DAV Heft 149 web

Kann man an den Eisheiligen einen Kletterkurs „Ran an den Fels“ anbieten? Meldet sich
da überhaupt jemand?
Oh ja: Unter den
praxisnahen Instruktionen
von Wolfgang
Hohlbauch ließen es
sich zwei bisherige
Hallenkletterer nicht
nehmen, drei wunderschöne
Tage an verschiedensten
Felsen
der Schwäbischen Alb
zu verbringen. Allen
ungünstigen Wetterprognosen
zum Trotz
war die jeweilige
Felsauswahl absolut
passend – nass war es
immer bei den anderen. Und kühl wurde es höchstens beim
Zusammenpacken, bei Sonnenuntergang. Am ersten Tag
wurde zunächst die Ausrüstung gecheckt und schnell und
unkompliziert ergänzt. Bereits während der Anfahrt, es ging
zunächst an den Rosenstein, gab es einen ersten Einblick in
die Verhaltensregeln und zum Umwelt- und Naturschutz.
Zunächst im Toprope, dann auch selbst im Vorstieg konnten
die Unterschiede zur bunt geschraubten Kletterhalle ertastet
werden.
Es folgten an den nächsten Tagen noch der Vergleich zu
anderen Felsqualitäten wie den Neuffener Parkplatzfels,
Schlupffels - und am Sonntag sollte noch die Löwin folgen.
Doch Theorie und Praxis prallten aufeinander, Kletterfreigabe
laut Internet, Verbotsschild vor Ort. So ging es an den
Reußenstein. Da hatte man richtig Luft unter den Sohlen.
Von Brösel, Feuchtbiotop, marmoriertem Kalksandstein bis
Bierhenkel war alles geboten.
Die Planung eines Klettertages inklusive Gebietsauswahl,
Lesen von teilweise sehr kreativen, phantasierten Topos,
Abseilen, verschiedene Arten des Umfädelns, Verhalten bei
Vogelbrut wurden in Theorie und Praxis vermittelt. Ebenso
konnten beim Sichern unterschiedliche Systeme ausprobiert
werden.
Es war ein rundweg gelungener Kurs, verschiedenste Locations
unter optimalen Sicherungsbedingungen zu testen.
Zur Nachahmung empfohlen!
Text: Delia Dannenbaum
Fotos: Max Wellert
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