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BREMISSIMA Magazin | März-April 2018

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66<br />

S<br />

Raum, um den Moment abzuwarten, in<br />

dem der Kopf nicht mehr den Ausdruck<br />

bestimmt. Gerade das Außergewöhnliche,<br />

die Abweichung von der Norm,<br />

interessiert ihn.<br />

Es lag eine besondere, kreative Stimmung<br />

in der Luft. Das Internationale<br />

Sommerfestival dauerte insgesamt 21<br />

Tage. Künstler aus aller Welt performten<br />

auf der Bühne und traten anschließend<br />

hinter die Kulissen, vor Peters<br />

Linse und in unsere besonderen Studio-<br />

Sets. Mein Augenmerk lag auf einer<br />

neuen Papierinstallation, einem avantgardistischem<br />

Kragen aus schwarzen<br />

Origami-Blüten und plissierten Korsagen<br />

aus Seide. Ich war beeindruckt, wie<br />

für jeden Künstler das passende Set sofort<br />

gefunden wurde. Die Künstler verschmolzen<br />

mit ihrer „neuen“ Bühne zu<br />

genialen Fotografien und entwickelten<br />

mit den Requisiten neue Performances.<br />

Das besondere für mich ist, das nichts<br />

gestellt oder inszeniert wirkte, sondern<br />

die Spontanität dem Ganzen eine gewisse<br />

Leichtigkeit verlieh.<br />

Unter dem Motte „Mit Sicherheit unsicher“<br />

betraten jeden Tag mehrere<br />

Künstler die Bühnen. Über das Programm<br />

und den Slogan hat András Siebold,<br />

künstlerischer Leiter des Festivals,<br />

gesprochen und diskutiert. In der<br />

Kunst begeben wir uns immer wieder<br />

auf unsicheres Terrain, Uraufführungen<br />

können scheitern, die Dynamik des<br />

Publikums ist unberechenbar. Kunst<br />

ist also immer unsicher. Dazu kommt,<br />

dass der Slogan noch mal eine besondere<br />

Brisanz in einer Stadt entwickelt,<br />

in der nach G20 sehr viel über Sicher-<br />

heit und Unsicherheit diskutiert wird.<br />

Was hat die Kunst einer Politik entgegenzusetzen,<br />

die selbst immer häufiger<br />

zur Show wird? Diese Frage war also<br />

programmatisch für das Internationale<br />

Sommerfestival 2017. Wer jetzt neugierig<br />

geworden ist, oder zuvor noch nie an<br />

diesem Ort gewesen ist, hat auch <strong>2018</strong><br />

wieder die Chance, Teil eines sowohl<br />

politischen als auch künstlerischen<br />

Kulturspektakels zu werden.<br />

Peter Hönnemann, Star-<br />

Fotograf, 1960 in Hamburg<br />

geboren, lebt und arbeitet<br />

in Hamburg und Paris,<br />

Frankreich.<br />

Die Bremerin Lara Packheiser<br />

ist erfolgreiche<br />

Illustratorin, Mode- und<br />

Set-Designerin.<br />

www.larapackheiser.de<br />

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