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soziologie heute April 2009

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<strong>April</strong> <strong>2009</strong> <strong>soziologie</strong> <strong>heute</strong> 37<br />

nur wenig von der Generation ihrer<br />

Eltern. Religion spielt in der Generation<br />

der unter 30-Jährigen generell für<br />

die meisten im Vergleich zu anderen<br />

Lebensbereichen wie Partnerschaft,<br />

Arbeitswelt oder Politik nur eine untergeordnete<br />

Rolle. Allerdings kann<br />

auch unter den jungen Deutschen<br />

nur jeder Dritte eindeutig zu den<br />

nichtreligiösen Zeitgenossen gerechnet<br />

werden. 52 Prozent der jungen Erwachsenen<br />

sind dagegen klar religiöse<br />

Menschen und weitere 14 Prozent<br />

sogar hochreligiös. Gleichzeitig findet<br />

sich in dieser Gruppe das größte<br />

Maß an Zustimmung bei Fragen, ob<br />

sie an Gott, ein Leben nach dem Tod,<br />

die Unsterblichkeit der Seele oder<br />

eine Wiedergeburt glauben. Diese<br />

hohen Zustimmungswerte werden in<br />

keiner anderen Altersgruppe festgestellt.<br />

Und auch am öffentlichen religiösen<br />

Leben nehmen die Jüngeren<br />

vergleichsweise nicht weniger Anteil<br />

als die Älteren. 14 Prozent der 18 bis<br />

29-Jährigen sehen den regelmäßigen<br />

Gottesdienstbesuch als wichtig an<br />

und sind damit dort sogar häufiger<br />

vertreten als ihre Eltern.<br />

Vergleich: Deutschland - Österreich - Schweiz<br />

Zentralität der Religiosität nach Lebensalter<br />

(Quelle: Religionsmonitor, Bertelsmann Stiftung)<br />

Als eine der wesentlichsten Erkenntnisse<br />

folgert Dr. Martin Rieger, Projektleiter<br />

der Bertelsmann Stiftung:<br />

„Wir können ein langfristiges Aussterben<br />

der Religion in Deutschland,<br />

wie es immer wieder behauptet wird,<br />

definitiv nicht bestätigen. Aber ob es<br />

umgekehrt auch eine Renaissance<br />

des Glaubens z.B. in der Jugend gibt,<br />

können wir ebenfalls nicht sagen.<br />

Das wird erst eine Wiederholung des<br />

Religionsmonitors zeigen. Fest steht,<br />

es gibt eine große Stabilität des religiösen<br />

Bewusstseins in breiten Bevölkerungsschichten,<br />

das aber sehr<br />

vielfältig ist.“<br />

Die gläubigen Deutschen sind mehrheitlich<br />

auch nicht nur „Sonntagschristen“.<br />

Ihre Einstellung hat eine<br />

hohe Alltagsrelevanz. Den größten<br />

Einfluss hat ihr Glauben vor allem<br />

beim Umgang mit einschneidenden<br />

Lebensereignissen wie Geburt,<br />

Hochzeit oder Tod, und für die Forscher<br />

überraschenderweise auch<br />

beim Umgang mit der Natur. Hier beschreiben<br />

65 Prozent der Religiösen<br />

einen klaren oder sogar sehr starken<br />

Einfluss ihres Glaubens. Deutlich<br />

weniger Einfluss hat er dagegen auf<br />

die Gestaltung der Freizeit und Arbeitswelt,<br />

ihre politischen Überzeu-

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