br />

braucht es eine Menge Erfahrung und viel<br />

Kreativität – beides Dinge, die das digiteam<br />

seit vielen Jahren in den »<strong>stahlmarkt</strong>« einbringt.<br />

Sind Anzeigen und Heft miteinander<br />

kombiniert, reicht digiteam seinen »Um -<br />

bruch« an Chefredakteurin, Anzeigenleiterin<br />

und -abwicklerin weiter. Jede prüft, ob<br />

Artikel bzw. Anzeigen korrekt im Layout<br />

realisiert sind – hier geht es noch um die<br />

Kosmetik und die Feststellung, ob Änderungen<br />

richtig eingearbeitet wurden. Vor allem<br />

die Anzeigenabwicklerin muss prüfen, ob<br />

alle Kundenwünsche wie Größe, Farben etc.<br />

erfüllt sind. Und zu guter Letzt wird der endgültige<br />

Heftumfang festgelegt – wer wird<br />

schon bei 75 1/3 Seiten aufhören.<br />

Das Druckereiunternehmen KRAFT.DRUCK<br />

bringt den »<strong>stahlmarkt</strong>« im wahrsten Sinn<br />

des Wortes aufs Blatt. Wie der »Druck<br />

gemacht« wird, können Sie in einem kurzen<br />

Video auf www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/crossmedia<br />

sehen. Per QR-Code<br />

gelangen Sie mit Ihrem Smartphone direkt zu dem Video.<br />

Ordnung ist das halbe Heft<br />

Damit in den vielen parallelen Arbeitsschritten<br />

nichts durcheinander kommt, ist im<br />

redaktionellen Alltag vor allem eines wichtig:<br />

Ordnung. Alles muss aufgeschrieben,<br />

no tiert, dokumentiert werden. Alles muss<br />

immer auch für Zweite und Dritte nachvollziehbar<br />

sein, damit sich keine Fehler wie<br />

eine falsche Bildunterschrift etc. einschleichen.<br />

Wichtigste Instanz hierbei ist die<br />

Sekretärin und »gute Seele« des »<strong>stahlmarkt</strong>«,<br />

Maria Jansen. Seit über 38 Jahren<br />

ist sie im Stahl-Zentrum beschäftigt und für<br />

den »<strong>stahlmarkt</strong>« hält sie seit gut 14 Jahren<br />

alle Unterlagen, Archive und Termine auf<br />

Vordermann. Frau Jansen kennt den »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

aus dem Eff-eff, sie kennt alles, weiß<br />

alles und weiß vor allem, wo alles ist.<br />

Ist dann die Reihenfolge des Heftes festgelegt,<br />

sind alle Beiträge layoutet, alle Kor-<br />

KRAFT.DRUCK fertigt den »<strong>stahlmarkt</strong>« im Offset-Verfahren auf einer<br />

MAN Roland 700.<br />

Am Ende des eigentlichen Druckens ist der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

vorerst ein ziemlich großer und schwerer Papierstapel.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


So entsteht der »<strong>stahlmarkt</strong>« K 115<br />

rekturen eingegeben, alles ge prüft und<br />

nochmal geprüft – dann werden die Daten<br />

zur Druckerei geschickt, an das Ettlinger<br />

Unternehmen KRAFT.DRUCK.<br />

Audio-Slideshow<br />

Nach dem Drucken wird die neue »<strong>stahlmarkt</strong>«-Ausgabe u. a. gefalzt.<br />

Zuletzt wird »Druck gemacht«<br />

Die Kraft Druck GmbH ist ein erfahrenes<br />

Medienunternehmen, das vom Verpackungsdruck<br />

über den Geschäftsbericht bis zum<br />

Zeitschriftendruck auf modernsten Ma schinen<br />

die gesamte Bandbreite an Druckerzeugnissen<br />

anbietet. Als Teil der familiengeführten<br />

KRAFT.GRUPPE, die neben einem Druckereiunternehmen<br />

auch eine Kommunikationsagentur<br />

und ein Unternehmen für digitale<br />

Publikationssysteme vereint, hat KRAFT.<br />

DRUCK ebenfalls jede Menge Erfahrung in<br />

der Medienproduktion und weiß, worauf es<br />

im Endprozess beim Zeitschriftenmachen vor<br />

allem ankommt: Qualität und Zuverlässigkeit.<br />

Es ist eine Bereicherung, dass bei Kraft einige<br />

Mitarbeiter für uns zuständig sind, die schon<br />

seit über einem Jahrzehnt unsere Zeitschrift<br />

kennen.<br />

Sind die Daten – das fertige Layout des<br />

neuen »<strong>stahlmarkt</strong>« – via Internet in Ettlingen<br />

angekommen und auf ihre Unversehrtheit<br />

geprüft worden, werden zuerst die Druckbögen<br />

am Computer erstellt. Damit die einzelnen<br />

Seiten des neuen »<strong>stahlmarkt</strong>« nach dem<br />

Falzen auch mit der richtigen Paginierung<br />

aufeinanderliegen, wird in diesem Prozessschritt<br />

ihre Reihenfolge festgelegt. Währenddessen<br />

wird auch in der Druckerei der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

ein letztes Mal Korrektur ge lesen.<br />

Nachdem die Bögen erstellt worden sind,<br />

ist alles bereit, um die Druckplatten herzustellen,<br />

die dann in die Druckmaschinen<br />

eingesetzt werden. Und da jeder Fehler, jede<br />

Änderung an den einmal erstellten Druckplatten<br />

ziemlich aufwendig und teuer wäre,<br />

wird auch hier nochmal eine Sicherheitsschleife<br />

eingebaut. Von der Druckerei wird<br />

aus den gerade zusammengestellten Seiten<br />

– dem Ausschießen – der sogenannte Plot,<br />

d. h. ein prinzipiell fix und fertiger »Prototyp«<br />

der neuen »<strong>stahlmarkt</strong>«-Ausgabe, hergestellt<br />

und mitsamt der Korrekturen des<br />

Druckereilektors an die Redaktion zurückgeschickt.<br />

Erst nach dessen Freigabe werden<br />

dann die Druckplatten erzeugt und das Heft<br />

schließlich im Offset-Druckverfahren auf<br />

einer MAN Roland 700 gedruckt.<br />

Nach dem Druck müssen die fertigen Bögen,<br />

die je 16 »<strong>stahlmarkt</strong>«-Seiten enthalten,<br />

noch einige Zeit trocknen, bevor sie gefalzt<br />

und beschnitten werden können. Danach<br />

werden die gefalzten Bogen zusammengetragen,<br />

mit dem Umschlag verklebt und auf<br />

das Endformat beschnitten. Und nun ist es<br />

soweit: Der neue »<strong>stahlmarkt</strong>« hat das Licht<br />

der Welt erblickt.<br />

Ein letzter Arbeitsschritt fehlt noch, denn<br />

schließlich liegt das Heft ja noch in der Druckerei<br />

und nicht auf den Tischen unserer<br />

Leser. Die Hefte müssen schließlich – und<br />

auch das übernimmt KRAFT.DRUCK – adressiert,<br />

etikettiert und an das Versandunternehmen<br />

übergeben werden. Dann erst, am<br />

Ende dieser vielen kleinen und großen<br />

Arbeitsschritte, ist das Heft fertig und auf<br />

dem Weg zu Ihnen.<br />

<br />

(sm 111002659) K<br />

GT Trendhouse »inszeniert Papier«<br />

Die »<strong>stahlmarkt</strong>«-Redaktion nutzt auch die Möglichkeiten<br />

des Internet, um Ihnen einen Mehrwert<br />

an Inhalten zu bieten: So finden Sie z. B. unter<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/crossmedia bzw.<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/60-Jahre eine<br />

Audio-Slideshow zu dem Beitrag »Das gesamte<br />

Repertoire an Freiformschmiedestücken«, einem<br />

Porträt des Schmiedespezialisten Dirostahl, das<br />

anlässlich des 60-jährigen Bestehens unseres<br />

Magazins im »<strong>stahlmarkt</strong>« 09.2011 erschienen ist.<br />

Printmedien wirken nicht nur durch ihren<br />

Inhalt. Sie hinterlassen auch beim In-die-<br />

Hand-nehmen einen wahrnehmbaren Eindruck.<br />

GT Trendhouse, Spezialist für hochveredelte<br />

Printprodukte, verleiht »ge -<br />

druckter Kommunikation« ein außergewöhnliches<br />

Erscheinungsbild (mehr dazu im »<strong>stahlmarkt</strong>« 6.2011, S.12/13, und auf unserer Jubiläumswebseite<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/60 Jahre). Wie das Druckunternehmen die Umschlagseiten<br />

des »<strong>stahlmarkt</strong>« optisch und haptisch veredelt, zeigen wir Ihnen in einem kurzen Video auf www.<br />

<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/crossmedia. Per QR-Code gelangen Sie direkt zum Video.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


116 K So entsteht der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

Die Kunst, Aufmerksamkeit zu erzielen –<br />

wann Anzeigen wirken<br />

von Andrea Ferkinghoff*)<br />

Düsseldorf/Würzburg. Ein Statement aus den Anfangszeiten der<br />

Werbung stellte seinerzeit fest, dass die Hälfte aller Werbeausgaben<br />

vergeblich sei. Damals war es noch offen, welche Hälfte fehlinvestiert<br />

wurde. Heute ist das anders, denn Instrumente der Werbewirkungsforschung<br />

liefern dazu Antworten.<br />

WW K Speziell für die Bewertung von Anzeigen<br />

nutzt die Marktforschung den klassischen<br />

Anzeigencopytest. Mit dieser Methode<br />

wird sowohl die Erinnerung als auch die<br />

Wiedererkennung und Nachhaltigkeit in der<br />

Wahrnehmung von Anzeigen ermittelt.<br />

Gemeinsam mit der Technologieagentur<br />

ProTEC Marketing ging der »<strong>stahlmarkt</strong>« in<br />

seinem Jubiläumsjahr mit Heft 5.2011 diesen<br />

Fragen auf den Grund. Ziel war es, relative<br />

Stärken und Schwächen von Anzeigenmotiven<br />

dieser Ausgabe im Auftrag der<br />

Kunden zu identifizieren und zu diagnostizieren.<br />

Erfolgreiche Anzeigen finden<br />

Aufmerksamkeit und Interesse<br />

Es gibt zwar keine universell anwendbare<br />

Werbeformel, doch umfassende Forschungserfahrung<br />

ermöglicht es, eine ganze Reihe<br />

generalisierende Erkenntnisse zur Wirkungsweise<br />

von Anzeigen zu gewinnen. Studienergebnisse<br />

aus dem Datenfundus von Pro-<br />

TEC Marketing zeigen z. B., dass in einer<br />

ersten Phase der Anzeigenwahrnehmung<br />

Bilder die Vorherrschaft haben.<br />

Der Erfolg eines Bildes ist abhängig von<br />

der Stärke seiner emotionalen Ausprägung.<br />

Motive, denen es nicht gelingt, in kürzester<br />

Zeit die Aufmerksamkeit des Betrachters auf<br />

sich zu ziehen, haben kaum noch die Chance,<br />

den Leser für sich zu gewinnen.<br />

Die wirksamsten optischen Schlüsselreize,<br />

sogenannte »Key Visuals«, sind erfahrungsgemäß<br />

Gesichter, aber auch die angebotenen<br />

Produkte selbst.<br />

Doch Vorsicht: Emotionen alleine reichen<br />

nicht aus, um dauerhaft eine zuverlässige<br />

Andrea Ferkinghoff<br />

Markenbotschaft aufzubauen. Der Erfolg<br />

liegt in der geschlossenen Inszenierung von<br />

Bild, Slogan bzw. Claim und Text. Bilder sind<br />

zwar häufig ein guter Eyecatcher, Texte<br />

dagegen sind stärker in der Lage zu differenzieren<br />

und zum Aufbau einer nachhaltigen<br />

Erinnerung beizutragen. Sie dienen<br />

dazu, Aufmerksamkeit zu halten, sie zu verlängern<br />

und zu vertiefen. Sie können Position<br />

beziehen und dem Leser Klarheit über<br />

das jeweilige Angebot bieten.<br />

In der Kombination von Bild und Text werden<br />

in der Praxis jedoch die meisten Fehler<br />

gemacht. So findet z. B. durch ein fehlendes<br />

Bild 1: Beachtungswerte der getesteten Anzeigen<br />

Bild 2: Werte zum Anzeigenprofil<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

77%<br />

22%<br />

Anzeige<br />

beachtet<br />

71%<br />

58,7% 57,3%<br />

9%<br />

Abbildungen<br />

angesehen<br />

55%<br />

31,3%<br />

15%<br />

Firmennamen/<br />

Logo bemerkt<br />

29%<br />

20,7%<br />

Kontaktdaten<br />

aufgefallen<br />

38%<br />

5% 7%<br />

27,3%<br />

Mind. 1/2 vom<br />

Text gelesen<br />

51%<br />

38,7%<br />

4%<br />

Überschrift<br />

gelesen<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

51%<br />

35,3%<br />

9%<br />

Einprägsamkeit<br />

der Marke<br />

74%<br />

49,3%<br />

33%<br />

Ist optisch<br />

gut gestaltet<br />

55%<br />

36,7%<br />

28%<br />

Macht neugierig<br />

auf<br />

mehr Info<br />

81%<br />

69,3%<br />

33%<br />

Ist verständlich<br />

67%<br />

41,3%<br />

26%<br />

Wirkt<br />

sympathisch<br />

(111002844/1)<br />

Quelle: ProTEC<br />

(111002844/2)<br />

Quelle: ProTEC<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


So entsteht der »<strong>stahlmarkt</strong>« K 117<br />

Zusammenspiel von Claim und Key Visual<br />

die gewünschte Wahrnehmung nicht statt.<br />

Oft werden Texte in die Blickdynamik der<br />

Anzeige nicht integriert oder die Lesbarkeit<br />

von optischen Handlungsimpulsen (Telefonnummer<br />

oder Internetadresse) ist durch zu<br />

kleine Schriftgrößen erschwert.<br />

Das zeigt sich auch in den Ergebnissen der<br />

getesteten Anzeigen der »<strong>stahlmarkt</strong>«-Ausgabe<br />

5.2011. So macht Bild 1 deutlich,<br />

dass mit Blick auf den erzielten Mittelwert<br />

(blau hinterlegt) in puncto »Anzeige be -<br />

achtet« und »Abbildung angesehen« fast<br />

gleich hohe Ausprägungen erzielt wurden.<br />

Wahrnehmung und Key Visiual spielen also<br />

eng zusammen. An dritter Stelle folgt die<br />

Überschrift, die mit der Abbildung eine Einheit<br />

bilden sollte. Dass das mal besser oder<br />

auch schlechter gelingt, zeigen die jeweils<br />

abweichenden Werte. Durchweg schwach<br />

ausgeprägt ist die Wahrnehmung der Kontaktdaten<br />

und damit verbundener Handlungsaufforderungen.<br />

Blickt man weiterhin auf die Bewertung<br />

der jeweiligen Anzeigenprofile, Bild 2, zeigt<br />

sich, dass Verständlichkeit und gute optische<br />

Gestaltung von den Betrachtern am<br />

stärksten goutiert werden. Am schwächsten<br />

ausgeprägt sind das Einprägen der Marke<br />

und der Wunsch nach weiterführenden<br />

Infor mationen.<br />

Alle Teilnehmer des »<strong>stahlmarkt</strong>«-Copytests<br />

erhalten neben den hier dargestellten<br />

Werten weiterführende individuelle Auswertungen<br />

und Analysen zu ihren getesteten<br />

Motiven.<br />

Insgesamt lässt sich sagen, dass Anzeigencopytests<br />

zuverlässige Erkenntnisse über<br />

die Beachtung und Durchsetzungsfähigkeit<br />

einer Anzeige, über ihre Akzeptanz in der<br />

Zielgruppe und über die Wirkung von Anzeigendetails<br />

liefern. Die Ergebnisse versetzen<br />

Werbeverantwortliche in den Unternehmen<br />

in die Lage, Anzeigenkampagnen nicht<br />

mehr nur rein nach dem hausinternen<br />

Bauchgefühl zu bewerten. (sm 111002844) K<br />

* ) Die Autorin Andrea Ferkinghoff ist Inhaberin der Technologieagentur<br />

ProTEC Marketing. Basierend auf langjährigen Medienund<br />

Marketingerfahrungen berät das Unternehmen Technologiebranchen<br />

in Themenbereichen wie Marktforschung, Media und<br />

Public Relations.<br />

«<br />

Kontakt<br />

ProTEC Marketing<br />

Würzburger Straße 23<br />

97230 Würzburg/Estenfeld<br />

Tel. +49 9305 98885-21<br />

www.protec-marketing.de<br />

Haftschichten aus<br />

Kupfer umweltfreundlich<br />

Aufgebracht<br />

Frankfurt. Mit dem innovativen Verfahren<br />

Gardobond ® CU 7600 und Gardobond ® CU 7602<br />

des Unternehmens Chemetall werden hochwertige<br />

Kupferschichten stromlos und umweltfreundlich<br />

auf die Werkstoffe Eisen, Stahl, Zink<br />

oder Zinkdruckguss appliziert. Der bei Raumtemperatur<br />

durchgeführte Prozess erzeugt einen<br />

exzellenten Haftgrund und ermöglicht damit eine<br />

Weiterverarbeitung in der galvanischen Be -<br />

schichtungstechnik für dekorative und funktionelle<br />

Zwecke. Gardobond ® CU ersetzt die bisher<br />

etablierten elektrolytischen Verfahren zur Ab -<br />

scheidung von Kupfer oder Nickel.<br />

Eine Haftschicht vermeidet bei der chemischen<br />

und galvanischen Abscheidung von Metallen den<br />

direkten Kontakt zwischen dem Werkstoff und<br />

dem galvanischen Elektrolyt. Als gängigste<br />

Methoden galten bisher das Vorverkupfern<br />

beziehungsweise Vorvernickeln. Diese Verfahren<br />

laufen prozesssicher, sind beherrschbar und<br />

haben sich aus diesem Grund weltweit etabliert.<br />

Sie sind jedoch energetisch sehr aufwendig und<br />

bergen eine Toxizitäts- oder Abwasserbehandlungsproblematik.<br />

Mit den Innovationen Gardobond CU 7600<br />

und Gardobond CU 7602 bietet das Unternehmen<br />

Chemetall dem Markt nun eine umweltfreundliche<br />

Alternative an. Die neuen Verfahren<br />

ermöglichen eine einfache Applikation von Haftschichten<br />

aus Kupfer auf Grundmaterialien wie<br />

Eisen, Zink und deren Legierungen. Dabei erfüllen<br />

die Produkte die steigenden Anforderungen<br />

des Markts: einfaches und sicheres Verfahren,<br />

effizienter und kostenoptimierter Prozess, Ressourcenschonung<br />

sowie hohe Qualität.<br />

Besonderer Wert wurde bei der Entwicklung<br />

der neuen Verfahren auf Umweltfreundlichkeit<br />

und unproblematische Abwasserbehandlung<br />

gelegt. Die Prozesse enthalten keine starken<br />

Komplexbildner und, außer Kupfer, keine<br />

Schwermetalle. Zudem sind sie frei von organischen<br />

oder anorganischen Stabilisierungsmitteln<br />

und verzichten auf Reduktionsmittel wie<br />

Formaldehyd, Hydrazin oder Hypophosphit.<br />

Gardobond CU 7600 und Gardobond CU 7602<br />

arbeiten bei Raumtemperatur und benötigen<br />

keine externen Stromquellen. Aufgrund der chemisch<br />

arbeitenden Verfahren können auch Hohlteile<br />

oder Werkstücke mit Hinterschnitten oder<br />

Bohrungen gleichmäßig mit einer annähernd<br />

konstanten Haftschicht versehen werden.<br />

www.chemetall.com<br />

/<br />

(sm 111002654) K<br />

WGM: Deutsche Wirtschaft<br />

kühlt LEICHT ab<br />

Berlin. Die konjunkturelle Dynamik der deutschen<br />

Wirtschaft hat im Verlauf des zweiten<br />

Quartals 2011 abgenommen. Dies zeigt die Entwicklung<br />

des Geschäftsklimaindexes des Wirtschaftsverbands<br />

Großhandel Metallhalbzeug e.V.<br />

(wgm). Der im Rahmen einer Umfrage im Handel<br />

mit Nicht-Eisen-Metallhalbzeug ermittelte Index<br />

ging zu Beginn des dritten Quartals erstmals seit<br />

zwei Jahren wieder zurück. Er liegt mit 116,4<br />

Punkten dennoch nur knapp unter seinem<br />

Höchstwert, den er Ende des ersten Quartals<br />

2011 erreicht hatte.<br />

Ausschlaggebend für den Rückgang des<br />

Ge samtindex sind sowohl die schlechtere Beurteilung<br />

der Geschäftslage als auch die pessimistischeren<br />

Erwartungen der Unternehmen.<br />

Ursächlich sind eine Reihe von Faktoren: So profitierte<br />

die Bauwirtschaft im ersten Quartal von<br />

Nachholeffekten. Von diesen Effekten gingen<br />

außerordentliche Nachfrageimpulse für die Ge -<br />

samtwirtschaft aus, die ausgelaufen sind.<br />

Darüber hinaus ist die Nachfrage der Weltwirtschaft<br />

im Vergleich zum ersten Quartal 2011<br />

etwas zurückgegangen. Die Lieferungen metallischer<br />

Produktionsinputs (NE-Metallhalbzeug)<br />

in die Exportindustrie und deren Zulieferer ging<br />

folglich etwas zurück. Zum Tragen kommt ferner<br />

der Lagerzyklus. Industrie und Handel haben ihre<br />

Bestände aufgrund sinkender Preise und Lieferzeiten<br />

für NE-Metallhalbzeug abgebaut.<br />

Die Branche geht dennoch davon aus, dass<br />

sich die Konjunktur in den kommenden Monaten<br />

stabil entwickeln wird. Wachstumsraten wie zu<br />

Beginn des laufenden Jahres werden aber nicht<br />

mehr erreicht, heißt es.<br />

/www.wgm-berlin.de<br />

<br />

(sm 110902509) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


118 K Fachmedien<br />

Fachmedien<br />

Einfach bestellen im Stahleisen-Buchshop<br />

bei Annette Engels, Tel. +49 211 6707-561<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

WW Späth, Lothar (Hrsg.): Top 100: Die 100<br />

erfolgreichsten Unternehmen im Mittelstand.<br />

Redline Verlag, München 2011, 180 S., Taschenbuch,<br />

ISBN 978-3-86881-307-4, 19,99 €.<br />

WW Neun, Winfried (Hrsg.): Warum es uns<br />

so schwer fällt, das Richtige zu tun. Die<br />

Psychologie der Entscheidungen.<br />

BusinessVillage GmbH - Verlag für die Wirtschaft, Göttingen<br />

2011, 208 Seiten, ISBN: 978-386980-11-24, 24,80 €.<br />

WW Fachkenntnisse Zerspanungsmechaniker<br />

nach Lernfeldern<br />

Verlag Handwerk und Technik, Hamburg 2011, 608 S.,<br />

Hardcover 19x26 cm, ISBN 978-3-582-0 3020 -7, 41,80 €.<br />

Ende Juni zeichnete Lothar Späth die 100<br />

innovativsten deutschen Mittelständler mit<br />

dem Gütesiegel »Top 100« aus. Jetzt hat er<br />

ein gleichnamiges Buch herausgegeben.<br />

Gemeinsam haben die Preisträger im vergangenen<br />

Jahr einen Gesamtumsatz von<br />

11,2 Mrd. € erwirtschaftet. 88 der 100 ausgezeichneten<br />

Firmen sind in den vergangenen<br />

drei Jahren schneller gewachsen als der<br />

Branchendurchschnitt – und das im Mittel<br />

um rd. 16 %.<br />

Das Buch stellt die Top 100 vor, Fachbeiträge<br />

zahlreicher namhafter Autoren runden<br />

das Werk ab. Beispielsweise werden die<br />

Innovationsgeheimnisse von Apple-Guru<br />

Steve Jobs verraten. Die Namen der 100<br />

Betriebe findet man auch auf der Website<br />

www.top100.de.<br />

(sm 111002484) K<br />

Wir sind Meister darin, sehenden Auges ins<br />

Verderben zu laufen und im Nachhinein<br />

plausible Begründungen für falsche Entscheidungen<br />

zu finden. Der Allensbacher<br />

Wirtschaftspsychologe Winfried Neun analysiert<br />

in seinem neuen Buch die Psychologie<br />

der Entscheidungen und zeigt, wie wir die<br />

seit grauer Vorzeit antrainierten Verhaltensmuster<br />

überwinden.<br />

Ein Grund für dieses Verhalten ist, dass<br />

wir nicht von Wahrnehmung und Erlerntem<br />

gesteuert werden, sondern davon, welche<br />

Eigenschaften uns dominieren. Sie beeinflussen<br />

unser Verhalten, wie wir die Faktenlage<br />

bewerten und Entscheidungen treffen.<br />

Unser Wille ist viel weniger frei, als wir uns<br />

selbst zugestehen möchten. In einer Reise<br />

durch unsere Evolution, unsere Emotionen<br />

und unser Gehirn erkennen wir, warum wir<br />

so unzulänglich sind und was wir dagegen<br />

tun können.<br />

(sm 111002530) K<br />

Das Werk beinhaltet die Lernfelder 5 bis 13<br />

für Zerspanungsmechaniker und Zerspanungsmechanikerinnen<br />

im zweiten bis vierten<br />

Ausbildungsjahr. Das Buch ist nach Lernfeldern<br />

gegliedert. Diese umfassen technologische,<br />

mathematische und zeichnerische<br />

bzw. kommunikative sowie fach englische<br />

Inhalte. Aktuelle Themen wie z. B. »5-Achs-<br />

Bearbeitung mit Fräsmaschinen« wurden<br />

ausführlich berücksichtigt.<br />

Gängige oder wichtige englische Fachbegriffe<br />

wurden in den deutschen Text integriert.<br />

Außerdem gibt es am Ende der Kapitel<br />

die Seite »Work With Words« und am Ende<br />

des Buches eine englisch-deutsche Vokabelliste.<br />

Eine Lernkontrolle wird durch im Text<br />

integrierte »Überlegen Sie!«-Auf gaben und<br />

zahlreiche Übungsaufgaben am Kapitelende<br />

ermöglicht.<br />

(sm 111002704) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Recht K 119<br />

Alles, was RECHT ist<br />

von Christoph Burgmer<br />

Christoph Burgmer<br />

Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

40212 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 586777-0<br />

www.burgmer.com<br />

Mobbing<br />

Der Umstand, dass eine Persönlichkeitsrechtsverletzung<br />

im Betrieb oder Unternehmen<br />

»nicht ungewöhnlich« ist, ändert<br />

nichts an der Persönlichkeitsrechtsverletzung<br />

selbst.<br />

Bei der Beurteilung von Arbeitsergebnissen<br />

sollten Arbeitgeber einen möglichst sachlichen<br />

Wertungsmaßstab einsetzen. Beurteilungen,<br />

die zu persönlich sind, sollten dem<br />

Mitarbeiter gegenüber vermieden werden.<br />

Persönliche Bemerkungen können jedoch<br />

beispielsweise zum Inhalt eines Mitarbeitergesprächs<br />

gemacht werden. Kurz gesagt:<br />

Taktlosigkeiten werden nicht dadurch abgemildert,<br />

dass sie von einem taktlosen Menschen<br />

ausgesprochen werden.<br />

BAG, Urteil vom 28.10.2010 – 8 AZR 546/09<br />

Entschädigung wegen permanenter<br />

Videoüberwachung<br />

Bei permanenter Überwachung am Ar -<br />

beitsplatz durch eine Videokamera hat<br />

der Arbeitnehmer gegen den Arbeitgeber<br />

einen Schmerzensgeldanspruch wegen<br />

Verletzung seines allgemeinen Persönlichkeitsrechts.<br />

Ein Anspruch auf Geldentschädigung we gen<br />

Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts<br />

setzt nach der Rechtsprechung des<br />

BGH voraus, dass es sich um eine schwerwiegende<br />

Verletzung handelt und die Beeinträchtigung<br />

nicht in anderer Weise ausgeglichen<br />

werden kann.<br />

Für eine Entschädigung genügt die sichtbare<br />

Anbringung einer Videokamera. Es ist<br />

nicht notwendig, dass sie tatsächlich Aufnahmen<br />

erzeugt. Der Arbeitnehmer ist allein<br />

durch die diesbezügliche Ungewissheit<br />

einem ständigen Druck ausgesetzt. Im vorliegenden<br />

Fall war der Arbeitgeberin bereits<br />

durch ein zwei Jahre zuvor ergangenes<br />

Urteil bekannt, dass das Anbringen einer<br />

Überwachungskamera mit dem allgemeinen<br />

Persönlichkeitsrecht der Arbeitnehmer un -<br />

vereinbar ist. Dennoch hat die Beklagte die<br />

Kamera an ihrem Platz belassen. Die Persönlichkeitsrechte<br />

wurden also wiederholt und<br />

hartnäckig verletzt. Nach der Rechtsprechung<br />

ist es unverhältnismäßig, einen un -<br />

verdächtigen Arbeitnehmer einem Dauerüberwachungsdruck<br />

auszusetzen.<br />

Will der Arbeitgeber seine Geschäftsräume<br />

überwachen und ist eine Ausrichtung<br />

der Kamera ohne Erfassung von Arbeitsplätzen<br />

nicht möglich, müssen die betroffenen<br />

Arbeitnehmer ihr Einverständnis hierzu<br />

erklären. Der Arbeitgeber muss in einem<br />

Verfahren nachweisen, dass die Arbeitnehmer<br />

Kenntnis von der genauen Lage und<br />

Leistung der Videokamera hatten. Sie müssen<br />

wissen, welche Bilder entstehen und wie<br />

diese Bilder verwendet werden können.<br />

Ferner muss der Arbeitgeber ihre Einverständniserklärung<br />

vorlegen.<br />

LAG Hessen, Urteil vom 25.10.2010 – 7 Sa 1586/09<br />

Schadensersatz bei betrieblich<br />

veranlasstem Handeln<br />

Haftungserleichterungen für Arbeitnehmer<br />

sind auch bei »gröbster« Fahrlässigkeit<br />

nicht grundsätzlich ausgeschlossen.<br />

Eine vom Arbeitnehmer freiwillig abgeschlossene<br />

Privathaftpflichtversicherung<br />

beeinflusst die Haftungshöhe regelmäßig<br />

nicht.<br />

Im vorliegenden Fall hatte eine Reinigungskraft,<br />

die ein monatliches Bruttoentgelt von<br />

320 € erhielt, außerhalb der Arbeitszeit ein<br />

Hightechgerät, einen Magnetresonanztomografen<br />

(MRT), beschädigt. Bei dem Versuch<br />

den Alarmton auszuschalten, drückte sie<br />

statt auf den hierfür vorgesehenen Knopf<br />

»alarm silence« den Knopf »magnet stop«.<br />

Dadurch löste sie einen sogenannten MRT-<br />

Quench aus, der das elektromagnetische<br />

Feld des Geräts zusammenbrechen ließ. Die<br />

daraufhin notwendige Reparatur dauerte<br />

drei Werktage und kostete netto 30.800 €.<br />

Durch die Betriebsunterbrechung entstand<br />

weiter ein Nutzungs ausfallschaden in Höhe<br />

von 18.400 €. Die Arbeitnehmerin hatte im<br />

Vorfeld eine Privathaftpflichtversicherung<br />

abgeschlossen.<br />

Sie wurde verurteilt, Schadensersatz in<br />

Höhe von einem Bruttojahresgehalt (3.840 €)<br />

zu zahlen. Das BAG zog hierfür das von ihm<br />

entwickelte Haftungserleichterungsmodell<br />

heran. Im Zivilrecht muss der Schädiger bei<br />

jeder Art von Vorsatz und Fahrlässigkeit in<br />

voller Höhe haften. Im Arbeitsrecht hingegen<br />

werden hinsichtlich der jeweiligen Form der<br />

Fahrlässigkeit bezüglich der Haftungshöhe<br />

Abstriche gemacht. Das BAG unterscheidet<br />

zwischen leichter, mittlerer, grober und<br />

gröbster Fahrlässigkeit. Nach dem BAG ist<br />

auch bei gröbster Fahrlässigkeit eine Haftungserleichterung<br />

nicht grundsätzlich ausgeschlossen.<br />

Bereits eine Haftungsbeschränkung<br />

auf 12 Monatsgehälter stellt für die<br />

Beklagte eine sehr große finanzielle Belastung<br />

dar, weil bei »Mini-Jobs« regelmäßig<br />

der gesamte Verdienst zur Existenzerhaltung<br />

gebraucht wird.<br />

Eine private Haftpflichtversicherung des<br />

Arbeitnehmers, selbst wenn sie einstandspflichtig<br />

ist, ist im Rahmen der Gesamtabwägung<br />

nicht zu berücksichtigen. Dies ist<br />

nur anders, wenn zu Gunsten des schädigenden<br />

Arbeitnehmers eine gesetzlich vorgeschriebene<br />

Haftpflichtversicherung, wie<br />

beispielsweise eine Kfz-Haftpflichtversicherung,<br />

eingreift.<br />

BAG, Urteil vom 28.10.2010 – 8 AZR 418/09<br />

Unsere Seite »Alles was RECHT ist« informiert in loser<br />

Reihenfolge über Rechtsthemen.<br />

Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht greift an dieser Stelle<br />

aktuelle Themen und Urteile auf.<br />

Bei Rückfragen erreichen Sie ihn unter obiger Adresse.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


120 K StahlTermine<br />

Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />

3.-7.<strong>10.2011</strong><br />

Brünn<br />

MSV 2011 & Transport a Logistika Veletrhy Brno, a. s. +420 541 152 960<br />

www.bvv.cz/msv-de<br />

4.<strong>10.2011</strong><br />

Oberaula<br />

Seminar: »Vordimensionierung von Trapezund<br />

Kassettenprofilen«<br />

Industrieverband für Bausysteme<br />

im Metallleichtbau e.V. (IFBS)<br />

+49 211 91427-0<br />

www.ifbs.de<br />

6.<strong>10.2011</strong><br />

Berlin<br />

Wirtschaftskonferenz<br />

»Recht in Russland«<br />

Wegweiser Media & Conferences GmbH,<br />

Handels- und Wirtschaftsbüro der<br />

Botschaft der Russischen Föderation<br />

+49 30 284881-24<br />

www.wegweiser.de/downloads/recht-in-russland.pdf<br />

4.-7.<strong>10.2011</strong><br />

Stockholm<br />

10.-13.<strong>10.2011</strong><br />

Stuttgart<br />

Blech Nordic 2011 Mack Brooks Exhibitions +44 1727 814 400<br />

www.blechnordic.com<br />

30. MOTEK und 5. BONDexpo P.E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.schall-messen.de<br />

11.-12.<strong>10.2011</strong><br />

Düsseldorf<br />

2-tägiges Seminar:<br />

Einführung in die Metallurgie von Stahl<br />

Stahlinstitut VDEh / Stahl-Akademie,<br />

BDSV e.V.<br />

+49 211 6707-454<br />

www.stahl-akademie.de<br />

13.<strong>10.2011</strong><br />

Düsseldorf<br />

Stahlmarkt –Jubiläumsveranstaltung<br />

»60 Jahre <strong>stahlmarkt</strong>«<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag,<br />

Düsseldorf<br />

+49 211 6707-538<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

17.-18.<strong>10.2011</strong><br />

London<br />

9 th Steel Success Strategies MetalBulletin Events +44 20 7779 7999<br />

www.metalbulletin.com/<br />

events/sss<br />

18.<strong>10.2011</strong><br />

Herford<br />

Neue Werkstoffe – Edelstahl Rostfrei<br />

Arbeitsgemeinschaft der Wirtschaft für<br />

berufliche Weiterbildung im Kreis Herford<br />

e.V. + Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />

+49 211 6707-835<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

18.<strong>10.2011</strong><br />

Stuttgart<br />

18.<strong>10.2011</strong><br />

Frankfurt/Main<br />

Verkauf Stahlhandel BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

Dow Jones Energie-Dialog 2011 Dow Jones News GmbH +49 69 29725-164<br />

www.dowjones-events.de<br />

18.-20.<strong>10.2011</strong><br />

Berlin<br />

5. Deutscher Maschinenbau-Gipfel VDMA, VDW und die Fachzeitung<br />

Produktion<br />

+49 8191 125-872<br />

www.maschinenbau-gipfel.de<br />

18.-20.<strong>10.2011</strong><br />

Sosnowiec<br />

18.-20.<strong>10.2011</strong><br />

München<br />

SteelMET 2011 Expo Silesia +48 32 7887500<br />

www.steelmet.pl<br />

Materialica 2011 MunichExpo Veranstaltungs GmbH +49 89 322991-0<br />

www.materialica.de<br />

18.-21.<strong>10.2011</strong><br />

São Paulo<br />

Brazil Welding Show 2011<br />

DVS – Deutscher Verband für Schweißen<br />

und verwandte Verfahren e.V.<br />

+49 201 7244-0<br />

www.brazil-welding-show.com<br />

19.<strong>10.2011</strong><br />

Düsseldorf<br />

SBB Steel Focus Germany Steel Business Briefing +44 20 7626-0600<br />

www.sbb.com<br />

24.-25.<strong>10.2011</strong><br />

Regensburg<br />

OTTI-Seminar Lager<br />

optimieren<br />

Ostbayerisches Technologie-Transfer-<br />

Institut e.V.<br />

+49 941 29688-36<br />

www.otti.de<br />

24.-26.<strong>10.2011</strong><br />

Chicago<br />

5 th North American Steel Conference CRU Events +44 20 7903-2000<br />

www.nasteelconference.com<br />

25.-27.<strong>10.2011</strong><br />

Stuttgart<br />

parts2clean – 9. Internationale Leitmesse für<br />

industrielle Teile- und Oberflächenreinigung<br />

fairXperts GmbH +49 7025 8434-0<br />

www.fairXperts.de<br />

1.-5.11.2011<br />

Shanghai<br />

Metalworking and CNC Machine Tool Show 2011<br />

Shanghai World Expo (Group) Co., Ltd.<br />

Hannover Milano Fairs Shanghai Ltd.<br />

Deutsche Messe AG<br />

+49 511 89-31407<br />

www.metalworkingchina.com<br />

7.-8.11.2011<br />

Wernigerode<br />

7.-8.11.2011<br />

Biberach<br />

Seminar: Grobbleche BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

Pipe & Tube World Conference 2011 International Tube Association +44 1926 834681<br />

www.itatube.org<br />

7.-11.11.2011<br />

Düsseldorf<br />

Technologieschulung: Bandsägen – spannen,<br />

richten, schärfen<br />

Vollmer Technologieschulung Sägewerk +49 7351 571-167<br />

www.vollmer-group.com<br />

8.11.2011<br />

Düsseldorf<br />

Schallschutz im Metallleichtbau<br />

Industrieverband für Bausysteme<br />

im Metallleichtbau e.V. (IFBS)<br />

+49 211 6707-0<br />

www.ifbs.de/seminare.php<br />

9.-10.11.2011<br />

Bonn<br />

Seminar: Nichtrostende Stähle BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

10.11.2011<br />

Düsseldorf<br />

Stahl 2011<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

+49 211 6707-0<br />

www.stahl-online.de<br />

11.11.2011<br />

Bonn<br />

Seminar: Normung im Stahlhandel BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Veranstaltungen K 121<br />

L veranstaltungen<br />

parts2clean 2011<br />

Neuffen. Qualität und Zuverlässigkeit von<br />

Bauteilen hängen ebenso wie das Ergebnis von<br />

Folgeprozessen – z. B. Beschichtungen oder<br />

Lackierungen – entscheidend von der Sauberkeit<br />

der Werkstücke ab. Über die verschiedenen<br />

Methoden, die Sauberkeit gereinigter Teile und<br />

Oberflächen sowie die Reinigungsleistung von<br />

Bädern effizient und bedarfsgerecht zu kontrollieren,<br />

informiert die Messe parts2clean. Die<br />

interna tionale Leitmesse für industrielle Teileund<br />

Oberflächenreinigung findet vom 25. bis<br />

27. <strong>Oktober</strong> 2011 auf dem Messegelände<br />

Stuttgart statt.<br />

Für die Durchführung von Sauberkeitsanalysen<br />

nach dem Standardwerk der Automobilindustrie<br />

für die Kontrolle partikulärer Sauberkeitsspezifikationen,<br />

VDA 19, bzw. nach der<br />

internationalen Richtlinie ISO 16232, präsentieren<br />

die Aussteller der parts2clean verschiedene<br />

Systeme. Dazu zählen sogenannte Extraktionsmo<br />

dule, die für die unterschiedlichen Methoden<br />

der Partikelextraktion zum Einsatz kommen.<br />

Geht es um die anschließende Auswertung der<br />

im Filter zurückgehaltenen Partikel, reicht das<br />

Angebot von Laborwaagen für die gravimetrische<br />

Bestimmung über Partikelscanner und<br />

Lichtmikroskope bis hin zu Rasterelektronenmikroskopen<br />

und Mikrotomografen.<br />

Finden sich nach der Reinigung Rückstände<br />

von Bearbeitungsmedien auf der Oberfläche,<br />

können diese die Qualität von Folgeprozessen<br />

wie Beschichtungen, Lackierungen, Verklebungen,<br />

Härte- und Schweißprozesse beeinträchtigen.<br />

Um sie aufzuspüren, stehen ebenfalls<br />

unterschiedliche Testmethoden zur Verfügung<br />

– ebenso wie für die kontinuierliche<br />

Kontrolle der Reinigungsbäder. Das Angebot<br />

umfasst manuelle Messgeräte ebenso wie vollautomatische<br />

Systeme. Letztere ermitteln die<br />

aktuell vorhandene Reinigungskraft im laufenden<br />

Prozess und dosieren das Reinigungsmedium<br />

automatisch verbrauchsabhängig<br />

nach oder zeigen einen erforderlichen Badwechsel<br />

rechtzeitig an. Ergänzend zu den Ausstellerinformationen<br />

bietet das deutschsprachige<br />

Fachforum der parts2clean viel Knowhow<br />

zu den Themen Analyseverfahren und<br />

technische Sauberkeit.<br />

www.parts2clean.de<br />

<br />

(sm 111002695) K<br />

/<br />

Stainless Steel<br />

World Conference &<br />

Exhibition 2011<br />

Maastricht. Wohin wird sich die globale Edelstahl-Rostfrei-Branche<br />

entwickeln? Welche<br />

Gefahren drohen und welche Chancen eröffnen<br />

sich? Diese Fragen versucht die 7. Stainless Steel<br />

World Conference & Ex hibition zu beantworteten.<br />

Sie findet vom 29. November bis zum<br />

1. Dezember 2011 im Messe- und Kongresszentrum<br />

MECC in Maastricht statt und kombiniert<br />

Fachmesse mit Konferenz. Die Veranstaltung<br />

versteht sich als Plattform für die gesamte Branche<br />

– vom Stahlhersteller über das verarbeitende<br />

Unternehmen bis hin zum Händler und Endnutzer.<br />

Ingenieure, Wissenschaftler, Materialexperten,<br />

Einkäufer und Studenten – sie alle diskutieren<br />

über die Zukunft der Industrie, während sich<br />

gleichzeitig rd. 280 Unternehmen den Messegästen<br />

präsentieren. Veranstalter ist das Medienunternehmen<br />

KCI Publishing.<br />

Bei Stainless Steel World sichtet ein Komitee<br />

die eingegangenen Vortragsvorschläge und trifft<br />

eine Auswahl relevanter Beiträge. Vorsitzender<br />

dieser Lenkungsgruppe ist in diesem Jahr Jacko<br />

Aerts vom niederländischen Chemieunternehmen<br />

DSM. Er wird von einer Gruppe erfahrener<br />

Spezialisten aus aller Welt unterstützt. Das Komitee<br />

richtet den Fokus der Konferenz in diesem<br />

Jahr auf die Weiterentwicklung der Materialtechnologie<br />

sowie die Kompetenzsteigerung der<br />

Teilnehmer.<br />

Die Stainless Steel World Exhibition ist eine<br />

Leistungsschau der Edelstahl-Rostfrei-Branche:<br />

Im Rahmen der parallel zur Kon ferenz stattfindenden<br />

Ausstellung präsentieren sich mehr als<br />

280 Unternehmen den Messegästen. Erfahrene<br />

Mitarbeiter aus Technik und Verkauf erläutern<br />

den Besuchern ihre Produkte und Serviceleistungen.<br />

Die Aussteller schätzen vor allem das<br />

hohe Niveau der Fachbesucher.<br />

Ein weiterer, wichtiger Aspekt der Stainless<br />

Steel World Conference & Exhi bition 2011 ist das<br />

Netzwerken. Deshalb werden unterschiedliche<br />

Plattformen geboten, auf denen die Teilnehmer<br />

Kunden und Berater, Lieferanten und Kollegen in<br />

informeller Atmosphäre treffen können.<br />

/www.stainless-steel-world.net<br />

<br />

(sm 110501893) K<br />

Schriftlicher Lehrgang<br />

»Rohstoffe«<br />

Düsseldorf. Für viele Marktteilnehmer, die<br />

sich mit Rohstoffen beschäftigen, wird es zunehmend<br />

wichtiger, sich mit den Einflussfaktoren<br />

der Rohstoffpreise zu beschäftigen. Der schriftliche<br />

Euroforum-Lehrgang »Rohstoffe«, in dessen<br />

Verlauf vom 14. <strong>Oktober</strong> bis 16. De ­<br />

zember 2011 die Teilnehmer wöchentlich eine<br />

Lek tion zum Selbststudium erhalten, soll die<br />

Rohstoffstrategie des Teilnehmers optimieren.<br />

Im Rahmen dieses Lehrgangs wird erprobtes<br />

Anwenderwissen zur Verfügung gestellt, das im<br />

strategischen und operativen Geschäft direkt<br />

zum Einsatz gebracht werden kann. Der Lehrgang<br />

ist auch über iPad erhältlich.<br />

www.euroforum-verlag.de/<br />

rohstoffe<br />

(sm 110902489) K<br />

/<br />

Steel Success Strategies<br />

London. Die 9 th Steel Success Strategies Conference<br />

findet vom 17. bis 18. <strong>Oktober</strong> 2011 in<br />

London statt. Veranstalter ist Metal Bulletin<br />

Events. Die zweitägige Konferenz hat in diesem<br />

Jahr die beiden Schwerpunkte Umwelt und Lo -<br />

gistik. Es geht um die sogenannte »grüne«<br />

Gesetzgebung und außerdem um Unternehmen,<br />

die sich bemühen, neue und innovative Wege zu<br />

beschreiten, um ihre Effizienz zu steigern.<br />

www.metalbulletin.com/events/sss<br />

/<br />

(sm 111002822) K<br />

MATERIALICA Design +<br />

Technology Award 2011<br />

München. Zum neunten Mal vergibt die<br />

MunichExpo Veranstaltungs GmbH in diesem Jahr<br />

den MATERIALICA Design + Technology Award.<br />

Designer, Ingenieure und Produzenten aus den<br />

Kategorien Ma terial anwendung, Oberflächentechnik<br />

und Technologie haben ihre Beiträge eingereicht.<br />

Der Förderpreis »Student Award« ist mit<br />

1.500 € dotiert. Präsentiert werden die prämierten<br />

Beiträge bei der MATERIALICA-Design-<br />

Show vom 18. bis 20. <strong>Oktober</strong> 2011.<br />

www.materialicadesign.de<br />

<br />

(sm 110602050) K<br />

/<br />

Dow Jones<br />

Energie-Dialog 2011<br />

Frankfurt/Main. Der Atomausstieg und der<br />

rasante Ausbau der erneuerbaren Energien stellen<br />

die deutsche Wirtschaft vor neue Herausforderungen:<br />

Durch den plötzlichen Wegfall von<br />

umfangreichen Erzeugungskapazitäten besteht<br />

erstmals die reale Gefahr von gravierenden<br />

Netzausfällen, während andererseits steigende<br />

Stromkosten den industriellen Kern des Landes<br />

treffen könnten. Am 18. <strong>Oktober</strong> 2011 beschäf-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


122 K Veranstaltungen<br />

L veranstaltungen<br />

tigt sich der Dow Jones Energie-Dialog in Frankfurt<br />

u. a. mit folgenden Fragen: Welche Entwicklungen<br />

sind am Strommarkt zu erwarten und<br />

welche Auswirkungen haben Sie auf die Wirtschaft?<br />

Welche Auswirkungen hat die zunehmende<br />

Instabilität der Netze auf die Industrie?<br />

www.dowjones-events.de<br />

<br />

(sm 110802379) K<br />

/<br />

5. Deutscher<br />

Maschinenbau-Gipfel<br />

Berlin. Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau<br />

läuft auf Hochtouren. Die Auftragseingänge<br />

wachsen rekordverdächtig. Aber, wo stehen wir<br />

wirklich? Wo geht die Reise hin? Der diesjährige<br />

Maschinenbau-Gipfel, der vom 18. bis 19. Ok ­<br />

tober 2011 stattfindet, wird deshalb intensiver<br />

als je zuvor die weltweiten Chancen und Risiken<br />

der Branche erkunden. Hierzu laden der VDMA,<br />

der VDW und die Fachzeitung Produktion zum<br />

fünften Mal nach Berlin ein. Die Schlüsselthemen<br />

Umwelt und Energie stehen auf der Agenda des<br />

Maschinenbau-Gipfels ganz oben.<br />

www.maschinenbau-gipfel.de<br />

<br />

(sm 110802377) K<br />

/<br />

SBB Steel Focus<br />

Germany 2011<br />

London/Düsseldorf. Steel Business Briefing<br />

hat seinen Veranstaltungen die Konferenz »SBB<br />

Steel Focus Germany 2011« hinzugefügt. Sie<br />

findet am 19. <strong>Oktober</strong> 2011 in Düsseldorf statt.<br />

Im Fokus stehen deutsche und weltweite Markttrends.<br />

Spitzenkräfte der Industrie werden Chancen<br />

und Möglichkeiten erörtern und auch die<br />

zukünftige Preisentwicklung diskutieren. Zu den<br />

Sprechern gehören: Aresh Amir-Khosrovi, Stahlwerk<br />

Thüringen, Jürgen Nusser, EASSC, Eduardo<br />

Rodriguez-Priego, EMEA Consulting Services, Dr.<br />

Martin Theuringer, WV Stahl, Dr. Jörg Wehmann,<br />

Ilsenburger Grobblech GmbH und Roger Manser,<br />

SBB. Die Konferenz wird sowohl ins Englische als<br />

auch ins Deutsche übersetzt.<br />

www.steelbb.com/de/steelevents/<br />

focusgermany11/<br />

(sm 111002801) K<br />

/<br />

Materialica 2011<br />

München. Vom 18. bis 20. <strong>Oktober</strong> 2011<br />

findet in der Neuen Messe München in den Hallen<br />

A4, A5 und A6 die Materialica 2011, 14. Internationale<br />

Fachmesse für Werkstoffanwendungen,<br />

Oberflächen und Product Engineering,<br />

statt. Messeschwerpunkte sind Lightweight<br />

Design, Smart Materials und Processes. Die Veranstaltung<br />

wendet sich u. a. an Vertreter der<br />

Branchen Automotive, Aerospace, New Energy<br />

und E-Fahrzeuge.<br />

www.materialica.com<br />

/<br />

(sm 110902516) K<br />

Lager optimieren<br />

Regensburg. Im Rahmen des OTTI-Seminars<br />

»Lager optimieren«, das vom 24. bis 25. <strong>Oktober</strong><br />

2011 in Regensburg stattfindet, eröffnet<br />

Seminarleiter Rainer Weber einen umfassenden<br />

Einblick in das ABC der Produktions- und<br />

Beschaffungslogistik wie der Lagertechnik. Der<br />

REFA-Ingenieur zeigt anhand von praxisnahen<br />

Anwendungsbeispielen, wie Informations- und<br />

Materialfluss mit standardisierten Dispositions-,<br />

Beschaffungs- und Anliefermodellen im Lager<br />

verbessert und weiter entwickelt werden. Es<br />

geht um umsetzbare Methoden, Werkzeuge und<br />

praktische Tipps, wie Lager effizienter gestaltet,<br />

geführt und eingerichtet werden können.<br />

www.otti.de<br />

/<br />

(sm 111002646) K<br />

5 th North American Steel<br />

Conference<br />

Chicago. Vom 24. bis 26. <strong>Oktober</strong> 2011 wird<br />

der britische Messe- und Kongressveranstalter<br />

CRU in Chicago die »5 th North American Steel<br />

Conference« veranstalten. Diese Konferenz wird<br />

zum wiederholten Mal die Endabnehmer, die<br />

Stahlverwender, die Hüttenwerke, Service-Center<br />

und Finanzexperten unter einem Dach zusammenbringen.<br />

Die Veranstaltung liefert den Teilnehmern<br />

die einmalige Gelegenheit, sich zu<br />

treffen und den erfahrenen Vertretern der Unternehmen,<br />

die im nordamerikanischen Stahlgeschäft<br />

sind, zuzuhören. 2010 hatte CRU über 250<br />

Teilnehmer gezählt – in diesem Jahr werden noch<br />

mehr erwartet.<br />

www.crugroup.com<br />

<br />

(sm 110802353) K<br />

/<br />

Metal Working &<br />

CNC Machine Tool Show<br />

Shanghai. Die Metal Working & CNC Machine<br />

Tool Show MWCS2011 wird vom 1. bis 5. No ­<br />

vember 2011 in Shanghai stattfinden. Man<br />

rechnet damit, dass über 50.000 m 2 Standfläche<br />

belegt werden, was einem Zuwachs von mehr als<br />

25 % gegenüber der Veranstaltung MWCS2010<br />

entspräche. Es werden rd. 110.000 Besucher aus<br />

aller Welt erwartet. Die Aussteller werden ihre<br />

Neuheiten und Serviceleistungen sowie die neuesten<br />

Technologien auf der MWCS zeigen und<br />

die Gelegenheit zu einem regen Gedanken- und<br />

Erfahrungsaustausch nutzen. Dutzende von<br />

Fachforen und Arbeitskreisen runden das Angebot<br />

der Messe ab.<br />

www.metalworkingchina.com<br />

<br />

(sm 110602062) K<br />

/<br />

Bandsägen – spannen,<br />

richten, schärfen<br />

Biberach. Die Vollmer-Technologieschulung<br />

Sägewerk vermittelt Grundlagen rund um die<br />

richtige Behandlung und Instandsetzung verschiedener<br />

Sägetypen mit Schwerpunkt auf der<br />

Bandsäge. Die Schulung findet vom 7. bis 11.<br />

November 2011 im Technologie- und Dienstleistungszentrum<br />

(TDZ) von Vollmer in Biberach<br />

statt. Hier steht ein umfangreicher Maschinenpark<br />

sowohl mit Vollmer-Schärfmaschinen als<br />

auch mit Maschinen anderer Hersteller für die<br />

Teilnehmer zur Verfügung. Die Technologieschulung<br />

gibt einen Überblick über Markt und<br />

Maschinen der Sägewerksindustrie.<br />

Interessierte Teilnehmer können<br />

sich jetzt anmelden unter<br />

Tel. +49 7351 571-167<br />

(sm 111002744) K<br />

/<br />

Ferro-Alloys-Konferenz<br />

London/Berlin. Die 27 th International Ferroalloys<br />

Conference findet vom 13. bis 15. No ­<br />

vember in Berlin statt. Diese Konferenz wird sich<br />

umfassend mit allen für die Branche relevanten<br />

Themen beschäftigen. In parallel stattfindenden<br />

Seminaren, die einzelnen Werkstoffen gewidmet<br />

sind, werden die interessierten Besucher eingehend<br />

über den Handel, die Produktion und die<br />

Verwendung dieser Werkstoffe informiert. Veranstalter<br />

ist Metal Bulletin Events.<br />

www.metalbulletin.com/events/fa<br />

/<br />

(sm 111002823) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


Personalien K 123<br />

VIP-Seite<br />

Heinz Kriwet 80 Jahre<br />

WW Am 2. November 2011 vollendet Dr. rer.<br />

pol. Heinz Kriwet, bis zum vergangenen<br />

Jahr Mitglied des Aufsichtsrates von<br />

Thyssen Krupp, sein 80. Lebensjahr.<br />

Geboren in Bochum, absolvierte Kriwet<br />

nach dem Abitur zunächst eine kaufmännische<br />

Lehre bei den Stahlwerken Bochum,<br />

bevor er sich dem volks- und betriebswirtschaftlichen<br />

Studium in Köln und Freiburg<br />

widmete. Bereits mit 15 Jahren war er sich<br />

sicher, mit 40 Jahren Minister oder im Vorstand<br />

eines Stahlunternehmens zu sein.<br />

Im Anschluss an das Studium folgte eine<br />

zweijährige Trainee-Ausbildung in der heutigen<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf.<br />

1962 begann Kriwet als Vorstandsassistent<br />

im Verkauf beim Hüttenwerk<br />

Rheinhausen. Sechs Jahre später übernahm<br />

er den Edelstahlverkauf der Fried. Krupp<br />

Hüttenwerke AG in Bochum, wo er seine<br />

jugendlichen Versprechungen wahr machte:<br />

Im Alter von 38 Jahren wurde er dort zum<br />

Vorstand ernannt.<br />

1973 wechselte Kriwet in den Vorstand<br />

der damaligen August Thyssen-Hütte AG<br />

und leitete den Verkauf. Bei der Gründung<br />

der Thyssen Stahl AG im Jahr 1983 wurde<br />

er deren Vorstandsvorsitzender. Es gelang<br />

ihm, trotz eines schwierigen Um feldes von<br />

Überkapazitäten und Subven tionen die<br />

Wettbewerbsfähigkeit seines Unternehmens<br />

zu sichern.<br />

1991 berief der Aufsichtsrat Kriwet zum<br />

Vorstandsvorsitzenden der Thyssen AG.<br />

Nach fünf Jahren wechselte er in den Aufsichtsrat<br />

und übernahm den Vorsitz. Eine<br />

weitere Belastungsprobe folgte 1997/98<br />

mit der Fusion der Konzerne Thyssen und<br />

Krupp: Weil er die Kulturen beider Traditionsunternehmen<br />

gut kannte, konnte er in<br />

einem rd. zwei Jahre andauernden Verhandlungsmarathon<br />

eine sorgfältig austarierte<br />

Machtbalance der beiden Altgesellschaften<br />

herstellen. Von 2001 bis 2010 war er einflussreiches<br />

Aufsichtsratsmitglied bei<br />

ThyssenKrupp.<br />

Der ehrenamtlichen Gemeinschaftsarbeit<br />

hat sich Kriwet immer besonders verpflichtet<br />

gefühlt: So war er von 1973 für zwei<br />

Jahre Vorsitzender der Walzstahl-Vereinigung<br />

und von 1969 bis 1996 Vorstandsmitglied<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Dort<br />

übernahm er dann von 1984 bis 1988 den<br />

Vorsitz.<br />

Ein weiterer Höhepunkt folgte 1993: Der<br />

Board des International Iron and Steel Institute<br />

(heute World Steel Association) wählte<br />

ihn zum obersten Vertreter der Weltstahlindustrie.<br />

Kurze Zeit vorher er nannte ihn der<br />

VDEh zum Ehrenmitglied. Zudem wurde ihm<br />

im Jahr 1997 das Große Bundesverdienstkreuz<br />

verliehen.<br />

Kriwet vermittelt auch in der größten<br />

Hektik stets den Eindruck von Gelassenheit<br />

und prägte sein unternehmerisches Handeln<br />

durch ethische Grundsätze. Geradlinigkeit,<br />

Bodenständigkeit und Bescheidenheit sind<br />

seine hervorstechendsten Eigenschaften.<br />

Der Naturliebhaber spielt Golf, geht zur<br />

Jagd und wandert gerne mit seiner Frau.<br />

Außerdem hat er ein großes Interesse für<br />

das Theater und Konzerte. (todi)<br />

<br />

(sm 111002792) K<br />

Eckhardt Friedrich verstorben<br />

WW Am 22. August 2011 ist Eckhardt<br />

Friedrich (71) nach schwerer Krankheit verstorben.<br />

Er war von 1994 bis zu seinem<br />

Ruhestand Ende 2005 Abteilungsdirektor<br />

für den Be reich Flacherzeugnisse in der<br />

Walzstahl-Vereinigung, die zwischenzeitlich<br />

in der Wirtschaftsvereinigung Stahl aufgegangen<br />

ist. Er war im Juni 1973 als Ge ­<br />

schäftsführer der Fachgruppe Verzinktes<br />

Blech in die Walzstahl-Vereinigung eingetreten<br />

und wurde zusätzlich im Februar 1983<br />

in die Ge schäftsführung des Deutschen<br />

Verzinkerei-Verbandes berufen. Ein Schwerpunkt<br />

in diesen Jahren war die Marktentwicklung<br />

und Markteinführung neuer oberflächenveredelter<br />

Stahlsorten von den rudimentären<br />

Anfängen bis zu der heutigen<br />

Situation, in der diese Produkte ein wesentlicher<br />

Bestandteil der Wertschöpfungstiefe<br />

moderner Stahlunternehmen sind. Davor<br />

hatte E. Friedrich ab April 1961 verschiedene<br />

Funktionen im Vertriebs- und Direktionsbereich<br />

von Thyssen Industrie und der<br />

August Thyssen-Hütte inne. Er konnte im<br />

Jahre 2001 sein 40-jähriges Berufsjubiläum<br />

feiern. Nicht zuletzt durch seine intensive<br />

Mitarbeit auf europäischer und internationaler<br />

Ebene, zum Beispiel im Rahmen von<br />

Eurofer und ECCA (European Coil Coating<br />

Association), war er als Fachmann über die<br />

Grenzen Deutschlands hinaus anerkannt<br />

und beliebt. <br />

(sm 111002805) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


124 K Personalien<br />

VIP-Seite<br />

Umbesetzung im Vorstand der<br />

ThyssenKrupp Steel Europe AG<br />

WW Der Aufsichtsrat der ThyssenKrupp Steel<br />

Europe AG hat in seiner Sitzung am 10.<br />

August 2011 über einige Personalien entschieden,<br />

die notwendig wurden, weil Dr.<br />

Ulrich Jaroni 2012 aus dem Vorstand ausscheiden<br />

und in den Ruhestand eintreten<br />

wird. Dr. Jaroni war im April 2002 zum Vorstand<br />

berufen worden und verantwortet seit<br />

Juli 2009 das Gesamtressort »Produktion«.<br />

Wegen der zunehmenden Komplexität der<br />

Aufgaben und Projekte, die mit dem strategischen<br />

Ziel »Best in Class« anstehen, wird<br />

das bisherige Vorstandsressort »Produktion«<br />

in die Ressorts »Metallurgie« sowie »Walzen<br />

und Veredeln« geteilt.<br />

Dr. Herbert Eichelkraut, zurzeit Mitglied<br />

des Vorstandes der Business Area Steel<br />

Americas sowie bei ThyssenKrupp CSA in<br />

Brasilien CEO und verantwortlich für das<br />

Ressort Produktion (COO), wird zum 1. Ja ­<br />

nuar 2012 in den Vorstand der Thyssen­<br />

Krupp Steel Europe AG eintreten und das<br />

Ressort »Metallurgie« verantworten. Dr.<br />

Heribert Fischer, bisher Leiter des Direktionsbereiches<br />

»Walzen und Veredeln Duisburg«,<br />

wird zum 1. <strong>Oktober</strong> 2011 das Vorstandsressort<br />

»Walzen und Veredeln« übernehmen.<br />

In dieser Ressortverantwortung<br />

wird nun auch der Direktionsbereich »Forschung<br />

und Entwicklung« liegen.<br />

Peter Urban, der im Vorstand der Thyssen­<br />

Krupp Steel Europe AG für das Ressort<br />

»Finanzen« verantwortlich zeichnet, übernimmt<br />

nach Aufsichtsratsbeschluss ab sofort<br />

zusätzlich in Personalunion die Vorstandsfunktion<br />

»Controlling« in der Business Area<br />

Steel Americas. Das Ressort war vakant<br />

geworden, weil Vorgänger Reinhard Florey in<br />

den Vorstand der Business Area Stainless<br />

Global gewechselt ist. (sm 111002692) K<br />

Thyssen beruft<br />

Stainless- Vorstand<br />

WW Essen. ThyssenKrupps Edelstahltochter<br />

Stainless hat zum 1. September 2011 mit<br />

Frank Brüggestrat einen neuen Personalvorstand.<br />

Brüggestrat war im Konzern zu ­<br />

letzt in gleicher Position bei der Werftentochter<br />

Marine Systems tätig. Damit ist laut<br />

»Börsen-Zeitung« die Führungsmannschaft<br />

mit einem neuen vierköpfigen Vorstand<br />

»komplett neu geordnet«. (sm 111002753) K<br />

WW Neuer Pressesprecher der Salzgitter AG<br />

sowie Leiter der Konzernkommunikation ist<br />

seit 1. September 2011 Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />

Bernhard Kleinermann. Kleinermann<br />

hat damit die Nachfolge von Bernd<br />

Gersdorff angetreten, der ihm bis zu seinem<br />

Eintritt in den Ruhestand am 31. Dezember<br />

2011 unterstützend zur Seite stehen wird.<br />

B. Kleinermann ist derzeit für die Kapitalmarktkommunikation<br />

sowie das externe<br />

Finanzreporting zuständig und übernimmt<br />

die neuen Funktionen zusätzlich zu seinen<br />

bisherigen Aufgaben. (sm 111002758) K<br />

WW Der Aufsichtsrat der Deutschen Edelstahlwerke<br />

GmbH hat mit Wirkung zum 1. September<br />

2011 Burkhard Hartmann zum<br />

Arbeits direktor der Deutschen Edelstahlwerke<br />

bestellt. Er leitet zukünftig das Ressort Personal.<br />

Dazu gehören auch die Bereiche Personal-Grundsatzfragen<br />

sowie Arbeitsschutz,<br />

Werkssicherheit und Ideen management.<br />

Zusätzlich übernimmt er ge meinsam mit Ute<br />

Dreher die Geschäftsführung der Deutschen<br />

Edelstahlwerke Karrierewerkstatt GmbH,<br />

einem Tochterunternehmen der Deutschen<br />

Edelstahlwerke.<br />

Der 57-Jährige tritt die Nachfolge von<br />

Peter Schweda an, der im April dieses Jahres<br />

zu den beiden saarländischen Stahlproduzenten<br />

Saarstahl AG und AG der Dillinger<br />

Hüttenwerke wechselte. (sm 111002776) K<br />

WW Mit Wirkung zum 4. Juli 2011 wurde<br />

Bernhard Kunsmann als neuer Geschäftsführer<br />

für den Bereich Finanzen der CRONI­<br />

MET Holding GmbH bestellt. Der bisherige<br />

Geschäftsführer für den Bereich Finanzen<br />

der CRONIMET Holding GmbH, Thomas<br />

Heil, war bislang in seiner Doppelfunktion<br />

auch als Vorstand der CRONIMET Mining<br />

AG tätig und wird sich nun ausschließlich<br />

auf diese Funktion konzentrieren.<br />

<br />

(sm 111002702) K<br />

WW Dipl.-Ing. Jürgen Feller, vormals Mitglied<br />

der Geschäftsführung der Fritz Werner<br />

Industrieausrüstung GmbH, hat am 7. Ok ­<br />

tober 70. Geburtstag. (sm 111002585) K<br />

WW Dipl.-Ing. Christoph V. Lackinger, President<br />

und CEO der ThyssenKrupp Steel<br />

USA, LLC, begeht am 7. <strong>Oktober</strong> seinen<br />

50. Geburtstag. (sm 111002586) K<br />

WW Prof. Dr.-Ing. Reiner Stelzer, früher Ge ­<br />

schäftsführer des BFI, wird am 7. <strong>Oktober</strong><br />

70 Jahre alt. (sm 111002587) K<br />

WW Am 10. <strong>Oktober</strong> hat Dr.-Ing. Günter<br />

Schmeiduch, vormals Geschäftsführer der<br />

Stahlwerk Bous GmbH, 70. Geburtstag.<br />

<br />

(sm 111002588) K<br />

WW Prof. (em.) Dr.-Ing. Hans Paul Hougardy,<br />

früher am Max-Planck-Institut für Eisenforschung<br />

GmbH tätig, begeht am 14. <strong>Oktober</strong><br />

seinen 80. Geburtstag. (sm 111002589) K<br />

WW 75 Jahre alt wird Dr.-Ing. Klaus Müller,<br />

ehemals Mitglied des Vorstandes der Mannesmannröhren-Werke<br />

AG, am 17. <strong>Oktober</strong>.<br />

<br />

(sm 111002590) K<br />

WW Michael Zednicek, Geschäftsführer der<br />

Andritz Kaiser GmbH, feiert am 19. <strong>Oktober</strong><br />

seinen 60. Geburtstag. (sm 111002591) K<br />

WW Dipl.-Ing. Bernd Webersinke, Vice President<br />

bei ArcelorMittal Long Carbon Europe,<br />

begeht am 28. <strong>Oktober</strong> seinen 60. Geburtstag.<br />

<br />

(sm 111002592) K<br />

WW Am 31. <strong>Oktober</strong> wird Prof. Dr.-Ing. Christina<br />

Berger, Leiterin der Staatlichen Materialprüfungsanstalt<br />

an der TU Darmstadt,<br />

65 Jahre alt. (sm 111002593) K<br />

WW 75 Jahre alt wird am 4. November Ing.<br />

Egon Evertz, Unternehmensgründer der<br />

Evertz Group.<br />

(sm 111002793) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


126 K Inserentenverzeichnis<br />

Inserentenverzeichnis<br />

A<br />

Abraservice Deutschland GmbH 19<br />

AGTOS GmbH 87<br />

Ametras Oboe GmbH 91<br />

Andernach & Bleck 41<br />

Autogena Stahl GmbH 103<br />

AZ Steel Srl 39<br />

B<br />

Bandstahl-Service-Hagen GmbH<br />

<br />

2, Titellogo<br />

Becker Stahl-Service GmbH 80, 81<br />

Betafence Deutschland GmbH 51<br />

Bilstein GmbH & Co. 97<br />

Bison Schweiz AG<br />

21, Titellogo<br />

Remscheider Walz- u. Hammerwerk –<br />

Böllinghaus GmbH + Co. KG 93<br />

Bruker Elemental GmbH 46<br />

Brunn-Stahl GmbH 61<br />

Bürger + Althoff GmbH&Co.KG 77<br />

Business Control Software GmbH 19<br />

H. Butting GmbH & Co. KG Titellogo<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 62<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 127<br />

Combilift Ltd. Co. 59<br />

Coutinho & Ferrostaal GmbH 40<br />

D<br />

Delta Qualitätsstahl GmbH 79<br />

Demag Cranes AG 7<br />

Deutsche Edelstahlwerke GmbH<br />

<br />

1, Titellogo<br />

Karl Diederichs Stahl-, Walzund<br />

Hammerwerk<br />

Titellogo<br />

DM-Stahl GmbH<br />

2, Titellogo<br />

Dolezych GmbH & Co. KG 38<br />

Drösser Stahlhandel 84, Titellogo<br />

E<br />

EC Consulting GmbH 83<br />

EDE Einkaufsbüro Deutscher<br />

Eisenhändler GmbH 14<br />

EMG Automation GmbH Titellogo<br />

EMW Eisen- und Metallh. GmbH Titellogo<br />

Energietechnik Essen GmbH 23<br />

Egon Evertz KG GmbH & Co.<br />

<br />

24, 25, Titellogo<br />

F<br />

Fagor Industriecommerz GmbH 24<br />

fairXperts GmbH 107<br />

Fehr LAGERLOGISTIK AG 75<br />

Feuerverzinkerei Picker<br />

GmbH & Co. KG 61<br />

Forming AG<br />

Titellogo<br />

Fuchs Europe Schmierstoffe GmbH 95<br />

G<br />

Heinrich Georg GmbH Titellogo<br />

GOB Software & Systems Titellogo<br />

Göcke Umformtechnik GmbH 59<br />

Heinrich Grünewald 35<br />

GUPA Logistik GmbH<br />

Titellogo<br />

H<br />

Ha-Beck Inh. M. Hasecke e.K. 127<br />

F. Hackländer GmbH 15, Titellogo<br />

Hanigk & Bartosch Stahlservice<br />

GmbH & Co. KG 87<br />

Hebels Staalservice 101<br />

Heitmann Stahlhandel<br />

GmbH & Co. KG<br />

U4<br />

Van Heyghen Staal nv 40, 41<br />

Fritz Himmelmann 62<br />

Hoselmann Stahl GmbH 53, Titellogo<br />

I<br />

IB Andresen Industri A/S Titellogo<br />

IBE Software GmbH 83<br />

IBERO-Stahl GmbH 31<br />

IKS Klingelnberg GmbH 67<br />

IMS Messsysteme GmbH 53, Titellogo<br />

Institut Feuerverzinken GmbH 101<br />

Internorm Kunststofftechnik<br />

GmbH 35<br />

ISRA Parsytec GmbH 61<br />

J<br />

Jung & Co. GmbH 77<br />

K<br />

KA.BO.FER Sr.l. 46<br />

Kjellberg Finsterwalde<br />

Plasma und Maschinen GmbH 57<br />

Konecranes GmbH 29<br />

Kube-Stahl GmbH & Co.KG 93<br />

Hermann Kuhler GmbH & Co. KG 101<br />

L<br />

LAP GmbH 30<br />

Lechner GmbH 63<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Stahlschmidt & Flender GmbH 101<br />

LUBAS Maschinen und Geräte 94<br />

M<br />

Otto Maier GmbH<br />

Titellogo<br />

Marcegaglia spa<br />

Titellogo<br />

Markmann + Müller<br />

Datensysteme GmbH<br />

Titellogo<br />

MCB Deutschland GmbH 24, Titellogo<br />

ME Software Entwicklung UG 87<br />

Messe Düsseldorf GmbH Titellogo<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH 11, 23, 71, 83, 90,103, 125<br />

N<br />

Artur Naumann Stahl AG 25<br />

NIRO Wenden GmbH<br />

Titellogo<br />

Nordwest-Handel AG 67<br />

O<br />

Oerlikon Schweißtechnik GmbH 73<br />

OSCo – Olbricht, Seehaus & Co.<br />

Consulting GmbH<br />

Titellogo<br />

Outotec GmbH<br />

Titellogo<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 77<br />

R<br />

RMIG GmbH<br />

Titellogo<br />

Rohrwerk Maxhütte GmbH 71<br />

Konrad Rump Oberflächentechnik<br />

GmbH & Co. KG 47<br />

S<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 27, Titellogo<br />

Von Schaewen AG 47<br />

Schierle Stahlrohre KG 85<br />

F.W. Schnutz GmbH & Co. Titellogo<br />

SHComputersysteme GmbH 61<br />

Siegener Verzinkerei<br />

Holding GmbH<br />

Titellogo<br />

SMS Meer GmbH 43<br />

SMS Logistiksysteme GmbH 17<br />

Springer GmbH 55<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 127<br />

Stahlwerk Annahütte<br />

Max Aicher GmbH & Co. KG 31<br />

Stappert Spezial-Stahl Handel GmbH 37<br />

Walter Steinweden<br />

Stahlgroßhandlung GmbH 77<br />

T<br />

ThyssenKrupp Steel AG 89, Titellogo<br />

TREMEFIL S.A. 34<br />

GT Trendhouse 42<br />

U2<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 19<br />

V<br />

VACU-LIFT Maschinenbau GmbH 93<br />

Vallourec & Mannesmann Tubes<br />

V & M Deutschland GmbH Titellogo<br />

Venus Edelstahl GmbH 15<br />

Verlag Stahleisen GmbH 109<br />

Verticalgalva Voigt & Müller GmbH 35<br />

Visconti s.r.l.<br />

U3<br />

Voortman BV 59<br />

VULKAN Edelstahlkomponenten<br />

GmbH87<br />

W<br />

Wespa Metallsägenfabrik Simonds<br />

Industries GmbH<br />

Titellogo<br />

Eduard Wille GmbH & Co. KG 25<br />

Woko Magnet- und<br />

Anlagenbau GmbH 96<br />

Gerd Wolff<br />

Maschinenfabrik GmbH Titellogo<br />

Z<br />

Zink KÖRNER GmbH 57<br />

Beilagen<br />

Couth Butzbach<br />

Produktkennzeichnung GmbH<br />

Klöckner + Co GmbH<br />

Siegener Verzinkerei Holding GmbH<br />

Carl Spaeter GmbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong><br />

K 127


128 K Vorschau / Impressum<br />

Vorschau 11.2011<br />

STAHL 2011<br />

Internationale Jahrestagung in Düsseldorf<br />

Interview mit Hans Jürgen Kerkhoff<br />

Steel International<br />

China bleibt Wachstumsmotor für deutsche Autobauer<br />

Finanzstrategien und Kostenkontrolle im Schiffbau<br />

World-Trade-Center erhält Stahl aus Bayern<br />

Branchenbericht<br />

Baumaschinenindustrie hat das tiefe Tal verlassen<br />

Special: Österreich/Schweiz<br />

• Wirtschaft und Stahlmarkt in den Alpenländern<br />

• Von Reinhold Mannel: Sägespezialisten in Österreich:<br />

Hartmetallwerkzeuge mit vielfachen Vorteilen<br />

• Produktionssteigerung von Abläng- und Endenbearbeitungsmaschinen<br />

Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

• Drei Stahlhandelsunternehmen führen neues ERP-System ein<br />

• Kosteneffiziente Stahllogistik<br />

• Seilroboter optimieren logistische Prozesse<br />

• Neues vom Streckrichten<br />

Special: Edelstahl<br />

• Nichtrostender Betonstahl, eine Lösung mit Bestand<br />

• Edelstahl Rostfrei im Automobilbau<br />

• Lochbleche mit RAL-Gütezeichen als Qualitätssiegel<br />

• Spezialist für Lochbleche in Perfektion<br />

• Mit Engagement, Innovationen und Qualität die Energiewende schaffen<br />

• Count-down zur Stainless Steel World in Maastricht<br />

viele Firmenporträts und Anwenderberichte<br />

und mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

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E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

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Ständige Mitarbeiter in Berlin, Brüssel, London, New York<br />

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ISSN 0178-6571<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2011</strong>

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