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Vergabe von eigenjagdrevieren „Zellerin Schüttäler“ - Tiroler ...

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Fachartikel<br />

Rotwildfütterung<br />

Liechtenstein ist nicht Tirol<br />

Große Aufregung um das Notfütterungskonzept in Liechtensteinim Jahre 2005!<br />

Die lokalen Medien berichteten in plakativen Schlagzeilen.<br />

Ein langer und recht<br />

strenger Winter geht<br />

nun auch in Tirol dem<br />

Ende zu und damit die Notzeit<br />

in dem – durch konkurrierende<br />

Nutzungsinteressen<br />

des Menschen – immer mehr<br />

beengten Winterlebensraum<br />

aller heimischen Wildtiere. Im<br />

Besonderen wird der Lebensraum<br />

des Rotwildes durch den<br />

Wintertourismus beengt, wobei<br />

die Fütterungen als Lenkung<br />

des Wildes in geeignete Überwinterungsgebiete<br />

eingesetzt<br />

werden kann. Mit hohem Arbeitseinsatz<br />

und nicht geringen<br />

Kosten ist wohl der Großteil der<br />

Jägerschaft nicht nur deshalb<br />

bemüht, eine dem natürlichen<br />

Äsungsangebot zusätzliche<br />

artgerechte und wildschadensvermeidende<br />

Winterfütterung<br />

durchzuführen, weil es das TJG<br />

vorschreibt, sondern weit mehr<br />

aus ethisch, tierschützerischem<br />

Selbstverständnis.<br />

Überwinterungskonzepte<br />

Zudem bleibt durch einen in<br />

der Vegetationszeit tragbaren<br />

Wildbestand, den man durch<br />

Reduktion nach erfülltem Abschussplan<br />

dank Fütterungen<br />

auch wildschadensfrei durch<br />

die Notzeit bringt, der Jagdwert<br />

erhalten. Die kapitale<br />

Trophäe darf nicht das vorwiegende<br />

Ziel der Winterfütterung<br />

sein, Wildmästerei ist<br />

entschieden abzulehnen und<br />

entspricht nicht dem Jagdverständnis<br />

der heutigen Zeit und<br />

es ist zu beachten, dass durch<br />

die Fütterungen weitestgehend<br />

Winterausfälle vermieden<br />

werden und diese Tatsache ist<br />

bei der Abschussplanung, aber<br />

vor allem bei der Abschusserfüllung,<br />

zu berücksichtigen<br />

und gegebenenfalls ausnahmslos<br />

zu kontrollieren. Diskussionen<br />

über die Fütterungen<br />

gibt es schon lange und wird<br />

es noch lange geben und man<br />

soll nicht müde werden, Verbesserungen<br />

zu suchen und<br />

zu verwirklichen. Traditionelle<br />

Fütterungsmethoden müssen<br />

nicht das unanzweifelbar Richtige<br />

sein. Aber für bestimmte<br />

Wildlebensräume erstellte<br />

Überwinterungskonzepte des<br />

Rotwildes können nicht schematisch<br />

auf alle noch vorhandenen<br />

Lebensräume der<br />

Alpen umgelegt werden. So ist<br />

das Liechtensteiner Notfütterungskonzept,<br />

das <strong>von</strong> Fütterungsgegnern<br />

derzeit auch für<br />

unser Land eingefordert wird,<br />

meines Erachtens für Tirol<br />

völlig inakzeptabel, ja nicht<br />

einmal diskussionswürdig.<br />

Rotwild in<br />

Liechtenstein<br />

Aber schauen wir uns die Rotwildsituation<br />

in Liechtenstein<br />

einmal an und ziehen später<br />

Vergleiche mit Tirol. Das Zahlenmaterial<br />

habe ich einem Bericht<br />

des Amtes für Wald, Natur<br />

und Landschaft – Fürstentum<br />

Liechtenstein – entnommen.<br />

Von den 7000 ha Sommerrotwildlebensraum<br />

im Fürstentum<br />

umfasst der eigentliche<br />

Kernlebensraum während der<br />

Vegetationszeit nur etwa 3300<br />

ha, den das Rotwild nicht nur<br />

mit den anderen dort vorkommenden<br />

Wildarten (Gams, Reh,<br />

Steinwild) teilen muss, sondern<br />

klarerweise auch mit den Nutzungsinteressen<br />

des Menschen.<br />

Im Winter stehen dem Rotwild<br />

in Liechtenstein etwa 1100 ha<br />

Lebensraum zur Verfügung. Der<br />

10 JAgd in Tirol 04/2009

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