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Web-Jahresmagazin2011-Deutsch - Alumni Halenses - Martin ...

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26 forschen und publizieren jahresmagazin 2011<br />

Wie bildet sich die Elite?<br />

Schlagworte wie Exzellenz und Elite geistern bereits seit Jahrzehnten durch die deutsche Bildungslandschaft.<br />

Privatschulen, Exzellenzhochschulen und Elitegymnasien sind die neusten Blüten dieser Entwicklung. Wissenschaftlich<br />

untersucht wurde dieses Phänomen allerdings bisher kaum. Das soll sich nun ändern.<br />

Prof. Dr. Heinz-Hermann<br />

Krüger (Foto: Silvio Kison)<br />

Im Oktober 2011 nahm die neue Forschergruppe<br />

„Mechanismen der Elitebildung im deutschen Bildungssystem“<br />

ihre Arbeit auf. Sechs Projekte, die<br />

an der <strong>Martin</strong>-Luther-Universität, dem Institut für<br />

Hochschulforschung in Wittenberg und der Universität<br />

Freiburg angesiedelt sind, wurden von der<br />

<strong>Deutsch</strong>en Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt.<br />

Insgesamt beträgt das finanzielle Volumen für die<br />

ersten drei Förderjahre 2,2 Millionen Euro. „Davon<br />

gehen allein 1,8 Millionen Euro an die vier Projekte<br />

der MLU“, sagte der Sprecher der Forschergruppe,<br />

Prof. Dr. Heinz-Hermann Krüger vom Institut für<br />

Pädagogik. „Die Forschergruppe untersucht die<br />

Prozesse der Konstruktion und Herstellung von<br />

Exzellenz in zentralen Bildungsinstitutionen und<br />

Bildungsorten in <strong>Deutsch</strong>land, vom Kindergarten bis<br />

zur Hochschule“, erklärte Krüger. „Weiterhin wird<br />

deren Bedeutung für die Bildungsadressaten und<br />

die Professionellen unter die Lupe genommen.“ Laut<br />

den Forschern gibt es in der Bundesrepublik zwei<br />

gegenläufige Bewegungen. „Zum einen existiert ein<br />

Trend zur Horizontalisierung – also zum Umbau des<br />

dreigliedrigen Schulsystems in ein zweigliedriges.<br />

Und zum anderen eine Vertikalisierung, wo es vor<br />

allem um Spezialisierung und die Herausbildung<br />

einer Elite geht.“ Der daraus resultierende Konkurrenzkampf<br />

führe zu einer verstärkten Profilbildung,<br />

Konkurrenzabgrenzung und neuen Notwendigkeiten,<br />

sich selbst als Institution darzustellen. Neue<br />

Exzellenzhochschulen und Elitegymnasien seien ein<br />

Ausdruck dieser Entwicklung.<br />

In der ersten Forschungsphase nähern sich die Wissenschaftler<br />

dem Diskurs vor allem mit qualitativen<br />

Methoden an. „Nach den ersten drei Jahren hoffen<br />

wir natürlich auf eine weiter positive Begutachtung<br />

durch die DFG. Dann soll sich auch eine flächendeckende,<br />

quantitative Untersuchung anschließen“,<br />

so Krüger. Mit den Ergebnissen könnte eine bundesweite<br />

Exzellenzlandkarte erstellt werden, die<br />

alle Eliteeinrichtungen erfasst werden. Silvio Kison

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