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Pack & Log 05/2018

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<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/18<br />

sowohl Non-Food Produkte als auch den Lebensmittelbereich<br />

bzw. FMCG (Anm.: Fast<br />

Moving Consumer Goods), der zumindest in<br />

unseren Breitengraden bisher noch nicht in<br />

dem Ausmaß vom Onlinehandel erschlossen<br />

wurde. Derzeit gehen die Österreicher lieber<br />

in den Supermarkt, der sich – zumindest<br />

im urbanen Gebiet – nur wenige Minuten<br />

entfernt befindet. Es ist aber nur eine Frage<br />

der Zeit bzw. der Generation, bis sich diese<br />

Einstellung ändert.<br />

Gerade beim Lebensmittel-Onlinehandel<br />

könnte es aber mit Wellpappe schwierig<br />

werden.<br />

Da haben Sie recht. Und in diesem Bereich<br />

sind wir auch gefordert, entsprechende<br />

Lösungen zu liefern. Die gibt es auch schon.<br />

trotz sehe ich hier für die Wellpappe noch<br />

enormes Wachstumspotenzial.<br />

Wenn es um reine Transportverpackungen<br />

geht, dann präsentiert sich Wellpappe<br />

bereits als die Nr. 1. Was macht sie zur<br />

Nr. 1?<br />

Die Wellpappe bietet natürlich einige Vorteile.<br />

Hier wäre zum Beispiel ihr geringes<br />

Gewicht bei gleichzeitig hoher Festigkeit<br />

zu nennen, sprich, es handelt sich um eine<br />

leichte, aber sehr stabile Verpackung. Weiters<br />

ist sie flexibel formbar. Konstruktive<br />

Wellpappeverpackungen werden auch in<br />

hochsensiblen Bereichen zum Schutz des<br />

<strong>Pack</strong>gutes eingesetzt – selbst Motoren und<br />

Getriebe werden in Wellpappe verpackt.<br />

Nachhaltigkeit ist in diesem Zusammenhang<br />

Weil Sie gerade Entsorgung und Recycling<br />

angesprochen haben. Die Wellpappe wird<br />

ja als Einwegverpackung gesehen …<br />

… und das zu unrecht! Für uns ist es ganz<br />

wichtig zu betonen: Wellpappeverpackungen<br />

sind keine Einweg-, sondern Kreislaufverpackungen.<br />

Unsere Recyclingquote liegt bei<br />

98 %. Derzeit können die Produkte rund<br />

25 Mal den Recyclingkreislauf durchlaufen,<br />

ehe die Faser zu kurz wird und die Lebensdauer<br />

damit beendet ist. „Beendet“ ist aber<br />

in diesem Zusammenhang nicht korrekt,<br />

denn unser natürlicher Rohstoff Holz ist ein<br />

nachwachsender Rohstoff. Sie sehen, selbst<br />

hier handelt es sich um einen Kreislauf.<br />

Wellpappeverpackungen sind keine Einweg-<br />

sondern Kreislaufverpackungen. Unsere<br />

Recyclingquote liegt bei 98 %.<br />

Mag. Max Hölbl,<br />

Sprecher des Forum Wellpappe Austria<br />

So werden bereits jetzt von einigen Unternehmen<br />

Frischhalteverpackungen für Lebensmittel<br />

angeboten – inkl. Kühlfunktion.<br />

Aber es wird sicher nicht alles aus Wellpappe<br />

sein. Kann es auch nicht sein, denn es gibt<br />

Bereiche, in denen andere <strong>Pack</strong>stoffe klare<br />

Vorteile haben, das können und wollen wir<br />

auch nicht wegdiskutieren. Nichts desto<br />

infobox<br />

Das Forum Wellpappe Austria ist das Sprachrohr<br />

der österreichischen Wellpappe-Industrie<br />

mit den Mitgliedsfirmen DS Smith <strong>Pack</strong>aging<br />

Austria GmbH Margarethen am Moos, DS Smith<br />

<strong>Pack</strong>aging Austria GmbH Kalsdorf, Dunapack<br />

Mosburger GmbH, Mondi Grünburg GmbH, Rondo<br />

Ganahl Aktiengesellschaft, Smurfit Kappa Interwell<br />

GmbH & Co. KG und Steirerpack GmbH.<br />

Weitere Infos unter www.wellpappe.at<br />

ebenfalls ein großes Thema. So verfügen<br />

wir über die Möglichkeit – dank der hohen<br />

Formbarkeit –, Monoverpackungen<br />

zu schaffen, die sich z.B. optimal für den<br />

Export eignen. Im Zielland können sie dann<br />

ohne viel Aufwand dem Recyclingkreislauf<br />

zugeführt werden. Und selbst, wenn das<br />

nicht geschieht, ist es kein Unglück, denn<br />

Wellpappe verrottet ganz einfach. Es müssen<br />

bei einer Monoverpackung auch nicht extra<br />

Schaumstoffpolster oder sonstige Styroporbzw.<br />

Kunststoffteile entsorgt werden. Die<br />

Wellpappe kann all diese Schutzfunktionen<br />

ohne zusätzliche <strong>Pack</strong>hilfsstoffe übernehmen<br />

und das macht sie als Transportverpackung<br />

so einzigartig und so beliebt – eben zur Nr. 1.<br />

Das alles klingt eigentlich nach einer<br />

goldenen Zukunft für die Wellpappe,<br />

aber es gibt wohl auch eine Kehrseite<br />

der Medaille. Oder anders gefragt: Wo<br />

liegen die Herausforderungen?<br />

Eine goldene Zukunft wäre natürlich schön<br />

(lacht). Aber auch wir haben unsere Probleme<br />

und die liegen in der Rohstoffknappheit. Damit<br />

ist nicht das Altpapier oder gar die Versorgung<br />

mit Holz gemeint, sondern jene mit<br />

Wellpappe-Rohpapieren. Die Papierfabriken<br />

laufen zwar auf Hochtouren, aber sie können<br />

den Bedarf mehr schlecht als recht abdecken.<br />

Hier sind mehr Kapazitäten erforderlich.<br />

Insgesamt hat die deutliche Verknappung<br />

des Rohpapiers dazu geführt, dass die<br />

Papierlieferanten mit Preiserhöhungen<br />

reagierten. Bei unserem wichtigsten Rohstoff,<br />

dem Wellpappe-Rohpapier, mussten<br />

die Wellpappe Austria-Mitglieder im Jahr<br />

2017 Preisaufschläge von mittlerweile bis<br />

zu 30 % seit Anfang 2017 in Kauf nehmen.<br />

Nachdem der Rohstoff Papier mehr als 50%<br />

der Gesamtkosten beträgt und auch andere<br />

Kostenpositionen wie beispielsweise Fracht<br />

und Personal gestiegen sind, müssen die<br />

Unternehmen der Branche ihrerseits Kostensteigerungen<br />

an Kunden weitergeben,<br />

um gesund arbeiten zu können.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.

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