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Nach der Besichtigung meiner Onkel und Tanten machen wir uns noch am selben Tag auf<br />
nach Dänemark. Das neue DAB Radio bewahrte uns leider nicht vor Schnulzen laut denen in<br />
der Nacht die Sonne aufgehe oder einer mir unbekannten Marie ein Lied geschenkt wurde.<br />
Es war ein schöner aber kalter Tag als wir in Fynshav ankamen wo wir auch übernachteten.<br />
Das Erste das den beiden auffiel waren die schönen, mit Reet gedeckten Häuser. Die Rasen<br />
waren alle mit einem akkuraten Haarschnitt versehen, so dass man meinen könnte jeder<br />
Halm sei einzeln mit Schere und Massband geschnitten worden. Am nächsten Tag begaben<br />
wir auf eine Fähre die nach Bøjden übersetzte, was für mich sehr bequem war, man ist ja<br />
trotz neuem Motor nicht mehr der Jüngste und geniesst es wenn man mal nicht selber fahren<br />
muss. Ich kutschierte die beiden anschliessend nach Kerteminde wo es in der Nähe ein<br />
Wikingermuseum samt einem uraltem Wikingergrab zu besichtigen gibt. Apropos Wikingergräber,<br />
meine etwas morbiden Besitzer mussten doch tatsächlich alle paar Kilometer anhalten<br />
um irgendeine tausendjährige Moorleiche oder ein Wikingergrab zu besichtigen, bei allem<br />
Verständnis mir war's dann doch ein bisschen zu viel. Zu meinem Glück gibt es auch<br />
viele Schlösser in Dänemark, so war doch ab und zu für etwas Abwechslung gesorgt.<br />
Von Kerteminde fuhren wir über eine18km lange Brücke über den Grossen Belt quer durch<br />
das Land, runter bis zu Møns Klint wo man die höchste Steilküste Dänemarks bewundern<br />
kann. Natürlich immer unter Berücksichtigung aller dänischen Moorleichen und Schlösser.<br />
Dann nahmen wir Kurs auf Kopenhagen. Leider war die Wetterlage mittlerweile etwas prekär,<br />
es regnete und war ziemlich kalt. Der erste Camping, den sie fanden, entsprach nicht<br />
gerade ihren Vorstellungen. Aber wie sagt man doch so schön, wer sucht der findet, nach<br />
einer weiteren Fahrt rund um die Stadt fanden sie einen schönen Campingplatz. Trotz des<br />
Regens unternahmen meine Besitzer gleich eine erste Stadterkundungstour. Am Morgen<br />
des zweiten Tages hatte sich das Kopenhagener Wetter erfreulicherweise wieder etwas beruhigt<br />
und ich durfte mich auf dem Campingplatz ausruhen, während die beiden sich mit dem<br />
Fahrrad auf in die Stadt machten, wo sie sich in diversen Museen und in der Freistadt Christiania,<br />
wo so allerhand angeboten wird, vergnügten. Dann aber wurde das Wetter schlechter<br />
und schlechter und als es Zeit war auf den Campingplatz zurückzukehren goss es wie aus<br />
Kübeln und es hörte nicht mehr auf. Es blieb ihnen nichts anderes übrig als „Kopf runter und<br />
fahren“. Als sie endlich bei mir ankamen hatte keiner einen trockenen Fadem mehr am Leib<br />
und die Stimmung war dementsprechend auf dem Nullpunkt. Da das Wetter beschlossen<br />
hatte so zu bleiben, war es schwierig bis unmöglich die nassen Kleider trocken zu kriegen,<br />
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