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einSteiger 2018

Regionaljournal einSteiger 2018, LAG Südlicher Steigerwald e.V.

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Hat das Leiden an der Passion schon angefangen?<br />

Ja, die Passion hat angefangen. Zum einen, weil wir<br />

von der Leidenschaft – und das heißt unter anderem<br />

Passion! – des Vorstandes, der Spieler/innen, die wir<br />

bereits kennenlernen konnten, von Bruder Josef und<br />

Elisabeth Guhr schon sehr angesteckt wurden. Da brennen<br />

Menschen darauf eine Liebesbotschaft gemeinsam<br />

– mit insgesamt 125 Personen – darzustellen! Das hat<br />

uns einfach mitgerissen. Zum anderen sehen wir bereits<br />

beim Lesen des Textes einzelne Szenen mit besonderen<br />

Theateraugen. So dass wir uns schon jetzt darauf<br />

freuen, diese gemeinsam mit den jeweiligen Darsteller/<br />

innen auszuprobieren, auch Neues. Da geht mit uns in<br />

den Vorbereitungen also auch schon ein bisschen die<br />

Leidenschaft durch.<br />

Gewiss ist auch ein bisschen Passion, im Sinne von<br />

Leiden dabei, weil bei einem so großem Ensemble –<br />

alle im Ehrenamt! – die eine oder andere kleinere<br />

Szene doch zurückgestellt werden muss, damit das<br />

Große und Ganze im Focus bleibt.<br />

54<br />

Wann wurde, wird der Haar- und Barterlass<br />

ausgesprochen?<br />

Wir sind in Scheinfeld und nicht in Oberammergau.<br />

Die Scheinfelder Passion ist schon sehr speziell, vor<br />

allem das Ende. Da braucht es keinen Barterlass.<br />

Sie haben zwar schon oft Regie geführt,<br />

aber noch nie bei einem Passionsspiel.<br />

Wie groß ist Ihr Respekt vor dieser Aufgabe?<br />

Riesengroß! Also ehrlich, wir haben einen gehörigen<br />

Respekt vor jedem einzelnen Darsteller, jeder einzelnen<br />

Darstellerin. Vor den alten Hasen, die schon so lange<br />

treu bei der Passion dabei sind. Alle neben ihrem Beruf,<br />

Schule, Ausbildung, Familie und weiteren Ehrenämtern.<br />

Und es ist sicher immer ein Riesenwagnis, das ganze<br />

anzugehen. Können alle Rollen besetzt werden? Es gibt<br />

ja keine Zweitbesetzung! Und auch vor den neuen Spielern<br />

haben wir großen Respekt. Sich auf eine alteingeschworene<br />

Spielgemeinschaft einzulassen, dazu gehört<br />

eine tüchtige Portion Mut.<br />

Darüber hinaus haben wir Respekt vor der Passion überhaupt.<br />

Und weil sie schlichtweg eine Mammutaufgabe<br />

ist. Sie ist uralt, schon so oft dargestellt, doch soll sie<br />

immer wieder neu berühren.<br />

Welche Schauspieler der Passionsspielgemeinschaft<br />

haben Sie vorab bereits gekannt oder gar mit Ihnen<br />

zusammengearbeitet?<br />

Wir kennen Uschi Iwantscheff von Theaterseminaren<br />

der Arbeitsgemeinschaft Mundarttheater Franken e.V..<br />

Einige der Darsteller kennen wir, weil sie im Freilandmuseum<br />

in Bad Windsheim bei den Mittelfränkischen<br />

Mundarttheatertagen als Schauspieler mitgewirkt hatten.<br />

Diese Theatertage organisiert seit 2015 Ulrich.<br />

Wir können uns als Gemeinschaft also nur kennenlernen<br />

und darauf freuen wir uns sehr. Es hat ja bereits<br />

begonnen, während des ersten Seminars, und auch,<br />

weil wir mit Bruder Josef bereits einen sehr guten und<br />

intensiven Austausch erleben durften.<br />

Was steht im Vordergrund bei Ihrer Arbeit?<br />

Geht es Ihnen mehr um das darstellende Spiel, das<br />

Theater oder um die Darbietung der Jesusgeschichte<br />

als Ausdruck des Glaubens?<br />

So genau können und wollen wir das nicht trennen.<br />

Es geht uns ganz einfach darum: Jede/r einzelne<br />

Darsteller/in soll sich in seiner Rolle sicher und wohl<br />

fühlen. Dazu ist es erforderlich zu wissen, wo kommt<br />

die Person her, was ist ihre Absicht und was ihr Ziel.<br />

Womöglich noch, wo gibt es genau eine Änderung<br />

in der Haltung? Diese Fragen sind essentiell für die<br />

Ausgestaltung einer Figur. Das Wesentliche ist für uns,<br />

dass die Darsteller „echt“ agieren. Bestmöglichstes Ziel<br />

ist, wenn wir alle gemeinsam ein Gefühl der echten<br />

Berührung beim Zuschauer erreichen können.<br />

Natürlich ist die Passion die Geschichte von Jesus<br />

Christus. Was sie jedem Einzelnen zu sagen hat, ist<br />

sehr different und wohl jedem Entwicklungszustand<br />

und -alter anders entsprechend. Doch die umfassende<br />

Botschaft der Liebe – ohne erhobenen Zeigefinger<br />

und in Ermangelung eines Alleinstellungsmerkmals<br />

als katholische Religion über andere Religionen – ist<br />

immanent.<br />

Gibt es eine Lieblingsstelle, eine Lieblingsszene?<br />

Schon beim Lesen der Scheinfelder Passion gab es<br />

mehrere. Aber ob diese die Lieblingsszenen bleiben,<br />

werden wir sehen, wenn wir gemeinsam mit den<br />

jeweiligen Darstellern daran arbeiten werden. Vielleicht<br />

werden bei der gemeinsamen Arbeit ganz andere zu<br />

Lieblingsszenen.<br />

Begeistert sind wir von den Szenen mit den Kindern.<br />

Da liegt so viel Kraft und Freude drin. Aber wir wissen<br />

noch nicht, ob und wenn, wie viele Kinder dabei sein<br />

werden. Es wäre toll einen „Kinderbegeisterungssturm“<br />

bei der Passion dabei zu haben.

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