JB_2017
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Prävention darf und muss Spaß machen – auch den Präventionist*innen!<br />
26<br />
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Übertragbarkeit<br />
des HI-Virus werden immer detaillierter.<br />
Die Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppen der<br />
HIV-Prävention verändern sich. Das Internet bietet neue<br />
Möglichkeiten der Information und Beratung. Die Lebenserwartung<br />
von Menschen mit HIV nimmt zu.<br />
Die Präventionsbotschaften und die Methoden der Vermittlung<br />
an die Zielgruppen müssen sich diesem Wandel<br />
anpassen. Deshalb bleibt die HIV/AIDS-Prävention auch in<br />
Zukunft eine Herausforderung.“<br />
(Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation,<br />
Pflege und Alter des Landes NRW bis Mai <strong>2017</strong>, Vorwort<br />
zum Landeskonzept „Weiterentwicklung der HIV/AIDS-Prävention<br />
in Nordrhein-Westfalen“, Düsseldorf 2013, S. 5 f)<br />
Einem Wandel unterworfen sind in der Tat die Rahmenbedingungen<br />
der Prävention. Diese Erkenntnis trifft trotz<br />
–auch im Berichtsjahr - massiver wissenschaftlicher Untermauerung<br />
durch verschiedene Fachgesellschaften und Organe<br />
leider auch auf andere Felder immer mehr zu. Der<br />
Kampf um die finanziellen und personellen Ressourcen zur<br />
Erfüllung der Anforderungen an die Träger der Aufgabe der<br />
strukturellen HIV-Prävention wird immer schwieriger (s. 1.).<br />
Und dieser Kampf bindet wiederum wichtige Ressourcen.<br />
Wir haben schon viel erreicht und der Leitgedanke der Präventionsarbeit<br />
hat sich in Deutschland eindeutig bewährt,<br />
denn bezogen auf HIV gilt in den allermeisten denkbaren<br />
Lebenssituationen nach wie vor, dass jeder vernunftbegabte<br />
Mensch sich selbst und andere davor schützen kann,<br />
wenn er über die notwendigen Informationen, Fähigkeiten<br />
und Mittel verfügt und seine Verhältnisse, in denen er lebt,<br />
keine Hindernisse bieten.<br />
Der darauf aufbauende Ansatz der „strukturellen HIV-/<br />
AIDS-Prävention“ war und ist in Deutschland die Basis für<br />
einen großen Erfolg, den die beteiligten Akteure fortschreiben<br />
wollen und müssen. Das Ziel bleibt, die Zahl der Neuinfektionen<br />
auf niedrigem Niveau zu halten und nachhaltig zu<br />
minimieren und das Stigma von Menschen mit HIV zu nehmen,<br />
damit es uns gelingen kann, die Testbereitschaft von<br />
Menschen zu erhöhen, die Zahl der sog. „late presenter“<br />
deutlich zu verringern und die Errungenschaften der medizinischen<br />
Behandelbarkeiten auch anwenden zu können.<br />
Das Ziel hat seit diesem Jahr quasi einen neuen Namen:<br />
„Kein AIDS für alle! Bis 2020!“<br />
Information und Aufklärung zielgruppenadäquat und seriös<br />
zu transportieren, ist die zentrale Aufgabe der Öffentlichkeitsarbeit<br />
der AIDS-Hilfe Duisburg / Kreis Wesel.<br />
Diese Aufgabe umzusetzen, wird nicht leichter angesichts<br />
der langen Zeit, in der es darum geht, das Thema im Bewusstsein<br />
der Bevölkerung wach und bewusst zu halten,<br />
die Menschen zu erreichen, denn schon der gute Freiherr<br />
von Knigge wusste: