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E_1930_Zeitung_Nr.058

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18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong><br />

Das Unglück,<br />

Bei Kohlraabes ist ein Unglück geschehen.<br />

Herr Kohlraab und Frau Kohlraab sassen<br />

beim Mittagessen. Es gab Ochsenlendenbraten.<br />

Der Ochsenlendenbraten war nicht zart.<br />

Im Gegenteil, er war zäh wie australisches<br />

Boxcalf.<br />

« Hör' mal», sagte Herr Kohlraab, «ich<br />

glaube, der Braten ist e'twas »<br />

Worauf Frau Kohlraab sofort energisch<br />

mit allen Mitteln überlegener Rhetorik protestierte.<br />

So energisch, dass — einerseits<br />

durch die Gewalt des Protestes, anderseits<br />

durch das unzerstörbare Bratenstück, das<br />

sich gerade in ihrem Munde befand, ihr©<br />

Kinnladen aussetzten. Herr Kohlraab legte<br />

Messer und Gabel hin und sah seine Frau an.<br />

Sie sass da, mit schiefem Mund, wortlos, die<br />

Augen verdreht. Und Herr Kohlraab erinnerte<br />

sich des Alten Testaments im allgemeinen,<br />

sowie der Geschichte von Lots Weib<br />

und der berühmten Salzsäule im besondern.<br />

Dann aber fingen die Hände Frau Kohlraabs<br />

an, sich zu bewegen. Sie deuteten aufs<br />

Telephon, und Herr Kohlraab verstand. Er<br />

ging an den Apparat, rief den Arzt an.<br />

«Herr Doktor», sagte er, « meine Frau<br />

hat sich die Kinnladen ausgerenkt. ><br />

« Sie kann nicht sprechen, nein ! Würden<br />

Sie vielleicht im Laufe der Woche mal vorbeikommen<br />

? »<br />

Gefängnis für Schulen.<br />

In Holland besteht noch die Qewohnheit,<br />

dass ein Gläubiger seinen säumigen Schuldner<br />

ins Gefängnis setzen lassen kann. Dass<br />

von dieser Einrichtung noch vielfach Gebrauch<br />

gemacht wird, mehr als man glauben<br />

sollte, enthüllt die Statistik. Der einzige<br />

Hemmschuh für allzu harte Gläubiger ist die<br />

Verpflichtung, an den Staat die Unterhaltskosten<br />

für den gefangengehaltenen Schuldner<br />

zu entrichten, jedoch sind diese Kosten<br />

wiederum nicht so hoch, dass ein bösartiger<br />

Gläubiger daran Anstoss nehmen müsste —<br />

1-75 Gulden oder rund einen Taler für den<br />

Tag. In den Jahren 1925 bis 1927 sassen in<br />

den «huizen van bewaring» (Arrest) nicht<br />

weniger als 294, 443 und 357 Männer wegen<br />

nicht bezahlter Schulden gefangen, ausserdem<br />

9, 15 und 8 Frauen. Die Zahl der Gefangenen<br />

beweist, dass es nicht gerade Millionenschulden<br />

sein können, für die die Inhaftnahme<br />

erfolgt ist, und die Statistik verrät<br />

denn auch, dass in diesen drei Jahren 25,<br />

30 und 49 Menschen ins Gefängnis mussten,<br />

weil sie Schulden von noch nicht einmal 50<br />

Gulden (106 Franken) nicht bezahlen konnten<br />

bzw. nicht bezahlen wollten! 39, 80 und<br />

52 Menschen sassen hinter Gefängnismauern,<br />

weil ihre Schulden zwischen 50 und 100<br />

Gulden betrugen; und die meisten Gefangenen,<br />

191, 285 und 210, sassen wegen Schulden<br />

im Betrage von 100 bis 1000 Gulden.<br />

Dagegen brauchen die grossen Schuldenmacher<br />

anscheinend weniger. Angst vor dem<br />

Gefängnis zu haben, denn nur in sechs, fünf<br />

und acht Fällen erfolgte Inhaftnahme wegen<br />

Schulden über 10,000 Gulden. Zu den in den<br />

«huizen van bewaring» Befindlichen traten<br />

1926 und 1927 noch sieben und neun in den<br />

Zuchthäusern (gevangenissen) Sitzende.<br />

Wenn man diese Zahlen liest, fragt man sich,<br />

wie es in unserem Zeitalter möglich sei, dass<br />

Wohl existieren von den meisten Ländern<br />

Europas Karten und Führer; sie alle tragen<br />

aber den starken Nachteil an sich, dass- sie<br />

auf die Bedürfnisse der einheimischen Benutzer<br />

abgestimmt sind; wollte man die<br />

Schlösser der Loire besuchen, so musste<br />

man sich eines dickleibigen französischen<br />

«Führers» bedienen, der wohl für Franzosen<br />

zweckmässig, für fremde Besucher aber viel<br />

zu umständlich war. Wollte man damals den<br />

Plan für eine Fahrt an die Küste der Adria<br />

unternehmen, so musste man sich auf österreichische,<br />

italienische oder serbische Quellen<br />

stützen; doppelt schwierig wurde die Information,<br />

wenn man wissen wollte, welche<br />

bestgeeigneten Strassen für den Schweizer<br />

zu wählen, wie die Grenzvorschriften, Land<br />

und Leute, Unterkunftsverhältnisse und Preise<br />

in jenen Ländern beschaffen sind. Hier<br />

kann nur ein internationales Reisehandbuch<br />

Aufschluss geben, das für den Ausländer im<br />

Ausland verfasst ist.<br />

Diese grosse Lücke der internationalen<br />

Touristik wurde erst ausgefüllt, als im Frühjahr<br />

1927 die Alliance Internationale de Tourisme<br />

in Verbindung mit dem T. C. S. den<br />

Plan von O. R.Wagners «Europa Touring»<br />

sanktionierte*) und durch Verwirklichung dieses<br />

vorbildlichen Planes ein Standard-Werk<br />

erstehen Hess, das als autotouristisches Merkmal<br />

schon bei seinem ersten Erscheinen angesprochen<br />

wurde und das seither in Dut-<br />

*) Europa Tourlns — Antomobilführer von Europa. — Herausgegeben<br />

vom T. C. S. unter dem Patronat der Alliance<br />

Internationale de Tourisme. — Redaktion 0. R. Wagner. —<br />

8. Ausgabe <strong>1930</strong>. — Vtrlas Hallwag A.-G.. Bern. — Preis:<br />

Fr 12. —.<br />

ZÜRCHER KANTONALBANK<br />

Gegen Hinterlage von<br />

Obligationen, Aktien<br />

und Schuldbriefen eröffnen wir<br />

gegen Obligo und auf unbestimmte Zeit<br />

zu massigen Zinssätzen.<br />

der Gesetzgeber diese Härte noch fortbestehen<br />

lässt. Doch offenbar befindet er sich im<br />

Einklang mit der mindestens in Handelskreisen<br />

herrschenden Auffassung. Denn vielleicht<br />

schlimmer als das Bestehen des Gesetzes ist<br />

es, dass jedem der angeführten Fälle auch<br />

ein Gläubiger gegenübersteht, der so sehr<br />

auf seinem Schein bestand, dass die Inhaftnahme<br />

erfolgen musste. Ein kürzlich bekanntgewordener<br />

Fall zeigt die Härte dieser<br />

Bestimmungen besonders klar. Weil er eine<br />

Forderung von 37.95 Gulden eines Papierhändlers<br />

nicht bezahlen konnte, sitzt, wie<br />

Ein Friedhof der Denkmäler.<br />

Die vielen Denkmäler, die in Zeiten, als<br />

man noch mehr Platz hatte, auf den Märkten<br />

und an den Strassenecken der Städte<br />

aufgestellt wurden, erweisen sich' in unsefn<br />

Tagen nicht selten als ein Verkehrshinder-'<br />

nis, und so ist man denn in Paris dazu übergegangen,<br />

sich von diesen lästigen Hindernissen<br />

zu befreien, soweit das möglich ist<br />

Es gibt in der Seinestadt ein umfangreiches<br />

Magazin, das «der Friedhof der Denkmäler »<br />

heisst und in dem Monumente, die man für<br />

überflüssig hält, im stillen beigesetzt werden.<br />

Dies Schicksal hat nun auch die Statue des<br />

Staatsmannes Jules Simon betroffen, die sich<br />

an einem sehr sichtbaren Fleck, nämlich dem<br />

zenden von Ländern benützt und dank seiner<br />

deutschen, französischen und englischen<br />

Bearbeitung beispiellosen Erfolg erreichte<br />

und die Automobilreisenden In Europas Ländern<br />

mit einem Aufklärungsdienst versah, der<br />

ebenso zuverlässig und mustergültig: in seiner<br />

Art ist, wie ihn die Bädecker-Reisenden<br />

alten Stiles hatten, bevor der Autotourismus<br />

die Länder durchflutete.<br />

«Europa-Touring » verschafft dem Fahrer<br />

die Möglichkeit, alle Reisen auf unserem Kontinent,<br />

wohin es auch sei, ohne weitere Hilfsmittel<br />

und ohne andere Informationsquelle<br />

durchzuführen. 40 Hauptkarten von Europa<br />

im Massstab 1:1,5 Millionen repräsentieren<br />

die europäische Strassen- und Landkarte;<br />

vervollständigt werden diese Grundkarten<br />

durch eine grosse Zahl von Sonderkarten im<br />

Massstab 1 : 500,000; jedes Land hat eine einheitlich<br />

angelegte Beschreibung, die knapp<br />

aber lückenlos alles sagt, was der Fahrer wissen<br />

will.<br />

Trotz des vielseitigen Stoffes liegt aber jedem<br />

Benutzer der Reiseplan offen und klar<br />

zutage; im Zeitraum einer Stunde lässt sich<br />

anhand von «Europa Touring» jede Tour,<br />

so weit sie auch gehen mag, klar festhalten;<br />

unterwegs gibt es mit «Europa Touring» keinen<br />

Versager, kein unnützes Nachfragen. Ob<br />

sich der geographiekundige Schweizer von<br />

diesem Werk beraten lässt oder ein Amerikaner,<br />

der von unserem Kontinent nur eine<br />

massige Vorstellung besitzt, der Aufschluss<br />

ist in beiden Fällen ein vollkommener.<br />

Worin liegt der Erfolg dieses einzigartigen<br />

Staatsgarantie<br />

Grundkapital und Reserven<br />

Fr. 101150 000<br />

WM KONTO-KORRENT-KREDITE WM<br />

und gewähren VORSCHÜSSE<br />

Die Direktion<br />

das cVolk> meldet, ein Vater von vier Kindern<br />

im Alter von drei bis zwölf Jahren<br />

schon seit über drei Monaten im Gefängnis,<br />

wo er Weihnachten und Neujahr feiern<br />

durfte und vielleicht noch Ostern und Pfingsten<br />

feiern wird, denn der Gläubiger zahlt<br />

pünktlich am 18. jedes Monats die 30 Tage<br />

Kostgeld für den Häftling, dessen «Schuld ><br />

dadurch entsprechend steigt. Und damit das<br />

Fünklein Ironie nicht fehle, werde mitgeteilt,<br />

dass der harte Gläubiger Sekretär einer immerhin<br />

ansehnlichen Partei ist, die sich «Freiheitsbund»<br />

nennt<br />

Die Zeitkamera.<br />

Madeleine-Platz, erhob. Man braucht dort<br />

dringend Raum für die wartenden Autos,<br />

und so ist denn endlich der steinerne Herr<br />

im Gehrock verschwunden, der schon lange<br />

durch seine massive Leiblichkeit den Ladenbesitzern<br />

des Platzes ein Dorn im Auge war.<br />

Sie hatten sich früher darüber beschwert,<br />

dass ihnen dieses Monument die Aussicht<br />

nehme, aber die Achtung vor den Verdiensten<br />

des Politikers war so gross, dass man<br />

seinem Standbild nicht zu Leibe zu gehen<br />

wagte. Nun Ist die Statue endlich gewichen,<br />

und dasselbe ist mit dem Denkmal des Dramatikers<br />

Victorten Sardou auf der andern<br />

.Seite des Platzes geschehen. Beide Denkmäler<br />

befinden sich im « Friedhof», aber zur<br />

Besänftigung der Unzufriedenen wird erklärt,<br />

dass sie zu gegebener Zeit an andern<br />

Stellen wieder erscheinen sollen, an denen<br />

sie weniger stören.<br />

Würstchenstand und Benzintankstelle.<br />

Dank dem Schönheitssinn der Gattin des<br />

Jüngern Rockefeller, also der Schwiegertochter<br />

des greisen Oelkaisers, werden die Autotouristen<br />

im Staate New York und noch in<br />

einigen andern Staaten Neu-Englands bereits<br />

diesen Sommer ihre heissen Würstchen, ihre<br />

Wiener und Frankfurter in einem ästhetisch<br />

(und hygienisch) tadellosen Milieu verzehren<br />

dürfen. Mrs. Rockefeiler jr. hat nämlich dort<br />

mit ihren Bundesgenossen, den Frauenvereinen,<br />

eine grosse Kampagne eingeleitet und<br />

gewonnen. Die Würstchenstände, sagten diese<br />

Frauen, dürften die amerikanische Natur<br />

Reisehandbuches? Sein Verfasser verfügt<br />

über 25jährige autotouristische Praxis, er<br />

wusste von vorneherein, worauf es bei Auslandfahrten<br />

ankommt, was als unnötiger Ballast<br />

auszuschalten ist und was als wertvoller<br />

Bestandteil scharf herausgearbeitet werden<br />

muss; damit allein konnte aber kein autotouristisches<br />

Meisterstück Zustandekommen; es<br />

mussten nach einheitlichem Plan Hunderte<br />

von Kennern Jeder Landesgebiete als Mitarbeiter<br />

gewonnen werden; nur auf dieser<br />

breiten Grundlage konnte etwas Rechtes Zustandekommen,<br />

das dem Schweizer, dem<br />

Deutschen, dem Franzosen, dem Engländer,<br />

dem Italiener, kurz jedem Automobilisten für<br />

jedes Land ein gleich wertvolles und sicheres<br />

Instrument für automobilistische Orientierung<br />

in die Hand gibt.<br />

Der Beweis, dass die gestellte Aufgabe restlos<br />

zur Zufriedenheit gelöst ist, liegt in der<br />

Tatsache begründet, dass Zehntausende von<br />

«Europa Touring> in den Fahrzeugen der<br />

meisten Europa-Reisenden mitgeführt werden,<br />

sie haben ihren Benutzern unendlich<br />

wertvolle Dienste geleistet.<br />

Die soeben neu erschienene achte Ausgabe,<br />

welche der Verlag Hallwag A.-G. in Bern<br />

gleich mustergültig herausarbeitete, wie es<br />

der geistvolle Plan seines Urhebers vorzeichnete,<br />

löst die volle Ueberzeugung beim Benutzer<br />

dieses Werkes aus, unterwegs über alle<br />

Fährnisse auf Europareisen, glatt hinwegzukommen.<br />

A. B.<br />

nicht verschandeln, sie mussten vielmehr zu<br />

ihrer Verschönerung beitragen. Und so werden<br />

zunächst im Staate New York sechs<br />

Würstchenkathedralen, alle an Autostrassen,<br />

gebaut werden. Entworfen wurden sie von<br />

angesehenen Architekten, den Siegern einer<br />

Konkurrenz, deren Preise von Mrs. Rockefeller<br />

jr. gestiftet worden waren. 400 Würstchen-Kirchenbauer<br />

hatten am Wettbewerb<br />

teilgenommen, und die meisten von ihnen<br />

hatten die Idee, den Würstchenstand mit der<br />

Tankstelle zu vermählen, die ja ihrerseits in<br />

Amerika schon vielfach die Rolle des romantischen<br />

Einkehrwirtshauses von einst angenommen<br />

hat. Der schönste und grösste<br />

Heissehundestall (sollte man es nicht wissen<br />

: hot dogs, heisse Hunde, nennt man in<br />

Amerika die Würstchen) hat Henry Ives<br />

Cobb jr. zum Urheber, den Sohn jenes grossen<br />

Architekten, der das Ausstellungsgebäude<br />

und die Newbery-Bibliothek in Chicago, diese<br />

berühmten Leistungen moderner Architektur,<br />

gebaut hat. Cobb jr. ging aus der<br />

Rockefeller-Konkurrenz einstimmig als der<br />

beste Würstelkirchenbauer hervor.<br />

Hans Stuck über Les Ranglers.<br />

Der österreichische Rennfahrer hat bekanntlich<br />

dem Rennen von Les Rangiers<br />

beigewohnt. In der deutschen «Motorsport»<br />

schildert er seine Eindrücke wie folgt: Noch<br />

nie in meinem Leben habe ich zugesehen,<br />

beim Autorennen nämlich! Gefahren bin ich<br />

rund 140, gewinnen konnte ich etwa 112<br />

Rennen, Rekorde besitze ich zirka 37 —<br />

bloss —, zugeschaut — hatte ich fast noch<br />

nie!<br />

Es war unerhört interessant! Am Sonntag<br />

nämlich, in Delömont, einem Ort in der Nähe<br />

von Biel in der Schweiz. Ich sass schon eine<br />

Stunde vorher da und schien so nervös, dass<br />

alle Leute mich mitleidig ansahen. Ich wechselte<br />

immerfort alle Plätze und hätte am<br />

liebsten auf beiden Seiten von der Strasse<br />

gestanden, damit ich die Wagen beim Einund<br />

Ausfahren der Kurve genauer beobachten<br />

konnte. Der Polizist schrie mich wutschnaubend<br />

an: «Herr, gehen Sie zurück, Sie behindern<br />

die Fahrer, Sie scheinen keine<br />

Ahnung vom Autosport zu haben!» Umsonst<br />

versuchten Herren vom Automobilclub ihn<br />

vom Gegenteil zu überzeugen.<br />

Als die ersten Tourenwagen und die nicht<br />

so schnellen Sportwagen vorbeisurrten, war<br />

ich noch ganz besonnen. Sah mir mit kolossaler<br />

Spannung an, welche Technik jeder<br />

einzelne in den Kurven anwendete. Als dann<br />

aber die ersten Rennwagen andonnerten,<br />

schlug mein Herz Vasend. So geklopft hat<br />

es in keinem Rennen, bei keiner Kurve, bei<br />

keinem Zielband! In meinem Rennwagen<br />

bin ich selbst die Ruhe. Aber hier? — als<br />

Zuschauer, — entsetzlich aufregend!! Ich<br />

stoppe — ich hopse von einem Bein aufs<br />

andere — wird der Chrysler oder der<br />

Bugatti? Teufel, der ist schnell — nein, es<br />

kann doch nur der Stuber... — da ist er<br />

schon! Fabelhaft — und doch mache ichs<br />

noch anders. — 3 Minuten, 10 Sekunden —<br />

wie lang ist die Strecke? Er müsste doch<br />

schon oben sein — und wenn Sie mich noch<br />

so anschrei'n, Herr Schupo — ich bin ausser<br />

mir vor Erregung — und dabei ist's heute<br />

noch gar nicht so schlimm! Wenn ich mir<br />

vorstellen soll, dass Chiron, Dreyfuss, Varzi,<br />

Carraciola und Burgaller mitfahren, — nein,<br />

ich würde einfach irrsinnig werden! Zusehen<br />

ist unsagbar aufregend — endlich verstehe<br />

ich die Hunderttausende — und nur einmal<br />

möchte ich bald wieder einer von ihnen<br />

sein...<br />

Badesaison <strong>1930</strong>.<br />

NO 58<br />

«Aber gnädiges Fräulein, warum baden Sie<br />

denn nicht ? »<br />

«Aber bitte, Sio glauben wohl, mein hübsches<br />

neues Badkostüm sei nur zum Nassmachen da?!»

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