E_1929_Zeitung_Nr.083
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als genügend anzuerkennen. Das Departement<br />
hebt hervor, dass die Fassung des Artikels<br />
dem Bundesrat gestatten würde, neben dem<br />
internationalen Ausweis den nationalen Ausweis<br />
für Angehörige von Konventionsstaaten<br />
als genügend zu erkären, so z. B. für<br />
Nachbarstaaten, deren Ausweise in einer unserer<br />
Landessprachen ausgestellt sind. Es<br />
wäre dies auf alle Fälle eine Massnahme,<br />
die der Vereinfachung des internationalen<br />
Verkehrs dienen würde, sofern die betreffenden<br />
Staaten Gegenrecht hielten.<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
Der Benzinzoil im Nationalrat.<br />
Nationalrat Meuli postuliert 50 Prozent<br />
des Benzinzolles.<br />
Entsprechend dem Postulate Amstalden<br />
im Ständerat hat nun auch im Nationalrate<br />
Herr Dr. Meuli, Sekretär des A. C. S. Graubünden,<br />
folgendes Postulat eingereicht:<br />
«Der Bundesrat wird eingeladen, die Frage<br />
zu prüfen und darüber Bericht zu erstatten,<br />
ob nicht mit Rücksicht auf die ausserordentliche<br />
Zunahme des Benzinzollertrages einerseits<br />
und den Ausgaben der Kantone für die<br />
Instandstelhmg des Strassennetzes anderseits,<br />
Artikel 2 des Bundesbeschlusses betreffend<br />
die Ausrichtung von Bundesbeiträgen<br />
an die Kantone für die Automobilstrassen<br />
dahin abzuändern sei, dass der Anteil<br />
der Kantone am erhöhten Benzinzoll auf<br />
mindestens die Hälfte (statt Ü) festgesetzt<br />
werde und ob nicht gleichzeitig der in Artikel<br />
3 niedergelegte Verteilungsmodus jetzt<br />
schon einer Revision zu unterziehen sei.»<br />
Wir beglückwünschen Herrn Nationalrat<br />
Dr. Meuli zu seinem Postulate. Es freut uns<br />
ganz besonders, dass die berechtigte Forderung<br />
gerade von dieser Seite gestellt wurde.<br />
Der Kampf um die Strassenverkehrsinitiative<br />
war also doch nicht umsonst. Er bedeutet©<br />
einen gewaltigen Vorstoss für die Beseitigung<br />
des nicht genügenden Benzinzollviertels<br />
und für die Verwirklichung des den<br />
modernen Bedürfnissen besser entsprechenden<br />
kommenden Automobilgesetzes. Initiativen,<br />
auch wenn sie unterlagen, waren immer<br />
die bedeutenden Schrittmacher des Fortschrittes.<br />
So auch hier. Wir glauben, dass<br />
ganz besonders durch die unermüdliche Aufklärungsarbeit<br />
der « Automobil-Revue » die<br />
Ansichten im ganzen Schweizerlande, nicht<br />
zuletzt aber auch in den kantonalen Räten<br />
und in der Bundesversammlung soweit<br />
abgeklärt sind, dass die Notwendigkeit einer<br />
Revision der heute zu Recht bestehenden<br />
Benzinzollverteilung unumstritten sein dürfte.<br />
Es bleibt nur z.u wünschen übrig, dass sich<br />
der Bundesrat der Angelegenheit ohne Verzug<br />
annimmt, damit keine köstliche Zeit verloren<br />
geht und den Kantonen raschmöglichst<br />
der Segen der neuen Benzinzollerträge<br />
zugute kommen kann. Dabei erachten<br />
wir es als unbedingt selbstverständlich,<br />
dass auch der Verteilungsmodus einer Revision<br />
unterzogen wird, damit den Bedürfnissen<br />
der finanzschwachem Alpenkantone<br />
besser und gerechter entsprochen werden<br />
kann. Das vitale Interesse unserer Volkswirtschaft<br />
erheischt die sofortige Anhandnahme<br />
der Revisionsarbeit. Die Lösung der<br />
Frage ist so dringend wie jedes ander© Geschäft<br />
des schweizerischen Parlamentes, -t.<br />
Verbreiterung der Strasse durch die Klus<br />
von Baden. Der Regierungsrat des Kantons<br />
Aargau hat der Baudirektion die Abtragung<br />
des Martinsfelsens bei Baden beantragt, um<br />
damit Raum zu schaffen für die Verbreiterung<br />
der Fahrbahn und die Anlage eines<br />
Trottoirs an der Strässe durch die Klus. mg.<br />
mann hatte sich ins Haus von Dr. Beck begeben.<br />
Er Hess sich die Leiche des Arztes<br />
zeigen und begab sich darauf in di© Garage.<br />
Nicht die kleinst© Einzelheit am Wagen entging<br />
seinem geübten Auge. Am Boden vor<br />
dem Führersitz fand er eine halbabgebrannte<br />
Zigarette. Sorgfältig verwahrte er diesen<br />
Stummel in der Brieftasche. Der Heizungskörper<br />
war tatsächlich nicht mehr mit der<br />
Rohrleitung verbunden. Steinmann notierte<br />
alle Einzelheiten. Dann begab er sich ins<br />
Haus und Hess sich den Hergang der Ereignisse<br />
erzählen.<br />
«Ich weiss nur, dass der Herr Doktor um<br />
neun Uhr von irgendwo auf dem Lande angerufen<br />
worden ist, er möchte zu einer Gebärenden<br />
kommen, Dr. Auer verlange seine<br />
Hilfe. Nach einigen Stunden kamen dann der<br />
Bezirksstatthalter und Dr. Auer mit der<br />
Leiche des Herrn. Herr Dr. Auer wollte<br />
nichts wissen, Herrn Dr. Beck bestellt zu<br />
haben. Er sei an diesem Abend auch bei<br />
keiner Geburt gewesen.»<br />
Der Detektiv dankte für den Bericht und<br />
liess sich mit Dr. Auer in Oberkirch telephonisch<br />
verbinden. Er fragte den Arzt, ob<br />
er mit ihm und eventuellen Zeugen den Ort<br />
aufsuchen könnte, wo der Wagen von Dr.<br />
Beck gefunden worden sei. Dr. Auer war<br />
Die Gemeindeammänner des Kantons Aargau<br />
haben dem Strassenlärm den Krieg erklärt.<br />
Am 23. September haben sie in Wohlen<br />
getagt und sich in ziemlich energischer Sprache<br />
gegen den Lärm der Motorfahrzeuge gewandt.<br />
Einige unter ihnen möchten am liebsten<br />
ein Nachtfahrverbot. Sie rücken nun dem<br />
Regierungsrat auf den Leib und fragen ihn<br />
über das Schicksal der letztes Jahr von 120<br />
Gemeindeammännern eingereichten Eingabe<br />
an betreffend Massnahmen gegen Belästigung<br />
der Strassenanwohner durch den Lärm der<br />
Autos und Motorräder während der Nachtzeit.<br />
Sie stellen ihrer hohen Regierung sogar<br />
in ultimativer Weise eine Interpellation im<br />
Grossen Rate in Aussicht, ja, wenn nötig,<br />
sogar eine Volksinitiative!<br />
Wir wissen nicht, welch grossen Eindruck<br />
diese Versammlung der 70 Gemeindeoberhäupter<br />
auf die Regierung gemacht hat. Auf<br />
alle Fälle hat tags darauf die aargauische<br />
Polizeidirektion die «starke Hand» gezeigt<br />
und neue verkehrspolizeiliche Weisungen erlassen.<br />
In diesem Erlass heisst es:<br />
«Nachdem in der letzten Zeit wiederum<br />
berechtigte Klagen über die Missachtung der<br />
Verkehrsbestimmungen durch Motorfahrzeugführer<br />
und Radfahrer eingehen, sieht sich die<br />
Polizeidirektion veranlasst, folgende Weisungen,<br />
die an die Polizeiorgane ergangen sind,<br />
öffentlich bekanntzugeben :<br />
1. Alle Führer von Motorfahrzeugen, die<br />
durch lärmendes Fahren die Ruhe der<br />
Bevölkerung stören, sind zur Anzeige zu<br />
bringen. Den Beanzeigten ist überdies die<br />
Fahr- und Verkehrsbewilligung abzunehmen.<br />
2. Jedem Führer eines Motorfahrzeuges und<br />
jedem Radfahrer, der als Lenker eines<br />
Motorfahrzeuges oder Fahrrades in betrunkenem<br />
Zustande betroffen wird, ist<br />
die Fahr- und Verkehrsbewilligung abzunehmen.<br />
Das Fahrzeug ist in polizeiliche<br />
Verwahrung zu nehmen.<br />
3. Die Fahr- und Verkehrsbewilligung ist<br />
ferner abzunehmen, wenn der Lenker<br />
eines Motorfahrzeuges im Innern von<br />
Ortschaften oder auf verkehrsreichen und<br />
unübersichtlichen Strassenstrecken die<br />
Verkehrsvorschriften, speziell auch die<br />
Geschwindigkeitsvorschriften, offensichtlich<br />
in krasser Weise verletzt und dadurch<br />
Veranlassung zu Verkehrsgefährdungen<br />
gibt.<br />
4. Motorfahrzeugführer und Radfahrer, deren<br />
Fahrzeuge absichtlich beschmutzte<br />
Kontrollschilder tragen, werden dem<br />
Strafrichter überwiesen. Defekte Kontrollschilder<br />
werden polizeilich beschlagnahmt.<br />
»<br />
Die aargauischen Gemeindeoberhäupter haben<br />
demnach einen ersten Erfolg zu buchene<br />
Wir dagegen halten diese Weisungen in zwei<br />
Punkten für allzu weitgehend und zu einseitig.<br />
Ganz selbstverständlich wird jeder Motorfahrzeugbesitzer,<br />
jeder Automobilist, die<br />
Nachtruhe so hoch schätzen wie jeder andere<br />
Mensch. Dagegen sind es nicht nur Automobilisten<br />
und Motorradfahrer, welche die<br />
Ein neuer Rücktritt<br />
im Bundesrat?<br />
Kaum ist di© Kunde durchs Land geklungen,<br />
dass auf Ende des Jahres Herr Bundesrat<br />
Haab zurückzutreten gedenke, so wird<br />
gerne bereit, einen der jungen Männer, welche<br />
den traurigen Fund gemacht hatten, zu<br />
bestellen und den Detektiv um vier Uhr in<br />
seinem Hause zu erwarten. Auf die Anfrage<br />
bei der Zentrale, ob Dr. Beck, Nr. 5324, von<br />
Oberkirch aus angerufen worden sei, bekam<br />
Steinmann die Antwort:<br />
«Oberkirch wird automatisch bedi©nt, es<br />
ist aber möglich, dass der Arzt von Hochau<br />
aus bestellt worden ist, ich werde Sie mit<br />
dem Bureau Hochau verbinden.»<br />
Dieses meldete sich sofort. Der Detektiv<br />
nannte seinen Namen.<br />
«Ist Nr. 5324 gestern abend von Hochau<br />
aus verlangt worden?»<br />
Die Telephonistin antwortete:<br />
«Ja, diese Nummer ist am Freitag abend<br />
um neun Uhr bestellt worden, von der öffentlichen<br />
Kabine aus.»<br />
«Haben Sie den Sprecher gesehen?»<br />
«Ja.»<br />
«Wie sah er aus?»<br />
«Er trug einen schwarzen Bart und eine<br />
blaue Brille.»<br />
«Was war der Inhalt des Gesprächs?»<br />
«Ich darf keine Gespräche belauschen.»<br />
«Ich danke», sagte Dr. Steinmann und<br />
legte den Hörer zurück.<br />
Um vier Uhr hielt sein Wagen vor dem<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> - N° 83<br />
Was geht im Kanton Aargau vor?<br />
Nachtruhe der Bevölkerung stören können.<br />
Wenn schon von amtlicher Seite für diese<br />
Ruhe gesorgt werden soll, so geschehe das in<br />
umfassender Weise und unter Miteinbezug<br />
aller grölenden Nachtbuben und Wirtshaushocker,<br />
die zwischen 11 und 1 Uhr die Nacht<br />
zum Tage machen und jedenfalls ihre Mitmenschen<br />
ebenso stark, wenn nicht stärker<br />
belästigen als die Führer von Motorfahrzeugen.<br />
Durch die Weisung 1 werden Automobilisten<br />
und Motorradfahrer zudem der Willkür<br />
der örtlichen Polizeiorgane ausgesetzt,<br />
da «lärmendes Fahren» ein sehr dehnbarer<br />
Kautschukbegriff ist. Wir laden die aargauischen<br />
Gemeindeoberhäupter samt der aargauischen<br />
Polizeidirektion ein, selbständig<br />
jede Instanz für sich, den Begriff «lärmendes<br />
Fahren» näher zu definieren. Die Antwort<br />
dürfte sehr interessant sein. Dass, bei einem<br />
derart fragwürdigen Delikt dem Beanzeigten<br />
überdies die Fahr- und Verkehrsbewilligung<br />
abgenommen werden darf, ist offensichtlich<br />
eine viel zu weitgehende und willkürliche<br />
Verfügung, die bei Ausführung zu schweren<br />
Komplikationen führen muss und die zudem<br />
im Widerspruch zu Artikel 16 des Konkordates<br />
steht, der den Entzug der Fahrbewilligung<br />
nur bei wiederholter Uebertretung oder bei<br />
schwerer Verletzung der Verkehrsbestimmungen<br />
vorsieht.<br />
Bei Tage wird zudem die « Ruhe der Bevölkerung»<br />
nicht gut berücksichtigt werden<br />
können, wenn der Automobilist infolge<br />
schlechter Strassendisziplin anderer Strassenbenützer<br />
zur Signalgebung gezwungen<br />
wird.<br />
Ebenso kautschuckartig ist die Weisung<br />
unter Punkt 3. Auch sie öffnet der Willkür<br />
Tür und Tor, denn niemand wird in der Lage<br />
sein, zu bestimmen, wo Geschwindigkeitsvorschriften<br />
offensichtlich oder wo sie nicht<br />
offensichtlich in krasser Weise verletzt wurden.<br />
Zudem weiss man, dass die Geschwindigkeitsvorschriften<br />
des Konkordates schon<br />
längstens überholt sind und dass es gerade<br />
nur zu oft im Interesse der Verkehrssicherheit<br />
liegt, wenn die berühmten 18 km eines<br />
trabenden Pferdes nicht innegehalten werden.<br />
Dass bei einer Uebertretung der Geschwindigkeitsvorschriften,<br />
sofern der betreffende<br />
Polizeimann diese als « offensichtlich in krasser<br />
Weise verletzt» betrachtet, Fahr- und<br />
Verkehrsbewilligung abgenommen werden<br />
dürfen, geht ebenfalls und zwar hier .bestimmt<br />
offensichtlich zu weit.<br />
Wir nehmen an, dass die aargauischen VeTkehrsverbände<br />
sich mit diesen Weisungen<br />
der aargauischen Polizeidirektion noch ein<br />
wenig näher befassen werden und hoffen,<br />
dass bis zur Abklärung der Geister diese äusse'rt<br />
jovial' gehandhabt werden. Ein Nachtfahrverbot<br />
für den Kanton Aargau dürite im<br />
gegenwärtigen Augenblick wohl ernsthaft<br />
nicht in Frage kommen. Es wäre denn, der<br />
alte Fortschritts- und Kulturkanton hätte mit<br />
der Zeit nicht mehr Schritt halten können ...<br />
K<br />
in den Couloirs des Bundeshauses, wo sich<br />
unsere Herren Bundesväter jeweils von<br />
grosser Arbeit im gemütlichen Schwatz ausruhen,<br />
das Gerücht herumgeboten, dass auch<br />
Bundesrat Häberlin gesundheitshalber auf<br />
Ende dieser Legislaturperiode als Bundesrat<br />
zurückzutreten gedenke. Dieser Ballon<br />
eines voreiligen Reporters ist natürlich mit<br />
aller Vorsicht aufzunehmen. Bundesrat Häberlin<br />
steht im 61sten Altersjahr, gehört seit<br />
1920 dem Bundesrate an und hat noch viel<br />
«Werch an der Kunkel.» Da ©r mitten in den<br />
Vorarbeiten des neuen Automobilgesetzes<br />
steckt und jedenfalls dies© Arbeit noch selbst<br />
beenden möchte, glauben wir annehmen zu<br />
dürfen, dass eventuelle Rücktrittsgedanken<br />
noch nicht in absoluter Form vorliegen. Anderseits<br />
ist zu hoffen, dass das Automobilgesetz<br />
in der gegenwärtigen Legislaturperiode<br />
unter Dach gebracht werden kann»<br />
Bereits tauchen die ersten Nachfolgernamen<br />
für Herrn Bundesrat Haab auf. Zweifellos<br />
wird der Stand Zürich auf den Bundesratssitz<br />
Anspruch erheben. Schwieriger<br />
dürfte sich die Frage des Nachfolgers gestalten.<br />
Es wird u. a. auch vom derzeitigen<br />
Stadtpräsidenten, Dr. Klöti, gesprochen, der<br />
sich auch in der Hafraba-Bewegung einen<br />
Namen gemacht hat. Bevor jedoch diese Nomination<br />
in den Vordergrund rücken kann,<br />
muss sich die sozialdemokratische Partei zuerst<br />
grundsätzlich über die Beteiligung in<br />
der Bundesregierung schlüssig machen. Eine<br />
andere Nomination, die in gewissen Kre sen<br />
ebenfalls in Erwägung gezogen wird, ist diejenige<br />
des Herrn Direktor Tobler, dem ehemaligen<br />
bekannten und beliebten zürcherischen<br />
Regierungsrates, der sich auch infolge<br />
seiner Tatkraft, seiner Initiative und grossen<br />
Energie im Nationalrate einen guten Namen<br />
zu sichern verstund. Als Präsident<br />
der nationalrätlichen Finanzkommission<br />
hatte er Gelegenheit, sich im ganzen Bundeshaushalte<br />
gut zu orientieren, so dass<br />
ihm bundesrätliche Arbeitsweise in keiner<br />
Weise fremd wäre. Als Automobilist und<br />
heutiger industrieller Führer brächte er den<br />
nötigen frischen Zug ins Bundeshaus mit.<br />
Bereits die nächsten Wochen dürften übrigens<br />
in der Frage der Bundesratsnachfolge<br />
nähere Abklärung bringen.<br />
•<br />
Das Automobil<br />
im Berner Grossen Rat.<br />
Unerfreuliches und Erfreuliches.<br />
Anlässlich der Behandlung des Staatswirtschaftsberichtes<br />
musste anlässlich der Debatte<br />
über die Polizeidirektion und der Unterrichtsdirektion<br />
das Automobil folgerichtig<br />
wiederum in Diskussion gezogen werden.<br />
Mit nicht geringem Befremden werden die<br />
Automobilisten sowohl von der Erklärung<br />
des Referenten der Staatswirtschaftskommission<br />
als auch des Polizeidirektors Kenntnis<br />
nehmen, dass man auf der bernischen<br />
Polizeidirektion von den sogenannten Autofallen<br />
nicht glaubt Umgang nehmen zu können.<br />
Dass man selbst von offizieller Seite<br />
aus den Begriff der «Autofalle» aufnimmt<br />
und damit das Unmoralisch© der ganzen Institution<br />
ausdrücklich als gesetzlich erklärt,<br />
ist mehr als bedauernswert. Eine Falle ist<br />
an und für sich unmoralisch. Die Verwendung<br />
unmoralischer Mittel, um einem Gesetze<br />
Nachachtung zu verschaffen, ist aber<br />
von Seiten der Behörden ganz besonders<br />
verwerflich. Wohin müsste eine solche Praxis<br />
führen, wenn auf allen Gebieten des öffentlichen<br />
Lebens sich die Regierung zu einer<br />
Fallentaktik herabliesse? Auf jeden Fall<br />
könnte sich das Volk ein derartiges Regiertwerden,<br />
das jeder Ehrlichkeit spottet, nicht<br />
gefallen lassen. Auch im Regieren sollt©<br />
Fairness oberster Leitgedanke bleiben. Jede<br />
Regierung hütet sich deshalb begreiflicherweise<br />
wohl, der Umgehung der Gesetze mittelst<br />
eines Fallenbetriebes steuern zu wollen.<br />
Nur den Automobilisten hält man noch für<br />
vogelfrei. Ihm glaubt man, die Falle stellen<br />
zu dürfen und freut sich, des ihm auf solche<br />
Weise abgenommenen Geldes. Gegen diese<br />
unwürdige Behandlung legen wir nachdrücklich<br />
und des entschiedensten Protest ein.<br />
Wir hoffen, dass die neugegründete bernisch©<br />
Verkehrsliga keine Mittel unversucht<br />
lassen wird, um diesen das Ansehen des<br />
Kantons schädigenden «Betrieb» endlich einmal<br />
abzustellen. Erfreulicherweise hat Grossrat<br />
Keller aus Langnau die rechten Worte<br />
gefunden, um diese versteckten Kontrol'en<br />
tiefer zu hängen. Der anständige Automobilist<br />
will sich nicht der Kontrolle entziehen,<br />
doch solj sie absolut einwandfrei und korrekt<br />
Doktorhaus© in Oberkirch. Der Arzt war rechts fünf Millimeter, links vier Millimeter<br />
sehr zuvorkommend und erklärt© sich bereit,<br />
dem Detektiv nach Kräften zu helfen. Stollen von vier Millimetern und links einen<br />
betrug, hinten rechts einen Continental mit<br />
Der junge Fritz aus Hochau war schon mit Michelin Cable mit Stollen von drei Millimetern.<br />
Wortlos kehrte der Detektiv zu<br />
seinem Rad eingtroffen. Die drei Männer<br />
fuhren sofort im Wagen Steinmanns an die den andern zurück. Sie fuhren nach Oberkirch.<br />
Dort bestieg Fritz sein Rad, und die<br />
Waldkurve.<br />
Fritz erzählte :<br />
beiden Herren trennten sich. In ruhigem<br />
«Wir hatten getanzt und wollten zu viert Tempo fuhr Dr. Steinmann in die Stadt. Er<br />
heimkehren, da fanden wir den Wagen mit gliederte das, was er bis jetzt gefunden und<br />
der Leiche. Meine Braut und ich blieben beim ordnete es ein in das Mosaik, das ihm, wenn<br />
Toten. Plötzlich erschien ein dunkelbärtiger das Bild vollständig war, die Lösung des<br />
Mann mit dunkler Brille, sichtlich erschreckt schvvierieren Falles bringen musste. Kaum<br />
darüber, dass wir zugegen waren. Er fragte war er zu Hause, schrillte das Telephon. Di©<br />
nach dem Weg nach Oberkirch und nach Dienstmänneranstalt meldete, der im Fluss<br />
dem letzten Zug. Nachher haben wir aus vermutete Gegenstand sei gefunden. Steinman<br />
war auf dem rechten Wege. In seinem<br />
nicht sehr grosser Entfernung ein Automobil<br />
in der Richtung Oberkirch davonfahren Arbeitszimmer verlangte er die Verbindung<br />
gehört.»<br />
mit dem städtischen Physikat u. fragte, wer<br />
Steinmann entfernte sich und durchstreifte in den letzten Wochen einen Giftschein für<br />
den Wald. Etwa vierhundert Meter unterhalb<br />
der Kurve bückte er sich. Ein Waldweg Beamte gab an, ein Chemiker namens Klein,<br />
Arsenik verlangt habe. Der stellvertretende<br />
zweigte hier gegen Norden ab. Sein lehmiger<br />
Boden zeigte deutliche Spuren eines weg, habe als Letzter Arsen zu Studien-<br />
wohnhaft bei Fräulein Bleuler am Garten-<br />
Automobils. Dr. Steinmann mass den Radstand<br />
und die Spurweite. Er zeichnete getektiv,<br />
dass er es mit einem überaus rafzwecken<br />
gewünscht. Nun wusste der Denau<br />
die Abdrücke der Pneus und kam zu finierten und sehr gefährlichen Verbrecher<br />
folgendem Schluss: Der Wagen trug vorne zu tun hatte. *<br />
beidseitig Firestone mit Stollen, deren Dicke<br />
Fortsetzung folgt)