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am nächsten Tag war alles noch so nass wie am Vortag und sie mussten ein paar warme<br />
und vor allem trockene Kleider kaufen.<br />
Im Regen brachen wir auf, mit zwei Fähren und mit einigen Zwischenhalten, erreichten wir<br />
Skagen die nördlichsten Stadt Dänemarks, wo es - man kann es sich ja vorstellen - nicht<br />
wärmer wurde. Zudem regnete es ohne Unterlass. Am zweiten Tag, welch ein Lichtblick,<br />
hatte das Wetter kurz ein Einsehen, es hörte auf zu regnen und die Sonne schaute zwischen<br />
den Wolken hervor. Die beiden fuhren mit dem Fahrrad an den Strand zum Zusammenfluss<br />
von Nord- und Ostsee wo es doch eine paar Leute gab, die es nicht grauste bei diesem Wetter<br />
Schuhe und Strümpfe auszuziehen um im Wasser mit einem Fuss in der Nordsee und mit<br />
dem anderen in der Ostsee zu stehen. Davon nahmen dann meine beiden Weicheier doch<br />
Abstand. Im Übrigen, wie könnte es auch anders sein, begann es wieder zu regnen. So radelten<br />
sie zurück, machten es sich in meinem Inneren bequem und schauten TV, bis sie<br />
plötzlich nasse Füsse verspürte. Was zum Himmel-NDNMó war jetzt wieder los? Mein Dach<br />
war undicht geworden, kein Wunder bei diesen Verhältnissen. Der Schaden konnte nur provisorisch<br />
behoben werden und zu allen anderen nassen Sachen hatten wir jetzt auch noch<br />
eine nasse Matratze. Am nächsten Tag machten wir uns vom (feuchten) Acker und besuchten<br />
auf der Rückfahrt statt der obligaten Moorleichen die riesige Wanderdüne Råbjerg Mile<br />
und das Sandskulpturen Festival in Hundested, bevor wir uns über Aalborg und Aarhus auf<br />
den Rückweg machten. In Aarhus gibt es ein Kunstmuseum das sie gerne besucht hätte<br />
aber er war weder mit guten Worten noch mit Brachialgewalt hineinzubringen.<br />
Wir fahren und fahren, das Radioprogramm ist immer noch nicht besser, mein Motor<br />
schnurrt leise und gleichmässig, er fährt, sie döst vor sich hin. In den Nachrichten wird gemeldet,<br />
dass in Seoul ein Flugzeug nicht mehr funken konnte. Wie teilt ein Flugzeug das<br />
nicht mehr funken kann mit, dass es nicht mehr funken kann? Geht das per Handy oder etwa<br />
über Gedankenübertragung? Ihre Gehirnwindungen verlieren sich in einer Endlosschleife,<br />
da spaziert plötzlich ein Mann mit einem Handtuch auf dem Pannenstreifen... ob heute wohl<br />
Towel day ist, fragt ihr verwirrtes Hirn? Es ist höchste Zeit auf einen Campingplatz zu fahren<br />
und den Kopf auszulüften. Wir landen auf einer Insel namens Röm. Eine lange Brücke führt<br />
zur Insel. Das Wetter ist so lala und am Abend kann die Insel mit dem Fahrrad erkundet<br />
werden. Aber dann kommt der Regen zurück und trommelt die ganze Nacht auf mein Dach.<br />
Am nächsten Morgen, als die zwei erwachten, stand ich in einem See.<br />
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