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Web-Jahresmagazin2011-Deutsch - Alumni Halenses - Martin ...

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jahresmagazin 2011 forschen und publizieren<br />

Schützt Grüner Tee<br />

vor Darmkrebs?<br />

Grüner Tee gehört zu den ältesten und am weitesten verbreiteten Getränken der Welt. Er wird hauptsächlich<br />

aus den Blättern der Pflanze Camellia Sinensis hergestellt und gilt besonders in Asien als Lebenselixier. Das<br />

Heißgetränk wirkt positiv auf Herz und Kreislauf, es scheint aber auch vor Krebs zu schützen.<br />

Wissenschaftler der Universitäten in Halle und<br />

Ulm untersuchen in einer 2011 gestarteten Langzeitstudie<br />

die krebsvorbeugenden Eigenschaften<br />

des Grüntees, insbesondere gegen Darmkrebs. Die<br />

<strong>Deutsch</strong>e Krebshilfe fördert das weltweit größte<br />

Forschungsvorhaben zu dieser Fragestellung mit<br />

insgesamt 2,1 Millionen Euro. Nach traditioneller<br />

Überlieferung wirkt sich grüner Tee positiv auf das<br />

Wohlbefinden und die Gesundheit aus. Vor einigen<br />

Jahren haben Wissenschaftler herausgefunden,<br />

dass ein bestimmter Inhaltsstoff des grünen Tees,<br />

ein Pflanzenhormon mit dem wissenschaftlichen<br />

Namen Epigallocatechin-3-gallat (ECGC), vor bestimmten<br />

Krebsarten schützen kann.<br />

Die Wissenschaftler um Professor Dr. Thomas Seufferlein<br />

von der Universitätsklinik und Poliklinik für<br />

Innere Medizin I des Universitätsklinikums Halle und<br />

Professor Dr. Julia Stingl vom Institut für Naturheilkunde<br />

und Klinische Pharmakologie der Universität<br />

Ulm untersuchen nun den Nutzen von grünem Tee<br />

zur Darmkrebsvorsorge. Zielgruppe der Studie sind<br />

Patienten, bei denen im Rahmen der Krebs-Früherkennung<br />

bereits der Darm gespiegelt und dabei so<br />

genannte Polypen entdeckt und entfernt wurden.<br />

Polypen sind die gutartigen Vorstufen von Darmkrebs.<br />

Im Rahmen einer Darmspiegelung (Koloskopie)<br />

finden Ärzte bei jedem vierten Patienten einen<br />

oder mehrere Polypen. Ob durch den regelmäßigen<br />

Genuss von grünem Tee vermieden werden kann,<br />

dass sich neue Polypen bilden, wollen die Wissenschaftler<br />

untersuchen. Dazu erhalten Teilnehmer<br />

entweder eine tägliche Dosis Grüntee-Extrakt in<br />

Form von Kapseln oder identische Kapseln ohne<br />

Wirkstoff. Diese werden über einen Zeitraum von<br />

drei Jahren eingenommen.<br />

Alle vier Monate entnehmen die Ärzte den Patienten<br />

Blut, um ihre Leber- und Blutwerte zu kontrollieren.<br />

Außerdem wird nach drei Jahren mittels Koloskopie<br />

ermittelt, ob und wie viele neue Polypen sich<br />

gebildet haben. „Bestätigt sich unsere Hypothese,<br />

dann könnten die Ergebnisse direkt in die klinische<br />

Praxis übertragen werden“, erklärt Seufferlein.<br />

Doch der Wissenschaftler will nicht zu früh Hoffnung<br />

wecken: „Die Annahme, dass das Trinken von<br />

Grüntee möglicherweise eine vergleichbare vorbeugende<br />

Wirkung wie Tee-Extrakt in Kapselform hat,<br />

werden wir aus unseren Daten nicht ohne weiteres<br />

ableiten können.“ Jens Müller<br />

Kontakt: Prof. Dr. Thomas Seufferlein<br />

Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin I<br />

Telefon: 0345 55 72661<br />

E-Mail: thomas.seufferlein@medizin.uni-halle.de<br />

Professor Dr. Thomas Seufferlein<br />

(Foto: Medizinische<br />

Fakultät)<br />

Grüner Tee<br />

(Foto: www.fotolia.de,<br />

Vitaly Maksimchuk)<br />

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