E_1931_Zeitung_Nr.050
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N° 50 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-PEVUE 15<br />
VERKEHR<br />
Die gefährliche Wettsteinbrücke<br />
in Basel.<br />
Es scheint, dass auch in Basel die heutige<br />
Generation für die Sünden der brückenbauenden<br />
Väter zu büssen hat. Die Unfälle<br />
auf der Wettsteinbrücke, mit ihrer nur<br />
7,6 !fy[eter breiten Fahrbahn, mehren sich.<br />
Die Wettsteinbrücke wurde zur gleichen<br />
Zeit erbaut wie die Kornhaus- und die Kirchenfeldbrücke<br />
in Bern, zu einer Zeit, da<br />
man mit dem Motorfahrzeug überhaupt<br />
nicht rechnete.<br />
Im Basler Grossen Rat ist kürzlich die<br />
nachstehende Interpellation eingegeben worden:<br />
«Ist der Regierungsrat bereit, möglichst rasch<br />
Massnahmen zu ergreifen, um den sich mehrenden<br />
Verkehrsunfällen auf der Wettsteinbrücke zu<br />
steuern, und was gedenkt er zn tun. um so wohl<br />
das Leben der Fussgänger, als auch dasjenige der<br />
Velo- und Autofahrer wirksam zu schützen? ><br />
Der Interpellant regte in seiner Begründung<br />
an. man möchte das gusseiserne Geländer<br />
durch ein Stahlgeländer ersetzen und<br />
empfiehlt ferner, ein Vorfahrverbot zu erlassen,<br />
die' Geschwindigkeiten auf der<br />
Brücke zu beschränken und zwischen der<br />
Fahrbahn und dem Trottoir noch ein trennendes<br />
Geländer einzubauen.<br />
Der Regierungsrat betonte in seiner Antwort,<br />
dass ein Ersatz des gusseisernen Geländers<br />
erst in hinterster Linie in Erwägung<br />
gezogen werden könne. Auch die Errichtung<br />
eines trennenden Geländers<br />
scheint dem Regierungsrat nicht eine erwünschte<br />
Lösung zu sein, da auf diese<br />
Weise die Fahrbahn und die beiden Trottoirs<br />
zu einem Schlauch ausgebildet würden.<br />
Das Baudepartement sucht die Lösung<br />
im Ersatz der glatten Fahrbahn durch eine<br />
rauhe, ist aber noch nicht im klaren,, ob<br />
auf der Brücke eine Pflasterung durchgeführt<br />
werden kann oder nicht.<br />
Ueber die Erhöhung des Trottoirrandsteines<br />
und des Trottoirstreifens scheinen<br />
keine festen Pläne vorzuliegen. Wir fragen<br />
•uns unter diesen Umständen: Ist das baslerische<br />
Baudepartement ernstlich gewillt,<br />
die nötigen baulichen Korrekturen anzubringen?<br />
Es scheint uns eigenartig, dass<br />
sich der Interpellant mit diesem Teil der<br />
Antwort zufriedenstellen konnte.<br />
Aus den Meldungen der Tagespresse ist<br />
zu schliessen dass der Regier im gsrat das<br />
Hauptgewicht auf verkehrspolitische Ei><br />
Flight-Lieutenant Rawson mit<br />
CIERVA AUTOGIRO KOMMT<br />
und fliegt ausschliesslich mit<br />
Infolge Unfall<br />
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wägungen legte. Interessant ist für uns die<br />
gemeinsame Feststellung des Initianten und<br />
des regierungsrätlichen Berichterstatters,<br />
eine Bewährung der Vorschrift des Rechts-<br />
, gehens sei nicht erfolgt. Zur Behebung der<br />
Misere auf der Wettsteinbrücke selbst und<br />
auf den Zufahrtsstrassen legte man Verkehrsinseln<br />
an und hob Haltestellen auf.<br />
Geprüft wird gegenwärtig die Herabsetzung<br />
der maximalen Geschwindigkeit auf 18 km<br />
und der Erlass eines teilweisen Vorfahrverbotes.<br />
Zudem soll nun auf der Brücke<br />
ständig ein uniformierter Polizist Verkehrswache<br />
halten.<br />
An den verkehrspolitischen Massnahmen<br />
unterlassen wir unsere Kritik. Hingegen<br />
ist zu sagen, dass die zahlreichen Mängel<br />
der Wettsteinbrücke eben bauliche Veränderungen<br />
erfordern, die weit mehr als die<br />
Verkehrsvorschriften Garantie für die Verminderung<br />
der Unfälle oder Gewähr für<br />
deren harmlosen Verlauf bieten.<br />
In der gleichen Sitzung, da der Regierungsrat<br />
diese Interpellation beantwortete,<br />
lief im Grossen Rat ein Anzug ein, dessen<br />
Inhalt wie,folgt lautet:<br />
«Der Regierungsrat wird eingeladen zu pTüfen<br />
und zu berichten, ob nicht vbrgängig der Studien<br />
und Ausführung der Verbreiterung der Wettsteinbrücke<br />
resp. der Fahrbahn über dem Strom, die<br />
beiden Zufahrtsrampen verbreitert werden können<br />
und cb nicht insbesondere im Zusammenhang<br />
damit die Verbindung des Kleinbasler Brückenkopfes<br />
mit dem Strassennetz raschestens verkehrstechnisch<br />
neu und rationell angelegt werden soll.»<br />
Die Bedeutung einer prinzipiellen Lösung<br />
dieses VerkehrsproWems wird damit ins<br />
; helle Licht gerückt.<br />
; Die neue Regelung.<br />
'• Kurz nach der Behandlung der Interpellation<br />
über die Wettsteinbrücke erlässt das<br />
Basler Polizeidepartement eine Verfügung<br />
über den Verkehr auf der Wettsteinbrücke,<br />
die schon am 17. Juni in Kraft treten soll:<br />
1. Die hochstzulässigen Verkehrsgeschwindigkeiten<br />
auf der Wettsteinbrücke werden hiermit wie<br />
'. folgt festgesetzt:<br />
Von Grossbasel nach Kleinbasel auf 18 Stundenkilometer.<br />
(<br />
Von Kleinbasel nach Grossbasel auf 25 Stundenkilometer.<br />
2. Das TJeberholen yon Fahrzeugen mit einer<br />
Eigengeschwindigkeit von mehr als 10 Stundenkilo-<br />
: metern ist verboten. lt.<br />
Die verspätete Oeffnuflg der Oberalpstrasse<br />
veranlasst einen Einsender in der<br />
« Neuen Bündner <strong>Zeitung</strong>» darauf hinzuweisen,<br />
dass diese Alpenstrasse im Vergleich zu<br />
andern recht stiefmütterlich behandelt werde.<br />
Er betont, dass an andern Alpenstrassen wie<br />
fiotthard; grosse Mittel angewendet werden,<br />
B •• ••;••'••!•!•• •