DER BIEBRICHER, Nr. 314, Januar 2018

Tänzerische Nachwuchsarbeit begeistert bei Fremdensitzung
der Närrischen Garde
Traditionell steht bei der Wiesbadener
Närrischen Garde
(WNG) der Tanz im Vordergrund.
Gleich sechs eigene
Tanznummern konnte man
bei der diesjährigen Fremdensitzung
am 13. Januar in der
Christian-Bücher-Halle präsentieren.
Zu Beginn nahm die
ganz junge Solotänzerin Noelle
Bund mit einem tollen Auftritt
das Publikum für sich ein – sie
ließ sich nicht einmal aus der
Ruhe bringen, als sie nach dem
Einmarsch lange auf ihre Musik
warten musste. Auch alle anderen
WNG-Tanzgruppen hatten
wieder mit viel Phantasie ganz
unterschiedliche Tanznummern
einstudiert, ob Garde- oder
eher Showtanz: Die „Butterflys“,
das Trio „Space Girls“,
Fastnachtsverein ist schon lange
mit der Närrischen Garde
freundschaftlich verbandelt.
Neben dem eigenen Prinzenpaar
brachten die Talheimer
auch ihr großes Showballett
mit einer tollen Burlesque-Show
sowie das Männerballett als
sexy Bauarbeiter mit. Auch das
heimische Kinderprinzenpaar
schaute vorbei und durfte sein
Sprüchlein vortragen. Die Mainzer
„Garde der Prinzessin“ war
Blickfang beim Einzug. Sehr
gelungen war der Auftritt des
Wiesbadener Gesangsquartetts
„Amandas“. Nicht die üblichen
Fastnachtsschlager, sondern
„funky Soulmusik“ brachten
die vier Mädels in glitzerndem
Schwarz, teils im Original, teils
auch passend zur Fassenacht
Die „Mysterys“ begeisterten sowohl tänzerisch wie auch mit ihrer
Kostümierung.
ANJA BAUMGART.PIETSCH
Sitzungspräsident Kevin Raupach mit den Ehrengästen: Oberbürgermeister
Sven Gerich, dem Landtagsabgeordneter Ernst-Ewald
Roth und dem stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteher Eberhard
Seidensticker.
umgetextet. Ganz gelang es ihnen
zwar nicht, das Auditorium
zum Tanzen zu bewegen, aber
sie hinterließen mit ihrem temperamentvollen
Auftritt einen
tollen Eindruck.
Schwer hatten es leider die
Büttenredner, fünf an der Zahl,
je später der Abend wurde.
Gunther Raupach, Vater des
Sitzungspräsidenten Kevin Raupach,
konnte am Anfang noch
mit einem „Ausflug zu Ikea“
punkten, er verfügte auch über
die nötige stimmliche Stärke,
um sich durchzusetzen. Marcus
Schwalbach aus Mainz mit
„Szenen aus dem Alltag eines
Gardisten“ hatte es schon
schwerer, das Dotzheimer „Pokerface“
Detlef Sissol mit dem
Bericht vom „Hausfest“ ebenso,
obwohl die Vorträge durchaus
originell waren. Der schrille
Axel Heilmann aus Frankfurt
mit einer Schwulen-Nummer
konnte schon mehr Aufmerksamkeit
erhalten, denn sein
Vortrag spielte sich im wahrsten
Sinne des Wortes vorwiegend
unter der Gürtellinie ab.
Petra Giesel aus Hanau, deren
langjähriger Rentnerehepaar-
Bühnenpartner „Karlheinz“,
Frieder Arndt, im vergangenen
Jahr verstorben ist, kam zum
ersten Mal alleine als „Hiltrud
Hufnagel“ und konnte um Mitternacht
leider kaum noch zum
Publikum durchdringen. Den
Schlusspunkt setzte der „französische
Kellner“ Rick Mayfield
mit Stimmungsliedern. (art)
ANJA BAUMGART-PIETSCH
die „Infinitys“ mit Gardetanz,
„Remix“ und zum Schluss die
Ältesten, die „Mysterys“ mit
einem tollen Indianertanz: Alles
sehr hübsch anzusehen, und die
tänzerische Nachwuchsarbeit
wurde auch von den Ehrengästen
der Sitzung gewürdigt, darunter
Oberbürgermeister Sven
Gerich, Landtagsabgeordneter
Ernst-Ewald Roth und der stellvertretende
Stadtverordnetenvorsteher
Eberhard Seidensticker.
ANJA BAUMGART.PIETSCH
Sie alle sahen auf der Bühne
neben den eigenen Tanznummern
auch noch tollen
Tanz aus Talheim: Der dortige
Die „Infinitys“ der Wiesbadener Närrischen Garde bei ihrem Gardetanz.
18 DER BIEBRICHER / JANUAR 2018