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E_1929_Zeitung_Nr.076

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II. Blatt<br />

BERN, 3. September <strong>1929</strong><br />

Revue<br />

N°76<br />

II. Blatt<br />

BERN, 3. September <strong>1929</strong><br />

Aus der Fahrpraxis<br />

Gefahrenquellen auf der Strasse<br />

Im Ortschaftsverkehr hängt die Fahrsicherheit<br />

stark von der Signalgebung ab. Durch<br />

korrektes Signalisieren der Fahrrichtung<br />

kann mancher Unfall sowohl zwischen Fahrzeug<br />

und Fussgänger wie auch zwischen<br />

Fahrzeugen unter sich vermieden werden.<br />

Der Automobilist darf sich nicht darauf berufen,<br />

dass die Mehrzahl der Fussgänger gar<br />

jiicht auf die Signale achtet. Der Fussgänger<br />

tnuss eben erst noch dazu erzogen werden.<br />

Von grösster Wichtigkeit ist die Abgabe eines<br />

deutlichen Signals, wenn man nach links<br />

abbiegea oder plötzlich anhalten will. Jedes<br />

plötzliche Anhalten ist aber, wenn irgend<br />

möglich, zu vermeiden. Befinden sich hinter<br />

dem eigenen noch mehrere andere Fahrzeuge,<br />

so sind Zusammenstösse unvermeidlich.<br />

Signalgebung.<br />

Hupensignale sollen vor jeder bedeutenderen<br />

Kreuzung abgegeben werden, sofern man<br />

D3M<br />

Vfm<br />

(Schluss)<br />

Skizze 5.<br />

nicht durch die Fussgänger, die diese Kreuzung<br />

überschreiten, durch ein Um-die-Ecke-<br />

Sehen, wie das manchmal durch spiegelnde<br />

Schaufensterscheiben möglich ist, oder sonstwie<br />

zu der Ueberzeugung berechtigt ist, dass<br />

auf der Querstrasse kein anderes Fahrzeug<br />

herannaht. Die Hupensignale seien immer<br />

kurz und scharf, sie sollen gewissermassen<br />

* Wer da ? « rufen. Man überhört so die Antwort<br />

oder den Aufruf eines anderen Fahrzeuges<br />

viel weniger leicht, als wenn man die<br />

Hupe andauernd brüllen lässt. Nachts kann<br />

man unter Umständen auf die Hupensignale<br />

ganz verzichten, indem man sie durch Lichtsignale<br />

mit den Scheinwerfern ersetzt.<br />

Zum Thema<br />

Gefahren des Ortsverkehrs<br />

ist schliesslich noch zu bemerken, dass der<br />

Automobilist nie die Glätte nassen Asphalts<br />

ausser Betracht lassen darf, dass er Perso*<br />

Skizze 6.<br />

nen und insbesondere Frauen, die beim<br />

Ueberschreiten der Strasse in ein Gespräch,<br />

Begrüssungs- oder Abschiedszeremonien vertieft<br />

sind, als in ihren Verkehrsabsichten unberechenbar<br />

betrachten muss, dass Radfahrer<br />

aus Gründen der Stabilität nicht sofort ausweichen,<br />

aber merkwürdigerweise in kürzester<br />

Zeit einem in den Weg fahren können,<br />

dass zu jedem in die Strasse einmündenden<br />

Rain ein hervorschiessender Trottinettefahrer<br />

und zu jedem auf die Fahrbahn rollenden<br />

Ball ein nachstürzendes Kind gehört.<br />

rsatr<br />

Skizze 7.<br />

In den noch beigefügten Skizzen sind einige<br />

allgemeinere Gefahrsituationen veranschaulicht,<br />

die gewissermassen Kombinationen der<br />

bisher erwähnten Elementargefahren darstellen.<br />

Bei einer Situation wie in Skizze 5 wird es<br />

fast sicher zu einem Unfall kommen. Die Führer<br />

des Lastwagens J bzw. des Seitenwagens<br />

K glaubten den Fahrzeugen H bzw. L vorfahren<br />

zu können, da die Strasse breit genug ist,<br />

um drei Fahrzeuge nebeneinander aufzunehmen.<br />

J und K finden sich nun jedoch plötzlich<br />

einander gegenüber. Ein Einschwenken<br />

in die Kolonne wird für beide kaum mehr<br />

rechtzeitig möglich sein, besonders deshalb<br />

nicht, weil die Fahrzeuge L und H angesichts<br />

der Gefahr stoppen werden. Einen Teil der<br />

Schuld trägt auch der Führer von H, der<br />

durch seine Absicht, dem Fahrzeug G ebenfalls<br />

vorzufahren, das Fahrzeug J noch mehr<br />

gegen die Strassenmitte hineingedrängt hat.<br />

In der Situation nach Skizze 6 setzt sich<br />

der bei A einfahrende Autolenker einer dreifachen<br />

Gefahr aus. Er kann sowohl bei B mit<br />

einem aus der andern Richtung kommenden<br />

Fahrzeug zusammenstossen, wie auch zwischen<br />

den beiden Tramwagen eingeklemmt<br />

werden, wenn sich einer davon unerwartet<br />

früh in Bewegung setzt.<br />

Skizze 8.<br />

Ein linksseitiges Ueberholen ist ganz besonders<br />

riskiert, wenn mehrere Strassenbahnwagen<br />

und eventuell noch dahinter stehende<br />

andere Fahrzeuge umfahren werden müssen.<br />

In Skizze 7 versperrt ein aus der andern<br />

Richtung kommender Tramwagen dem Autoführer<br />

S den Weg und zwingt ihn, entweder<br />

ganz nach links hinüberzufahren, wo aber ein<br />

Zusammenstoss mit dem Verkehr R möglich<br />

ist, oder zum Rückwärtsfahren!, was aber<br />

nicht mehr möglich ist.<br />

Zum Schluss sei mit Skizze 8 auf eine Situation<br />

verwiesen, deren Gefährlichkeit nur<br />

zu leicht übersehen wird. Treffen an einer<br />

spitzwinkligen Strassengabelung drei Fahrzeuge<br />

M, N und O zusammen, dann kann es<br />

sehr leicht zu einem dreifachen Zusammenstoss<br />

kommen. Der Führer von N ist durch<br />

das Verhalten des Fahrzeuges 0 vollständig<br />

in Anspruch genommen, da er nicht weiss, ob<br />

dessen Führer geradeaus zu fahren oder abzuschwenken<br />

beabsichtigt. Schwenkt O ab,<br />

dann fährt vielleicht N in M hinein. Fährt O<br />

geradeaus, dann scheint ein Zusammenstoss<br />

zwischen N und 0 unvermeidlich, und in Anbetracht<br />

der geringen Strassenbreite wird<br />

auch M erfasst werden.<br />

at.<br />

Tedin. Rundschau<br />

Was wiegen die einzelnen Automobilteäler,<br />

Laut einer Statistik der «Automotive Industries»<br />

verteilt sich das Gesamtgewicht<br />

eines Durchschnitts-Chassis auf die einzelnen<br />

Konstruktionsgruppen prozentual wie<br />

folgt:<br />

„ , . Gewichtsanteil Veränderung<br />

Konstruktionsgruppe fa o/ in % seit 1917<br />

Motor 32,5 .+ 7<br />

Rahmen 13 i+42,6<br />

Vorderachse 5 i+64,2<br />

Hinterachse 10 — 12,1<br />

Federn 6,6 — 27,6<br />

Vorderräder 7,15 .+ 11.1<br />

Hinterräder 7,21 — 9,5<br />

Lenkung 1,83 — 13,3<br />

Kupplung 0,75 — 45.0<br />

Getriebe 4,45 — 16,0<br />

Handbremse 0,6<br />

Kardanwelle 1,03 — 38,3<br />

Auspuffleitung u. Auspufftopf 1,03 — 8,8<br />

Verschalungen unter d. Wagen 0,52 — 23.5<br />

Benzinbehältei 1,25 + 3,3<br />

elektrische Ausrüstung 4,28 — 20,4<br />

Kühler 2,80 + 2,9<br />

Durchsthnitts-Chassis 100%<br />

Die letzte Rubrik gibt an, wie sich die Gewichte<br />

des betrachteten modernen Durchschnittswagens<br />

gegenüber den Gewichten der<br />

entsprechenden Teile eines Wagens Jahrgang<br />

1917 prozentual verändert haben. Man<br />

erkennt, dass die meisten Teile leichter geworden<br />

sind. Dafür weisen einige andere<br />

einen ganz bedeutenden Gewichtszuwachs<br />

auf. Bei der Vorderachse, wo er 64 Prozent<br />

beträgt, ist er der Anwendung von Vorderradbremsen<br />

zuzuschreiben, bei den Vorderrädern<br />

(+11,1%) zudem nach der Anwendung<br />

von Niederdruckreifen. Das Mehrgewicht<br />

des Rahmens liegt zum Teil in der<br />

überwiegenden Verwendung geschlossener<br />

COUPE «es ALPES<br />

UN RESULTAT ELOQUENT<br />

2700 km en 42 h.<br />

soit y une moyenne de 64,3 km sur routes ouvertes a la<br />

circulation et par les cols suivants:<br />

Giogo 2.129 m<br />

Costalungo 1.758 m<br />

Pordoi 2.242 m<br />

Falzarego 2.117 m<br />

Rolle<br />

Stelvio<br />

Furka<br />

St. Gothard<br />

Ce resultat consacre hautement<br />

dans la pratique les qualites<br />

de vitesse, de souplesse, d'endurance<br />

et de regularite de:<br />

1.984 m<br />

2.754 m<br />

2.434 m<br />

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