Stahlreport 2017.06
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
BDS<br />
Research<br />
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />
Volle Auftragsbücher im März<br />
Nachdem die Tonnagen im Januar und im Februar für die deutsche Stahldistribution<br />
schon recht ordentlich waren, konnte im März ein Lagerabsatz verzeichnet werden, wie<br />
er in dieser Höhe seit vielen Jahren nicht mehr erlebt wurde. Der Ende 2016 einsetzende<br />
Preisaufbau hat sich in den ersten Monaten des Jahres 2017 fortgesetzt, scheint aber<br />
nun bei den meisten Produkten eine Pause einzulegen.<br />
Foto: privat<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter<br />
Research im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS), berichtet<br />
zusammenfassend<br />
angesichts der ihm<br />
bis März/April 2017<br />
vorliegenden Zahlen.<br />
Wie üblich, hat er<br />
seinen monatlichen<br />
und kommentierenden<br />
Bericht anhand<br />
der Kriterien Lagerabsatz,<br />
-bestand,<br />
-reichweite und<br />
-verkaufspreise<br />
gegliedert.<br />
Lagerabsatz<br />
Der Lagerabsatz im Januar konnte<br />
in der Summe aller Walzstahlerzeugnisse<br />
den Vorjahresmonat um<br />
knapp 7 % übertreffen. Der Februar<br />
lag mit 909.000 t ziemlich genau<br />
auf Vorjahresniveau.<br />
Das Geschäft im März profitierte<br />
nicht nur von einer guten Beschäftigungslage<br />
der Kunden, sondern<br />
auch von satten 23 Arbeitstagen. Es<br />
wurden 1,06 Mio. t abgesetzt. Dies<br />
ist ein Volumen, das letztmals im<br />
Mai 2011 erreicht wurde. Besonders<br />
dynamisch verliefen die Lagerabsätze<br />
bei Betonstahl sowie kaltgewalztem<br />
und oberflächenveredeltem<br />
Blech.<br />
Lagerbestand<br />
Nach dem üblichen Lagerabbau zum<br />
Jahresende 2016 legten die Lagerbestände<br />
im Januar und bei den meisten<br />
Produkten auch im Februar 2017<br />
spürbar zu. Auch aufgrund des sehr<br />
hohen Lagerabsatzes kam es im<br />
März zu einem leichten Bestandsabbau.<br />
Ende März wurden von der deutschen<br />
Stahldistribution 2,43 Mio. t<br />
Walzstahlfertigerzeugnisse bevorratet.<br />
Dies sind 6,5 % mehr als noch<br />
vor zwölf Monaten.<br />
Lagerreichweite<br />
Hohe Lagerabsätze und sinkende<br />
Bestände ließen die Lagerreichweite<br />
schrumpfen.<br />
Sie lag im März bei 2,3 Monaten<br />
bzw. 69 Tagen und damit knapp<br />
5 % unter dem Vorjahreswert (vgl.<br />
Abb. 1).<br />
Lagerverkaufspreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />
für durchschnittliche<br />
Verkaufspreise im kleinlosigen<br />
Bereich zufolge setzte sich der<br />
starke Preisanstieg, der am Ende<br />
des Jahres 2016 stattgefunden hatte,<br />
im ersten Quartal 2017 fort. Im<br />
Januar konnten bei fast allen Produkten<br />
Preissteigerungen festgestellt<br />
werden. Diese waren bei Flachprodukten<br />
sowie Quadrat- und Rechteckrohren<br />
noch weitaus stärker ausgeprägt<br />
als bei Langprodukten.<br />
Im Februar und März tendierten<br />
die Langprodukte im Produktmix<br />
seitwärts, im April gaben sie<br />
leicht nach. Flachprodukte konnten<br />
dagegen preislich weiterhin zulegen,<br />
wenn auch im März und April<br />
mit nur geringen Steigerungsraten<br />
(vgl. Abb. 2 und 3).<br />
[ Info ]<br />
Fragen zu den genannten statistischen<br />
Größen beantwortet im Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel (BDS) Jörg Feger,<br />
Bereichsleiter Research:<br />
Feger-BDS@stahlhandel.com<br />
28 <strong>Stahlreport</strong> 6|17