REGIOBUSINESS - NR. 186 | 2017-11
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20 Firmen & Märkte<br />
November <strong>2017</strong> I Jahrgang 16 I Nr. <strong>186</strong><br />
Nachfrage steigt deutlich<br />
Dienstleistungsunternehmen Franz & Wach profitiert von Personalnot zur Weihnachtszeit.<br />
Ein kurzer Blick in die Jobbörsen<br />
zeigt deutlich,<br />
dass Weihnachten naht.<br />
Denn im Vorweihnachtsgeschäft<br />
seien Unternehmen in<br />
vielen Branchen auf der Suche<br />
nach Saisonkräften, schreibt<br />
der Crailsheimer Personaldienstleister<br />
Franz & Wach. So<br />
berichtet das Internetkaufhaus<br />
Amazon von 13 000 freien Arbeitsplätzen<br />
bundesweit. Es<br />
herrscht Hochkonjunktur im<br />
Handel, in der Produktion und<br />
in der Logistik.<br />
Das spürt auch Gerhard Wach,<br />
Inhaber des bundesweit aktiven<br />
Personaldienstleisters<br />
Franz & Wach: „Viele Unternehmen<br />
sind schon seit Monaten<br />
auf der Suche nach Aushilfskräften<br />
und Saisonarbeitern. Die<br />
Jobbörsen sind gefüllt mit Angeboten.<br />
Wo die eigenen Bemühungen<br />
nicht fruchten, werden<br />
wir gerufen.“<br />
Kapazität um hunderte<br />
Bewerbungen zu sichten<br />
Personaldienstleister sind auf<br />
die Suche nach Bewerbern spezialisiert.<br />
Man habe die Kapazitäten,<br />
kurzfristig Hunderte Bewerbungen<br />
zu sichten, Vorstellungsgespräche<br />
zu führen und<br />
geeignete Kandidaten auszuwählen.<br />
Ob diese dann im Rahmen<br />
der Zeitarbeit überlassen oder<br />
für die betroffenen Monate direkt<br />
vom suchenden Unternehmen<br />
eingestellt werden, ist unterschiedlich.<br />
Seine Mitarbeiter hätten derzeit<br />
jedenfalls alle Hände voll zu<br />
tun. Bei einem leergefegten Bewerbermarkt<br />
steckten viele Betriebe<br />
in Personalnöten.<br />
Das eröffne denjenigen Chancen,<br />
die aktuell eine Beschäftigung<br />
suchen. Dazu gehören<br />
klassisch Studenten, aber auch<br />
Hausfrauen oder Teilzeitbeschäftigte.<br />
Sie können dadurch<br />
diese Zeit des Jahres nutzen,<br />
um die eigene Kasse mit einem<br />
Zuverdienst aufzufüllen. Und natürlich<br />
bietet dieser Engpass<br />
auf dem Arbeitsmarkt nun auch<br />
vielen Flüchtlingen und Wiedereinsteigern<br />
die Chance, eine Arbeit<br />
zu finden. Sobald die Temperaturen<br />
weiter fallen, würde<br />
sich die Lage verschärfen, so<br />
das Unternehmen. Dann steige<br />
der Absatz der klassischen Winterartikel<br />
sprunghaft an.<br />
Mit der Kälte steigen<br />
die Bestellungen<br />
„Und dann steht unser Telefon<br />
nicht mehr still“, freut sich Gerhard<br />
Wach auf die zu erwartende<br />
Nachfrage. Dass er zuversichtlich<br />
ist die meisten Anfragen<br />
auch bedienen zu können,<br />
liegt daran, dass die Zeitarbeit<br />
in den vergangenen Jahren immer<br />
attraktiver für Saisonkräfte<br />
geworden sei. „Wir haben mittlerweile<br />
Stundenlöhne, die deutlich<br />
über dem Mindestlohn liegen<br />
und in den allermeisten Fällen<br />
auch genauso hoch sind<br />
wie bei einem Saisonjob über<br />
den Einsatzbetrieb“, wirbt<br />
Wach.<br />
pm<br />
www.franz-wach.de<br />
Jobsuche: Aktuell suchen zahlreiche Unternehmen nach Mitarbeitern, die sie über das Weihnachtsgeschäft<br />
unterstützen. Diesen Anstieg merkt auch das Unternehmen Franz & Wach. Foto: Franz & Wach<br />
Stolz: Die Geschäftsleitung Klaus und Jürgen Wohlfarth mit der nicht<br />
alltäglichen Auszeichnung.<br />
Foto: KW Automotive<br />
KW Automotive oben<br />
auf dem Treppchen<br />
Innovativer Fahrwerkspezialist gewinnt Mittelstandspreis.<br />
Der Weltmarktführer für Gewindefahrwerke,<br />
die KW Automotive<br />
GmbH aus Fichtenberg hat<br />
den Mittelstandspreis <strong>2017</strong> gewonnen.<br />
Bundesweit hatten über<br />
1400 Institutionen in 16 Bundesländern<br />
insgesamt 4923 kleinere<br />
und mittlere Unternehmen für<br />
den Wettbewerb nominiert.<br />
Die KW Automotive GmbH ist einer<br />
der insgesamt elf Preisträger<br />
aus den vier Wettbewerbsregionen<br />
Bayern, Baden-Württemberg,<br />
Hessen und Thüringen in denen<br />
2536 Mittelständler nominiert waren.<br />
Obwohl sich die KW Automotive<br />
in einem spezialisierten Nischenmarkt<br />
befindet, konnte sie<br />
sich deutlich über dem Branchendurchschnitt<br />
entwickeln.<br />
KW Automotive ist Marktführer<br />
und Innovationsmotor individueller<br />
Fahrwerklösungen für die<br />
Straße und im Rennsport. Der<br />
Fahrwerkhersteller in Fichtenberg<br />
ist zudem auch ein Pionier in<br />
der Entwicklung adaptiver Fahrwerke,<br />
die in ihrer Dämpfung per<br />
Smartphone eingestellt werden<br />
können. Am Hauptsitz des mittelständischen<br />
Unternehmens sind<br />
mittlerweile über 230 Mitarbeiter<br />
tätig. Aktuell arbeiten 30 Mitarbeiter<br />
an der Entwicklung neuer Fahrwerksysteme/-technologien.<br />
Die<br />
weltweiten Kunden werden direkt<br />
vom Stammwerk aus beliefert.<br />
Über zehn Millionen Euro investierte<br />
der Betrieb zuletzt in neue<br />
hochwertige Verwaltungs-, Logistik-<br />
und Fertigungsgebäude. Das<br />
gesamte Fahrwerksprogramm<br />
wird direkt am Stammsitz entwickelt<br />
und gefertigt.<br />
Die KW Automotive GmbH wurde<br />
seit 2012 bereits sechs Mal durch<br />
Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken<br />
GmbH und Raiffeisen-Landesbank<br />
Oberösterreich Aktiengesellschaft,<br />
Zweigniederlassung Süddeutschland<br />
für den Preis des Mittelstandes<br />
nominiert. Im Jahre<br />
2013 erfolgte die Auszeichnung<br />
als Finalist.<br />
pm<br />
www. kwautomotive.de<br />
NEWSLINE<br />
Ishida revolutioniert<br />
das Marinieren<br />
SCHWÄBISCH HALL. Der Spezialmaschinenhersteller<br />
Ishida präsentiert ein bahnbrechendes System für das<br />
Marinieren von Fleisch, Geflügel und Fisch. Die Produktlösung<br />
„Orbicote“ kombiniert eine Mehrkopfwaage<br />
mit einem neuentwickelten Mariniersystem im Anschluss<br />
an die Verwiegung und wurde mit dem Award<br />
der britischen Processing<br />
and Packaging<br />
Machinery Association<br />
(PPMA)<br />
ausgezeichnet. Im<br />
Unterschied zu herkömmlichen<br />
Anlagen<br />
mariniert Orbicote<br />
nach der Verwiegung.<br />
Ishida Orbicote<br />
arbeitet sehr<br />
produktschonend<br />
und erreicht eine Geschwindigkeit<br />
von<br />
55 Verpackungen pro Minute. Anders als beim „nassen“<br />
Verwiegen bleibt die Mehrkopfwaage frei von Marinadeanhaftungen,<br />
was Einsparungen von bis zu acht<br />
Prozent bedeutet. Alle Kontaktflächen sind leicht demontierbar<br />
und ein Produktwechsel benötigt nur 15 Minuten.<br />
Die Ishida GmbH in Schwäbisch Hall ist die Niederlassung<br />
für Deutschland und Österreich von Ishida<br />
Europe (Birmingham, England) und konzipiert, produziert<br />
und installiert Verpackungstechnologien für den<br />
Lebensmittel- und den Non-Food-Bereich.<br />
pm<br />
Foto: NPG-Archiv<br />
Eine erstaunliche Entwicklung<br />
Vom Ein-Mann-Betrieb zum Komplettanbieter: Verpackungsspezialist R.Weiss Group ist gut unterwegs.<br />
Sie zählt heute zu einem der<br />
größten Gewichte in der Verpackungsmaschinenbranche<br />
der Region:<br />
die R. Weiss Group. Wie bei<br />
vielen inhabergeführten Unternehmen<br />
gibt man sich aber auch am<br />
Hauptsitz „Zur Flügelau“ bei der<br />
Frage Rahmendaten ein wenig zurückhaltend.<br />
Lediglich eine vorsichtige<br />
Einschätzung zum laufenden<br />
Geschäftsjahr sind Julia von<br />
Berg zu entlocken: „Wir werden<br />
weiter zulegen und werden auch<br />
unsere Vorgaben übertreffen.“<br />
Die Vertriebs- und Marketing-Assistentin<br />
unterlegt ihre Aussagen<br />
„Die Montagehallen sind voll. Erst<br />
vor wenigen Tagen wurde ein größerer<br />
Auftrag über fünf Linien<br />
vom Kunden abgenommen.“<br />
SPEKTRUM Der Betrieb, der<br />
von Reinald Weiss im Jahr 1990<br />
als „Reinald Weiss Sondermaschinen<br />
GmbH“ im Crailsheimer Stadtteil<br />
Onolzheim gegründet wurde,<br />
hat eine erstaunliche Entwicklung<br />
hinter sich. Was mit der Herstellung<br />
von Funktionselementen,<br />
Baugruppen und Sondermaschinen<br />
inklusive der Einzelteilefertigung<br />
in einer angemieteten Halle<br />
Vielfältig: Mit der Roboter-Lösung „UNIROB“, einer Top Loading<br />
Maschine, wurde der Betrieb branchenweit bekannt. Foto: R. Weiss Group<br />
begann, ist heute eine international<br />
ausgerichtete Firmengruppe,<br />
die weltweit mehr als 1000 Menschen<br />
beschäftigt. Aus dem einstigen<br />
Ein-Mann-Betrieb gingen am<br />
Standort in Crailsheim-Altenmünster<br />
in drei Jahrzehnten die<br />
„R. Weiss Verpackungstechnik“,<br />
die „R. Weiss Maschinenbau“ und<br />
die „R. Weiss Automation“ hervor.<br />
Das Spektrum ist groß, denn das<br />
Unternehmen ist Hersteller von<br />
Endverpackungs-, Sonder- und Serienmaschinen<br />
sowie von Bauteilen<br />
und Systempartnern für Fördertechnik,<br />
Fabrikautomation,<br />
Montage- und Verkettungstechnik.<br />
Um sich spezielle Marktpositionen<br />
zu eröffnen und international<br />
besser aufgestellt zu sein, setzt<br />
R.Weiss auf Zukäufe oder Ausgründungen.<br />
ZUKÄUFE Im Jahr 2010 wurde<br />
„Bleichert Automation“ in Osterburken<br />
übernommen, ihr folgte<br />
„Ertl Automation“ in Straubing.<br />
Erst vor drei Jahren wurde dann<br />
die Bleichert ERS Automation Systems<br />
in Nanjing (China) gegründet.<br />
Branchenweit bekannt wurden<br />
die Crailsheimer Verpackungsspezialisten<br />
mit der Entwicklung<br />
der Top-Loading Maschine<br />
„UNIROB“, ein von oben<br />
abgehängtes vielfältig einsetzbares<br />
Robotersystem für frei zugängliche<br />
Verpackungszellen. Mit ihr<br />
wurde die Firmengruppe zum<br />
weltweit tätigen Anbieter von Verpackungsmaschinen<br />
unter anderem<br />
für Verpackungsanlagen und<br />
industrielle Automatisierung. Die<br />
Kunden kommen aus den Bereichen<br />
Pharma, Kosmetik, Lebensmittel,<br />
Non Food und Chemie.<br />
Zum Leistungsspektrum gehört<br />
auch ein umfassender Service von<br />
der Bedarfsermittlung und Beratung<br />
über die Inbetriebnahme<br />
und Qualifizierung des Personals<br />
bis hin zur Wartung. „Es gehört zu<br />
unserer Firmenphilosophie, Qualität<br />
unter übergreifenden Aspekten<br />
zu bieten“, erläutert Firmenchef<br />
Reinald Weiss. Um die hohen Leistungsanforderungen<br />
zu halten,<br />
setzt das Unternehmen auch auf<br />
firmenübergreifenden Austausch.<br />
So ist die R. Weiss Group Gründungsmitglied<br />
des Firmenclusters<br />
„Packaging Valley“.<br />
ibe<br />
wwww.r-weiss.de