E_1948_Zeitung_Nr.027
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Nr. 27 - mmrocH, u. jum 19«<br />
AUTOMOBIIrREVUE<br />
SPORTNACHRICHTEN<br />
Mauri Rose, der Sieger der 500 Meilen von Indianapolis, mit der riesigen<br />
Borg-Warner-Trophäe, die dem Schnellsten dieses Rennens alljährlich zufallt.<br />
Um die 500 Meilen von Indianapolis<br />
Von Alice Caracciola<br />
Es mag überheblich klingen und doch: wer diesem<br />
sportlichen Ereignis beiwohnen kann, ist von<br />
ihm tief beeindruckt. Aus allen Teilen der USA strömen<br />
die Zuschauer herbei. Schon am Vortag sind<br />
sämtliche -Zufahrtsstrassen dicht bevölkert. Am<br />
Rande der Verkehrswege wird gelebt und gepjcknickt.<br />
Aus den meisten Wagen ertönen Radios." Ein<br />
jeder hört sein Liebjingsprogramm. Es ist eine Kirmess,<br />
ein Volksfest im wahrsten Sinne des Wortes.<br />
Am Tag des Rennens, um 7.30 Uhr morgens, fahren<br />
wir zur Bahn hinaus, die wir ohne jede Stockung<br />
erreichen. Der Himmel ist grau verhangen. Es sieht<br />
bedenklich nach Regen aus., Doch bald bricht die<br />
Sonne durch und ein strahlend blauer Himmel wölbt;<br />
sich über uns.<br />
Die Tribünen sind festlich geschmückt, und es<br />
herrscht eine freudige, erwartungsvolle Stimmung.'<br />
Orchester marschieren die Strecke ab. Tausende<br />
von Ballons steigen in den Aether.<br />
Kanonenschüsse künden die letzten-Minuten vor<br />
dem Start. Wie der letzte Schuss kracht, fährt Wilbur<br />
Shaw, der Direktor der Indianapolisbahn, im<br />
Schrittmacherwagen — einem Chevrolet — davon,<br />
dem sich das Feld der 33 startberechtigten Boliden<br />
anschliesst. Nach einer Runde « tritt » das Fahrzeug<br />
des Starters von der Bahn ab, das Rennen hat<br />
begonnen.<br />
Einstweilen führt Rex Mays vor Bill Holland, Mauri<br />
Rose, Ted Hörn, Jimmy Jackson, Bill Cantrel! und Duke<br />
Nalon etc., und weit hinten, vor lauter Staub kaum<br />
zu sehen, kreucht klein und hässlich der 3-l-Vorr<br />
kriegs-Mercedes Don Lee's, der Mühe hat, aus dem<br />
Gedränge der Nachzügler herauszukommen. Er<br />
wird von Chet Miller gefahren, den später Fowler<br />
und schliesslich Luigi Tomei ersetzt, der sich am<br />
besten auf ihm zurechtfindet; doch nach 269 Meilen<br />
wirft ihn ein Oelpumpendefekt aus dem Kampf.<br />
Das Tempo, das die Spitzenfahrer vorlegen,<br />
übertrifft alle bisherigen Rekorde. Bei 150 Meilen<br />
führt Ted Hörn (Maserati) mit einem Mittel von<br />
196,098 km/h. Durch Boxenhalte fällt er auf den<br />
4. Platz zurück, arbeitet sich aber neuerdings zur<br />
Spitze vor, wobei für ihn bei 350 Meilen ein Durchschnitt<br />
von 191,688 'km/h, registriert wird.<br />
Im Laufe des Kampfes wird es mir immer klarer,<br />
dass dieses Rennen zu einem wesentlichen Teil —<br />
mehr als anderswo —*an den Boxen gewonnen<br />
oder verloren wird. Für das Wechseln zweier Vorderradreifen<br />
und das Tanken von Treibstoff stoppe<br />
ich bei mehreren Wagen eine Zeit von 1 :15,0. Da<br />
die Bremsen alles andere denn hervorragend sind,<br />
heisst es, das Gas lange vor den Boxen wegnehmen.<br />
Beim Wegfahren tritt ein neuer Zeitverlust<br />
ein, dauert es doch mindestens zwei Minuten, bis<br />
die Wagen, die in der Regel nur zwei Gänge besitzen,<br />
auf Touren kommen. Die Chancen dessen,<br />
der zweimal tanken müss, sind somit sehr gering.<br />
Mauri Rose, der nachmalige Sieger, fuhr ein einziges<br />
Mal ans Ersatzteillager, tankte Benzin und<br />
wechselte den rechten Vorderradreifen in 1:09,0.<br />
Sein Teamgefährte HoHand tat ein gleiches in<br />
1:37,0. Duke Nalon, der Drittklasiefte, fuhr zweimal<br />
zur Boxe. Seinen Helfern wird der Vorwurf gemacht,<br />
sie hätten beim erstenmal den Tank nicht<br />
richtig gefüllt, doch stellte sich später heraus, dass<br />
infolge eines Defektes mehr Treibstoff konsumiert<br />
wurde als vorgesehen. Auch Ted Hörn kam um<br />
einen zweifachen Boxenbesuch nicht herum, weil<br />
der Oeldruck nicht hoch zu halten war. Er tankte<br />
Benzin und wechselte zwei Reifen in der Rekordzelt<br />
von 35 Sekunden! Seih, Maserati war übrigens im<br />
Training das Opfer einer unsportlichen Geste, denn<br />
im Oelreservoir wurde Sand gefunden, doch erwies<br />
sich die Zeit als zu kurz, um den Motor auseinanderzunehmen.<br />
— Rex Mays, einer der Favoriten,<br />
Das Rundrennen von Mantua,<br />
das am Sonntag auf einer 3 km langen Rundstrecke<br />
stattfand, gestaltete sich zu einem überwältigenden<br />
Erfolg der Marke Gsitalia, die bei dert Sportwagen<br />
bis 1100 ccm einen Doppelsieg und bei den<br />
Rennwagen der Formel 2, wo weder Maserati noch<br />
Ferrari sich durchzusetzen vermochten, einen vierfachen<br />
Sieg errang. Bei den Sportwagen ereignete<br />
sich insofern ein Zwischenfall, als drei oder vier<br />
Konkurrenten mit Scagliarini an der Spitze vor dem<br />
regulären Start « durchbrannten », was den Rennleiter<br />
überraschenderweise veranlasste/nach der<br />
ersten Runde alle Fahrer anzuhalten und das Rennen<br />
ein zweitesmal zu starten, anstatt für die fehlbaren<br />
Konkurrenten die reglementarischen Strafen<br />
vorzusehen.<br />
Die besten Resultate<br />
(Sportwagen bis 1100 cem, 50 Runden = 150 km)<br />
1. Mach ichieraldo Cisitalia 1 h 31 y26,2<br />
98,428 km/h<br />
2. Bonetto Cisitalia 1 h 31" 32,1<br />
3 Nissotti Fiat-Stanguellini 1 h 32 20,2<br />
4. Scagliarini G. Cisitalia 48 Runden<br />
(Rennwagen, Formel 2, 30 Runden = »0 km)<br />
1. Bonetto Cisitalia 1200 49' 55,4<br />
= 108,176 km !<br />
2. Cortese Cisitalia 1200 50' 21,4'<br />
3. Varzi Cisitalia 1200 5V 35.4'<br />
4. Machieraldo Cisitalia 1200 29 Runden<br />
musste in der 128. Runde wegen eines Risses im<br />
Benzintank die Waffen strecken, nachdem er ein<br />
brillantes Rennen gefahren hatte. — Billy Devore<br />
auf dem in der vorletzten «A.-R.» abgebildeten<br />
Sechsradrennwagen fiel durch seine grosse Regelmässigkeit<br />
auf, ohxie dass es ihm freilich gelungen<br />
wäre, sich unter aen ersten zehn zu klassieren.<br />
Der neuerliche Doppelsieg der beiden Blue<br />
Crown Spark Plug Special von Moore mit Rose und<br />
Holland, also mit der gleichen Besetzung wie letztes<br />
Jahr ist ein noch nie dagewesenes Ereignis. Diesmal<br />
aber gab es im Gegensatz zu.1947, keine Diskussion<br />
um den ersten Platz. Mauri Rose war absoluter<br />
Sieger, wobei ich vernahm, dass Holland einen<br />
grossen Teil des Rennens mit einer Hand am Volant<br />
fahren musste, da der Gang heraussprang.<br />
DIE RESULTATE<br />
1. Mauri Rose, Blue Crown Spark Plug Special 4:10,23<br />
= 192,784 km/h<br />
2. Bill Holland, Blue Crown Spark Plug Special 4:11:47<br />
3. Duke Nalon, Novi Grooved Piston Special »:I4:O9<br />
4. Ted Hörn, Maserati - * 4:14:30<br />
5. Mack Helling, Don Lee Special 4:24:38<br />
6. Haie Cole, City of Tacoma 4:28:50<br />
7. Lee Wollard, Iddings Special -4:34:47<br />
;8. Johnny Mouro, Alfa Romeo Special<br />
9. Tommy Hinnershitz, Kurtis Krofft Special<br />
10. Jimmy Jackson, Howard Keek Special<br />
Das Ulster Trophy Race, '<br />
das am 7. August auf der Badyclare-Rundstrecke<br />
zur Durchführung gelangen sollte, kann aus finanziellen<br />
Gründen nicht ausgetragen werden. FÜP'<br />
<strong>1948</strong> ist die Abhaltung des Rennens auf einem Circuit<br />
bei Dundrod vorgesehen. Dort lassen sich<br />
offenbar auch die Zuschauer besser erfassen als<br />
am Ballyclare-Parcours, wo stets ungezählte Sportbegeisterte<br />
dem Rennen als Zaungäste beigewphfilj<br />
haben. ,<br />
'<br />
Am zweiten internationalen "Automobil-Rallye<br />
nach Lissabon vom 26.—30. Mai beteiligten sich 139<br />
Konkurrenten, die von Amsterdam, Barcelona, Bern,<br />
Brüssel, Lissabon, London, Madrid, Monte Carlo,<br />
Paris, Porto, San Sebastian; Sevilla oder Turin aus<br />
eine rund 2500 km lange Distanz zurückzulegen<br />
hatten. Die Schweiz war an dieser Konkurrenz<br />
durch die Equipe Walther/Dellsperger,<br />
Bern, auf Fiat-Bali'lla (Kategorie bis 1500 ccm), und<br />
Gebr. Gutknecht/Weiss, Biel, auf Citroen 15<br />
(Kategorie über 1500 ccm) vertreten, die die<br />
Strecke Bern-Genf-Lyon-Toulouse-Bordeaux-San Sebastian-Vilar<br />
Formosa-Guarda-Porto-Lissabon (2530<br />
km) strafpunktfrei absolvierten und sich im Gesamtklassement<br />
im 45., bzw. 25. Rang klassierten, während<br />
die Mannschaft Walther/Dellsperger in der<br />
Kategorie bis 1500 ccm den 19. Platz belegte.<br />
139 Fahrer am Start, 80 am Ziel, wovon 59 strafpunktfrei;,<br />
das ist das .sportliche Fazit der Konkurrenz.<br />
Leider sahen die Schweizer Teilnehmer keine<br />
Möglichkeit, im Klassementswettbewerb, der über<br />
die Aufteilung der 59 ex aequos in Ränge entschied,<br />
in massgeblicher Weise einzugreifen, weil zahlreiche<br />
Konkurrenten, obwohl es sich nach Reglement<br />
Der<br />
Die Sternfahrt nach Lissabon<br />
Bieler Gutknecht auf 6-Zylmder-Citroen bei der Klassementsprufung im<br />
^ -• Estoril bei Lissabon.<br />
um eine Veranstaltung für serienmässige Tourenwagen<br />
handelte, mit Spezialfahrzeugen angerückt kamen;<br />
sie mussten daher an den für die Spezidlprüfung<br />
ausgesetzten 100 Punkten einen grösseren Ab-<br />
.zug hinnehmen.<br />
v<br />
Der Film der Fahrt '<br />
Am 27. Mai um 7.41 Uhrfrüh gab uns W Bretscher,<br />
der Sekretär der NSK, in Bern ; bei günstigem<br />
Wetter die Fahrt frei. Mit 80—90 km/h, rollten<br />
wir Genf zu und trafen schon um 10,10 h.,<br />
d.h. 'V/2 Stunden zu früh laut Marschtabelle, am<br />
Zoll ein. Mit einem bedeutenden Zeitvorsprung erreichten<br />
wir. am frühen Nachmittag Lyon, wo uns<br />
der Automobil-Club du Rhone einen grossartigen<br />
Empfang bereitete. Für die nächste Etappe nach<br />
Toulouse benützten wir auf Anraten nicht die vorgesehene<br />
Route über St-Etienne und Albi, sondern<br />
Amerikanischer Forschergeist, gepaart<br />
mit Schweizer Qualitätsarbeit, geben<br />
dem Schweizer FIRESTONE-Reifen sein<br />
besonderes Gepräge. Was Wunder, dass<br />
er sich stets grösserer Beliebtheit erfreut.<br />
Fahren auch Sie<br />
FABRIK FÜR<br />
FIRESTONE-PRODUKTE AG.<br />
PRATTELN<br />
Bericht eines Schweizer Tei nehmers<br />
die um ca. 70 km längere via Avignon, Nfmes und,<br />
Beziers, welcher der Vorteil eines wunderbaren<br />
Oberflächenbelages innewohnte. In NTmes buchten,<br />
wir auf die abgeänderte Marschtabelle einen Zeitgewinn<br />
von 20 Minuten. Die Dämmerung überfiel<br />
uns in Narbonne, wo sich der Himmel mit drohenden<br />
Wolken zu übefziehen begann. Und richtig:<br />
5 km vor Carcassonne brach das Gewitter über<br />
uns herein. *<br />
Während einer Stunde goss es wie aus Kübeln,<br />
so dass die Scheibenwischer ihren Dienst versagten.<br />
Was Wunder, wenn unser Zeitvorrat wie Schnee an<br />
der Märzensonne schmolz und wir gehörig aufdrehen<br />
mussten, wollten wir ohne Strafpunkte in<br />
Toulouse einfahren, was uns schliesslich doch gelang.<br />
Ohne eine allzugrosse Müdigkeit zu verspüren,<br />
trugen wir uns am 28. Mai um 01.10 h. an der<br />
Kontrolle ein und Messen unsern braven Baliila in<br />
einer Garage überholen, dieweil uns der Automobile-Club<br />
du Midi wider Erwarten mitten in finsterer<br />
Nacht mit Champagner begrüsste.<br />
Auch am Ziel der nächsten, nur 250 km langen<br />
Etappe> in Bordeaux, durften wir uns der Gastfreundschaft<br />
des dortigen<br />
AC erfreuen.''Hier überfiel<br />
uns die Müdigkeit mit<br />
aller Macht. Eine weitere<br />
Kontrolle erwartete uns in<br />
San Sebastian, Tenseits<br />
der spanischen Grenze,<br />
c[ie wir mit 75 Liter in<br />
Frankreich erstandenem<br />
Benzin ohne jedes Hindernis<br />
passierten. Bis zum<br />
Kontrollposten hatten wir<br />
uns wieder einen respektablen<br />
Zeitvorrat angelegt.<br />
Spanien machte auf<br />
uns einen ziemlich traurigen<br />
Eindruck. Zwar darf<br />
man die Strossen in ihrer<br />
Mehrzahl als gut bezeichnen.<br />
Die Fahrt durch Dörfer<br />
und kleinere Ortschaften<br />
aber war trostlos. tDerSchmutz, den man hier<br />
antrifft, spottet jeder Beschreibung. Von Wohnungen<br />
zu sprechen, ist in vielen Fällen übertrieben.<br />
Gelegentlich stiessen wir auf regelrechte<br />
Höhlenbewohner. Burgos, ValladoHd und<br />
Salamanca verschönern mit ihren alten Burgen<br />
und Mauern das Landschaftsbi'Id. Kurz vor<br />
Valladolid ereilte uns das Schicksal in Gestalt einer<br />
Pneupanne, die jedoch rasch aus der Welt geschafft<br />
war. Alle 100 km lösten wir uns nun am<br />
Volant ab.<br />
Bald brach eine stockdunkle sternlose Nacht<br />
herein. Auf einer pfeilgeraden Sfrasse sausten<br />
wir Salamanca entgegen, passierten die Stadt und<br />
Stellten in-. Martin mit Schrecken fest, dass das Benzin<br />
zur Neige ging und uns noch 35 km von der<br />
Grenze trennten.<br />
Gleich dem Benzinmesser sank das Stimmungsbarometer<br />
auf null.<br />
Doch plötzlich tauchte wie eine Fata morgana ein<br />
grelles Licht auf, das sich als Leuchtschrift entpuppte<br />
und uns in grossen Lettern ankündete, dass wir Portugal<br />
erreicht hatten. Der Grenzübertritt in Vilar<br />
Formosa wickelte sich rasch und ohne Formalitäten-<br />
Die schweizerischen Teilnehmer an der Sternfahrt nach Lissa-*<br />
bon. Von links nach rechts: Rolf Dellsperger, Martin Walther,<br />
Maurice Weiss, Fred und Maurice Gutknecht.<br />
kram ab und den Empfang durch den portugiesischen<br />
Automovel-Club hätte man sich freundlicher<br />
nicht denken.können. Hier war es auch möglich,<br />
zu tanken, sich gebührend zu stärken und Geld zu<br />
wechseln. Noch immer waren wir übrigens strafpunktfrei,<br />
was nicht wenig-zu unserer ausgezeichneten<br />
Laune beitrug. Um 4.28 Uhr machten wir uns<br />
auf die Weiterfahrt. Vom ersten Kilometer auf portugiesischem<br />
Boden an hinterliess die Organisation,<br />
ganz besonders der Strecken- und Signalisierungsdienst<br />
durch Polizei, Militär etc. und-durch Plakathinweise<br />
einen vorzüglichen Eindruck. Man spürte<br />
deutlich die Instruktionen, denen die Polizei nachlebte:<br />
die Sternfahrt ging allem vor,<br />
der übrige « Verkehr» kam erst in zweiter Unie. ,<br />
In Guarda feuerte uns in aller Frühe eine grosse<br />
Zahl von Zuschauern an, und mit beträchtlichem<br />
Vorsprung trafen wir nach einem regelrechten<br />
Strassenrennen in Porto ein, von wo hinweg nun<br />
nicht mehr ein Stundenmittel von 45, sondern von<br />
50 km innezuhalten war. Diese Stadt traversierten<br />
wir mit über 70 km/h, besassen wir doch auch hier<br />
die absolute Priorität auf jeden Verkehr. Coimbra<br />
und Caldas da Rainha brachten wir strafpunktfrei<br />
hinter uns, worauf wir die letzte Etappe (125 km) :n<br />
Angriff nahmen. An der Peripherie der portugiesischen<br />
Kapitale erreichte das Rennen., anders kann<br />
man den Charakter der Fahrt hier im Südwestzipfel<br />
Europas nicht bezeichnen,, seinen Höhepunkt, wollte<br />
doch jeder vor dem andern -im Ziel sejn. Auch wir<br />
jagten unsern Balilla, angetrieben von einer<br />
« Forza > rufenden Menschenmenge mit Volldampf,<br />
der Zietkontrolle entgegen, die wir 35 Minuten zu<br />
früh anfuhren. Alsdann dirigierte man uns zu dem<br />
23 km von der Stadt entfernten Estoril, wo wir 'den<br />
Wagen im geschlossenen Park absteilten. Von der<br />
Müdigkeit übermannt, waren wir froh, nach ununterbrochenem<br />
Fahren während dreier Tage und<br />
zweier Nächte wieder einmal in die Federn sinken<br />
zu können.<br />
Die Klassementsprufung<br />
fand anderntags vor dem Casino von Estoril stptt.<br />
Sie konnte, wie übrigens schon 1947, absolut nicht