Jagdverpachtung - Tiroler Jägerverband
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sten dürfte es sich dabei um „Zonta”,<br />
den 1999 freigelassenen Bartgeier<br />
handeln. Erfreulich sind neue Hinweise<br />
aus der Lasörlinggruppe zwischen<br />
Virgen- und Defereggental.<br />
Hier „geistert” ein immaturer Bartgeier<br />
umher. Hinweise aus demselben<br />
Bereich bitte unbedingt unter der<br />
Bartgeier-Hotline 0664 /1306117<br />
melden.<br />
Unverändert attraktiv ist das Gebiet<br />
des Wetterstein und jenes rund um<br />
die Miemingerkette. Zwischen ein<br />
und zwei Bartgeier wurden hier den<br />
ganzen Sommer über fast täglich beobachtet.<br />
Neben dem schon bekannten<br />
„Margunet” wurde von versierten<br />
Berufsjägern ein Jungvogel beobachtet.<br />
Sehr interessant ist das Außerfern:<br />
Als ehemals bestes Bartgeiergebiet<br />
wurden aus dem Lechtal heuer nur<br />
zwei Sichtungen gemeldet.<br />
Louis<br />
Vorarlberg (2-3 ad.?)<br />
Obwohl es auch diesmal aus Vorarlberg<br />
nur wenige Hinweise gab, so waren<br />
diese jedenfalls vom allerfeinsten:<br />
Nach fast 30 Tagen Abwesenheit<br />
tauchte am 12. September plötzlich<br />
„Georg” im Klostertal auf. Das<br />
Männchen wurde am 25. Mai in<br />
Kärnten freigelassen und konnte ab<br />
12. August im Seebachtal nicht mehr<br />
beobachtet werden. Herr Konzett, ein<br />
besonders aufmerksamer Jäger, bemerkte<br />
den Bartgeier um etwa 17<br />
Uhr, als er an ihm vorüberstrich und<br />
sich unweit entfernt auf einem toten<br />
Widder niederließ. Vermutlich wird<br />
Georg ähnlich seinen Vorgängern im<br />
Winter nach Frankreich und Italien<br />
fliegen und im kommenden Frühjahr<br />
wieder österreichisches Terrain überfliegen.<br />
Eine weitere Beobachtung ge-<br />
lang am Hochtannberg. Hier hielt<br />
sich mindestens ein adulter Bartgeier<br />
auf. Hinweise aus dem Montafon<br />
mögen zur Nachsuche animieren.<br />
Internationales<br />
Schweiz (Manuela Manni, Bündner<br />
Natur-Museum, Chur)<br />
Für das Schweizer Bartgeierprojekt<br />
verlief das Jahr sehr erfreulich und ereignisreich.<br />
Als grossen Erfolg können<br />
sicher die beiden Freilandbruten<br />
im angrenzenden Nationalpark<br />
Stilfser Joch (I) bezeichnet werden.<br />
Schon 1998 kam es hier zur ersten<br />
Freilandbrut in den Ostalpen seit<br />
über 100 Jahren. Nach zwei erfolglosen<br />
Brutversuchen im vergangenen<br />
Jahr schlüpften nun in zwei Horsten<br />
je ein Jungvogel. Bei den Eltern handelt<br />
es sich mit grosser Wahrscheinlichkeit<br />
um Bartgeier, die im Schweizerischen<br />
Nationalpark freigelassen<br />
wurden. Da diese Altvögel ihre Bruten<br />
ins benachbarte Italien verlegt haben,<br />
hat dies zu einer engen Zusammenarbeit<br />
über die Landesgrenzen<br />
geführt. Dank der guten Überwachung<br />
und der Unzugänglichkeit der<br />
beiden Brutorte konnten sich die jungen<br />
Bartgeier ungestört entwickeln.<br />
„Livigno", der Jungvogel aus der Valle<br />
di Livigno (I) wurde regelmässig<br />
von den beiden Altvögeln (Cic und<br />
vermutl. Ivraina) besucht und gefüttert.<br />
Am 28. Juli schliesslich erhob er<br />
sich zum ersten Mal in die Luft. Auch<br />
in den folgenden Tagen unternahm er<br />
immer wieder ausgedehnte Flüge<br />
über der Valle di Livigno. Der Horst<br />
wurde zwar nicht mehr aufgesucht,<br />
doch die Altvögel versorgten den<br />
Jungvogel weiterhin mit Futter. Aus<br />
der Valle del Braulio (I) beim Stilfserjoch<br />
erreichte uns am 21. Juli die<br />
Nachricht, dass der Jungvogel „Diana<br />
Stelvio" erstmals ausgeflogen sei. Er<br />
hielt sich dann aber längere Zeit unterhalb<br />
des Horstes auf und wurde<br />
dort weiterhin von den Altvögeln (Jo<br />
und Settchient) gefüttert. Erst drei<br />
Tage später startete er zu einem neuen<br />
Flug. Den letzten Meldungen nach<br />
halten sich sowohl „Livigno" wie<br />
auch „Diana Stelvio" im Gebiet ihrer<br />
Geburtsorte auf.<br />
Christelle Interreg<br />
Mit „Louis” und „Christelle” wurden<br />
am 4. Juli im Schweizerischen Nationalpark<br />
der 18. und 19. Vogel seit<br />
dem Beginn des Schweizer Bartgeierprojektes<br />
freigelassen. Die beiden<br />
Junggeier fraßen oft gemeinsam am<br />
gleichen Futterplatz und schliefen oft<br />
auch beieinander. Es konnte auch beobachtet<br />
werden, wie die ältere „Christelle”<br />
den bettelnden „Louis” fütterte.<br />
Mit einem Alter von nur 108 Tagen<br />
flog „Louis” am 26. Juli zum ersten<br />
Mal aus. Nur einen Tag später<br />
folgte „Christelle” seinem Beispiel<br />
(126 Tage).Im Gegensatz zu früheren<br />
Jahren konnten diesmal keine Altvögel<br />
in Horstnähe beobachtet werden.<br />
Vereinzelt wurde „Louis” aber zusammen<br />
mit einem Adler gesehen. Einmal<br />
wurde er auch von diesem angegriffen.<br />
Die Jungvögel werden zur<br />
Zeit immer noch in der Umgebung<br />
ihres Freilassungsortes gesichtet, wobei<br />
sie Ende September einmal auch<br />
von „Marga”, ein 1996 in Österreich<br />
freigelassenes Weibchen, begleitet<br />
wurden.<br />
Von den 1999 freigelassenen Bartgeiern<br />
„Sempach” und „Veronika” trafen<br />
mehrere Beobachtungsmeldungen<br />
ein. „Sempach” hielt sich im September<br />
1999 im Gebiet des Calanda bei<br />
Chur auf, während „Veronika" vermehrt<br />
im Wallis gesichtet wurde. Eine<br />
neuere Meldung von Veronika<br />
stammt von der Valle del Braulio (I),<br />
wo sie am 14. August dieses Jahres beobachtet<br />
wurde. „Sina”, ein 1997 in<br />
der Schweiz freigelassenes Weibchen,<br />
wurde im September in der Val Trupchun<br />
gesehen.<br />
Italien<br />
Mit dem Martelltal als neuem Freilassungsort<br />
konnten dieses Jahr am 3.<br />
Juni erstmals auch im Nationalpark<br />
Stilfserjoch (I) zwei junge Bartgeier<br />
freigelassen werden. Die beiden Jungvögel<br />
„Interreg” und „Rätia” entwickelten<br />
sich gut, auch wenn „Rätia"<br />
1/2001 JAGD IN TIROL 9<br />
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