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Deutscher Gießereitag 2009 - VDG

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Bild 4: Die Gruppe des FAG auf der Halde des ehemaligen Silberbergwerks „Alte Elisabeth“<br />

sprach sich für die weitere engagierte Fortführung der Fachausschussarbeit<br />

aus.<br />

Der Nachmittag begann mit einer geführten Besichtigung<br />

des sächsischen Bergarchivs, das unter modernsten Gesichtspunkten<br />

eines Archivs seit einem Jahr im Schloss Freudenstein<br />

untergebracht ist. Dort lagern alle Akten, Zeichnungen,<br />

Behördenunterlagen und andere Dokumente, die über den<br />

Bergbau, das Hüttenwesen und die Montanindustrie Sachsens<br />

bis zum Jahr 1990 erhalten sind, aber auch aktuelle<br />

Materialien der Neuzeit. Das Bergarchiv ist eine Unterabteilung<br />

des sächsischen Staatsarchivs in Dresden und verwaltet<br />

etwa 4500 m Akten und Amtsbücher, etwa 65 000 Karten<br />

und Pläne sowie zahlreiche andere Archivalien wie Fotos,<br />

Filme, Plakate und Tonträger. Das älteste Dokument stammt<br />

aus dem Jahre 1477.<br />

Zum Abschluss des Tages wurde noch die ACTech GmbH<br />

besichtigt (Bild 3), die Gussteil-Prototypen und Kleinserienteile<br />

aus Aluminium, Magnesium, Gusseisen und Stahl herstellt.<br />

Zum Einsatz kommen dafür umfangreiche CAD-<br />

Lösungen, generative Fertigungsverfahren, wie das im<br />

Unternehmen entwickelte Direkte Croning-Verfahren zum<br />

schichtweisen Aufbau von Maskensandformteilen nach der<br />

Selektiven-Lasersinter-Technologie, das Formsandfräsen,<br />

harzgebundene und Feingießformteile, was eine schnelle<br />

und qualitativ hochwertige Gussfertigung mit Seriencharakter<br />

ermöglicht, wie sie besonders in Vorserien, aber auch in<br />

kleineren Serien benötigt werden. Die Teile werden entwickelt,<br />

gegossen und komplett fertig bearbeitet, wofür eine,<br />

derzeit gerade in Erweiterung befindliche Bearbeitungsabteilung<br />

zur Verfügung steht. Die Arbeit in dieser speziellen<br />

Gussfertigung ist sehr anspruchsvoll und erfordert eine alle<br />

Stufen umfassende, sehr genaue Qualitätssicherung und<br />

Prozessgenauigkeit. Die Arbeit am Gussobjekt erfolgt projektbezogen<br />

und erfordert einen hohen Anteil ingenieurtechnischen<br />

Personals. In jedem Monat werden mehr als 100<br />

neue Gussteile erstmals hier gefertigt, bevor sie zur Serienreife<br />

entwickelt werden.<br />

Interessant war auch der Bericht über den 2007 erfolgten<br />

Nachguss der bekannten Schiller-Büste von Dannecker, ein<br />

Guss aus Wasseralfingen, von dem ein Original in der abgebrannten<br />

Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar steht. Das Original<br />

wurde von den ACTech-Fachleuten berührungslos eingescannt,<br />

davon im Selektiven Lasersintern die erforderlichen<br />

Modellteile mit dem innenliegenden Anschnitt- und Speisesystem<br />

erstellt und der Bronzeabguss hergestellt. Das ziselierte<br />

und schwarz patinierte Kunstwerk ist maßgenau ein<br />

Abbild des Originals, im Gegensatz zu den üblichen Kopien<br />

von Originalen, die durch Schwindung entsprechend kleiner<br />

als die Abformung sind. Das Kunstwerk wurde als Geschenk<br />

der Anna-Amalia-Bibliothek anlässlich der Wiedereröffnung<br />

nach der Restaurierung der abgebrannten Bibliothek von der<br />

ACTech GmbH geschenkt und steht dort im Treppenhaus<br />

des Eingangsbereiches.<br />

Der zweite Tag führte die Mitglieder des <strong>VDG</strong>-Fachausschusses<br />

Geschichte zuerst in die Grube „Alte Elisabeth“,<br />

deren erhaltene Objekte besichtigt wurden (Bild 4). In die-<br />

<strong>VDG</strong> aktuell 01|10 33

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