Pack & Log 03/2018
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>03</strong>/18<br />
der Industrie – dann ist der Weg schon<br />
nicht mehr so transparent. Wobei genau<br />
an dieser Stelle gesagt werden muss, dass<br />
die Verpackungs- und Rohmaterialproduzenten<br />
sehr oft die GS1 Standards nutzen<br />
und diese richtiggehend „leben“. Leider<br />
werden diese nicht in gleicher Weise bei<br />
der Industrie genutzt, oder was oftmals<br />
schlimmer ist, als sinnvoll und den Prozess<br />
optimierend erkannt.<br />
Seit Jahren arbeitet Alexander Peterlik,<br />
Business Development Manager bei GS1<br />
Austria daran, diesen Umstand aufzudecken.<br />
Gemeinsam mit den Vorlieferanten<br />
und der produzierenden Industrie soll die<br />
Basis geschaffen werden, dass die GS1<br />
Standards voll umfänglich genutzt werden<br />
können.<br />
Am Beginn stand die Gründung einer Arbeitsgruppe<br />
zur Erhebung der GS1 Nutzer<br />
sowie der möglichen nächsten Schritte hin<br />
zu einer elektronischen Datenkommunikation<br />
entlang der gesamten Lieferkette. Es<br />
wurden innerhalb der Gruppe rasch die<br />
EANCOM Nachrichten, die es braucht,<br />
definiert und nach ersten Tests auch die<br />
Inhalte.<br />
Die Vorlieferanten waren sehr angetan von<br />
der Gruppe, da es erstmals ihre Daten (immer<br />
aktuelle Lieferantenmaterialnummer)<br />
waren, die zwischen der Industrie und<br />
ihnen kommuniziert wurden. Es war rasch<br />
klar, dass sich nur aufgrund der aktuellen<br />
Daten gewisse Problemfelder, wie Falschlieferungen<br />
oder nicht mehr aktuelles Design,<br />
sofort reduzieren ließen.<br />
Des Weiteren verlangte der elektronische<br />
Datenaustausch auch eine andere Disziplin<br />
der Kommunikation zwischen den Parteien.<br />
Es braucht eine klare Struktur der<br />
Mindestmengen, der Liefermengen und<br />
natürlich auch der Bestelleinheiten. Daraus<br />
ergeben sich sowohl für den Vorlieferanten<br />
wie auch für die produzierende Industrie<br />
viele Vorteile. So ist es möglich, die Lieferungen<br />
besser zu planen, die Lagerstände<br />
besser im Auge zu haben und auch, in der<br />
Zukunft, eine Art VMI (Vendor Managed<br />
Inventory) Konzept auszuarbeiten. Je genauer<br />
die Daten sind, umso besser kann<br />
der Vorlieferant in den Produktionsprozess<br />
eingebunden werden.<br />
Auch im Hinblick auf eine lückenlose Rückverfolgbarkeit<br />
vom POS (Point of Sale)<br />
bis hin zum Produzenten ergeben sich<br />
ungeahnte Möglichkeiten. Viele Schritte,<br />
die hierfür notwendig sind, können vollautomatisch<br />
abgebildet und dokumentiert<br />
GS1 Transportetikett<br />
für die eindeutige Identifikation<br />
jeder Palette<br />
werden. Das kann und wird früher oder<br />
später notwendig oder eine Forderung des<br />
Konsumenten sein.<br />
In der Arbeitsgruppe Upstream, wie diese<br />
bei GS1 Austria genannt wird, sind derzeit<br />
ca. 40 Unternehmen tätig. Interessanterweise<br />
kamen über die letzten Jahre auch<br />
Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie<br />
hinzu, obwohl diese bereits vor vielen<br />
Jahren die zahlreichen Vorteile des GS1<br />
Systems für sich entdeckt haben. Sie nutzen<br />
diese schon beim Wareneingang des<br />
Rohmaterials und der Verpackung. Das geht<br />
vom Kartonhersteller über den Becher und<br />
Verschlussproduzenten bis zum Früchtemarkhersteller,<br />
um nur einige zu nennen.<br />
Spricht man mit den Nutzern des GS1<br />
Systems, trifft man oft auf Unverständnis,<br />
wenn man sich beeindruckt zeigt, dass das<br />
GS1 System vollumfänglich genutzt wird,<br />
denn für diejenigen, welche die Vorteile<br />
erkannt haben, gibt es keine andere Lösung.<br />
GS1 Standards entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
gemeinsam mit seinen<br />
Partnern zu nutzen, ist für alle ein Gewinn.<br />
Die Umsetzung und Einführung dieser<br />
ist keine Wissenschaft, sondern nur eine<br />
gewissenhafte Analyse der Prozesse, eine<br />
klare Formulierung des Ziels und eine<br />
Einbindung der Lieferanten, die Partner<br />
werden.<br />
GS1 Austria unterstützt die österreichischen<br />
Unternehmen bei der Umsetzung<br />
eines solchen Projektes und hilft auch in<br />
der Kommunikation zu den Vorlieferanten,<br />
denn das ist das A und O, so, dass es auch<br />
keinerlei Missverständnisse gibt.<br />
Nutzen Sie die Expertise und das Wissen<br />
der GS1 Mitarbeiter und deren Teilnehmer<br />
und optimieren Sie Ihre Prozesse von der<br />
Bestellung bis zum Warenausgang oder<br />
gleich bis zum POS.<br />
Fragen kostet nichts und die Unterstützung<br />
von GS1 Austria ist niemals umsonst!<br />
Kurzprofil. GS1 Austria ist in Österreich<br />
alleiniger Vertreter des weltweit<br />
eindeutigen Identifikationssystems für<br />
Standorte, Artikel, Versandeinheiten etc.<br />
Das GS1 System ist Grundlage für den<br />
elektronischen Geschäftsdatenaustausch<br />
und die Standardisierung von Nachrichten<br />
und Geschäftsprozessen zwischen Unternehmen.<br />
Weltweit hat GS1 in über 150 Ländern<br />
knapp 2 Mio. Mitglieder. Mehr als 5 Mrd.<br />
Strichcodes werden jeden Tag gescannt.<br />
GS1 Austria besteht seit 1977 und ist als<br />
100%ige Tochter der Wirtschaftskammer<br />
Österreich eine neutrale Non-Profit-Organisation.<br />
[pl]<br />
Foto: Vetropack