Fachtagung über die Entwicklung von Alleen als ... - Brandenburg.de
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Interessanterweise gab es nur selten fachlich gegensätzliche Auffassungen zwischen <strong>de</strong>r Ausführungsfirma<br />
und <strong>de</strong>r Bauleitung bzw. <strong>de</strong>m Auftraggeber. Treten <strong>de</strong>rartige Probleme auf, ist <strong>die</strong> Bauleitung<br />
gut beraten, ihre Vorstellungen nicht <strong>als</strong> diktatorische Anweisung durchzusetzen, son<strong>de</strong>rn<br />
bei <strong>de</strong>n Ausführen<strong>de</strong>n das hierfür notwendige Verständnis durch Erklärung <strong>de</strong>r fachlichen<br />
Hintergrün<strong>de</strong> zu erwecken.<br />
Dennoch zeigte sich, dass nicht alle Baumpfleger, trotz entsprechen<strong>de</strong>r Ausbildung und Erfahrung,<br />
bereit o<strong>de</strong>r imstan<strong>de</strong> waren, <strong>die</strong> individuellen Leistungsvorgaben genau umzusetzen. Die Folgen<br />
sind entsprechen<strong>de</strong> Nacharbeiten; im vorliegen<strong>de</strong>n Fall war damit eine Kolonne (drei AK, ein Hubarbeitsbühne)<br />
mehr <strong>als</strong> eine Woche beschäftigt. Einen erheblichen Beitrag zu besagtem Zeit<strong>de</strong>fizit<br />
leistete <strong>die</strong> Tatsache, dass <strong>die</strong> Firma kurz vor Maßnahmenbeginn das Fabrikat für Hohltauseile<br />
wechselte und <strong>die</strong> Ausführungskräfte, einschl. Objektleiter, mit <strong>de</strong>n Einbauvorschriften für <strong>die</strong> neuen<br />
Sicherungen nicht vertraut waren. Somit wur<strong>de</strong>n <strong>die</strong> ersten Seile f<strong>als</strong>ch eingebaut, so dass <strong>die</strong>se<br />
neu gesetzt wer<strong>de</strong>n mussten. Dar<strong>über</strong> hinaus wur<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Seile anfänglich zu straff gespannt (<strong>die</strong>se<br />
sollten gemäß Leistungsvorgabe 10 – 15 cm durchhängen), so dass auch aus <strong>die</strong>sem Grun<strong>de</strong><br />
Nachbesserungen notwendig waren. Als Konsequenz aus <strong>die</strong>ser Erfahrung wur<strong>de</strong>n sämtliche<br />
Verankerungen nach ihrem Einbau vom Auftraggeber durch Befahren <strong>de</strong>r Krone mittels<br />
Hubarbeitsbühne aus nächster Nähe kontrolliert.<br />
Für <strong>die</strong> Durchführung <strong>de</strong>r ausgeschriebenen Arbeiten benötigte <strong>de</strong>r Auftragnehmer insgesamt elf<br />
Wochen. Vor Ort befan<strong>de</strong>n sich mind. fünf AK (zuweilen mit sieben AK) und drei Hubarbeitsbühnen,<br />
nebst Astschred<strong>de</strong>r und LKWs.<br />
Die Kosten für <strong>die</strong> Erstellung <strong>de</strong>r Ausschreibungsunterlagen, <strong>die</strong> elf Bauleitungstermine, einschl.<br />
Fahrten (jeweils 1 Tag), <strong>die</strong> Einweisung (2,5 Tage) und <strong>die</strong> Abnahme (1 Tag) sowie für <strong>die</strong> Prüfung<br />
<strong>von</strong> Abschlags- und Schlussrechnung(en), Schreiben <strong>von</strong> Aktennotizen, Telefonaten und sonstigen<br />
Büroarbeiten (12 Tage) beliefen sich auf ca. 34.700 € (brutto); <strong>die</strong>s entspricht knapp 20 % <strong>de</strong>r für<br />
<strong>die</strong> Maßnahmendurchführung berechneten Endsumme. Diese lag lediglich 4.000 € <strong>über</strong> <strong>de</strong>m<br />
Angebotspreis. Ausschlaggebend für <strong>de</strong>n relativ geringen Anteil an Mehrungen (2,3 %) war<br />
sicherlich <strong>de</strong>r relativ konkrete Leistungstext <strong>de</strong>s LVs, aber auch <strong>die</strong> Abnahme <strong>von</strong> Teilleistungen<br />
innerhalb <strong>de</strong>r jeweiligen vier Teilabschnitte. Auf <strong>die</strong>se Weise war <strong>de</strong>r jeweilige Leistungs- und<br />
Kostenstand stets aktuell und entsprechend transparent.<br />
10 Schlussbemerkungen<br />
Die an <strong>de</strong>r Platanenallee durchgeführten Maßnahmen können trotz aller Schwierigkeiten, <strong>die</strong> ein<br />
<strong>de</strong>rartig umfangreiches und anspruchsvolles Projekt zwangsläufig mit sich bringen, <strong>als</strong> gelungen<br />
gelten. Maßgeblich hierfür waren <strong>die</strong> fachliche Qualifikation, <strong>die</strong> offene Zusammenarbeit und das<br />
Engagements aller Beteiligten. Die Allee liefert zu<strong>de</strong>m ein greifbares Beispiel dafür, dass<br />
gutachterliche Vorarbeit sehr wohl erfolgreich in <strong>die</strong> Praxis umgesetzt wer<strong>de</strong>n kann, was dann auch<br />
in <strong>de</strong>r Bevölkerung positiven Nie<strong>de</strong>rschlag fin<strong>de</strong>t. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass <strong>de</strong>r Auftraggeber,<br />
sprich das jeweilige Fachamt, bereit ist, <strong>die</strong> Projektsteuerung direkt, indirekt (<strong>über</strong><br />
externe Bauleitung) o<strong>de</strong>r am besten in bei<strong>de</strong>r Form in <strong>die</strong> Hand zu nehmen. Ein weiterer Grundstein<br />
<strong>de</strong>s Erfolgs steckt in <strong>de</strong>r möglichst konkreten Ausschreibung <strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rten Leistung und in <strong>de</strong>r<br />
Bieterauswahl.<br />
Die Grundlagen für <strong>die</strong> weitere <strong>Entwicklung</strong> <strong>de</strong>r Allee sind nunmehr gelegt. Es bleibt zu hoffen, dass<br />
auch in Zukunft <strong>de</strong>r politische Willen besteht, <strong>die</strong> Allee mit <strong>de</strong>m notwendigen Aufwand zu pflegen,<br />
damit <strong>die</strong>ses grüne Wahrzeichen <strong>de</strong>r Stadt noch möglichst lange erhalten bleibt.<br />
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Lan<strong>de</strong>sumweltamt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>: Stu<strong>die</strong>n und Tagungsberichte, Band 56