28.02.2018 Aufrufe

MTD_DDG_2018_01-02

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 1/2 · 28. Februar <strong>2<strong>01</strong>8</strong><br />

Kongress aktuell<br />

13<br />

Die Krux mit der<br />

Lebensstiländerung<br />

Wer muss überhaupt abnehmen und wann ist eine OP sinnvoll?<br />

Für eine Lebensstiländerung<br />

ist Ausdauer<br />

gefragt. Für wen lohnt<br />

sich der Aufwand?<br />

Foto: iStock/SensorSpot<br />

MANNHEIM. „Sie sollten unbedingt<br />

abnehmen“ – diesen Satz bekommen<br />

Übergewichtige und Adipöse bei fast<br />

jedem Arztbesuch zu hören, vor allem,<br />

wenn zusätzlich ein Diabetes vorliegt.<br />

Aber ist Dicksein für alle Schwergewichtigen<br />

gefährlich?<br />

Bevor man auf die Dicken losgeht,<br />

muss man wissen, welche von<br />

ihnen tatsächlich abnehmen sollen,<br />

sagte Dr. Alexander Risse vom Klinikum<br />

Dortmund und zitierte eine<br />

Publikation, die zeigt, dass 10–20 %<br />

der Personen mit ausgeprägter Adipositas<br />

metabolisch gesund und vor<br />

kardiovaskulären und Stoffwechselerkrankungen<br />

geschützt sind: Sie<br />

haben eine erhaltene Insulinsensitivität,<br />

geringe Leberverfettung,<br />

niedrige viszerale Fettmasse und<br />

eine normale Fettgewebsfunktion.<br />

Metabolisch Gesunde von<br />

Hochrisiko-Patienten trennen<br />

Diese Personen mit metabolisch<br />

gesunder Adipositas können durch<br />

Gewichtsabnahme ihr adipositasassoziiertes<br />

Risiko nicht deutlich<br />

senken. Man sollte also zwischen<br />

metabolisch gesunder und Hochrisiko-Adipositas<br />

unterscheiden, um<br />

tatsächlich diejenigen Patienten zu<br />

behandeln und zu schulen, die von<br />

Lebensstilinterventionen, Medikamenten<br />

oder auch von einer bariatrischen<br />

OP profitieren.<br />

Menschen mit ausgeprägter Hochrisiko-Adipositas<br />

sollten unbedingt<br />

abnehmen, aber die wenigsten schaffen<br />

das mit konservativen Maßnahmen.<br />

Hier kann die Adipositas-<br />

Chirurgie sehr hilfreich sein, denn<br />

sie führt nicht nur zu einer starken<br />

Gewichtsabnahme, sondern senkt<br />

die Gesamtmortalität innerhalb von<br />

7–11 Jahren um 29–40 %, wie Studien<br />

ergaben. Und wenn stark Adipöse<br />

zusätzlich einen Typ-2-Diabetes haben,<br />

kann dieser nach einer bariatrischen<br />

Operation verschwinden.<br />

„Das nennt man dann metabolische<br />

Chirurgie“, so Dr. Risse. Die International<br />

Diabetes Federation erklärte<br />

bereits 2<strong>01</strong>1, dass die bariatrische<br />

Chirurgie eine geeignete Behandlung<br />

des Typ-2-Diabetes darstellt,<br />

wenn Patienten mit adipositasassoziiertem<br />

Typ-2-Diabetes ihre<br />

Therapieziele mit konservativen Methoden<br />

nicht erreichen. „In anderen<br />

Ländern wird bereits munter operiert,<br />

mit dem Ziel, den Diabetes zu<br />

heilen. Nur bei uns in Deutschland<br />

ist die metabolische Chirurgie noch<br />

nicht so vertreten“, merkte Dr. Risse<br />

an. Aber es gibt auch hier Experten,<br />

die dafür plädieren, sogar schon bei<br />

Patienten mit Prädiabetes eine chirurgische<br />

Intervention in Betracht zu<br />

ziehen. Denn Studien haben gezeigt,<br />

dass eine baria trische Chirurgie das<br />

Risiko für die Entwicklung eines Typ-<br />

2-Diabetes viel besser senken kann<br />

als eine konservative Therapie.<br />

Dennoch: Nicht jeder Adipöse und<br />

nicht jeder Patient mit Typ-2-Diabetes<br />

möchte sich operieren lassen.<br />

Und manchmal gelingt eine Lebensstiländerung<br />

– auch wenn der Aufwand<br />

groß ist.<br />

Kommen Patienten in die Beratung,<br />

werden sie über Sachverhalte informiert,<br />

Probleme formuliert und<br />

dann Programme erarbeitet.<br />

Der Patient muss seinen<br />

Lebensstil ändern wollen<br />

Wenn es auf einfaches<br />

Blutzucker-Messen<br />

ankommt.<br />

Sie haben Fragen zu Gerät, Handhabung oder Teststreifen?<br />

Besuchen Sie uns: www.aristo-pharma.de oder rufen Sie uns an: +49 (0) 30 - 710944200<br />

®<br />

Die Beratung impliziert aber, dass<br />

die Entscheidung des Patienten offen<br />

ist. „Die Situation muss so sein,<br />

dass der Patient sagen kann, was<br />

er denkt“, betonte Dr. Risse. Erst<br />

wenn der Patient subjektiv zu einer<br />

Lebensstiländerung bereit ist und<br />

geschult werden möchte, ist eine<br />

Schulung sinnvoll. Bei resistenten<br />

Personen wird das Problem durch<br />

ein stark direktives Verhalten des<br />

DUO TD–4285<br />

Arztes oder der Diabetesberaterin<br />

eher verschlimmert. Je mehr Vorschläge<br />

sie unterbreiten, umso mehr<br />

wächst der Widerstand der Patienten.<br />

Wenn der Patient keinen Veränderungsbedarf<br />

sieht, dürfte eine<br />

Schulung also wenig bringen. AW<br />

11. Diabetes Herbsttagung und<br />

41. Hypertonie-Kongress<br />

Einfache Handhabung<br />

großes Display und breite Teststreifen<br />

Sofort einsatzbereit,<br />

keine Codierung erforderlich<br />

Präzise Messung,<br />

DIN EN ISO15197:2<strong>01</strong>5 erfüllt<br />

Hohe Qualität zum fairen Preis,<br />

Preisgruppe B<br />

»OP kann Diabetesrisiko<br />

senken«<br />

Arzneimittel meiner Wahl<br />

AZ_Diabetes Zeitung_Gluco-test DUO_228x297mm_<strong>2<strong>01</strong>8</strong><strong>01</strong>30_RZ.indd 1 30.<strong>01</strong>.<strong>2<strong>01</strong>8</strong> 12:51:21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!