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soziologie heute April 2009

Das erste und einzige illustrierte soziologische Fachmagazin im deutschsprachigen Raum. Wollen Sie mehr über Soziologie erfahren? www.soziologie-heute.at

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<strong>April</strong> <strong>2009</strong> <strong>soziologie</strong> <strong>heute</strong> 13<br />

Land-Berichte. Sozialwissenschaftliches Journal<br />

eine Zeitschrift zur sozialwissenschaftlichen und fächerübergreifenden Bildung<br />

Die Zeitschrift dient der sozialwissenschaftlichen<br />

Bildung in einem<br />

fächerübergreifenden Verständnis.<br />

Eine besondere Aufmerksamkeit<br />

finden dabei Themen und Problemstellungen<br />

regionaler und ländlicher<br />

Lebenswelten. Ländliche Regionen<br />

unterliegen in modernen Gesellschaften<br />

einem weitgreifenden Wandel<br />

ihrer Erwerbs- und Sozialstruktur,<br />

ihrer Kultur, Siedlungsgestalt<br />

und Landschaftsnutzung. Diese Entwicklung<br />

hat keine erkennbaren<br />

Endpunkte; sie birgt Risiken und<br />

Unsicherheiten, schafft aber auch<br />

neue Handlungsspielräume. Die Herausgeber<br />

verfolgen die Intention,<br />

mit einer Vielfalt von Beiträgen sozialwissenschaftlich<br />

orientierter Autoren<br />

insbesondere in diesem Umfeld<br />

Phänomene des gesellschaftlichen<br />

und kulturellen Wandels aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven darzustellen<br />

und zu diskutieren.<br />

Neben Fachaufsätzen, Forschungsberichten<br />

und Essays wird auch Platz<br />

für kürzere Berichte und Besprechungen<br />

eingeräumt. Ergänzend erscheinen<br />

als Beihefte der Zeitschrift auch<br />

Monographien und Sammelbände zu<br />

einzelnen Themen in der „Buchreihe<br />

Land-Berichte“.<br />

Die Herausgeber erhoffen sich für die<br />

Zielsetzung der Zeitschrift einen interessierten<br />

Leserkreis, aus dem heraus<br />

auch Angebote von Beiträgen sehr<br />

willkommen sind.<br />

In Heft 1/<strong>2009</strong> stellt Norbert Fischer<br />

ein interessantes Phänomen der regionalen<br />

Sozialgeschichte am Beispiel<br />

eines historischen Konflikts in<br />

der Marschenregion Kehdingen an<br />

der Niederelbe vor. Dort widersetzte<br />

sich noch in der zweiten Hälfte des<br />

19. Jahrhunderts der selbstbewusste<br />

großbäuerliche Adel dem staatlichen<br />

Zugriff auf die Deichbauregie und die<br />

Außendeichländereien.<br />

Die Ernährungsprobleme in den<br />

(noch) nicht industrialisierten<br />

Ländern erörtert Elisabeth Meyer-<br />

Renschhausen mit scharfer Kritik an<br />

der von den Interessen der Industrieländer<br />

bestimmten Entwicklungs- und<br />

Welthandelspolitik und mit der Hoffnung<br />

auf die Sicherung der Ernährung<br />

durch eine ländliche und städtische<br />

Subsistenzwirtschaft. Die Herausgeber<br />

sehen in dem Beitrag ein diskussionsanregendes<br />

Plädoyer, auch wenn<br />

sie den darin vertretenden Positionen<br />

nicht in jeder Hinsicht zustimmen.<br />

Drei weitere Beiträge befassen sich<br />

mit Landwirten als Betroffenen und<br />

Akteuren der gegenwärtigen Agrarentwicklung.<br />

Andrzej Kaleta referiert die Wahrnehmung<br />

des polnischen EU-Beitritts<br />

durch die polnischen Bauern, nachdem<br />

die von ihnen befürchteten negativen<br />

Auswirkungen ausblieben und<br />

sie sich auf die veränderte Situation<br />

einstellten.<br />

Simone Helmle und Alissa Schick stellen<br />

vier Fallbeispiele von Landwirten<br />

vor, denen es in unterschiedlicher<br />

Weise gelang, eine erfolgreiche Betriebsform<br />

des ökologischen Landbaus<br />

zu entwickeln.<br />

Und Friedhelm Streiffeler fand – ebenfalls<br />

auf der Grundlage qualitativer<br />

Interviews – überraschend vielfältige<br />

Typen der Motivkonstellationen von<br />

Nebenerwerbslandwirten in Brandenburg.<br />

Weiterhin werden zwei bemerkenswerte<br />

neue Bücher vorgestellt. Dabei handelt<br />

es sich in einem Fall am Beispiel<br />

der ländlichen Region Tecklenburg<br />

um regionale Muster des historischen<br />

Zusammenhangs von Bevölkerungszunahme<br />

und beginnender Transformation<br />

einer ländlich-traditionellen<br />

Wirtschaftsweise in die entstehende<br />

Industriegesellschaft. In der anderen<br />

Fallstudie wird ein anspruchsvolles<br />

Konzept zur Untersuchung der lebensgeschichtlichen<br />

Quellen eines bürgerschaftlich-freiwilligen<br />

Engagements<br />

entwickelt und in unterschiedlichen<br />

sozialen Kontexten angewandt.<br />

Inhaltsübersicht:<br />

Vorwort<br />

Zusammenfassungen<br />

Regionale Sozialgeschichte<br />

Norbert Fischer : Aristokraten im Außendeich<br />

– Über symbolische Auseinandersetzungen zwischen<br />

Obrigkeit und regionaler Gesellschaft im<br />

Kehdingen des 19. Jahrhunderts<br />

Streitbares Plädoyer zur Welternährung<br />

Elisabeth Meyer-Renschhausen: Ernährungssicherheit<br />

durch Subsistenzwirtschaft - Von der bäuerlichen<br />

Hauswirtschaft zur Urban Agriculture<br />

Landwirte als Akteure und Betroffene<br />

Andrzej Kaleta : Polnische Bauern im Prozess der<br />

EU-Integration – Erfolg oder Misserfolg ?<br />

Simone Helmle und Alissa Schick : Über frühe Umsteller<br />

im ökologischen Landbau<br />

Friedhelm Streiffeler : Motive und Merkmale von<br />

Nebenerwerbslandwirten in Brandenburg<br />

Vorstellung bemerkenswerter Bücher<br />

Markus Küpker: „Weber, Hausierer, Hollandgänger.<br />

Demographischer und wirtschaftlicher Wandel im<br />

ländlichen Raum: Das Tecklenburger Land 1750<br />

– 1870“ (Rez.: Karl Friedrich Bohler)<br />

Michael Corsten, Michael Kauppert, Hartmut<br />

Rosa : „Quellen Bürgerschaftlichen Engagements“<br />

(Rez.: Gerd Vonderach)

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