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NK 04_2018

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TITELSTORY<br />

17<br />

© Rinspeed AG<br />

SIND WIR BEREIT FÜR DAS FAHRERLEBNIS<br />

2020?<br />

Die Automobilindustrie wird sich in<br />

den nächsten Jahren stärker verändern,<br />

als sie es in den letzten fünfzig<br />

Jahren getan hat. Die Art, wie wir<br />

Autos nutzen, und die große Vielfalt<br />

anderer Mobilitätsmöglichkeiten wird<br />

unsere Lebensweise stark beeinflussen.<br />

Bereits 2020 werden sich<br />

spannende Fortschritte in der Automobiltechnik<br />

durchgesetzt haben.<br />

Wir befinden uns in einer zunehmend<br />

vernetzten Gesellschaft,<br />

in der sich das Auto zu<br />

einer Art Roboter auf Rädern entwickelt<br />

hat – autonom, vollständig vernetzt<br />

und umgeben von einem ganzen<br />

Universum neuer Anwendungen<br />

und neuer Geschäftsmodelle. Einkäufe<br />

direkt im Auto tätigen, neue<br />

Carsharing-Möglichkeiten und luxuriöse<br />

Beförderungserlebnisse sind<br />

ein Teil des neuen Lebensstils mit<br />

selbstfahrenden Fahrzeugen geworden.<br />

Der eben stattgefundene Genfer<br />

Autosalon hat gezeigt, dass nicht<br />

nur die künftige Elektromobilität im<br />

Vordergrund steht, sondern dass sich<br />

das Auto und dessen Nutzung völlig<br />

verändern werden.<br />

Dabei kommen die bahnbrechendsten<br />

Entwicklungen nicht nur aus den<br />

Forschungslabors der internationalen<br />

Autohersteller, sondern vielfach<br />

aus kleineren Ideenschmieden,<br />

die den visionären Mut haben,<br />

in völlig neuen Dimensionen<br />

zu denken und handeln.<br />

Einer der für die Automobilindustrie<br />

ganz wichtigen Visionäre<br />

ist der Schweizer Frank M.<br />

Rinderknecht, der sich seit 1979<br />

mit seiner Firma Rinspeed AG<br />

zur Aufgabe gemacht hat, Mobilität<br />

neu zu denken.<br />

Auf seiner Internetseite www.rinspeed.com<br />

sind eine Vielzahl von<br />

ihm und seinem Team entwickelten<br />

Fahrzeuge zu sehen, die man als<br />

normaler Autofahrer sofort haben<br />

möchte. Keiner, und er selber schon<br />

gar nicht, hätte sich vor knapp vierzig<br />

Jahren wohl denken oder gar<br />

vorstellen können, dass die passionierten,<br />

zuerst aber noch zaghaften<br />

Bemühungen eines jungen Studenten<br />

in eine langjährige Firmengeschichte<br />

voller verrückter Fahrzeuge<br />

und Erfindungen münden könnten.<br />

Träume wurden wahr, Träume<br />

als<br />

echtes<br />

pulsierendes<br />

Blut in seinen Adern.<br />

© Rinspeed AG<br />

Und<br />

dann sein<br />

erstes Auto –<br />

ein Autobianchi A112,<br />

Gerade das Verrückte, das Außergewöhnliche<br />

und nicht der Norm<br />

Entsprechende hat ihn immer schon<br />

fasziniert und geprägt. Er wollte nie<br />

wie die Anderen sein. Schon sein<br />

erstes Fahrrad war mit einem Hochlenker<br />

à la Easy Rider ausgerüstet.<br />

auf dessen Seiten in großen Buchstaben<br />

der Name „Rinspeed“ prangte.<br />

„Me too“ war Frank M. Rinderknecht<br />

schon immer ein Gräuel.<br />

Auf die Frage von Network-Karriere-<br />

Herausgeber Bernd Seitz, wann man<br />

diese Autos kaufen könne, muss<br />

Rinderknecht leider enttäuschen: „Unsere<br />

Fahrzeuge sind und bleiben Prototypen,<br />

welche in ihrer Gesamtheit<br />

nicht als Serienprodukt gedacht sind.<br />

Einzelne Technologien, Materialien<br />

und Konzeptideen finden aber<br />

den Weg in die Großserie.“ Er<br />

möchte also nicht in das Autobauergeschäft<br />

einsteigen, was<br />

er sehr gut beherrscht, wie seine<br />

ausgereiften Prototypen zeigen,<br />

sondern die automobile Mobilität<br />

neu erfinden: „Wir alle dürfen<br />

dankbar sein, in einer solch spannenden<br />

Zeit zu leben, in der das<br />

Rückgrat der Wirtschaft, aber auch<br />

des sozialen Lebens, neu definiert<br />

wird. Die Mobilität war, ist und bleibt<br />

eine der wichtigsten ,Stützen‘ unseres<br />

Lebens. Mein Ziel und meine Vision<br />

sind, zu diesen anstehenden und herausfordernden<br />

Veränderungen einen<br />

kleinen Beitrag zu leisten. Aber<br />

auch einen Beitrag zu einer hoffentlich<br />

ein bisschen besseren Welt.“<br />

Die Grundsatzfrage: Brauchen wir<br />

in Zukunft noch eigenes Auto?<br />

Die durchschnittliche Fahrleistung<br />

des deutschen Autofahrers beträgt

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