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Deutscher Gießereitag 2009 - VDG

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Bild 1: Ansicht von<br />

Freiberg, im Hintergrund<br />

die Gebäude<br />

der TU Bergakademie<br />

Freiberg<br />

Jahrestagung <strong>2009</strong> des <strong>VDG</strong>-Fachausschusses<br />

Geschichte in der alten Silberbergbaustadt<br />

Freiberg in Sachsen<br />

Den Fachausschuss Geschichte führte traditionsgemäß seine<br />

Jahrestagung <strong>2009</strong> wieder in eine gießerei- und montangeschichtlich<br />

interessante Region. In diesem Jahr stand die<br />

durch den Silberbergbau im Mittelalter reich gewordene Stadt<br />

Freiberg im heutigen Freistaat Sachsen auf dem Programm<br />

(Bild 1), die zudem über eine traditionsreiche Bergakademie<br />

verfügt, die heute eine moderne Ausbildungsstätte für<br />

Studenten ist, wo auch in einem Gießerei-Institut gießereitechnischer<br />

Ingenieurnachwuchs ausgebildet wird.<br />

Im 12. Jh. wurde die Stadt Freiberg gegründet. Bereits<br />

im 13. Jh. stieg Freiberg dank der reichen Silberfunde, die<br />

zu einem Ausbau des Bergbaus und des Handels mit diesem<br />

Edelmetall führten, zum wirtschaftlichen Mittelpunkt<br />

der damaligen Mark Meißen auf und war bald eines der<br />

bedeutendsten Wirtschaftszentren Deutschlands. Der Silberbergbau<br />

machte die Freiberger reich und ließ die Stadt<br />

wachsen, was heute noch an vielen erhaltenen Bauten aus<br />

den folgenden Jahrhunderten zu sehen ist. Die sind heute<br />

weitestgehend wieder restauriert und geben der Stadt Freiberg<br />

einen mittelalterlichen Charme. Die bereits am Vorabend<br />

angereisten Teilnehmer der FAG-Jahrestagung <strong>2009</strong><br />

konnten anlässlich einer seit 70 Jahren bereits regelmäßig<br />

durchgeführten Abendmusik den Klang der berühmten Silbermannorgel<br />

im Freiberger Dom bewundern. Es spielte die<br />

Organistin Sonja Betten, 2. Preisträgerin des VIII. Internationalen<br />

Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerbes 2007,<br />

Werke von Jan Pieterszoom Sweelink, Girolamo Frescobaldi,<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy und natürlich Johann Sebastian<br />

Bach.<br />

Der Bergbau hat die Stadt Freiberg bis heute in ihrer Entwicklung<br />

begleitet und geprägt und war auch auslösender<br />

Fakt für die Gründung einer Bergakademie im Jahre 1765.<br />

Diese Ausbildungsstätte sorgte für den erforderlichen Leitungsnachwuchs<br />

in den montanistischen Arbeitsstätten rund<br />

um den Bergbau sowie die Metallgewinnung und -verarbeitung.<br />

Heute ist diese traditionsreiche Bildungsstätte eine<br />

<strong>VDG</strong>-FACHAUSSCHUSS GESCHICHTE<br />

moderne Technische Universität, die neben dem Bergbau,<br />

alle Bereiche der Metallbearbeitung einschließlich des Umformens<br />

und Gießens, der Chemie, der Archäometallurgie und<br />

viele andere Ausbildungsrichtungen der Neuzeit umfasst.<br />

Am Morgen des 2. Oktobers <strong>2009</strong> fand die Jahrestagung<br />

vom <strong>VDG</strong>-Fachausschuss Geschichte im Gießerei-Institut<br />

der Bergakademie Freiberg statt, wo die Teilnehmer vom<br />

Institutsdirektor Prof. Dr.-Ing. Klaus Eigenfeld aufs herzlichste<br />

begrüßt wurden. In seinem einführenden Vortrag stellte er<br />

die erfolgreiche Entwicklung seines Lehrstuhls und der TU<br />

Bergakademie Freiberg in den letzten zwanzig Jahren dar,<br />

was zu kontinuierlich steigenden Studentenzahlen führte.<br />

Heute studieren an dieser Hochschule etwa 5000 Personen,<br />

wozu strukturelle und inhaltliche Modernisierungen der traditionellen<br />

montanistisch geprägten Studienrichtungen sowie<br />

die Aufnahme moderner aktueller Studieninhalte, so rund<br />

um den Automobil- und Flugzeugbau und Aspekte des modernen<br />

Managements gehören. Auch das Gießerei-Institut kann<br />

vor allem in den letzten zehn Jahren wieder zunehmende<br />

Studentenzahlen verbuchen. Für ihre Ausbildung steht ein<br />

modern eingerichtetes Versuchsfeld mit Induktions-, Kupol-<br />

und Elektroöfen sowie Formstofftechnik zur Verfügung, wo<br />

in den Schwerpunktbereichen der Forschung, Formstoffe<br />

und Eisen- und Nichteisenmetallguss praktisch geforscht<br />

werden kann. Der Fachausschuss konnte das Versuchsfeld<br />

im Anschluss an die Sitzung besichtigen. Moderne Inhalte<br />

der Studienausbildung sind Aspekte der Funktionstechnik,<br />

des Leichtbaus, des Rapid Prototyping, der Metallurgie, des<br />

vorbeugenden Umweltschutzes, des Material- und Energie-<br />

Managements sowie der Gießer-Kunde-Beziehungen.<br />

Dipl.-Geol. (FH) Jens Kugler, Institut für Industriearchäologie,<br />

berichtete im Anschluss über das in der Freiberger<br />

und Chemnitzer Region breit angelegte UNESCO-Welterbe-<br />

Projekt „Montanregion Erzgebirge“, wo die in großer Zahl<br />

erhaltenen montangeschichtlichen Zeitzeugen und Traditionen<br />

der Region in ihrer Entwicklung dokumentiert und erhal-<br />

<strong>VDG</strong> aktuell 01|10 31

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