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DER BIEBRICHER, Nr. 314, Januar 2018

Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

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Ein Bus voller Narren fährt durch Wiesbaden<br />

Der Bus ist noch nicht mal losgefahren,<br />

und schon sind die Scheiben<br />

beschlagen, die „Kleinen<br />

Feiglinge“ werden auf die Haltestangen<br />

geklopft, es schallen<br />

dreifach donnernde Helaurufe.<br />

Es ist eine Wiesbadener Premiere:<br />

Sitzung im Bus. Die Idee hatte<br />

Andreas „Andy“ Taschler, der<br />

sich in seinem Kuh-Kostüm über<br />

den Erfolg freut: Beide Sitzungen<br />

sind ausverkauft. „Ich habe das in<br />

Mainz gesehen, die machen das in<br />

der Straßenbahn unter dem Titel<br />

‚Tramba Zamba‘“, gibt Taschler die<br />

Inspiration von jenseits des Rheins<br />

zu. „Ich dachte mir, das kann man<br />

aber noch verfeinern.“ Büttenredner<br />

und Musik, das wollte er auch<br />

ins Wiesbadener Gefährt packen,<br />

das von Thomas Nägler gesteuert<br />

wird und selbstverständlich die<br />

DACHO-Werbung trägt. Und so<br />

ging Taschler die Elite der heimischen<br />

Büttenredner durch – „es<br />

sind gar nicht mehr so viele hier<br />

in Wiesbaden, ein gutes Dutzend,<br />

mehr nicht“, bedauert er.<br />

Wiesbadens Fassenacht-Profis<br />

seien von der Idee der „mobilen<br />

Sitzung“ sofort begeistert gewesen.<br />

Es gaben sich Stefan Fink,<br />

Guntram Eisenmann, Joe Mauer<br />

und Ute Lisbeth Schreiner sowie<br />

Stimmungssänger Günter Hübner<br />

und Jennifer Dillitz die Klinke in<br />

die Hand, bei der zweiten Fahrt<br />

gab es eine andere Rednerliste.<br />

Das traditionelle „Wolle mer se<br />

roilosse“ erklang auch bei dieser<br />

fast dreistündigen Runde durch<br />

die Stadt. In Sonnenberg tauschten<br />

Joe Mauer und der „Mann<br />

vom Altpapier“, Guntram Eisenmann<br />

die Bus-Bütt, zum Schluss<br />

stieg am Dern’schen Gelände<br />

noch Jennifer Dillitz im niedlichen<br />

Minniemaus-Kostüm zu. Günni<br />

Hübner spielte mit einer portablen<br />

Verstärkeranlage Tuschs und<br />

Narhallamärsche.<br />

Der „Erfinder“ der Bus-Sitzung: Andy Taschler.<br />

Im kommenden Jahr geht’s dann<br />

ganz sicher weiter, „dann vielleicht<br />

sogar mit Gelenkbussen<br />

und bestimmt auch durch Biebrich“,<br />

kündigte Taschler an. Denn<br />

in den „kleinen“ Bus passen nur<br />

34 Fahrgäste. Für diese gab es als<br />

Wegzehrung lediglich ein großes<br />

Arsenal an kleinen Schnäpsen,<br />

denn „offene Lebensmittel dürfen<br />

wir hier nicht anbieten, das hat die<br />

ESWE nicht erlaubt“, so Taschler.<br />

Ein Zwischenstopp an der Talstation<br />

der Nerobergbahn sorgte dann<br />

aber fürs leibliche Wohl mit Bier,<br />

Fleischwurst und Frikadellen.<br />

FRANK HENNIG<br />

FRANK HENNIG<br />

Auf der Rundfahrt unterhielt Stefan<br />

Fink im Rastafari-Outfit als<br />

„König von Jamaika“ mit spitzen<br />

Bemerkungen gegen Möchtegern-Koalitionäre<br />

jeglicher Couleur,<br />

und auch Guntram Eisenmann<br />

und Joe Mauer nahmen<br />

die aktuelle Politik beziehungsweise<br />

die politische Korrektheit<br />

aufs Korn. Ute Schreiner gab das<br />

Single-Funkenmariechen und die<br />

Sänger boten von traditionellem<br />

Schunkelrhythmus bis zu den<br />

neuen Mallorca-Hits mit deftigeren<br />

Textbausteinen alles, was den<br />

Narren gefiel.<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten Wiesbadener Bus-Sitzung.<br />

Das närrische Gefährt wurde auf<br />

seiner Fahrt von vielen Passanten<br />

und Passagieren anderer Busse<br />

kräftig bestaunt. Sogar eine Polonaise<br />

bekamen die Narren im Bus<br />

hin: Die lief dann eben nur drei<br />

Meter lang.<br />

(art)<br />

bring’s.<br />

Aus Liebe zu<br />

Blumen.<br />

Am 14. Februar ist Valentinstag!<br />

12 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / JANUAR <strong>2018</strong>

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