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Stadionzeitung_2017_18_RBL_Ansicht

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WM-Fahrer 23<br />

LEON BALOGUN<br />

Arbeitsklima. Ich wurde hier vom ersten Tag an mit großer<br />

Herzlichkeit und Offenheit empfangen. In Mainz sieht man,<br />

was ein solches Klima über Jahre bewirken kann. Man fühlt<br />

sich einfach zuhause. Dieses besondere Gefühl verbindet<br />

mich mit der Stadt wie auch dem Verein", sagte er seinerzeit<br />

und würde die Aussage auch heute noch unterschreiben, ja<br />

vielmehr bekräftigen, lobt Balogun doch auch die Geduld,<br />

die von Seiten der Verantwortlichen in den vergangenen<br />

Wochen und Monaten bewahrt wurde. Schließlich, so<br />

der Innenverteidiger, der bislang 53 Bundesliga-Spiele für<br />

die Mainzer absolviert hat, sei Identität innerhalb eines<br />

Vereins nur durch Kontinuität auf möglichst vielen Positionen<br />

erreichbar. „Ist die nicht da, macht es das den Spielern nicht<br />

unbedingt leichter, konstant Leistung abzurufen. Das sieht<br />

man auch an anderen Vereinen in der Liga. Ich denke, auf<br />

unserem Endspurt sind wir jetzt auf einem guten Weg und<br />

haben mit Sandro Schwarz den richtigen Trainer an unserer<br />

Seite, der mit seinem Team hervorragende Arbeit abliefert<br />

und das richtige Gefühl für den Umgang mit den Spielern<br />

mitbringt“, lobt Balogun.<br />

Dass die Mannschaft in den verbleibenden Spielen<br />

ebendiese angesprochene Konstanz auf dem Rasen benötigt,<br />

um die Endrunde erfolgreich zu beschließen, weiß auch<br />

der Spieler, der den seit der Länderspielpause vollzogenen<br />

Aufwärtstrend betont. „Die Auftritte vor dem Spiel in<br />

Augsburg müssen der Maßstab bleiben. Jeder hat sich noch<br />

ein bisschen mehr darauf besonnen, was wichtig ist. Die<br />

Basics sind besser als vorher. Wir haben mehr Sicherheit,<br />

auch wenn Augsburg nochmal ein kleiner Rückschlag war.<br />

Wir können aber damit umgehen und müssen zurück zu<br />

dieser Mainzer Mentalität, eine Art kleines gallisches Dorf<br />

zu sein. Da denke ich insbesondere an meine erste Saison<br />

hier zurück, als wir uns für die Europa League qualifizieren<br />

konnten. Wir Spieler müssen da jetzt abliefern. Und das<br />

gesamte Trainerteam hat ein gutes Gefühl dafür, uns den<br />

Ernst der Lage zu vermitteln, dennoch menschlich zu bleiben<br />

und für die nötige Leichtigkeit zu sorgen.“ Gleiches gilt in<br />

den Tagen vor dem Duell mit RB Leipzig, dem Vizemeister<br />

der vergangenen Saison, der zuletzt etwas schwächelte.<br />

Tagen, in denen Balogun darum kämpft, wieder dabei sein<br />

zu können, nachdem er die Partie in Augsburg aufgrund der<br />

„Man hat das WM-Turnier im<br />

Hinterkopf, das ist doch völlig klar.<br />

Vor vier Jahren habe ich die<br />

WM wegen meines Fußbruchs verpasst,<br />

jetzt dabei sein zu können,<br />

ist unglaublich. ”<br />

beim 2:0-Heimsieg gegen Freiburg erlittenen Rippenprellung<br />

verpasst hatte.<br />

„Leipzig hat sich toll entwickelt“, sagt der 05-Profi, „auch<br />

wenn sie in den letzten Wochen etwas hinter den eigenen<br />

Erwartungen zurückgeblieben sind. Wir müssen einfach mit<br />

der tiefsten inneren Überzeugung in das Spiel gehen, dem<br />

Gegner das Spiel kaputt machen zu können. Schon beim 2:2<br />

im Hinspiel haben wir punkten können und wir werden definitiv<br />

einen Plan haben, Leipzig ein Bein zu stellen. Für beide<br />

Teams geht es noch um viel in den letzten Spielen, sodass<br />

es sicher ein aufregendes Spiel wird.“ Und zudem ein Spiel,<br />

in dem die Mainzer, wie schon vor 13 Tagen gegen Freiburg,<br />

wieder die Früchte ihrer Trainingsarbeit ernten wollen.<br />

Denn diese, das betonen Spieler wie auch Trainer Schwarz<br />

seit Saisonbeginn unisono, spiele sich weiter auf einem<br />

unheimlich hohen Niveau ab: „Wir haben in jedem Training<br />

viel Feuer und Schärfe. Da darf es auf dem Platz auch mal<br />

untereinander knallen. Wir dürfen weder unter der Woche,<br />

aber erst recht nicht an den Wochenenden zu lieb, zu naiv<br />

sein. Auch das führt uns der Trainer immer wieder vor Augen.<br />

Wir wollen Fußball spielen, aber wenn das nicht klappt, holen<br />

wir die Messer aus den Socken und es geht los.“ So auch am<br />

Nachmittag in der OPEL ARENA, wenn die Roten Bullen aus<br />

Leipzig es mit der roten Wand im Wohnzimmer der 05er zu<br />

tun bekommen. Dann soll ein weiterer wichtiger Schritt unternommen<br />

werden, um die Voraussetzung dafür zu schaffen,<br />

den direkten Klassenerhalt am 12. Mai gegen Bremen aus<br />

eigener Kraft schaffen zu können. Erst danach wird sich Leon<br />

Balogun dann seinen Zukunftsplänen, Argentinien, Kroatien<br />

sowie Island, und natürlich dem endgültigen Befüllen seines<br />

Panini-Hefts widmen. Sein eigener Sticker fehlt dem Deutsch-<br />

Nigerianer - noch.<br />

Super Eagle<br />

Am 6. März 2014 feierte<br />

Leon Balogun sein Debüt<br />

für die nigerianische<br />

Nationalmannschaft. Beim<br />

0:0 gegen Mexiko kam er<br />

19 Minuten zum Einsatz.<br />

In dem WM-Quali-Jahr<br />

<strong>2017</strong> absolvierte der<br />

Defensivspieler, wenn er nicht<br />

verletzt ausfiel, alle Matches<br />

über die volle Distanz. Beim<br />

0:3 gegen Algerien trug er<br />

sogar die Kapitänsbinde der<br />

Super Eagles.

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