Der Landkreis Schwäbisch Hall - ganz persönlich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
38 I 39 GERHARD SCHICK<br />
HART ARBEITEN<br />
und gut leben<br />
BIOGRAFIE<br />
GERHARD SCHICK<br />
geb. 1940 in Spiegelberg-Großhöchberg<br />
I verheiratet, eine<br />
Tochter I Ausbildung als Industriekaufmann<br />
bei der Polstermöbelfabrik<br />
Laauser in Spiegelberg,<br />
anschließend Prokurist bei Witte &<br />
Sutor GmbH in Murrhardt I 1967<br />
– 1994 kaufmännischer Leiter/Geschäftsführer<br />
bei der Firma Bott<br />
in Gaildorf I 1983 Gründung der<br />
Firma Bechtle zusammen mit Ralf<br />
Klenk und Prof. Klaus von Jan I<br />
seit 1994 für Bechtle aktiv, nach<br />
dem Börsengang im Mai 2000 Vorstandsvorsitzender<br />
der Bechtle<br />
AG, 2004 – 2012 Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Bechtle AG I 1982<br />
– 2000 Handelsrichter am Handelsgericht<br />
Heilbronn I 1999 Anstoß<br />
zur Gründung der Bürgerstiftung<br />
Gaildorf I Träger des Bundesverdienstkreuzes<br />
am Bande und der<br />
Wirtschaftsmedaille des Landes<br />
Baden-Württemberg I Ehrenbürger<br />
von Budajenö/Ungarn I<br />
Ehren bürger der Stadt Gaildorf<br />
Bodenständigkeit und Beharrlichkeit<br />
– diese beiden Eigenschaften<br />
haben mein <strong>ganz</strong>es<br />
Leben geprägt. Mit Beharrlichkeit<br />
lassen sich viele Ziele erreichen. Wer<br />
dabei bodenständig bleibt und nicht abhebt,<br />
wird vor Hochmut bewahrt. Geprägt hat<br />
mich dabei sicherlich auch mein Lebensumfeld.<br />
Gesehen habe ich über 50 Länder auf<br />
dieser Welt, aber verbunden bin ich bis heute<br />
mit dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong>, dem<br />
Limpurger Land und der Stadt Gaildorf. Hier<br />
habe ich meine Wurzeln, hier habe ich fast<br />
mein <strong>ganz</strong>es Berufsleben verbracht, und hier<br />
genießen meine Familie und ich unser Zuhause.<br />
Ich wuchs auf einem Bauernhof auf, ohne<br />
Vater, der in Stalingrad vermisst wurde. <strong>Der</strong><br />
Tagesablauf richtete sich nicht nach uns Kindern,<br />
sondern nach dem Rhythmus der Tiere.<br />
Da meine Mutter eine Oberschule, so hieß<br />
Blick auf die Stadt Gaildorf<br />
damals das Gymnasium, nicht finanzieren<br />
konnte, kam ich mit nicht <strong>ganz</strong> 14 Jahren in<br />
die Lehre zur Polstermöbelfabrik Laauser.<br />
Fast jeden Tag fuhr ich, natürlich ohne Führerschein,<br />
dafür mit stillschweigendem Einverständnis<br />
des Dorfpolizisten, mit einem<br />
leichten Motorrad zur Arbeit.<br />
Mein Lehrherr, Otto Laauser, übertrug mir<br />
schon mit meinen 16 bzw. 17 Jahren aus heutiger<br />
Sicht unvorstellbare Aufgaben, die mein<br />
Verantwortungs- und Selbstbewusstsein förderten:<br />
einmal transportierte ich zum Beispiel<br />
in meiner Aktentasche 100.000 Mark Bargeld<br />
allein von Backnang nach Spiegelberg,<br />
ein anderes Mal fuhr ich hinter den Eisernen<br />
Vorhang nach Jugoslawien, um dort gekauftes<br />
Holz, das für die Polstermöbelfabrik<br />
bestimmt war, zu kontrollieren. Das wäre<br />
heute, dank unserer gelebten Gesetze, undenkbar.