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REGIOBUSINESS - NR. 186 | 2017-11

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November <strong>2017</strong> I Jahrgang 16 I Nr. <strong>186</strong><br />

Politik & Wirtschaft 09<br />

Voller Erfolg<br />

IHK Heilbronn-Franken ehrt 2363 Aus- und<br />

Weiterbildungsabsolventen in drei Landkreisen.<br />

Da hatte Dietmar Niedziella,<br />

Leiter Berufsbildung bei<br />

der IHK Heilbronn-Franken,<br />

viele Hände zu schütteln.<br />

Denn es standen die IHK-Absolventenfeiern<br />

im Landkreis Schwäbisch<br />

Hall, im Hohenlohekreis<br />

und im Main-Tauber-Kreis an.<br />

An allen drei Abenden war er als<br />

Vertreter der IHK vor Ort, um den<br />

besten Absolventen eine Auszeichnung<br />

zu überreichen. Insgesamt<br />

2363 Absolventen haben in den<br />

drei Landkreisen in diesem Jahr<br />

ihre Aus- oder Weiterbildung erfolgreich<br />

abgeschlossen.<br />

Im festlichen Rahmen wurde nun<br />

gefeiert. 92 Punkte und damit die<br />

Note 1 war die Marke, die es zu<br />

knacken galt, um auch noch Urkunde<br />

und Pokal entgegenzunehmen.<br />

Von den insgesamt 1015 Absolventen<br />

im Landkreis Schwäbisch<br />

Hall, erhielten 59 aus den<br />

Händen von IHK-Vollversammlungsmitglied<br />

Steffen Knödler im<br />

Crailsheimer Hangar die Ehrung<br />

für die Bestnote. Mit 873 Ausbildungs-<br />

und 142 Weiterbildungsabsolventen<br />

gibt es im Kreis nun<br />

zahlreiche angehende Fach- und<br />

Führungskräfte.<br />

„Ich freue mich sehr, diesen jungen<br />

Menschen zu ihrem wichtigen<br />

ersten Schritt heute zu gratulieren.<br />

Gut ausgebildete Fachkräfte<br />

sind für unsere Wirtschaft und die<br />

Weiterentwicklung der Region<br />

sehr wichtig“, sagte Dr. Stefanie<br />

Leenen, Vollversammlungsmitglied<br />

der IHK Heilbronn-Franken,<br />

bei der Veranstaltung im Bad Mergentheimer<br />

Kurhaus. Sie überreichte<br />

47 Absolventen des Main-<br />

Tauber-Kreises die Auszeichnung<br />

für die Bestnote. Insgesamt gab es<br />

im Landkreis 591 Absolventen, davon<br />

haben 539 eine Aus- und 52<br />

eine Weiterbildung geschafft.<br />

EINSTIEG 42 Urkunden und Pokale<br />

konnte Roland Rüdinger, Vizepräsident<br />

der IHK Heilbronn-<br />

Franken, den besten Absolventen<br />

des Hohenlohekreises in der Kultura<br />

in Öhringen überreichen.<br />

„Die duale Ausbildung ist eine hervorragende<br />

Grundlage für den Einstieg<br />

ins Berufsleben“, sagte Rüdinger.<br />

Dies und eine qualifizierte<br />

Weiterbildung seien wichtige Bausteine<br />

für den Erfolg der Wirtschaft<br />

und der Region Heilbronn-<br />

Franken allgemein. Rüdinger ergänzte:<br />

„Qualifizierte Fachkräfte<br />

sind die Grundlage für eine funktionierende<br />

und florierende Wirtschaft.“<br />

Im Hohenlohekreis sind<br />

es 757 erfolgreiche Prüfungsabsolventen.<br />

662 haben ihre Ausbildung<br />

abgeschlossen, 95 ihre Weiterbildung.<br />

gra<br />

www.heilbronn.ihk.de<br />

Abschluss: Im Landkreis Schwäbisch Hall (oben), im Hohenlohekreis (Mitte) und im Main-Tauber-Kreis (unten) erhielten die Aus- und Weiterbildungsabsolventen,<br />

die 92 Punkte und damit die Note 1 erreichten, Pokal und Urkunde von der IHK Heilbronn-Franken.<br />

Fotos: Jonathan Trappe<br />

Gastkommentar<br />

„Mehr als nur Klima und Umwelt“<br />

Von einer nachhaltigen Unternehmensführung profitieren alle. Diese setzen schon jetzt viele deutsche Unternehmen um.<br />

Vor zwei Jahren haben die Vereinten<br />

Nationen im September<br />

2015 ihre Agenda 2030<br />

mit 17 Zielen für eine bessere<br />

Welt vorgestellt. Die UN-Vollversammlung<br />

erklärte, dass bis 2030<br />

Hunger und extreme Armut auf<br />

der ganzen Welt beseitigt sein sollen.<br />

Diese Agenda ist einzigartig:<br />

Mithilfe der 17 Ziele und 169 Unterpunkte<br />

wollen die Staats- und<br />

Regierungschefs aus aller Welt die<br />

Zukunft unseres Planeten rundum<br />

nachhaltig verbessern. Der seinerzeitige<br />

UN-Generalsekretär Ban<br />

Ki-moon konstatierte, dass „niemand<br />

zurückgelassen“ werden<br />

dürfe und sagte weiter: „Aber der<br />

wahre Test kommt noch, nämlich<br />

die Umsetzung“.<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

erklärte in ihrem Vorwort zur<br />

„Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie<br />

2016“: „Mit dieser Agenda<br />

liegt ein klares Bekenntnis zur gemeinsamen<br />

Verantwortung vor,<br />

rund um den Globus für gute Lebensperspektiven<br />

heutiger und<br />

künftiger Generationen zu sorgen.<br />

Es geht um nicht weniger als um<br />

ein Leben in Würde, Gerechtigkeit<br />

und Frieden, um soziale Sicherung<br />

ebenso wie um wirtschaftliche<br />

Entfaltungsmöglichkeiten bei<br />

gleichzeitigem Schutz unserer natürlichen<br />

Lebensgrundlagen.“ An<br />

Kakao: Ritter Sport legt auf nachhaltigen Anbau wert. Foto: Volker Rettike<br />

die Umsetzung machen sich weit<br />

mehr deutsche Unternehmen als<br />

mancher erwartet.<br />

Als Beispiel ist die Alfred Ritter<br />

GmbH & Co KG, aus dem badenwürttembergischen<br />

Waldenbuch<br />

zu nennen: Wie ernst es Ritter<br />

Sport mit dem Thema meint, zeigt<br />

sich an dem Fortschritts- und<br />

Nachhaltigkeitsbericht 2016. Einige<br />

„nachhaltige“ Stichworte daraus:<br />

In Nicaragua arbeitet Ritter<br />

mit mehr als 3500 Kleinbauern zusammen,<br />

fördert damit den nachhaltigen<br />

Kakaoanbau und trägt zu<br />

einer spürbaren Verbesserung<br />

der Lebensgrundlage der Kleinbauern<br />

bei. Ziel: Bis 2020 will Ritter<br />

die gesamte Produktion auf<br />

100 Prozent Kakao aus nachhaltigen<br />

Quellen umstellen. Aber auch<br />

bei uns im Land stärkt Ritter<br />

kleine Produzenten: Die Milch für<br />

die Schokolade stammt zu 100<br />

Prozent von mehr als 1000 familiär<br />

geführten Höfen mit durchschnittlich<br />

30 Kühen im Stall. Klar,<br />

dass Ritter mit verschiedenen<br />

Maßnahmen auf dem Weg „zur<br />

CO2-neutralen Fabrik“ ist. Ganz<br />

wichtig aber ist auch die Feststellung<br />

im Bericht der Bundesregierung<br />

zur „Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie“<br />

2016. Hier wird<br />

festgehalten, dass Nachhaltigkeit<br />

mehr bedeutet als „nur“ Klima<br />

und Umwelt. Zu „nachhaltigem<br />

Wirtschaften“ gehören unter anderem<br />

auch unabdingbar „menschenwürdige<br />

Arbeit“, „Gesundheit“,<br />

die „Vermeidung unguter<br />

gesellschaftlicher Spaltung“ und<br />

„Bildung“. Nicht nur bei Ritter gehören<br />

Gesunderhaltung, Weiterbildung,<br />

Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf zum Standard, sondern<br />

auch bei der an der Börse notierten<br />

SAP SE aus Walldorf mit mehr<br />

als 85 000 Mitarbeitern.<br />

Hier wird unter „Nachhaltig Wirtschaften“<br />

mit fünf Überschriften<br />

klargestellt, dass SAP unter „nachhaltig<br />

wirtschaften“ mehr versteht<br />

als Klima und Umwelt. Diese lauten:<br />

Bekenntnis zu den Menschenrechten,<br />

Richtlinien für Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheit, Umweltpolitik,<br />

Verhaltenskodex für Lieferanten<br />

und Verhaltenskodex für<br />

Partner. Eine aus meiner Sicht erstaunliche<br />

und sehr bemerkenswerte<br />

Besonderheit im Bericht<br />

der SAP soll hier zitiert werden:<br />

„Im Rahmen unserer weltweiten<br />

CSR-Programme haben alle SAP-<br />

Mitarbeiter die Möglichkeit, bis<br />

zu acht Stunden ihrer Arbeitszeit<br />

für gemeinnützige Projekte und<br />

Veranstaltungen aufzuwenden.<br />

Für 2016 hatten wir es uns zum<br />

Ziel gesetzt, mit unseren CSR-Initiativen<br />

weltweit 1,5 Millionen<br />

Menschen zu erreichen. Dafür<br />

sollten unsere Mitarbeiter<br />

250 000 ehrenamtliche Arbeitsstunden<br />

leisten – davon 40 Prozent<br />

qualifizierte Tätigkeiten. Mit<br />

fast 339 000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden<br />

(davon 57 Prozent<br />

qualifizierte Tätigkeiten) und ungefähr<br />

3,2 Millionen Menschen,<br />

die von unseren Freiwilligenprojekten<br />

profitierten, haben wir<br />

diese Ziele übertroffen.“<br />

Erfreulicherweise wären noch<br />

viele weitere Unternehmen zu nennen,<br />

die sich „Nachhaltiges Wirtschaften“<br />

auf die Fahnen geschrieben<br />

haben. Aber wir müssen nicht<br />

„in die Ferne schweifen“, denn<br />

auch in unserer Region haben<br />

sich zahlreiche Unternehmen auf<br />

„Nachhaltigkeit“ verpflichtet.<br />

Dazu zählen Klafs, Optima, Recaro,<br />

Schubert, Groninger, Elabo,<br />

Fertighaus Weiss, Bausch + Ströbel<br />

– und vor allem die BESH, die<br />

Bäuerliche Erzeugergemeinschaft<br />

Dr. Walter Döring<br />

Der gebürtige Stuttgarter war lange eine<br />

der Galionsfiguren der FDP. Er war Gemeinderat<br />

in Schwäbisch Hall, Vorsitzender der<br />

Landtagsfraktion und Wirtschaftsminister<br />

von Baden-Württemberg. Heute arbeitet<br />

der 63-Jährige als Consultant und hält Vorlesungen<br />

an Hochschulen. Im Kreistag ist er<br />

für die Freien Demokraten politisch aktiv.<br />

Döring ist Initiator und Mitorganisator des<br />

Kongresses „Gipfeltreffen der Weltmarktführer“<br />

in Schwäbisch Hall und gründete<br />

die Akademie Deutscher Weltmarktführer.<br />

Schwäbisch Hall. Ihre Selbstverpflichtung<br />

beinhaltet solidarisches<br />

Wirtschaften, „Transfer von<br />

Wertschöpfung an die Erzeuger“,<br />

Kulturarbeit auf dem Lande, Ökologie,<br />

„Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen<br />

und deren nachhaltige<br />

Bewirtschaftung“ und Soziales:<br />

„Schutz vor weiterer Erosion<br />

der sozialen Strukturen in<br />

der Region, Stärkung der Einkommenssituation<br />

der regionalen Erzeuger“.<br />

Angela Merkel brachte es auf den<br />

Punkt: „Nachhaltigkeit kann nur<br />

als Gemeinschaftswerk gelingen.<br />

Sie nützt jedem von uns. Und jeder<br />

kann etwas dazu beitragen.“

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