01.02 - WILD AUSTRIA - Externe Evaluierung - Prof. Dr. Kallus - UNI Graz
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Eine Ausnahme vom Prinzip der Teil-Finanzierung sind nur die Modellprojekte: Das sind<br />
spezielle Projekte in den Bereichen der Schwerpunktthemen, die nach einer Ausschreibung<br />
vom Fonds Gesundes Österreich beauftragt werden. Sie sollen später anderen ProjektbetreiberInnen<br />
als Referenz dienen – daher werden sie auch besonders genau dokumentiert<br />
und evaluiert.<br />
Besonderen Wert wird bei den Einreichungen auf innovative Konzepte, professionelles Projektmanagement,<br />
Evaluation und interne Qualitätsstandards gelegt. Projekte und Initiativen,<br />
bei denen Gewinnorientierung und privatwirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen,<br />
können nicht gefördert werden.<br />
Für praxisorientierte Projekte gilt eine Untergrenze von 10.000 Euro Gesamtprojektsumme.<br />
Was darunter liegt, ist nicht Förderungsaufgabe des auf Bundesebene angesiedelten Fonds.<br />
Bei Projekten, die über einer Fördersumme von 72.000 Euro liegen, ist eine externe Evaluation<br />
verpflichtend, wobei bis zu 100 Prozent der Evaluationskosten übernommen werden<br />
können. Auch die Strukturkosten von Netzwerken in den Schwerpunktbereichen des Fonds<br />
sowie punktuelle Informations- und Aufklärungsprojekte können gefördert werden, wenn diese<br />
auf bestehenden Gesundheitsförderungsprojekten und -programmen aufbauen. Dazu<br />
zählen etwa Aktionen, Events, Videos oder Publikationen.<br />
3.1.4 Bewertung des Projektplans<br />
Der Fonds Gesundes Österreich ist bestrebt, dass die geförderten Projekte im Bereich Gesundheitsförderung<br />
und Primärprävention einen umfassenden Gesundheitsbegriff (biopsycho-soziales<br />
Wohlbefinden) zugrundelegen und bestimmten Qualitätskriterien entsprechen,<br />
u.a. Projektdesignentwicklung nach Kriterien professionellen Projektmanagements,<br />
Übereinstimmung mit dem Stand der Wissenschaften, Qualitätssicherung/Evaluation (intern<br />
bzw. extern) und umfassende Dokumentation (Fonds Gesundes Österreich, 2005a, 2005b,<br />
2005e).<br />
Für das Projekt „Wild. Gesunder Vorsprung“ liegt ein Projekthandbuch vor. Im Rahmen eines<br />
Workshops bei Wild Austria am 8. 6. 2004 wurden die Kapitel 00 Einführung, 01 Projektorganisation<br />
und 03 Projektplanung des Projekthandbuchs an das Institut für Begleitforschung<br />
übergeben. Alle weiteren Ausführungen beziehen sich auf die oben genannten Kapitel mit<br />
Stichtag 8. 6. 2004. Eine Übersicht über die Gliederung der Kapitel laut Projekthandbuch und<br />
der davon für die externe Evaluation (EE) vorliegenden Teile gibt Tabelle 1.<br />
Bereits in der Einleitung wird deutlich, dass es sich um ein ambitioniertes Projekt handelt. So<br />
wurde schon im Vorfeld ein Fünfjahresplan (2000 bis 2005) für die Personal- und Organisationsentwicklung<br />
erstellt, in dem der Betrieblichen Gesundheitsförderung mit einem biopsycho-sozialen<br />
Ansatz und der Betonung der Sinndimension in der Arbeitswelt - Management<br />
by Meaningful Occupation (Graf, 2003) - ein besonderer Stellenwert zukommt. In vier<br />
Bereichen sollen Verbesserungen erzielt werden, die auf allen Ebenen des Unternehmens<br />
umgesetzt werden sollen. Die operative Ebene soll dabei besonders gefördert werden:<br />
• Arbeitsplatzgestaltung<br />
• Rahmenbedingungen der Arbeit<br />
• Förderung der Gesundheitskompetenz der MitarbeiterInnen<br />
• Dokumentation der Daten (Human Resource Index)<br />
Das Thema Nachhaltigkeit wird zu Projektbeginn nicht nur thematisiert, sondern in vorbildhafter<br />
Weise durch Maßnahmen und Beschlüsse (z.B. bestehender Gesellschafter-<br />
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