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Vergabe von eigenjagdrevieren „Zellerin Schüttäler“ - Tiroler ...

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Die Veröffentlichung der Jagdstrecken<br />

für das Jagdjahr 2007/08<br />

haben aufhorchen lassen. Die<br />

Schlagzeile war: Rotwildabschuss<br />

nimmt weiter zu, Rekordhoch<br />

beim Schwarzwild! Danach fällt<br />

der Blick für gewöhnlich auf das<br />

Rehwild und man freut sich, dass<br />

beim Niederwild der langjährige<br />

Abwärtstrend anscheinend beendet<br />

wurde. Wer am Berg jagt, dem<br />

sticht aber der nun langjährige<br />

Rückgang bei den Gamswildstrecken<br />

ins Auge.<br />

Dr. Hubert Zeiler<br />

Österreich weist die ältesten und am<br />

weitesten zurückreichenden Jagdstatistiken<br />

der Welt auf – eine Besonderheit,<br />

die wir dem Verwaltungssystem<br />

und den Beamten der Habsburger zu verdanken<br />

haben. Ich möchte aber nicht so weit zurückgehen,<br />

werfen wir zunächst einen Blick<br />

auf die Streckenentwicklung beim Gamswild<br />

seit den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg.<br />

Etwa um 1950 wurden in Österreich rund<br />

7.000 Gams erlegt. Rund 10 Jahre später hat<br />

sich die Zahl bereits verdoppelt. Bis 1970<br />

wurde dieser jährliche Abschuss mit einigen<br />

Ausnahmen eingehalten. Ab den 1970er<br />

Jahren kam es ebenso wie bei Reh und Rotwild<br />

auch beim Gamswild zu einem raschen<br />

Anstieg der Abschusszahlen auf über 25.000<br />

Stück jährlich. Bis 1972 wurden mehr Gamsböcke<br />

als Geißen erlegt, erst danach hat sich<br />

dies umgekehrt und es kam deutlich mehr<br />

weibliches Wild zur Strecke. Etwa seit dem<br />

Jahr 2000 liegt das Geschlechterverhältnis<br />

wieder bei 1:1. Die höchsten Gamsstrecken<br />

wurden in Österreich 1992/93 mit jährlich<br />

über 29.000 Stück erzielt. Im Jagdjahr 2007<br />

lag der Abgang bei 20.562 Stück – dies ist die<br />

niedrigste Strecke seit 1974! Damit vorerst<br />

genug der Zahlen, es soll hier zunächst nur<br />

um eine Orientierung und um Größenordnungen<br />

gehen.<br />

Bei Reh und Rotwild führten Änderungen<br />

in der Forstwirtschaft sowie massive Hege<br />

zum bekannten „Wald-Wild-Konflikt“, der<br />

sich in Österreich über zwei Jahrzehnte bis<br />

etwa Mitte der 1990er Jahre hinzog. Gams-<br />

JAgd in Tirol 04/2009<br />

wild wurde zwar nicht im herkömmlichen,<br />

klassischen Sinne gehegt, der Wildart kamen<br />

aber sicher die Erschließung der Wälder<br />

sowie die großflächigen Nutzungen in der<br />

Forstwirtschaft entgegen. Die Waldgamsproblematik<br />

war vor allem im Kalkgebirge, wo<br />

es oft eine enge Verzahnung zwischen Fels<br />

und Wald gibt, eine Folge da<strong>von</strong>. Was können<br />

nun die Gründe für den Rückgang der<br />

Gamswildstrecken seit Beginn der 1990er<br />

Jahre sein?<br />

Wald und Gams<br />

Bleiben wir gleich beim Thema „Waldgams“.<br />

Spricht man mit Forstleuten darüber, so gehen<br />

die Emotionen auch heute noch mancherorts<br />

hoch. Grundsätzlich ist dazu anzumerken,<br />

dass der Wald, sofern er auch nur zu einem<br />

geringen Teil mit Fels durchsetzt ist, <strong>von</strong> jeher<br />

zum Gamswildlebensraum dazu zählt.<br />

Das mag jeder, der sich mit dieser Wildart<br />

beschäftigt, selbst erfassen – ich kann dazu<br />

nur eine Wanderung durch die dinarischen<br />

Waldberge <strong>von</strong> den Alpen bis weit in den<br />

Süden empfehlen. Man wird überall, wo es<br />

Schluchten und Gräben gibt, auch Gams finden.<br />

Fundierte Studien dazu stammen auch<br />

aus der Schweiz. Dass der Waldgrenzbereich<br />

natürlicher Gamslebensraum ist, wird heute<br />

<strong>von</strong> keinem Fachmann mehr bestritten. Kurz<br />

und gut, will man die Biologie dieser Tierart<br />

berücksichtigen, kann man den Gams nicht<br />

einfach in die Hochlagen abschieben. Fels ist<br />

zwar ein wichtiges Lebensraumelement, aber<br />

er dient eigentlich nur der Feindvermeidung<br />

und der Sicherheit, sehr viel ist da<strong>von</strong> also<br />

eigentlich nicht nötig. Im vorangehenden<br />

Kapitel wurde bereits angeschnitten, dass die<br />

Forstwirtschaft zumindest vorübergehend<br />

den Lebensraum für Gamswild erweitert<br />

hat. Gams sind Augentiere, die sich vorwiegend<br />

optisch orientieren, sie brauchen also<br />

offene, übersichtliche Bereiche. Nimmt man<br />

die Daten der Österreichischen Waldinventur,<br />

so hat sich die Waldzusammensetzung<br />

<strong>von</strong> Anfang der 1990er Jahre bis zu Beginn<br />

des neuen Jahrtausends sehr deutlich verändert<br />

– also genau in dem Zeitraum, in<br />

dem die Strecken zurückgehen. In diesem<br />

Zeitraum verringerten sich die Jungwuchsflächen<br />

– genau jene, die für Gamswild interessant<br />

sind – um 70.000 ha. Die Fläche der<br />

Dickungen und Stangenhölzer hat im selben<br />

Zeitraum etwa um diese Größeneinheit zugenommen.<br />

Das sind wiederum die Waldentwicklungsphasen,<br />

welche für Gamswild<br />

fast gänzlich ungeeignet sind. Insgesamt<br />

wurde in der Forstwirtschaft vermehrt auf<br />

Zum Weiterlesen blättern Sie bitte um auf Seite 6<br />

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