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Fachwerk 2018

Das Magazin der Denkmalpflege des Kantons Bern

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52<br />

OBJEKTE | OBJETS<br />

OBJEKTE | OBJETS 53<br />

STÖCKLI VON 1810<br />

Weniger ist mehr<br />

STÖCKLI VON 1818<br />

Kosmetik für ein Stöckli<br />

MAISON D’HABITATION DE 1783<br />

La danse amoureuse<br />

SPEICHER VON 1794<br />

Der neue Mittelpunkt der Hofanlage<br />

VILLA UND NOTARIATSBÜRO VON 1916<br />

Eine passende Nutzung schont das<br />

Baudenkmal<br />

SCHLOSSKIRCHE, UM 1000/1050<br />

Eine neue Empore für die Orgel<br />

Das Stöckli auf dem Zimmerberg<br />

lässt das Herz von Fachleuten höherschlagen.<br />

Der wohlproportionierte<br />

Baukörper von 1822 besitzt einen<br />

bemerkenswert hohen Anteil an<br />

bauzeitlicher Substanz und gehört zu<br />

einem intakten Gehöft an äusserst<br />

idyllischer, aussichtsreicher Lage.<br />

Für einmal musste nicht energetisch<br />

saniert oder aufwendig aufgerüstet<br />

werden. Vor der Wiedervermietung<br />

begnügte man sich etwa damit,<br />

marodes Holz der Lauben punktuell<br />

im alten Stil zu ersetzen und die<br />

Brüstungen mit einer Eisenstange zu<br />

erhöhen. Die einfachverglasten<br />

Fenster wurden samt Vorfenstern nur<br />

gestrichen, kaputte Sandsteinplatten<br />

im Gang wurden ersetzt, die steile<br />

Holztreppe im Innern geflickt und mit<br />

Antirutschleisten trittsicherer gemacht.<br />

Manchmal ist weniger mehr.<br />

IMR<br />

Das stattliche Stöckli in der Baugruppe<br />

Spych ist schon von Weitem<br />

sichtbar. Aus der Nähe erkennt man<br />

die zahlreichen qualität vollen Details<br />

wie Zopfbüge, formschöne Laubenpfosten<br />

und stilvolle Treppengeländer.<br />

2014 beschloss die Bauherrschaft,<br />

die bereits früher veränderte<br />

Situation im Laubenbereich an der<br />

Südwestfassade zu bereinigen und<br />

zu verbessern. Das Sitzplatzvordach<br />

von 1986 entfernte man, Laubendach<br />

und -boden wurden gedämmt.<br />

Die drei Dachflächenfenster baute<br />

man zurück und ersetzte sie durch<br />

zwei neue. Dafür konnte die grosszügige<br />

Verglasung im Küchenbereich<br />

angepasst werden. Das äussere<br />

Erscheinungsbild der Fassade hat<br />

sehr an Qualität gewonnen – dank<br />

der Architektin und einer Bauherrschaft,<br />

die sich für ein gutes End ergebnis<br />

eingesetzt haben. Dies mit<br />

viel Eigenleistung von der Planung<br />

bis zur Ausführung. DOS<br />

Vers 1900, Joseph Luterbacher, alors<br />

directeur de la fabrique Vigier, entreprend<br />

un programme de décoration<br />

intérieure de la maison dite « du capitaine<br />

Béguelin », construite vers 1783.<br />

De cette intervention est conservé<br />

un plafond peint en 1903 par le<br />

peintre biennois Julius Voegtli (1879 –<br />

1944). Il se compose d’une frise<br />

moulurée en stuc formant le cadre<br />

d’une composition d’inspiration Art<br />

nouveau exécutée à la peinture à<br />

l’huile. Une première rénovation peu<br />

heureuse dans les années 1950,<br />

suite à des dégâts d’eau, et des<br />

salissures ou dépôts de suie de ces<br />

dernières années ont abîmé le décor.<br />

La récente restauration a consisté<br />

à nettoyer et consolider la couche<br />

picturale, à colmater les fissures, à<br />

combler les lacunes et à recouvrir<br />

le plafond d’un vernis protecteur. RK<br />

Der Speicher von 1794 weist regionaltypische<br />

Merkmale der Zimmermannskunst<br />

des späten 18. Jahrhunderts<br />

auf. Er ist ein wichtiger Vertreter<br />

seiner Baugattung. Durch verschiedene<br />

Anbauten und Eingriffe war er<br />

aber stark beeinträchtigt. Dank der<br />

Bereitschaft der Eigentümer, in den<br />

für die Hofanlage wichtigen Kleinbau<br />

zu investieren, konnte dieser von<br />

den Anbauten befreit und sorgfältig<br />

saniert werden. Dabei kam viel<br />

Spannendes über die Konstruktionsweise<br />

zutage. Die Bauherrschaft<br />

begleitete die Arbeiten intensiv. Nun<br />

dient der Speicher dem Biohof als<br />

Verkaufsraum für die hofeigenen Produkte<br />

und konnte so einer passenden<br />

neuen Nutzung zugeführt werden.<br />

SAG<br />

Im Allgemeinen ist die ursprüngliche<br />

Nutzung eines Gebäudes die<br />

sinnvollste. Deshalb ist die «Neu»-<br />

Nutzung der ehemaligen Villa mit<br />

Notariatsbüro ein Glücksfall. Die<br />

regional tätige Bank Gantrisch<br />

erwarb das Gebäude, nachdem es<br />

einige Jahre leer gestanden hatte<br />

und liess es zum Dienstleistungszentrum<br />

umbauen. Der Einbau eines<br />

Liftes und der Ausbau des Estrichs<br />

zu einem Allzweckraum sind die<br />

markantesten Eingriffe, ansonsten<br />

konnten die bestehenden Raumstrukturen<br />

erhalten bleiben. Im Innern<br />

waren bis auf wenige Ausnahmen<br />

kaum mehr originale Ausstattungselemente<br />

anzutreffen. Eine Farbuntersuchung<br />

an der Gebäudehülle<br />

ermöglichte es, die bauzeitliche<br />

Farbigkeit der Fassade wieder zum<br />

Vorschein zu bringen. SAG<br />

Die frühromanische dreischiffige<br />

Basilika von Schloss Spiez steht<br />

oberhalb der Bucht, an der Stelle<br />

ihrer Vorgängerkirche. Die Schlosskirche<br />

erfuhr nur geringfügige<br />

Veränderungen, bis Sigismund von<br />

Erlach sie 1670 – 1676 im Barockstil<br />

neu ausstattete. Dieser Eingriff<br />

wurde anlässlich der Gesamtrestaurierung<br />

1949/50 weitgehend rückgängig<br />

gemacht. 2016/17 erhielt der<br />

Turmhelm neue Schindeln und der<br />

bestehende Verputz wurde zurückhaltend<br />

ausgebessert. Zudem erfährt<br />

die Bossart-Kirchenorgel aktuell eine<br />

umfassende Restaurierung und wird<br />

danach mehr Platz benötigen. Eine<br />

moderne Empore in neuen Materialien<br />

trägt das historische Instrument.<br />

Man entschied sich für eine schlichte,<br />

ungegliederte Metallbrüstung,<br />

deren Farbigkeit sich an der Malerei<br />

aus dem 13. Jahrhundert im Chor<br />

orientiert. DOS<br />

Oberburg, Zimmerbergstrasse 52<br />

Massnahmen: Sanierungs- und Instandstellungsarbeiten,<br />

2016/17<br />

Bauherrschaft: Paul Kühni<br />

Handwerker: Andreas Schweizer Holzbau,<br />

Utzigen; Martin Hänni GmbH, Natursteine,<br />

Ittigen; WAE Dienstleistungen GmbH Altbüron,<br />

Altbüron<br />

Denkmalpflege: Isabella Meili-Rigert<br />

Unterschutzstellung: Kanton 2017<br />

Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/POM)<br />

Ochlenberg, Spych 73a, Oschwand<br />

Massnahmen: Umbau Laubenschicht,<br />

2014 – 2016<br />

Bauherrschaft: Annelies und Paul Fankhauser-<br />

Ryser<br />

Architekten: Iris Fankhauser, Herzogenbuchsee<br />

Denkmalpflege: Eva Schäfer, Nicolas de<br />

Wurstemberger<br />

Unterschutzstellung: Kanton 1996<br />

Beiträge: Kanton (Denkmalpflege)<br />

Péry-La Heutte, Route de Châtel 202<br />

Mesures : Restauration d’un plafond peint, 2016<br />

Maître d’ouvrage : Ciment Vigier SA<br />

Restaurateurs : Alain Fretz, Péry<br />

Service des monuments historiques :<br />

Laurie Lehmann<br />

Mise sous protection : Canton, 2016<br />

Contributions : Canton (Fonds de loterie/POM)<br />

Schwarzenburg, Obereichistrasse 77a,<br />

Lanzenhäusern<br />

Massnahmen: Gesamtsanierung, 2017<br />

Bauherrschaft: Christine Stämpfli Schüpbach<br />

und Rudolf Schüpbach<br />

Handwerker: Hunziker + Hostettler (Zimmerarbeiten),<br />

Niederscherli; Martin Hänni GmbH<br />

(Steinhauerarbeiten), Ittigen<br />

Denkmalpflege: Sandra Grossenbacher<br />

Unterschutzstellung: Kanton 2017<br />

Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/POM)<br />

Schwarzenburg, Postweg 8<br />

Massnahmen: Gesamtsanierung, 2017<br />

Bauherrschaft: Bank Gantrisch Genossenschaft<br />

Architekten: Artiv Innenarchitektur AG,<br />

Schwarzenburg<br />

Restauratoren: Roger Tinguely, Steffisburg<br />

Handwerker: Malergeschäft Mischler GmbH,<br />

Schwarzenburg; Schreinerei Jürg Wasem<br />

(Fenster), Rüschegg Gambach<br />

Denkmalpflege: Sandra Grossenbacher<br />

Spiez, Schlossstrasse 17<br />

Massnahmen: Aussenrestaurierung und<br />

Ersatz Orgelempore, 2016/17<br />

Bauherrschaft: Stiftung Schloss Spiez<br />

Architekten: Adrian Meyer, Uttigen; Peter Olf<br />

GmbH, Erlenbach<br />

Restauratoren: Walter Ochsner, Bern<br />

Handwerker: Dapena Jesùs AG (Verputzarbeiten),<br />

Interlaken; Michael Beetschen<br />

Bedachung, Kiental; Zurbuchen Holzbau und<br />

Sägerei AG, Spiez<br />

Denkmalpflege: Michael Gerber<br />

Unterschutzstellung: Kanton 1908, Bund 1939<br />

Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/POM)

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