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MITTE bitte! 04-2017

In unserer Winterausgabe haben wir ein Interview mit Architekt Franco Stella zum Berliner Schloss geführt, zeigen die schönsten Weihnachtsmärkte und haben viele Geschenke dabei, die Sie gewinnen können.

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9<br />

Aktuell<br />

Spielbetrieb sowie eine bessere<br />

Sicht und Akustik bieten. Die<br />

Infrastruktur aus der Zeit Friedrich<br />

des Großen war veraltet und<br />

funktionierte nicht mehr. Um<br />

optimale Probenbedingungen für<br />

die Künstler zu schaffen, entstand<br />

in den ehemaligen Magazinräumen<br />

ein Probenzentrum, das mit<br />

Raumgröße und den akustischen<br />

Eigenschaften des Zuschauersaals<br />

vergleichbar ist. Die neue unterirdische<br />

Verbindung zwischen<br />

Probenzentrum und Hauptbühne<br />

ermöglicht in Zukunft den schnellen<br />

Verkehr von Personal und<br />

Requisiten. Ganze Bühnenbilder<br />

können innerhalb kürzester Zeit<br />

zwischen den Probenbühnen, der<br />

Anlieferung und der Hauptbühne<br />

bewegt werden. Insbesondere der<br />

Repertoirebetrieb der Staatsoper,<br />

also die Aufführung verschiedener<br />

Neuinszenierungen bei gleichzeitiger<br />

Wiederaufnahme älterer<br />

Produktionen innerhalb einer Spielzeit,<br />

erfordert eine ausgeklügelte<br />

und effiziente Betriebslogistik.<br />

Diese sorgt für das simultane und<br />

reibungslose Zusammenspiel von<br />

Herstellung, Lagerung, Probe und<br />

Aufführung – ohne die Kreativität<br />

der künstlerisch Schaffenden<br />

einzuschränken.<br />

Für die Generalsanierung erhielten<br />

die Architekten und Akustiker<br />

den Auftrag, den Saal seiner »Herz-<br />

Lungen-Maschine« – so Gene ralmusikdirektor<br />

Daniel Baren boim –<br />

zu entledigen und die Nachhallzeit<br />

von ungünstigen 1,1 auf optimale<br />

1,6 Sekunden zu steigern. Eine<br />

vorsichtige Anhebung der Saaldecke<br />

um viereinhalb Meter erhöht<br />

das Saalvolumen nun um fast die<br />

Hälfte des Gesamtvolumens und<br />

erreicht so die gewünschte Raumresonanz.<br />

Der durch die Anhebung<br />

neu entstandene Raum oberhalb<br />

der Ränge ist für die Akustik<br />

bedeutend und wird als »Nachhallgalerie«<br />

bezeichnet. Um die Lücke<br />

zu schließen, wurde ein optisch<br />

geschlossenes, aber akustisch<br />

transparentes Netzwerk entwickelt,<br />

»das sich durch die Aufnahme<br />

vorhandener Motive und Übertragung<br />

in eine zeitgemäße Formensprache<br />

und Materialität weder<br />

anbiedert noch kontrastierend<br />

auftrumpft, sondern sich im Sinne<br />

des Weiterbauens im Denkmal<br />

in den Bestand einfügt«, so das<br />

Landesdenkmalamt. Das schalldurchlässige<br />

Rautenmuster setzt<br />

sich deutlich von den historischen<br />

Schmuckelementen ab, verändert<br />

aber den stilistischen Rahmen des<br />

Saals nicht.<br />

Nach öffentlichen Diskussionen<br />

über die Neugestaltung des<br />

Zuschauersaals hatte 2009 Prof.<br />

HG Merz den Auftrag erhalten, das<br />

Baudenkmal feinfühlig zu sanieren.<br />

Unter strengen denkmalpflegerischen<br />

Aspekten wurden bautechnische<br />

Mängel beseitigt und das<br />

stark veraltete Gebäudeensemble<br />

auf ein zeitgemäßes sicherheitstechnisches<br />

Niveau gebracht. An<br />

der Generalsanierung beteiligte<br />

sich der Bund mit 200 Millionen<br />

Euro, insgesamt beliefen sich die<br />

Kosten auf 400 Millionen Euro.<br />

Kultursenator Klaus Lederer<br />

freut sich »auf tolle Opernabende<br />

in der Staatsoper an ihrem historisch<br />

angestammten Platz. Mit der<br />

Sanierung des baulichen Ensembles<br />

wird Historisches ins Heute<br />

transferiert, wird Altes bewahrt und<br />

gleichzeitig Neues gewagt«.<br />

Die neue Nachhallgalerie sorgt für eine verbesserte Akustik.<br />

Die Decke im Saal wurde um fast fünf Meter angehoben.<br />

Die Außenansicht<br />

der<br />

Staatsoper.<br />

www.staatsoperberlin.de

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