12.03.2018 Aufrufe

SCHWACHHAUSEN Magazin | März-April 2017

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„Familie & Co“<br />

<br />

WANN SOLLTE MAN MIT DER PRÄVENTION BEGINNEN?<br />

Wichtig ist, so früh wie möglich, z.B. im Vorschulalter mit Empathieprojekten<br />

zu beginnen, um soziale Kompetenz zu schulen. Es kommt darauf<br />

an, dass sich im Gehirn der Kinder neue Muster für einen kompetenten<br />

Umgang in Konfliktsituationen ausbilden können. Das heißt, es braucht<br />

Angebote, damit neue neuronale Vernetzungsprozesse geknüpft werden.<br />

WIE KANN DAS GESCHEHEN?<br />

Fortschritte in emotionaler und sozialer Intelligenz machen Kinder, wenn<br />

sie die Chance erhalten, ihre Konflikte darzustellen und zu bearbeiten.<br />

Sie erleben sich nicht nur als Verursacher von Konflikten, sondern auch<br />

als Gestalter von Lösungen. Eine gute Präventionsmöglichkeit liegt in der<br />

Bearbeitung des Problems über ein Theaterprojekt, bei dem Schülerinnen<br />

und Schüler eigene Erfahrungen einbringen und inszenieren können. Im<br />

Spiel erschaffen sie sich eine gemeinsame Erfahrungswelt. Themen werden<br />

in dieser Weise sehr dicht erlebt und es bleibt wegen des Spiels immer<br />

auch eine Distanz zu realen Erlebnissen. Die Schülerinnen und Schüler<br />

können im Rahmen eines solchen Projektes innere Muster ausbilden,<br />

durch die sie potenzielle Mobbingsituationen früh erkennen und auch in<br />

einem konstruktiven Sinne damit umgehen können. Unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten<br />

werden erprobt und stärken das Selbstbewusstsein.<br />

AUF WELCHE PRAKTISCHEN BEISPIELE KANN MAN DABEI AUFBAUEN?<br />

Für die Prävention gibt es zahlreiche Trainingsprogramme, die ich mit<br />

Kollegen am ISER-Institut an der Medical School Hamburg untersuche.<br />

Dabei geht es zentral um die Gestaltung von zwischenmenschlicher Interaktion<br />

und die Wirkung empathischen Handelns auf mich selbst und<br />

den anderen in der Beziehungsgestaltung. Beispielhaft ist das Präventionsprojekt<br />

„…ganz schön stark“, das mit Unterstützung der AOK<br />

Bremen/Bremerhaven vom Bremer Institut für Gesundheitsförderung und<br />

Pädagogische Psychologie durchgeführt wird. Das heißt, es wird versucht,<br />

früh an den Stärken von Kindern anzusetzen und diese zum Blühen zu<br />

bringen, damit Kinder im sozialen Bereich so widerstandskräftig werden,<br />

dass sie mit möglichen Belastungen wie auch Gewalt, Mobbing, süchtige<br />

oder selbstverletzende Verhaltensweisen besser umgehen können. Empathisches<br />

Handeln lässt sich schulen.<br />

Ein Kompetenzpartner für alle Schularten zum Thema Mobbing ist im<br />

Landesinstitut für Schule. Im Arbeitsfeld Soziales Lernen werden spezifische<br />

Lehrerfortbildungen und Unterstützungsangebote für Schulen angeboten<br />

und entwickelt.<br />

VIELEN DANK FÜR DAS INTERVIEW!<br />

Dr. Markus Köhl ist Projektkoordinator für Präventionsangebote der AOK<br />

Bremen/Bremerhaven<br />

Hinweis:<br />

Schulen, die Interesse am Aufbau eines Präventionsprojektes im<br />

Bereich Lebenswelt Setting Schule mit der AOK HB/BHV haben,<br />

wenden sich an Markus Köhl, markus.koehl@hb.aok.de.<br />

Termin:<br />

Fortbildungen für Lehrer, Erzieherinnen und Eltern. Beispielsweise der<br />

4. Bremer Erziehungskongress am 9. und 10. <strong>März</strong> 2018 in Bremen,<br />

www.ingepp-bremen.de<br />

Link:<br />

www.lis.bremen.de/fortbildung/soziales_lernen-7756<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>März</strong> - <strong>April</strong> 2018 55

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!