MITTE bitte! 04-2017

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Historie
Die Schlegelstraße 9 in
heutiger Ansicht.
Schlegelstraße 9
Die Schlegelstraße 9
vor der Sanierung
1998.
Das vermutlich um 1850 errichtete
zweite Quergebäude in der
Schlegelstraße 9 ist eines der
wenigen erhaltenen Fabrikgebäude,
die die ursprüngliche Nutzung
des Geländes durch das legendäre
Maschinenbauviertel dokumentieren.
Es wurde seit den 1880er-Jahren
zunehmend durch Straßen in
Blöcke aufgeteilt und parzelliert.
1876 entstanden mit der Anlage der
Schlegelstraße (auch der Eichendorffstraße)
auf dem Gelände der
ehemaligen »Aktiengesellschaft für
die Fabrikation von Eisenbahnbedarf«,
vormals Firma Pflug und Zoller,
tiefe Parzellen. Sie reichten bis
zur parallel verlaufenden Tieckstraße,
die schon seit den 1850er-Jahren
bebaut war. Reste der 1826 von
August Egells gegründeten »Neuen
Berliner Eisengießerei« finden
sich noch im Hof Novalisstraße 10.
Die AG übernahm 1957 die Fabrik
von Pflug und Zoller, 1839 in der
Chausseestraße 11 gegründet. Alle
Gebäude entstanden im Ziegelrohbau.
Das Gelände gliederte sich in
Komplexe, die sich jeweils aus einer
Reihe von Werkstätten zusammensetzten.
Pflug als Stellmacher
und Zoller als Schlossermeister
produzierten vor allem Eisenbahnwaggons.
Mehrere Gebäude waren
mit den Gleisen des benachbarten
Stettiner Bahnhofs verbunden.
Infolge des Börsenkrachs 1873 ging
das Unternehmen in Insolvenz, das
Werksgelände wurde geräumt.
Der Autor
Der Journalist und Autor Harald Neckelmann lebt und arbeitet
als Sachbuchautor, Dozent und Stadtführer in Berlin. Er hat bereits
mehrere Bücher zur Geschichte und Gegenwart der Stadt veröffentlicht
(u. a. »Unter den Linden«, »friedrichstraße berlin«). Mit »Ab
durch die Mitte« führt er durch Berlins historische Stadtviertel.
www.haraldneckelmann.de
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