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Der Landkreis Schwäbisch Hall - ganz persönlich

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120 ULRIKE DURSPEKT-WEILER<br />

Buntes Treiben auf dem Fränkischen Volksfest in Crailsheim<br />

Das Bestechende an unserem <strong>Landkreis</strong> ist<br />

meines Erachtens die Vielfalt — nicht nur, was<br />

die Landschaft anbelangt, sondern eben auch<br />

Architektur, Kultur, Charaktere der Menschen<br />

und Sprache.<br />

Dass man im <strong>Landkreis</strong> auch sein Geld verdienen<br />

kann, zeigen die vielen bedeutenden<br />

und weltbekannten lndustriebetriebe, Werke,<br />

in denen fleißige Leute am liebsten ein <strong>ganz</strong>es<br />

Berufsleben arbeiten wollen. Kleinbetriebe,<br />

Handwerksbetriebe und gottlob noch einige<br />

bäuerliche Betriebe runden das Ganze ab.<br />

Zur Sprache habe ich ein <strong>ganz</strong> besonderes<br />

Verhältnis und das kommt nicht von ungefähr.<br />

Da wir 1945 total ausgebombt waren<br />

und außer den Kleidern auf dem Leib und dem<br />

Fahrrad, mit dem die Familie zu Bekannten<br />

fuhr, nichts mehr besaßen, verschlug es uns<br />

für sechs Jahre aufs Land. Vater arbeitete als<br />

Bauernknecht, Mutter avancierte zur Lehrerin<br />

‚ die 12 Jahre ältere Schwester studierte in<br />

Stuttgart, die acht Jahre ältere Schwester ging<br />

in Crailsheim zur Schule und das Nesthäk-<br />

chen war alleine – mitnichten! Die Bauersleute<br />

nahmen das Mädchen mit den dicken,<br />

langen Zöpfen <strong>ganz</strong> selbstverständlich in ihren<br />

Alltag mit auf, es kannte jede Kuh im<br />

Stall mit Namen. Und Vieh hüten mit einem<br />

Vesper und einem Schluck Most war Lebensfreude<br />

pur in diesen kargen Zeiten. Tagtäglich<br />

flog dem hellhörigen Kind die hohenloher<br />

Mundart, der unverwechselbare Dialekt der<br />

Honhardter Gegend um die Ohren und die<br />

Bindung zu den hilfsbereiten Leuten und ihrer<br />

Sprache war so intensiv, dass sie bis heute anhält.<br />

Ich setze mich dafür ein, dass Dialekt<br />

wieder gesprochen werden soll und darf, ohne<br />

dafür scheel angeschaut zu werden. Welch<br />

treffende, nuancenreiche und charakteristische<br />

Ausdrucksformen bringt doch die<br />

Mundart. Fazit: <strong>Landkreis</strong> <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong><br />

bietet in allen Richtungen alles!<br />

Doa wua d‘ Hosa Housa haaßa<br />

Und wua d‘ Hasa Hoosa haaßa<br />

Wuo am Samsdich Goulobba beggsch<br />

bis zwelfi „Guada Morcha“ seggsch<br />

wua an Mouschd zum Veschbra dringsch<br />

und aa gära Liadlich singsch<br />

doa wua d‘ Maadlich Klaadlich droocha<br />

d‘ Siader floddi Sprich uffsoocha<br />

wua mr gära Feschdlich feierd<br />

maaschdens aa bloaß amoal heierd<br />

wua mr sechd: i moogs ned hoowa<br />

d‘ Menner stets nach Ärwed groowa<br />

wua noch d‘ Liab gäd durch da Moocha<br />

wua mr sichd noch Ranschiwoocha.<br />

Wuas da Burchberch gid und Wälder<br />

Eikorn, Landwehr, waidi Felder<br />

Schlesser gor mid echdi Färschda<br />

Ägger voul mit Mais und Gärschda<br />

Wuas noch Bächlich gaid und Wiesa<br />

Wua druf seldni Bloama sprießa<br />

Wuas aa seldni Veichl gaid<br />

(moal sans Reiher, manchmoal d‘ Laid!)<br />

Wuas noch Däler gid und Hiechl<br />

Kiah und Gail in Zaum und Ziechl<br />

Wua noch alli halda zamm –<br />

Doa, ja doa san mir d‘ham.

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