der-Bergische-Unternehmer_0218
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Michael Josten (l.)<br />
und Frank Klein blicken<br />
optimistisch<br />
aufs Autojahr 2018.<br />
Verkaufsrekorde<br />
könnten erneut gebrochen<br />
werden.<br />
Kein Gespräch übers Auto ohne das Thema<br />
Diesel. Wie beurteilen Sie aktuell die Lage?<br />
Frank Klein: Aus meiner Sicht wird sich <strong>der</strong><br />
rückläufige Dieselanteil bei den Verkäufen beruhigen.<br />
Zumal bei <strong>der</strong> Argumentation für Elektroautos<br />
zu berücksichtigen ist, dass die Herstellung<br />
<strong>der</strong> Akkus offensichtlich viel umweltschädlicher<br />
als gedacht ist.<br />
Michael Josten: Unabhängig, wie das Bundesverwaltungsgericht<br />
am 22. Februar zur Frage von<br />
Diesel-Fahrverboten entscheidet, wird es eine<br />
Umrüstlösung geben müssen – und zwar eine für<br />
die Hardware, damit die Leute wie<strong>der</strong> rechtssicher<br />
fahren können. Die Frage ist nur, wer diese<br />
Lösung bezahlt. Ich könnte mir vorstellen, dass<br />
die Belastung von rund 2.000 bis 2.500 Euro pro<br />
Fahrzeug aufgeteilt wird. Wenn sich <strong>der</strong> Staat, die<br />
Hersteller und vielleicht die Werkstätten mit Son<strong>der</strong>konditionen<br />
beteiligen, würde <strong>der</strong> Verbraucher<br />
nur noch für einen kleinen Teil aufkommen müssen,<br />
hätte aber ein aufgewertetes Auto. Damit<br />
wäre doch allen gedient. Es wäre sehr wünschenswert,<br />
wenn die Diskussion um die Dieselfahrzeuge<br />
auf eine sachliche Ebene zurückgeführt werden<br />
könnte, so wie die gesamte Umweltdebatte<br />
versachlicht werden muss. In erster Linie muss<br />
<strong>der</strong> Verkehr aus <strong>der</strong> Stadt herausgebracht werden<br />
und <strong>der</strong> Straßenverkehr muss so organisiert werden,<br />
dass es möglichst wenig Staus gibt.<br />
Welche Rolle wird Ihrer Meinung nach das automatisierte<br />
Fahren in naher Zukunft spielen?<br />
Michael Josten: Ich persönlich glaube, dass es<br />
noch viele Jahre dauern wird, bis das wirklich ein<br />
Thema in den Autohäusern wird. Da gibt es noch<br />
viel zu viel zu klären, angefangen von <strong>der</strong> technischen<br />
und <strong>der</strong> rechtlichen Seite bis hin zur Mentalität<br />
<strong>der</strong> Autofahrer. Es stellt sich die Frage:<br />
Wer will sich überhaupt auf ein autonom fahrendes<br />
Auto einlassen? Spannen<strong>der</strong> ist da zum jetzigen<br />
Zeitpunkt die Digitalisierung, die ja in unser<br />
ganzes Leben eingezogen ist und damit auch in<br />
unsere Autos.<br />
Und was wird <strong>der</strong> Antrieb <strong>der</strong> Zukunft sein?<br />
Michael Josten: Diese Entscheidung ist noch<br />
nicht gefallen. Benzin, Strom, Gas o<strong>der</strong> Hybrid –<br />
alle haben ihre Vor-, aber auch Nachteile. Die Industrie<br />
muss da den richtigen Mix hinkriegen.<br />
Das Gespräch führte Stefanie Bona<br />
Fotos: BVG<br />
INFO<br />
Das Autozentrum Josten betreibt Standorte<br />
in Düsseldorf, Langenfeld, Monheim, Kaarst,<br />
Heiligenhaus, Remscheid und Witten. Vertrieben<br />
werden die Marken VW, Skoda, Audi<br />
und Seat. Michael Josten leitet das 1930 gegründete<br />
Familienunternehmen, das <strong>der</strong>zeit<br />
170 Mitarbeitende beschäftigt. Mit seiner<br />
Tochter Melanie Josten ist die vierte Generation<br />
in die Geschäftsleitung eingestiegen.<br />
www.auto-josten.de<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 02|18 17