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Donnersbergkreis - Wirtschaftsstandort. Business location.

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wirtschaftsstandort.donnersbergkreis<br />

WIRTSCHAFT<br />

33<br />

für die Teilnahme gewonnen werden. Alle<br />

Lebens- und Berufsphasen von Mitarbeitern<br />

sollen wertgeschätzt und in die betrieblichen<br />

Abläufe integriert werden. Die<br />

Vorteile einer solchen lebensphasenorientierten<br />

Personalpolitik für Betriebe liegen<br />

auf der Hand: So werden nicht nur Motivation<br />

und Produktivität von Mitarbeitern gesteigert,<br />

sondern es werden auch Ausfallund<br />

Fluktuations- und Einarbeitungszeiten<br />

minimiert. Das Image des Betriebes verbessert<br />

sich, so können qualifizierte Mitarbeiter<br />

gebunden werden.<br />

Crafts Trade Offers Outstanding<br />

Opportunities<br />

The 1,019 crafts enterprises in the <strong>Donnersbergkreis</strong><br />

region make an important contribution to<br />

the advancement of the economy, employment<br />

and education. Important trades in the <strong>Donnersbergkreis</strong><br />

region are the electric and metal trade<br />

with 348 enterprises, the construction and fitting<br />

trade with 254 enterprises followed by the health<br />

sector with 137 crafts enterprises, and the wood<br />

trade (126 enterprises). The trade is an important<br />

partner in dual vocational training: With its vast<br />

range of professions, vocational training in the<br />

crafts trade offers young people an ideal starting<br />

point with advantageous employment and career<br />

perspectives. Besides good employment<br />

chances, a completed vocational training in the<br />

craft trade also offers attractive career chances<br />

with related or interdisciplinary advanced education<br />

exams or the traditional master craftsman/<br />

craftswoman exam. In the state of Rhineland-<br />

Palatinate, craftsmen and women also have the<br />

possibility to study at a university without having<br />

taken their A levels. Those who have passed a<br />

master craftsmen/craftswoman exam can study<br />

immediately at all colleges and universities.<br />

With projects like “HaFlexSta” or “Lebensphasenorientierte<br />

Erwerbspolitik”, the Chamber of<br />

Crafts deals with the challenges of the future.<br />

Enterprises in the <strong>Donnersbergkreis</strong> region are<br />

also involved.<br />

„Kompetenz mit Herz verbinden“<br />

Interview mit Brigitte Mannert, Präsidentin der<br />

Handwerkskammer der Pfalz<br />

Frau Mannert, welche Ziele haben<br />

Sie sich als Präsidentin der<br />

Handwerkskammer gesteckt?<br />

Die Handwerkskammer wird<br />

nach meiner Überzeugung in<br />

Handwerk, Politik und Öffentlichkeit<br />

als kompetenter Ansprechpartner<br />

wahrgenommen. Daran möchte ich weiterarbeiten:<br />

Das pfälzische Handwerk soll auch<br />

künftig als starke Wirtschaftsmacht und attraktiver<br />

Arbeitgeber gesehen werden. Ich<br />

möchte Kompetenz mit Herz verbinden und<br />

die Wirtschaftskraft und Wettbewerbsfähigkeit<br />

des regionalen Handwerks stärken.<br />

Außerdem möchte ich die Kompetenzen<br />

der Handwerkskammer in der Betriebsberatung<br />

und Weiterbildung stärken. Weiterbildung<br />

ist für Handwerksbetriebe unerlässlich,<br />

wenn sie betriebswirtschaftlich auf der<br />

Höhe der Zeit bleiben wollen. Die Beratungsangebote<br />

der Kammer schätze ich als sehr<br />

gut ein. Es kommt jetzt darauf an, diesen<br />

Service bei den Betrieben bekannter zu machen<br />

und sie zu ermutigen, diese Angebote<br />

auch zu nutzen.<br />

Viele Betriebe beklagen schon heute den<br />

Nachwuchsmangel. Wie kann man noch mehr<br />

Jugendliche motivieren, eine handwerkliche<br />

Ausbildung anzustreben?<br />

Es ist von großer Bedeutung, Jugendliche<br />

für eine Lehre im Handwerk zu gewinnen.<br />

Deshalb muss das Handwerk in den Schulen<br />

einschließlich der Gymnasien präsent werden,<br />

um zu zeigen, wie hochkarätig heute<br />

die Anforderungen im Handwerk sind. Aus<br />

dem gleichen Grund bin ich für die Einfüh-<br />

rung von Lernfenstern, mit deren<br />

Hilfe der Werkunterricht in die<br />

Schulen zurückkehrt. Und deshalb<br />

begrüße ich auch die Imagekampagne<br />

des deutschen Handwerks, mit<br />

der die Botschaft vermittelt wird,<br />

dass das Handwerk stolz auf das<br />

sein kann, was es leistet.<br />

Ist eine solche Imagekampagne denn überhaupt<br />

notwendig?<br />

Handwerk ist modern, ist innovativ und<br />

vielfältig, nur leider ist dies in den Köpfen<br />

der Mehrheit der deutschen Bevölkerung<br />

noch nicht angekommen. Dies zeigt zumindest<br />

das Ergebnis einer Forsa-Umfrage, die<br />

vom Zentralverband des Deutschen Handwerks<br />

(ZDH) und der Aktion modernes Handwerk<br />

(AMH) 2008 in Auftrag gegeben wurde.<br />

Diese Umfrage bestätigt, dass das Handwerk<br />

von einem Großteil der Bevölkerung als altmodisch<br />

und wenig fortschrittlich eingeschätzt<br />

wird. Viele Berufe, wie zum Beispiel<br />

Parkettleger, sind nahezu unbekannt – oder<br />

werden gar nicht dem Handwerk zugeordnet,<br />

wie Friseur oder Fleischer. Auch Berufe<br />

wie Chirurgiemechaniker, Galvaniseur, Modellbauer<br />

oder Kälteanlagenbauer kennt<br />

kaum einer. Kaum ein Außenstehender<br />

kennt die vielen Möglichkeiten im Handwerk<br />

und seine Innovationskraft und kaum einer<br />

weiß um die Vielfältigkeit des Handwerks. So<br />

wird dem Handwerk allgemein eine geringe<br />

Bedeutung zugemessen und das, obwohl<br />

tatsächlich mehr als 4,8 Millionen Beschäftigte<br />

in rund 970.000 Betrieben deutschlandweit<br />

und pfalzweit rund 86.000 Beschäftigte<br />

in mehr als 17.000 Betrieben wahrhaft<br />

eine wirtschaftliche Macht darstellen.

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