JB_2017
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Erwähnenswert auch in diesem Arbeitsfeld ist die Nachfrage<br />
an Veranstaltungen für junge (vorwiegend männliche)<br />
Geflüchtete, die zwar eine neue konzeptionelle und sprachliche<br />
Herausforderung darstellen, die aber höchst erfreulich<br />
verliefen und sich vor allem bei der DAA, dem Bildungsrecht<br />
stabil weiter läuft. Diese Regelung ist nicht nur für<br />
die Klient*innen von hohem gesundheitlichen und psychosozialen<br />
Nutzen ist, sondern auch für die AIDS-Hilfe ein finanzieller<br />
Segen. Hier gilt den Ärzten Dr. Hander und seit<br />
dem Herbst Frau Dr. Stech, Herrn Harzem, Dr. Stark und Dr.<br />
Gudat sowie unseren begleitenden Ehrenamtler*innen ein<br />
ganz großes Dankeschön! (s. 5.2.2.).<br />
Die Absicht, im Bereich der Drogenarbeit in Duisburg die<br />
JES- (Junkies, Ehemalige und Substituierte) Selbsthilfegruppe<br />
zu stärken und weiter zu etablieren, war weiterhin<br />
von Erfolg gekrönt. Dies ist insbesondere eine Folge der<br />
intensiven Streetworkarbeit durch unsere Kollegin Nadine<br />
Bolte, die sich inzwischen als feste und gern gesehene<br />
Ansprechpartnerin der zu erreichenden Gruppe drogengebrauchender<br />
Duisburger*innen etabliert hat und als Koordinatorin<br />
in diesem Sektor eigentlich nicht mehr wegzudenken<br />
ist. Besonders erwähnenswert sind sicher zum einen<br />
die Ausweitung der aufsuchenden Arbeit auf den Duisburger<br />
Norden (einmal wöchentlich in Hamborn) durch den<br />
JESler Marko Stegmann. Und zum anderen läuft die „Kooperation“<br />
mit den „ArtGenossen“ vom Lehmbruck-Museum<br />
hier höchst erfreulich<br />
Unser erklärtes und auch satzungsgemäßes Ziel bleibt es,<br />
im Sinne eines partizipativen Ansatzes, Selbsthilfestrukturen<br />
anzuschieben und so gut es geht zu fördern (s. 5.2.).<br />
Im Bereich der Präventions-, Beratungs- und Begleitungsarbeit<br />
in den Justizvollzugsanstalten konnte die erfreuliche<br />
Kooperation im Berichtsjahr wieder in vollem Umfang<br />
durchgeführt werden. Hier ist die Anstaltsleitung mit der Arbeit<br />
von Rüdiger Wächter offensichtlich so zufrieden, dass<br />
wir einmal mehr bereits zum Jahresende den Vertrag für<br />
das Jahr 2018 unterzeichnen konnten, worüber auch Fördermittel<br />
des Justizministeriums NRW abgerufen werden<br />
können, die zumindest Teile der Personalkosten decken<br />
können. Indiz für die hohe Wertschätzung unserer Arbeit in<br />
diesem Bereich sind die regelmäßigen Anfragen an Rüdiger<br />
Wächter, als Referent bei Fachkongressen (s. 5.3).<br />
Es freut uns ganz besonders, dass im Bereich der Frauenarbeit<br />
mit Janina Boers die wichtige Arbeit (XXelle-Kampagne,<br />
PSB bei Frauen mit HIV u.a.m.) mit einer festen<br />
Ansprechpartnerin stabil fortgeführt werden konnte. Ist es<br />
doch die einzige fachspezifische Stelle in unserem großen<br />
Zuständigkeitsgebiet. Die Frauenquote in unserer AIDS-Hilfe<br />
ist gewachsen – und das ist gut so. Eine ganze Reihe von<br />
neuen Beratungs- und Begleitungskontakten ergab sich insbesondere<br />
durch die gute Vernetzung mit der HIV-Schwerpunktpraxis<br />
von Dr. Kwirant. Besonders intensiv waren im<br />
Berichtsjahr die Begleitungsfälle von Frauen mit Migrationshintergründen.<br />
Darüber hinaus funktioniert die landesweite und überregionale<br />
Vernetzungsarbeit im landesgeförderten XXelle-Projekt<br />
hervorragend (s. 5.4.).<br />
Zudem waren und sind wir auf dem Sektor der (Beschaf-<br />
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fungs-) Sexarbeit angesichts erheblicher Zuwanderung<br />
–v.a. von Frauen aus südosteuropäischen Regionen- im<br />
Praktischen und Konzeptionellen zunehmend gefordert.<br />
Auch für die dabei unerlässliche Netzwerkarbeit und im<br />
Besonderen die Zusammenarbeit mit den ÖGD-Strukturen<br />
ist eine stabile personelle Struktur besonders wichtig. Erst<br />
recht durch die Veränderungen, die die Umsetzung des<br />
ab dem 01.07.<strong>2017</strong> geltenden neuen Prostitutionsschutzgesetzes<br />
(ProstSCHG) mit sich gebracht haben und weiter<br />
bringen werden.<br />
Im Arbeitsbereich der Prävention bei Männern, die Sex<br />
mit Männern haben (MSM), gab es nicht nur bei den Präventionsoffensiven<br />
im Umfeld des im Berichtsjahr weiter<br />
ausgebauten CSD in Duisburg ebenfalls wieder viel „Action“<br />
für die Abteilung Herzenslust (s.o.) – und auch hier viel Anerkennung<br />
für das Geleistete. Erfreulich ist insgesamt eine<br />
weiter zu verzeichnende (Wieder-) Belebung der schwul-lesbischen<br />
Szene in Duisburg. Es tut sich was und wir sind zuversichtlich,<br />
dass das auch positive Auswirkungen bei der<br />
Gewinnung von neuen „Herzenslüstlern“ haben mag. Die<br />
Zahl der Veranstaltungen, bei denen das Herzenslust-Team<br />
als gern gesehener Partner auftritt um das hier und da gar<br />
heftig geworben wird, ist deutlich gestiegen. Darüber hinaus<br />
ist auch hier die erheblich gesteigerte Qualität und Quantität<br />
der konsequenten Einbeziehung moderner Kommunikationskanäle<br />
besonders erwähnenswert.<br />
Auch das große Ziel, das Beratungs- und Testangebot zumindest<br />
in Duisburg in Kooperation mit dem ÖGD auszubauen<br />
war schon fast erreicht worden und vier Abendtermine<br />
bereits in die Bewerbung gegangen – bis die zunächst<br />
eingestellte AIDS-Koordinatorin ausschied und damit die<br />
Ressourcen auf dieser Seite nicht mehr ausreichten und<br />
das Angebot kurzfristig wieder eingestellt werden musste.<br />
Das hat uns schon sehr gewurmt. Aussicht auf Besserung<br />
im Frühjahr 2018 ist allerdings durch die Wiederbesetzung<br />
der Koordinatorinnenstelle seit Anfang November <strong>2017</strong> gegeben.<br />
(s. 5.1.)<br />
Im Sektor Youthwork / Prävention in der<br />
Allgemeinbevölkerung (s. 5.6.) können wir über weitgehend<br />
stabile Nachfragen mit nach wie vor hervorragenden<br />
Rückmeldungen berichten. Seit dem „Comeback“ von Anika<br />
Walther können wir zumindest gelegentlich auch hier wieder<br />
etwas mehr anbieten – vor allem in Zeiten von Mehrfachanfragen.<br />
Erwähnenswert ist dabei sicher das tolle Projekt der<br />
„Sexualpädagogischen Stadtrallye“ für Schüler/innen der<br />
neunten Jahrgänge aller Schulformen, das in Kooperation<br />
mit der pro familia Duisburg dank der Förderung durch den<br />
Jugendhilfeausschuss der Stadt Duisburg weiter erfolgreich<br />
durchgeführt wurde und sich reger Nachfrage erfreut.