Deutscher Gießereitag 2009 - VDG
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<strong>VDG</strong>-FACHAUSSCHUSS GESCHICHTE<br />
Bild 2: Prof. Döpp (links) dankte in seiner Funktion als<br />
neuer FAG-Vorsitzender Herrn Prof. Engels (rechts) für<br />
die von ihm für den Fachausschuss geleistete Arbeit.<br />
ten werden sollen. Das Projekt ist länderübergreifend auf<br />
das gesamte ehemalige böhmische Gebiet ausgedehnt, das<br />
heute sowohl zu Deutschland als auch Tschechien gehört.<br />
Der große Vorteil dieses Projektes liegt in der Vielzahl und<br />
Vielschichtigkeit der heute noch erhaltenen Objekte, die ein<br />
gutes Zeitbild ergeben werden. In einer ersten Stufe wird<br />
derzeit eine Pilotstudie an 34 ausgewählten Objekten vorgenommen,<br />
die alle dortigen Entwicklungen berücksichtigen<br />
soll.<br />
Prof. Dr.-Ing. Werner Tilch gab im Anschluss einen Überblick<br />
über die Entwicklung der gießereitechnischen Ausbildung<br />
an der Bergakademie Freiberg. Die 1765 gegründete<br />
Bergakademie diente der theoretischen Ausbildung von Führungspersonal<br />
in allen Bereichen des Montanwesens. Die<br />
metallurgischen und damit auch die gießereitechnischen<br />
Aspekte bekamen nach 1875 mit der Berufung von Adolf<br />
Ledebur für den Bereich Eisenhüttenkunde eine größere<br />
Bedeutung, wo erste gießereitechnische Lehrveranstaltungen<br />
Eingang fanden. 1924 entwickelte Maurer an dieser Hochschule<br />
sein bekanntes Gusseisendiagramm, was bis heute<br />
noch genutzt wird. In gleichem Jahr wurde ein Lehrstuhl für<br />
Gießereitechnik eingerichtet, die damit erstmals eine eigene<br />
Ausbildungsrichtung bekam. 1942 wurde das Gießerei-<br />
Institut gegründet und 1952 eine selbstständige Fachrichtung<br />
Gießereiwesen eingerichtet, was 1960 zum Neubau<br />
des heutigen Gießerei-Institutes mit Gießereihalle führte.<br />
1968 wurde das Gießerei-Institut in den Wissenschaftsbereich<br />
Gießereitechnik umstrukturiert, der bis 1991 Bestand<br />
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Bild 3: Dipl.-Ing. Demarczyk (rechts) als Gastgeber der<br />
ACTech GmbH und Mitglieder des FAG im Eingangsbereich<br />
der Freiberger Prototypen- und Kleinseriengießerei<br />
hatte. Infolge der politischen Umwälzungen der deutschen<br />
Einheit nach 1989 war eine entsprechende Neugestaltung<br />
der universitären Ausbildung unter demokratischen Aspekten<br />
erforderlich, die unter anderem wieder zur Neustrukturierung<br />
des Gießerei-Institutes und dessen Einordnung in den<br />
Fachbereich Metallurgie und Gießereitechnik im Jahre 1991<br />
und zur Fakultätsgründung führten. 2001 konnte das Kompetenzzentrum<br />
Magnesiumtechnologie gegründet werden.<br />
Letzter Höhepunkt stellte 2002 das Doppeljubiläum 75 Jahre<br />
Gießereilehre und 50 Jahre Gießerei-Institut dar, was die<br />
Freiberger Gießer feierlich mit optimistischem Blick auf eine<br />
erfolgreiche Zukunft begehen konnten.<br />
Im Anschluss an die Vortragsveranstaltung fand die turnusmäßig<br />
anstehende Neuwahl des Präsidenten des Fachausschusses<br />
statt. Prof. Gerhard Engels, der den Fachausschuss<br />
in den letzten Jahren geleitet hatte, stellte sich aus<br />
gesundheitlichen Gründen nicht wieder zur Wahl. Ihm wurde<br />
für seine erfolgreiche Arbeit gedankt (Bild 2), mit der er<br />
die Fachausschussarbeit in den letzten Jahren stark geprägt<br />
und ausgebaut hatte. Für die Nachfolge kandidierte Prof.<br />
Dr.-Ing. Reinhard Döpp (Bild 2), der derzeit in Ennepetal ein<br />
gießereitechnisches Museum aufbaut und sich stark für die<br />
technikgeschichtliche Aufarbeitung im Gießereiwesen engagiert,<br />
zudem war er langjähriger stellvertretender Vorsitzender<br />
im FAG, was beste Voraussetzungen für dieses Amt sind.<br />
Dementsprechend wurde er auch ohne Gegenstimmen in<br />
dieses Amt berufen. In seinen einführenden Worten dankte<br />
Prof. Döpp für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und