Deutscher Gießereitag 2009 - VDG
Deutscher Gießereitag 2009 - VDG
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AUS DEN LANDESGRUPPEN<br />
Guss Tangerhütte GmbH entstand 2002 aus der traditionsreichen<br />
Eisengießerei Tangerhütte. Das Unternehmen blickt<br />
heute auf eine über 150jährige Geschichte zurück. Bereits<br />
im Jahre 1842 gründete Johann Jacob Wagenführ das „Eisenhütten-<br />
und Emaillierwerk Tangerhütte“. Das Werk entwickelte<br />
sich schnell und verhalf der bis dahin unbekannten<br />
Region in der Altmark in kurzer Zeit zu einem starken wirtschaftlichen<br />
Aufschwung. Durch die ständige technische<br />
Weiterentwicklung und Orientierung an Spitzentechnologien<br />
im Gießereiwesen, zählt das Unternehmen heute zu<br />
den leistungsfähigen und modern ausgerüsteten Gießereien<br />
Deutschlands und zu den bedeutendsten Arbeitgebern<br />
der Region.<br />
Seiltrommeln von 50 kg bis zu 11 t sind die wichtigsten<br />
Sortimente des Unternehmens. Im Armaturenbereich können<br />
Gehäuse bis zur Nennweite 3.000 gefertigt werden. Ein<br />
drittes, sich entwickelndes Gebiet, stellen die Produkte für<br />
die Windkraft dar, wie z.B. Getriebe oder Planetenträger.<br />
Im Jahr 2008 konnten mit 170 Mitarbeitern Gussprodukte<br />
in einer Menge von 13.000 t produziert werden.<br />
Der anschließende Fachvortrag von Dipl.-Ing. Lothar<br />
Klemmt widmete sich unter dem Titel „10 Jahre Seiltrommel-fertigung<br />
in Tangerhütte, Aspekte der Qualitätssicherung<br />
eines Sicherheitsteiles“ dem Hauptprodukt des Unternehmens.<br />
Auch hier bestand für die Besucher dieser Veranstaltung<br />
im Anschluss die Möglichkeit, das Unternehmen zu besichtigen.<br />
Ein Höhepunkt der Arbeit im vergangenen Jahr <strong>2009</strong> war<br />
für die Gießer in Mitteldeutschland die am 09. Oktober<br />
erfolgte Übergabe der ‚Demokratieglocke‘ an die Bürger<br />
der Stadt Leipzig. An diesem Datum jährte sich zum 20. Mal<br />
die entscheidende Montagsdemonstration auf dem Leipziger<br />
Ring, mit der das Ende der DDR eingeläutet wurde.<br />
Das ostdeutsche Gießereinetzwerk trat im Frühjahr 2007<br />
an den Regierungspräsidenten Walter Christian Steinbach<br />
mit dem Vorschlag heran, den Leipzigern eine ‚Glocke der<br />
Demokratie‘ zu stiften, die an die Ereignisse des Herbstes<br />
1989 erinnern soll. Nach einer Ausschreibung durch die<br />
Kulturstiftung Leipzig entschied sich eine achtköpfige Jury<br />
für den Entwurf des Berliner Künstlers Via Lewandowsky.<br />
Als Aufstellungsort wurde der Augustusplatz ausgewählt,<br />
die Entscheidung für diesen Platz war von gleicher historischer<br />
Tragweite wie das gewählte Datum. Die Glocke der<br />
28 <strong>VDG</strong> aktuell 01|10<br />
Demokratie wurde gestiftet von den ostdeutschen Gießern<br />
mit Unterstützung einer Vielzahl von Unternehmen und Institutionen<br />
der Region sowie von Privatpersonen.<br />
Am 29. und 30. Oktober <strong>2009</strong> fand am Gießerei-Institut<br />
der TU Bergakademie Freiberg das 19. Ledebur-Kolloquium<br />
statt. Rund 280 Teilnehmer waren auch in diesem Jahr nach<br />
Freiberg gekommen.<br />
Im Fachprogramm am 30.10.<strong>2009</strong> konnten wiederum<br />
in einer Vielzahl von Fachvorträgen die Gießer über aktuelle<br />
Entwicklungen in ihrem Fachgebiet informiert werden.<br />
In seinem einführenden Beitrag begrüßte Herr Prof. K.<br />
Eigenfeld die anwesenden ca. 280 Besucher der Veranstaltung<br />
und berichtete über die aktuelle Arbeit des vergangenen<br />
Jahres an der TU Bergakademie Freiberg insbesondere auf<br />
den Gebieten von Forschung und Ausbildung sowie die Entwicklungen<br />
an der BA Freiberg.<br />
Am 12. Dezember <strong>2009</strong> fand im Leipziger Penta-Hotels<br />
der Barbaratag <strong>2009</strong> als Gemeinschaftsveranstaltung des<br />
BDG LV Ost und der <strong>VDG</strong>-Landesgruppe Mitteldeutschland<br />
statt. Die Veranstaltung wurde durch den Vorsitzenden der<br />
<strong>VDG</strong>-Landesgruppe Mitteldeutschland Prof. Tilch eröffnet.<br />
Der Präsident der Landesdirektion Leipzig Walter-Christian<br />
Steinbach begrüßte in seiner Funktion als Schirmherr<br />
der Veranstaltung zunächst die Teilnehmer der Veranstaltung.<br />
Im Ergebnis der wirtschaftlichen Entwicklung hat sich<br />
auch die Auslastung der Gießereikapazitäten im Leipziger<br />
Großraum auf 60% reduziert, wenn sich auch aktuell die<br />
Erwartungen geringfügig verbessert haben. Erkennbar ist<br />
eine stärkere Dynamik der Bedarfsmengen, dementsprechend<br />
steht vor den Gießern die Aufgabenstellung mit neuen<br />
Ideen ebenso dynamisch zu reagieren.<br />
Der Vorsitzende des Landesverbandes Ost des BDG,<br />
Herr H. Werner zeigte in seinem Beitrag die aktuelle Entwicklung<br />
unter Berücksichtigung der weltweiten Wirtschaftskrise<br />
im zurückliegenden Zeitraum auf. Insbesondere der<br />
Auftragseingang lag deutlich unter den Werten der Vorjahre,<br />
er beträgt im Mittel nur noch 60% bezogen auf die Werte<br />
von 2005. Insbesondere die Reduzierungen im Fahrzeugguss,<br />
die noch höher ausfallen verschlechtern die Situation<br />
der Gießer in Mitteldeutschland. Die Talsohle sollte unter<br />
Berücksichtigung der erkennbaren wirtschaftlicher Erholung<br />
im Jahr 2010 durchschritten werden, wird aber wesentlich<br />
tiefer liegen als bei vergangenen Rezensionen.<br />
Landesgruppe Nord-Niedersachsen<br />
Insgesamt sechs Veranstaltungen besuchten die norddeutschen<br />
Gießer im Jahr <strong>2009</strong>. In bewährter Tradition wurden<br />
dabei der Meinungsaustausch hinsichtlich technischer Fragen<br />
und der kollegiale Zusammenhalt gepflegt. Die rund<br />
135 Teilnehmer bestätigten den Erfolg dieses Konzepts.<br />
Die erste Veranstaltung hatte am 5. Februar <strong>2009</strong> im<br />
Bahrenfelder Forsthaus in Hamburg stattgefunden. Dr. Horst<br />
Wolff vom IFG Düsseldorf berichtete über „Aktuelles zur<br />
Luftreinhaltung in der Gießerei“ und Dr. Udo Pohlmann von<br />
der Firma Hüttenes-Albertus sprach über emissonsredu-<br />
zierte Harze für Furanharzsysteme. Dr. Wolff ging besonders<br />
auf die EU-weite Quarzfeinstaubverordnung ein.<br />
Um moderne und umweltfreundliche Lacksysteme ging<br />
es beim zweiten Sprechabend am 5. März. Michael Pokorny,<br />
Geschäftsführer der Mäder Aqualack GmbH, einem weltweit<br />
operierenden mittelständischen Hersteller für Industrielacke,<br />
informierte über aktuelle Rechtsvorschriften beim<br />
Umgang mit lösemittelhaltigen Lacken (VOC-Verordnung).<br />
Auch über lösbare und bisher ungelöste Probleme beim Korrosionsschutz<br />
wurde berichtet.